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You And Me against the World Ch. 03

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Was hatte er sich da nur eingebrockt?, fragte er sich, als in ihm all die Erinnerungen aufstiegen, die er gern für immer vergessen würde.

Wo hatte man ihn da nur hineingezogen, damals, als diese scheußliche Tragödie ihren Lauf nahm...?

---

Jona unterdessen war mit weitaus weltbewegenderen Dingen beschäftigt: Seit einer geschlagenen halben Stunde hockte er schon am Schreibtisch, beäugte mit kritischem Blick die Hausaufgabe für die nächste Mathestunde und entwarf dabei lästerliche Theorien sondergleichen, warum man Mathematik ganz dringend abschaffen sollte.

Auf seinem verknickten Zettel reihten sich schon eine ganze Menge Worte zu netten Sätzen aneinander.

"Mathe ist pervers.

In Mathe gibt es so viele Unbekannte und 'x', wie sie nicht einmal in Billigpornos und/oder ihren einfallslosen Titeln auftauchen.

Mathe ist abartig, weil es Bindungen gibt, die nicht einmal zueinander passen (ax² + bx + c) und die eindeutig ZU zweideutig sind (x² + x =?)

In Mathe gibt es dämliche Gesetze a là Gruppensex ('jeder mit jedem')."

Jona seufzte abgrundtief, wandte den Blick seiner hübschen kleinen Auflistung ab und strich seine jüngsten Ergebnisse in Punkto Mathesex-mit-Unbekannten frustriert durch.

Wen interessierte eigentlich so ein Quatsch?

Wer BRAUCHTE sowas überhaupt...?

Fest entschlossen, es für heute sein zu lassen - er hatte schließlich schon genug Zeit darauf vergeudet! - pfefferte Jona seinen Bleistift in eine Ecke, schlug das Heft zu und propfte es samt Mathebuch unsanft in seine Camouflage-Umhängetasche. Er hatte echt Besseres zu tun, als für dieses langweilige Dämlichfach zu lernen! Da konnte die Mathelehrerin so attraktiv sein, wie sie wollte! Ihn interessierten die weiblichen Auflagen dieses Schundinternats sowieso nicht die Bohne...

Dafür aber ein blondes psychoterroristisches Arschloch umso mehr...

Jona schloss die Augen und versuchte halbherzig, den Gedanken an Ville weit weit weg zu drängen. Klappte nicht. Andererseits hatte er es auch nicht wirklich darauf angelegt...

Ergeben ließ sich der Schwarzhaarige auf sein Bett fallen, wieder einmal seiner Topbeschäftigung „Decke anstarren" nachgehend. Die Idee, die ihm in der Sportstunde gekommen war, waberte ihm erneut durch den Sinn. Mhm. Also wenn er noch einmal genauer darüber nachdachte... ja, wieso auch nicht? Versuch macht klug, hieß es doch so schön.

Und dieser Versuch war es allemale wert, ausgeführt zu werden.

Jona drehte sich auf den Bauch.

Das ausdruckslose Lächeln auf seinen Lippen, von der Aussichtslosigkeit in Punkto „Ich bin hoffnungslos in Ville verknallt" gekennzeichnet, wich schlagartig einem bösen Grinsen. Jonas Augen spiegelten nun das gefährliche Glänzen wider, das Ville so gut beherrschte und welches Jona so vollkommen in den Bann des Dreadheads gezogen hatte.

Zeit, den Spieß umzudrehen!

„Geht lieber in Deckung, jetzt komme ICH!", flüsterte Jona und drehte sich grinsend auf den Bauch.

Möge das Spiel beginnen!

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Frühstück auf dem VÄRLD - das einzig annehmbare Mahl verglichen an den Maßstäben der Schulküche, wie Jona schneller herausgefunden hatte, als Erik und Fredrik erwartet hatten.

Der Schwarzhaarige suchte sich mit sicherer Hand alles raus, was einigermaßen essbar aussah und den Anschein erweckte, auch eine ganze Weile dazubleiben, wo er es hinbefördert hatte - in seinem Magen - und nahm dann wie selbstverständlich neben Erik Platz.

„Was steht an für heute?", wollte er beiläufig wissen, ohne dabei eine Antwort zu erwarten, und begann, sein Brot zu schmieren. Nutella war unverderbbar, damit konnten eigentlich nicht einmal die schrägen Käuze von Kantinenpseudoköchen viel verkorksen. Hoffte Jona zumindest. Zu Recht: Das Nutellabrot schmeckte. Wie es wohl mit dem Müsli aussah?

