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Zwei Schwestern

Geschichte Info
Eine Geschichte über Liebe, Begierde und Schmerz.
17.2k Wörter
4.49
48.8k
5
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swriter
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Bevor Plagiatsvorwürfe erhoben werden, weise ich darauf hin, dass die Grundidee für diese Geschichte dem Roman 'Der Hof' von Simon Becket entnommen ist. In seiner Erzählung geht es um einen Engländer, der in Frankreich auf der Flucht vor der Polizei in eine Bärenfalle tappt und von zwei Schwestern gefunden und gesund gepflegt wird. Diese Vorlage hat mich zu meiner Geschichte inspiriert. Die Parallelen zum Original dürften im Laufe der Handlung überschaubar sein, die erotischen Szenen dafür zahlreicher.

Meine Geschichte spielt im 19. Jahrhundert zur Zeit eines nicht näher bezeichneten Krieges.

Auch wenn der Titel der Geschichte etwas anderes suggerieren könnte -- es handelt sich nicht um eine Inzest-Story!

Copyright by swriter Aug 2014

*

Sein Bein schmerzte fürchterlich. Blut lief über die Wade und sickerte in seinen Stiefel. Er zog das Bein hinter sich her und machte sich Gedanken über den Blutverlust. Wie weit würde er mit dieser Verletzung kommen? Die Kugel hatte zum Glück nicht in seinen Rumpf eingeschlagen, dennoch erschwerte sie sein Vorankommen. Wie lange würde er sich noch auf den Beinen halten können? Die Schüsse hallten ihm noch in den Ohren. Die Gefechte gingen unbeirrt weiter. Bis der letzte Mann auf einer Seite gefallen war, würden sie sich bis aufs Blut bekämpfen. Männer mit den falschen Idealen, den falschen Propheten und Zielen. Er hatte sich nicht freiwillig zur Armee gemeldet. Sie hatten ihn abgeholt, wie viele junger Männer, um die sich ihre Mütter sorgten. Die meisten von ihnen trauerten bereits.

Würde seine Mutter ihn jemals wiedersehen? Würde er seine kleine Schwester noch einmal sehen dürfen? Sich an ihrem süßen Lächeln erfreuen, in das schelmische Gesicht blicken, das süße Grübchen an ihrem Mundwinkel betrachten können? Wie sollte seine Familie ohne seine Hilfe die Farm führen können? Er hatte sich um alles gekümmert. Sein Vater war vor drei Jahren gestorben. Seine Mutter würde die Arbeit nicht alleine verrichten können. Geld für Arbeiter hatten sie nicht. Er machte sich Sorgen um seine Familie, obwohl sich seine schwermütigen Gedanken eher um seinen momentanen Gesundheitszustand drehen sollten. Wenn er nicht bald irgendwo Unterschlupf finden und sich zusammenflicken lassen würde, müsste seine Familie jede Hoffnung auf seine sichere Rückkehr begraben.

Er spürte, wie er schwächer wurde. Er zog das Bein nach, das sich taub anfühlte. Hatte er Fieber? Eine Infektion? Lange würde er sich nicht mehr dahinschleppen können. Immer wieder vernahm er das Donnern und Knallen der Kanonen und Gewehre und versuchte, so viel Weg wie möglich zwischen der Gefahr und sich zu bringen. Was nutzte seine Flucht vom Schlachtfeld, wenn er hilflos im Wald verblutete? Er fiel und rappelte sich auf. Weitere einhundert Meter legte er zwischen sich und dem sinnlosen Kriegsschauplatz zurück. Er stolperte über eine hervor lugende Wurzel eines alten Baumes. Er geriet ins Straucheln und fiel der Länge nach hin. Ihm fehlte die Kraft, sich zu erheben und blieb liegen.

