Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Berlin Teil 03

Geschichte Info
Eine Liebesgeschichte.
8.5k Wörter
4.66
44.3k
7

Teil 3 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 08/24/2022
Erstellt 10/29/2013
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Paul hatte sich mehr aus seiner Experimentierfreudigkeit heraus denn aus tatsächlichem Umsatzbedarf auch an Korsetts versucht. Und sie waren ihm erstaunlich gut gelungen. Er hatte drei unterschiedliche Exemplare entwickelt. Aber die Nachfrage nach Korsetts war einfach nicht mehr vorhanden. Die moderne Frau wollte sich nicht mehr einzwängen lassen. Für ihn war es auch eher ein Experiment, ob er auch mit diesem schwierigen Bekleidungsstück zurecht käme.

Umso erstaunter war er, als Frau Liebrecht ihm sagte, dass Baronin von Ziesewitz die Korsetts ausprobieren wolle. Mit einem Lächeln raunte ihm Frau Liebrecht zu, dass die Baronin immer das Ausgefallene suche.

Die Baronin wollte die Stücke aber nicht im Geschäft anprobieren, sondern Paul sollte zu ihr fahren und ihr die Stücke überbringen. Und so machte er sich an einem Donnerstagnachmittag mit seinem Fahrrad und den drei Stücken auf den Weg. Das herrschaftliche Haus lag ein gutes Stück weit draußen am Wannsee, in Gatow am Rothenbucherweg. Aber das war für ihn kein Problem denn schließlich war er gut trainiert.

Paul war über die Größe des Parks, den er durchfahren musste um zum Haus, eigentlich schon mehr ein Schlösschen, zu kommen, verwundert. So etwas hatte er noch nicht gesehen. Er klingelte und ein Dienstmädchen öffnete ihm die Tür. Er nannte sein Anliegen und sie bat ihn in der Eingangshalle zu warten. Sie stieg die Treppe in das obere Geschoss hoch um die Baronin zu informieren.

Paul sah sich in der großen Halle um. Hier strömte alles Reichtum und Aristokratie aus. Alte Gemälde hingen an den Wänden und schwere Vorhänge zierten die hohen Fenster.

Als das Dienstmädchen wieder zu Paul zurückkehrte, sagte sie ihm, dass die Baronin ihn oben erwarten würde. Sie führte ihn in ein Zimmer. Wahrscheinlich das Ankleidezimmer der Dame. Neben einer Vielzahl von in die Wände eingebauten Schränken stand dort auch ein Paravent.

Baronin von Ziesewitz begrüßte Paul herablassend. Sie trug ein bodenlanges Kleid. Ein eher aus der Mode gekommenes Stück, das ihr aber erstaunlich gut stand. Paul schaute sie interessiert an. Sie war schon über 50 Jahre, hatte aber offensichtlich noch eine tolle Figur. Das sah sein geübtes Schneiderauge sofort.

„Hat Er die Stücke dabei die Frau Liebrecht mir versprochen hat?"

Paul war über die Anrede verwundert. Aber vielleicht war das in Adelskreisen so. Damit hatte er schließlich keine Erfahrung.

„Selbstverständlich. Hier sind sie."

„Geb` Er sie mir."

Paul reicht ihr die Korsetts und erwartete, dass sie ihn jetzt aus dem Zimmer schicken würde, da sie die Auswahl wahrscheinlich gleich anprobieren wollte. Aber dem war nicht so. Und obwohl auch das Dienstmädchen im Zimmer war forderte sie Paul auf:

„Helf´ Er mir. Öffne Er das Kleid."

Er trat hinter sie und begann die Häkchen an ihrem schwarzen Kleid zu öffnen. Als er damit fertig war, trat sie hinter den Paravent um aus dem Kleid zu steigen und das Korsett anzuprobieren. Wie gerne hätte er sie dabei beobachtet. Ihre Figur bewundert. Obwohl das Kleid, das sie getragen hatte, viel verbarg, ließ es doch eine schlanke, durchtrainierte Figur erahnen.

