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Insel Fortsetzung 05

Geschichte Info
Michael erleidet einen Schock.
8.6k Wörter
4.38
17.5k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 6 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 05/10/2021
Erstellt 05/01/2012
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Dies ist die Folge von ‚Insel Fortsetzung4'. Es ist ratsam, zuerst die vorausgehenden Teile zu lesen, da dies für das Verständnis der auftretenden Charaktere wichtig ist.

Inhalt

7.0 Prolog 1

7.1 Michael erleidet einen Schock1

7.2 Michelle bekommt Angst 3

7.3 Gloria's Ablenkungsmanöver 6

7.4 Vorbereitungen zur Flucht 7

7.5 Die Flucht per Bahn 11

7.6 Ankunft in Marseille 14

7.0 Prolog

Michelle und ihr Halbbruder Michael sind von der Tanzschule zurück und erleben bei der Rückkehr von dem Trainingscenter eine unerwartete Überraschung.

7.1 Michael erleidet einen Schock

Als er wieder langsam aufwachte, wusste Michael zunächst nicht, wo er war. Verschwommen mit seinen Augen blinzelnd war er bereits sicher, dass dies nicht der Raum war, von dem er aus die `Reise' in das Trainingscenter angetreten hatte. Und damit hatte er absolut Recht.

Der Raum war viel kleiner -- und er sah eher so aus, als ob er zu einer Röhre geworden sei. Was ging hier vor sich?

„Keine Panik, Michael!" Die Stimme klang merkwürdig vertraut, aber er konnte sie im ersten Moment nicht so recht zuordnen. Dann begriff er es schlagartig. Das war seine ältere Schwester Gloria. Sie, die er suchen wollte! Und nun hatte nicht er sie, sondern sie ihn gefunden! Er war noch zu benommen, um klare Fragen formulieren zu können.

„Hör mir gut zu, Michael. Ich habe keine Zeit, um dir alles erklären zu können. Es ist aber wichtig, dass du alles so schnell wie möglich ausführst, was ich Dir sage. Michelle und du, ihr seid beide in großer Gefahr, wenn das Militär herausfindet, was ihr versucht habt, um sie zu täuschen und mich zu suchen. Meine Freunde wollen euch genauso helfen wie mir, daher werden sie jetzt auch eure Originalkörper in Sicherheit bringen -- genauso wie sie das schon mit meinem gemacht haben."

Er hob seinen Kopf mühsam hoch, sah sie an und erkannte ihr Gesicht. Sie steckte in einer Art Kampfanzug und er konnte jetzt die Umgebung identifizieren. Vor ihm befand sich ein anderer ‚Sarkophag'. Er musste in einem U-Boot sein. „Wo werden wir hingebracht?" Er hörte selbst wie eigenartig kratzig seine Stimme klang und verspürte ein Fremdkörpergefühl in Nase und Kehle.

„An einen sicheren Ort. Michael, bewege Dich nicht zu viel. Du bist inzwischen genauso wie Michelle medizinisch für eine längere Abwesenheit versorgt. Nicke nur für ‚Ja', oder schüttele Deinen Kopf für ‚Nein'. Du hast eine Nahrungssonde für künstliche Ernährung und einen Katheter zur Entsorgung. Verstehst du das?"

Er nickte und spürte die Schläuche in unangenehmer Weise. Jetzt wurde ihm auch noch der Katheter bewusst. Dann wurde er rot und blass, als er daran dachte, wie sie ihn ganz nackt sehen konnte. Kaum hatte er diesen Gedanken, da verspürte er schon ein Anwachsen in seinem männlichen Teil und wusste nicht, was er machen konnte, um noch mehr zu vermeiden. Herrgott, das war seine Schwester, die ihn so sah....

