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Tropical Days/Nights on Bali Teil 05

Geschichte Info
Reise der Sinnlichkeit.
5.3k Wörter
4.31
19.4k
2

Teil 5 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 05/24/2021
Erstellt 11/17/2008
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Zurück in unserer Strandvilla im “Four Seasons“ belegt Anchee erstmal für anderthalb Stunden das Bad mit Baden, Haar- und Hautpflege, Make-up. Ich dusche derweil draussen im Garten und durchstöbere anschliessend die Musik CDs, die zur Stereoanlage auf der Verandah gehören. Es sind sogar welche von Ning Baisura (In another World) und Indra Cinta Sari (Snow over Sahara) dabei.

Cinta Sari ist eine junge Javanesin und hat eine wunderbare, kraftvolle Stimme, ähnlich Annie Lennox von den Eurhythmics. Ich höre sie sehr gerne. Ning Baisura aus Malaysia singt unglaublich sinnlich, tiefschürfend, ein bisschen melancholisch und eindringlich. Ich döse bei der Musik vor mich hin und nicke dann endgültig ein.

„Danny, get up, I am ready!“, rüttelt Anchee mich wach und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. “Are you OK, Danny?“ Ja, Kleines, nur ein bisschen müde, war ein anstrengender Nachmittag. Sie lacht und piekst mir mit dem Finger in den Bauch. Ich packe sie und will sie zu mir auf das breite Sofa ziehen. „No, don’t, please, my dress, my hair!“, protestiert sie schnell und wehrt mich ab.

Während ich im Reich der Träume war, hat sich Anchee wieder in ein Glamour Girl für den Abend verwandelt. Sie sieht traumhaft aus. Ihre Haare halb hochgesteckt, sensationelles Make-up, das ihre schönen Gesichtszüge noch mehr zur Geltung bringt. Langer einteiliger, schwarzer Hosenanzug, vorne am Hals hochgeschlossen, den Rücken komplett frei, wieder kein BH., grosse goldene Ohrringe, etliche Goldreifen an den Handgelenken. Offene schwarze Sandalen mit ziemlich hohen Ansätzen. Finger- und Fussnägel auf Hochglanz poliert, ganz ohne Lack. Klasse! Mein göttlicher Paradies-vogel, denke ich mir.

Daneben sehe ich in meinem neuen schwarz-gold gemusterten Batik Hemd und schwarzer Sommerhose einigermassen schlicht aus. Nimmst Du mich so mit, frage ich. „Yes, sure, you always look good!“, sagt sie und wir ziehen los. Wie immer, wenn wir ins PJ’s kommen, verstummen die Gespräche an den Tischen, alles starrt uns an, und irgendwo höre ich jemanden „Celebrity“ und „Bodyguard“ flüstern. Mein Scherz hat sich wohl sogar bis hier her rumgesprochen. Es ist nicht zu fassen! Aber ich habe ja selber mit dem Blödsinn angefangen. Anchee hört es auch, drückt meinen Arm und lächelt mich vielsagend an.

Nach dem schon fast obligatorischen Prosecco Aperitif, bestellen wir Gazpacho als Vorspeise, dann Lammfilet mit wenig sautiertem Gemüse für Anchee und ein kräftiges Sirloin Steak mit einen gemischten Salat für mich. Dazu eine Flasche „Vosne Romanee“ von der Cote d’Or. Wir sprechen über die Bootstour und die anderen Paare, die mit an Bord waren.

„The Americans were incredibly phum poi (= fat)!“, bemerkt Anchee und verzieht das Gesicht. „But they were very friendly. Earl is such a funny guy.“ Ja, sag’ und Dagmars Eltern waren aber irgendwie komisch und nicht gut drauf, bei so einer Reise muss man doch viel relaxter sein und Spass haben.

„Like you?“, will sie wissen. Bin ich relaxt? „Yes, very! You always have everything under control, Danny, you don’t worry about anything and just enjoy, do you?“ Heute nachmittag eigentlich schon, sage ich mit einem Augenzwinkern. „Schhhh!“, raunt Anchee mir zu und kneift mir in den Oberschenkel.

„Dagmar was very nice.“, meint sie dann, um das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen. Ja, erwidere ich, sehr nettes Mädchen, erinnert mich ein wenig an meine Tochter Petra. „How old is your daughter, Danny?“, will sie wissen. Sie ist im August 22 geworden. „Dagmar is only 19, and she feels lonely here, nobody to have fun with, her parents don’t let her go anywhere alone.“, erklärt sie mir. Habt Ihr Euch gut unterhalten an Bord?

