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Wehrlos Ausgeliefert Teil 02

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Doch war sie nicht mittlerweile mit all dem einverstanden. Hatte sie nicht schon stillschweigend dem sexuellen Treiben zugestimmt. Wartetet sie nicht schon sehnlichst darauf, wieder benutz zu werden?

Denn, wenn diese „Ficktherapie" wegfällt, was dann?

Nur vom Streicheln, Pflegen, Ruhehalten passierte in ihrem Körper nichts.

Gut, die Schweine hatten ihren Körper gegen ihren Willen aus niederen Beweggründen benutzt. Doch ohne es zu wollen, hatten sie etwas damit in ihrem Körper „angestoßen".

Bei der Doppeldeutigkeit des Begriffes musste sie lachen.

Sie hatten etwas angestoßen, was ohne sie, vielleicht Jahre später oder niemals ausgelöst worden wäre.

War es nicht immer so, dass erst schmerzhafte Erfahrungen den Körper dazu bewogen, etwas zu ändern, etwas zu bewegen. Ist es nicht der Schmerz, der einem zum Arzt oder zum Zahnarzt treibt. Sind nicht gerade die Krankheiten besonders heimtückisch und gefährlich, die keine Schmerzen verursachen. Der Verstand wird dann nicht gewarnt. Er kann dem Körper dann nicht helfen etwas dagegen zu tun, sich dagegen aufzubäumen.

Sie war hin und her gerissen. Es waren zwei Herzen, die in ihrer Brust schlugen.

Doch bei allem, es stand nicht in ihrer Macht, die weiteren Dinge zu verhindern oder zu beeinflussen. Langsam beruhigte sie sich und schlummerte ein.

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Zum Ficken angeboten

Da plötzlich, im Erwachen hörte sie die Tür.

„Ist sie das?"

Schritte waren zu hören.

„Ja, das ist sie!" Es war Karls Stimme.

„Wie viel?" fragte wieder, die ihr unbekannte Stimme.

„Fünfzig, beide Löcher sind benutzbar!"

Kühle auf ihrer Haut. Man hatte sie aufgedeckt.

„OK, gut! Aber sorgt dafür, dass keiner rein kommt!"

„Wird gemacht, Micha! Bodo......"

„Nix Bodo! Du Karl gehst vor die Tür und hältst Schmiere. Dem Bodo traue ich da nicht. Und du Bodo, wenn du schon da bist, kannst du dich wenigstens hier nützlich machen, indem du ihr die Beine schön weit spreizt und hochhältst."

Es wurde ihr schwindlig bei dem Gedanken, dass man sie in diesem Augenblick prostituierte. Man hatte sie eben, wie eine billige Nutte verschachert.

Es ratschten die Klettverschlüsse.

Die nächsten Worte erschütternden sie noch mehr.

„Schau mal, schön glatt rasiert und wie nass sie ist. Man könnte fast glauben, sie ist geil darauf, als Nutte gefickt zu werden."

„Auch bei uns war sie immer nass, wenn wir sie verbal traktiert hatten." Kommentiert Karl ihren Zustand. „Vielleicht hört sie uns doch und die Reaktion ist ein Spiegel ihrer Geilheit."

„Jetzt mach dich mal vor die Tür, Karl. Denn ich will sie jetzt ficken"

Monika war geschockt, wurde aber auch gleichzeitig geil dabei. Und da war es wieder........

Dehnen und Nachlassen. Dehnen und Nachlassen.

Sie spürte den Takt. Sie spürte den Schwanz. Sie spürte die Penetration. Sie fühlte ihre Vagina!!!!!!!!!!!!!!!

Sie war hin und weg. Mit dem Fühlen ihrer Muschi kam auch schon ihr Höhepunkt. Und was für ein Höhepunkt. In der Höhe hätte er mit dem Mount Everest konkurrieren können.

Und sie spritzte ab.

Sie spürte, wie sie abspritzte.

Es war wie eine Explosion in ihrem Unterleib. Sie schämte sich fast, so auf den Fick abzufahren.