Sein Blick fiel auf ein Gewässer, das friedlich zwischen den Bäumen inmitten einer Lichtung ruhte. Wie gerne würde er sich am See erfrischen, seine müden Glieder im Wasser entspannen. Er wusste, er konnte den Weg bis zu der ersehnten Abkühlung nicht hinter sich bringen. Er schloss die Augen und stellte sich vor, in das kristallklare Wasser einzutauchen. Sich zu erfrischen, sanfte Schwimmzüge zu vollziehen und sich treiben zu lassen. Er würde sich im Wasser auf den Rücken drehen und den Himmel betrachten. Es wäre bestimmt friedlich und beruhigend. Danach sehnte er sich. Er öffnete die Augen nicht mehr, denn sein Tagtraum war viel schöner als die düstere Wirklichkeit. Hier bleibe ich, dachte er und verweilte in Gedanken am See, der seine letzte Heimatstadt sein sollte. Seine Atmung verlangsamte sich, sein Herz schlug leise und regelmäßig. Er schlief ein und glaubte, in diesem Leben nicht mehr zu erwachen.

Als er aufwachte, erschrak er. War der schöne Traum vorbei? Wo befand er sich? Er öffnete die Augen. Über ihm war weder Wald noch Himmel. Er hatte ein Dach über sich, das von Menschenhand errichtet wurde. Er befand in einem Gebäude. Er lag auf einem Bett. Es sah nicht aus, wie in einem Schlafraum. Eher wie ein einer Scheune, ohne jeglichen Komfort. Der Geruch nach Tieren stieg in seine Nase. Er versuchte sich aufzurichten, sank aber sogleich auf die Matratze zurück. Sein Kopf dröhnte, er fühlte sich erschlagen. Was war mit seinem Bein? Er schlug die dünne Decke zur Seite und erkannte, dass er nackt war. Wo war seine Kleidung und wer hatte ihn ausgezogen? Sein Blick fiel auf das verletzte Bein. Es sah schlimm aus. Unterhalb des Knies war das Bein dick geschwollen. Dort, wo der Schuss eingedrungen war, nahm er einen dicken Verband wahr. Die Wunde pochte und schmerzte, aber sein Bein war ihm geblieben. Er hatte etliche Kameraden in Lazaretten angetroffen, denen man die Gliedmaßen abgenommen hatte. Dieses Schicksal würde ihm nicht zuteilwerden.

Wer hatte ihn gefunden und ihn medizinisch versorgt? Er lauschte in die Stille seiner Behausung. Es waren keine Schüsse mehr zu hören. Der Wind wehte in den Blättern der Bäume, er glaubte, das Wiehern von Pferden zu hören. Erneut musterte er seine Umgebung. In einer Ecke lagen Strohballen auf dem Holzboden, Zaumzeug hing an einer Wand. Durch eine Öffnung in einer Wand fiel helles Tageslicht herein. Der Raum, in den man ihn verfrachtet hatte, war groß aber spärlich eingerichtet. Befand er sich auf einem Dachboden? Auf einem Holzschemel stand ein Krug mit Wasser, daneben befand sich ein Glas. Nirgendwo konnte er seine Sachen finden. Wo war seine Uniform? Wo das Gewehr, auf das er sich während seiner Flucht gestützt hatte, bis er vor Schmerzen und Schwäche nicht mehr weiter konnte? Er wollte sich aufrichten, kam aber nicht weit. Als er ein Bein aus dem Bett heben wollte, spürte er den Widerstand.

Das Klirren der Ketten bestätigte ihm seine Gefangenschaft, bevor er das Metall sah. Er zog die Decke vollständig zur Seite und nahm den Eisenring wahr, den man um sein gesundes Fußgelenk gelegt hatte. Dieser war mit einer stabilen Kette an einem weiteren Ring an der Wand neben ihm befestigt. Er war ein Gefangener. Ein Gefangener von wem? Vom Feind? Warum lebte er noch? Warum befand er sich nicht in einem Feldlazarett, wohin man die Verwundeten üblicherweise brachte?

