Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Seelenbrand

Geschichte Info
BDSM Träume lassen ihr und ihm keine Ruhe.
6.2k Wörter
4
55.2k
3
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Hallo Ihr Lieben,

es hat zwar eine Ewigkeit gedauert, aber hier ist endlich wieder eine Geschichte von mir. Und zwar eine, die mir vor Jahren den Schlaf raubte.

Die Fortsetzung erlebe ich gerade, so dass Ihr mal wieder ein wenig Geduld mit mir und einer Fortsetzung haben müsst.

Wie immer würde ich mich sehr über Kommentare von Euch freuen.

Viel Freude beim Lesen.

Eure Snowwhyte

*

Für A.

Wie gut, dass es Rückspiegel gibt, dachte Adrian, rückte ihn unauffällig zu recht und riskierte dabei mal wieder einen etwas längeren Blick nach hinten. Schade, sie hatte den Kopf zur Seite gedreht und schaute aus dem Fenster. Ziemlich eingebildetes Miststück, das war soweit klar, denn sie war ihm den ganzen Tag aus dem Weg gegangen oder hatte ihn total ignoriert. Außer bei dem kleinen Spielchen heute Morgen auf dem Parkplatz hatte er ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen können.

Petra unternahm einen weiteren Versuch, ihre Müdigkeit zu besiegen, versuchte sich auf die an ihr vorbeiziehende Landschaft zu konzentrieren und sich zu entspannen. Was für ein absolut sinnloser Tag. Sie hatte dem Besuch eigentlich nur aus Sympathie für ihren Chef zugestimmt. Er hatte sie darum gebeten, ihre Kollegin, eigentlich Exkollegin zu begleiten. Wenn sie nicht gefahren wäre, hätte nämlich er die elend lange Zugfahrt auf sich nehmen müssen, nicht zu vergessen das schreckliche Timing.

Sie war um kurz nach drei Uhr morgens aufgestanden, um rechtzeitig den ersten ICE zu bekommen. Dementsprechend müde und übel gelaunt war sie schon den ganzen Tag. Wenn es in Petras Leben, außer Sex, eine konstante Droge gab, dann war das Schlaf, inklusive ihrer regen, sehr realistischen Träume -- und zwar in ausreichender Menge. Sie würde versuchen, ihren Schlafmangel schnellstens wieder auszugleichen, um gelassener zu sein, denn nächste Woche würde sie in ihrer Firma in einem ganz anderen Bereich anfangen. Eigentlich hätte sie sich schon gerne darauf vorbereitet, statt jetzt noch einen völlig vorhersehbaren Bericht diktieren zu müssen, von der umfangreichen Nacharbeit ganz zu schweigen.

Das alles wäre noch halbwegs zu verkraften gewesen. Doch das eigentliche Problem lag etwas tiefer und war quasi den ganzen Tag außerhalb ihrer Reichweite. Sie bezeichnete es als ihr persönliches Übel und dieses war genau zwischen ihren Beinen lokalisiert. Seit Tagen war sie wieder einmal so sexuell aufgeladen, dass sie ernsthafte Konzentrationsprobleme hatte. Ganz sicher wollte sie sich nicht auf eine neue kurze Affäre einlassen. Auch ein One-Night-Stand sollte nicht ihre Gefühle durcheinander bringen, das hatte sie sich geschworen. Außerdem verfolgte sie ihr so genanntes Privatprojekt, das ihr hoffentlich mittelfristig etwas mehr Befriedigung und somit auch Ausgeglichenheit bescheren würde.

Die blitzenden blauen Augen, die sie den ganzen Tag einfangen wollten, waren nicht gerade hilfreich dabei. Auf keinen Fall wollte sie sich einen weiteren Ausrutscher wie heute Morgen auf dem Parkplatz leisten. Sie ärgerte sich immer noch über sich selbst, dass sie überhaupt den Versuch unternommen hatte, ihn in ihr Projekt einzubinden. Wieder einmal hatte ihre Vorliebe für große, nordische Männer sie in berufliche Schwierigkeiten gebracht - und Adrian war wirklich genau nach ihrem Geschmack. Wenn er sie anlächelte, wurde ihr vor Wonne schwindlig. Er war schuld daran, dass sie den ganzen Tag eine schmerzhafte Leere in sich spürte, nur um dann Minuten später das Gefühl zu haben, auf einem Wespennest zu sitzen.

