Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Wie es der Zufall will

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
schwulefrau
schwulefrau
25 Anhänger

Nachdem, was ich heute Morgen erleben durfte, war es mir inzwischen egal, was die alte Vettel sich in ihrem Kopf mal wieder zusammen spinnen würde. Sie suchte doch lediglich Gesprächsthemen über andere Leute, um nicht zugeben zu müssen, dass sie ein einsames und langweiliges Leben führte, woran ihre Tratscherei zudem nicht ganz unschuldig war. Wer mochte sich schon mit jemandem abgeben, der jedes Wort, welches man mit ihm im Vertrauen spricht, sofort an die große Glocke hängt?

Grinsend stieg ich in meinen alten BMW und fuhr los. Sollten sie ruhig reden, Hauptsache meine Jungs und ich waren glücklich. Dennoch ahnte ich bereits, dass es wohl nicht bei dem kleinen Intermezzo von eben mit Frau Schulze bleiben würde. Die Gegend hier war nämlich nicht gerade bekannt für ihre tolerante Mentalität.

Ich hielt zwischenzeitlich noch an einer Tankstelle, um ein paar antialkoholische Getränke mitzunehmen, denn die letzte Flasche Cola hatte ich vorhin um gut die Hälfte des Inhalts erleichtert und ansonsten hatte ich nur noch ein paar Flaschen warmes Bier im Haus. Nur noch wenige Straßen lag mein Ziel von mir entfernt.

Dort angekommen suchte ich erstmal verzweifelt nach einem Parkplatz. Bis ich endlich fündig wurde, verging eine kleine Weile. In dem Lokal war die Hölle los, scheinbar versammelte sich an diesem Sonntagabend das gesamte Dorf zum Pizzaessen. Es dauerte deshalb noch mal einige Minuten, bis ich meine Bestellung in Händen hielt. Sobald ich gezahlt hatte, beeilte ich mich zurück zum Auto zu kommen.

Die drückende Hitze hatte im Laufe des Tages wieder merklich zugenommen und ich schwitzte, obwohl ich noch nicht mal eine halbe Stunde unterwegs war. Ein wahrlich sehr heißer Sommer, ging es mir durch den Kopf. Ob die Zwei mittlerweile schon aufgestanden waren? Eine derartige Ekstase, wie ich sie heute in den Morgenstunden von den beiden empfangen hatte, kannte ich vorher noch gar nicht. Sicherlich, ich hatte schon oft guten Sex gehabt, schließlich war ich kein Kind von Traurigkeit, aber was die beiden mir gaben, war weit mehr als nur eine Befriedigung sexueller Triebe. Die ganze Art der beiden, wie wir heute beim Frühstück geredet und gelacht, wie sie gestern reagiert hatten, wie liebevoll sie miteinander und mit mir umgingen und dennoch wussten, wann es im Bett auch mal ungehaltener zugehen durfte, die Intensität dieser Leidenschaft... Ich spürte ein wohliges Empfinden in meinem Bauch. Verliebte ich mich etwa in die beiden? Und wenn schon: Was wäre daran so schlimm? Wir lebten nun mal nicht mehr im Mittelalter.

Wieder zu Hause angekommen, schloss ich die Haustür auf und wurde auch gleich in Empfang genommen. „Hey Chris!", rief Andi, „Schau mal, wer wieder da ist!" Dann kamen beide auf mich zu, jeder gab mir einen Kuss auf die Wange und Chris stellte fest: „Mh, das riecht ja richtig lecker. Was hast du uns denn mitgebracht?" Ich stellte die Pizzakartons auf dem Tisch ab und öffnete einen davon. „E Viola! Dreimal Pizza Salami, weil ich nicht wusste, was ihr drauf haben wollt! Ich hoffe es schmeckt euch." Andi und Chris waren sichtlich hungrig, bedankten sich für die Pizza und hauten ordentlich rein.

Als Revanche für das Essen luden mich die zwei ins Kino ein, denn es lief heute ein neuer Horrorstreifen auf den wir alle schon sehr gespannt warteten.

Die beiden zogen die Mäntel an und wir fuhren bei ihnen zu Hause vorbei, damit sie sich umziehen konnten. Sie hatten eine etwas chaotisch eingerichtete Wohnung, was ihre Bewohner dafür aber umso sympathischer machte. Neben Postern von verschiedenen Bands, hingen dort auch welche von nackten, männlichen Leibern. Das Wohnzimmer war geschmückt mit Gegenständen aus der Punk- und Gothic-Szene. Jedoch konnte ich mich nur kurz umsehen, denn die beiden waren schnell angezogen.