„Wie bin ich hierhergekommen?", ging es ihm durch den Kopf. Er hörte ein Knarzen und Scharren und versuchte die Quelle des Geräusches ausmachen. Sein Blick fiel auf den Boden, keine fünf Meter vom Bett entfernt. Eine Luke öffnete sich und fiel geräuschvoll auf den Holzboden. Staub und vereinzeltes Stroh wurden aufgewirbelt. Er hielt die Lukenöffnung im Blick und hielt den Atem an. Kurz darauf schob sich ein Kopf durch die Öffnung.

Er glaubte zu träumen, als er die engelsgleichen Züge des Wesens wahrnahm, das sich durch die Luke schob. Es trug ein weißes Kleid, langes, blondes Haar fiel lockig auf seine Schultern. Die junge Frau in dem dünnen Sommerkleidchen war bildhübsch. Er schätzte sie auf kaum älter als zwanzig, vielleicht war sie jünger. Sie hatte eine schmale Figur, kaum nennenswerte Brüste, sie wirkte beinahe zerbrechlich. Sie warf barfuß. Der Gefangene verfolgte, wie sie die Luke im Boden hinter sich schloss, sich umsah und sich dann zu einer Kommode in einer Ecke des Raumes begab. Sie setzte sich schwungvoll darauf und betrachtete den Mann auf dem Bett. Sonnenlicht fiel durch ein kleines Fenster an der Wand auf ihr Gesicht, sodass sie blinzeln musste.

„Wie heißt du?", fragte John neugierig.

Die junge Frau antwortete nicht sogleich. Sie musterte den Gefangenen neugierig, taxierte seinen freien Oberkörper und antwortete dann leise: „Ich bin Amy."

Ihm gefiel der Name. Ihm gefiel das Mädchen. War Amy in der Lage, ihm seine Situation zu erklären? „Warum bin ich hier und aus welchem Grund bin ich angekettet."

„Zu deiner und unserer Sicherheit", antwortete sie. Ihre Stimme hatte einen angenehmen Klang. Sie blickte sich um, kratzte sich am linken Arm und musterte ihn erneut. „Wie ist dein Name?"

„Mein Name ist John ... Wer hat mich hierher gebracht und versorgt? Dein Vater?"

„Mein Vater ist im Krieg. Wir haben ihn seit vielen Monaten nicht mehr gesehen."

„Wer ...?"

„Meine Schwester und ich."

„Wo bin ich? Lebt ihr alleine hier?"

„Du bist auf einer Farm. Wir haben dich einige Meilen von hier im Wald gefunden. Es ging dir nicht gut und meine Schwester hat beschlossen, dich mitzunehmen und gesund zu pflegen."

„Dafür bin ich euch dankbar. Habt ihr meine Verletzung behandelt?"

„Davon weiß ich nichts. Ich kenne mich nicht mit medizinischen Dingen aus ... Auf welcher Seite hast du gekämpft?"

„Für die Richtige", erklärte John und erkannte im nächsten Moment, wie unzulänglich seine Antwort war.

„Hast du Soldaten getötet?"

„Viel zu viele."

„Wie war es? Was hast du dabei gefühlt?"

„Es war schlimm. Niemand sollte das tun", erklärte John.

„Ist das der Grund, warum du vom Schlachtfeld geflohen bist?"

Er hörte es nicht gerne, doch die junge Frau hatte recht. Er war geflohen und hatte sich dem Kampf nicht gestellt. Er hatte nicht an die Sache geglaubt, sondern nur an sein Leben und an seine Familie gedacht. „Ich bin nicht stolz darauf. Jeder tote Soldat ist einer zu viel. Ich wollte keiner von denen sein."

„Bist du verheiratet?"

Der Themenwechsel überraschte ihn. „Auf mich wartet zu Hause eine Familie. Eine Mutter und eine Schwester. Was ist mit dir? Hast du einen Freund?"

„Meine Schwester sieht es nicht gerne, wenn ich mich mit Männern unterhalte."

„Gilt das auch für mich?"

„Besonders für dich", bestätigte sie mit einem schiefen Grinsen.