Er versuchte sich abzulenken. Das mit dem sicheren Ort war eine ausweichende Antwort und er begann sich zu fragen, in welchem Schlammassel Gloria wohl stecken musste, wenn sie vorher keine Nachricht an ihn ausrichten konnte und ihm nicht besser antworten konnte. Sie musste wohl etwas in seinem Gesicht erkannt haben, denn sie versuchte ihm etwas zu vermitteln:

„Wir haben nicht die technischen Mittel, um dieselbe Perfektion wie das Militär zu erreichen, aber wir arbeiten daran auf der abgelegenen Insel unter Quarantäne, diese ist euer Ziel. Bis dahin müssen wir auch die wertvollen Klone aus dem Trainingszentrum sichern, denn nur damit könnt ihr trainieren. Michelle und Du, ihr müsst also schnellstmöglich wieder darin zurück, bevor der Alarm ausgelöst wird. Dort steigt ihr in den Wagen ein und lasst euch von Peter Fuller zur Tanzschule bringen. Danach wird er euch in einem anderen Auto nach Littlehampton fahren. Er wird euch dort auf die Yacht bringen und der Skipper wird sofort ablegen und zwar nach LeHavre. Während eurer Fahrt wird ein anderer unserer Freunde den Van übernehmen und in einem See versenken. Wenn er und ihr schnell genug seid, dann werden sie damit eure Spur komplett verlieren. Von dort reist ihr allein per Bahn von LeHavre nach Paris und von dort per Nachtzug nach Marseille. Dort steigt ihr in die Celeste ein, ein ziemlich großes und damit anonymes Kreuzfahrtschiff."

Er begriff schnell, dass wohl auch ihre ‚Freunde' nur eine Deckbezeichnung für eine andere Organisation war. Wer immer das auch sein mochte -- auch sie Angst hatten vor dem Virus, den sein Körper von der Insel in sich trug. Deshalb war wohl auch nur Gloria anwesend in diesem eigenartigen Kampfanzug mit Helm und keiner von der Besatzung. Und eine Besatzung musste vorhanden sein, denn er war sich sicher, dass Gloria kein U-Boot manövrieren konnte.

„Johannes arbeitet mit dem Militär zusammen, ihm können wir nicht vertrauen. Er wird viel später -- für das später habe ich gesorgt - alleine hier aufwachen und hoffentlich feststellen, dass alles zu spät ist."

Sie blickte ihn durchdringend an: „Können wir Freda ausreichend vertrauen? So ausreichend, dass sie die Operation nicht verrät oder vereitelt? Noch kann ich ihren Sarkophag wieder ausladen lassen?"

Er wurde durch ihre Worte aus seinen Gedanken gerissen. Das war eine gute Frage - eine sehr gute Frage. Sie hatte ihm und Michelle geholfen, aber sie war auch loyal zu Johannes und würde ihm vielleicht auch mit dem Militär helfen. Andererseits war sie vielleicht immer noch in Peter Fuller verschossen und wenn sie ihn dann in Persona sah? Er wiegte seinen Kopf unschlüssig hin und her: „Längerfristig würde ich ihr nicht trauen, aber kurzfristig schon."

Gloria beobachtete ihn und lächelte dann amüsiert „So ähnlich hat Michelle auch reagiert. Freda darf also mit Peter von dem Wechsel des Vans ins Trainingscenter zurückkehren. Ich werde also ihren Sarkophag ausladen lassen -- sie ist noch nicht aufgewacht. Aber wir haben keine Zeit mehr. Michelle weiß noch viel mehr, ihr habe ich die ausführlichen Instruktionen gegeben."

Michael versuchte all die Informationen zu verarbeiten. Gloria betätigte jedoch eine Taste und sein Bewusstsein schwand schnell dahin, als der ‚Stöpsel' wieder ins Rückenmark eindrang.

