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Devot

Geschichte Info
Die dunkle Seite einer Frau.
17.9k Wörter
4.49
288.5k
45
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Für meine beste Freundin

Ich wache von einem Würgen auf. Mein Magen revoltiert, während ich versuche meine geschwollenen Augen zu öffnen. Nach Luft japsend blinzele ich gegen die Helligkeit des Raumes an und würge erneut trocken. Mein Hirn versucht sich dröhnend durch meine Augenhöhlen zu entfernen und presst sich pochend gegen meine Schädeldecke. Mein Herz rast ungesund und in meinem Mund verwesen mehrere Hundehaufen. Wieder würge ich trocken und kneife meine Augen zusammen. In meiner Wohnung ist es morgens nie so hell. Meine Wohnung befindet sich in einem ausgebauten Kellergeschoss und ist selbst bei Sommerhitze relativ dunkel und immer kühl. Wo bin ich?

Ich höre Wasserrauschen. Wahrscheinlich von einer Dusche. Desorientiert richte ich mich vorsichtig auf und verharre einige Augenblicke in aufrechter Sitzposition, bis meine Übelkeit niedergekämpft ist. Immer noch habe ich keine Ahnung, wo ich bin. Das helle Zimmer ist groß. Ein großer Schrank steht neben einer Tür. Eine kleine Kommode mit einem Plasmafernseher befindet sich daneben. Neben meinem Kopf ist ein kleiner Nachtschrank. Keine obligatorische Lampe steht darauf; stattdessen hängen ein schwarzes und ein weißes Seidenband quer über die Ablagefläche. Sie kräuseln sich, winden sich ineinander. Verwirrt sehe ich mich weiter um. Ich wende zu schnell meinen Blick und brauche einen Moment, bis sich die blinkenden Lichter vor meinen Augen wieder auflösen. Eine neue Übelkeitswelle krampft meinen Magen zusammen. Tief durchatmend kneife ich meine Augen zusammen und lege meine Hände vor mein Gesicht. Wo bin ich?

Mit flatternden Lidern versuche ich mich erneut zu orientieren, doch nichts kommt mir hier bekannt vor. Nichts. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie in diesem Raum. Langsam drehe ich mich in dem großen Bett zur Seite, bis meine Füße unter der Decke hervorlugen und über dem Bettrand hängen. Sie sind nackt. Der durchsichtige Lack auf meinen Zehennägeln glitzert im hellen Licht und malträtiert erneut meine Augen. Vorsichtig rutsche ich weiter über den Rand des Bettes, bis sich meine nackten Kniekehlen einknicken und meine Zehen den weichen Teppich berühren. Jeder Zentimeter schmerzt, den ich vorrücke. Mit zitternden Fingern fahre ich durch mein Gesicht und beruhige erneut meinen revoltierenden Magen durch konzentriertes Atmen. Dann verlagere ich mein Gewicht auf meine Füße und stehe langsam auf. Im selben Moment muss ich meine Hand vor meinen Mund schlagen, als der erste Schub meiner Kotze meine Kehle hinauf kriecht. Ich fühle den weichen, weißen Teppich unter meinen Fußsohlen und drehe mich um. Wieder verwinden mir die Sinne, als der Brechreiz mein Denken übernimmt. Ich tapse mit wackeligen Schritten schnell einige Schritte vorwärts, bis mir neben dem Bett eine weitere Tür auffällt. Sie ist leicht geöffnet und ich kann einige weiße Kacheln im Türeingang sehen. Aufstöhnend haste ich zur Tür. Ein Bad! Vor der Toilette falle ich auf die Knie und übergebe mich.

