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Amsterdam, ich komme

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»Na, Svenni? Wirkt er schon?« Er betont jeden Buchstaben. Das ist ziemlich komisch. Das Kribbeln in meinem Bauch wird zu einem Kitzeln und bricht als Lachen hervor. Der graue Himmel zieht blaue Schlieren, das Gras wächst hörbar.

Ich kichere, schmunzle, gröle und spotte. Sonjas hellbraunes Haar ist ganz glatt, ihre Beine unendlich lang, Michaels trockene Haut raschelt, Nicoles Titten wachsen unter ihrem bunten Pulli, Tims Nase wird länger und länger und länger.

»Ich merk nix«, sagt Bastian, bleibt ganz ernst, dabei hat er den besten Witz des Tages gemacht. Wieder und wieder purzele ich über die Wiese. Ich liebe Joints.

Vor dem Schlafengehen im riesigen Schlafsaal hockt sich Nicole auf Bastian und massiert ihm den Rücken, kniet sich Sonja auf mich und drückt zaghaft meine Schultern. Ihre Griffe sind durch ihre Kraftlosigkeit unangenehm. Auch war die Belastung durch den Rucksack zwar ungewohnt aber bei weitem nicht so schmerzhaft, als dass ich eine Massage bräuchte. Warum massiert sie einen Betrüger, einen Hochstapler?

Fünf Minuten später wechseln wir, und ich berühre Sonjas Rücken. Zwischen uns nur ihr rosa T-Shirt. Meine Hände sind nicht viel mutiger. Mein Mund ist trocken. Mein Hirn klebrig. Der Geschmack von Milch liegt mir auf der Zunge. Es ist gar nichts mehr komisch. Außerdem habe ich Hunger.

Mit knurrendem Magen lese ich in Stephen Kings letztem Gefecht, bis das Licht ausgeht. Das ABBA-Konzert ist toll, endlich ABBA, ich kann mein Glück gar nicht. Bin eine Magellansche Wolke, rot scheint sie im dritten Teil von Krieg der Sterne.

Endlich kann ich den Film sehen, wie er gedreht war, er ist schöner als ein Raumschiff, fliegende Raumschiffe. »Was machen Sie da?«

Ein Virus ist ausgebrochen, denkt er und ich weiß, dass ich nur eine Möglichkeit habe, zu überleben, ich muss den Zombies in den Kopf schießen, doch ich kann nur rennen. Meine Pistole hat ständig Ladehemmung, und ich schieße, aber die Zombies kommen näher.

Meine letzte Rettung ist die Schule. Ich verstecke mich in einem Gebäude, dabei weiß ich, dass ich das Abi nicht bekomme, weil ich die letzte Klausur nicht geschrieben habe.

»Das kann nicht sein?«

Das kann nicht sein, und als ich aufwache, weiß ich wieder, dass ich meine Fachhochschulreife habe und vorhabe, nach den Sommerferien die Schule abzubrechen. Irgendwo in der Nacht schnarcht jemand im Schlafsaal, ein anderer furzt.

Scheiß Träume. Nichts stimmte. Die Schule sah anders aus und ABBA geht nicht auf Tour. Zombies. Ladehemmung.

Die Traumbilder verschwinden.

Ich horche und lasse meine Hand in meine Unterhose gleiten. Dann stelle ich mir vor, wie ich aus der Herberge zum Schwulenstrich auf dem Leidseplein schleiche und von einem gesichtslosen Jungen angesprochen werde, wie ich dem jungen Typen den Schwanz lutsche und mich von ihm in den Arsch ficken lasse, bis ich ihm in seinen Mund spritze. Nass klebt die dünne Decke an meinem Bauch. Noch zwei Träume bis zum neuen Tag. Ich freue mich darauf.

3.

Van Goch. Rembrandt. Heuhaufen. Goldhelm. Neben mir Sonja, die immer dorthin sieht, wo Tim nicht steht. Sie ist klein und traurig und viel zu still. Michael und Tim denken an den nächsten Joint. Bastian und Nicole zicken sich an. McDonalds und Joint, Flaschenbier und Joint, Wachsfigurenkabinett und Joint. Und mit jeder Minute denke ich häufiger an den Leidseplein.

Ich weiß nicht, warum Nicole und Sonja nie Teil meiner Fantasie sind. Selten habe ich überhaupt ein konkretes Gesicht vor Augen, sondern blanke, alle Öffnungen penetrierende Geschlechtsteile in Großaufnahme.