John fragte sich spontan, ob Amy ihn nackt zu Gesicht bekommen hatte. Warum besuchte ihn das Mädchen? War es die Neugierde, wie der fremde Soldat aussah, woher er kam oder wer er war?

Ihre Blicke wanderten gleichzeitig auf die Bodenluke, unter der das Geräusch von stapfenden Füßen hörbar wurde. Sie sahen einander an und Amy sprang von der Kommode. „Meine Schwester."

Im nächsten Moment ging die Luke auf und eine blonde Frau hievte sich nach oben. Sie hatte ein Tablett mit einem Teller und einer Tasse bei sich und stellte dieses auf den Boden. Als sie sich aufrichtete, sah John sie fasziniert an. Sie war älter als Amy, aber nicht minder schön. Sie hatte ihr Haar zu einem Zopf gebunden, der ihr über die linke Schulter fiel. Die Ähnlichkeit zu Amy war nicht zu übersehen. Ihre Kleidung war zweckmäßig, nicht schick. Sie trug ein grünes Kleid mit einer Schürze darüber. Sie warf Amy einen tadelnden Blick zu und deutete mit einem Kopfnicken auf die geöffnete Luke. Amy zog die Schultern hoch und befolgte die Aufforderung. „Wir sehen uns, John."

Dann war sie auch schon durch die Öffnung verschwunden.

Die andere Frau hob das Tablett auf und näherte sich dem Bett. John verfolgte jede ihrer Bewegungen. Sie stellte das Tablett auf einen Schemel und hielt gebührenden Abstand zu dem Gefangenen. „Wie geht es Ihnen? Was macht Ihr Bein?"

„Es schmerzt und juckt ... Haben Sie mich verarztet?"

Sie nickte. „Wir haben Sie gefunden und hierher gebracht."

„Dafür danke ich Ihnen. Mein Name ist John."

Sie musterte ihn skeptisch und schien zu überlegen, ob sie sich ihm vorstellen sollte. „Mary."

„Ich danke Ihnen sehr, Mary ... Wie haben Sie mein Bein versorgt?"

„Ich habe die Kugel entfernt und eine Salbe aufgetragen. Ihr Bein hat sich entzündet, aber es wird wohl wieder werden."

„Warum bin ich hier gefangen?"

Sie fasste in ihre Schürze und zog Verbandsmaterial hervor. „Ich muss Ihren Verband wechseln. Ziehen Sie bitte die Bettdecke von ihrem verletzten Bein."

John hatte realisiert, dass sie seine Frage nicht beantwortet hatte. Er tat wie befohlen und legte das verwundete Bein frei. „Haben Sie mich ausgezogen, Mary?"

Mary näherte sich dem Bett und achtete darauf, John nicht zu nahe zu kommen. Sie zog eine Schere aus ihrer Schürze und begann, den alten Verband aufzuschneiden. John zuckte vor Schmerzen zusammen.

„Ihre Kleidung war verdreckt, zerrissen und Sie haben nicht gut gerochen", erklärte Mary. „Nachdem ich Sie zusammengeflickt habe, habe ich Sie gewaschen ... Solange Sie hier im Bett liegen, werden Sie keine Kleider benötigen. Oder ist Ihnen kalt?"

„Nein, sicher nicht."

John war nicht wohl bei dem Gedanken, dass ihn die beiden Frauen nackt gesehen haben könnten. Er sah zu, wie Mary den alten Verband entfernte, die Wunde prüfte und seinen Unterschenkel mit sauberem Verbandsmaterial bedeckte.

„Wird mein Bein wieder ganz gesund werden?"

„Ich bin kein Arzt", entgegnete sie abweisend. „Ich glaube aber nicht, dass es Ihnen abfallen wird."

Sie erhob sich und packte die Schere und die Reste des Verbandszeugs in ihre Schürze. Dann nahm sie das Tablett an sich und stellte es auf die Matratze. „Hier sind etwas zu Essen und ein Kaffee. Tut mir leid, wenn er inzwischen kalt sein sollte."

„Ich danke Ihnen ... Wann werden Sie mir meine Fesseln abnehmen?"

