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9JFF – Der Bodyguard

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Alleine aus Selbstschutz sollten wir über dieses Wissen verfügen, selbst wenn wir keine Produkte zum ‚Geld verdienen' daraus bauen!"

„Nun, was ist das, was ich trage?"

„Um ehrlich zu sein, ein Prototyp zum Selbstkostenpreis, wobei die Entwicklungskosten nicht eingerechnet sind!

Wir müssten dann wenigstens noch eine Null dran hängen, da hätte selbst dieser Herr Papa die Segel gestrichen.

Nun, wir verkaufen die Teile nicht an jeden, vor allem nicht an solche bei denen wir Ehetischprobleme sehen. Die Prinzessin hat diese Möglichkeit nur aus drei Gründen von uns bekommen, sie ist schützenswert, denn es ist wahrscheinlich, dass sie ihr Land auf einen besseren Weg führt. Du bist ein Mensch, der getötet hat. Drei Mal und immer mit dem Hintergrund, eine akute Gefahrensituation zu bereinigen und so die Sicherheit vieler durch den Tod einzelner sicherzustellen.

So wissen wir, dass du Allmacht-Gefühlen relativ sicher gegenüber stehst."

Ich musste schlucken, 25 Milliarden EURO, für die drei Anzüge und die Schulungen, meine Informationen über die Firma müssen an einigen Ecken sehr falsch gewesen sein. Dann das er wusste, das ich während meiner GSG9-Zeit zwei Mal Leben beenden musste, war vor dem Kerl denn kein Server sicher?

„Zu eins, ja vor mir ist kein Server sicher, selbst die, die nicht am Internet hängen.

Zu zwei, die Berichte, die du bekommen hast, waren mit die besten, die seit vier Jahren über unsere Firma gemacht wurden und doch viel zu klein angesetzt, selbst wenn du die Werte doppelst, ist das noch viel zu gering.

Da es zu unserer Firmenpolitik gehört, keine Steuern zu hinterziehen, ist es verdammt schwierig, die Umsätze zu verbergen.

So haben wir Wege gefunden, das ist allerdings der Bereich, wo Lisa und Melanie die meiste Zeit reinstecken. Aktuell können wir uns kein Monopolverfahren leisten. Wenn mein Sohn, Mellanies Zwillinge und die Tochter von Manfred und Lisa und der Sohn von Manfred und Anna ihre eigenen Firmen in der Genossenschaft haben, werden wir wieder mit offeneren Karten spielen können."

Ich schüttelte den Kopf und versuchte zugleich zu begreifen, was ich gehört hatte und was dieser Mann im Verkehr machte. Ganz nebenbei hatte er neun Kletten entdeckt und drei verschiedenen Geheimdiensten zugeordnet. CIA, die Russen und Indien.

„Ihr wollt also nach Saudi-Arabien umziehen, wenn die Prinzessin an die Macht kommt?"

„Nein, wir wollen nur einige bestimmte Bereiche auslagern, hauptsächlich Forschung und ein paar bestimmte Typen, wo es einfacher ist, sie in dem heißen Wüstenklima herzustellen!"

Ich nickte, das machte wirklich Sinn.

So, wo das geklärt ist, werden wir einen trinken gehen und damit dir Blindfisch mit deinen Frauen helfen. Wenn du nicht aufpasst, werden sie dich noch in ihrer Erotik garen.

„Woher weißt du?"

Er sagte kein Wort, in der ‚ER' des Wagens entstand das Bild der beiden Frauen, die wie ich in Ausbildung waren. Wann hatte er begonnen, die Informationen abzugreifen?

Er lachte, als er meinen entsetzten Blick sah.

„Nun, ich bin einer der Entwickler und ich bin einer deiner Ausbilder und solange die Ausbildung dauert, habe ich Zugriff, danach deaktiviere ich den Account und nur wenn du mich einlädst, werde ich ihn nutzen können.

