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Wer sich in Gefahr begibt . . .

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Nach einer knappen Viertelstunde kommt Frau Meermann alleine die Treppe hinunter.

"Und? Gefällt es Ihrem Sohn?", empfange ich sie.

"Am liebsten würde ich selbst einziehen", gesteht sie mit einem schüchternen Lächeln.

Ich mache noch einmal den Wasserkocher an. Setze mich an ihre Seite.

"Und Sie würden wirklich das alles an meinen Sohn vermieten?"

"Wenn er will. Gerne. Zum lernen wäre es ideal. Die Gegend ist sehr ruhig. Und zur Universität ist es mit dem Bus nur zwanzig Minuten. Wenn ihr Sohn ein Fahrrad hat sogar noch kürzer. Vom Auto würde ich abraten. Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze."

Frau Meermann nickt. Und dann stellt sie die Frage, die ihr offensichtlich sehr unangenehm ist:

"Und wie viel müßte ich für die Zimmer bezahlen?"

"Das Dachgeschoß hat eine eigene Wasseruhr und einen separaten Stromzähler. Das würden Sie bezahlen. Nicht mehr, nicht weniger."

"OH!" Frau Meermann muß diese Nachricht erst einmal verdauen. "Das ist ja fast so, wie geschenkt."

"Nur, wenn ihr Sohn nicht jeden Tag fünfmal badet", versuche ich mit einem Scherz die Stimmung aufzulockern.

"Er ist ein guter Junge!", sagt sie.

"Natürlich ist er das!", sage ich.

Sven kommt in dem Augenblick, als seine Mutter den Mietvertrag unterschreibt. Wir unterhalten uns noch einen Moment. Klären einige noch offene Fragen, als es an meiner Tür klingelt.

"Entschuldigen Sie mich einen Moment."

"Natürlich."

"Du?" Vor der Tür steht Susanne.

"Störe ich vielleicht?", flötet sie und schiebt mich kurzerhand zur Seite.

Ich stelle Susanne als beste Freundin und Nachbarin vor. Frau Meermann reicht ihr verschüchtert die Hand, weiß für einen Augenblick nicht wie sie sich verhalten soll. Sven sieht aus, als ob er jeden Moment aus den Schuhen fallen würde.

Susanne hat sich herausgeputzt, als ob sie vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz verliehen bekäme. Allerdings würde ich zu so einem Anlaß kein Top anziehen, dessen Nähte bis aufs Äußerste gedehnt werden.

"Frau Winter ist übrigens Fachlektorin für juristische Schriften." Ich schaue Sven an, der schnell seinen Blick von Susannes Titten abwendet. "Ihre Bibliothek ist nicht zu verachten."

"Ach. Sie sind Schwestern?"

"Nein, nein, Frau Meermann. Aber wir waren mit Brüdern verheiratet. Daher der gleiche Nachnahme."

Frau Meermann hat Sven vorausgeschickt. Ich sehe ihn wartend an ein altes Auto gelehnt auf der Straße stehen.

"Sie passen doch ein bißchen auf meinen Kleinen auf. Darf ich Sie darum bitten?"

"Aber natürlich, Frau Meermann." Ich lächle. "Verlassen Sie sich da ganz auf mich."

Ich winke der sympathischen Frau noch einmal zu, dann schließe ich die Tür und starre Susanne an.

"Ging's nicht vielleicht noch ein bißchen enger?"

"Der ist aber süß", grinst mich meine beste Freundin an. "Von dem will ich aber auch ein Stück."

"Ich dachte du wolltest die Tür abschließen? Außerdem hast du gehört was Frau Meermann gesagt hat. Ich soll auf den Kleinen aufpassen."

"Klein ist gut. Der überragt seine Mutter um mindestens zwei Köpfe." Dann geht sie schnurstracks in Wohnzimmer. "Ich brauche jetzt erst mal einen Drink."

"Machst du mir auch einen", rufe ich ihr zu. "Ich bin mal für Mädchen."

