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Die Cloud 11

Geschichte Info
Das Ende naht.
6.9k Wörter
4.46
23.6k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 11 der 12 teiligen Serie

Aktualisiert 09/30/2022
Erstellt 10/01/2014
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Vorwort: Wie ihr vielleicht bemerkt, habe ich diese Episode unter "Keine Erotik" veröffentlicht. Diese Episode enthält viel Gewalt und ich persönlich verbinde damit wenig erotisches. Trotzdem bin ich der Meinung, die Handlung findet so ein schlüssiges Ende. Ich bin gespannt auf eure Meinung dazu.

---

Am nächsten Morgen wache ich im Badezimmer meiner Wohnung auf. Nicht weil ich ausgeschlafen haben oder weil mich die freundliche Sonne durch das Fenster geweckt hat. Nein, ich wache auf, weil ich immer noch auf dem harten Badezimmerfliesen liege. Erschöpft schlief ich gestern hier ein.

War das alles ein böser Traum? Wohl kaum...

Ich stehe auf und strecke mich. Ausgeschlafen? Nein, davon bin ich weit entfernt. Ich bin müde, ich bin geschafft, ich fühle mich dreckig. Vorsichtig schaue ich durch die geöffnete Badezimmertür ins Wohnzimmer. Celine liegt immer noch auf meiner Couch -- sie schläft tief und fest und ahnt nicht mal im Ansatz, auf welches Geheimnis sie gestern gestoßen ist. Sie ahnt nicht einmal im Ansatz, was sie mir da verraten hat.

Celine, auch wenn du keinen Schimmer hast. Ich werde dir immer dankbar sein!

Ich entledige mich meiner Kleidung und steige in die Dusche. Ich fühle mich so dreckig. Mit Hilfe eines großen Schwamm versuche ich diesen Dreck von mir zu waschen. Von meinem Busen, meinem Bauch, aus meinen Schenkeln. Meine Haut, sie wird sauberer. Der Schweißgeruch der mich umgab verschwindet. Das Gefühl jedoch bleibt.

Ich fühle mich dreckig.

Ich schließe die Augen und denke nach. Oliver, es war die ganze Zeit Oliver, ausgerechnet er. Was mache ich nur mit dieser Erkenntnis, wie lege ich ihm das Handwerk? Soll ich die Polizei verständigen? Das wäre wohl vernünftig. Aber sie wissen nicht, was ich weiß und ich kann noch nichts beweisen. Was ist, wenn er den Laptop mit den Bildern von mir bereits vernichtet hat. Was ist, wenn er, nachdem Celine ihm aus versehen auf die Spur kam, alle Beweise aus seiner Wohnung vernichtet hat?

Ich möchte heulen.

Die Polizei käme und würde nichts finden. Sie würden mir vielleicht glauben, vielleicht aber auch nicht. Auf keinen Fall könnten sie Oliver festnehmen. Und dann? Wozu wäre er wohl dann im Stande? Was würde er Jennifer antun? Was würde er Celine antun? Was würde er mir antun? Nein, ich kann erst zur Polizei gehen, wenn ich 100% Sicher bin, dass sie ihn festnehmen und nicht mehr freilassen.

Ich steige aus der Dusche und trockne mich ab, ziehe mir einen meiner langen Bademäntel über.

Erst einmal werde ich auf Nummer sicher gehen. Ich setze mich wieder auf den Boden und suche in meinem Telefon ein altes Foto von Oliver. Dieses schicke ich an die beiden, die ich gestern im Parkhaus des Krankenhauses kennenlernte.

„Ist er das?", tippe ich kurz und knapp und hänge das Bild an.

„Was bekomme ich dafür?", antwortet der eine, der andere schläft wohl noch.

Verdammt, dieser Bengel. Ich habe keine Lust lange zu diskutieren. Mittlerweile ist meine Hemmschwelle, bei Dingen die meinen Körper angehen, auch schon verdammt tief gesunken. Ich öffne meinen Bademantel ein Stückchen und mache ein Foto von meinen Brüsten.