7.2 Michelle bekommt Angst

Michelle fühlte sich langsam wieder im Trainingszentrum aufwachen. Sie war immer noch perplex, dass sie Gloria gesehen und gesprochen hatte. Sie wusste, dass sie sich beeilen musste. Gloria hatte ihr einiges eingeschärft, um eine vorzeitige Entdeckung zu vermeiden. Es würde eine Herausforderung werden, Michael und sie selber so zu verändern, dass sie nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar waren, aber bei den vielen Möglichkeiten in England und in den Städten Europas erkannt zu werden, war dies die einzige Chance. Den meisten Kameras konnten sie ausweichen, aber nicht den Menschen auf den Bahnhöfen und in der Bahn. Gloria hatte betont, dass sie beide wahrscheinlich sofort per Interpol gesucht werden würden und eine Phantomzeichnung sicherlich existieren würde, alleine durch die Überwachungskameras im Trainingscenter, auch wenn diese unscharf sein würden.

Mit Interpol hatte Gloria ihr richtig Angst gemacht. Ihre Annahme dass sie an das Militär ausgeliefert werden würden, war beunruhigend. Was das Militär mit ihnen machen würde, sollten sie auf der Flucht erwischt werden, hatte Gloria nicht ganz ausgemalt, aber ausreichend für sie um sich echte Sorgen zu machen. Und es würde keinen Zweifel darüber geben, dass sie die Flucht ergriffen hatten, wenn sie das Trainingscenter mit dem Van verließen. Der einzige Trost war die Tatsache, dass sie nicht getötet werden konnten, weil es ja nur ihr Klon war, der gefangen wurde und ihre eigentlichen Körper sich im U-Boot befanden. Aber der Trost war schwach, weil Gloria ihr erzählt hatte, dass es in der Anlage einen Raum gab, wo ein Klon darin gehindert werden konnte, in seinen Körper zurückzukehren. Und wenn sie bewusstlos in diesen speziellen Faradaykäfig verbracht wurden, dann konnten sie sehr lange gefoltert werden und in Ausprägungen, die sie sich lieber nicht vorstellen wollte. Sie scheuchte die unwillkommenen Gedanken weg.

Gloria hatte ihr zugesagt, dass Peter Fuller vor dem sicheren Haus warten würde. Sie sollte als erstes die Garage öffnen, um ihn einzulassen. Das erschien ihr logisch. Sie raffte sich schnell auf und zog das Nachthemd aus. Es war das erste Mal, das sie bewusst an sich herunterschaute und für einen Moment das Bild ihrer männlichen, muskulösen Beine und des an ihrem Unterleib herabbaumelnden Penis aufnahm. Irgendwie verschlug es ihr den Atem, das alles an sich zu sehen. Es war verstörend und in einer eigenartigen Weise berauschend zur gleichen Zeit, weil sie auch die Kraft in ihren Beinen beglückt spürte. Sie würde Zeiten auf dem Rad fahren, die sie sich schon immer gewünscht hatte. Und sie würde... Aber sie hatte keine Zeit sich mit ihren Empfindungen hierzu vertraut zu machen. Gloria hatte es klar genug gemacht, dass sie über alles reden konnten, aber dass sie garantiert keine Zeit zu verschenken hatten. Eilig zog sie die Boxershorts an, das Unterhemd sowie Jeans und Oberhemd. Dann ging sie zur Garage.

Peter Fuller war schon da. Sie hatte ihn nie zu Gesicht bekommen, sondern nur ein Foto von ihm, das Gloria vor langer Zeit einmal gezeigt hatte. Sie hatte keine Schwierigkeiten ihn zu erkennen. Seine hochgewachsene, athletische Gestalt mit dem kantigen Schädel und den tiefbraunen Augen war unverkennbar. In Person war er noch überzeugender als auf dem Foto. Sie konnte Gloria verstehen, wenn dies tatsächlich ihr Freund und Geliebter war oder zumindest gewesen war. Er blickte sie neugierig an, aber ohne Vorurteil in seinen Augen: „Guten Morgen! Du bist also ...?"

„Nenne mich in der Öffentlichkeit Michel in französischer Aussprache, dann brauche ich mich nicht so stark umzugewöhnen. Das war eine Idee von Johannes. Er hat Michael auch Michaela getauft, damit du es gleich weißt." Michelle blickte ihn prüfend an: „Wer steht eigentlich hinter dem U-Boot? Gloria hat doch keins so einfach mopsen können."