Obwohl der Film packend war, konnte ich mich nicht richtig auf ihn konzentrieren, denn der gestrige Abend und der heutige Morgen beherrschten immer noch meine Gedanken. Chris und Andi schien es nicht anders zu gehen, ständig berührten wir uns, legten die Arme umeinander oder schauten zum jeweilig anderen hinüber. Hinterher fanden wir alle, dass der Film richtig gut gewesen war, aber wovon er eigentlich handelte, konnte keiner von uns so genau sagen.

Danach setzten sie mich zu Hause ab. Ich ging bald darauf ins Bett -- diesmal aber wirklich nur zum Schlafen -- weil ich morgen wieder früh raus musste. Schließlich war es schon fast Mitternacht geworden.

Wir verabschiedeten uns in einer zärtlichen Umarmung und mit leidenschaftlichen Küssen. Ich wusste jetzt, dass ich sie wieder sehen würde.

Dritter Teil

Träume werden wahr

Ich wusste nicht wo wir waren. Chris und ich -- scheinbar irgendwo im Nichts. Ich stand zwar auf meinen Füßen, war aber vornüber gebeugt und das, worauf ich mich abstützte, sah aus wie eine Theke oder ein schmaler Tisch. Ich konnte die Umgebung nicht genau erkennen, denn überall schwebten Dunstschwaden dicht über dem Boden dahin. Dem Anschein nach schien es jedoch eine alte Industriehalle oder etwas Ähnliches zu sein, in der wir uns befanden. Die Luft hier drin roch recht frisch und dennoch glaubte ich, den beigemischten Duft alten Dieselöls wahrzunehmen.

Ich hatte ehrlich gesagt aber auch keinerlei Interesse daran, diesen Ort hier näher zu erkunden, denn Chris war gerade dabei, mich ungehemmt und kraftvoll, von hinten in meine Pussy zu stoßen. Ohne hinter mich zu sehen, wusste ich einfach, dass er es war. Die Art wie seine Hände meinen Po berührten, seine Laute der Lust, die Intensität mit der er seine Hüfte vor und zurückzog und nicht zuletzt war natürlich auch der dicke, große Penis sein unverkennbares Markenzeichen. Ich stöhnte laut, spürte die Ekstase Besitz von mir ergreifen, während der Blonde seinen prallen dicken Schwanz unter Seufzen jedes Mal bis zum Anschlag in mich meinen Unterleib jagte.

Auf einmal schritt Andi aus dem endlosen Nichts. Chris und ich waren nackt aber Andi trug nun dasselbe wie an dem Abend, an welchem wir uns kennengelernt hatten. Lediglich sein unbehaarter Oberkörper war entblößt. Die gegelten Haare, die etwas feucht wirkten, glänzten blau-schwarz in einem künstlichen Licht, das überall gegenwärtig zu sein schien aber offensichtlich über keine direkte Quelle verfügte. Alles, was ich hören konnte, war das Stöhnen von Chris und mir, Andis Schritte und das Klirren der Kette an seinem Gürtel, die durch die Schlaufen seiner Lederhose gezogen war. Andi schaute mich mit einem lasziven Blick an und kam dabei mit leicht wippenden Hüften auf mich zu. Seine Bewegungen waren von der einzigartigen Eleganz einer Katze gekennzeichnet.

Benommen vor Geilheit blickte ich ihm, während sein Freund mich weiter von hinten unablässig weiter stieß, in die Augen, in denen eine ungehaltene animalische Erregung aufloderte. Er stand nun vor mir, beugte seinen Kopf hinunter, sodass ich seine weichen, vollen Lippen sacht an meiner Ohrmuschel fühlen konnte, wo sie leise flüsterten: „Und gefällt es dir, wie hart er dich durchfickt?" Zu einer Antwort unfähig, konnte ich nur keuchen. Er fuhr einfach fort: „Würde es dich anmachen, wenn ich dir sage, dass sein Schwanz eben noch in meinem Arsch steckte?" Ich brachte nur ein gestöhntes: „Du geile Sau.", heraus. „Er hat echte zwanzig mal fünf Zentimeter, ich habe es selbst nachgemessen." Andi strich mir mit seinen Fingern durchs Haar und sah mich vollkommen angeturnt an, während ich ausgiebig die ganze Zeit über weiter von Chris durchgenommen wurde und seine Eier bei jedem Stoß hörbar an meine Muschi klatschten.