In den Tagträumen in der Schule frage ich mich manchmal, ob ich mit den Mädchen aus meinem Jahrgang ficken würde. Es gibt ein Kriterium als Gradmesser für mein sexuelles Interesse an einem Mädchen: Würde ich sie zwischen den Beinen lecken? Im Deutschunterricht sehe ich die Gesichter, die Brüste unter Hemden, die Hintern, die Schenkel.

Von Judith, Maria, Melanie, Anne, Petra und Nicole. Doch keine ist so perfekt, so sehr nach meinen Vorstellungen, so sauber wie meine Fantasie, dass ich auch nur in meinen Tagträumen die Zunge in ihre Möse bohren würde.

In einer Kneipe stocken Michael und Tim ihren Vorrat an Schwarzem Afghanen auf. Sie lesen die in Plastik eingeschweißte Liste mit den angebotenen Drogen wie eine Speisekarte. Ich verschwinde auf die Toilette. Ein schummriges Loch. Bob Marley scheppert aus schlechten Lautsprechern.

An der Wand ein leerer Spender für Papiertücher, daneben ein Kondomautomat. Von drei Urinalen sind zwei mit aufgeschnittenen Müllbeuteln abgedeckt. Die Türen der beiden Toilettenkabinen haben die Kiffer der letzten Jahrzehnte mit obszönen Zeichnungen, Telefonnummern und blöden Sprüchen in allen Sprachen der Erde beschmiert. Es riecht nach Toilettenstein und kaltem Zigarettenrauch und ein bisschen nach Urin.

Rasch betrete ich die linke Kabine und schließe hinter mir ab. Meine Finger zittern, als ich den Gürtel öffne und die Hosen herunter lasse. Mit klopfendem Herzen lehne ich mich an die kalte Außenwand der Kabine und packe meinen steifen Schwanz. Der Stromschlag jagt hinauf in mein Hirn. Dann wichse ich mit langen, lustvollen Bewegungen.

Die Zeichnungen an der Trennwand variieren zwischen Abbildungen erigierter und gespreizter Geschlechtsteile, zeigen kopulierende Paare auf dem Niveau von schlechten Comics, darunter eine mit einem dicken Edding angefertigte Zeichnung einer Katze, die mit hocherhobenen Schwanz ihren After entblößt. In einer Ecke prangen völlig absurde Landschaftsszenen, die bestimmt nach der Einnahme bewusstseinserweiternder Drogen entstanden sind.

Plötzlich öffnet sich die Tür zu den Toiletten. Jemand tritt ein. Die Schritte werden lauter, verharren vor meiner Kabinentür. Ich atme ganz flach und knete lautlos meinen Harten. Jederzeit kann ich abspritzen. Die Vorstellung, dass beim Wichsen jemand neben mir steht, ist noch geiler. Wenige Sekunden nur steht die Person still, dann klappt die Tür der Kabine neben mir. Das Schloss wird gedreht. Eine Gürtelschnalle klingelt. Mein T-Shirt raschelt rhythmisch, ganz leise, meine Hand an meinem Schwanz erzeugt dieses feuchte, klatschende Geräusch, das nur beim Wichsen entsteht. Ich schließe die Augen.

»Hey, you«, zischt es plötzlich aus der Kabine neben mir. Eine Männerstimme. Mein Herz bleibt vor Schreck beinahe stehen. Ich räuspere mich. Mein Blick geht nach oben. Die Wände zwischen den Kabinen sind bis zur Decke gezogen. Niemand kann mich sehen. Dennoch stoppe ich die Manipulationen an meinem Schwanz.

»Yes?«, frage ich zurück. Ihm fehlt vermutlich Toilettenpapier. Zur Not kann er meines haben. Zwischen der Trennwand und den schmutzigen Fliesen ist genug Platz, um eine Rolle Papier von einer Kabine zur anderen zu wechseln.

»Ich hab dich reingehen sehen«, sagt der Mann auf Englisch. Augenblicklich werde ich wieder nervös. Mein Schwanz erschlafft, meine Knie werden in einem Fluchtreflex weich. Was soll ich sagen? Soll ich überhaupt antworten? Er scheint kein Klopapier zu wollen.

»Lust auf was Härteres?«

Die Katze ist aus dem Sack. Was will er mir verkaufen? Heroin, Kokain, LSD? Mein Schwanz hängt schlaff in meiner Hand. Blöde Sau. Hat mir den Höhepunkt verdorben.