„Dann, wenn ich Ihnen trauen kann ... Wenn Sie einem menschlichen Bedürfnis nachkommen müssen ... neben dem Bett steht ein Eimer."

Sie drehte sich ohne weitere Worte um und ging auf die Öffnung am Boden zu. Sie stieg hinein und schloss die Luke hinter sich. John lauschte den verklingenden Schritten und betrachtete den Teller auf dem Tablett. Urplötzlich erkannte er, dass er großen Hunger verspürte. Nachdem er sich gestärkt und den köstlichen Kaffee runtergespült hatte, begann John, seine Umgebung zu inspizieren. Die Kette an seinem Bein erlaubte ihm, sich knapp einen Meter um das Bett herum zu bewegen. Weiter kam er nicht.

Er kniete sich vorsichtig auf das Bett und versuchte, durch das Fenster zu schauen. Es gelang ihm nicht. Von draußen waren Tierlaute zu hören. Wind pfiff durch die Bäume. Ein Vogel stieß einen kurzen Schrei aus. John ließ sich auf das Bett fallen und betrachtete sein Bein. Mary hatte den Verband professionell angelegt. Ein Arzt hätte es nicht besser machen können. Wie lange würde es dauern, bis die Wunde verheilt war? Würde etwas zurückbleiben? Was geschah, wenn er wieder bei Gesundheit war und aus dem Bett aufstehen konnte? Würden sie ihm die Kette abnehmen und ihn gehen lassen? Warum hatten Mary und Amy Angst vor ihm und trauen ihm nicht?

John verlor sich in seinen Gedanken und schlief kurz darauf ein. In seinen Träumen wurde er von unsäglichen Szenen auf dem Schlachtfeld heimgesucht. Er wachte schweißgebadet auf und sah sich blinzelnd um. In seinem Gefängnis war es dunkel geworden. Nur noch wenige Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster. Er spürte seine Blase und erinnerte sich an den Eimer, von dem Mary berichtet hatte. Er schob die Bettdecke von sich und rutschte an den Rand des Betts. John schob beide Beine über die Matratze und versuchte aufzustehen. Ein starker Schmerz fuhr mit voller Wucht in sein verletztes Bein. Er fiel auf das Bett zurück und stöhnte schmerzvoll auf. Nach einer kurzen Verschnaufpause unternahm er einen neuen Versuch. Er humpelte zu dem Eimer und baute sich vor diesem auf. Er ließ es laufen und erfreute sich an dem erleichternden Gefühl. Er schloss die Augen und seufzte zufrieden auf.

„Tut doch gut, wenn man sich endlich erleichtern kann, oder?", drang plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit zu ihm.

John erschrak, verfehlte den Eimer und geriet ins Wanken. Er fiel auf das Bett und versuchte die Person auszumachen, die ihn angesprochen hatte. Amy saß erneut auf der Kommode und starrte ihn neugierig an. John zog rasch die Bettdecke über sich und betrachtete die junge Frau. „Amy ...? Was tust du hier?"

„Mir war langweilig. Da wollte ich dir Gesellschaft leisten."

John wurde sich bewusst, dass sie ihn nackt gesehen hatte. Noch dazu beim Wasserlassen. „Und was sagt deine Schwester dazu?"

„Mary denkt, dass ich im Wald Pilze sammle."

„Dann solltest du das besser tun, anstatt fremde Männer aus der Dunkelheit heraus anzustarren."

„Stört es dich, dass ich dich nackt gesehen habe?"

John fiel keine sinnvolle Erwiderung auf die Frage ein. „Wie lange sitzt du da schon?"

„Nicht sehr lange. Ich habe dir beim Schlafen zugesehen ... Du hast geschnarcht."

„Äh, ja ... Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht besser wieder gehen solltest."

„Warum? Möchtest du keine Gesellschaft?"

„Wenn deine Schwester dich hier bei mir sieht, gibt es bestimmt Ärger."

„Das ist ja dann mein Problem", stellte das Mädchen fest und sprang von der Kommode.