Manfred lacht sich übrigens über die Situation tot, er hat vor zehn Jahren etwas Ähnliches mit Lisa erlebt, nur das sie wesentlich offener mit ihren Bedürfnissen und Wünschen umgegangen ist!"

Jetzt war ich vollends überfahren.

Wir landeten in einem kleinen Pub in der Innenstadt, den ich nie gefunden hätte, selbst mit Adresse und einer Anleitung. Mein Begleiter war wohl Stammgast, der Wirt nickte ihm nur zu und schaute zu einer Tür am Ende des Raumes auf der ‚Privat' stand. Hans nickte und als wir sie erreichten, öffnete sie sich.

In dem Raum saßen sechs Gestalten an acht großen Laptops. Was auch immer sie machten, es wirkte sehr technisch. Selbst in der Cyber-Sicherheits-Abteilung von Landeskriminalamt und ähnlichen Einrichtungen, hatte ich noch nie so viele Terminals gesehen, auf denen Text in solch einer Geschwindigkeit vorbeirollte.

„Gestatten, meine zweite IT-Sicherheitsabteilung, zuständig für Penetrationstest rein auf Softwareseite. Alles ausgesuchte Leute."

„Jungs, das ist der Mann, dem ihr, somit wir, in Saudi-Arabien den Rücken freihalten, also gebt euch Mühe und gibt es was Neues?"

„Yep, ich habe ein nettes Skype-Video abgefangen und eine Seite war ein Deep-Fake, ich habe sogar die Aufnahmen des Originals!" meldete ein dürrer Mann, der sogar noch länger als Hans war.

„Geil, wissen wir die passende Nachrichten-Agentur, oder von welcher Zeitung oder ähnlichem es gemacht ist?"

„Yep, wobei es auch in der Heimatsschutzbehörde in den USA knallen wird, wenn das aufkocht. Also werden wir die Verteilung etwas anders machen als gewohnt."

„Youtube?"

„Google ist eine der wenigen Plattformen, die selbst die CIA innerhalb von 2 Minuten klein bekommt! Da das Video dann innerhalb von fünf bis fünfzehn Minuten offline gehen wird, bereiten wir gerade eine Torrent-Orgie vor, das wird noch was dauern."

Hans lachte nickend und zog mich zu einem Sofa, das vor lauter Monitoren nicht zu sehen war, als wir den Raum betreten hatten.

Der Wirt kam in den Raum, brachte eine halbvolle Flasche wirklich guten Whiskey und eine Flasche Cola.

„Das braune Zeug ist gegen meinen Durst und das andere ist eine olfaktorische Tarnung, wenn auch lecker."

Es gab vier Gläser, zwei klassische für den Alkohol und zwei für die Cola. Der Gastgeber schenkte ein, mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit war er nach meinem Geschmack zu knickerig, aber er hatte recht, ich musste nüchtern bleiben.

Die nächste Stunde redeten wir über meine Zukunft und wie sehr die beiden Frauen, die ich begleitete, in mich verliebt seien. Er brauchte eine ganze Stunde, um mich zu überzeugen.

Dann zeigte er mir etwas, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen hätten können, selbst mit dem Wissen, das sie eine Firma hatten, die spezielle Anzüge als Sexspielzeug machten.

Wobei sein Schlusssatz der wichtigste Tipp war: „Sei mutig, sei dreist, sei kreativ. Nimm dir Yara offiziell und mach die Prinzessin glücklich, ohne sie zu berühren.

Und noch was, wir können Gott spielen und Jungfrauen direkt oder indirekt zu Müttern machen!"

Dann stießen wir an und völlig benommen vom letzten Satz, wankte ich wie besoffen zum Wagen. Hans stützte mich, ebenso wankend. Zwei Männer hatten feucht fröhlich Freundschaft geschlossen. Mein Gott, wie gut war er im ‚in die Irre' führen.

Als wir in den Wagen stiegen und der Automat startete, um uns zum Firmengelände zu bringen, musste ich Fragen: „Wenn das eben deine Angestellten waren, warum hast du ausgerechnet diesen Laden besucht?"