»Nein, Danke«, sage ich und bücke mich nach vorne, um meine Hose hochzuziehen. Mein Blick bleibt an der Zeichnung der Katze auf der Trennwand hängen. An den schwarzen Linien, den groben Strichen, dem erhobenen Schwanz. Ich erstarre. Ihr entblößter After ist nicht gemalt - er ist ausgesägt. Ich sehe durch ein Loch von der Größe eines Fünfmarkstücks in die andere Kabine und erschrecke. Mich blickt ein Auge an, blinzelt und verschwindet. Kurz sehe ich vor der gegenüberliegenden Wand ein nacktes Bein, und plötzlich schiebt sich ein erigierter Penis durch das Loch.

»Bedien dich«, sagt die Stimme. Mir ist von einer Sekunde auf die andere schwindelig, als habe ich einen Schlag gegen den Kopf bekommen. Ich weiche erschrocken zurück. Aus der weißen Wand ragt die Erektion wie ein rotbrauner Kleiderhaken. Die Eichel ist dick und rot und glänzt im schummrigen Licht. Der steife Schwanz wippt leicht auf und ab.

Unerwartet spüre ich den hohen Druck in meiner rechten Hand. Mein Schwanz ist so hart wie drei Minuten zuvor und schickt eindeutige Signale an meinen Hypothalamus. Lust überschwemmt meinen Körper. Mit der Hand an meinem Schwanz mache ich einen Schritt nach vorne. Meine Schuhe schleifen. Ich beuge mich nach vorne und gehe in die Knie. Meine Gelenke knacken.

Die Erektion mit der zurückgerollten Vorhaut pulst voller Erwartung vor meinen Augen, die Eichel geht schimmernd wie ein blank geputzter Schuh fast nahtlos in den harten Schaft über. Unter der bräunlichen Haut schwellen blaue Adern. »Fass ihn an«, sagt der Mann dumpf. Er muss meinen Atem gespürt haben. Anfassen? Ich? Einen fremden Schwanz?

»Los, mach schon.« Die Adern auf der Erektion erinnern mich an einen Witz, der am FKK-Strand spielt: Sie haben da eine Raupe auf dem Schwanz. -- Nein, das ist eine Krampfader vom vielen Stehen.

Mit der rechten Hand massiere ich meine eigene, beinerne Erektion im steten Rhythmus.

Langsam, vor und zurück, reibt meine Hand über meinen Schaft, schiebt die Vorhaut leicht über die Eichel und wieder herunter. Wie fühlt sich fremde Haut an meinen Fingern an, und wie heißes Fleisch in meinem Mund, auf der Zunge, am Gaumen?

»Oder blas ihn, wenn du willst, aber mach irgendwas«, höre ich wieder den Mann. In seiner Stimme schwingt unverhohlene Lust, zitternd vor Erregung. Ich denke gar nicht daran. Ich bin schon so kurz vor den Höhepunkt. Die fremde Erektion sieht geil aus, die steife Stange, die prallen Eichel. Ich will keinen Schwanz im Mund. Die Vorstellung einer Möglichkeit allein ist schon erregend genug.

Plötzlich zieht sich der Mann hinter der Wand zurück. Das Loch gibt den Blick frei auf eine Faust, die den steifen Schwanz in der anderen Kabine packt und zwei, drei Mal massiert. Rasch bringe ich mein Auge dichter an die Öffnung.

Der Mann auf der anderen Seite kommt laut stöhnend in genau dieser Sekunde. Der erste Schuss bleibt an der Kante hängen, und ich zucke zurück. Die zweite Ladung zielt er durch das Loch. Sie trifft mich unter dem Auge.

Überrascht drehe ich den Kopf zur Seite und komme ebenfalls. Ich spritze quer über die schmutzigen Fliesen gegen die Toilettenschüssel. Meine Sinne schwinden. Benommen spüre ich kaum, wie mir warmes Sperma klebrig die Wange hinunter läuft.

Der Mann keucht, stöhnt und presst seinen Saft durch das Loch, das an dem weißen Kunststoff der Toilettenwand herunterläuft. Ich schließe die Augen. Mein Schwanz erschlafft, entgleitet meinem Griff. Mein Herz pumpt klebriges Blut durch meine Adern. Das metallische Klingeln einer Gürtelschnalle, ein Klicken des Kabinenschlosses, Schritte, die Toilettentür schlägt. Die Lähmung lässt nach, der Verstand setzt ein.

