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Tagsturz

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456 Wörter
6.7k
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Mein Dank gilt esterhazy, auf deren kreativ-konfusem Erstentwurf zu »Abendlicht« die vorliegende Bearbeitung beruht.

Wir liefen den Wald entlang, immer schneller, immer atemloser, liefen dem Abendlicht hinterher. Wir liefen.

Indes am Horizont: die Sonne blutet.

Im Dickicht: die Luft dumpf und kühl und süßlich der Geruch verwesender Blätter, ohne Äste, ohne Stämme, auf dem Boden unter unseren Füßen.

Die Vögel schweigen, und flattern nicht. In den Wipfeln versickert das letzte Licht. Zurück bleiben Schemen und Schatten und stehen Spalier.

Dazwischen –:

Du.

Schnaufst und hinkst und ächzt.

Mit jedem Schritt treib ich dich tiefer in die Einsamkeit. Auf und ab über meinen unendlichen Kontinent aus Ebenholz, der nur uns beide kennt.

In der Ferne: kein Trällern einer Kirmes, kein Kläffen einer Rüdenschnauze, kein Donnern eines Güterzugs, kein Raunen eines Skrupels, rein gar nichts von Irgendwas.

Du stürzt.

Aber ich bin bei dir.

Dein dreckstarrendes Gesicht, blutig und verschwitzt. Du bist hässlich. Wisch dir den Rotz von deinem zuckersüßen Mund, jetzt und hier vor mir. Dein Haar ist feucht geworden, deine Augen auch. Groß und rot und stumpf. Wisch dir die Tränen weg, du bist kein Kind. Mehr jetzt.

Deine Lippen zerspringen unter meinen Fingern, du drehst dich weg.

Ein Zweig bricht. Ein Schrei verstummt.

Aber da ist kein fremdes Ohr, es zu hören.

Der Wind fegt die Erde aus deinen kleinen Locken. Und trotzdem siehst du wie ein Junge aus. Wirst du mein Junge sein?

Deine Stimme: ein verlockendes Säuseln im Rascheln der Blätter.

Wir schleppten uns weiter.

Es hieß, es solle Pflanzen geben, sogar in den Subtropen, die mannshoch wachsen, wenn man sie lässt. Es hieß, alles sei schließlich einzig eine Frage des Willens und der Lust.

Unweit entfernt: eine Lichtung übersät mit hölzernen Stümpfen in fahlem Licht.

Du lässt dich fallen, und ich falle mit.

Wie die Fühler eines Käfers tasten meine Hände nach dir und du zitterst, als sie unter deinen grauen Pullover kriechen. Die Haut deines Rückens ist feucht wie Moos und glatt wie Eis. Ich rutsche ab, halte mich fest an deiner rechten Brust. Ich spüre sie kaum, greife fester zu. Du stöhnst. Das gefällt dir, ich weiß, dein Nippel wird ganz steif. Ich drücke den Knopf durch die Öse. Es ist so weit.

Du strampelst und kreischst.

Ich weiß, ich weiß, aber Zuhören zählt zu meinen Stärken nicht, darum: klag es dem Gras und dem Erdreich, denn wie seit alters werden sie allein die Zeugen einer zeugenlosen Moritat unter Menschen sein.

Aus dem Denim pellt sich dein junges Fleisch wie ein gekochtes Ei: hart und rund und weiß.

Und in der Mitte im Dunkeln liegt dein unschuldiger Rosenkranz für mich bereit.

Jetzt wirst du mein Junge sein –.



© 2013 Auden James

  • KOMMENTARE
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Anonym
2 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Das sind literarische Aufgüsse in denen die heilsame Mixtur vergessen worden ist.

AnonymousAnonymvor fast 3 Jahren

Bei Zeus & Apollo,

wie schlecht ist das denn

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