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The Story of Rory Ch. 05

Geschichte Info
Nightswimming
17.4k Wörter
4.39
58.2k
7

Teil 5 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 07/12/2022
Erstellt 06/12/2010
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Teil 5/12

Gerädert vom unruhigen Schlaf sitze ich auf meiner Bettkante. Es ist sehr früh und noch dunkel. Äußerst ungewöhnlich für mich, aber ich konnte nicht mehr liegen bleiben. Der gestrige Abend geht mir nicht aus dem Kopf. Ich sitze wie auf der Klobrille auf meinen Ellenbogen abgestützt und lasse meinen Kopf hängen.

Das war so schön mit Brigitte und ich habe mich wirklich getraut, sie zu fragen, ob ich bei ihr übernachten darf. Und dann so was!

Es ist einfach nicht zu fassen!

Habe ich jetzt endgültig bei ihr verschissen? Wieder einmal habe ich sie versetzt!

Das war doch aber keine Absicht!

Weiß die doch nicht!

Dann sag es ihr einfach!

Sie würde mir nicht glauben! Die ist doch auch nicht doof!

Und dann meine Mutter! Ich habe sie böse beleidigt, ihr mit voller Absicht weh getan. Das schmerzt. Darüber komme ich genauso wenig hinweg. Es lässt irgendwie nicht nach.

Verdammt, sie war doch so gut gelaunt und ich war so ein ...

Das sie gestern Abend überraschenderweise so gut drauf war hat mich letztendlich noch wütender gemacht und im Nachhinein wiederum umso trauriger.

Es bedrückt mich so furchtbar, wenn ich weiß, dass sie scheinbar glücklich ist und ich ihr dann so weh tue und ihr Glücklichsein zerstöre!

Trotz der Frühe mache ich mich auf dem Weg zur Bushaltestelle.

Wenn ich bedenke, dass morgen dieser Ausflug mit den Kirchenfutzis ist! Ich habe da im Moment so wenig Lust zu!

Nachdenklich verteile ich im Dunkeln die Zeitungen. Brigitte geht mir nicht aus dem Kopf. Ich habe versagt. Niemals würde ich das noch mal fertig bringen und bei ihr auftauchen!

Es war richtig schön gestern! Deshalb war ich auch so sauer, als meine Mutter so ein Trara gemacht hat!

Das alles ist absolut unglaublich! Wie im falschen Film! Meine Mutter hat de facto mein, na ja, Wiedersehen, sage ich mal, mit Brigitte zerstört. Zwar unabsichtlich, da sie so etwas wohl nie ahnen würde, aber sie hat.

Was wohl Brigitte jetzt denkt?

Das tut mir leid!

Meine Mutter tut mir leid!

Und Brigitte!

Ich Arsch!

Allerdings bin ich auch sauer auf meine Mutter. Wieso hat sie das aber auch gemacht!?

Sie hat selbst schuld! Genau!

Was wohl Brigitte jetzt denkt?

Immerhin war es keine Absicht! Ich kann gar nichts dafür!

Sie war so lieb und, und, und sie hatte so ein vertrauensvolles Gesicht gehabt, als ich in ihrer Wohnungstür stand und schnell nach Hause geflitzt bin. Und ich habe sie enttäuscht. Schon wieder!

Unabsichtlich!

Sie wird mir nicht glauben!

Ich trödele extrem und werde wieder einmal erst zu spät mit den blöden Zeitungen fertig. Mein Drang nach Hause zu kommen ist aber auch nicht besonders groß und ich lasse mir sehr viel Zeit. Ich will meine Mutter erst mal nicht sehen. Diese Strafe hat sie verdient!

Der Eingang zu unserem Haus ist fast an einer Häuserecke, also am Ende einer ruhigen Straße, die in einer befahreneren endet. Eine Häuserecke weiter ist ein kleiner Bäcker. Es ist kurz vor sieben und er hat geöffnet. Um Zeit totzuschlagen schaue ich mir die Auslage in dem Schaufenster an. Alte Brötchen und hartes Brot.

