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Alisha: Niemand

Geschichte Info
Alisha erlebt einen gewaltsamen Übergriff.
3.5k Wörter
4.38
8.7k
3
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(c) Astrum Argenteum 2022

Für X, die weniger „Glück" hatte

[Inhaltswarnung: sex. Gewalt]

Juli 2022

Es war Freitagnachmittag und ich saß mit einem kalten Sixpack Bier am Mainufer, wie Alisha es mir per Whatsapp aufgetragen hatte. Die Hitze lag immer noch wie eine Glocke über der Stadt, aber immerhin war es am Fluss erträglicher. Während ich auf Alisha wartete, schaute ich mir die Selfies von ihr im Chatverlauf an, die sie mir vor nicht ganz einer Stunde geschickt hatte. Sie war nackt, am Wasser, umgeben von leuchtend-grüner Vegetation, von der Sonne gebadet... wunderschön.

Als sie nach kurzer Zeit auf ihrem Rennrad angebraust kam, fiel mir auf, dass sie für ihre Verhältnisse wirklich erstaunlich gebräunt war. Bei diesem heißen Sommer aber auch nur schwer zu vermeiden. Neben ihren häufigen Besuchen bei unseren Freunden Gerd und Natalya im Taunus, an deren Pool sie sehr wenig bekleidet sehr viel Zeit verbrachte, lag das vor allem an ihrer Arbeit in Neu-Isenburg.

Sie hatte für ihre Semesterferien durch die Vermittlung eines ihrer Filmwissenschafts-Professoren einen Job als technische Assistentin in einer Filmproduktion ergattert, die dort ihren Standort hatte. Dafür war sie durch ihr Studium und diverse Praktika natürlich voll qualifiziert, doch könnte auch eine Rolle gespielt haben, dass sie mit dem Professor, der einige sehr spezielle Vorlieben besaß, regelmäßig sexuell verkehrte.

Aber wie auch immer, selbst wenn er nicht übermäßig gut bezahlt war, brachte ihr der Job viele neue praktische Erfahrungen und Kontakte -- und darum ging es im Film-Business. Dafür fuhr sie jeden Tag mit dem Rad von der Innenstadt bis nach Neu-Isenburg, was man nicht nur an ihrer gebräunten Haut, sondern auch an ihrem durchtrainierten Körper sehen konnte. Etwas, das auch etlichen anderen Männern am Ufer auffiel, die ihr lüstern hinterherschauten, während Alisha auf mich zusteuerte.

Sie trug ein rostrotes tailliertes Baumwollkleid, das so kurz war, dass es ihr beim Fahrradfahren immer wieder über den Hintern flatterte und ihr Höschen freilegte, was sicher auch ein Grund für die männliche Aufmerksamkeit war. Durch ihre Körperhaltung auf dem Rennrad konnte man ihr gleichzeitig fast bis zum Bauchnabel schauen, was vermutlich schon den ein oder anderen Beinahe-Verkehrsunfall verursacht hatte. Sie trug keinen BH, auch wenn ich mir sicher war, dass sie heute Morgen einen angezogen hatte, bevor sie zur Arbeit fuhr. Bei ihren kleinen festen Brüsten war das Kleidungsstück ohnehin nur eine Konzession an die gesellschaftlichen Sitten und ihren Arbeitgeber. Dazu trug sie Sneaker und eine breite Sonnenbrille.

So sah sie aus wie das blühende Leben, was nicht ohne Ironie war, angesichts der Tatsache, dass sie die meiste Zeit als Geschöpf der Nacht und Prinzessin der Unterwelt in Erscheinung trat. Bei 30 Grad im Schatten wurde eben auch der härteste Goth zum Hippie. Nur ihre Piercings und die diabolischen Tattoos, die sich während der Pandemie durch neue Einnahmequellen vermehrt hatten, gaben Rückschluss auf ihre Affinität zur Dunkelheit.