“Yes, she is quite cute and open minded. She wanted to know about you and me.”, erzählt Anchee weiter. Und? “I told her that you are my bodyguard!“ Und, hat sie es geglaubt? „I don’t kow, maybe in the beginning, but not any longer when we came back from the beach, I guess.“ Und? „Nothing much, we talked about fashion, music, cosmetics, dancing, boyfriends and sex.”, sagt sie beiläufig..

Du hast mit ihr über Sex geredet? “Yes, why not? Just among girls. She is young and has little experience only. She wanted to know about Sex in Thailand!“ Und was Du ihr erzählt? “Don’t worry, Danny, don’t worry, not about you and me, don’t worry!” Ja, was denn nun? “Nothing you need to know, just girls’ talk!“ Ich schau sie immer noch fragende an. Da flüstert Anchee mir ins Ohr: “For her sex is always kind of painful and I gave her some advise, which I know from my sister, OK?” Ja OK, ich frage ja schon nicht mehr weiter!

Die Band kommt wieder an unseren Tisch. Sie singen in italienisch „Volare“ für uns, „Besame mucho“ in Spanish und Sinatras „Summerwind“ in Englisch. Bei solchen Schmusesongs schmilzt Anchee immer dahin, nimmt meine Hand unter dem Tisch, massiert mir ganz leicht die Finger und Handflächen und schaut mich total verliebt an.

Wir trinken noch Espresso und ich ein Eau de Vie, einen Framboise dazu. Es sind kaum noch Leute im Restaurant und die 3-Mann Band ist auch schon beim Einpacken. Entschuldige mich für einen Moment, Anchee, bin gleich wieder da, sage ich und gehe rüber zur Band. Ich frage den Lead-Gitarristen, ob ich seine Gitarre für 2 Stunden leihen kann, gegen Bezahlung und halte ihm einen 20 US Dollar Schein hin.

Sein Instrument nicht, das ist seine Braut, sagt er, und die verleiht er nie. OK, kann ich verstehen. Aber seine Ersatzgitarre könnte ich haben. In Ordnung, ist die gestimmt? Ja, die ist OK, meint er. Hast Du auch noch einen Barree-Griff und ein Plectron für mich, frag ich ihn. Ja, hat er und holt die Gitarre aus dem Transportkasten.

Anchee schaut mich fast ungläubig an als ich mit der Gitarre in der Hand zurück komme. „You can play?“ Ja, sag ich, seit mehr als 45 Jahren, mit 10 angefangen, erst geklimpert, dann ernsthaft Konzertgitarre gelernt. Habe dann in diverse Schüler- und Studentenbands gespielt, später dann auch viel mit meinen Kindern musiziert.

„You will play some music for me, Danny?“, lacht sie. Ja, Baby, aber nicht hier. Komm, sag ich, nimm die Gläser und die Weinflasche mit. Der Rotwein ist noch halb voll. Wir verlassen das Restaurant Richtung Strand. Auf den Stufen hinunter in den Sand ziehen wir die Schuhe aus und lassen sie einfach dort stehen. Wird schon keiner klauen.

Wir wandern wieder den Strand runter zu den Felsen. Die balinesischen Fackeln verbreiten ein angenehmes Licht, das mild über den Sandstrand flackert. „I know that you can sing, Danny, but I did not know that you play music too.“, wundert sie sich. Ich mache gerne Musik. Wenn ich alleine zu Hause bin, spiele ich oft Gitarre oder Klavier. “You can also play the piano, Danny?”, fragt sie. Ja, aber nicht so gut wie Gitarre. Klavierspielen musste ich lernen, meine Eltern haben drauf bestanden. Gitarre dagegen wollte ich immer gerne spielen.

Spielst Du auch ein Instrument, Anchee? “No, I am sorry, Danny, no I don’t.”, sagt sie etwas traurig. „But I can sing and dance, you know?“ Wir sind an den Felsen angekommen. Ich stelle die Gitarre ab und nehme ihr die Flasche und Gläser aus der Hand. Komm’ setz Dich her, Anchee. Wir lassen uns Seite an Seite mit dem Rücken an dem grossen Stein nieder, der noch warm ist von der Mittagssonne. Ich giesse uns Wein in die Gläser und wir stossen an. Auf unsere letzte Nacht in Bali! „Yes, our last night here.“, sagt sie etwas melancholisch, nippt an ihrem Glas und schaut mich lange in der Dunkelheit an.