Hinter der Theke steht eine Verkäuferin. Ich schätze sie so auf 25 Jahre. Sie ist sehr schlank, hat lange aschblonde Haare und eine recht lange Nase. Trotzdem finde ich, dass sie recht gut aussieht. Ich mag so ein Aussehen.

Ich gehe hinein und begucke mir die frische Ware.

„Was darf es sein?" werde ich sofort gefragt.

„Ähm, ich weiß noch nicht", antworte ich.

Sie achtet nicht weiter auf mich und schüttet Brötchen in einen riesigen Korb.

„Ein Brötchen", bestelle ich.

Wenig später sitze ich auf einer niedrigen Mauer und knabbere an dem Ding. So langsam kehrt Leben in die Straßen. Leute laufen aus den Häusern und meistens scheinen sie es eilig zu haben.

Da ich keine Uhr habe, kann ich die richtige Zeit nur schätzen. Das kann ich aber sehr gut. Ohne Armbanduhr zu leben übt darin.

Als ich es auf fast halb acht schätze, mache ich mich auf dem Weg nach Hause. Oben angekommen bemerke ich schnell, dass meine Mutter nicht mehr da ist.

Das ist allerdings seltsam!

Normalerweise geht sie erst nach mir aus dem Haus und auch nicht jeden Tag, da sie ja nur so Gelegenheitsarbeiten macht oder so was.

Macht nix! Ich wollte sie ja sowieso nicht sehen!

Auf dem Küchentisch finde ich einen kleinen Zettel. Meine Mutter lebt also noch. Sie teilt mir mit, dass ich an morgen denken soll und daran, schon mal meine Tasche zu packen.

Auf dem Weg in mein Zimmer stolpere ich im dunklen Flur über einen Sack oder so was ähnliches. Auf jeden Fall scheppert es regelrecht, als ich dagegen laufe. Als würden Stangen da drin liegen!

In meinem Zimmer finde ich auf meinem Bett eine große leere Reisetasche vor. Die hat wohl meine Mutter vorsichtshalber schon hingestellt. Ich überlege mir, dass ich die auch noch morgen packen kann, da erst viertel nach sieben der Zug vom Bahnhof abfährt.

Eigentlich früh, aber ich schaff das schon! Ich kenne mich ja!

Nach der Schule gehe ich noch ein wenig Fußball spielen. Wie immer.

Am späten Nachmittag komme ich wieder nach Haus. Meine Mutter ist immer noch nicht da. Das macht mich jetzt doch ein wenig nachdenklich.

Es wird doch nichts passiert sein!?

Sie wird doch nicht wegen der ´Scheißkuh` noch wütend sein!?

Nein, abwegig!

Vor lauter Langeweile rufe ich noch Meike an. Abermals ist ihre Mutter dran und fragt, wann ich denn mal wieder vorbeikomme. Ich habe darauf keine Antwort und klöne wenig später ein bisschen mit ihrer Tochter. Sie fährt morgen auch mit. Am Abend ziehe ich meinen schlabberigen Schlafanzug an, lege mich auf das Zweiersofa und schaue noch Fernsehen.

Das Programm ist wunderbar zum Einschlafen geeignet, aber ich kann nicht, da ich unfreiwillig an meine Mutter denken muss. Wo steckt die nur?

Nur allmählich werde ich schläfrig. Fernsehen ist nicht so mein Ding. Mein Kopf kuschelt sich an die Rückenlehne des Sofas. Schwere Lider. Langsam rutscht meine Birne an der Lehne herunter, als die Wohnungstür klackt. Mit trüben Blick erhebe ich mich.

Das wird wohl endlich meine Mutter sein!

Die soll bloß nicht kommen und mit mir reden wollen! Ist ja eigentlich auch nichts passiert!

Gelächter.

Hä?

Frauenstimmen.

Ich horche und setze mich auf. Die Stimmen kommen aus der Küche.

Ist sie das?

