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Die Kreuzfahrt

Geschichte Info
Zwei Kolleginnen zusammen auf dem Ozean.
8.4k Wörter
4.4
102.1k
16
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 10/02/2022
Erstellt 08/14/2006
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Die Kreuzfahrt

Anmerkung des Autors :

Ich habe hier versucht eine sich langsam entwickelnde Geschichte mit einem halbwegs plausiblen Backround zu erzählen. Wer eine Geschichte mit 5 Orgasmen in den ersten 3 Absätzen sucht ist hier definitiv falsch. Allen Anderen wünsche ich viel Spaß beim lesen.

*

TEIL 1

Als Bettina an diesem Morgen auf dem Weg ins Büro war begann sie bereits den Tag zu verfluchen obwohl die Uhr erst kurz vor 8 zeigte. Es war ein für Hamburger Verhältnisse unheimlich schwüler und drückender Sommer und schon zu dieser frühen Uhrzeit war

deutlich zu spüren, dass auch dieser anbrechende Tag keine Erleichterung sondern eher einen neuen Hitzerekord bringen würde.

Und jetzt stand sie auch noch mitten im einem nicht enden wollenden Stau am Elbtunnel.

„Na toll..... da sind wieder so 2 Trottel im Halbschlaf zusammen gerauscht und ich darf es jetzt wieder ausbaden. Das schaffe ich doch nie pünktlich ins Büro".Bettina hatte das Schiebedach und die Seitenfenster bis zum Anschlag geöffnet aber trotzdem spürte sie bereits jetzt wie sie schon wieder begann Buchstäblich in ihren Sitz fest zu kleben.Wie schon so häufig während der Hitzewelle der letzten Tage verwünschte sie sich mal wieder selbst dafür, dass sie sich im Frühjahr mal wieder nicht von ihrem süßen kleinen

Polo hatte trennen könne, der sie immer zuverlässig überall hin brachte aber nun mal leider nicht über eine Klimaanlage verfügte.

Bettina fragte sich warum sie nicht etwas luftigeres angezogen hatte als den langen Hosenrock und die recht dicke hoch geschlossene Bluse. Doch die Erfahrungen die sie in den letzten Jahren in der Firma gemacht hatte, hatten sie in dieser Beziehung vorsichtig werden lassen. Besonders wenn man in einer Abteilung arbeitet

die zu 80 % aus Frauen besteht und dabei auch noch die Position der Assistentin des Bereichsleiters bekleidet.

Die Aussicht das sich die lieben Kolleginnen das Mundwerk zerrissen und darüber munkelten wie man wohl an den Job gekommen wäre war Bettina einfach viel zu unangenehm als das sie sich dafür die zusätzliche Kühlung eines knappen Sommeroutfits gegönnt hätte.

Auch wenn sie sich durchaus dessen bewusst war, dass sie sich ein solches Outfit durchaus hätte tragen können ohne bemitleidende Blicke zu ernten.. ganz im Gegenteil...

Ihr Körper war dank regelmäßiger Besuche im Fitnessstudio und diverser Spiele Squash pro Woche mit seinen 32 Jahren in einem Zustand das so manche 22 jährige blass vor Neid geworden wäre. Ihre schlanken und leicht muskulösen Beine waren ihr ganzer Stolz und ihr

Bauch war so flach und durchtrainiert, dass sogar leichte Ansätze von Bauchmuskeln zu erkennen waren. Abgerundet wurde der Gesamteindruck von 2 wunderschönen festen Brüsten der Körbchengröße C die sie allerdings nicht ganz alleine Mutter Natur zu verdanken hatte, da sie vor wenigen Jahren feststellen musste, dass sich ihr Körper durch regelmäßiges Training zwar fast überall Top in Schuss halten ließ, aber ihre Brüste doch nicht mehr die Fülle und Spannkraft früherer Jahre hatten. Sie hatte sich deshalb nach reiflicher Überlegung und Diskussionen mit ihrem Mann zu einer Schönheits- OP entschlossen.