Ich pflanze die Weinflasche und mein Glas neben mich in den Sand und nehme die Gitarre auf den Schoss. Die ersten Akkorde und gezupften Melodien sind etwas steif, aber dann wird es besser und flüssiger. Um wirklich ein Gefühl für das Instrument zu bekommen, zupfe ich einige klassische Melodien durch, die ich aufgrund stundenlangen Drills in der Schule früher immer noch im Schlaf beherrsche, ein paar Takte aus Bachs „Bouree in E-Moll“, oder aus „Air on the G-String“, und dann eine längere Passage aus der „Toccata for a wild old Lady“ von Peter Horton, einem meiner Lieblingsgitarristen, den ich sehr bewundere und der immer so eine Art Vorbild für mich war.

Anchee hört fasziniert zu, welche Töne und Melodien ich der Gitarre entlocken kann, und schaut mich die ganze Zeit ungläubig, aber irgendwie total verliebt an. Es hat immer noch die gleiche Wirkung. Wenn ich Mädchen Lieder vorgespielt und gesungen habe, ware sie immer alle völlig hin und weg. Anchee ist ganz genau so. Komm her, Kleines, komm näher zu mir. Sie rückt ganz eng an mich ran und lehnt ihren Kopf an meine Schulter.

Ich spiele ihr die „Ballade pour Adeline“ von Richard Clayderman, und singe ihr dann mit ganz leiser Stimme in Deutsch „Über 7 Brücken muss Du gehen“ von Peter Maffay, kam mir gerade so in den Sinn. Sie versteht den Text natürlich nicht, ist vielleicht auch besser so. Aber sie schaut völlig verzückt, lauscht meiner Stimme und der Gitarren-musik.

Dann spiele ich noch „Du bist alles, was ich hab ... Duuuhuuu!“ ebenfalls von Peter Maffay. Der Text ist zwar total kitschig und sie versteht Gott sei Dank nichts. Aber die Melodie, der Klang des Gesanges lässt sie dahin schmelzen. Ich mache eine Pause und es lange Zeit still. Nur die Brandung des Meeres ist zu hören.

„Beautiful, so beautiful, you play and sing very beautiful, Danny.“, sag sie leise. “Can I sing for you too?” Ja, gerne, einfach so ohne Musik? “Yes, I try, Danny, for you.”, und singt nach einer kleinen Pause mit ihrer wunderschönen, klaren und etwas dunklen Stimme ein sentimental klingendes Lied in thailändischer oder laotischer Sprache. Es hört sich auch a capella sehr melodisch, rhythmisch und schön an. Es ist 3 Strophen lang, die offenbar immer mit den selben Refrain enden.

Wunderschön, Anchee, wunderschön. Was ist das für ein Lied? „It is a love song from Laos, my mother taught me.“, erwidert sie fast flüsternd. “It is about a boy and a girl, who love each other and can never come together until they die.” Das ist aber traurig, wie Romeo und Julia? “Yes, like Romeo und Juliette, almost, they did not commit suicide, they die when they are very old and still long for each other.”

Ich zupfe wieder die Saiten der Gitarre und bin irgendwie bei Rod Stewart Songs gelandet. Bei den ersten Takten von „You’re in my heart“ sagt Anchee: „I know that, you sang this song for me at the club, when we met for the first time, Danny, you remember?“ Ja, Kleines, möchtest Du es nochmal hören. “Yes, please.” Diesmal versuche ich nicht die Reibeisenstimme von Rod Stewart nachzuahmen, sondern spiele und singe ihr ganz leise den Song vor.

Anchee ist hin und weg, drückt meinen Arm und schaut mich sehr sinnlich und verlangend an. Das war nur für Dich, mein Kleines. “For me?”, fragt sie. Ja, nur für Dich! “Thank you, Danny, I love you.” Sie schiebt mir die Gitarre vom Schoss und bedeckt mein Gesicht mit Küssen bis sich unsere Lippen finden zu einen langen, lustvollen Kuss. Wir trinken den restlichen Rotwein und lauschen den Wellen, die auf den Strand laufen.