Neugierig hüpfe ich hoch und patsche mit nackten Füßen zur Küche. Mein Schlafanzug ist zu kurz und meine Knöchel sind sichtbar. Außerdem schlackert mein Penis sichtbar im Schritt. Zumindest die normale Größe kann man gut erahnen und wenn man genau hinschaut, auch, dass ich beschnitten bin. Ich weiß das natürlich und achte auf darauf, das zu kaschieren, damit mich meine Mutter so nicht sieht. Sie weiß natürlich am besten, dass ich beschnitten bin, hat aber meinen kleinen Mann schon seit Jahren nicht mehr unbekleidet gesehen und entsprechend kennt sie auch seine jetzige Größe nicht und auch nicht die meiner Eichel. So soll es auch bleiben. Um den Lullimatz in der Schlafanzughose zu kaschieren, muss man nur den Hosenstoff am Hosenbund über dem Gummi breit ziehen. Dann zieht sich auch der Stoff im Schritt in die Breite und mein Penis schlackert nicht mehr mit dem Stoff zusammen hin und her, sonder unter dem Stoff, wie sich das gehört. Durch meine Müdigkeit vergesse ich das aber und bleibe dösig in der Küchentür stehen.

Meine Mutter sitzt auf einem Stuhl, ihre beste Freundin, Heike, steht und eine weitere, deren Namen ich nicht mehr weiß, die ich aber noch von früher kenne, sitzt auf der Sitzbank, die gleich neben der Küchentür steht. Sie trinken Sekt.

Heike lacht laut auf, als sie mich sieht. „Ha, ha, Rory, dir stehen ja die Haare zu Berge. Ist das süß!"

Die Freundin auf der Sitzbank schaut zu mir auf, dann an meinem Schlafanzug runter bis zu meinem Penis. Ihr Blick bleibt dort haften. Ich bemerke es nicht.

„Hallo", grüße ich.

„Ach, wenn haben wir denn da?" grinst meine Mutter. „Der verlorene Sohn kehrt zurück."

„Was soll das denn heißen?" knurre ich und gehe ein Stück in die Küche.

„Du bist aber groß geworden", bemerkt die Freundin auf der Sitzbank und gibt mir einen leichten Klaps auf den Po, der schon mehr ein Streicheln ist.

„Du warst doch die ganze Zeit weg", beschwere ich mich bei meiner Mutter.

Die Hand der Freundin legt sich sanft auf meine linke Pohälfte.

„Ich hatte ja auch etwas zu feiern", tut meine Mutter geheimnisvoll.

„Und was?" will ich wissen, ohne richtig zu registrieren, dass mich ihre Freundin betatscht.

„Das wollte ich dir gestern erzählen, du bockiger kleiner Mensch."

Hm, die soll bloß mit Gestern aufhören!

„Was ist denn nun?" bohre ich weiter.

„Ich habe einen neuen Job", gesteht meine Mutter und lächelt zufrieden.

„Oh", sage ich nur und reagiere endlich auf den stärker werdenden Druck auf meinem Hintern. Mit ein paar patschenden Schritten über den PVC bin ich in der Küche und gehe automatisch zum Kühlschrank. Die Hand, die sich passend um meine kleine feste Pobacke geformt hat, muss mich loslassen. Mit einem angefangenen Tetrapack Milch drehe ich mich um. Ich lehne mich an die Küchenzeile, nehme einen Schluck aus der Tüte und gucke kurz zu der Freundin ohne Namen.

Grabbelt mich einfach an!

„Musst du daraus trinken?" meckert meine Mutter.

Ich zucke die Schultern. „Trinke doch sowieso nur ich."

„Ich trinke auch Milch und außerdem, wenn Heike zum Beispiel etwas möchte!?" mahnt mich meine Mutter.

„Ich möchte nicht", sagt diese schnell und winkt ab.

„Was ist denn das für eine Arbeit?" frage ich weiter.

„Eine Festanstellung als Architektin", sagt meine Mutter stolz und drückt ihre Brüste heraus.

So was! Ich wusste gar nicht, dass meine Mutter Architektin ist!

„Schön", sage ich nur und gucke meine Mutter an, auch ganz schnell auf ihre Brüste. Ihr Blick hingegen geht ganz kurz auf meine Hose. Ich sehe es, gucke an meinem Schlafanzug runter und sehe die Form meines Geschlechtsteils unter dem Stoff.