„Soll ich ihn aus deiner Pussy ziehen und deinen Saft von seinem Riemen lutschen?", fragte er mit gedämpfter Stimme, die vor schmutziger Erotik nur so knisterte. Ein unglaubliches Verlangen schien ihn fast wahnsinnig zu machen und die Kontrolle über sein Denken gänzlich übernommen zu haben. Andi ging daraufhin zu Chris, bückte sich in die Hocke, umgriff den Prügel des Blonden am Ansatz, zog ihn aus meinem triefnassen Loch und lutschte seinen glänzenden Schwanz, mit geschlossenen Augen, genüsslich ab. Dann ließ er von dem Penis ab, stand auf und gab seinem Freund einen leidenschaftlichen Zungenkuss, der purem Sex glich. Innig und fordernd küssten sich meine beiden Traumtypen, ihre weichen, vollen Lippen fest aufeinander gepresst.

Nachdem ihre Münder das verführerische Treiben beendet hatten, hauchte Andi mit der erotischsten Stimme, die ich jemals hörte, in Chris' Ohr: „Schmeckt dir unsere Freundin auch so gut wie mir?" Chris Augen hatten wieder den vertrauten tranceartigen Glanz, den sie immer annahmen, wenn er in Ekstase geriet. „Mehr...", drang halb gestöhnt aus ihm. Andi bückte sich wieder, diesmal aber hinter mich, und umschloss meine Muschi, deren Schamlippen nun wegen meiner gespreizten Beine auseinanderklafften, mit dem ganzen Mund. Er leckte mit der ganzen Zunge über den Kitzler bis hinauf zu meiner Öffnung, wo er kurz verharrte und seine Zungenspitze eintauchen ließ. Dann richtete er sich wieder auf, drückte seine nackte Brust und den flachen Bauch eng an seinen Freund und wiederholte seinen Kuss mit ihm. Die beiden strahlten dabei eine derart große Leidenschaft aus, dass mein Körper vor ihnen unwillkürlich erbebte.

Noch während sie sich küssten, nahm Andi wieder den dicken Schwanz von Chris in die Hand, machte ein paar langsame Wichsbewegungen und setzte ihn dann erneut an meiner Pussy an. Langsam versank er tief in meinem Körper und Chris stemmte seine Hüften fest gegen meinen Po, während Andi hinter ihm stand und ihn mit einem Arm an der Taille umfasste. „Ja, besorgs ihr richtig...", raunte er seinem Freund voller Begierde zu und leckte sich dabei über die Lippen.

Plötzlich störte ein lautes hässliches Geräusch nicht unerheblich das aktuelle Geschehen: „trr-rr-rr-rr" 'Nein! Das darf nicht wahr sein!', war mein erster Gedanke und schon wieder durchdrang es mein Bewusstsein: „trr-rr-rr-rr". Bitte, alles nur das nicht! Nein!

Einen Moment lang schaffte ich es noch länger dort zu bleiben, wo ich war, dann wurde ich jäh aus dieser Traumsequenz herausgerissen.

Ich befand mich in keiner dreckigen Industriehalle, sondern in meinem Bett und ein alter Metallwecker schepperte gerade, was das Zeug hielt, fast so, als wolle er den Rekord der grausamsten Weckmethoden brechen. Wohl noch nie hatte jemand einen so verdammt großen Groll auf ein einwandfrei funktionierendes Gerät, das zuverlässig seinem Zweck nachging, wie ich in diesem Moment. Ich fuchtelte ärgerlich fluchend auf dem Nachttisch herum, erwischte das Scheißding schließlich und zwang es unsanft zur Ruhe.

Keine Frage, mit dieser Fantasie im Kopf, musste ich meiner ungeheuren Erregung erst einmal Abhilfe verschaffen, bevor ich aufstand. Meine rechte Hand wanderte also zwischen meine Beine, wo ich nun bemerkte, dass ich zumindest einen kleinen Teil dieser Fantasie nicht nur geträumt hatte -- ich war wirklich klatschnass. Und das war garantiert kein Nachtschweiß eines heißen Sommers. Nun ja, irgendwie war er das wohl schon, wenn man so recht darüber nachdachte...