Dabei wählte sie die Art der Korrektur allerdings bewusst zurückhaltend da sie überhaupt keinen Drang danach hatte wie ein Pornostar durch die Gegen zu laufen sonder einfach nur die Schönheit ihrer Jugend wieder zurückhaben wollte.Bettina regte sich immer darüber auf wenn andere Frauen die Frage nach einer solchen OP

strikt verneinten obwohl diese Frauen wohl ein medizinisches Wunder sein mussten wenn ihre Brüste plötzlich über Nacht um 2

Körbchengrößen gewachsen wären. Sie ärgerte sich maßlos darüber wenn man versuchte sie für dumm zu verkaufen und wollte um keinen Preis

selbst in diese Schublade gesteckt werden. Deshalb ging sie mit der ganzen Angelegenheit absolut offen und offensiv um und berichtete in ihrem Freundeskreis ganz natürlich über ihre Erlebnisse vor,während und nach der OP.

Während ihre Gedanken so dahin schweiften hatte sie den Stau endlich hinter sich gelassen und war wenige Minuten später endlich auf dem Firmenparkplatz angekommen. Trotz der schon merklichen Hitze erlag sie nicht der Versuchung den Aufzug zu nehmen sondern benutzte für die 2 Stockwerke bis zu ihrem Büro die Treppe. Im Büro angekommen bemerkte sie zuerst, dass ihre junge 21 jährige Kollegin und

Tischnachbarin Steffi schon am Schreibtisch saß und bereits alle verfügbaren Ventilatoren in Stellung gebracht hatte um den Tag halbwegs erträglich zu gestallten. Die beiden begrüßten sich mit einer kurzen Umarmung bevor sich Bettina erschöpft in den Bürostuhl fallen ließ.

Bettina und Steffi arbeiteten nun schon seit knapp 3 Jahren zusammen nachdem Steffi zum Ende ihrer Ausbildung in diese Abteilung versetzt worden war. Zuerst war Bettina recht skeptisch und hätte sich eine etwas erfahrenere Kollegin gewünscht, aber sie musste schon bald feststellen, dass Steffi für ihr damaliges Alter bereits unheimlich

reif und zuverlässig war.Sehr bald schon gaben die beiden ein fast unschlagbares und eingespieltes Team ab in dem sich die Eine blind auf die Andere verlassen konnte.

Zusätzlich entwickelte sich eine sehr enge und innige Freundschaft zwischen den beiden und sie verbrachten unter der Woche mindestens

3 gemeinsame Abende bei gemeinsamen Besuchen im Fitnessstudio, in der Sauna oder einfach bei leckeren Drinks in ihrer Lieblingscocktailbar.

Bettina war amüsiert zu sehen, dass sich Steffi bei der Wahl ihrer Garderobe nicht ganz so vornehm zurück genommen hatte wie sie selbst denn sie trug einen kurzen Rock der gerade mal bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte, dazu ein dünnes weißes Oberteil unter dem sich

deutlich ihr BH abzeichnete und ein paar Flip Flops an ihren schlanken Füssen. Steffi machte sich im Gegensatz zu Bettina eher wenig Gedanken darüber was die lieben und vor allem die älteren Kolleginnen über ihr Outfit dachten und so lange die Vorgesetzten

nichts einzuwenden hatten dachte sie auch gar nicht daran langsam im eigenen Schweiß zu kochen nur damit sich niemand das Maul über sie zerriss.

Die Chance jedenfalls das einer ihrer Vorgesetzten jemals etwas gegen ihr Outfit einzuwenden hätte war sowieso mehr als gering, da die Führungspositionen wie in so vielen Firmen üblich fast ausschließlich mit Männern besetzt waren. Und die wären wohl im Traum nicht auf die Idee gekommen sich selbst den Genuss dieses Anblicks zu vermiesen.