Trotz dieser lebensbejahenden Erscheinung sah sie grimmig und richtig angepisst aus. Ich war vorgewarnt, sie hatte mir bereits auf Whatsapp geschrieben, dass irgendwas passiert war. Wütend warf sie ihr Rad auf den Rasen und holte ihren Drehtabak aus ihrer Umhängetasche. Ich saß auf der Wiese und schaute sie von unten an, in Erwartung ihres Wutausbruchs. Sie drehte sich eine Zigarette, zündete sie an, machte sich ein Bier auf, trank fast die ganze Flasche auf ex, dann legte sie los:

„Alter, what the actual fuck! Weißt du, was mir gerade passiert ist?"

Sie hatte in ihren Nachrichten einiges angedeutet, war aber offenkundig in einem Adrenalinrausch gewesen, so dass ich mir nicht alles zusammenreimen konnte.

„Ich war auf dem Rückweg vom Set und wollte noch kurz am See vorbei."

Sie meinte einen See im Waldstück zwischen der Stadt und Neu-Isenburg, wo sie öfters vor oder nach der Arbeit einen kurzen Stopp zum Schwimmen einlegte.

„Ich bin wie üblich zu meinem Platz gegangen, hab das Rad abgestellt, meine Sachen abgelegt und bin schwimmen gegangen, es war niemand sonst da."

„Nackt?"

„Ja, natürlich nackt."

Sie zog an ihrer Zigarette und schaute mich lauernd an, ob ich an dieser Tatsache etwas auszusetzen hatte. Das hatte ich natürlich nicht.

„Ich wollte echt nur ne kurze Runde schwimmen. Als ich auf dem Weg zurück bin, sehe ich drei Typen, die am Ufer stehen und meine Kleider in der Luft schwenken."

Sie zog wieder an der Zigarette und leerte dann die Bierflasche. Ich reichte ihr eine neue, die sie mit dem Feuerzeug öffnete.

Sie redete weiter: „Die standen am Ufer und hatten meine scheiss Kleider in der Hand, machten sich lustig, dumme Sprüche und so."

„Wer waren die?"

„Keine Ahnung, irgendwelche Asi Jungs, vielleicht gerade mal volljährig. Also, ich war im Wasser und bin halt zum Ufer geschwommen und hab ihnen zugerufen, sie sollen meine Sachen hinlegen. Und da sind sie halt ganz witzig und so ‚komm doch raus und hol sie dir', hö hö. Klar. Ihr Ficker. Sie hatten genau gesehen, dass ich nackt war. Sie wollten ihre Macht über mich demonstrieren, die kleinen Hurensöhne. Also musste ich überlegen, wie ich da rauskomme. War es ein dummer Streich, oder war es gefährlich für mich?"

Ich nickte. Mir gefiel absolut nicht, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickelte.

„Also schwamm ich so nah ans Ufer wie möglich, ohne aufzustehen. Ich sagte noch einmal höflich, dass sie mir meine Kleider geben sollen. Aber sie lachten nur und provozierten. Einer war der Wortführer, er hatte meine Kleidung, der zweite hatte sein Smartphone in der Hand und filmte mich, der dritte hielt sich eher zurück. Ich versuchte die Situation einzuschätzen. Fliehen war nicht drin, offensichtlich."

Sie hatte ihre Zigarette fertiggeraucht und machte sich sofort daran, die nächste zu drehen. Immer noch stand sie vor mir, zitterte vor Wut.

„Ich wurde jetzt lauter. Er soll mir meine Kleider geben, es ist Nötigung und überhaupt, der andere Typ soll mich nicht einfach so filmen, was ihnen einfällt. Ich wollte nicht gleich zu aggro rüberkommen, um mir mehr Optionen offenzuhalten, aber es war mir auch ziemlich schnell klar worauf es hinausläuft. Der Wortführer kam wieder auf die witzige Tour, ich soll einfach aus dem Wasser kommen und dann gibt er mir die Sachen, ganz einfach, ganz easy, ist doch nix dabei. Dabei ließ er meinen Slip am Finger baumeln. Die anderen grinsen sich einen ab. Klar, sie wollen mich nackt sehen und sie wollen mich erniedrigen."

Alisha nahm einen großen Schluck von ihrem zweiten Bier.