„Eine einfache Frage. Ist er das oder nicht?", schreibe ich wieder und hänge mein frisch geknipstes Foto an.

„Ja, das war der Kerl aus dem Parkhaus!", antwortet er

„Danke", schreibe ich zurück.

Es ist also Oliver. Ich war mir zu 99% sicher, jetzt sind es 100%. Ich muss sicherstellen, dass die Polizei, sobald ich sie verständige, Oliver mit belastendem Material erwischt. Aber vorher muss ich mich um Celine kümmern. Ich schließe meinen Bademantel und gehe ins Wohnzimmer. Die nackte Celine liegt dort auf meiner Couch, eingemummelt in einer Wolldecke -- ein netter Anblick.

Vorsichtig ziehe ich ihr die Decke weg, gebe ihren wundervollen Körper frei. Sie liegt auf dem Bauch, aber an der Seite kann ich Umrandungen ihres großen Busens sehen. Die Wunden auf ihrem Rücken sehen schon viel besser aus, als gestern Abend. Ich streichle ihr über den Hintern.

„Hey, aufwachen"

„Katrin? Bist du das?", flüstert sie schlaftrunken.

„Ja ich bin es, hast du gut geschlafen?"

„Sehr sogar. Ich habe von dir geträumt", säuselt sie, dreht sich auf die Seite und greift in den Schlitz meines Bademantels.

„Ich habe von dir geträumt und wir haben wundervolle Dinge gemacht.", sagt sie und sucht meinen Busen, „Komm, lass mich meine Schuld von gestern begleichen."

Celine - Du hast von mir geträumt, scheinbar ein feuchter Traum, das schmeichelt mir. Aber ich habe momentan andere Dinge, um die ich mich kümmern muss. Wichtige Angelegenheiten, die mein komplettes Leben betreffen. Zu gerne würde ich dir mehr erzählen. Vielleicht weihe ich dich ein, sobald alles vorüber ist.

Vorsichtig ziehe ich ihre Hand aus meinem Bademantel.

„Celine, ich muss zur Arbeit", sage ich, „Das können wir heute Abend nachholen."

„Ich will dich jetzt", jammert sie aber ich lächele sie nur an.

Schließlich versteht sie, dass es mir ernst ist und geht trotzig ins Bad. Celine, du hast einen tollen Hintern! Wäre meine Situation nicht so ernst, ich würde dich gleich noch einmal vernaschen! Ich würde meinen Bademantel öffnen und dich mit geöffneten Schenkeln auf dem Sofa empfangen. Ich würde dir zeigen, wie man eine Frau befriedigt.

Ich sammele Celine's Klamotten vom Boden auf, ertaste ihren Wohnungsschlüssel in der Hose. Das bringt mich auf eine großartige Idee. Celine, ich bestehle dich nur ungern, aber ich brauche deine Schlüssel!

„Komm kleine, zieh dich an", sage ich und reiche ihre Kleider ins Bad, bis auf den Schlüssel natürlich.

Wenig später, steht sie angekleidet vor mir und ich begleite sie aus meiner Wohnung heraus. Unauffällig öffne ich Oliver's Wohnung, ohne, dass sie bemerkt, dass ich den Schlüssel in meinen Besitz genommen habe. Ich lasse diesen schnell wieder in meinem Bademantel verschwindet -- Celine ist noch viel zu müde und unaufmerksam, um sich darüber zu wundern.

Ich packe sie an den Schultern.

„Celine, bitte tue mir einen Gefallen. Verlasse diese Wohnung. Oliver hat seinen Verstand verloren, dich so zu verletzen. Bitte, packe deine Sachen und ziehe in ein Hotel, zumindest für eine Nacht."

Sie schaut mich fragend an.

„Ich erkläre dir später warum, aber du kannst nicht hier bleiben. Du kannst dich nicht in dieser Wohnung aufhalten, wenn Oliver nach Hause kommt. Ab morgen kannst du bei Jennifer übernachten, sie braucht ihr Bett gerade nicht."

Ihr Blick wird ernster.

„O... Okay", stottert sie.