„Weil sie eben nicht nur meine Angestellten sind, sie sind Freunde aus der Scene, White-Hats, der Laden ist bekannt, dass die White-Hats sich hier treffen und ich dazu gehöre. Kein Geheimdienst der Welt traut sich ohne ausreichenden Grund in diese Höhle.

Sie haben es oft genug versucht und immer bereut. Jedes Mal sind dunkle Machenschaften von ihnen an die Presse gespült worden, sodass ihre Chefs den Hut nehmen mussten. Es ist der sicherste Ort in ganz Europa, neben dem Firmengelände natürlich.

Es ist ein verbotener Ort und das wir zusammen unterwegs waren, besser sind, war ja kein Geheimnis, nur worüber wir gesprochen haben!", er kicherte wie ein Grundschulkind über einen gelungenen Streich.

Die Ausbildungsrunde meiner Prinzessin und Yara würde genau dann beendet sein, wenn wir auch bei dem Gelände ankamen. Ich kam gerade passend zum speziellen Fitness und Gewöhnungstraining.

Die Frauen waren verwirrt, was mit ihnen auf dem Laufband passierte.

„Das ist eine kleine Strafe für heute Morgen!"

Was beide zum Kichern brachte, denn es zeigte ihnen, wie sehr mir ihr Anblick heute Morgen gefallen hatte. Ich hatte neben einigen hundert verschiedenen Schuhen, heute auch unterschiedliche Kleidung für sie, Oberbekleidung. Für Unterwäsche war es noch zu früh. Allerdings gab es heute zwei Unterschiede zu den letzten Tagen. Zum einen bekamen die beiden immer unterschiedliche Kleidung und Schuhwerk und für jedes Teil musste ich entweder ‚nochmal' angeben oder ‚nie mehr'.

So würde ich schnell und einfach eine Liste erstellen, in was ich die Damen gerne sah.

Hans hatte mir unter anderem erklärt, wie ich den Kleiderrausch der Damen einschränkte, sie würden nur noch aus dem wählen können, wo ich wenigstens zweimal auf ‚nochmal' gestimmt hatte.

Jetzt war die Frage, wie sie darauf reagieren würden. Immerhin konnten sie mich noch direkt fragen, wenn sie meinten, sie bräuchten etwas mehr Auswahl.

Sie sagten nichts zu dieser Veränderung ihrer Möglichkeiten, auch nicht als wir am Abend auf dem Weg zu einem Restaurant waren. Manfred und Hans hatten uns zu einem Essen eingeladen. Beide trugen dem Wetter angepasste Sommerkleider aus Leinen und ein schlichtes buntes Seidentuch mit abstrakten Mustern. Was sie allerdings darunter trugen (sie wussten, dass ich es wusste), war waffenscheinpflichtig.

Yara sprach mich an, als wir drei alleine den anderen im Konvoi folgten.

„Elias, es ist beruhigend, das du deine Hand über uns hältst, wir wollen gerne wissen, wie wir dir danken können?"

Ich schluckte, denn so wie sie es betonte, war es mehr als eine zärtliche Hoffnung.

„Was stellt ihr euch vor?"

„Was ist eure Hoffnung?"

„Eine starke männliche Schulter, die uns Frauen durch den Sturm hilft!"

„Dafür bin ich da!"

„Stimmt, aber du machst nicht einfach einen Job, du bist mehr wie ein Vater oder Partner für uns."

„Yara, rede Klartext, bitte!"

„Wie willst du uns?"

„Wie meinst du das?"

„Wir sind dir dankbar! In den letzten Jahren hast du uns mehrere hundert Mal das Leben gerettet, du hast dein eigenes Leben bewusst in Gefahr gebracht, als du sie vor ihrem Bruder gerettet hast."

Ich seufzte bei dieser Erinnerung.

„Wir wollen dir etwas Persönliches geben, schenken, denn du hast es verdient!"

„Was meint ihr damit?", ich ahnte, wohin sie wollten.