Peter lachte amüsiert auf: „Richtig, das passt nicht in ihre Handtasche. Sagen wir eine konkurrierende Organisation, die mit den Zielen des Militärs nicht einverstanden ist. Gloria weiß schon was sie tut. Und ja, auch das mit den Vornamen weiß sie schon."

Er war offensichtlich nicht bereit konkrete Aussagen zu treffen. Michelle drängte nicht nach. Was sie bisher über das Militär erfahren hatte, reichte aus um die Flucht als bessere Gelegenheit erscheinen zu lassen. Und es war wichtiger die Flucht als solche schnell zu organisieren. „Peter, wie kommen wir an Bord des Schiffes? Fahrkarten für die Bahn kann man ja kaufen."

Der nickte kurz: „Aber auch die Fahrkarten haben wir schon gekauft. Bordkarten für die Celeste sind auch beschafft. Um euch ohne Kontrolle an Bord zu bekommen, haben wir uns etwas einfallen lassen. Wir haben ein Besatzungsmitglied aus Serbien bestochen. Er arbeitet in der Sicherheitskontrolle. Wir wussten, dass seine Verlobte Verwandte hat, die dringend wegen politischer Verfolgung flüchten müssen, aber noch nicht einmal wissen, dass sie inzwischen auf einer ‚schwarzen' Liste stehen. Sie werden weder Geld von der Bank noch Reisepässe von den Behörden bekommen. Wir haben uns angeboten ihm zu helfen, wenn er uns hilft. Er wird euch Bordausweise geben, sobald er eure Fotos hat, obwohl ihr keinen Reisepass habt. Im zweiten Hafen der Reise kommt ihr so ohne eine richtige Sicherheitskontrolle an Bord, weil ihr ja schon Bordausweise habt. Euer Gepäck wird vorher von ihm mit dem seiner Verwandten an Bord gebracht. Jetzt schon werdet ihr die Empfangsbestätigungen für die fiktiven Reisepässe von mir bekommen, die angeblich an Bord registriert und gelagert sind. Es ist alles organisiert, aber die entsprechenden Papiere werden erstmal nur als Kopie per email hierher geschickt. Ich hoffe, dass sie schon da sind. Gloria hat mir gesagt, dass Freda davon nichts wissen darf, deshalb liegen alle Dokumente in der Tanzschule an einem sicheren Platz. Ich mache jetzt den Van fertig. Hole du schon einmal Freda und -- wie hast du ihn noch genannt? -- ach ja, Michaela."

Sie sah ihn in Richtung Van verschwinden. Sie machte sich zuerst auf den Weg zu Michael, denn das war ihr wichtiger als für Freda zu sorgen. Michelle war belustigt, als sie feststellte, dass sich Michael nicht für den Transfer umgezogen hatte.

Er stand auf dem Podest und reagierte noch schlaftrunken, als sie seine Hand probehalber ergriff. Er schlug die Augen auf. Sie zog ihn behutsam von dem Podest herunter. Sie war von den Bewegungen von Michael schon wieder fasziniert, als dessen weiblicher Klon herunterstieg. Die breiteren Hüften machten die Bewegung des Herabsteigens in einer suggestiven Art und Weise lasziv und sexuell aufgeladen wirkend. Oder war das nur der Ausdruck des höheren Hormonniveaus in ihrem eigenen Leib, wie Johannes behauptet hatte? Der sich bewegende Körper wirkte jedenfalls sexy. Der eng sitzende Büstenhalter zeichnete sich unter dem weißen T-Shirt erkennbar ab und die knapp sitzenden Jeans betonten den Po aufreizend. Dies galt umso mehr, als bei manchen Bewegungen das sich darunter befindliche Höschen auf der blauen Oberfläche der Hose sichtbar markierte. Michelle spürte bei diesem Gedanken eine Bewegung in ihrer eigenen Jeans.

Michael drehte sich um und fragte etwas. Sie hatte nicht zugehört. Er zog seine Augenbrauen hoch und lächelte frech: „Träumst du, Schwesterchen?"