„Und dann dachte ich mir -- ok, ich spiel jetzt mit, ich gebe ihnen, was sie wollen, oder zumindest tue ich so. Und dann entscheide ich spontan, je nachdem wohin sich die Sache entwickelt. Ich war schon auf 180, mein Puls ballerte, das kannst du dir vorstellen, aber ich versuchte ganz cool rüberzukommen. So als ob sie die Kontrolle über mich haben."

„Was hast du gemacht?"

„Ich hab gesagt ‚ok, wenn du mir die Kleider gibst, komm ich raus', hab dabei möglichst harmlos und hilflos gewirkt, und bin ganz langsam aus dem See herausgelaufen. Das Ufer ist ziemlich steil, man steigt ordentlich an und so kam ich erst kurz vor ihnen aus dem Wasser. Sie grinsten, wie die Kings, die gerade irgendeine dumme Bitch herumkommandierten. Als ich mit den Brüsten aus dem Wasser kam, lachten sie, der Wortführer machte auch irgendeinen Kommentar darüber und schwenkte meinen BH in der Luft, der andere filmte immer noch, war aber auch am Grinsen. Ihre Scheiss-Visagen! Ich sag dir, in dem Moment war ich schon kurz davor, zu explodieren."

Sie rauchte und machte eine kurze Pause, in der sie ihre Sonnenbrille abzog. Erst jetzt sah ich, dass ihr linkes Auge geschwollen und die Augenbraue blutig war.

„Woah, was zur Hölle...!"

„Ja, was zur Hölle! Weißt du nämlich, als ich aus dem Wasser steige und langsam auf sie zugehe, da kommen sie plötzlich komisch drauf, so richtig negativ. Weißt du, die haben meine Pussy mit den Ringen drin gesehen und die Tattoos, und sind richtig entsetzt. Der Obermacker schaut mich an und sagt, kein Scheiss, er sagt dass ich eklig sei! Ob ich ‚pervers' sei. Der scheiss Hurensohn! Aber ich merke echt, dass die total schräg draufkommen. Der Wortführer macht einen Kommentar nach dem andern, wird dabei immer aggressiver. Ich sei ne dreckige Nutte, steh auf perversen Sex, mag Schmerzen, mag es wenn man mich misshandelt, und man müsse mich misshandeln, so jemand wie ich hat keinen Respekt verdient usw bla bla. Als ob sie mich vorher mit Respekt behandelt hätten, die Wichser!"

„Fuck, was ist passiert? Haben sie dich angegriffen?"

Es war eine blöde Frage. Ganz offensichtlich hatten sie das, mir fehlten intelligente Worte.

„Ich stand da am Ufer, nackt, ohne Fluchtmöglichkeit. Die Typen wurden aggressiv und vor allem ging ihnen jetzt richtig einer auf Slutshaming ab. Am Anfang dachten sie vermutlich noch, in ihren kleinen Rattenhirnen, dass ich das irgendwie lustig finde, am Ende hab ich noch Sex mit ihnen weil sie so geile Kerle sind, aber vermutlich hatten sie keinen richtigen Plan. Erst als sie sahen, dass ich ‚anders' bin" -- sie machte dazu Anführungszeichen in die Luft -- „kamen sie aggro drauf. Man konnte richtig dabei zusehen, wie sie sich reinsteigerten."

Sie machte die dritte Flasche auf und trank.

„Der Wortführer kam nun näher und wurde immer bedrohender. Ich sei ein Freak, jemand wie ich soll froh sein, wenn sie es besorgt bekommt. Er würde mich jetzt ficken und sein Kollege filmt es, und dann würden seine Kollegen mich auch ficken, ich brauch das ja, mal von ordentlichen Männern gefickt werden... ‚Männer' sagte er, weißt du?"

Sie lachte laut und spuckte auf den Boden.