Mit ihren 21 Jahren stand Steffi in der Blüte ihrer Schönheit und verdrehte mit ihren langen gebräunten Beinen, ihrer schlanken Taille und ihren sofort ins Auge fallenden festen Brüsten wohl jedem Mann in der Firma in sekundenschnelle den Kopf.

Hinzu kamen ihre vollen braune Harre die sie früher fast bis zum Poansatz hatte wachsen lassen, die sie aber seit etwa einem Jahr auf Schulterlänge gekürzt hatte.

Bettina musterte ihre junge Kollegin und sagte lachend „Oh je, oh je... na bei dem Anblick werden wir heute aber wieder ne Menge männlicher Laufkundschaft hier haben."

„Och.. wenn die alle ein Eis mitbringen habe ich da auch nix dagegen. Ich verstehe die Typen eh nicht, hier im Büro fallen ihnen die Augen raus wenn jemand mal ein etwas knapperes Top trägt. Dabei könnten sie viele der Mädels nach Feierabend im Schwimmbad im Bikini oder sogar Topless sehen."

„Mag sein Steffi, aber nach Feierabend müssen halt viele von denen die Familie, den Hund und die heimische Couch bewachen. Da is nix mit ins Schwimmbad gehen und Mädels glotzen"

„Ja stimmt auch wieder, aber wenn die armen armen Männer sonst keine Gelegenheit haben was knackiges zu sehen dann leiste ich hier ja sogar wohltätige Dienste. Dann wäre es ja genau genommen deren Pflicht sich zu revanchieren und uns bei jedem Besuch ein Eis

mitzubringen".

Nach dieser Diskussion amüsierten sich die beiden für den Rest des Tages köstlich darüber, dass sie jeden männlichen Kollegen der in ihre Nähe kam empört darauf hinwiesen, dass er ihr Eis vergessen hätte und das mache tatsächlich auf dem Absatz kehrt machten und weinig später mit einem Eis in der Hand wieder vor ihnen standen.

Als sich der Arbeitstag so langsam dem Ende zuneigte und beide aufgrund der in der Zwischenzeit fast unerträglichen Hitze schon sehnsüchtig auf den Feierabend warteten klingelte plötzlich Steffis Handy. Steffi schaute mit einem Stirnrunzeln auf das Display weil ihr die Nummer offensichtlich nichts sagte, nahm den Anruf dann aber trotzdem an.

„Hm.. ja genau das bin ich... am Apparat" hörte Bettina Steffi sagen die mit einem verwunderten Gesicht zu Bettina rüber schaute, da sie den Anruf offensichtlich noch immer nicht einordnen konnte. Bettina war jetzt schwer neugierig und lauschte gespannt der Unterhaltung. „Ja stimmt.. da habe ich vor ein paar Wochen mal dran teilgenommen....was ist damit??... .... ich habe was??? Ist das ihr Ernst??? Sie wollen mich nicht veralbern???

Ja aber natürlich nehme ich den Preis an .. und es geht schon nächsten Sonntag los??? Das ist ja der Wahnsinn".

Steffi hatte die letzten Worte förmlich ins Telefon gebrüllt und begonnen auf ihrem Bürostuhl auf und ab zu hüpfen, so das Bettina ihre Arbeit jetzt völlig zu Seite gelegt hatte und es kaum

noch erwarten konnte bis Steffi ihr endlich erklären würde was hier los war. Endlich legte Steffi auf und saß wie benommen auf ihrem Stuhl. „Hee... Kleine was war denn das??? Ist was passiert?"

„Ich ... ich habe gewonnen.... ich habe eine Atlantiküberquerung für 2 Personen mit der Queen Mary 2 von Hamburg nach New York incl. Rückflug Erster Klasse gewonnen wwaaaaahhhh ich kann es nicht fassen!!!!!". „Wie bitte?? Das ist ja der Hammer!! Wie hast Du das denn gemacht???"

„Ich habe vor etwa 3 Wochen an einem Gewinnspiel des Hamburger Abendblatts teilgenommen, dass hatte ich in der Zwischenzeit längst wieder verdrängt, aber jetzt haben die mich tatsächlich gezogen".