Und so waren dann auch die Kommentare ihres Stechers. Ihres unerwünschten, erwünschten Freiers.

„Schau dir diese Sau an. Die spritzt ab wie ein Feuerwehrschlauch. Man könnte glauben, sie spürt alles. Sie ist voll dabei. Was für ein geiles Stück. Wird sie wirklich schon morgen verleg? Schade! Die würde ich am liebsten jeden Tag ficken."

Dehnen und Nachlassen. Dehnen und Nachlassen.

Für Monika waren die nächsten Minuten wie eine Ewigkeit. Sie war entgegen aller Erkenntnis außer sich vor Wut und Scham. Eine nicht auszuhaltende tiefe Erniedrigung erfüllte ihren Geist. Ihr Verstand sperrte sie sich gegen diesen Fick.

Sie spürte jeden Stoß.

Jeder Stoß klopfte an ihren Verstand.

Als wollte er ihr etwas sagen.

Offensichtlich genoss ihr Körper das Ganze, denn ihr Geist wurde, von einem Höhepunkt nach dem anderen, überflutet.

Und immer wieder, rein, raus.... rein, raus.... rein, raus.

Es war wie ein grausam glücklicher Schock.

Sie konnte es erst nicht richtig fassen.

Sie spürte den Schwanz.

Ihr wurde es heiß und kalt.

Sie spürte, wie der Schwanz in ihrer Scheide hin und her glitt. Wie er sie fickte.

Das war nicht auszuhalten. Freuden Schauer auf Freuden Schauer durchströmten ihren Geist. Stumm schrie sie ihr Glück und ihre Lust hinaus.

In einer Art Dauerorgasmus, entschwanden ihr die Sinne. Trotz der tiefen Erniedrigung, der Scham und der Wut, wie eine billige Nutte hier benutzt worden zu sein, war sie der glücklichste Mensch auf der Welt. Mit dem Gefühl, wieder einen Schritt vorangekommen zu sein, ließ sie sich langsam von der aufkommenden Schwärze in das Nichts entführen.

Auf dem Weg ins Nirwana hörte sie noch laute Stimmen. Rufe wie, „Halt" und auch „ruft die Polizei". Geräusche eines Gerangels an ihrem Bett. Schmerzensschreie. Doch dann obsiegte die Schwärze.

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Benjamin

Monika erwachte. Sie war allein. Deutlich hatte sie noch die stimmen in ihren Ohren, als sie nach dem letzten Fick langsam in die Dunkelheit glitt. Waren die Schweine nun gestellt worden oder nicht? Sie war gespannt auf ihren nächsten Besuch, auf das nächste Gespräch, dass sie belauschen konnte.

Doch mit dem Erwachen hatte sie auch zum ersten Mal das Gefühl, von irgendetwas geträumt zu haben. Deutlich sah sie das Bild ihres Sohnes vor Augen. Nach all den positiven Veränderungen in den letzten Tagen sah sie eine Zukunft für sich und ihren Sohn. Vielleicht war das der Grund, warum sie von ihm geträumt hatte. Sie hatte jegliche Erinnerung an Inhalten des Traumes verloren, doch war sie sich sicher, dass ihr Sohn die Hauptrolle darin spielte.

„Ach ja! Benjamin.

Mein Ein und Alles.

Ich nannte ihn immer Benny Baby.

Später dann bestand er darauf, nur noch Benny gerufen zu werden.

Schon damals, nach seiner Geburt, war er ein außergewöhnlich schönes Baby. Stunden lang wiegte ich ihn in meinem Arm und bewunderte seine großen, tiefbraunen Augen.

Ich liebe und liebte dieses Kind abgöttisch.

Wie genoss ich es, ihn zu stillen. Es waren Momente, wo ich mit meinem Baby wieder eine Einheit wurde. Fast ein Jahr gab ich ihm die Brust. Ich musste mich und ihn förmlich dazu zwingen, damit aufzuhören.