Mist!

Schnell drehe ich mich um, öffne die Kühlschranktür, um meine schnelle Drehung zu erklären und stelle die Milch zurück. Ich gucke noch ein wenig im Kühlschrank herum.

Die können meinen Schniedel sehen!

Können sie nicht!

Aber die Form! Sie können sehen, wie groß er ist und das geht niemanden etwas an! Schon gar nicht meiner Mutter oder ihren Freundinnen!

Dann zieh am Hosenbund!

Das ist zu auffällig!

Dann zieh die Hose runter!

Hä? Niemals!

Lass dich angrabbeln von der Namenlosen! Vielleicht will sie dich auch vorne anfassen!

Welch abwegige Gedanken!

Die werden mich natürlich nicht nackt sehen!

Nicht mal deine Mutter?

Die schon gar nicht!

Heike?

Hm, vielleicht! Die sieht ja ganz nett aus, trotz der Locken und der vielen Sommersprossen! Trotzdem, ne!

Die Grabblerin?

Die bestimmt nicht! Viel zu klein und dicklich!

Betatscht einfach meinen Arsch, die olle Nuss! Vor den Augen meiner Mutter! Denkt wohl, dass zählt noch als freundschaftliche Geste!

Hm, meine Mutter hat sich jedenfalls nicht daran gestört!

Was wäre denn, wenn die dich sehen würden?

Aaaaah, aufhören! Immer diese Scheißgedanken!

Es wächst etwas in meiner Hose. Ich nehme es mit Grausen wahr.

Was nun?

„Lass die Tür nicht so lange aufstehen", schimpft meine Mutter, als ich vom Kühlschrank nicht mehr weggehe.

Was nun? Du musst reagieren, Rory, bevor du durch die Schlafanzughose mit ´nem Steifen deiner Mutter und ihren Freundinnen zuwinkst!

Mir bleibt nichts übrig. Schnell drehe ich mich um, sage knapp „Glückwunsch" zu meiner Mutter und tapse zügig zur Tür. Mit unangenehmen Gefühl registriere ich, wie mein Penis zwar nicht steif, aber doch sehr vergrößert in meiner Hose hin- und herbaumelt. Ich beuge mich etwas vor, was aber nicht wirklich hilft, sondern nur belämmert aussehen muss. Ich achte nicht auf meine Mutter oder Heike, linse nur kurz zu der Namenslosen, die doofer Weise auf meine Beule blickt.

„Warte mal", ruft mich meine Mutter zurück. Ich gehe um den Türrahmen herum in den Flur und halte meinen Kopf zurück in die Tür. Meinen Penis drücke ich getrost gegen die Wand und lasse ihn durch die Berührung zwischen Wand und warmen Bein wachsen. Macht ja nichts mehr, da ich bereits aus der Küche raus bin!

„Was denn noch? Ich muss morgen früh raus", erkläre ich scheinbar verantwortungsbewusst.

„Jetzt komm mal wieder zurück", verlangt meine Mutter.

Das geht nicht! Niemals! Ich habe eine Erektion, jedenfalls beinah.

„Was denn?" nöle ich.

„Komm mal her!" Sie winkt sogar.

„Ich habe an alles gedacht!" versichere ich ihr.

Sie winkt.

Geh doch, Trottel!

Ne, das mache ich nicht!

Wieso nicht?

Sie werden meinen Schwanz sehen!

Sie werden nur den Abdruck in der Hose sehen! Da ist überhaupt nichts Schlimmes dabei! Du bist nun mal männlich und keine Frau!

Hm, eigentlich stimmt das! Aber es ist trotzdem blöd, da man sieht, dass er größer geworden ist!

Tu es einfach, du Riesenbaby!

Ich, ich ... soll ich wirklich?

Meine Mutter winkt mir kumpelhaft zu. Wie in Trance bewege ich mich plötzlich und finde mich in der Küchentür wieder. Mein Schwanz ist nicht vollends steif, aber er bildet eine mehr als deutliche Nase in der Hose. Groß und dick baumelt er unter dem weichen ausgewaschenen Stoff. Hebt Heike ein klein wenig eine Augenbraue?