In dieser Sekunde legte Steffi sämtliche Lethargie und

Überraschung ab und tanzte ausgelassen um ihren Schreibtisch.

Bettina war zuerst mindestens so platt wie Steffi umarmte sie dann herzlich und freute sich riesig für das Glück ihrer jungen Kollegin.

„Ich werde sofort Ben anrufen ... die Reise geht nächsten Sonntag schon los er muss unbedingt sofort Urlaub einreichen".

Steffi und Ben waren seit etwa 4 Monaten ein Paar und Bettina war heilfroh, dass diese Beziehung sich endlich mal als etwas dauerhaftes erweisen könnte. Steffi hatte mit der Auswahl ihrer Partner nicht immer ein glückliches Händchen gehabt und wenn bei Ihr mal wieder eine Beziehung in die Brüche ging, dann war auch mit ihrer sonst so fröhlichen jungen Kollegin ein paar Tage lang nicht gut Kirschen essen.

Bettina selbst hatte ein solches auf und ab in Beziehungsfragen eigentlich nicht kennen gelernt, da sie ihren Mann Frank bereits mit 20 Jahren geheiratet hatte und bis heute eine glückliche Beziehung führte. Allerdings fragte sie sich manchmal ob bisher in ihrem Leben

nicht alles zu glatt verlaufen war, denn abgesehen davon das sie früh geheiratet hatte arbeitete sie nun auch schon seit ihrer Ausbildung in der gleichen Firma und hatte sich beständig nach oben gearbeitet. Es gab Momente da fragte sich Bettina ob sie dieses Leben ohne ein wenig Abenteuer und Aufregung nicht doch eines Tages bereuen würde wenn sie mal ein Alter erreicht hätte in dem es zu spät war das alles nachzuholen. Aber sie wischte diese Gedanken meist ganz schnell zur Seite und sagte sich, dass 90 % der Weltbevölkerung sich wohl einen Arm abhacken würden um so ein Leben führen zu dürfen

wie sie es hatte und das zu wenig Aufregung wohl noch immer die bessere Alternative war als zuviel davon. Aber tief in ihrem Inneren blieb doch immer diese gewisse Sehnsucht und Abenteuerlust und wartete auf den Tag an dem sie ausbrechen dürfte.

Während Bettina ihren Gedanken nachging hatte Steffi zum Telefon gegriffen und war gerade dabei die Nummer ihres Freundes zu wählen, als sie es sich plötzlich anders zu überlegen schien und den Hörer wieder auflegte. „Nanu was ist denn jetzt? Willst Du ihm die freudige Nachricht nicht mitteilen?"

„Hmmm... er kommt sowieso heute Abend zum Essen bei mir vorbei da überbringe ich Ihm die freudige Botschaft doch lieber persönlich bei einem schönen Glas Wein. Ich will mir doch sein Gesicht nicht entgehen lassen wenn ich ihm das stecke."

„Na das ist aber schön, das er sich heute Abend mal die Ehre gibt mit Dir zu Essen. Hat er noch immer 60 Stunden Wochen in der Bank??"

„Ja.. ich sehe ihn schon nicht so häufig wie ich gerne würde aber er hat mir gerade am Wochenende ganz fest versprochen, dass es in Zukunft besser wird und er dann auch mehr Zeit mit mir verbringen kann." Bettina hätte sich für ihre junge Kollegin wirklich gewünscht, dass es so kommen möge aber seit sie Ben vor knapp 3 Wochen während eines Besuchs zusammen mit ihrem Mann und Steffi beim Mexikaner mal einen Abend näher kennen lernen durfte, da hatte sie doch ihre

ernsten Zweifel ob bei Ben der Job oder Steffi an erster Stelle stehen. Er hatte sich innerhalb weniger Jahre zum stellv. Filialleiter einer Hamburger Bank die hauptsächlich im Wertpapierhandel tätig war hochgearbeitet und hatte für sein Alter von 27 dort einen recht verantwortungsvollen Posten erhalten. Er ließ jedoch keine Gelegenheit aus zu erwähnen welchen hohen beruflichen Pläne er noch hatte und das er alles daran setzten würde diese

zu erreichen. Bettina war an diesem Abend recht irritiert gewesen das Steffis Freund voller Leidenschaft über seine beruflichen Zukunftspläne plauderte aber sich kein einziges Mal äußerte wie er denn seine private Zukunft plante.