Bei meinem Beruf als Druckerin -- in dem ich auch öfters mal als „Mädchen für alles" einspringen musste - begegnete ich jeden Tag einem guten Freund von mir. Seine Name war Oliver und Oliver war schwul -- „das ist auch gut so", erklärte er zu seinem Motto -- und er hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme der anderen. Ich fand ihn nicht sonderlich anziehend oder gar attraktiv aber als Kumpel war er echt in Ordnung. Er war für seine Fähigkeit zuzuhören und Geheimnisse für sich zu behalten, bereits im ganzen Betrieb bekannt und seine Kollegen kamen gerne mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm. Allerdings machte er auch keinen großen Hehl daraus, seine Neugierde an privaten Angelegenheiten zu bekunden. Seine Ratschläge verteilte er aber wiederum ohne jede Spur von Aufdringlichkeit, immer dann, wenn sie gebraucht wurden.

Ich arbeitete nicht einmal seit dreißig Minuten, da stürmte er eilig an mir vorbei und alles, was er mir zuflötete, war nicht etwa ein „Hallo" oder „Wie geht's?" sondern: „Du bist verliebt!" Ziemlich verdutzt blickte ich ihm hinterher. Wie konnte er das bloß wissen? Ich hatte ihm bereits von Erik und unserem Treffen erzählt. Vielleicht meinte er es deshalb? Sah man es mir so deutlich an? Oder lag es einfach an dem feuchten Traum, der mir noch durch die Hirnwindungen spukte? Manchmal schien er in solchen Dingen eine Kristallkugel zu befragen.

Im Übrigen wusste Oliver nichts von meiner Vorliebe, ich hatte ihm letzte Woche lediglich erzählt, dass ich am Wochenende ein Date mit einem netten Mann aus dem Internet haben werde.

In der Mittagspause saßen wir, wie immer, beim Essen in der Kantine zusammen. Wir alberten oft herum und machten Späße. Das war für uns bereits so etwas wie ein festes Ritual geworden. „Na, so wie du aussiehst, scheint dieser Erik ja ein echter Glücksgriff gewesen zu sein!", fing er an. Ich hingegen war eher etwas abwesend und konnte nur an Chris und Andi denken. „Hm, was? Ach so, der Blödmann. Der war fast fünfzig und sein Körper hatte mehr mit einem Michelinmännchen, als mit seinem Foto gemein." Er gluckste vor Lachen: „Aber das kann doch wohl kaum der Grund dafür sein, dass du heute so strahlst! Los, raus mit der Sprache, wer ist es?!" Ich machte einen großen Bissen in mein Brötchen und musste erstmal zu Ende kauen.

Redselig, weil ich mich endlich mal mit jemandem darüber unterhalten musste, fing ich an zu quatschen: „Eigentlich sind es zwei, wenn du mich schon so fragst. Ich habe sie auf der Heimfahrt am Samstag kennengelernt. Ihre Namen sind Andi und Chris. Beide sind richtig scharf! Also Chris hat blonde Haare, graue Augen und du müsstest seinen Body sehen, ich wette, du würdest glatt durchdrehen. Und Andi hat schwarze Haare, blaue Augen und einen richtig heißen..." Entsetzt unterbrach er mich: „Du meinst doch wohl nicht den Andi und den Chris, die ein Paar sind, oder?" Ich biss ein weiteres Mal gelassen in die Semmel. „Doch, genau die meine ich." Oliver nahm meine linke Hand in seine: „Es tut mir so leid dir das zu sagen aber die Zwei stehen auf Männer." Immer noch ruhig, so als ob ich nicht wüsste, warum er mich überhaupt trösten will, entgegnete ich knapp: „Ich weiß."

Als müsste er mich aufklären, was dies bedeutete, fuhr er fort: „Weißt du, die beiden sind fest zusammen und haben auch Sex miteinander." Ein Lächeln huschte mir bei dem Gedanken über die Lippen: „Ja, und was für einen sie haben!" Mein Blick schweifte verträumt in die Ferne. „So verknallt, wie du bist, macht dich das doch bestimmt vollkommen fertig. Es tut mir so leid für dich.", bemitleidete er mich.