Es dauert eine Weile, bis ich wieder zu mir komme. Meine Arme schützen meinen Kopf vor dem Fall in die Keramikschüssel. Stöhnend richte ich mich auf. Meine Finger kleben ekelhaft. Ich sehe mich vorsichtig um und stehe dann von meinen schmerzenden Knien auf. Gegenüber von der Toilette ist ein kleines Waschbecken. Ansonsten ist das kleine Bad leer. Ich öffne den Wasserhahn und wasche langsam meine Hände. Das kühle Wasser fühlt sich gut an. Ich forme meine Handflächen zu einer kleinen Schale und schöpfe Wasser. Schmatzend trinke und spucke ich Wasser, bis mein Durst und der ekelhafte Geschmack einigermaßen verschwunden sind. Dann senke ich meinen Kopf und lasse das kalte Wasser über meinen Nacken fließen. Mein langes Haar wird nass, doch das ist mir egal. Langsam schwinden meine Kopfschmerzen, während ich vorgebeugt vor dem Waschbecken hocke und literweise Wasser verschwende. Endlich geht es mir besser. Ich richte mich wieder auf und wringe meine langen, schwarzen Haare aus. Sie sind eindeutig zu lang, doch ich kann mich nie überwinden sie beim Frisör abschneiden zu lassen. Als das Wasser nicht mehr in Bächen aus meinen Haaren fließt, werfe ich es über meine Schulter und erschaudre, als sich die Haarstrählen kalt und feucht auf meinen nackten Rücken legen. Ich will gar nicht wissen, warum ich völlig nackt bin. Im Spiegel leuchtet mich ein unbekanntes Gesicht an. Ich brauche einen Moment, bis ich mich selbst erkenne. Seit wann haben meine Augen diesen Glanz?

Mein Gesicht ist komplett von Schminke und Wimperntusche befreit. Wie kann es sein, dass meine Augen dennoch wie große, blaue Opale in meinem Gesicht leuchten? Ich starre mich selbst einige Minuten verwirrt an, bevor ich plötzlich bemerke, dass das Rauschen der Dusche schon vor einiger Zeit aufgehört hat. Ich richte mich auf und trete vorsichtig einen Schritt zur Tür, um in das Schlafzimmer zu linsen. Nein, niemand ist reingekommen. Ich gehe leise in den Raum zurück, um mich auf die Suche nach meinen Sachen zu machen. Auf dem Boden entdecke ich verstreut eine Jeans. Sie ist nicht meine, also trete ich darüber hinweg und finde eine einsame Socke. Wieder gehe ich weiter. Mein BH hängt über einem Bettpfosten. Ich greife danach und ziehe ihn mir schnell über. Auch mein Top finde ich schnell und meine Jeans liegt halb unter dem Bett. Meinen Slip finde ich nicht wieder, doch das ist mir auch egal. Ich ziehe hüpfend meine enge Ausgeh-Jeans an und ziehe dann mein glitzerndes Diskotop über meinen Kopf. Der Stoff sperrt einen Moment, bevor ich endlich angezogen bin. Ich will mich gerade hinsetzen, um meinen linken Stiletto anzuziehen, als ich mitten in der Bewegung verharre. Direkt neben meinem rechten Schuh liegt ein Kondom. Ein benutztes Kondom. Der Schuh baumelt sinnlos in meiner Hand, während ich versuche zu begreifen, was zur Hölle gestern Nacht passiert ist.

Ich weiß noch, dass ich Feiern war. Meine letzte Semesterprüfung habe ich bestanden und war mit meinen Freundinnen um die Häuser gezogen. Ich habe viel getrunken. Viel, viel mehr als gewöhnlich. Wir waren noch im Shoot gewesen, an mehr erinnere ich mich nicht. Wo zur Hölle bin ich? Was zum Teufel ist gestern passiert?

Mein Schoß brennt schmerzhaft, als sei er wund. Mein ganzer Rücken brennt. Mein Hintern brennt. Meine Oberschenkel brennen. Muskelkater? Vom Tanzen? Oh, Gott, was habe ich nur getan?

Das Kondom ignorierend, die Wahrheit ausblendend, streife ich zitternd meine Schuhe über und wanke langsam zur Tür. Stille herrscht im Flur, als ich die ersten Schritte zur schwarzen Wohnungstür gehe. Ich muss nur hier raus, dann wird alles wieder gut. Dann ist es, als ob nie etwas passiert wäre. Ich husche an zwei Türen vorbei, als mich plötzlich eine Stimme zum Erstarren bringt.