Ich klimpere noch ein bisschen und bin plötzlich völlig unbewusst in der Eric Clapton Melodie „Tears in Heaven“, einem meiner Lieblingsstücke auf der Gitarre. „Very nice.“, flüstert Anchee. Soll ich singen? “Oh, yes please!” Ich spiele die ersten Takte noch zweimal, dann bin ich drin in dem Song.

Schon in der Mitte des Liedes schlägt sie beide Hände vor ihr Gesicht und fängt an zu schluchzen. Ich reiss mich zusammen und singe es zu Ende. Dann weint sie bitterlich und herzergreifend. Auch ich muss um Fassung ringen, aber aus einem ganz anderen Grund. Und ich denke, Danny, Du Idiot, lass’ das sein, mach’ doch sowas nicht! Das passt hier nicht hin!

Was ist, Kleines, warum weinst Du? „The song is about you and me, right Danny?“, schluchzt sie. “It means ‘good bye for ever’, and I will never see you again when we go back from here, right Danny?... Don’t leave me alone, Danny, I love you, I need you, don’t leave me, please!” Ach Du lieber Gott, das hat sie aber völlig missverstanden. Ich lege die Gitarre weg, ziehe Anchee auf meinen Schoss und nehme sie in die Arme.

Nein, Baby, nein. Ich lasse Dich nicht alleine, niemals. Sorry, so war der Song nicht gemeint. Das Lied ist nicht über Dich und mich. Ich küsse sie sanft auf die Lippen und auf die mit Tränen überströmten Wangen. Nein, Baby, nicht Du und ich. Es war für jemand anderes, der ein grosses Loch in meiner Seele hinterlassen hat, es ist lange her.

„Your wife?“, flüstert sie. „It was about your wife, Danny?” Ja, bei diesem Lied muss ich immer an Gabriele denken, jedesmal. Und jedesmal überkommt mich tiefe Traurigkeit und grosser Schmerz, die ich längst überstanden glaubte. Es kommt dann doch alles wieder hoch. Sorry, Kleines, ich hätte es nicht spielen sollen, tut mir leid.

„Oh my God, I am so sorry, oh my God, … I was so selfish!”, weint sie mir ins Ohr. “I am so silly, … I am so awfully stupid, Danny, I did not want to hurt your feelings. … Can you forgive me? I am so sorry, Daniel … Please!”

Ist schon gut, Kleines, ist nicht Deine Schuld, das konntest Du ja nicht wissen. Ich streichel ihr den Rücken und über die Haare. Eng umschlungen sitzen wir noch eine Zeit lang im Sand, bis ich sage: Komm, wir gehen nach Hause.

Sie nimmt die Gläser und die leere Weinflasche, ich nehme die Gitarre mit. Sie hakt sich bei mir unter und wir gehen langsam durch den Sand zurück zum Hotel, wo wir unsere Schuhe wiederfinden. Ich reiche die Gitarre dem Nachtwächter mit einem Trink-geld und der Bitte, sie morgen dem Musiker der Band wieder zu geben.

Zurück in unserer Villa setzen wir uns draussen am Pool auf die Sonnenliegen und lauschen im Dunkeln den Geräuschen der Nacht. Nach einiger Zeit setzt sich Anchee mit zu mir auf die Liege, massiert mir wieder die Hände und die Finger und schaut mich sehr traurig an.

„Can you forgive me, Danny?”, fragt sie wieder. Ja, Kleines, mach Dir keine Gedanken, es ist alles in Ordnung. „You don’t want to talk about it?“ Doch schon, was möchtest Du denn wissen? “How was your wife, Danny?”, flüstert sie ganz leise.

Gabriele und ich, fange ich an, haben uns schon in der Schule kennengelernt. Wir waren gleich alt und hatten eine wilde Zeit Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre. Sie war immer die Liebe meines Lebens, und auch umgekehrt. Wir waren wie für einander geschaffen, es hat immer gepasst zwischen uns, immer. Es hat niemals Zweifel gegeben, nie! Gaby und ich, wir waren ein Paar, ein Team, immer!

Nach dem Abitur war ich erst bei der Armee, dann 4 Jahre Studium in Bonn. Wir haben geheiratet, 4 Kinder bekommen, Haus gebaut und so weiter und so weiter. Gaby hatte ein Pharmaziestudium absolviert und wieder angefangen, als Apothekerin zu arbeiten.