Nun legte ich mein Brötchen weg, kehrte die Rollen um und drückte seine Hand: „Vielen Dank für dein Mitgefühl aber es braucht dir nicht leidzutun, denn es macht mich nicht fertig." Oliver fühlte sich nun wohl dazu berufen mir den Kopf zu waschen: „Mensch Jasmin, ich kenne die Zwei schon seit Jahren, in dieser Gegend kennt doch jeder Schwule den anderen. Die stehen auf Männer, bei denen kannst du nicht landen!" Ich lachte unwillkürlich laut los und Oliver schien jetzt gar nichts mehr zu verstehen. Er schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Sein irritiertes Gesicht war einmalig. „Und wieder hast du recht, ich kann bei ihnen nicht landen, da ich bereits schon lange gelandet bin." Sein komischer Ausdruck verriet nun erst recht totale Verwirrung und er fragte zurückhaltend: „Was haben sie gemacht, dass du das glaubst?" Meine Antwort kam prompt und wieder genauso gelassen wie zuvor: „Glaub mir, das willst du nicht wissen."

So langsam geriet er in Verzweiflung und fing an sich zu wiederholen: „Ja, aber, wie... Mensch, die schlafen doch miteinander!"

Was ich jetzt zurückgab, sollte schon etwas eindeutiger sein: „Oh ja, und wie sie das tun. Du solltest sie einmal dabei sehen... Sie sind so heiß, man könnte glatt durchdrehen." Oliver rückte nun gespannt und neugierig zu mir heran: „Dich macht das doch nicht an, oder?" Ich ließ mir mit meiner Antwort Zeit, bis er unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte und sein konspirativer Blick mir zu bohrend wurde. Dann beschloss ich ihn noch ein letztes Mal auf die Folter zu spannen: „Nö!" Er lief rot an und genierte sich wohl wegen seiner intimen Frage.

Nun wollte ich ihn aber wirklich erlösen. „Olli, hör mal, es macht mich nicht nur an, sondern es macht mich regelrecht wahnsinnig, die beiden zusammen zu sehen! Und sie sind auch nicht schwul, sondern bi, obwohl sie mir bereits mitteilten, dass sie eigentlich nicht so sehr auf Frauen fixiert sind.", schwärmte ich ihm vor. Ich konnte die Glühbirne, die über Olivers Kopf jetzt aufleuchtete, fast schon mit meinen Augen sehen.

Er grinste und zog die Brauen hoch: „Ihr seid zusammen? Alle drei?" Na endlich! Sonst brauchte er doch auch nicht so lange um etwas zu begreifen! Wieder musste ich unwillkürlich schmunzeln: „Es sieht wohl ganz so aus." Jetzt lachte er auch: „Wer hätte das gedacht? Dann sehen wir uns ab jetzt wahrscheinlich etwas häufiger. Ich bin bei Chris und Andi nämlich manchmal zu Besuch." Noch konnte ich mir Oliver in diesem Chaos nicht vorstellen, war er doch sonst sehr penibel, was Sauberkeit und Ordnung anging. Kaum zu glauben, dass er so eine unaufgeräumte Punkerbude freiwillig betrat. „Hey, das freut mich für dich! Da hast du einen sehr guten Fang gemacht, das kannst du mir glauben!", gab Oliver bekannt. Wir unterhielten uns noch angeregt bis zum Ende der Pause. Ich musste ihm haarklein erklären, wie es überhaupt zu unserem Zusammentreffen kam und wie es sich weiter entwickelte. Er schien sich wirklich einfach nur mit mir zu freuen, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, was ich ihm hoch anrechnete und gleichzeitig als erste positive Erfahrung mit meiner Außenwelt bezüglich dieses Themas verbuchte.

Der restliche Arbeitstag verlief schleppend und da unser Chef zu geizig für eine Klimaanlage für seine Angestellten war, wurde die brütende Hitze nur durch ein paar hin und her schwenkende Zimmerventilatoren unterbrochen. Jedoch glich es für diese eher einem Kampf gegen Windmühlen, wenn lediglich die dicke Luft umgewälzt wurde und keine frische hinzukam. Fast alle Kollegen hatten vereinzelte Schweißperlen auf der Stirn. Umso weiter der kleine Zeiger zur Vier auf dem Ziffernblatt der Uhr vorrückte, desto unkonzentrierter wurde ich. Ich musste mich anstrengen keine Fehler zu machen. Schließlich kam aber irgendwann der Feierabend und ich hatte nur noch eins im Kopf: Duschen, umziehen, etwas relaxen und dann wollte ich gerne der Einladung von meinen neuen Freunden nachkommen.