„Cloe", schnurrt eine dunkle Stimme aus einem der Räume.

Meinen Blick weiterhin auf die Tür gerichtet, verharre ich und versuche einfach nicht daran zu denken, wem diese Stimme gehört. Nein, nein. Ich kenne die Stimme nicht. Ich habe keinen Sex mit diesem Mann gehabt. Nein, nein...

„Komm rein und setz dich."

Ich bleibe steif stehen. Mein Blick auf die Tür verschwimmt langsam. Nein, nein. Das ist alles nur ein schlimmer Traum.

„Setz dich." Nun klingt die schwarze Stimme hart und kompromisslos.

Wie hypnotisiert drehe ich mich zur Küche und trete langsam ein. Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich mich jetzt der Wahrheit stelle. Ich kann ihm alles erklären und alles regeln, damit niemand hiervon erfährt. Niemand wird es wissen. Nein, nein. Niemand wird es erfahren.

Am Herd steht er und wartet, bis ich mich gesetzt habe, bevor er sich wieder zu seiner Pfanne dreht und mir den nackten Rücken zuwendet. Nur eine fadenscheinige Jeans, abgewetzt an genau den richtigen Stellen, bedeckt seinen Körper. Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken einfach durch die Tür zu huschen und zu verschwinden, doch dann besinne ich mich anders. Ich muss das erst einmal vom Tisch schaffen, bevor mein Leben weitergehen kann. Sonst lebe ich nur noch mit der Angst, er könnte plötzlich hinter mir stehen. Ich öffne langsam den Mund und atme tief durch. „Ich war gestern betrunken."

Er reagiert nicht, sondern rührt weiter in seiner Pfanne.

„Das hat gar nichts zu bedeuten", erkläre ich weiter.

Seine Muskeln bewegen sich unter seiner Haut, als er wortlos die Pfanne hebt und zum Tisch kommt. Der Pfannenwender zittert, nachdem er das Rührei neben den Brötchenkorb gestellt hat. Er setzt sich wortlos gegenüber von mir an den Tisch und sieht mich lange an. Dann senkt er seine Hand in seine Jeanshose und lässt einen Ring auf meinen Teller fallen. Er rollt langsam im Kreis, bevor er zitternd liegenbleibt. „Du hast ihn mir gestern gegeben", sagt er als Antwort.

Verwirrt nicke ich. Ja, das passt zu mir. Ich hätte Jan niemals betrogen, wenn ich noch meinen Ring angehabt hätte. Niemals hätte ich das Symbol unserer Liebe so beschmutzt. Ich hätte es scheinheilig abgelegt und mich dann dem Sex ergeben. Einer Lust ergeben, die nur von Alkohol ausgelöst werden könnte. Es ist okay, versuche ich mich zu beruhigen. Ich habe Jan betrogen, aber das ist okay. Die meisten Menschen bekommen kalte Füße vor der Hochzeit, es war ein unbedeutender Seitensprung. „Das...", beginne ich langsam.

„Nein", erklärt er kalt. „Du hast ihn mir gegeben und dann hast du von mir verlangt, dass ich ihn in den Main werfe."

Warum hätte ich so etwas Dummes tun sollen, frage ich mich verwirrt und starre ihn an.

„Ich sollte es tun, weil du Angst hattest, dass du ihn nicht weit genug werfen könntest." Er lächelt mich an. „Du wolltest ihn so weit wie möglich aus deinem Leben verbannen."

„Nein", sage ich nur. Das hätte ich nie getan. Es passt zu ihm, dass er so etwas behauptet. So ist er, der Arsch. Ein geborener Wichser. Wie habe ich nur mit ihm schlafen können?

Ich nehme vorsichtig den Ring in die Hand, lege ihn aber nicht wieder an. Es kommt mir komisch vor, das vor ihm zu tun.