*

Ein Autokorso aus vier Kleinwagen hält vor meiner Tür. Lachend springen sechs junge Männer auf die Straße. Sven voran. Hinter ihm im Gänsemarsch seine mit Kisten, Kartons und Tüten bepackte Umzugskolonne.

Ich öffne die Haustür, bevor Sven den Schlüssel ins Schloß stecken kann.

"Gut hergefunden?"

"Ging ganz gut", nickt er und bleibt stocksteif stehen. Aus der zweiten Reihe höre ich 'ohs' und "whow's'. Einer rammt seinem Nebenmann den Ellenbogen ist die Rippen. Flüstert: "Wawawawumm" und verdreht die Augen.

Natürlich tue ich, als ob ich nichts gehört hätte und gebe den Weg frei.

"Schuhe aus", kommandiert Sven.

Ich bleibe neben der Tür stehen, sehe, wie jeder der jungen Männer im Vorbeigehen tief in mein Dekollete schielt. Nach dem was ich noch so aufschnappe, will jeder seiner Freunde mit Sven tauschen.

Vom Küchenfenster aus sehe ich, wie die letzten Kisten aus den Autos gehoben werden. Ich schließe mich dem letzten an und starre beim Treppensteigen auf einen ziemlich sexy Hintern. Jedem das seine!

Die jungen Männer, es sind übrigens doch sechs, haben sich über sämtliche Sitzgelegenheiten verteilt. Ich strecke den Kopf zur Tür hinein und frage in die Runde:

"Noch etwas zu trinken, bevor es wieder losgeht?"

Ein paar Minuten später balanciere ich ein Tablett mit sechs Colagläsern nach oben. Ich halte jedem das Tablett vor, wobei ich mich natürlich etwas vorbeugen muß.

Beim Hinuntergehen dann höre ich verhaltenes Lachen und eindeutige Sprüche. Sven, so nehme ich an, hat auf der Beliebtheitsscala gerade einen ziemlichen Satz nach oben gemacht.

*

Nach einer guten Stunde sind Sven und ich alleine. Ich höre dezente Musik -- Gott sei Dank nicht den neumodischen Quatsch, der heutzutage als Musik angepriesen wird -- leise Schritte und das Klappern von Schranktüren.

Ich habe es mir im Wohnzimmer gemütlich gemacht und lese. Leise geht die Verbindungstür auf und Susanne streckt ihren Kopf herein.

"Ist die Luft rein?", flüstert sie.

"Gewöhne dir das sofort wieder ab", kichere ich ebenso leise und winke sie heran. Sie setzt sich neben mich auf das Sofa, lehnt ihren Kopf an meine Schulter und stöhnt leise:

"War das heute aufregend."

"Und? Liebes. Bekommst du wieder besser Luft?", spiele ich auf ihr XXL-Shirt an, das sie jetzt trägt."

"Man muß immer zeigen, was man hat", flüstert sie verschwörerisch. Dazu klimpert sie aufgeregt mit den Wimpern.

"Ach Susannchen. Der junge Mann ist 19. Und wie alt bist du?"

"50. Übrigens bist du auch 50. Nur falls du das vergessen hast."

Unser kleines Scharmützel wird von einem Räuspern unterbrochen, das von der Treppe kommt.

"Ja? Kann ich dir helfen?"

"Das ist mir jetzt wirklich peinlich", stammelt Sven.

Und ich kann sehen, wie peinlich ihm das ist. So eine gesunde Gesichtsfarbe habe ich noch nie gesehen. Um es für ihn nicht noch schlimmer zu machen, stehe ich auf und gehe auf ihn zu.

"Ob Sie mir mit einer Rolle Toilettenpapier aushelfen könnten? Ich habe vergessen die mitzunehmen." Sven traut sich kaum mich anzuschauen, so verlegen ist er.

"Dann komm mal mit. Ich habe noch ein Paket in Reserve."

*

Hatte ich beim Einschlafen noch intensiv über meinen männlichen Untermieter nachgedacht, war er beim Aufstehen gänzlich aus meinen Kopf verschwunden. Warum auch immer.