Mit dreizehn Jahren dann erkrankte er an einer Hirnhautentzündung, an einer bakteriellen Meningitis. Sein Leben stand auf Messers Schneide. Mit hohem Fieber und der typischen Nackensteifigkeit wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Um ihn zu stärken und ihm Beistand zu leisten, saß ich Nächte lang in der Intensivstation an seinem Bett. Keiner wagte es, mich wegzuschicken. Wie eine Löwin bewachte ich mein Kind. Ich hielt seine mit Schläuchen gespickte Hand und tupfte ihm von Zeit zu Zeit den Schweiß von der Stirn. Dazwischen erzählte ich ihm mit gedämpfter Stimme Geschichten. Geschichten aus meinem und unserem Leben. Von seiner Kindheit, von Opa und Oma, von den Ferien oder einfach nur, was ich an diesem Tag so alles erlebt hatte. Am Anfang zeigte er keine Reaktionen, doch von Tag zu Tag hatte ich immer mehr das Gefühl, dass er dadurch ruhiger wurde. Später bestätigte er es mir, dass er mich gehört hätte und er oft sehnlichst darauf wartete, meine Stimme wieder zu hören.

Die Krankheit schwächte, Gott sei Dank, bald ab und zur Freude aller, heilte sie ohne Folgeschäden aus.

Schnell vergingen die Jahre, in denen meine Beziehung zu ihm immer sehr innig blieb. Auch mit fortschreitender Pubertät wurde, entgegen jeglicher Schulmeinung, seine Zuneigung und Zärtlichkeit, mir gegenüber nicht weniger. Im Gegenteil, fast konnte man meinen, dass sie zunahmen. Als hätte er seine Gefühle für mich wieder neu entdeckte. So zog er nicht selten einen Fernsehabend mit mir auf der Couch, einem Treffen mit Freunden vor.

Auch das Begrüßungs-, oder das Gutenachtküsschen wurde zwischen uns gepflegt. Egal ob auf die Wange oder auf den Mund, wir liebten es und wollten es nicht missen. Oliver lachte nur immer darüber. Er empfand es als eine Art besonderer Nest- bzw. Brutpflege.

Nun ja. So konnte man es auch sehen.

Ich als Mutter fand das natürlich sehr schmeichelnd und genoss es, wenn Benjamin seine Gefühle mir gegenüber, so offen zeigte.

Dann kam sein18ter Geburtstag.

Die Geburtstagsparty war sehr feuchtfröhlich und ich trank an diesem Abend mehr als es sich für eine „Aufsichtsperson" geziemte. Die Party war schon zu Ende, alle Gäste waren fort und Benjamin und ich hatten noch schnell alle Tische abgeräumt und den gröbsten Schmutz beseitigt, als ich dann ihm eine gute Nacht wünschen wollte. Das Ganze war bis dahin noch vollkommen normal, auch der obligatorische Gutenachtkuss war OK. Doch in meiner und seiner sehr aufgedrehten Stimmung, viel der Kuss sehr "innig" aus. Benjamin, nun schon einen Kopf größer als ich, legte seine Lippen auf die Meinigen. Kein Schnelles auf Hauchen eines Kusses, nein seine Lippen ruhten fest auf meinem Mund. Schon spürte ich seine Zunge, die Einlass forderte. Ich weiß auch nicht, aber das Ganze erregte mich in einer Art, dass ich ihm willig meine Lippen öffnete. Es war sehr lustvoll, wie seine Zunge sanft mit meiner spielte. Immer intensiver wurde der Kuss. Auch seine Hände ruhten nicht mehr auf meinen Schultern. So als wäre es gerade gestern gewesen, spüre ich noch seine rechte, wie sie an meinem Rücken hinabglitt, um sich dann auf meinen Po zu legen. Seine linke, die nach vorne rutschte und meine Brust umfasste. Bei dem folgenden intensiven Zungenspiel knetete die eine meine Brust, die andere meine Pobacken liebevoll aber intensiv durch. Ich hätte mich spätestens da aus seinen Armen befreien und ihn zur Räson bringen müssen. Doch aus meiner angeheiterten Laune heraus ließ ich ihn gewähren. Minutenlang knutschten wir miteinander. Für uns beide war es wie ein erlösender Ausbruch unserer Gefühle. Es brannte sich tief in mein Hirn ein und wurde so zu einem unauslöschlichen Erlebnis."