Offensichtlich hielt sie ihn zwar für nicht unattraktiv, aber doch für eine Niete. Bestimmt lag es daran, dass er als Fahrer für sie und ihre Kollegin fungierte, aber auch an seiner Nervosität, die ihn überfiel, wenn er sie ansah, die seine Zunge in ihrer Gegenwart zu verknoten schien. Was soll´s, sie konnte ja nicht wissen, dass er als Betriebsleiter für den Geschäftsführer einsprang, der sie normalerweise abgeholt hätte. Etwas antiquiert, aber man kümmerte sich um wichtige Kunden eben wirklich mit größter Sorgfalt. Eigentlich sollte er froh sein, wenn er sie nie wieder sehen würde, versuchte sich Adrian eher halbherzig einzureden.

Er hatte die beiden Managerinnen an diesem sonnigen, aber schon kühlen Herbstmorgen persönlich am Bahnhof abgeholt. Etwa zehn Minuten lang hatte er auf und ab schlendernd und gut gelaunt auf dem Gleis auf sie gewartet. Zwischendurch blinzelte er in die Sonne und ließ seine Gedanken schweifen. Als der ICE endlich mit einem unangenehm kreischenden Geräusch hielt und die ersten Fahrgäste ausstiegen, stellte er sich ein wenig abseits, um den an ihm vorbeihastend Menschen nicht im Wege zu stehen.

Er beobachtete das Chaos und den atemlosen Tumult um sich herum und suchte mit seinen Blicken nach dem bekannten Gesicht. Die Produktmanagerin, die er bereits kannte, würde noch einen Junior mitbringen, der wahrscheinlich nicht mehr lange in dem Bereich bleiben würde. Umso besser, dann würde er hoffentlich nicht zu viele Fragen stellen und den ganzen Laden aufhalten.

Petra war froh, endlich aus dem übervollen, schlecht klimatisierten Zug zu steigen, in dem sie so gut wie jeder der Geschäftsmänner in ihrem ersten Klasse Großraumwagen mit seinen Blicken ausgezogen hatte. Glücklicherweise hatte sie einige Stunden ihre Augen hinter einer großen, schwarzen Sonnenbrille verborgen und war trotz der Kälte immer mal wieder in einen leichten Schlaf gefallen. Ihre Kollegin Astrid hatte dafür Verständnis gezeigt und sich mit ihrem Laptop und Handy an einen der Tische im Bordrestaurant verzogen. Es überraschte sie nicht, einen dieser erotischen Träume zu haben, der sie irritierte und neugierig zugleich machte. Als sie völlig desorientiert aufgewacht war, hatte sie kurz nach ihrem Andreaskreuz getastet, das an ihrem Hals hing und anschließend ihre halbvolle Evian Flasche in einem Zug geleert.

Aus weiter Entfernung beobachtete er, wie eine ganz in schwarz gekleidete Frau langsam aus dem Zug stieg und auf hohen Absätzen ruhig und eher gelangweilt loslief. Plötzlich war er wie elektrisiert. Es waren ihre Bewegungen, ihr Gang. Sie schien zu schreiten, so als ob ihr die Welt gehört, oder zumindest der ganze Bahnhof. Sie war recht groß und hielt den Kopf hoch. Auch insgesamt war ihre Haltung sehr gerade und doch war da der unglaubliche Schwung ihrer Hüften. Schade, sie trug einen strengen Hosenanzug, die obligatorische weiße Bluse und einen breiten schwarzen Schal um die Schultern, wahrscheinlich Cashmere, so dass man ihre Kurven nur erahnen konnte. Wirklich schade.