Und während Jona sich ganz und vollkommen auf seine Feldstudie in Sachen Essen konzentrierte, tauschten Erik und Fredrik einen wortlosen Blick aus. Denn im Gegenzug zu dem eifrig beschäftigten Jona sahen sie sehr wohl, wer ihn da ständig beobachtete.

„Der Schmetterling sucht neue Opfer", raunte Erik und Fredrik nickte voller Unheil. „Und mich würde es nicht wundern, wenn das Schicksal diesmal unseren Neuen trifft", flüsterte er mit Seitenblick auf den Müslitestenden zurück. Oh weh... wenn der nur wüsste...

Erik seufzte in seine Cornflakes, wandte den Blick dann ab von dem rabenschwarzen Jona, der nun mit dem Honig kämpfte. Er hatte es immerhin schon fertiggebracht, sich die klebrige Substanz an die Nase zu schmieren, dann musste er es also auch hoffentlich irgendwann schaffen, diese seltsame Flasche so zu drücken, dass was rauskam und auf dem dafür vorgesehenen Platz landete, nämlich seinem Toastbrot, anstatt das Ziel um einiges zu verfehlen und Jonas Gesicht so selbstlos zu verschönern...

Im nächsten Moment umspielte Erik ein allzu vertrauter Geruch. Sein Herz tat einen schmerzhaften Stolper, als Lauri an ihm vorbeiging und dabei ganz sanft mit seinem langen Elfenblondhaar Eriks nackte Schulter berührte, die aus dem Camouflage-Tanktop herauslugte.

Erik durchlief ein Schauer, wie jedes Mal, wenn Lauri ihn berührte.

Der Zwölftklässler drehte sich im Gehen um, grinste ihn schamlos an und sah dabei so verboten schön aus, dass es Erik für einige Herzschläge schwindelte. Sein kleiner Sklave. Lauri war allein sein - zumindest dann, wenn die Nächte ihren dunklen Schleier der Verschwiegenheit über das Internat legten. Tagsüber jedoch... - und nun wurde Eriks Blick wieder dunkel - ...tagsüber gehörte Lauri der Anderen. Eriks unliebsamer Konkurrentin.

Lauri hielt direkt auf sie zu, ließ sich von ihr mit einem Kuss auf die Stirn begrüßen und nahm dann neben ihr Platz. Sofort lag ihre Hand besitzergreifend auf seiner Schulter. Ihr helles Kichern perlte zu Erik herüber.

Es war ein sauberer Schnitt mitten durchs Herz, jedes verfluchte Mal, wenn er die beiden zusammen sah.

Erik zwang sich, seinen Augen abzuwenden von Lauri und seiner Freundin. Er durfte sich nichts anmerken zu lassen von dem Gift, das sich ätzend in sein schmerzendes Herz fraß. Irgendwann, das hoffte er zutiefst, würde Lauri einsehen, dass dieses Mädel nichts für ihn war, und sich voll und ganz zu Erik bekennen. Und bis dahin würde Erik ihre gemeinsamen Nächte genießen und sich im Laufe der Tage nicht ansehen lassen, wie sehr er den blonden Finnen aus der Zwölften liebte.

Fest entschlossen, sich dieser irrsinnigen Hoffnung nicht berauben zu lassen, stand Erik wortlos auf, schnappte sich sein Tablett und achtete beim Abräumen seines Frühstücks genau darauf, weder an Lauris Tisch vorbeizukommen noch den Blonden in irgendeiner Weise anzusehen.

Jona, dem nicht entgangen war, dass Erik im Begriff war zu türmen, schaute Fredrik verwirrt an. „Macht er das öfters?"

„Ja", seufzte Fredrik und biss von seinem Vollkornbrot ab.

„Frag nicht", fügte er hinzu, als er Notiz davon nahm, dass Jona die Neugierde nahezu aus dem hübschen Gesicht sprang.

„Okay, dann halt nicht", lenkte Jona vermeintlich ein und probierte einen Haps von seinem Honig-mit-Toastfetzen. War doch in eine größere Klebrigkeit ausgeartet, als Jona befürchtet hatte. Memo an ihn selbst: Kein Honig mehr!

Bei sich beschloss er jedoch, dass er jetzt erst recht rausfinden würde, was es mit Eriks Geheimnis auf sich hatte. Denn DASS er eins hütete, das wusste Jona spätestens seit der Sportstunde gestern, als Erik so auffällig unauffällig nach jemandem gesucht hatte. Ob er wohl mit jemandem dealte? Na ja, wir würden's ja rausfinden...

„Ich geh schon mal vor", meinte Jona zu Fredrik. Er hatte den Kampf gegen das zerpflückte und notdürftig mit Honig wieder zusammengeflickte Toastbrot entnervt aufgegeben. Nun beeilte er sich mit Geschirrabräumen und hastete dann aus dem Speisesaal hinaus in Richtung Turmversteck, begleitet von Villes und Admirals lauernden Blicken.