Lautlos seufzte Monika schmachtend.

„Vollkommen verstört lösten wir unsere Umarmung und gingen, ohne ein Wort zu sagen auf unsere Zimmer. Oliver schnarchte laut, während ich noch im Nachtshirt vollkommen aufgewühlt auf der Bettkante saß. Es ratterte in meinem Hirn. Zum einen machte ich mir schwere Vorwürfe, andererseits erfüllte mich dieser Kuss mit einem sehr erregenden Gefühl. Ich wollte und konnte nicht schlafen. Ich musste mit Benjamin sprechen, musste ihm mein Verhalten erklären, das Ganze in das richtige Licht rücken. Doch....doch wie ging es weiter?"

Ihr Gedächtnis war wie leer. Die Erinnerungen an die Situation endeten hier. Als wenn ihr Lebensweg stumpf hoch oben am Rand einer Klippe enden würde. Vor ihr war nur noch die endlose Weite des Nichts, gefüllt mit leeren Erinnerungshülsen.

Verzweifelt versuchte sie sich zu erinnern, doch da war nichts.

Bei all ihren Erinnerungen merkte Monika, dass je näher sie an den Tag des Unfalles kam, die einzelnen Fakten immer schwerer zu orten waren. Waren die Erinnerungen an ihre Jugend oder die an ihre Hochzeit wie ein Spaziergang durch einen lichtdurchfluteten Buchenwald, so waren die jüngeren Ereignisse schon von einem dichten Nadelwald umgeben. Wollte sie die Ereignisse kurz vor ihrem Unfall rekonstruieren, waren diese Erlebnisse von einem nicht zu durchdringenden Dickicht geschützt. Es war wie verhext. Je näher sie dem Sturz kam, desto undurchdringlicher wurde ihr Gedächtnisspeicher. Sie wusste, und war sich auch sehr sicher, dass ihr Sturz in direktem Zusammenhang mit ihrem Sohn stand. Sie wusste aber nicht wie. Eines wurde ihr bei diesen Erinnerungen klar, dass diese Gedächtnislücke der Schlüssel aus ihrem Koma war.

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Der Rückschlag

Sie tauchte aus der Dunkelheit wieder in ihre gelebten Gedanken ein. Es war kein Geräusch, keine Stimmen, es war eine innere Unruhe, die sie erwachen ließ. Schnelle Rhythmen trommelten in ihrem Ohr. Unmelodische Rhythmen, die im wilden Wechsel von sehr schnell, über sehr langsam, wieder zu einem grenzenlosen Stakkato anschwollen. Um dann, nach einer sie quälenden, mit Angst gefüllten Pause, wieder in ein Rasen überzugehen. In ihr herrschten Angst und Unruhe pur. Doch dann kam wie aus dem Nichts dieses leichte Gefühl in ihr auf. Sie fühlte sich plötzlich so unbeschwert. Alle Gedanken, alle Bilder und Erinnerungen schrumpften, zerbröckelten, zerbröselten zu Sand. Sand, der, wie in einer Sanduhr, durch ein Loch unter ihr, ins Nichts verschwand. Immer weitere geistige Schranken, begrenzende Wände der Vorstellungskraft verschwanden so. Machte Platz, einer, ihr, in dieser Form noch nie, erlebten, Weite. Sie fühlte sich so frei und leicht. So leicht, dass sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Wie ein Heißluftballon stieg sie langsam empor. Sie hatte dabei aber keinen Körper, sie war nur ein Geist, ein Bewusstsein, das frei im Raum schwebte. Ein Bewusstsein erfüllt von Energie. Langsam aber stetig schwebte sie nach oben. Ließ das Grau und Schwarz der Materie unter sich. Sie kannte ihr Ziel nicht, aber sie wusste, dass sie auf dem richtigen Weg war. Wie Luftperlen in einem Sekt schwebten noch andere Energiebläschen mit ihr empor. Wie sie selbst leuchteten alle leicht. Doch je höher sie kamen, desto heller wurde ihr Licht. Sie blickte nach oben, da sah sie ihr Ziel. Ein Riesiges gleißend hell Leuchtendes etwas. Es war wundervoll hell, doch es blendete nicht. Von ihm ging eine Ruhe, eine unendliche Geborgenheit aus. Sie konnte nur ungläubig staunen. So etwas hatte sie noch nie gesehen und doch wusste sie, dass das ihr Ziel war. Glücksgefühle in einer bis dahin nie gekannten Intensität durchströmten sie. Sie frohlockte förmlich. Getrieben von dem Wunsch, sich mit dem strahlenden Körper zu vereinen, schaute sie nur noch nach oben. So sah sie nicht die Tentakel, die, als wäre es ein riesiger Krake, ein überdimensionaler Tintenfisch, sich ihr von unten näherten. Erst als sie schon fast auf gleicher Höhe mit ihr waren, schaute sie voll Entsetzen in die verzerrten Fratzen der Ungeheuer.