„Wir gelten in unserer Heimat schon als alte Jungfern und als nicht mehr verheiratbar, doch wissen wir, dass du uns absolut attraktiv findest."

„Ihr seid beide wunderschöne Frauen, aber ich weiß immer noch nicht, wo ihr hin wollt!"

Ich ahnte es, aber sie sollten es sagen, damit ich mir sicher sein konnte. Ich konnte im Rückspiegel sehen, wie sie nervös wurden und sich gegenseitig Kraft gaben, indem sie sich die Hände hielten.

„In den letzten Tagen haben wir etwas kennengelernt, was wir bisher nicht kannten. Wie es sich anfühlt, eine Frau zu sein, eine Frau, die eine echte Sexualität hat!" Sie wurde rot, ich kam mir fast schäbig vor, sie weiter zu bedrängen, aber es war notwendig. Ich schwieg und überlegte, was sie meinten. Beide Frauen hatten Nylons, Strapse und ein elegantes BH- Höschen-Set wie aus Seide gewählt. Das war eine Möglichkeit, aber die möglichen Konsequenzen machten mir Angst.

Nun brach die Prinzessin das Schweigen: „Elias, du kannst bestimmen, wie wir dir gefallen, tue es!"

„Und dann? Das ist, wie einem Hungernden hinter einer Scheibe ein Festmahl zu zeigen."

„Nicht nur für dich, Elias!", kam es von Yara. Die Stimme war fest und doch hörte ich ihre versteckten Tränen.

Im Hinterkopf dankte ich Hans, dass er diese Entwicklung vorhergesehen hatte.

„Dieser große Mann hatte zu 100% Recht.

Leider hat er keine Lösung wo die Prinzessin mich auch als ihren Mann nehmen kann, zumindest so wie es Natur vorsieht!"

Die Frauen sahen sich verwirrt an. Ich hoffte, es würde der richtige Zeitpunkt sein. Ich startete sein Geschenk, was wohl sein Ziehsohn für ihn entwickelt hatte.

Das Höschen von der Prinzessin wurde hart und wanderte langsam zu ihrem Busen, ein starres Korsett, umschloss ihren doch so weiblichen Körper. Als das abgeschlossen war, wartete ich auf eine Reaktion der beiden, es gab sie, allerdings war es nur ein Flüstern zwischen den beiden Freundinnen. Dann kam die Begründung für diesen Schutzmantel der Prinzessin, es entstanden drei kleine Finger über Yaras Klit, die mit einer sanften und langsamen Massage begannen. Der Kokon der Prinzessin kopierte die Gefühle, die Yara gerade hatte, so dass beide Frauen erregt wurden. Wieder flüsterten die beiden.

„Yara, ich möchte deine Busen streicheln, dann werdet ihr verstehen!"

Sie lief rot an, streckte aber den Oberkörper nach vorne und bot mir ihre schönen Hügel an.

Beide Frauen stöhnten leise, als ich sanft über den kleinen Hubbel des linken Nippels streichelte, der sich durch den Stoff abzeichnete.

„Meintet ihr so etwas?"

„Ja!", kam es bestimmt und doch zärtlich von meiner Prinzessin.

„Wie stellt ihr euch das weiter vor?"

Ich musste bei ihrer fahrigen Antwort: „Äh...", lächeln, soweit hatten sie nicht gedacht. Was mich bei der Prinzessin irgendwie verwunderte, sie war eigentlich ein Mensch, der immer einen Plan entwickelte, bevor sie in Aktion trat.

„Ich muss euch etwas gestehen, ich bin über euer Angebot nicht so überrascht, wie ich es sein sollte. Was das spezielle Höschen der Prinzessin sicherlich deutlich macht.

Hans hat mich darauf vorbereitet, da er es im Gegensatz zu mir gesehen hat. Bis eben habe ich es ihm nicht wirklich geglaubt.

Er hat mir zugleich Informationen gegeben, die nur diese Lösung als den einzig gangbaren Weg zulässt, das die Prinzessin zu einer Art ‚Queen Victoria' wird."