„Tu mir diesen Gefallen kleine!", bitte ich sie und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Dann verschwinde ich wieder in meiner Wohnung.

Ich eile zu meinem Telefon, schnell noch einen Anruf machen, bevor ich zur Arbeit fahre. Ich wähle, ich höre Thorstens verschlafene Stimme.

„Hallo?"

„Thorsten, ich bin es, Katrin", sage ich hektisch.

„Was ist denn los? Warum rufst du so früh an?"

„Thorsten. Ich weiß, wer es ist! Ich weiß, wer der Täter, wer der Erpresser ist. Ich bin mir 100 prozentig Sicher!"

„Sag schon!", unterbricht er mich, auf einmal hellwach.

„Mein Nachbar Oliver! Er hat alles geplant und durchgeführt, hat uns alle gegeneinander ausgespielt. Seine Freundin hat es mir verraten."

„Was? Seine Freundin steckt da auch mit drin?", fragt Thorsten.

„Nein, Nein. Die hat keine Ahnung, hat es mir zufällig verraten, ohne zu wissen worum es geht.", antworte ich.

„Hast du die Polizei verständigt?"

„Nein noch nicht. Wir müssen vorsichtig sein. Wenn wir die Polizei alarmieren, müssen wir sicher sein, dass die auch Beweise bei ihm finden. Wenn sie ihn nicht direkt festnehmen, weiß niemand, was er uns noch antut, bis die Polizei seinen Internetverbindungen und Telefone überprüft hat", schildere ich ihm die Situation.

„Da hast du Recht, was machen wir stattdessen?"

„Pass auf, ich habe seinen Wohnungsschlüssel. In seiner Wohnung hatte er ein Notebook, mit allen Daten. Von dort wurden mit Sicherheit auch die Nachrichten an mich geschickt, und von seinem Telefon.", erkläre ich den Plan, „Ich muss zur Arbeit, Oliver erwartet mich dort um mich zu weiteren Dinge zu zwingen. Ich muss dort sein, aber du, du kannst seine Wohnung durchsuchen. Du kannst sicherstellen, dass die Beweise dort sind und dann die Polizei verständigen."

„Alles klar", stimmt er sofort zu, „Ich mache mich gleich auf den Weg. Je schneller, desto besser."

„Ich fahre gleich los ins Büro, lasse meine Wohnungstür offen. Du findest den Schlüssel in der Kommode direkt neben dem Eingang. Ruf mich an sobald du etwas hast!"

Ich lege auf. Perfekt! Thorsten ist an Bord.

Ich suche mir schnell eines meiner seriösen Outfits fürs Büro heraus. Weiße Bluse, ein weißes Top darunter. Klar, wenn man genau hinsieht kann man ahnen, dass ich keinen BH trage. Aber es ist nicht so offensichtlich wie gestern. Knie langer schwarzer Rock -- normalerweise gehört da eine Strumpfhose drunter, die muss ich wohl weglassen. Macht nichts, es ist warm, dass fällt kaum auf. Schnell noch die hohen Schuhe übergestülpt und auf geht es ins Büro.

Nach einer kurzen Autofahrt schaffe ich es ohne Vorkommnisse in mein Büro. Ja, seit der Beförderung habe ich ein eigenes Büro. Abteilungsleiterin Ostmann steht da an der Tür, das ist schon was.

Ich setze mich auf meinen Schreibtischstuhl und schaue in den Kalender. So ein Mist -- gerade heute sind einige Personalgespräche angesetzt. Dafür habe ich zwar gar keinen Kopf, aber verschieben kann ich die auf keinen Fall. Also bereite ich mich lieber etwas vor. Der erste Kandidat heißt Tim Körbel, Azubi im zweiten Jahr. Nicht besonders motiviert, öfters mal zu spät. Wenn er so weiter macht, werden wir ihn nicht übernehmen können.

Es klopft an der Tür.

Ich schaue auf die Uhr -- ja es ist schon soweit.

„Herein", rufe ich.

Tim Körbel tritt ein und setzt sich selbstbewusst auf den Stuhl auf der anderen Schreibtischseite.