Sie schrien nach ihr. „Mama, Mama!"

Immer und immer wieder.

Jetzt auch, „Monika, Monika!"

Woher kannte dieser Krake ihren Namen. Warum sprach er mit der Stimme ihres Sohnes. Was sollte das alles überhaupt. Merkten die denn nicht, dass sie, sie nur störten. Doch die Fangarme ließen ihr keine Ruhe, immer näher kamen sie und sie musste schon ihr ganzes Geschick aufwenden, um ihnen auszuweichen. Dann änderten die Fangarme ihre Form. Sie Mutierten zu Greifarmen eines Roboters. Kantig, grob, stählern. Sie waren schneller und geschickter. Doch immer noch konnte sie sich eines Zugriffes entziehen. Dann wuchsen riesige Turmkrähen in die Höhe. Weit schneller als sie nach oben schweben konnte. Von oben her schwenkte ein Ausleger auf sie zu, auf dessen Spitze, ein riesiger, von ihrem Sohn gesteuerter, Roboter saß.

Sofort assoziierte sich das Bild von Avantar in ihr.

„Doch warum wurde er von ihrem Sohn gesteuert?"

Sie konnte den Gedankengang nicht fortsetzen, denn der Arm des Roboters berührte sie. Wie ein Blitz durchzuckte sie eine nicht auszuhaltende Kraft. Alles setzte in ihr aus. Da wieder eine Berührung. Diesmal noch stärker. Eine Feuerwalze raste durch sie hindurch. Ihr gesamter Geist implodierte mit einer unvorstellbaren Gewalt. Ihre gesamte Energie wurde auf einen zentralen Punkt verdichtet und entzündete dort einen Docht. Die Weite, die Freiheit, das Licht, ihr Ziel, alles hatte sich aufgelöst. Sie fühlte sich jetzt nur noch wie ein kleines Teelicht, das auf dem Friedhof, gefangen in einer riesigen Grabampel, still vor sich hin brannte. Alles war kalt und trist um sie herum. Die Wände, die ihr Licht umgaben, waren dunkel, starr und angsteinflößend. Sie musste alle Energie aufbringen, die kleine Flamme am Leben zu erhalten. Es verging eine halbe Ewigkeit, bis sie spürte, dass durch die Flamme der Raum um sie herum sich erwärmte. Mit der Wärme wurden die Konturen weicher, es wurde heller. Sie konnte erkennen, wo sie war. Es war, die ihr wohlbekannte Tretmühle ihres Lebens. Wohl komfortabel ausgepolstert und sehr bequem, aber dennoch eine Tretmühle. Sie nahm unaufgefordert ihren Platz ein. Von den Nachbartretmühlen grüßten die ihr vertrauten Gesichter. Da die Nachbarin, hier der Klassenlehrer von Benjamin. Viele erkannte sie wieder und alle begrüßten sie freundlich. Die Angst wich von ihr, der Rhythmus ihres Lebens war wieder ruhig und normal. Ihre Angst wich einer aufkommenden Zuversicht, sie lehnte sich zurück und entspannte sich im Nichts ihres Seins.