Ohne weiter zu überlegen gehe ich zu meiner Mutter. Sie sagt nichts, sondern guckt nur. Auf die Namenslose achte ich nicht.

Du elendes Schwein!

Was? Wieso?

Willst du deine Mutter becircen oder warum tust du das?

Nein, will ich nicht, aber ... aber sie hat mich doch gerufen!

„Wer war denn dein Freund gestern?" spricht sie mich plötzlich an und schaut in mein Gesicht.

„Äh ... Carsten", sage ich, da ich keine passendere Antwort weiß. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ihr Sohn mit einer Frau zusammen war, die 12 Jahre älter als sie selbst ist!

„Wenn du möchtest, kannst du beim nächsten Mal gerne bei ihm übernachten", erklärt sie.

Bei Carsten?

„Will ich gar nicht", sage ich wahrheitsgemäß, ohne zu überlegen, dass ja eigentlich Brigitte gemeint ist.

Ja, Brigitte! Dafür ist es jetzt eh zu spät! Die kann ich vergessen! Aber die Geste meiner Mutter ist lieb.

„Ich meinte das nicht so wegen gestern Abend", sage ich zu meiner Mutter.

„Schon gut", sagt sie, legt ihren Arm um meine schmalen Hüften und drückt mich an sich ran. Sie achtet aber nicht auf meinen angeschwollenen Penis.

„Kommt nicht wieder vor", verspreche ich, löse mich schnell aus ihrem Arm, wünsche allen eine gute Nacht und verdünnisiere mich.

Wer jetzt denkt, dass es ja einen Versöhnungskuss oder so was hätte geben können, dem muss ich sagen, dass Küsschen und solche Dinge aus meiner Kinderzeit nicht mehr up to date sind und auch nicht mehr vorkommen. Nicht mal auf die Wange.

Im Flur stolpere ich wieder über die Stäbe oder Stangen oder was immer das ist. Diesmal haue ich mir allerdings den nackten kleinen Zeh an.

Das ist unangenehm. Ich will mir aber keine Blöße vor den Dreien geben und ´Aua` rufen, halte runter gebeugt mit einer Hand nur meinen Fuß fest und fluche im Stillen.

„Hast aber einen süßen Kerl", höre ich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck Heike reden. „Entwickelt sich ja richtig prächtig." Sie lacht.

Mit einerseits schlechtem Gewissen wegen meines vergrößerten Penis unter meiner Schlafanzughose und anderseits mit gutem, weil ich mich wieder mit meiner Mutter vertragen habe und sie hoffentlich eine gute Arbeitsstelle gefunden hat, schlafe ich diesmal gut ein.

Am nächsten Morgen weckt mich meine Mutter kurz nach sechs, wahrscheinlich da sie selbst jetzt auch früher los muss. Vermute ich, weiß ich aber nicht. Ich bleibe trotzdem noch liegen. Mein gutes Zeitgefühl sagt mir, dass das noch geht.

Als es immer später wird, habe ich allerdings keine Wahl mehr. Komischerweise müder, als wenn ich um fünf aufstehe, schaue ich auf die Uhr - 6:45 Uhr - und mache mich daran meine Reisetasche zu packen.

Hm, was brauch ich denn mal?

Wir zelten von Freitag bis Montag. Ein verlängertes Wochenende. Da benötige ich wohl nicht viel.

Für die beiden Schultage hat mich meine Mutter bei der Schule entschuldigt. Nicht schlecht!

Also, ich brauch auf jeden Fall eine Badehose! Angeblich soll dort ein See sein! Deshalb brauche ich jetzt auch nicht duschen! Ich springe dort einfach ins Wasser!

Nachdenklich schaue ich auf meine Badehose ohne Inlett. Mist! Da ich noch keine neue habe, werfe ich sie in die Tasche.

Was noch?

Eine Jeans!

Hm, habe ich schon an.

Eine Unterhose!

Hab ich an.