„Komm Er her. Er muss mir helfen. Allein krieg ich das Korsett nicht zu", forderte sie ihn auf.

Er zögerte hinter den Paravent zu treten. Meinte sie das wirklich?

„Worauf wartet Er? Komm Er her. Beeilung."

Sie meinte es tatsächlich. Und ihre Stimmlage ließ keinen Widerspruch zu. Er trat, nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, hinter den Paravent. War er dort sah, ließ ihn fast stolpern.

Baronin von Ziesewitz stand nur noch mit dem halb angelegten Korsett und in Strümpfen, die bereits an den Bändern des Korsetts befestigt waren, vor ihm. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt. Ein Höschen hatte sie nicht mehr an. Ihr nackter, weißer Po war ihm zugewandt. Wie er vermutet hatte, war er nicht groß, sondern klein und äußerst knackig. Augenblicklich versteifte sich bei diesem Anblick sein Schwanz. Da sie ihm den Rücken zuwandte, hatte er noch die Möglichkeit, die Unruhe in seiner Hose ein wenig zu ordnen.

„Zieh Er die Bänder stramm. So fest Er kann."

Paul ergriff die Enden der Schnüre und begann zu ziehen. Ordnete noch einmal im oberen Bereich die Bänder die sich festgehakt hatten und begann wieder zu ziehen. Baronin von Ziesewitz hatte jetzt schon eine enorm schmale Taille durch das Korsett. Aber sie forderte ihn auf, noch mehr zu ziehen. Er dachte nur „Hoffentlich bekommt sie noch Luft und fällt nicht gleich vor mir in Ohnmacht."

Dann war es scheinbar auch für die Baronin genug.

„Verknote Er die Bänder."

Paul tat wie ihm befohlen. Bevor er sich aber diskret zurückziehen konnte, drehte sie sich um, um sich im Spiegel, der am Paravent befestigt war, zu betrachten. Jetzt sah er auch die sehr angenehme Vorderseite. Er wusste gar nicht wo er so schnell hinschauen sollte. Auf ihren entblößten Busen, der etwas mehr als eine gute Handvoll war und durch die Korsage hoch gedrückt wurde oder auf ihren gestutzten Busch zwischen ihren Beinen. Sie drehte sich hin und her, um sich von allen Seiten zu betrachten. Ihn beachtete sie scheinbar gar nicht, schien vergessen zu haben, dass ein junger Mann im Zimmer war, der sie in voller Pracht bewunderte.

Sein steifer Schwanz beulte seine Hose zu einem Zelt aus. Das merkte er aber nicht. Wohl aber die Baronin.

„Was denkt Er sich? Was ist das denn?"

Sie hatte jetzt eine kleine Reitgerte in der Hand und deutete mit dieser auf seine ausgebeulte Hose. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie die Gerte vom Tischen genommen hatte, so fasziniert war er von ihrem Anblick.

Wollte sie ihn etwa damit schlagen?

„Hat Er noch nie eine nackte Frau gesehen? Wen hat mir die Liebrecht denn da geschickt?"

Paul bekam einen roten Kopf.

„Los. Runter mit der Hose."

Paul glaubte sich verhört zu haben.

„Worauf wartet Er denn noch? Hat er mich nicht verstanden? Los. Runter damit."

Paul begann die Hose zu öffnen. Hatte er doch die Befürchtung, dass sie sonst mit der Gerte zuschlagen würde. Die Hose rutschte ihm auf die Kniekehlen.

„Die Unterhose auch" befahl die Baronin.

Paul gehorchte. Sein steifer Schwanz sprang aus der Unterhose.

„Hm. Nicht schlecht. Reib Er ihn."

Sie ließ sich auf ein Chaiseloungue fallen, die neben dem Paravent stand. Dort saß sie mit gespreizten Beinen.

„Er soll ihn reiben" befahl sie.

Zögernd begann Paul an seinem steifen Rohr zu rubbeln. So wie er es sonst nur in seinem Zimmer machte, wenn er alleine war.

Die Gräfin starrte fasziniert auf seinen Schwanz und begann sich selbst zwischen den Beinen zu streicheln. Dabei ließ sie keinen Blick von Paul.