„Guten morgen Herr Körbel"

„Guten morgen".

„Also, dann legen wir mal gleich los, würde ich sagen. Sie wissen, dass alles was in diesem Raum besprochen wird vertraulich zu behandeln ist?", frage ich.

Er nickt mit einem grinsen auf den Lippen.

„Wie beurteilen sie denn ihre Leistungen im letzten halben Jahr?", beginne ich mit einer Standardfrage.

„Ich denke ich habe hervorragende Arbeit geleistet. Außerordentlich gut!", antwortet er viel selbstbewusster als er sein sollte.

Ich schaue ihn skeptisch an und notiere es mir.

„Sie sind sehr oft zu spät zur Arbeit erschienen, was sagen sie dazu?", frage ich.

Er überlegt kurz.

„Wissen sie was Frau Ostmann, lassen sie uns doch auf den Punkt kommen.", sagt er dann, „Ich weiß, dass sie keine Unterwäsche tragen. Und ich weiß auch, was das für sie bedeutet."

Ich schlucke. Oliver, du Schwein! Was hast du meinen Kollegen erzählt?

„Was wollen sie?", flüstere ich.

„Ich will, dass sie mir bescheinigen, dass ich am Ende meiner Ausbildung übernommen werde. Machen sie das fertig und streichen sie am besten alle Aufzeichnungen über meine Verfehlungen.", sagt er und macht eine Pause.

„Außerdem wäre eine kleine Gehaltserhöhung angebracht. Vielleicht nicht üblich für Auszubildende, aber diese spezielle Situation und meine hervorgegangene Arbeit sind sicher gute Argumente".

Ich atme tief durch. Dieser unpünktliche faule Bengel besitzt die Frechheit, sich hier in dieses Gespräch zu setzen und mich zu erpressen. Oliver hat ihm die Infos gesteckt -- natürlich hat er das. Aber der Junge hat trotzdem die Chance sich dagegen zu entscheiden. Er muss meine Situation nicht ausnutzen, muss mich nicht ausnutzen. Aber er tut es -- dieser eingebildete Bengel nutzt mich aus. Ich muss ihm alles gegen was er verlangt -- das macht mich wütend. Junge! Wenn das hier alles vorbei ist sprechen wir uns noch einmal.

„Okay", stimme ich missmutig zu und mache die Dokumente fertig.

Ich schiebe ihm die Unterlagen zu.

„Sehr gut. Aber das hier haben sie vergessen zu unterschreiben!", bemerkt er.

Verdammt. Wenn der Kerl doch nur bei seiner Arbeit so aufmerksam wäre. Dann hätte er das zusätzliche Geld vielleicht sogar verdient. Ich leiste die fehlende Unterschrift.

„Und jetzt noch meine Personalakte...", fordert er.

Ich drehe meinen Monitor zu ihm, sodass er sehen kann, wie ich alle seine Verfehlungen lösche. Natürlich gibt es Sicherungen von den Daten, aber ich hoffe mal, dass weiß er nicht.

„Sind wir dann fertig?", frage ich murrig.

„Eine Sache wäre da noch.", meint er schließlich, steht auf und kommt auf meine Seite des Tisches.

„Nichts besonderes", sagt er, während er hinter mir steht und mich an den Schultern packt, „Nur eine Kleinigkeit, du mir zeigt, dass meine Abteilungsleiterin meine Leistungen zu schätzen weiß"

Er dreht meinen Stuhl und ich schau zu ihm herauf, schüttele den Kopf. Aber er grinst mich nur an und öffnet seinen Hosenstall. Ich schüttele den Kopf energischer, aber es ist ihm egal. Er zieht seine Anzughose etwas herunter und holt seinen halb steifen Schwanz heraus. Er hält ihn mir direkt vor das Gesicht, mit der anderen Hand drückt er meinen Kopf in seinen Schoß.

„Kommen sie schon Frau Ostmann. Ich habe zwar keine Ahnung was passiert, wenn sie es nicht tun, aber ich nehme an, es ist nichts gutes."

Ich schließe die Augen und öffne den Mund. Oliver -- du Schwein! Tim -- du Schwein! Ihr seid alles Schweine!