Beide Frauen schluckten, vor allem die Prinzessin wurde blass. Diese in der Weltgeschichte so wichtige Frau ist nie Mutter geworden und das war etwas, was diese schöne Frau in eine existentielle Krise schicken konnte. Weniger als das Nichterleben sexueller Partnerschaft.

„Ich denke wir treffen die Leute heute nicht nur wegen einem netten Beisammensein, sondern sie werden ihnen einen Vorschlag für die Zukunft machen, Prinzessin.

Mein Vorschlag ist, sie hören diesen Leuten zu, sie sind weiser als wir es sein können, da sie ganz andere Quellen mit Informationen anzapfen.

Sie sind außerdem so anders, dass sie außerhalb der gängigen Konzepte denken, sie können uns helfen, Wege zu finden, die wir nicht sehen können!"

Die Prinzessin nickte: „‚Anders' ist eine gute Beschreibung, es scheint fast so, als würden sie außerhalb unserer Gesellschaft stehen und ich meine damit die Menschheit." Wie wahr dieser Gedanke war, würde ich erst in 25 Jahren begreifen.

Nachdenklich betraten wir das Lokal, welches zu meiner Überraschung sehr gut gefüllt war. Einige Personen erhoben sich sogar und verbeugten sich vor der Prinzessin, es war scheinbar mehr als nur ein Landsmann von ihr hier zu Besuch. Wieder einmal wurden wir in einen Hinterraum geführt und wenn ich es nicht aus Riad gewöhnt gewesen wäre, hätte mich die orientalische Pracht des großen Raumes erschlagen.

Es waren auch hier in dem Raum viele Menschen anwesend, aber sie schienen geladen worden zu sein. Das ich einen Mönch und einen orthodoxen Juden sah, die zusammen mit einem Imam an einem gemeinsamen Tisch saßen, war für mich die zweitgrößte Überraschung, die Größte war, dass sie scheinbar über einen Witz des Mönches schallend am Lachen waren.

An ihrem Tisch war Platz für fünf weitere Personen, diese Plätze wurde während des folgenden Essen nicht besetzt, obwohl alle anderen Tische bis an ihre Grenze gefüllt waren. Bei uns saßen Hans, Manfred, Lisa, Anna, Ralf und ‚Numero Uno'. Ihre Partnerin Flummi saß einen Tisch weiter, bei zwei der Personen, die ich in dem Hinterzimmer des Pubs kennengelernt hatte. Sie aßen nicht, sondern saßen an ihren Laptops und hatten scheinbar ihren Spaß. Was so komisch an vorbeifliegenden Textzeilen war, würde ich später am Abend verstehen, wenn auch nicht begreifen.

Als ich mich suchend im Raum umsah, sah ich auch meine Trainerin für die Schießübungen sowie auch den restlichen Vorstand. Das schwule Paar, wie ich es getauft hatte, saß am größten Tisch, zusammen mit einer Gruppe von 25 Personen, die Leibwächter und/oder Söldner bildlich auf die Stirn tätowiert hatten. Sie genossen das gute Essen, wenn auch in Maßen, Alkohol sah man keinen auf dem Tisch, sie waren eindeutig in Bereitschaft.

Der Letzte und Unauffälligste der Vorstände, wenn ich mich richtig erinnerte, war sein Name Jens, saß mit seiner Partnerin an einem weiteren Tisch, auf dem diverse Laptops aufgebaut waren. Dabei saßen junge Menschen, die optisch Geek schrien. Dann viel mir auf, dass die Fenster keine waren, sondern große Monitore, auf denen nur das Kölner Panorama gezeigt wurde.

Diese Leute waren nicht nur Paranoid, sie liebten es einfach, dieses Spiel zu spielen und waren deswegen so gut darin. Ich lachte, als ich sah, wie die beiden IT Tische sich mit Handzeichen unterhielten. Sie vertrauten nur darauf, was nicht digital war, wenn wirklich wichtig war, es geheim zu halten.