„Komm Er näher. Ich will es genau sehen. Aber wehe Er spritzt hier durch die Gegend."

Immer heftiger rieb sie ihre Schamlippen. Tauchte mit zwei Fingern ein. Dann nahm die Reitgerte verkehrt herum und schob sich den Griff in ihren Po. Die Beine hatte sie dabei in die Luft gestreckt. Paul glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Hatte sie sich die Reitgerte wirklich in den Po geschoben? Er stand fast zwischen ihren Beinen. Starrte auf ihren nackten Busen, ihre heftig reibende Hand und die Reitgerte, die immer tiefer im Po verschwand.

Das war zuviel für ihn. Mit aller Macht kam es ihm. Er spritzte seinen Saft heftig in Richtung der Baronin. Der erste Schuss traf ihren Busen, soviel Druck war dahinter. Der Rest ging auf ihren Beinen nieder

„Was erlaubt Er ..."

In diesem Moment kam auch die Baronin mit einer Urgewalt. Sie schrie und zuckte, dass er Angst hatte, sie würde von dem Sofa fallen.

Nachdem die Baronin wieder zu Atem gekommen war, sagte sie zu ihm: „Er kann jetzt gehen. Ich behalte die Korsetts. Alle drei." Die Gerte steckte dabei immer noch in ihrem Po.

Paul zog die Hose hoch und wandte sich dem Ausgang zu. Dort stand immer noch das Dienstmädchen, dass die ganze Szene verfolgt hatte. Er hatte sie ganz vergessen. Sie hatte glänzende Augen, schien aber die Eskapaden der Baronin zu kennen. Sie brachte Paul zum Eingang und schloss die Tür hinter ihm.

Paul stand vor dem Gebäude und konnte nicht glauben, was da gerade passiert war. Langsam radelte er zurück zum Modehaus. Immer noch vollkommen verwirrt.

---

Dore hatte Clara überredet, mit ihr zu ihrer Tante nach Füssen zu fahren. Clara war natürlich begeistert. War sie außer ihren Fahrten nach Vorpommern noch nie so weit von Berlin weg gewesen. Aber sie erwartete erheblichen Widerstand von ihren Eltern. Und das zu Recht.

Auch wenn sie versucht hatte, einen möglichst passenden Moment zu finden, in dem sie ihre Eltern auf die Reise ansprach, stieß sie doch auf spontane Abwehr. Sie bettelte, versuchte zu überreden, zu schmeicheln. Aber sie kam nicht weiter.

Dann hatte Dore die rettende Idee. Eine andere Tante würde mitreisen und quasi als Anstandsdame agieren. Da die Tante in Bayern nach Erkundigungen der Eltern durchaus zu den gehobenen Kreisen zählte, sprach jetzt nichts mehr gegen einen Aufenthalt in Füssen. Nur die Fahrt dorthin hatten die Eltern kritisch beäugt. Mit der mitfahrenden Tante waren sie aber dann doch beruhigt und stimmten der Reise zu.

Was Dore nicht gesagt hatte, war, dass die Tante nur bis Chemnitz mitfuhr. Aber Clara hatte auch nicht vor, die Eltern über diesen Irrtum aufzuklären. War sie sich doch sicher, dass dann die Reise nicht stattfinden würde.

In zehn Tagen sollte es losgehen. Natürlich waren die nächsten Tage voll mit Plänen über die richtigen Anziehsachen, die man mitnehmen musste; die Pläne für den Aufenthalt in Füssen. Schließlich wollten die Mädchen, respektive jungen Frauen, zu denen sie ja inzwischen geworden waren, etwas erleben. Dore war schon öfter in Füssen gewesen und kannte daher die Möglichkeiten vor Ort. So fieberten sie der Abfahrt entgegen.

Claras Eltern gingen mit zum Bahnhof um sich zu vergewissern, dass sie auch den richtigen Zug nahmen und um noch einmal mit der mitreisenden Tante zu reden. Zu der hatte Dore erfreulicherweise ein gutes Verhältnis. Und so hatte diese sich auch schnell überreden lassen, nichts von ihrem Ausstieg in Chemnitz zu sagen. War sie doch selbst mal jung und auch kein Kind der Traurigkeit gewesen.