„Doch", schnappt er kalt. „Ich habe es nicht getan, aber genau das hast du von mir verlangt. Es ist also doch nicht alles so rosarot in eurer Glitzerwelt, nicht wahr?"

Ich öffne den Mund, um ihm zu widersprechen. Doch dann komme ich mir lächerlich vor. Wie kann ich dem Menschen, mit dem ich meinen Verlobten betrogen habe, sagen, dass alles in Ordnung in unserer Beziehung ist? Wie kann ich ausgerechnet ihm so etwas sagen? Jan ist mein Ein und Alles. Er ist mein sicherer Hafen. Er ist perfekt und wir werden in drei Monaten heiraten. Und dieser Mensch wird das nicht verhindern können.

Langsam lasse ich den Ring in meiner Jeanshose verschwinden und nehme mir vor, ihn erst wieder anzulegen, wenn ich mich am ganzen Körper gewaschen habe. Wenn ich mich ganz von seinen unsichtbaren Berührungen und Spuren befreit habe.

„Du willst bestimmt nicht, dass ich Jan von uns erzähle, nicht wahr?"

Ich hebe ruckartig den Blick und starre in sein dunkles Gesicht. Sein schwarzes Haar klebt an seinen Schläfen und beginnt an seiner Stirn schon zu trocknen. Er beugt sich seelenruhig über den Tisch und nimmt sich etwas Rührei. Auch mir gibt er etwas auf den Teller und beginnt dann langsam zu essen. Er weiß genau, wie verzweifelt ich jetzt auf seine nächsten Worte warte. Aber ich gebe ihm nicht den Triumph, zu fragen, was er jetzt vorhat. Schweigend sehe ich zu, wie er langsam isst. Schließlich nimmt er sich auch noch ein Brötchen und bricht sich ein Stückchen ab. Ein Krümel bleibt an seinem Mundwinkel hängen, als er sich das Stückchen in den Mund schiebt. Langsam kaut er und lässt mich zappeln.

Mein Herz rast, als ich nach dem letzten Strohhalm greife. „Ich kann Jan sagen, dass du mich mit... Drogen betäubt hast. Oder... oder dass du mich vergewaltigt hast", sage ich stockend und komme mir dabei schlecht vor. Wie ein dummes Miststück.

Er verzieht keine Mine, obwohl ich ihm gerade vorgeworfen habe, dass er mich vergewaltigt hat. „Glaubst du, das ändert etwas an der Tatsache, dass du mit mir Sex hattest? Ob freiwillig, oder nicht?"

Mein Atem setzt aus. Nein, es würde rein gar nichts ändern. Wenn Jan erfahren würde, dass ich ausgerechnet mit Loan Sex hatte, wäre unsere Beziehung so oder so vorbei. Ohne mit einer Wimper zu zucken, würde sich Jan abwenden und aus meinem Leben verschwinden. Das ist eine unumstößliche Tatsache; wie habe ich nur ausgerechnet mit Loan schlafen können? Nichts wäre für Jan schlimmer, als zu erfahren, dass ich mit Loan Sex hatte. Das weiß ich, seit ich Jan das erste Mal gesehen habe. Es ist die unumstößlichste Bedingung in seinem Leben - wenn sich jemand mit Loan gut versteht, ist diese Person Jans erklärter Feind. Jan hasst Loan. Er würde mich nie wieder anfassen, wenn er von dieser Dummheit erfahren würde. Wenn er erfahren würde, dass Loan mich angefasst hat. Ich habe keinen blassen Schimmer woran es liegt, dass die beiden sich hassen, doch der Hass ist in jedem Fall tiefer als Jans Liebe zu mir.

Tränen schießen mir in die Augen. „Bist du stolz auf dich?", frage ich ihn entsetzt. Loan wird alles daran setzen, dass Jan erfährt, dass er mit seiner Verlobten geschlafen hat. Was für ein dreckiger Sieg für den Scheißkerl Loan. Egal, was ich sagen werde; allein der Gedanke, Loan könnte mich auch nur berührt haben, würde Jan zur Trennung verleiten. Meine Kehle schnürt sich zu, als mir klar wird, dass ich in jedem Fall keinen Verlobten mehr habe. Jan hätte mir alles verziehen, doch dies nicht. Niemals.