Jona hatte irgendwie im Gefühl, dass Erik sich in das Eulentürmchen mit der netten Falltür verzogen hatte, um seine Ruhe zu haben.

Und dieses Gefühl sollte sogar stimmen - zumindest ansatzweise. Im Turmversteck lauerte jemand. Es war nur leider nicht Erik. Sondern die Gefahr, die schon seit geraumer Zeit in der Luft lag und die Fredrik und Erik nur zu genau spürten...

Und so betrat Jona nichtsahnend nach einigem Gekraxele und Hin-und-Her-Gependele auf der dösigen Strickleiter durch die Falltür das Turmversteck.

„Hey Erik, wo versteckst du dich?", rief er ins Halbdunkel des Raumes mit den schweren roten Vorhängen vor den hohen Fenstern und sah sich suchend um.

Nichts. Gar nichts. Keine Spur vom Blondschopf.

Jona wollte sich schon wieder zum Gehen wenden, als es plötzlich warnend schepperte und mit lautem Getöse der Kerzenhalter an der Ostseite umkippte. Soviel zum Thema „Hier war niemand"... denn von allein war der Kerzenhalter garantiert nicht umgekippt, so monströs und unbeweglich, wie der aussah...

Misstrauisch wirbelte der Schwarzhaarige herum. Er fühlte sich unbehaglich, und das gefiel ihm nicht!

„Wer zur Hölle und all ihren dämonischen Abgesandten ist da?!", rief er und klang dabei nervöser, als er beabsichtigt hatte.

Herzschläge verstrichen in absoluter Stille, dann lachte plötzlich eine dunkle Stimme auf.

„Angsthase... Ich tu dir schon nichts, sonst hätte ich dich längst angefallen, als du mich noch nicht einmal anwesend wähntest."

Da, das kam doch links von ihm! Jona drehte sich um -- und starrte direkt in die grauen Augen einer höchst seltsamen Erscheinung.

„Na, Jona Rosengren? Erschreckt?"

Die Gestalt, eingehüllt in farblose Schleier und verblichene dünne Stoffe, die wohl nicht für ein ganzes Kleid gereicht hatten, verneigte sich vor ihm, ohne ihn aus den Augen zu lassen. „Ist mir eine Ehre. Ich bin Zoëy, ‚das Nachtpfauenauge'. Freut mich, dich endlich mal privat zu treffen..."

Ihre seltsame Gewandung verlieh ihr einen Hauch von Unwirklichkeit und Schwerelosigkeit.

Reflexartig wich Jona einen Schritt vor ihr zurück. Dieses seltsame Wesen war ihm nicht geheuer.

Zoëy machte Anstalten, ihn in die Enge zu drängen, doch ehe sie ihm ihre Hände um den schlanken Hals schlingen konnte, war er bereits instinktiv ausgewichen, einen leicht skeptischen Blick in den Augen. Was wollte die von ihm?

Nachtpfauenauge... das war ein Schmetterling, fiel ihm unbewusst ein. Ein nachtaktiver Schmetterling mit fast weißen Flügeln, wenn Jona das Insekt richtig in Erinnerung hatte. Sollte ihm das wohl irgendwas zu ihrer Persönlichkeit sagen...?

Das Mädchen drängte ihn mittlerweile immer schamloser gegen die nächstbeste Wand, einen spukhaften Ausdruck in den Augen.

„Na, na, na, Süßer", gurrte sie dabei. „Fliehst du etwa vor mir? Wie ich bereits sagte: Du brauchst mich nicht zu fürchten. Das tun Admiral und Schwalbenschwanz schließlich auch nicht... Und du würdest in unserer Runde das perfekt ergänzende vierte Rad abgeben. So was wie du fehlt nämlich noch in unserer kleinen Gruppe..."

Admiral? Schwalbenschwanz? Das waren noch mehr Schmetterlingsarten... Woher kannte er bloß den Namen Admiral?

Und plötzlich fiel der Groschen bei Jona.

Oh snap!

Oh shit!

Oh fuck!

Er schluckte hart, als er jäh realisierte, dass es zum Flüchten längst zu spät war.

„Do you want to join us?", flüsterte Zoëy kalt und grinste nun. Oh weh... das würde eine Englischstunde mit historischer Hysterie werden, quite sure...

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to be continued.

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2 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 10 Jahren

Bitte, eine Fortsetzung, die story ist so gut, das ich anstatt zu schlafen, lese.

AnonymousAnonymvor etwa 10 Jahren
nyaaaa

Nun wird es unheimlich o.o

Hoffe auf ne Fortsetzung.

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