Die Stimmung in der 1.Klasse, in der man standesgemäß fuhr, war gut. Dores Tante trug eine ganze Menge zu der guten Laune bei, in dem sie von ihren Abenteuern in ihrer Jugend erzählte. Und die waren nicht ohne gewesen. Sie schien ein ganz heißer Feger gewesen zu sein und auch einige Abenteuer mit jungen Männern erlebt zu haben. Gut, dass sie alleine saßen. ---

Paul hatte mit Frau Liebrecht gesprochen. Eigentlich standen ihm nur sechs Tage Urlaub zu. Aber er wollte gerne die Herbstfahrt mit dem RC Charlottenburg mitmachen. Die ging nach Bayern und da er noch nie in den Bergen gewesen war, überredete er sie, ihm ein paar Tage mehr frei zu geben. Er versprach auch auf der Tour besonders auf die Damenmode im Süden Deutschlands zu schauen und sich dort inspirieren zu lassen.

Frau Liebrecht stimmte zu, wenn auch schweren Herzens. Aber sie wusste, wie sehr sie inzwischen auf Paul und seine Kreationen angewiesen war. Und sie wollte ihn nicht verärgern. Und als er versprach, die verlorene Zeit nachzuholen, in dem er auch an den kommenden Sonntagen in der Schneiderei arbeiten wollte, hatte sie keine Argumente mehr dagegen.

So fuhr Paul mit zehn Kollegen und ihren Rädern mit dem Zug nach Bayern. Es sollte nach Füssen gehen, von wo man dann entsprechende Touren machen wollte.

Paul hatte gehofft, dass Elisabeth mitfahren würde. Aber sie war inzwischen nicht mehr beim RC. Sie wollte vermeiden, Paul wieder zu begegnen. Sie hätte nicht gewusst, wie sie nach diesem herrlichen Erlebnis im Harz mit ihm umgehen sollte. Und hatte auch die Befürchtung, dass dann eventuell mehr aus ihrer Liaison werden würde. Und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden.

Aber Paul kam schnell darüber hinweg. Zu sehr freute er sich auf die Berge und die Tour mit den Kameraden.

Die Zugfahrt war fröhlich, feuchtfröhlich. Sie hatten einige Flaschen Bier mitgenommen, die sie schnell geleert hatten. Danach allerdings verschliefen sie, vom Bier berauscht, den Rest der Fahrt. Rechtzeitig vor Füssen wurden sie wieder wach. ---

Der Zug war in Füssen angekommen. Vom Schaffner ließen sie ihr Gepäck aus dem Wagen holen. Dores Tante erwartete sie schon am Bahnsteig. Clara wurde vorgestellt und dann lagen sich Dore und ihre Tante in den Armen.

Clara schaute sich um. Am hinteren Ende des Zuges stieg eine Gruppe junger Männer aus dem Zug. Mit viel Lärm und scheinbar auch nicht ganz nüchtern.

Einen Moment meinte Clara, einen der jungen Männer zu kennen. Aber das konnte nicht sein. Wie sollte sie hier in Füssen, wo sie noch nie gewesen war, jemanden kennen. Und dann noch aus der vierten Klasse.

---

Clara fühlte sich bei der Tante von Dore auf Anhieb wohl. Tante Hilde war erst 45 Jahre alt und sehr modern und liberal eingestellt. Hatte Clara hier in Bayern doch eher eine hinterwäldlerische alte Dame erwartet. Auch der Hof, den sie zusammen mit ihrem Mann bewirtschaftete, machte einen sehr guten Eindruck. Moderne Maschinen waren im Einsatz. Das etwas kannte sie aus Vorpommern noch nicht.

So wurde am ersten Abend viel erzählt und ein gutes Gläschen Wein getrunken.

„Morgen machen wir eine Wanderung. Wir gehen nach Neuschwanstein", bestimmte Dore das Programm für den kommenden Tag.