Seit diesem Abend hatte Bettina ein leicht mulmiges Gefühl was die zukünftige Beziehung zwischen der lebenslustigen Steffi und Ben betraf, aber sie hatte Steffi gegenüber nichts davon erwähnt und hoffte inständig, dass sie sich irren möge. So gesehen wäre die Kreuzfahrt ein echter Glücksfall für die beiden, da sie auf dem Schiff endlich mal ausreichend Zeit zusammen verbringen könnten.

Das Einzige was Bettina bei der ganzen Angelegenheit gar nicht passte war die Tatsache, dass Fr. Berger während Steffis Urlaub deren Vertretung übernehmen würde und sie von Morgens bis Abends dieser Schreckschraube gegenüber sitzen müsste.

Fr. Berger war seit fast 30 Jahren im Unternehmen und hatte keine Gelegenheit ausgelassen Bettina spüren zu lassen das sie der festen Meinung war, dass der Posten als rechte Hand des Bereichsleiters eigentlich ihr zustehen würde und das Bettina den Job nur wegen ihrer

„künstlich aufgepumpten Euter" bekommen hatte wie sie erst kürzlich hinter Bettinas Rücken gelästert hatte.

Dementsprechend „herzlich" war das Verhältnis zwischen Bettina und Fr. Berger, aber auch diese Woche würde vorbei gehen und es war schließlich die Hauptsache, dass Steffi ihren Urlaub genießen würde.

Den Rest des Tages kamen beide dann nicht mehr zum Arbeiten da sich die Neuigkeit in Windeseile im Haus rum gesprochen hatte und alle möglichen Kollegen und Kolleginnen sich das Gerücht von Steffi persönlich bestätigen lassen wollten.

Als der Feierabend endlich erreicht war verabschiedeten sie Bettina und Steffi wie fast jeden Abend mit einer herzlichen Umarmung und begaben sich auf den Weg nach Hause.

Als Bettina am nächsten Morgen nach dem unvermeidlichen Stau das Büro mal wieder gerade noch so pünktlich erreichte saß Steffi bereits schon wieder an ihrem Arbeitsplatz. Da sich die beiden Frauen nun schon so lange kannten merkte Bettina sofort, dass mit Steffi

etwas nicht stimmte. Sie machte den Eindruck als hätte sie die halbe Nacht nicht geschlafen und ihren Augen war trotz einer reichlichen Schicht Schminke deutlich anzusehen, dass sie geweint hatte.In Bettina stiegen dunkle Vorahnungen auf und als Steffi von sich aus nicht mit der Sprache rausrückte fragte Bettina sie.

„Hey.. meine Kleine ist irgendwas los???

Ist... ist irgendwas mit Ben??"

„Ach Ben ..lass mir bloß meine Ruhe mit diesem schmalspur Yuppie der ist für mich gestorben."

„Oha das klingt aber nicht gut, was ist denn passiert? War er von der tollen Nachricht nicht begeistert?"

„Nicht begeistert... ja das könnte man so ausdrücken. Der werte Herr ist leider in seiner Bank unabkömmlich weil sein Chef genau in dieser Woche auf Dienstreise geht und er die Stellung halten muss."