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Auf der Station

Sie erwachte schwebend über einem dichten Bodennebel, der ihr ganzes Sein verdeckte. Sie konnte weder denken, Hören noch Fühlen. Ihr ganzes Bewusstsein war zu Eis erstarrt. Weder auf das jetzt, noch auf ihre Erinnerungen konnte sie zugreifen. Sie schwebte ohne Raum und Körper und wartete. Wartete auf was?

Aus dem Nebel verdichtete sich ein Piepsen, ein wiederkehrendes Piepsen, das mit ihrem inneren Rhythmus konform ging. In das Piepsen mischte sich ganz fein ein Schluchzen. Sie lauschte dem monotonen Geräusch und dem Schluchzen. Wer mag das wohl sein und was piepst hier so penetrant. Ihr kamen plötzlich Fetzen ihres Traumes in Erinnerung. Traumes? Bis jetzt hatte sie hier im Krankenhaus, jeden Falls, soweit sie sich erinnern konnte, noch keinen Traum gehabt. Jedenfalls konnte sie sich an keinen erinnern. War dieser vermeintliche Traum vielleicht doch real gewesen? Sie schob den Gedanken beiseite, klären hätte sie es jetzt doch nicht können. Da, leise, ganz leise hörte sie Worte. Sie erkannte sofort die Stimme. Es war ihr Sohn Benjamin. Sie wollte ihm zuhören, doch seine Stimme war nicht mehr zu verstehen .........Sie schrie nach ihm........."Bennyyyyy...!!!!!"

Der Nebel verschluckte nun die Situation vollständig. Sie war wieder ohne Kontakt zum Leben. Warten. Sie konnte nur warten.

Da aus dem Nebel drangen wieder Worte an ihr Ohr.......

„Mama, das darfst du nie wieder machen."

Es war Benjamin.

„Mama, was hast du mir letzte Nacht für einen Schreck eingejagt. Du wolltest dich doch, allen Ernstes, still und heimlich aus dem Staub machen."

Ein resignierendes Seufzen erfüllte den Raum.

„Ich brauche dich doch. Ohne dich kann und will ich nicht mehr Leben. Papa ist da ganz anders, der hat sich einfach mit Carla getröstet. Es ist in meinen Augen ein schlechter Tausch. Aber das muss er selbst wissen. Ich auf jeden Fall werde auf dich warten. Opa Werner ist ... -seine Worte wurden leiser- auch davon überzeugt, dass du wieder wirst, wie er immer.................."

Der Nebel drängte sie erneut aus der Realität. Sie kämpfte dagegen an. Doch es hatte keinen Sinn. Es raubte ihr nur die Kräfte. So wartete sie wieder.

Da eine Lücke im Nebel, sie hörte eine Tür. Das Geräusch der Tür war heute irgendwie anders, gedämpfter und weiter weg.

Schritte kamen zu ihr. „Na Benjamin, bist ja immer noch hier!" es war die vertraute Stimme von Oliver, ihrem Mann.

Benjamin antwortete nicht, denn da war noch eine andere Stimme, „Herr Schwarz?"

„Ja, das bin ich?"

„Ich bin der zuständige Stationsarzt. Wie sie vielleicht wissen, wurde Ihre Frau in der vorletzten Nacht defibrilliert. Es ist ihrem Sohn zu verdanken, dass wir so rasch eingreifen konnten. Eine Störung des vegetativen Nervensystems sorgte bei ihrer Frau für Herzarhythmien, die im weiteren Verlauf zu einem Herzflattern führte. Herzflattern, mit einem Ruhepuls über 180 Schlägen pro Minute, kann sehr plötzlich in ein tödliches Herzflimmern umschlagen.......................?????????

Der Nebel trennte die Verbindung. Sie kämpfte, sie wollte weiter hören. Sie wollte wissen, wie es um sie bestellt ist.

Doch einfach Ende.