„Einverstanden. Wenn es nicht zu weit ist?"

„Nee. Das schaffen wir ganz bequem."

Mit einem mit Proviant gut gefüllten Rucksack machten sie sich am Morgen auf die Tour. Eigentlich war es eine Strecke von gut einer Stunde. Weil sie aber unterwegs an einem Bach Rast machten, ein wenig planschten und sich anschließend von der Sonne bescheinen ließen, erreichten sie Neuschwanstein erst nach drei Stunden.

Vor dem Eingang mussten sie ein wenig warten. Als sie in der Reihe standen, traf eine Gruppe Radfahrer ein. Und wie man am Dialekt hören konnte kamen sie nicht aus Bayern. Der Dialekt war auf jeden Fall berlinerisch. Das war ganz eindeutig. Typisch Berliner Schnauze.

---

Paul war mit seiner Gruppe früh am Morgen aufgebrochen. Sie wollten eine Tour durch das flachere Gebiet rund um Füssen machen, um gegen Mittag dann Neuschwanstein zu besuchen. Wenn man schon mal in diesem Gebiet war, gehörte das Schloss natürlich zu den Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben musste.

Mit lautem Gejohle erreichten sie ihr Ziel. Stellten ihre Räder ab, um sich in der Schlange anzustellen.

Als sie das Ende der Reihe erreichten, wurden sie von zwei hübschen Mädchen angesprochen.

„Das glaubt man ja nicht. Da ist man in Bayern und wenn trifft man? Berliner."

„Wieso? Kommt ihr auch aus Berlin?"

„Ja. Wir sind gestern mit dem Zug angekommen."

„Wir auch", wurde unter lautem Lachen erwidert.

Paul glaubte, eines der Mädchen käme ihm bekannt vor. Aber er war sich nicht sicher. Woher sollte er sie auch kennen? Vielleicht aus dem Laden? So wie sie aussahen, gehörten sie zur besseren Gesellschaft von Berlin.

Clara überlegte, woher sie den einen jungen Mann kannte. Er war es, der ihr gestern am Zug aufgefallen war. Und dann fiel es ihr ein. Das war der Trottel, der sie wegen ihrem Badeanzug am Wannsee angesprochen hatte. Sie raunte Dore zu: „Du, das ist doch der Typ vom Wannsee, der mich angesprochen hat. Erinnerst Du Dich?"

Dore schaute jetzt ganz genau hin. „Stimmt. Das könnte er sein."

Geschickt richtete Clara es so ein, dass sie kurze Zeit später neben ihm stand.

„Du bist doch der Kerl, der mich am Wannsee wegen meinem Badeanzug angesprochen hat. Du hast doch behauptet, Du hättest ihn entworfen. Oder?"

Jetzt wusste Paul, woher sie ihm so bekannt vorkam.

„Stimmt. Äh, stimmt beides. Das ich Dich angesprochen habe und das ich den Badeanzug entworfen habe."

„Du kannst doch nicht so einfach so ein Mädchen aus gutem Haus ansprechen. Das gehört sich doch nicht", tat sie empört, war aber keineswegs sauer, da er ihr eigentlich schon am See gefallen hatte.

„Tut mir leid. Aber Du sahst einfach so toll aus in dem Badeanzug. Hast genau die richtige Figur um so etwas zu tragen."

„Und das siehst Du mit einem Blick?"

„Das gehört nun mal zum Beruf dazu, die Bekleidungsgröße einer Frau richtig einzuschätzen."

Inzwischen waren sie bis zum Eingang vorgerückt und konnten mit der ganzen Gruppe hinein. Dore war der Mittelpunkt der restlichen Gruppe, während Clara bei Paul blieb.

Sie durchwanderten das Schloss. Paul konnte Clara viel zu den einzelnen Räumen des Schlosses und der Geschichte erzählen. Hatte er doch während der langen Zeit, als er auf Hubert und Susi wartete, ein Buch über Neuschwanstein gelesen.