Ein T-Shirt! Hm, na gut, zwei T-Shirts, falls ein dreckig wird!

Ich werfe eins in die Tasche. Das andere hab ich an.

Ein paar Socken!

Hab ich an.

Was noch?

Schuhe!

Hab ich an.

Ich überlege, was noch fehlen könnte, aber mir fällt beim besten Willen nichts mehr ein. Ich gucke in die große Tasche, in der nur die Badehose und das T-Shirt liegen.

Wozu brauchen die Leute eigentlich so große Taschen zum Verreisen?

Ein Rätsel!

Ich werfe mir die federleichte Tasche über die Schulter und mache mich auf den Weg zum Bahnhof. Zwanzig Minuten habe ich noch. Die Straßenbahn benötigt ca. 12 Minuten zum Hauptbahnhof. Müsste also locker reichen!

An der Haltestelle werde ich ein wenig unruhig, da die Straßenbahn nicht sofort kommt, erst nach fünf Minuten. Normalerweise habe ich immer Glück, wenn ich es eilig habe, was eigentlich immer der Fall ist. Fünf Minuten gehen aber noch!

In der Straßenbahn schaue ich müde und betrübt aus dem Fenster, weil ich an Brigitte denken muss.

Das letzte Treffen unserer Gruppe habe ich auch wieder verschwitzt und eigentlich habe ich es nicht verdient mitzufahren. Frau Schneider rief aber meine Mutter an und sagte Bescheid, wann und wo Treffpunkt ist. Jetzt fällt mir auch wieder ein, dass sich alle eine halbe Stunde vor Abfahrt am Gleis 12 treffen wollten.

So ein Blödsinn! Vertane Zeit! Da schlafe ich doch lieber noch ein bisschen!

Am Bahnhof (und das ist jetzt tatsächlich genau so passiert!!!) komme ich drei Minuten vor Abfahrt des Zuges an. Ich fahre die Rolltreppe hoch, da die Straßenbahn kurz vor dem Bahnhof zur U-Bahn wird, beobachte ein bisschen die Leute und trotte mit meiner leichten Tasche zum Gleis 12. Zu den Gleisen muss man wieder entweder mit der Rolltreppe oder zu Fuß die Treppe hinauf. Am richtigen Gleis angekommen gucke ich von unten die Treppe hoch. Ein erschrockenes Gesicht blickt zu mir runter. Frau Schneider. Sie winkt mit beiden Armen.

„Rory, schnell!"

Ja, ja, ich müsste doch noch Zeit haben!

Ein Glück, dass ich kaum Gepäck habe. Durch meine Müdigkeit sind die Treppen anstrengend genug. Ich ächze hinauf.

„Rory!" ruft wieder Frau Schneider laut und schaut immer wieder ängstlich zur Seite. Sie winkt hektisch.

Oben angekommen ist nur noch eine Zugtür offen. Frau Schneider steht ängstlich in der Tür. Ich grinse sie freundlich an und gehe an ihr vorbei in den Zug. Sie folgt, die Tür schließt sich und der Zug fährt an. Durch den Ruck falle ich beinah gegen meine Pastorin.

„Hallo", grüße ich freundlich.

„Rory", sagt sie, als wäre sie ganz außer Atem, „hast du mir einen Schreck eingejagt!"

„Wieso?"

„Treffpunkt war 6:45 Uhr!"

„Hat doch geklappt."

Sie guckt, als wenn sie böse gucken möchte. Kann sie aber nicht. Sie hat ein rundes freundliches Gesicht und sie ist einfach viel zu knuffig, um böse zu gucken oder zu sein. Zumindest war sie mir nie böse, auch wenn ich noch so oft gefehlt und noch so alberne Ausreden hatte. Das war schon zur Konfirmation so.

Sie ist wirklich herzig! Auch jetzt würde ich sie am liebsten drücken! Tue ich natürlich nicht.

„Wo sind denn deine Sachen?" fragt sie mich stattdessen.

„Hier", antworte ich und klopfe mir auf die Schulter mit der großen Tasche, gefüllt mit T-Shirt und Badehose.