„Oh, das ist aber wirklich bedauerlich aber wenn er nicht weg kann, dann kannst Du ihm wohl kaum einen Vorwurf machen"

„Ja aber das ist doch genau der springende Punkt! Er könnte schon weg aber er will nicht, weil er Angst hat die könnten merken das es auch ohne ihn ganz gut läuft und das ihm jemand den Rang abläuft. Als ich ihm freudestrahlend von der Reise erzählt habe, da hat man ihm direkt angesehen wie es in seinem Kopf zu rotieren begann und er abgewogen hat zwischen der Chance sich in der Bank zu profilieren oder eine tolle Woche mit mir zu verbringen. Und er hat sich dann innerhalb weniger Sekunden für die Bank entscheiden. Danach hatten wir einen gewaltigen Zoff und am Ende habe ich in aus der Wohnung

geworfen....." Bettina konnte Steffi deutlich ansehen, dass sie ihre Wut nur mit Mühe zurückhalten konnte und sie hasste sich in diesem Moment dafür, dass sie mal wieder Recht behalten hatte.

„Oh man meine arme Kleine! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Aber wenn er es so haben will, dann lass ihn doch in seiner Bank vermodern bis er dem Geldautomaten einen Heiratsantrag macht".

„Yo.. das darfst Du ihm aber ja nicht vorschlagen, der zieht das noch ernsthaft in Erwägung" antwortete Steffi die zu Bettinas Überraschung und zu ihrer Erleichterung schon wieder zu sarkastischen Bemerkungen in der Lage war. In Bettina reifte der Verdacht, dass Steffi

vielleicht doch gar nicht so blind vor Liebe gewesen war wie Bettina befürchtet hatte und vielleicht schon geahnt hatte dass dieser Moment eines Tages kommen würde.

„Wie wäre wenn Du einfach mit mir auf die Queen Mary mitkommst" fragte Steffi plötzlich.

Bettina war noch so in Gedanken, dass sie die Frage zuerst gar nicht richtig registrierte und sie einige Sekunden brauchte um zu realisieren was Steffi da gesagt hatte.

„ Ich??? Aber Steffi das kann ich doch nicht annehmen. So ein teures Geschenk und außerdem wären deine Eltern bestimmt beleidigt wenn Du eine Kollegin einlädst und sie nicht fragst".

„Also zuerst einmal bist Du in erster Linie nicht meine Kollegin sondern meine beste Freundin und zweitens kenne ich meine Eltern gut genug um zu wissen, dass sie an so was kein Interesse hätten. Meine Mutter wird schon Seekrank wenn sie ein Schiff nur von außen

betrachtet und mein Vater würde wahrscheinlich vor Langeweile sterben. Außerdem würde Mutti ihn nie mit mir auf die Kreuzfahrt schicken weil sie dann Schiss hätte, dass er sich ne reiche Rentnerin angelt." Bettina registrierte mit Erleichterung, dass Steffi schon wieder in der Stimmung war Scherze zu machen und natürlich hatte die Aussicht auf eine solche Reise einen erheblichen Reiz für

sie. „Ach komm schon und sage ja... Frank ist doch eh noch die nächsten 3 Wochen nicht Zuhause oder?". Auch mit diesem Punkt hatte Steffi Recht. Bettinas Mann arbeitete als Ingenieur bei einer großen Ölgesellschaft und verbrachte immer im Wechsel 6 Wochen auf einer Plattform bei Norwegen und war dann als Ausgleich wieder 6 Wochen Zuhause. Bis zum nächsten Schichtwechsel waren es tatsächlich noch 3 Wochen und gerade diese letzten Wochen vor seiner Rückkehr zogen sich immer wie Kaugummi weil es Bettina alleine Zuhause dann doch recht langweilig wurde.

„Ja stimmt ..Frank ist noch 3 Wochen weg das wäre kein Problem, aber wir können doch nicht beide gleichzeitig in Urlaub gehen. Da spielt unser Chef bestimmt nicht mit"

„Also Fragen kostet nix und genau das werde ich jetzt tun" sprach Steffi und erhob sich von ihrem Stuhl. „Wenn ich ihn ganz lieb Frage und meine schärfsten Waffen einsetzte dann sagt er bestimmt nicht nein".