Gerade als ich allerdings die Stufen zu meiner Wohnung mit scheinbar letzter Kraft emporstieg, hörte ich oben eine Tür aufgehen. Eigentlich nichts Besonderes, hier gingen ständig Türen auf und zu aber mir schwante Übles und ich sollte mich nicht täuschen, wie sich gleich herausstellen würde.

Da stand nämlich Frau Schulze mit einem hämischen Grinsen. „So Jasmin, du hast gestern also keinen Männerbesuch gehabt?! Dann muss dein Hunger aber ganz schön groß gewesen sein, wenn du gleich drei Pizzen auf einmal isst!", fuhr sie mich schon an, bevor ich überhaupt oben angekommen war. Ich wollte schon etwas dazu sagen aber da kam auch schon der nächste Schwall aus dem billigen Else-Kling-Plagiat für Arme gesprudelt: „Du brauchst mir nichts zu erklären, ich habe alles durch den Türspion genau mitverfolgt, jawohl! Als die Herren dann aus deiner Wohnung kamen, mit diesen langen Mänteln mitten im Sommer, habe ich das auch ganz genau gesehen! Der eine Perversling ging direkt unter meinem Küchenfenster vorbei und es sah so aus, als ob er unter diesem langen Ding überhaupt nichts an hatte! Und dieser obszöne Lärm...", ihre Stimme hallte jetzt fast schon wie in einer Oper wider. Ich verdrehte entnervt die Augen nach oben.

„Ja, Fräulein! Versuch dich bloß nicht herauszureden, ich weiß jetzt ziemlich sicher, dass das aus deiner Wohnung kam!" Ich versuchte es noch einmal: „Frau Schulze, ich glaube nicht, dass Sie das irgendetwas..." Doch sie fiel mir mit puterrotem Kopf ins Wort: „Ich habe diesen Vorfall heute persönlich der Hausverwaltung gemeldet, jawohl! Ich hätte nicht gedacht, dass du mit diesen Sittenstrolchen, die diese unaussprechlichen Dinge mit anderen Männern tun, unter einer Decke steckst!", keifte sie lautstark vor sich hin. Ich zuckte gleichgültig die Schultern und wollte gerade meine Tür aufschließen, da setzte sie noch einmal, mit vor Stolz geschwollener Brust, an: „Ich werde dafür sorgen, dass dieses Haus anständig und sauber bleibt. Früher oder später werde ich dich hier herauskriegen!" Ich drehte mich um und grinste sie fies an. Dann sagte ich in ruhigem Ton: „Aber bitte nur zu! Das können Sie sehr gerne versuchen Frau Schulze. Was ich in meiner Wohnung mit wem mache, ist ganz allein meine Angelegenheit. Ich tue weder etwas Verbotenes, noch irgendetwas, was gegen die Hausordnung verstoßen könnte. Und Sie Frau Schulze sind auch nicht meine Aufpasserin. Sie sollten besser darauf achten, mit wem Sie über was tratschen, denn es könnte auch einmal passieren, dass dem Opfer ihres Klatsches der Geduldsfaden reißt und sie plötzlich eine Anzeige am Hals haben. Üble Nachrede ist strafbar. Das, was ich mache, ist es hingegen nicht. Überlegen Sie es sich also gut Frau Schulze, schließlich hat ihnen niemand etwas zuleide getan. Guten Tag!" Das saß. Augenblicklich war Ruhe. Meine Worte verhallten im Flur ohne eine Antwort. Ich wartete von ihr auch erst gar keine Reaktion ab, sondern betrat einfach gemütlichen Schrittes meine Wohnung und zog die Tür hinter mir ins Schloss, ohne sie noch einmal anzusehen. Was ich sagte, sollte eigentlich lediglich den Zweck erfüllen, die alte Vettel ruhig zu stellen, damit ich ungehindert in meine Räumlichkeiten kam. Jedoch stellte sich später heraus, dass ich es durch meine Rede anscheinend nur noch schlimmer gemacht hatte. Sie würde mich zwar nie wieder anmeckern aber dafür sollten bald feige und niederträchtige Taten folgen.

schwulefrau
schwulefrau
25 Anhänger