Das Essen wurde von drei jungen Männern serviert, die auch sehr gut Arabisch sprachen. Sie waren schnell, aufmerksam und schwitzten bei der Menge an Leuten, die sie zu bewirten hatten. Hin und wieder, wenn die drei einfach nicht genug Hände hatten, nickte Georg einem oder zwei der Söldner zu, die dann halfen.

Das Essen war vorzüglich, aber ich war mehr damit beschäftigt, meine Umgebung aufzunehmen. Die Menge an Eindrücken überforderte mich fast, weil ich versuchte die wirkliche Struktur der Organisation zu verstehen, in deren Händen wir waren.

Beim dritten Gang dieses Essen, was der Palastküche des Königs Ehre gemacht hätte, fiel mir auf, dass jemand fehlte. Ich fragte Hans, wo seine Partnerin war und deutete auf den leeren Platz neben ihm.

„Sie hilft aktuell in der Küche. Ach ja, entschuldige, ich habe mir deine Kollegen ausgeliehen. sie sind bei Hannelore, wir werden heute unter Umständen einen der Gegner der Prinzessin kalt stellen. Hannelore ist aktuell die Einzige neben euch dreien, die es kann!"

Mein verwirrt fragender Blick ließ ihn boshaft auflachen.

„Nun, wir alle können gewisse Gifte erkennen und neutralisieren, allerdings ist bei euch eine neuere Version dieser speziellen Naniten integriert. Ihr könnt zum einen wesentlich mehr unterschiedliche Gifte erkennen, zum anderen könnt ihr auch mehr Gifte und zum Teil wesentlich höhere Dosen neutralisieren.

Wir haben diesen Raum schon bei eurer Ankunft angemietet für ein gemeinsames Essen, das ist scheinbar bis zu den Feinden der Prinzessin in Riad durchgesickert und nun sie haben wohl einen spielsüchtigen Tellerwäscher gefunden, der irgendwie helfen soll, die Prinzessin zu vergiften. Wir wissen welches Gift genutzt werden soll, aber nicht wie und wann es verabreicht werden soll."

„Wie könnt ihr dann so ruhig hier sitzen?"

„Das tun wir nicht, wir haben nur keine Lust, uns von ein paar Raudis den Spaß am Leben verleiden zu lassen. Es ist blöd genug, dass wir so viel Sicherheitspersonal mitbringen mussten und meine geliebte Frau in der Küche hängt, anstatt an meiner Seite zu sein.

Du erinnerst dich an das abgehörte Gespräch? Dieser Spur sind unsere Leute nachgegangen, nicht nur die, die du hier siehst. Wir haben so herausgefunden, was sie benutzen wollen. Es ist ein tückisches Gift, in neun Wochen gäbe es die ersten Symptome und in elf sollte sie qualvoll verrecken.

Hier in Europa, vor allem in Deutschland hätte sie übrigens ohne Nebenwirkungen überlebt. in ihrem Heimatland waren die Labortechniker bestochen, das Gift nicht zu suchen, so haben sie es geplant.

Wobei wir einen gefunden haben, der sich bestechen ließ, um an die Informationen zu kommen und dann hat er diese in einer digitalen Zeitbombe versteckt. Ob es sein Gewissen war, was sich später meldete, oder er das von Anfang an so geplant hatte, nun das kann ich nicht sagen."

Ich nickte und nun sah ich das größere Bild, sie nutzten die Gefahr als Deckmantel. Sie verhinderten, dass es eine echte Gefahr gab, ohne groß auf dem Busch zuschlagen, um die Hintermänner zu finden oder mit Beweisen in Verbindung zu bringen. Dann wurde mir bewusst, dass er die gesamte Zeit Englisch gesprochen hatte und die Prinzessin mit offenen Mund den Mann mir gegenüber anstarrte. Sie war verängstigt, aber das war nicht der Grund für ihre Starre, sondern die Ruhe und Selbstverständlichkeit, mit dem er über das Thema sprach.