Clara war von seinem Wissen und der lockeren Art seines Erzählens begeistert. Viel zu schnell war nach ihrer Ansicht die Besichtigung zu Ende. Draußen trennten sich Clara und Dore von der Gruppe, da sie einen Wanderweg nehmen wollten, der definitiv nicht mit dem Fahrrad zu fahren war. Aber man verabredete sich für den nächsten Abend im Hirschen, wo ein Tanzabend stattfinden sollte.

Frisch geduscht und voll Vorfreude, Clara wieder zu treffen, machte sich Paul mit den übrigen der Gruppe auf zum vereinbarten GAsthaus. Dore und Clara waren schon ein paar Minuten vorher angekommen. Clara hatte sich von der Tante ein Dirndl geliehen. Auch wenn sie nicht ganz so viel „Holz vor der Hütte" hatte, wie die anderen Frauen im Hirschen, stand ihr das Kleid doch sehr gut. Vorher hatte sie sich von der Tante noch einweisen lassen, auf welcher Seite der Knoten der Schürze bei einer unverheirateten Frau zu sitzen hatte. Auch Dore trug ein Dirndl, hatte sie doch bei der Tante noch eins vom letzten Besuch hängen.

Nach einem ersten Bier ging es auf die Tanzfläche. Selbstverständlich tanzte Clara mit Paul, während Dore ständig die Partner wechselte. Paul und Clara war gar nicht bewusst geworden, dass sie keinen Tanz ausließen und nie die Partner wechselten. Wohl aber den anderen der Gruppe. Die konnten sich in den Tanzpausen die Bemerkungen nicht verkneifen. Aber das war den beiden egal. Sie genossen einfach nur den Abend.

Aber irgendwann ging es nach Hause. Ganz Gentlemen brachten die Männer die Damen nach Hause. Dort verabschiedete sich Clara mit einem kleinen Kuss von Paul. Der aber hielt sie fest, wollte sie nicht gehen lassen. Wollte den Kuss verlängern. Und so wurde es dann doch ein intensiver Kuss. Die Zungen spielten miteinander. Clara wurden die Knie weich.

Sie hatte gar nicht gemerkt, wie spät es dabei geworden war. Sie riss sich schweren Herzens von Paul los. Um dann zu sehen, dass Dore von drei jungen Männern umringt war, die sie abwechselnd intensiv küssten.

„Dore. Wir müssen. Sonst wird Deine Tante noch sauer."

Etwas mürrisch, aber Clara Recht gebend, löste sich Dore von ihren Galanen. Sie gingen, den Männern noch einen Handkuss zuwerfend, ins Haus.

---

Für den nächsten Tag hatten sie mit den Berliner Jungs vereinbart, gemeinsam mit dem Bus nach Ehrwald zu fahren. Ehrwald lag in Österreich und dort war 1926 die erste Bahn auf die Zugspitze eröffnet worden. Sie führte zwar nicht ganz auf den Gipfel, aber aus über 2.800 Metern musste die Aussicht herrlich sein.

Und so war es auch. Das Wetter war traumhaft und die Fernsicht exzellent. Sie liefen durch den rund 700 Meter langen Tunnel zum Zugspitzplatt. Auf den Resten des Gletschers konnte man sogar im Sommer noch Ski fahren. Da allerdings noch niemand Skier unter den Füßen gehabt hatte, genossen sie einfach nur den Schnee und konnten es nicht lassen, eine ausgiebige Schneeballschlacht zu veranstalten.

Danach gab es im Kammhotel noch einen Kaffee und eine kleine Vesper.

Clara blieb fast die ganze Zeit mit Paul zusammen. Sie genoss inzwischen seine Nähe. Er konnte gut erzählen und wusste eine Menge Dinge, von denen Clara noch nichts gehört hatte. Das hätte sie von einem Schneider nicht erwartet.

Aber irgendwann war auch der schönste Tag zu Ende und die beiden Damen wurden wie am Vortag von den Männern nach Hause gebracht. Clara war froh, dass sie sich noch mit Paul für einen Spaziergang zum Alpsee am nächsten Tag verabredet hatte. Aber auch Dore hatte sich für den nächsten Tag mit den Jungs abgesprochen.