Sie hatte noch immer das weiße Kleid an und John fragte sich, ob sie darunter noch etwas anderes trug. Amy setzte sich an das Bettende und lächelte John neckisch an. „Du bist nicht der erste Mann, den ich nackt zu sehen bekomme."

„Also hast du doch einen Freund?"

„Das habe ich nicht gesagt ... Ganz in der Nähe gibt es einen See."

John erinnerte sich, diesen kurz vor seiner Ohnmacht gesehen zu haben.

„Bevor es zum Krieg kam, haben etliche junge Männer in dem See gebadet. Rate mal, wer heimlich hinter den Büschen gesessen und zugesehen hat?"

Er traute Amy durchaus zu, dass sie auf der Lauer gelegen hatte, um sich die nackten Leiber des anderen Geschlechts zu Gemüte zu führen. „Was ist mit dir ...? Badest du auch hin und wieder in dem See?"

„Manchmal. Ist aber schon ein paar Tage her", antwortete Amy. Sie grinste John an und fragte: „Fragst du dich gerade, ob ich beim Baden im See nackt bin?"

John versuchte, sich Amy ohne das Sommerkleid vorzustellen. Er spürte, wie sich etwas zwischen seinen Beinen regte. Es begann an seinem Penis zu kribbeln und John zwang sich krampfhaft, an etwas anderes als an ihren Hintern und ihre Brüste zu denken.

„Warum bist du mit keiner Frau zusammen?", fragte die junge Frau neugierig.

John seufzte. „Kann ich dir nicht sagen ... Vielleicht fühle ich mich zu jung dafür. Zudem hatte ich auf der Farm meiner Familie immer viel zu tun. Hat sich halt noch nicht ergeben."

„Gefalle ich dir?"

Die offene und direkte Art überraschte John und so richtig konnte er damit nicht umgehen. Amy schenkte ihm ihr süßestes Lächeln und schob sich eine widerspenstige Haarsträhne hinter das rechte Ohr.

„Du bist hübsch."

„Würdest du eine wie mich heiraten?"

„Wenn ich dich besser kennen würde ... Ich weiß es nicht genau", gab John zu.

„Du könntest mich besser kennenlernen."

Was hatte sie im Sinn? Sie flirtete mit ihm und wollte ihn eindeutig aus der Reserve locken. John hatte keine Ahnung, wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. „Ich bin mir nicht sicher, was deine Schwester davon halten würde, wenn du dich mit einem Gefangenen einlassen würdest."

„Wenn es nach mir ginge, müsstest du die Ketten nicht tragen", stellte Amy klar. „Du würdest uns doch nichts tun, oder?"

„Nein. Natürlich nicht."

Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu. Amy taxierte ihn, schien kurz in Gedanken versunken zu sein und fasste sich ohne Vorwarnung an den Saum ihres Kleides. In einer fließenden Bewegung stand sie auf und zog das Kleid über ihren Kopf. John staunte nicht schlecht, als er im nächsten Augenblick nichts als nackte Haut zu sehen bekam. Das weiße Sommerkleid war das einzige Kleidungsstück, das Amy am Leib getragen hatte. Sie behielt es in der Hand und ließ sich betrachten. Ihre Arme hingen locker an ihrem Körper herab.

„Was tust du da?"

„Gefällt dir, was du siehst?"

John starrte auf ihren nackten, dünnen Körper. Sie hatte lange Beine, kein Gramm Fett am Leib. Amys Bauch war flach, ihre Brüste unscheinbar. Im diffusen Licht, das durch das Fenster fiel, erkannte er ihr buschiges blondes Schamhaar. Sein Körper reagierte. Das Blut floss zielgerichtet in seine untere Körperhälfte. In kürzester Zeit war sein Penis hart. John war froh, dass er seine Erregung mit der Decke verbergen konnte.

„Du solltest dich wieder anziehen."

„Warum?"

„Mary kann jeden Moment hier hochkommen."

„Nein, ganz bestimmt nicht."

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