„Jetzt war mir klar, dass es ums Ganze geht. Das Adrenalin kickte rein. Dafür hatte ich jahrelang trainiert. Es waren Kinder, kleine Jungs im Grunde, aber sie waren gefährlich, sie konnten mich verletzen, vergewaltigen, hier draußen vielleicht sogar noch mehr als das. Es ging um mein Leben, aber ich hatte keine Todesangst. Ich blieb ganz cool. Ich tat verängstigt, bettelte um meine Kleider. Der Anführer fiel natürlich drauf rein, ‚ja klar, ich dreckige Fotze kann meine Kleider haben, wenn ich mich von ihm ficken lasse, aber eigentlich will ich das ja eh, er wird's mir gut besorgen, ich werd schon sehen' bla bla. Der zweite filmt die ganze Zeit und macht dabei Kommentare über mein Aussehen, meine Titten, meine Fotze in die er seinen fetten Schwanz stecken will usw. Der dritte steht immer noch am Rand und macht nicht mit, er wirkt, als ob er sich schämt. Ich kalkuliere, wie er sich verhalten wird. Wie ich vorgehen soll."

Sie machte eine Pause, rauchte ihre Zigarette fertig. Es war haarsträubend.

„Dann fasste mir der Typ mit der Kamera an die Brüste. Fast hätte ich sofort attackiert, aber ich wartete noch einen Moment. Ich sag ihm er soll das bitte lassen, ich möchte das nicht, aber es stört ihn nicht. Er lacht dreckig, drückt meine Brüste, zieht an einer Warze. Ihnen geht einer drauf ab, dass sie vor Aufregung hart wird. Alter, Wissen über Frauen wie Viertklässler. Ich reagiere immer noch nicht, bin mir unsicher, was der Obermacker tun wird. Wollte ihn noch mehr in Sicherheit wiegen.

Als er sieht, dass ich mich nicht wehre, mich anfassen lasse, lacht er auch, ist ganz triumphierend, ‚er hätte ja gewusst, dass ich eigentlich drauf stehe, dass ich es will, dass ich so eine bin, eine dreckige Hündin, Schlampe, Fotze, Hure' usw. Er lässt meine Kleider auf den Boden fallen und macht sich die Hose auf. Er denkt er ist der King, ist bereit zum Vergewaltiger zu werden, vor einer Frau die er so eingeschüchtert hat, dass sie eingefroren vor ihm steht, sich nicht wehrt. Weil sie es will. Was ein Typ! So ein degeneriertes Stück Dreck. Ich warte noch einen Moment, bin auf 1000 innerlich, kannst du dir vorstellen, wie eine fucking Landmine. Dann greift er nach meiner Pussy."

Alisha lacht hämisch.

„In dem Moment ramme ich ihm mein Knie in die Eier und die Faust gegen den Hals. Er kippt nach hinten, vollkommen überrascht, stürzt. Der Kameraboy lässt mich los und will angreifen, aber ich sehe sofort, dass er planlos ist. Er bezieht Schläge von mir, zack zack, Gesicht, Hals, Oberkörper, so schnell kann er gar nicht checken was ihm geschieht. Er schreit und beugt den Oberkörper nach vorne um sein Gesicht zu schützen, aber ich trete ihm hart gegen den Kopf, er fliegt richtig zur Seite. Ich schaue schnell ob der dritte Typ eingreift, aber er steht immer noch am Rand, entsetzt. Sofort setze ich nach, gehe auf ein Knie und verpasse dem Filmer noch ein paar Schläge in die Nieren, damit er ausgeschaltet ist. Das war ein Fehler. Ich habe übersehen, dass der Anführer sich aufgerappelt hatte. Er erwischt mich mit der Faust im Gesicht, zum Glück habe ich ihn aus dem Augenwinkel noch kommen sehen. Er war leider weniger ausgeknockt als ich gehofft habe, aber zum Glück auch vor Wut zu unkontrolliert. Es gab dann einen richtig harten Ringkampf mit ihm."

Alisha zog kurz ihr Kleid hoch, bis gerade unter den Ansatz ihres Höschens. Ich stieß geräuschvoll die Luft aus: „Fuck, das sieht gar nicht gut aus!"