Gleich nach dem Ausstieg sah sie am Nachbargleis einen großen dunkelblonden Anzugträger, der sie unverhohlen anstarrte. Heute schien es also besonders schlimm um ihre Anziehungskräfte zu stehen, wenn sie aus dieser Entfernung in diesen Klamotten solch einem Prachtexemplar den Kopf verdrehte. Das würde sie sich gerne mal aus der Nähe ansehen, beschloss sie, nur mal eben so, ganz ohne Hintergedanken und setzte ihre Sonnenbrille auf.

Als er gerade versuchte den Blick von ihr zu reißen, um die beiden Besucher zu finden, hielt sie an, zog ein Brillenetui aus ihrer Ledertasche, klappte es auf, schüttelte ihre schwarze Lockenmähne nach hinten und setzte die Brille auf. Was für eine Show. Solche Frauen gab es dort wo er wohnte nicht, geschweige denn in der Firma, in der er arbeitete. Manchmal hasste er sich dafür, dass er so viel arbeitete und ansonsten ein ruhiges Leben auf dem Land führte. Jetzt bildete er sich auch noch ein, dass sie direkt auf ihn zusteuerte. Völlig bescheuert. Aus den Augenwinkeln nahm er eine winkende Hand wahr. Das war die Produktmanagerin, die zielstrebig auf ihn zulief. Offenbar ohne den Junior. Er winkte zurück und setzte sich mechanisch in Bewegung. Als sein Gehirn allmählich wieder über frisches Blut und Sauerstoff verfügte, klärte sich das Bild.

Frau Hoffmann und die Junior kamen ihm entgegen und er freute sich wie ein kleiner Junge. Der Junior war nämlich eine sie und zwar dieses aufregende Weib! Endlich standen sie sich gegenüber und er begrüßte zunächst Frau Hoffmann:

„Guten Morgen Frau Hoffmann, hatten Sie und Ihre Kollegin eine angenehme Anreise? Schön Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen."

„Guten Morgen Herr Schmidt. Wir hatten eine leichte Verspätung und der Zug war total überfüllt. Aber ansonsten war es eine ruhige Zugfahrt. Ich freue mich auch, dass ich mal wieder bei Ihnen im Hause bin. Aber darf ich Ihnen meine Kollegin Petra Mandredi vorstellen?"

Über das ganze Gesicht strahlend, lachte er sie offen an und nahm mit einer leichten Verbeugung ihre schlanke Hand in die seine so viel größere. Ihre Hand lag kühl, ja fast kalt, in der seinen und er konnte ihre langen Fingernägel auf seinem Handrücken spüren. Am liebsten hätte er sie nicht mehr losgelassen und an sich gezogen, um sie zu wärmen.

Petras Herz schlug schneller, als sie sein Lachen spürte, das wie warme Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht zu treffen schien. Er sah nicht nur gut aus, sondern war fast zwei Meter groß, breitschultrig und athletisch. Sogar die Brille, die er trug, gefiel ihr. Sie verlieh seinem kantigen Gesicht etwas Jungenhaftes und zugleich Intellektuelles. Sein Anzug war zwar eine Katastrophe, aber er hätte ihr selbst in einem verbeulten Jogginganzug gefallen. Da könnte man wenigsten erkennen, was er so in der Hose hat. Da war sie wieder ihre absolute Schwanzfixierung, denn sie schlief nur mit Männern, die...Sie unterbrach ihre Gedanken, wenn sie nicht gleich vernünftig und professionell reagieren würde, wären ihre ganzen guten Vorsätze dahin und sie würden heute Nacht in irgendeinem Hotelzimmer wie die Tiere übereinander herfallen, nur um ihn dann wochenlang zu vermissen und nie wieder zu sehen.