Im August 2000 war ich auf einer Geschäftsreise in Kanada. An einem Freitagabend war Gaby bei Freunden und ist ziemlich spät nach Hause gefahren. Auf dem Heimweg hat ein Bus an einer Kreuzung das Rotlicht missachtet und hat Gaby mit ihrem Golf voll gerammt und überrollt. Sie war sofort tot.

„Oh my God, oh my God!”, wispert Anchee wieder. “And you were not at home?” Nein, mein ältester Sohn hat mich in Kanada angerufen. Erst am nächsten Tag war ich zurück zu Hause. Ich war wie gelähmt. Gaby, meine Frau, meine Geliebte, die Mutter meiner Kinder, meine beste Freundin, mein Kumpel bei allen Abenteuern dieser Welt war tot. Aber ich wollte sie unbedingt nochmal sehen.

Tut es nicht, Papa, hat mein Sohn mich angefleht, der sie schon für die Polizei identifiziert hatte. Tu es nicht, es ist schrecklich, Du machst Dich nur unglücklich! Aber ich bin doch hin gegangen. Ich musste sie sehen, ich konnte nicht anders.

Es war das Härteste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gemacht habe. Das Krankenhaus und auch das Bestattungsunternehmen hatten Gabys zerschmetterten Körper und auch ihr Gesicht wieder so gut wie möglich hergerichtet. Aber der Anblick war trotzdem so brutal, dass ich es nie im Leben vergessen werde. Ich war wie versteinert und mein Herz war tot. Dieser Anblick hat mir ein Loch in die Seele gebrannt.

„Oh Danny, I am so sorry, oh Danny.”, sagt Anchee immer wieder, streichelt mein Gesicht und weint wieder. Auch ich muss wieder um Fassung ringen. Die Erinnerungen sind alle wieder da, obwohl es schon viele Jahre her ist. Wenn meine Kinder nicht gewesen wären, ich wäre wahrscheinlich vor die Hunde gegangen.

„You still love her, Danny?“ Ja natürlich, bis in alle Ewigkeit. Auch wenn es weh tut, aber es ist Vergangenheit, Anchee. Ich werde Gaby nie vergessen, flüstere ich ihr zu und reisse mich zusammen. Gaby ist mir genommen worden und ich weiss, sie wird niemals wieder kommen. Das Leben musste weiter gehen und es ist weiter gegangen. Sonst wäre ich ja heute nicht bei Dir, Kleines. Ich küsse ihr die Tränen von den Wangen. Ihr Make-up ist verschmiert und völlig zum Teufel.

Komm, lass uns in den Pool steigen, das bringt uns auf andere Gedanken. „Now, in middle of the night?“ Ja, warum nicht? Komm, ich kann sowieso noch nicht schlafen. Und Sex ist im Momemt auch nicht so das Richtige, denke ich. Ich streife mir Hemd, Hose und auch meine Boxer-Shorts aus.

Anchee kämpft mir dem Reissverschluss an ihrem Hosenanzug. Ich helfe ihr und sie steht nur mit ihrem Slip bekleidet vor mir. Sie ist so wunderschön, denke ich wieder, halt sie fest Danny, lass sie nicht weg. Du bist 30 Jahre älter, Du Spinner, schiebe ich schnell nach, das kann nicht gut gehen!

„I need to fix my hair.“, sagt Anchee, läuft ins Bad und kommt mit hochgesteckter Frisur wieder zurück. Ihr verschmiertes Gesicht hat sie auch noch eben in Ordnung gebracht. Ich bin schon im Pool, sie streift sich den Slip ab und steigt die schmalen Stufen hinunter zu mir ins lauwarme Wasser. Mit einem Schwimmstoss ist sie an meiner Brust und klammert sich im Wasser an mich wie ein Kind.

Ich fühle ihren herrlichen Körper an meinen, ihre festen Brüste drängen sich an mich. Sie schlingt ihre Beine um mich. Die trüben Gedanken verfliegen langsam. Ich bin auch mental wieder bei meiner kleinen, wunderschönen Anchee. Ich lehne mich an den Beckenrand. Sie hat mich die Arme um den Hals geschlungen und küsst ganz sachte immer wieder meine Lippen und mein Gesicht. Ich streichel ihr den Rücken und über den Po, und sie summt ihr laotisches Liebeslied wieder vor sich hin.

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