Loan bricht ein neues Stück von seinem Brötchen ab und runzelt einige Augenblicke die Stirn. Dann legt er das Brötchen weg und greift über den Tisch nach meiner Hand. „Es war nicht geplant, dass...", beginnt er.

Ich zucke zusammen und lege meinen Hände in meinen Schoß, damit er mich nicht mehr berühren kann. Er fixiert einige Momente meinen Blick mit plötzlich eiskalten Augen, bevor er sich bedrohlich erhebt und mit einer plötzlichen Bewegung alles vom Tisch wischt. Geschirr zerscheppert, während ich überrascht in meinem Sitz zurücksinke, um ihm und den Lebensmitteln auszuweichen. Schließlich setzt er sich halb auf den leeren Tisch und dreht sich zu mir, bis er seine Beine links und rechts von meinem Becken auf den Rand meines Stuhles stellt und mich so einschließt.

„Es. Reicht." Seine Stimme hallt kalt, dunkel und bedrohlich durch den Raum, als er sich zu mir beugt. Ich schlucke trocken, als seine riesige Gestalt das Licht an der Zimmerdecke verschluckt, und rutsche tiefer in den Sitz.

Seine Nasenflügel beben, als er tief Luft holt und seine Ellbogen auf seine Knie abstützt. Seine Hände ballen sich Zentimeter vor meinem Gesicht zu Fäusten. „Ich habe mir gerade eine Menge von dir bieten lassen, aber jetzt reicht es! Du meinst, ich hätte dich unter Drogen gesetzt? Du meinst, ich hätte dich vergewaltigt? Ich habe mir deine Frechheiten bieten lassen, weil ich es besser weiß; aber du wagst es tatsächlich, so zu tun, als würdest du meine Berührungen nicht wollen? Als widere ich dich an?" Er schnauft leise, während ich panisch in seine dunklen Augen sehe. Sein Blick ist der eines Mörders. Schweiß bricht unter meinen Achseln aus, während sich seine Fäuste vor meinem Gesicht ballen und lockern. „Hör mir zu, Cloe", sagt er leise und kalt. „Gestern Nacht bin nicht ich auf dich zugekommen. Du bist zu mir gekommen. Deine Freundinnen sind in den nächsten Klub gezogen, aber du bist geblieben und zu mir an die Bar gekommen. Du hast mir einen Drink ausgegeben und dann gesagt: Lass uns zu dir gehen und ficken." Seine schwarze Pupille verschluckt jetzt endgültig das Blau seiner Augen. Ich starre auf seine festen Armmuskeln. Er wird mich fertigmachen! Er wird mich schlagen! Panisch rücke ich von ihm ab. Er hat völlig die Kontrolle verloren. Seine Wut hüllt mich ein und ängstigt mich zu Tode.

Er starrt auf mich nieder. „Du wollest, dass ich deinen Ring wegschmeiße. Du wolltest, dass ich mit dir ficke. Ich wollte das nicht! Ich habe vorgehabt dich mitzunehmen, dich schlafen lassen und am Morgen ein bisschen mit dir zu spielen. Ich wollte dir Angst einjagen und so tun, als hätten wir miteinander geschlafen. Ich wollte dem wunderschönen, rosa Glitzerpärchen einmal vor Augen halten, dass ihr doch nicht so perfekt seid, wie ihr immer denkt. Ich habe dich auf mein Sofa gelegt und bin ins Bett gegangen, doch du bist mir hinterher gekommen. Du hast dich vor mir ausgezogen, Cloe. Du hast dich zu mir gelegt. Du hast mich geküsst. Du hast mich ausgezogen. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht auf Blümchensex stehe und du hast nur gesagt: Mach mit mir, was du willst ." Sein Blick verbrennt mich gnadenlos. „Und das habe ich."

Ich schnappe fassungslos nach Luft.