Wie jeden Tag beginne ich meine morgendliche Routine mit dem Gang zum Bad. Setze mich auf die Toilette, strecke dem mich im Spiegel beobachtenden Gesicht frech die Zunge heraus, bevor ich endlich mit dem Zähneputzen beginne. Ungeduldig warte ich, bis der Boiler im Heizungskeller genügend heißes Wasser produziert, damit ich unter der Dusche nicht erfriere. Mit reichlich Shampoo wasche ich die Haare und nehme aus Bequemlichkeit das gleiche glibberige Zeug für den Körper. Schnell noch ein paar Striche mit dem Naßrasierer zwischen den Beinen und unter den Achseln, dann spüle ich gründlich das nach Zitrone duftende Shampoo aus dem Haaren. Mit beiden Händen nehme ich sie zu einem dicken Zopf zusammen, streiche das Wasser heraus, bevor ich mich mit einem flauschigen Handtuch abtrockne. Ich wickle meine Haare in ein neues Handtuch und stecke es im Nacken mit einem Knoten zusammen. Mit reichlich Lotion creme ich meinen Oberkörper und die Beine ein. Während ich die Creme einen Moment einziehen lasse, betaste ich meine Brüste. Ich mache das jeden Morgen so.

In meinem Schlafzimmer ziehe ich eine Lade heraus und suche nach einer schönen Strumpfhose. Manchmal zieht mich Susanne mit meinem Nylontick auf. Meint sogar, ich sei eine Strumpfhosenfetischistin. Ich glaube sie hat damit nicht mal Unrecht, aber ich widerspreche ihr natürlich trotzdem. Ich entscheide mich für eine Hautfarbene mit eingearbeitetem Höschenteil. Auf einen Slip verzichte ich. Ein paar rosafarbene Söckchen drüber und schon streife ich mir ein übergroßes Herrenhemd über, bei dem ich die Manschetten zweimal umschlagen muß. Noch so ein Tick von mir. Ein letzter Blick in den Spiegel und ich stelle fest, daß ich aussehe wie jeden Morgen. Und das ist gut so.

In der Küche bereite ich die Kaffeemaschine vor, hole Butter, Marmelade und Wurst aus dem Kühlschrank und stelle alles auf den großen Tisch, an dem Susanne und ich immer frühstücken. Pünktlich um acht Uhr höre ich das Klappern der Verbindungstür. Susanne.

"Wie siehst du denn aus?" Susanne reißt die Augen auf.

"Wie siehst du denn aus?", platzt es aus mir heraus, als ich Susanne sehe. Sie hat sich in ihre engste Jeans gequält und trägt Schuhe mit halbhohen Absätzen. Unter ihrer halbtransparenten, weißen Bluse sehe ich den Brustpanzer, der ihre Brüste zu zwei spitzen Kegeln formt. Ihre Haare sind mit bunten Klämmerchen hochgesteckt, ein dezentes Make-up betont ihre Augenpartie. Sogar Lippenstift hat sie aufgelegt. Ich fasse es nicht.

"Mir ist ja durchaus bewußt, was du hier für ein Spielchen abziehst, aber das du gleich so in die Vollen gehst? Der arme Junge kriegt doch einen Kollaps, wenn er dich so sieht." Sagt Susanne.

Für einen Moment schaue ich so deppert wie das Krümelmonster, dem man den letzten Keks weggefuttert hat. Dann fällt endlich der Groschen und eine heiße Welle durchflutet meinen Körper. Ich knalle die beiden Tassen, die ich gerade in den Händen halte, auf den Tisch und spurte ohne ein Wort die Küche hinaus.

Zu spät!

Sven kommt just in diesem Moment die Treppe herunter. Ich bremse abrupt ab, rutsche auf meinen Frotteesöckchen noch einen guten Meter übers Parkett, bevor ich mit den Armen rudernd am Fuß der Treppe zum stehen komme.

"Ich wollte dich gerade fragen, ob du Lust hast mit uns zu frühstücken." Manchmal bin ich schon ziemlich schlagfertig, das muß ich sagen.

Sven hustet, als er meinen Aufzug sieht. Ein lang gezogenes "Äh", mehr nicht.