Sie runzelte ärgerlich die Stirn: „Ich will dass du die Flucht ernst nimmst. Gloria hat mir genügend erzählt um mir klar zu machen, dass dies kein Zuckerlecken wird. Also wirst du dich gefälligst auch so verhalten, dass wir alle Risiken so weit wie möglich vermeiden. Untersteh' dich mich noch einmal Schwesterchen zu nennen, solange wir auf der Flucht sind! Du wirst Michel für mich benutzen und du heißt Michela, ist das klar?!"

Sein Lächeln war wie weggeblasen und er nickte: „Ja, ich weiß - Johannes kann uns bald nachfolgen, auch wenn Gloria ihn wohl eine Weile aufhalten kann. Und der Wagen ist vielleicht jetzt schon als gestohlen gemeldet. Und ein Van mit französischem Kennzeichen fällt in England wie ein bunter Hund auf!"

Michelle tat es beinahe leid, dass sie seine vergnügte Laune zerstört hatte, aber es war schließlich gefährlich mit der Flucht. Bevor sie im Zug säße, würde sie keine Ruhe haben und eigentlich erst an Bord der Celeste so richtig aufatmen können. Gloria hatte ihr auch gesagt, dass sie Michael nur kurz informieren könne -- und Michelle daher die Hauptverantwortung übernehmen müsse, bis sie im Zug sitzen würden: „Daher brauchen wir auch Vorsichtsmaßnahmen und müssen unsere Spur verwischen. Gloria hat mir eine Reihe von Hinweisen gegeben, die wir befolgen sollten."

Er stimmte ihr zu: „Ja, auch mit Freda hat sie ja etwas mit dir besprochen."

Sie blickte ihn forschend an. Natürlich erinnerte sie sich noch gut daran, wie vor einigen Tagen Michael Freda noch regelrecht angehimmelt hatte. Aber sein Gesichtsausdruck spiegelte jetzt so gar nichts davon wieder. Andererseits war das nach dem Tanzkurs auch alles anders geworden. Freda war dabei auf einmal wohl auch so etwas wie eine Konkurrenz geworden, als ‚Michaela' und Freda nebeneinander auf der Bank gesessen hatten. Und sie spürte bei dem Gedanken auch wieder sofort das Gefühl Michaela in den Armen zu halten. Es war verwirrend! „Ja, wir müssen Freda zur Tanzschule mitnehmen, und sie dann mit Peter zurückschicken, um Johannes aufzuhalten. Peter hat Ideen."

Sie gingen beide in den Raum von Freda. Auch diese hatte genau wie Michael nicht gewechselt, oder sich schon schnell wieder angezogen. Es gab Michelle einen Stich, als Freda in ihrem hübsch plissierten Jeansrock und dem leichten Make-up schicker zu recht gemacht aussah als Michaela. Das war vielleicht noch der Tatsache zuzurechnen, dass sie Freda immer als Konkurrenz für sich betrachtet hatte. Dann dachte sie sofort daran, dass für die Reise eine Veränderung nötig war -- und für Michaela würde das einen ausführlichen Besuch bei der Kosmetikerin bedeuten! Das hatte sie eben gerade für sich beschlossen.

Freda schaute verwirrt aus: „Wo sind wir? Was ist los? Ich denke, wir sollten zurückgehen, hat Johannes gesagt?"

„Hallo, Freda! Wir müssen uns noch einmal zur Tanzschule fahren lassen. Der Fahrer ist Peter Fuller. Er bringt dich auch gleich wieder zurück, damit du Johannes etwas geben kannst. Johannes wird später kommen."

Freda schaute noch verwirrter aus und errötete sichtlich, und auch ihre Stimme klang anders als sonst: „Peter Fuller?? Der Peter Fuller?"