Sie war aus der Nähe noch viel aufregender als er es sich vorgestellt hatte. Obwohl er ihre Augen durch die große schwarze Sonnenbrille nicht sehen konnte, reichten schon ihre vollen, roten Lippen und ihre Augenbrauen, die wie zwei Adlerschwingen ihr leicht gebräuntes Gesicht zierten. Ihre schwarzen Locken glänzten in der Sonne fast bläulich und reichten ihr bis über die Ellenbogen. Sie hatte eine melodische, warme Stimme, die ihm bis ins Mark zu dringen schien und begrüßte ihn mit „Guten Morgen, Petra Mandredi." Kein weiteres Wort kam aus ihrem Mund, im Vergleich zu ihrer Kollegin war sie also quasi stumm.

Ihr Lächeln war nur leicht angedeutet, eindeutig professioneller Art und wirkte, wie so vieles an ihr, arrogant und herablassend. Er ließ endlich ihre Hand los und bemühte sich um einen halbwegs intelligenten, nicht zu sehr enttäuschten Gesichtsausdruck. Dabei war er mindestens einen Kopf größer als sie und ziemlich attraktiv. Er hatte fest damit gerechnet, dass sie ihn nicht so abblitzen lassen würde. Jedenfalls hatte er das bei keiner Frau, die er mit seinem 1000 Volt Lächeln angestrahlt hatte, so erlebt. Genau genommen hatte er bisher jede bekommen, die er wollte.

Als sie auf dem Gleis so auf ihn zu stolziert war, hatten alle noch so gehetzten Fahrgäste, fast einen Korridor für sie gebildet. Seltsam, aber sie schien mit jeder Faser etwas auszustrahlen, das nicht nur ihn, sondern auch die anderen Menschen auf Abstand hielt. Wenn da nicht gleichzeitig diese knisternde Erotik wäre, die sie umgab. Was für eine seltsame Mischung wunderte sich Adrian. Er hatte zwar keine Zeit weiter über Petra nachzugrübeln, aber instinktiv wusste er, dass sie ihn für einen Bauerntrampel in viel zu sportlichen Klamotten hielt.

Sie setzten sich langsam in Bewegung und steuerten auf den Parkplatz zu seinem BMW. Frau Mandredi hielt es nicht für angebracht, sich mit ihm und der schwatzenden Frau Hoffmann zu unterhalten, sondern schritt in einigen Metern Abstand hinter ihnen her. Er hörte nur das laute Geräusch ihrer Metallabsätze.

Am Auto angekommen, hatte er keine Gelegenheit, ihr die Tür zu öffnen oder ihr ins Wageninnere zu helfen. Sofort nachdem er die Türen entriegelt hatte, war sie mit katzenhafter Anmut auf den rechten Rücksitz geglitten und hatte die Tür hinter sich zugeworfen. Sie nahm den Schal von ihren Schultern, zog einen Stapel Unterlagen aus ihrer Ledertasche und begann ungerührt zu lesen. Nur gelegentlich schaute sie hoch und wechselte mit ihrer Kollegin ein paar kurze Sätze zum geplanten Tagesablauf. Adrian hatte keine Chance sie im Rückspiegel zu beobachten, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Dazu war sein Auto einfach zu überdimensioniert, denn, wie um ihn zu ärgern, saß sie ganz außen, direkt an die rechte Tür gelehnt.

Adrian hieß er also. Sie blätterte in ihren Unterlagen, konnte sich aber nicht konzentrieren. Jeder Satz schien ihr zu entgleiten, weil sie immer wieder durch seine tiefe Stimme erregt wurde. Sie überlegte angestrengt, was sie tun konnte, ohne sich zu sehr zu öffnen. Sie konnte ja schlecht so eben mal nach seinen sexuellen Phantasien fragen. Es muss einen Weg geben herauszufinden, ob er der Richtige ist. Wenn sie auf ihr Bauchgefühl hören würde, dann gab es daran keinen Zweifel. Aber was hieß schon Bauchgefühl, es war ihre Pussy, die sie die ganze Zeit anschrie, ihm bei der ersten sich bietenden Gelegenheit einfach die Klamotten runter zu reißen.