"Schön", sage ich und mache eine elegante Kehrwende.

Wir sitzen am Tisch und schauen Sven an, der sich kaum traut die Hand nach irgend etwas auszustrecken. Viel fehlt nicht und wir müßten ihn füttern. Süß sieht er aus, der hochgeschossene Schlacks. Seine dunkelblonden Haare stehen wuschelig vom Kopf ab. Für einen Mann hat er erstaunlich lange und schön geschwungene Wimpern. Der dezente Bartschatten verleiht ihm einen Hauch von animalischer Wildheit. Aber so gar nicht dazu passen will seine Schüchternheit.

"Äh, Frau Winter", setzt er mit dünnem Stimmchen an. "Ich wollte Sie noch um einen Gefallen bitten."

"Welche Frau Winter meinen Sie denn?", unterbricht Susanne meinen Sekundentraum. "Doreen oder mich?"

Mit einem scharfen Blick bringe ich die Spitzbrüstige zum Schweigen.

"Wie du siehst haben wir da ein kleines Problem, Sven. Vielleicht sollten wir uns alle mit dem Vornamen ansprechen. Dann gibt es auch keine Verwechselungen. Also, ich bin Doreen und das da", ich wedele mit der Hand in Susannes Richtung, "ist Susanne." Böser Blick ihrerseits. Ich sehe wie sich Sven windet. Noch traut er sich nicht. "Aber was wolltest du noch sagen?"

"Äh, ja. Ich müßte noch ein paar Dinge einkaufen und da könnten Sie mir vielleicht erklären, wie ich zum nächsten Discounter komme." Sven ist sichtlich stolz über seine lange Rede. "Aber natürlich nur, wenn es Ihnen keine Umstände macht."

Ich schüttle heftig mit dem Kopf. Der Knoten löst sich und das Handtuch rutscht meine Schultern hinunter. Mist! Ich schaue Sven an, der wiederum mich anschaut, wie ich meine Haare zurückstecke. "Kein Problem, Sven. Ich habe den ganzen Tag für dich Zeit. Susanne muß den ganzen Tag arbeiten und ich habe sowieso noch einiges zu erledigen. Wenn du willst, können wir das zusammen erledigen."

Susannes Blick ist tödlich.

"Ich kann dir dann alles zeigen."

"Das wäre echt supernett." Sven steht auf. "Ich warte solange oben." Und schon ist er verschwunden.

Susanne schaut mich wie eine Schlange an, die gerade eine Maus in Freßweite entdeckt hat. "Peinlich!", sagt sie. Und dann: "Du benimmst dich einfach schamlos!"

"Der frühe Vogel fängt den Wurm", kichere ich und schiebe meinen Stuhl zurück. "Heute bist du dran mit abräumen", grinse ich. Dann laufe ich beschwingten Schrittes hoch in meinem Schlafzimmer.

*

Wir sitzen in meinem Wagen und Sven schaut interessiert aus dem Fenster. Der junge Mann an meiner Seite macht mich ein wenig nervös. Im letzten Moment sehe ich die rote Ampel, trete das Bremspedal heftiger durch als nötig.

"Ups!"

Sven lächelt mich nachsichtig an und ich kann förmlich seine Gedanken lesen. Die Klimaanlage pustet kühle Luft unter meinen Rock. Und das ist gut so.

Vor dem Supermarkt lösen wir zwei Einkaufswagen und warten einen Sekundenbruchteil, bis die Schiebetüren aufgefahren sind. Während ich sofort anfange meinen Wagen zu beladen, zieht Sven einen kleinen Block aus der Tasche. 'Einkaufsliste', denke ich und liege damit wohl richtig. Mir fällt auf, wie er die Preise aufmerksam studiert und wenn seine Wahl auf ein Teil gefallen ist, zückt er einen Bleistiftstummel und notiert sich etwas in seinen Block. Erst langsam wird mir klar, daß er sich die Preise notiert. Wahrscheinlich wird er diese in der nächsten Zeit mit anderen Geschäften vergleichen. 'So ist da also, wenn man mit jedem Euro rechnen muß', denke ich ein wenig beschämt. Ohne daß er es mitbekommt lege ich die Sachen in meinen Korb, die er sich zwar mit leuchtenden Augen angeschaut hat, aber wohl wegen des Preises nicht genommen hat.