Unterhalb ihres Schritts an den Oberschenkeln hatte sie Quetschungen und tiefe Kratzer, die teilweise geblutet hatten. Sie drehte sich um, zog ihr Kleid noch ein Stück höher, bis über den Po. Auch über ihren Hintern zogen sich blutige Striemen.

„Er hat gekratzt wie eine Frau, ich sags dir. Mein Oberkörper sieht auch so aus. Ich war halt nackt und hatte gar keinen Schutz. Er hat auch tatsächlich noch versucht, mich unter sich zu bekommen und mit seinem Schwanz in mich einzudringen, der kleine Bastard. Und scheisse, hatte ich Glück dass er mir keinen meiner Ringe ausgerissen hat! Es war nicht leicht, ihn abzuwehren, aber irgendwann habe ich ihn an den Eiern erwischt und noch mal richtig hart zugedrückt. Da schrie er wie eine kleine Bitch. Dann hab ich ihm ein paar harte Schläge ins Gesicht verpasst, bis ich ihn loshatte und bin aufgesprungen. Da lagen sie nun beide, am Winseln. Der dritte stand immer noch bewegungsunfähig in der Landschaft rum, meine Tasche in der Hand. Ich hab ihm angeschrien, er soll sie rausrücken, aber er hat gar nix gescheckt, so verschreckt war er. Ich hab sie ihm aus der Hand gerissen und dann schnell meine Kleidung zusammengesucht und in die Tasche gesteckt."

Endlich setzte sie sich zu mir auf die Wiese und drehte sich noch eine neue Zigarette.

„Mein erster Impuls war, aufs Rad und schnell weg. Aber dann bin ich noch mal zurück. Die beiden Typen lagen immer noch winselnd auf dem Boden, sie waren keine Gefahr mehr für mich. Also gabs noch ne Ansprache von mir. Erst bin ich zu dem Typ der mich gefilmt hat. Sein Smartphone lag neben ihm. Ich habs weggenommen, ihm gesagt, er soll den Code rausrücken und ihm eine geklatscht. Das hab ich noch ein paar Mal gemacht und ihm gedroht, dass ich ihm die Eier abreiße, wenn er nicht sofort sein scheiss Handy öffnet. Dann habe ich seine Hand genommen und ihm schnell den Daumen auf den Sensor gedrückt und voila. Es war offen."

Alisha lachte hämisch und zog an ihrer Kippe, ein breites Grinsen im Gesicht.

„Ich löschte das Video, dann nahm ich einen großen Stein vom Ufer und zertrümmerte sein Smartphone damit. Dann sagte ich ihm, dass er verdammte scheisse noch mal keine Frauen ohne deren Willen einfach filmen darf und warf ihm sein drecks Phone an den Kopf. Er war nur am Wimmern, aber ich glaube meine Message war angekommen. Dann ging ich zu dem anderen. Er blutete ziemlich stark an der Lippe und der Augenbraue, viel stärker als ich. Ich spuckte ihn an und sagte ihm, dass er sich mit der falschen Perversen angelegt hatte. Dass er froh sein könne, dass ich ihn nicht kastriert habe, so wie es sich für Vergewaltiger gehört. Er schaute mich so richtig hasserfüllt an, der kleine Macho, von einer Frau plattgemacht, von einer nackten Frau!"

„Einer nackten perversen Frau!" Ich konnte mir den Spruch nicht verkneifen und schämte mich schon in der nächsten Sekunde dafür, aber Alisha ließ sich zum Lachen anstecken. Sie kicherte und rieb sich dabei die Fingerkuppen. Sie waren knallrot und blutig geschürft. Sie hatte wirklich ausgeteilt.

„Ich sagte ihm, wenn er mich jemals wieder bedroht, oder wenn ich herausbekomme, dass er anderen Frauen Gewalt antut, dann töte ich ihn. Ihn und seine Bande von degenerierten Missgeburten!"

„Das hast du ihm gesagt?"

„Genau das hab ich ihm gesagt! Nackt, meine perverse Fotze über ihm, mit seinem scheiss Blut an meinen Fäusten. Dann zog ich mich an und fuhr zurück in die Stadt."