Eigentlich hatte er eine Vorliebe für üppige Blondinen. Na schön, Monica Belucci fand er immer schon erotischer als Pamela Anderson. Aber so jemanden wie Petra Mandredi hatte er noch nie in seinem Leben getroffen, auch nicht in Rom. Ob sie wohl in Deutschland geboren ist, überlegte Adrian, oder doch irgendwo in Süditalien? Jedenfalls sprach sie akzentfrei und druckreif deutsch. Er schätzte Sie auf höchstens Ende zwanzig, also ein paar Jährchen jünger als er und alles an Ihr schien so anders, so dunkel und unnahbar und doch so einladend zu sein. Er war ziemlich aufgewühlt und hatte leichtes Herzklopfen. Trotzdem versuchte er, sich so gut wie möglich auf den Straßenverkehr und die neben ihm sitzende und Smalltalk plappernde Produktmanagerin zu konzentrieren.

Frau Hoffmann zerstörte dann auch noch seine Hoffnung auf einen Tag mit Petra: „Petra, wir werden uns im Betrieb dann trennen. Du kannst, wenn Du willst, Deine Themen mit Herr Kuhn durchgehen. Ich werde Dich dann anrufen, wenn der Linientest nicht laufen sollte."

„Das ist genau mein Plan. Du weißt ja, egal wie klein der Betrieb und egal in welchem Bereich, die Zeit rennt uns immer davon. Ich werde mein Diktiergerät nutzen müssen, damit ich überhaupt bis abends alles Wesentliche geprüft und festgehalten habe." antwortete Petra. Genau, sie hatte eine Idee. Sie würde ihn jetzt und sofort prüfen!

Adrian startete einen letzten Versuch: „Wir haben natürlich einen kleinen Mittagstisch für sie beide vorbereitet. Eine kleine Stärkung wird zwischendurch bestimmt gut tun."

„Vielen Dank für das Angebot, falls Zeit bleibt nehmen wir es gerne an. Oder was meinst Du Petra?"

„Zeit war schon das richtige Stichwort. Die wird dazu nicht reichen. Auf keinen Fall dürfen wir den Zug verpassen."

Bei diesen Worten rückte Petra in die Wagenmitte, nahm ihre Sonnenbrille ab und verstaute sie in ihrem Etui. Anschließend zog sie eine lange Haarnadel aus ihrer Tasche, schob sich diese mit einem unbewegten Gesicht zwischen die vollen Lippen, strich ihre Haare nach hinten, drehte sie mit der rechten Hand zu einem Knoten und steckte sie zu einer eleganten, aber strengen Frisur am Oberkopf fest. Anschließend nahm sie ihre Silberohrringe ab. Die ganze Zeit hatte sie dabei den Rückspiegel zur Kontrolle genutzt und ihm quasi in die Augen gesehen.

Als sie begann ihren Blazer aufzuknöpfen und dabei ihre unter der weißen Bluse versteckte Oberweite etwas mehr ans Licht kam, konnte Adrian sich nicht mehr beherrschen und drehte sich zu ihr um, um sie etwas Sinnloses aber Nettes zu fragen.

Gott sei Dank stand er gerade in einem kleinen Stau hinter einer Ampel und konnte sie so ungestört beobachten, sonst hätte er wohl einen Unfall gebaut. Sie hatte große schwarze sehr ausdruckstarke Augen, die ihn zu durchdringen schienen. Mit den hochgesteckten Haaren sah sie nun noch majestätischer aus. Wie eine antike etruskische Statue, die irgendwie die Zeit überdauert hatte. Ihre Oberweite war beeindruckend und ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ab. Sie wusste genau, dass sie ihm gefiel und spielte mit ihm.

Was kann denn schon passieren, ein wenig mitspielen konnte er ja. Mit einem deutlichen Blick auf ihre Brustwarzen fragte er möglichst unschuldig „Wenn ihnen kalt ist, können sie hier hinten ihre Sitzheizung regulieren."