Er stöhnt auf, als meine Lippen sich um sein Glied legen. Innerhalb von Sekunden erreicht sein Schwanz die volle Größe. Es ist so erniedrigend, wie sich dieser arrogante Schnösel an meinem Mund befriedigt. Ich mache nichts, halte nur meinen Mund offen und lasse mich benutzen. Er stößt in mich hinein, drückt meinen Kopf an sich heran -- ich lasse ihn machen.

Mir schießen Gedanken durch den Kopf. Hätte ich Jennifer nur weiter nachforschen lassen. Sie hatte Oliver auf der Liste ihrer Verdächtigen. Sie hätte viel früher herausgefunden, dass Oliver mich erpresst. Warum habe ich sie nur davon abgehalten?

Tim schnauft, greift in meine Bluse. Sein Schwanz fängt an zu zucken. Ich spüre seine salzige Flüssigkeit auf meiner Zunge. Dafür wirst du bezahlen! Ich befreie mich aus seinem Griff, huste, falle von meinem Stuhl, spucke in den Mülleimer.

„Vielen Dank für das gute Gespräch!", lacht er während er seinen Anzug richtet, „Ich freue mich schon auf das nächste, vielleicht müssen wir ja kein halbes Jahr darauf warten?".

Dann verschwindet er aus meinem Büro, lässt mich auf dem Boden zurück.

Ich will heulen!

Unbemerkt schleiche ich mich in die Damentoilette, welche sich nicht weit von meinem Büro befindet. Ich wasche gründlich mein Gesicht, meinen Mund. Ich fühle mich so dreckig -- das muss aufhören.

Ich schaue auf mein Handy -- eine Nachricht.

„Gut gemacht. Freue dich auf die nächsten Gespräche"

Das schreibt er mir -- Oliver -- der Erpresser. Ich muss das beenden. Ich habe ihn doch bereits, ich kann ihn nicht weitermachen lassen. Verdammt! Thorsten, warum meldest du dich nicht!

Ich wähle Thorstens Nummer.

„Hey", flüstert er am anderen Ende der Leitung.

„Gibt es schon was neues? Bitte sag mir, dass es schon was neues gibt!", bettele ich aufgewühlt.

„Er ist hier!"

„Wer? Oliver?"

„Ja, er ist hier, war schon da als ich ankam. Er ist hier und streitet mit jemandem. Ich habe die Wohnungstür ein Stück geöffnet und lausche", sagt er.

„Kannst du den Computer irgendwo sehen? Mit wem streitet er?", frage ich.

„Nein bisher nicht -- ich muss vorsichtig sein. Denk dran, Bewährungsauflagen -- ich darf mich deiner Wohnung nicht nähern und die ist schließlich direkt nebenan.", sagt er, „Er streitet mit einer Frau, kenne ich nicht."

Oh Nein -- Celine!

„Hat sie rote Haare?", frage ich aufgeregt.

„Ja, kennst du sie?"

„Das ist Celine, seine Freundin, ich habe ihr gesagt, sie soll verschwinden!"

Im Hintergrund des Gespräches höre ich Oliver und Celine streiten.

„Offensichtlich ist sie noch hier", meint Thorsten und wird von einem Aufschrei unterbrochen.

„Was ist passiert?", frage ich.

„Er hat sie geschlagen. Das Schwein hat ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen!", überschlägt sich Thorstens Stimme.

Nein -- Celine -- Bitte nicht!

„Sie ist hingefallen, blutet aus der Nase und weint.", fährt er fort.

„Hilf ihr! Du musst ihr Helfen", rufe ich.

„Ich kann nicht! Dann fliegt alles auf, er kommt davon. Ich kann nicht dazwischen gehen! Ich sollte gar nicht hier sein!"

Ich höre wieder schreie durch das Telefon.

„Was ist da los, Thorsten, erzähle es mir!", fordere ich nervös.

„Er hat sie an den Haaren gepackt, schlägt sie erneut zu Boden, tritt ihr in den Bauch. Was für ein brutales Schwein!", berichtet er mir, „Er nimmt sie, schmeißt sie aufs Bett ... Oh nein..."