Ich schüttelte den Kopf: „Alter, du bist so krass! Was für eine abgefuckte Geschichte!"

Alisha schaute grimmig: „Ich meine, echt jetzt, was ist mit den scheiss Typen los? Weißt du, das habe ich ihnen zum Schluss nämlich auch noch gesagt: wären sie einfach nett gewesen, hätten sie gefragt, ob sie Aufnahmen von mir machen dürfen, vielleicht hätte ich nicht mal nein gesagt. Ich mein, es sind eh überall Bilder von mir im Internet. Und wer weiß, vielleicht wäre sogar mehr drin gewesen für sie. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich mit irgendwelchen wildfremden Typen abstürze."

Ich grinste und schüttelte verneinend den Kopf.

„Aber erst so dumm ankommen, mir meine Kleider wegnehmen, als ob wir in der 6. Klasse sind, dann das Filmen und das Slutshaming, echt nicht. Und dann, wenn sie ihren Willen nicht kriegen, mich bedrohen und mich vergewaltigen wollen. So ein Abschaum. Aber sie haben sich mit der falschen Bitch angelegt!"

Sie trank ihr drittes Bier aus und atmete tief durch. Zum ersten Mal, seit sie angekommen war. Man merkte, wie ihr die Anspannung entwich. Das war kein Spiel gewesen, sondern tödlicher Ernst. Es hätte an so vielen Momenten schiefgehen können. Ich nahm sie in den Arm. Sie zitterte.

„Hast du Schnaps dabei?"

Das hatte ich, so wie von ihr gewünscht. Es war ein Black Label, der vom letzten Ausflug mit unserer Crew noch neben der Haustür gestanden hatte. Ich zog ihn aus dem Rucksack und reichte ihn ihr. Sie nahm einen großen Schluck, hustete, bis ihr die Tränen kamen, trank dann noch einmal.

Ich stellte die Frage, die mir die ganze Zeit schon auf der Zunge lag und Unwohlsein bereitete: „Willst du die Bullen rufen und Anzeige machen? Willst du zur Notaufnahme?"

Alisha atmete mehrmals tief ein und aus. Seufzte. Dann schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Das bringt doch nichts. Sie sind zu dritt, selbst wenn mir Polizei und Richter glauben, können sie sich absprechen, dass es für sie gut ausgeht. Für sie gilt garantiert Jugendstrafrecht. Und ich hab sie ziemlich zugerichtet. Solche Prozesse gehen viel zu oft nach hinten los. Ich muss mich offenbaren, öffentlich Details über meinen Körper und mein Sexleben ausbreiten, du kannst dir vorstellen wie das ausgeht. Vergewaltigte Frauen sind entweder gute Opfer, hilflos und wehrlos, oder sie sind böse Opfer, weisst du, die es provozieren mit ihrer Lebensweise, ihrem Äußeren, dem Hang zur Gewalt bla bla. Sind doch eigentlich gute Jungs, gell?"

Sie trank noch einmal aus der Whiskey-Flasche. Die Menge Alkohol in ihrem Körper war mittlerweile ganz ordentlich. Aber es brachte sie runter und das war gut, um ihr Adrenalin zu neutralisieren.

„Nein, keine Polizei. Ich hab das auf meine Weise geregelt. Zehn Jahre Kickboxen haben sich bewährt. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht treffe ich sie noch einmal und sie haben ihre großen Brüder dabei. Aber das werden sie bereuen, ich schwör, wenn ich meine Freunde hole. Wenn es sein muss, werden Timur und Jerôme sie für mich töten. Fuck, wir werden sie einkassieren, irgendwo in den Wald fahren und sie kalt machen. Ich werde abdrücken. Und auf ihr Grab pissen. Das wird dann passieren."

Ja, das war Alisha. Ich traute ihr zu, dass sie das konnte. Mir lief Gänsehaut über den Rücken.

„Und die Notaufnahme tue ich mir jetzt auch nicht an. Das verheilt. Ich hatte schon schlimmere Wunden. Nachher treffe ich die Bastarde dort noch!"

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