Michelle musste innerlich lächeln, aber sie verzog keine Miene. Gloria hatte also recht mit ihrer Annahme, dass Freda wohl am ersten ihrem Schwarm Peter Fuller einen Gefallen tun würde: „Peter Fuller wird dich sicher zurückfahren. Wir beide müssen noch den Vertrag über Tanzunterricht in der fortgeschrittenen Gruppe unterschreiben. Kommt, lass uns alle gehen."

Michelle öffnete die Tür und ließ beide auf den Weg zur Garage gehen. Sie beobachte wie beide vor ihr her gingen. Ihre Cousine war in den Sneakers etwas kleiner als Michaels Klon. Das schulterlange, nussbraune Haar umrahmte sorgfältig gekämmt ihren Kopf, während Michaels nackenlanges, mittelblondes Haar ungekämmt herabhing. Freda zeigte eine ausgeprägte Taille und ihr schwingender Jeansrock betonte den kurvenreichen, schlanken Körper noch mehr. Michaels Körper zeigte weniger Taille - eigentlich war es ja ihr Körper, denn es waren ja ihre Gene, aber dieser Körper war doch ziemlich anders und kam ihr nicht als ihr eigener vor. Zuvörderst wirkte er weder durchtrainiert noch schlank und es war sicher, dass Hüften und Po von Fitnesstraining profitieren würden. Weiterhin war der Gang von Michael weder sportlich federnd noch damenhaft elegant. Im direkten Vergleich mit Freda fielen auch die breiteren Hüften deutlich auf, das kam wahrscheinlich von der größeren Knochenmasse von Michael. Es war keine Frage, Freda sah mehr wie ein Model aus und sie bewegte sich mehr wie auf dem Laufsteg. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen fand Michelle ‚Michaela' weiblicher und attraktiver. Als sie sich bei diesem Gedanken ertappte, musste sie einfach leise auflachen. Wieso fand sie Mädchen attraktiv? Was ging nur in ihr vor? Trotzdem konnte sie ihren Blick nicht von dem attraktiven Po in den strammen Jeans vor ihr lösen.

Freda schaute sich um und grinste nur amüsiert. Dann sah Michaela sich um und nahm Michelles Blick wahr. Ihre Augen trafen sich für einen Moment, und Michaelas Gesicht wurde deutlich rot. Michaela blickte schnell wieder nach vorne. Michelle fühlte ihr Herz bei dieser Situation warm werden. Aber sie ermahnte sich streng jetzt nur an die Gefahr der Flucht zu denken.

7.3 Glorias Ablenkungsmanöver

Michael war verstört, als er den Blick von Michelle wahrnahm. Es war beunruhigend was er in dem Moment in dem Blick von ihr gelesen hatte, als sich ihre Blicke trafen. Es war eine Art von Bewunderung in dem Blick von Michelle zu lesen, die er partout nicht gewohnt war. Sie hatte seinen Körper bewundert -- das war etwas, was er ... Mein Gott, er war sich voll bewusst gewesen, dass er kein Adonis gewesen war. Und er hatte Freda angeschwärmt, trotz seiner ihm voll bewussten körperlichen Mängel -- und er hatte gehofft, dass seine Persönlichkeit das überstrahlen würde. Und nun fand ihn Michelle offensichtlich attraktiv. Aber sie fand ihn attraktiv als Mädchen! Das war ja schon schlimm genug, aber er fand sie auch attraktiv als Jungen!! Und dann war sie auch noch seine Halbschwester!!! Oder war sie das wirklich, wenn sie doch ein Junge war? Er war verwirrt.

In einer plötzlichen Aufwallung verspürte er einen eigenartigen Stolz. Er fühlte sich lebendig in einer Art und Weise, die er nicht kannte. Er fühlte sich wohl in diesem Körper und er empfand sich als attraktiv, weil er sich schon immer mit Michelle gut verstanden hatte und ihr bewundernder Blick daher wohl ehrlich war. Es war eine neue Erfahrung für ihn. Er wurde nicht nur für seinen Humor bewundert oder für nett sein, sondern weil er gut aussah, auch wenn ... Er verhakte sich schon wieder in seinen Gedanken über das, was er nun eigentlich jetzt war.

Gesa
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