Während Sven das günstigste Duschzeug sucht, packe ich etwas entfernt mehrere Schachteln mit Kosmetiktüchern und Binden in meinen Korb. Zwei Teenager biegen lachend um die Ecke. Gemeinsam schieben sie einen Korb und aus ihren knappen Hotpants blitzt der untere Poansatz. Kokett wippen ihre nackten Brüste unter den hauchdünnen Tops.

"Schau dir den mal an", stupst die Kleinere ihre Freundin. "Ist der nicht süß?"

"Und sieh nur wie schüchtern der ist."

Die beiden gehen an Sven vorbei und werfen ihm heiße Blicke zu. Ich spüre Eifersucht in mir aufsteigen.

In der Abteilung für Damenwäsche nehme ich einige Strumpfhosen aus dem Regal. Sven fühlt sich zwischen den Gängen mit Büstenhaltern, Slips und Dessous sichtlich unwohl, obwohl ich meine einen interessierten Blick zu sehen. Frech nehme ich zwei Bügel mit angehängten Slips in die Hände und halte sie ihm hin. Svens Gesichtfarbe wird rosiger. Abwechseln halte ich mal die linke, dann die rechte Hand hoch. Mit einem leichten Hüsteln nickt Sven bei dem grasgrünen String. Dann nimmt er Reißaus. Ich lege den Slip in meinen Wagen und verfolge ihn, bis ich vor der Kasse wieder aufschließen kann.

Wir zahlen, verstauen unsere Einkäufe im Wagen und fahren los.

"Jetzt nur noch in den Getränkemarkt und dann tanken. Ist dir das Recht?"

"Natürlich. Kein Problem."

Am Getränkemarkt angekommen besorgen wir uns als erstes einen dieser kleinen Plateauwagen. Sven schaut sich kurz um, dann nimmt er drei Flaschen Bier aus einem Kasten.

"Nimm ruhig den ganzen Kasten", ermuntere ich Sven. "Das trinken wir auch gerne." Und dann halte ich ihn leicht am Arm fest. "Die Getränke bezahle heute ich. Und keine Widerrede." Sven blickt mich mit großen Augen an, nickt. "Dafür hilfst du mir aber gleich beim Tragen?"

Wieder nickt Sven. "Aber das hätte ich sowieso getan."

"Weiß ich doch." Und dann: "Von dem Bier nehmen wir auch einen Kasten mit."

Der weitere Verlauf des Einkaufes zeigt mir Svens Trinkgewohnheiten. Zwei Kästen, jeweils einmal Cola, einmal Fanta wandern auf unseren Wagen. In der Weinecke zeige ich auf einen Karton, den Sven dann aus dem Regal hebt. Zum Abschluß noch ein paar Flaschen Sekt.

Sven schiebt den inzwischen schwer gewordenen Wagen zur Kasse. Einige Schritte hinter ihm gehend starre ich auf seinen festen Po. In diesem Moment wird mir schlagartig bewußt, wie anziehend der Schlacks auf mich wirkt. Und mir fallen die Worte ein, die mir Svens Mutter zugeflüstert hat: 'Sie passen doch ein bißchen auf meinen Kleinen auf.' Ehe ich mir Gedanken darüber machen kann, das Roswitha, so heißt Svens Mutter mit Vornamen, jünger ist als ich, und das immerhin sieben Jahre, hält Sven den Wagen an.

"Was ist denn das?", frage ich neugierig.

"Mixgetränke. Wodka mit Limonade." Sven grinst. "Süß und lecker."

"Hört sich gut an", lächle ich ihn an. "Das möchte ich auch mal probieren."

"Aber das zahle ich selbst", sagt Sven.

"Ausnahmsweise", antworte ich und mache Platz für ein älteres Ehepaar. 'Mutter und Sohn im Clinch', deute ich ihren Blick sofort.

An der Tankstelle beeilt sich Sven vor mir aus dem Wagen zu sein.