Thorsten verstummt und ich höre nur noch, wie Celine unter Tränen aufschreit.

„Thorsten?"

„Er ... er ist hinter ihr und sie ... sie liegt auf dem Bett. Er ist über ihr...".

Thorsten findet nicht die richtigen Worte, um zu beschreiben, was er sieht, aber ich weiß genau was dort passiert. Ich höre genau, was dort in Olivers Wohnung vor sich geht. Er bestraft meine kleine Celine, so wie er sie schon gestern bestrafte. Er nimmt sich ihren Körper mit brutalster Gewalt ohne Rücksicht und morgen werden ihre Wunden noch schlimmer sein. Vor allem die, an ihrem Hintern. Oliver -- dafür wirst du Büßen!

Nach einiger Zeit verstummen die Schreie.

„Thorsten?"

„Er ist ... fertig ... ich glaube sie ist bewusstlos, liegt da einfach regungslos auf dem Bett. Er lässt sie einfach liegen, beachtet sie gar nicht mehr, packt Dinge zusammen. Dieser Bastard! Da -- das Notebook, er packt es ein! Er kommt zur Tür, ich muss mich verstecken!"

Er schweigt, ich warte ab, wische mir eine Träne aus dem Gesicht. Celine, du wundervolle süße Maus. Was hat dir das Schwein nur angetan? Ich will dich retten, will dir helfen, aber ich kann nicht. Warum hast du nicht auf mich gehört und bist gegangen? Hoffentlich hat es dich nicht zu arg erwischt.

„Er ist weg", sagt Thorsten schließlich, „Ich rufe einen Krankenwagen und die Polizei, ich melde mich später".

Dann legt er auf.

Ich wasche noch einmal meinen Mund, wasche mein Gesicht. Das kann noch ein langer Tag werden. Dann mache ich mich auf den Weg zurück zu meinem Büro. Ich öffne die Tür und sehe bereits meinen nächsten Termin auf dem Stuhl sitzen. Wie lange war ich denn im Bad? Es ist Jim Buchholz. Mitte vierzig, verheiratet, Vater von zwei Kindern -- ich kenne ihn schon ewig. Da habe ich ja wohl nichts zu befürchten.

„Hi Jim."

„Guten morgen."

Ich gehe um ihn herum zu meinem Stuhl und suche seine Akte raus.

„Wie geht es der Familie?", frage ich um die Stimmung zu lockern.

„Gut, gut, alles in bester Ordnung zu Hause. Die kleine kommt bald in die Schule!"

„Schön zu hören. Also, fangen wir an. Wie bewertest du deine Leistungen im letzten halben Jahr", gehe ich zum Geschäftlichen über. Ich will den Tag einfach nur hinter mich bringen.

„Gute Frage Katrin, wie würdest denn deine Leistungen beurteilen?", stellt er mir prompt die Gegenfrage.

Das bringt mich etwas aus dem Konzept. Nicht der erwartete Verlauf eines solchen Gesprächs -- ich bin doch seine Vorgesetzte.

„Lass mich konkreter werden. Meinst du deine Leistungen berechtigen dich zu diesem Büro?"

„Was ... was meinst du?"

„Ich meine, dass keiner hier genau weiß, warum du befördert wurdest und nicht Thorsten. Ich meine, dass keiner hier genau weiß, warum Thorsten entlassen wurde und du direkt danach befördert wurdest", meint er.

Ich versuche mich zu rechtfertigen.

„Das ... Damit habe ich nichts zu tun!"

„Weißt du, ich habe Thorsten vor ein paar Wochen auf ein Bier getroffen -- und er sieht das anders. Er meint du wärst für seine Entlassung verantwortlich.", fährt Jim fort.

„Nein, dass stimmt nicht!"

„Er sagte sogar, dass du mit dem Chef im Bett warst für diese Beförderung."

„Jim! Nein, wir kennen uns doch schon solange. Du weißt, dass ich so etwas nicht machen würde!", entrüste ich mich.