Statt einer Antwort schüttelte sie verneinend ihren Kopf. Dann griff sie mit der rechten Hand tief in ihren Ausschnitt und zog einen silbernen Anhänger zum Vorschein. Er hatte die Form eines kleinen Kreuzes, das wie ein Andreaskreuz an Bahnübergängen aussah. Sie nahm die Anhängerkette ab und ließ sie kurze Zeit direkt vor seiner Nase baumeln. Fast hatte er den Eindruck, als wollte sie ihm diesen Anhänger zeigen. Klar, Italiener sind alle katholisch und sie also auch, wenn ihr dieses Kreuz so wichtig ist.

Bevor er sich weiter darüber wundern konnte, hupte irgendein Idiot hinter ihm, so dass er weiter fahren musste. Petra verstaute die Kette, ihre Ringe und Uhr in ihrer Tasche und schaute leicht fragend in den Rückspiegel. Nun war Adrian total verunsichert und sagte das was ihm spontan am sinnvollsten erschien: „Wir sind in ungefähr zehn Minuten im Betrieb und wir können das Besprechungszimmer selbstverständlich abschließen. Sie brauchen sich um ihren Schmuck also keine Sorgen zu machen.

Es folgte ein weiterer noch ungläubigerer und leicht verärgerter Blick aus den dunklen Augen hinter ihm, dann rückte sie wieder nach rechts und verschwand aus seinem Blick. Klasse, das war dann also die Kommunikation wie sie optimaler nicht laufen konnte, ärgerte sich Adrian. Unpassender weise trällerte Frau Hoffmann: „Ja, da haben sie natürlich Recht. Den Schmuck kann ich auch schon abnehmen, dann vergesse ich das nachher nicht. Den Ehering am besten auch."

Am Boden zerstört war gar kein Ausdruck für die Enttäuschung, die Petra in sich aufsteigen fühlte. Er weiß nicht wozu ein Andreaskreuz dient und hat keine Ahnung von den Spielchen, die sie lernen wollte. Keine Erfahrung mit Ketten, Augenbinden, Peitschen und anderen wundervollen Spielzeugen. Adrian sehnt sich nicht nach wunden Knien oder vor Schmerz brennenden Augen, träumt nicht von einem Hundehalsband um seinen Hals. Sie würde sich beherrschen und ihm aus dem Weg gehen, das würde definitiv das Beste sein. So gut er ihr auch gefiel, außer ein paar Stunden Lust, würden sie sich nichts geben können. So wie es schien, war er eher ein wenig schüchtern und wer weiß, vielleicht eine Niete im Bett. Männer die wenig Erfahrung mit Frauen hatten, waren ihren Ansprüchen meist nicht gewachsen, überlegte sie verärgert.

Die restliche Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und Hupkonzerte. Als sie auf dem Firmenparkplatz hielten, war Adrian immer noch ziemlich verwirrt, aber auch leicht resigniert. Er stieg aus dem Auto und schickte sich an, den beiden die Tür zu öffnen und aus dem Wagen zu helfen. Da Frau Hoffmann noch telefonierte und keine Anstalten machte auszusteigen, öffnete er Petras Tür und stellte zu seiner Überraschung fest, dass sie ziemlich unverhohlen seinen Schritt taxierte. Wie schön, dass sein Sakko noch im Kofferraum lag, sonst hätte sie das Beste an ihm verpasst. In der Hinsicht brauchte er sich wirklich nicht zu verstecken. Im Gegenteil, die Natur hatte ihn passend zu seinem Körperbau überdurchschnittlich gut ausgestattet.

Wie kann man nur so wankelmütig sein, schalt sich Petra. Das Bild, das sich ihr bot, war aber zu verlockend. Solch einen prächtigen Schwanz, genau solch einen, würde sie jetzt am liebsten wie eine verbotene Süßigkeit auspacken und ganz in ihrem Mund verschwinden lassen. Sie war nun so erregt, dass sie alle ihre sittsamen Vorhaben aus ihren Gedanken verbannte und nur noch Trieb gesteuert, fast unkontrolliert ihrer Lust gehorchte.

12