"Super Plus", sage ich übers Wagendach hinweg. Ich schaue ihm zu bis die Automatik abschaltet, dann gehe ich in zur Kasse und bezahle. Sven ist mir gefolgt und steht dicht hinter mir. Wenn ich mich jetzt ein wenig nach hinten beugen würde ... Sven kauft sich zwei Päckchen Tabak und Blättchen.

"Du drehst selber?"

"Bei den Preisen bleibt mir nichts anderes übrig", zuckt Sven mit den Schultern. "Aufhören wäre natürlich besser."

"Aber wer schafft das schon." Ich denke an meine immer gut gefüllt Schublade. Ohne Zigaretten im Haus bin ich auch schon mitten in der Nacht zur Tankstelle gefahren. Manchmal ist so eine Sucht schon ganz schön lästig.

Der Wagen steht in der Garage. Sven drängt sich vor, damit ich auf keinen Fall nach einem der schweren Kästen greifen kann. Ich lasse ihm gerne die Freude, beschränke mich auf die Tüten, die wir aus Platzmangel auf den Rücksitz verfrachtet haben.

Die Kellertreppe ist schmal, der Vorratsraum ein schmaler Schlauch von knapp vier Meter Länge. Eine Seite mit Regalen zugestellt, an der anderen aufgetürmt Wasser- und Bierkästen. Am Kopfende ein stets gut gefülltes Weinregal. Während ich die Vorräte einräume, bringt Sven einen Kasten nach dem anderen herunter. Was für mich eine echte Plackerei wäre, geht ihm locker von der Hand. 'Schon praktisch, so ein Mann im Haus', denke ich und drehe mich um.

Und auf einmal stehen wir dicht an dicht. Für einen Moment spüre ich wie seine Brust meine Brüste berührt. Erschrocken zuckt er zurück, verliert fast das Gleichgewicht. Ich bekomme ihn gerade noch an den Schultern zu fassen, bevor er in den Kistenstapel fällt.

"Vorsicht, Sven."

"Ist nix passiert", stammelt er und läuft mit hochrotem Kopf die Treppe hoch.

Und ob etwas passiert ist! Mein Herz rast, meine Nippel haben sich aufgestellt und in meinem Schoß pulsiert mein Herzschlag.

*

Am Nachmittag sitze ich unter dem Sonnenschirm und lese. Hinter mir ein Geräusch. Susanne, die mir im Vorbeigehen die Schulter drückt. Ein schepperndes Kratzen, als sie sich einen Stuhl heranzieht.

"Stell dir nur mal vor: Obwohl ich den ganzen Tag arbeiten muß, finde ich doch noch Zeit meiner Freundin 'Hallo' zu sagen."

Generös übergehe ich die Anspielung. "Auch einen Tee?"

"Dafür findest du noch Zeit?" Sie stichelt weiter.

"Mein Haus -- Mein Untermieter -- Mein Spaß", grinse ich mit erhobenem Zeigefinger.

"Früher warst du aber nicht so egoistisch."

"Früher war ich auch jünger. Jetzt muß ich sehen wo ich bleibe."

"Aber erzählen tust du mir schon noch alles. Oder?"

Ich stehe auf um in die Küche zu gehen. Susanne folgt mir auf dem Fuß. Ich beginne mit meinem Bericht.

*

Am nächsten Morgen.

Ich habe mir ein paar alte Klamotten angezogen. Vor mir liegen diverse Gartengeräte und jede Menge Arbeit.

Nach einer Stunde sind meine Knie dreckverschmiert, meine Haare sind feucht und werden nur noch von dem Band gehalten, mit dem ich sie zusammengebunden habe. Unter dem luftigen Top bändigt ein straffer Sportbüstenhalter meine Oberweite. Ich lasse für einen Moment die kurzstielige Harke sinken, drücke den inzwischen schmerzenden Rücken durch. Mein Blick fällt auf die Dachfenster. In einem hat es sich Sven gemütlich gemacht. Wie lange er mir zuschaut weiß ich nicht, sehe aber wie er sich aufrichtet.