„Und glaub mir, Baby, du hast es genossen.", fährt er gnadenlos fort, „Du hast jede Sekunde genossen. Du hast nach mehr geschrien, als ich schon lange nicht mehr konnte. Du bist fantastisch, geil und hemmungslos im Bett; aber nicht, wenn du Blümchensex hast. Du magst es dreckig und wild. Du magst es, wenn man dich fesselt. Du bist völlig außer Kontrolle geraten, als ich angefangen habe, deinen Hintern zu verdreschen. Und ich bezweifele, dass du jemals so oft gekommen bist, wenn du mit deinem Verlobten gefickt hast. Du hast Dinge mit mir gemacht, die Jan niemals erlaubt hätte und du warst dabei unersättlich. Ich habe keine Ahnung mehr, wie oft du meinen Samen geschluckt hast, doch du hattest nie genug."

Hitze steigt in mein Gesicht und lässt mich schaudern. Ja, manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass der Sex mit Jan ein bisschen zu eingefahren abläuft, aber nie im Leben habe ich das Sperma von Loan geschluckt. Scheiße, ich hatte in meinem ganzen Leben noch keinen Schwanz im Mund! Es ist widerlich, wie er seine geschmacklosen Gedanken vor mir ausbreitet. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass dieser Perverse mich angefasst hat. Nie im Leben würde ich mich fesseln lassen. Nie im Leben würde ich es zulassen, dass man mich schlägt. Ich bin eine starke Frau, niemals würde ich mir so ein Verhalten gefallen lassen! Ich bekämpfe den Drang ihm ins Gesicht zu schlagen, als Strafe dafür, dass er sich diesen ranzigen Dreck über mich ausdenkt und richte mich auf meinem Stuhl auf, bis sich unsere Nasen fast berühren.

„Ich gebe dir eine Chance, Cloe", fährt Loan fort und fixiert dabei mein Gesicht. „Entweder du gehst selbst zu Jan und beendest die Beziehung zu ihm, oder ich werde ihm von uns erzählen. Und ich werde ins Detail gehen, wenn ich es erzähle."

Ich hebe leicht mein Kinn und sehe ihn hasserfüllt an. Ja, genau das passt zu ihm. Genau so hat Jan ihn mir beschrieben; er ist ein Wichser, ein Arschloch, ein Hurensohn und er genießt es von ganzem Herzen das Leben von anderen zu zerstören. Er ist genau der Drecksack vor dem ich immer gewarnt wurde. Ich schiebe meinen Stuhl zurück, bis seine Füße von dem Rand fallen. Dann stehe ich auf. „Fick dich, Loan. Mach, was du willst!" Bevor ich mich endgültig von ihm abwenden kann, packt er meinen Arm und dreht mich zu sich.

„Cloe, ich tue dir damit einen Gefallen", sagt er plötzlich leise und sieht mich eindringlich an. „Du bist geschaffen für einen Mann, der dominierend im Bett ist. Jan ist das nicht; er ist ein Schlappschwanz. Er würde dich nie so behandeln, wie du es brauchst. Und du brauchst es so, wie ich es dir gestern Nacht gegeben habe. Du brauchst es, dass jemand die Kontrolle übernimmt. Du brauchst es, dass du dich fallen lassen kannst, du brauchst einen Mann, der dich fertigmacht im Bett. Du brauchst das Gefühl benutzt und gleichzeitig beschützt zu werden."

„Nein!", fauche ich ihn an. „Alles, was ich brauche ist Jan! Und den willst du mir wegnehmen, du Scheißkerl."

Er schweigt einen Augenblick. „Ich will ihn dir nicht wegnehmen, Baby", lächelt er plötzlich. Dann lässt er mich los. „Ich kenne nur einfach eine Menge Frauen, die besser zu ihm passen, als du. Und ich kenne eine Menge Männer, die besser zu dir passen, als er." Sein Lächeln kippt an den Mundwinkeln. „Ich wäre einer davon, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass du mich nach diesem Gespräch noch magst."