Angewidert wische ich mir mit Toilettenpapier das fremde Sperma aus dem Gesicht. Ich ziehe die Hose hoch und verlasse die Kabine. Gerade als ich mir über dem schmuddeligen, serviettengroßen Waschbecken Wasser ins Gesicht sprühe, betritt Tim die Toilette.

»Geht es dir gut?«, fragt er mit einer Zigarette im Mundwinkel und stellt sich an das einzige der drei Urinale, das noch benutzbar ist.

»Bestens«, sage ich. »Rauchen wir einen?«

»Na klar«, murmelt er und fummelt umständlich mit seiner unverletzten rechten Hand seinen Penis aus der Hose. Dabei hält er die linke Hand in Schulterhöhe, als habe er Angst, sich auf den Gips zu pissen. »Erst ne Runde absoften und dann langsam um die Ecke ditschen.«

4.

Auf dem Weg durch die Stadt, an der Seite meiner Freunde, im McDonald's, beim Kiffen im Park lähmt und erregt mich zugleich die Fantasie von einer gut aussehenden Holländerin, die mich anspricht, mich in eine dunkle Ecke zieht und mir den Schwanz aus der Hose holt, um ihn mir zu blasen.

In der Jugendherberge suche ich die Waschräume auf. Mit steht mein Schwanz seit über einer Stunde. Was war auf dem Kneipenklo passiert, was war mit dem Sperma, das aus der heißen Stange schoss.

Michael stellt sich beim Zähneputzen neben mich. Er riecht nach Zigarette und summt ein Lied von Phillip Boa. Ich habe Hunger. Wie wäre es, die Zahnbürste zu essen? Platzmangel im Schritt erinnert mich an das dringende Bedürfnis. Ich drücke Michael meine Kulturtasche in die Hand.

»Ich muss noch aufs Klo. Legst du mir das aufs Bett?«

»Klar.«

»Aber nicht aufessen«, sage ich. Michael kichert.

Ich nehme die erste Kabine, schließe die Tür und greife sofort in meine Hose. Wichsend beuge ich mich über die Toilettenschüssel, bereit für die Erleichterung, als ich leises Flüstern aus einer der anderen Kabinen höre.

Sekundenlanges Rascheln. Jemand flüstert, eine andere Stimme antwortet flüsternd. Ich kann nichts verstehen. Etwas pocht gegen die Kabinenwand. Keuchen, tiefes Brummen, das Klatschen von Haut auf Haut.

»Gefällt es dir?«, flüstert eine weibliche Stimme.

»Ja, mach weiter«, zischt ein Typ.

Ein rhythmisches Schlagen beginnt, ein Rhythmus der Geilheit, dazu leises Keuchen, unterdrücktes Stöhnen. Meine Freundin ist auf einmal bei mir, sie und der Schwanz im Klo des Coffeeshops, die glatte Eichel, das harte Fleisch. Der harte Schwanz vor meinen Augen.

Hättest zugreifen sollen, warum hast du es nicht gemacht, warum hast du ihn nicht in die Hand genommen und gewichst. Lust auf das fremde Gleiche. Nicht verboten, das Tabu nur im Kopf.

Wie damals, damals, kurz vor meinem 15. Geburtstag, als mich meine Mutter im Sommer nach dem Auszug meines Vaters auf eine Freizeit schickte. Mein Zimmergenosse Stefan ließ sich in den Mädchenduschen beim Spannen erwischen ließ und nervte durch ständige Renitenz.

Albern mit Stefan war ein Abenteuer. Eines Abends reichte er mir die Kopfhörer seines Walkmans. Die Tonspur eines Pornofilms sprengte beinahe meine Hose. In der vierten Woche lag Hitze über unserem Ferienlager. Wir waren die letzten auf dem Weg zum See. Der Flur wie ausgestorben, in der Etage Totenstille. Ich in Badehose, Stefan aufgeregt. Keine Spur mehr von Renitenz.

Ob ich noch kurz Zeit hätte. Ob ich das T-Shirt auf dem Stuhl hängen, die Shorts noch einmal ausziehen könne. Auf dem Bett, die Badehose sehr schmal, glitten seine Finger an den Innenseiten meiner Schenkel, am Saum meiner Badehose entlang auf meinen Bauch, drehten eine Runde und zitterten an der anderen Seite wieder hinab. Berührung statt blöder Witze.

Gefiel dir diese Nähe, Sven? Nähe. Bei dieser Berührung hätte ich zurückzucken müssen. Nähe war nicht mein Ding. Weglaufen kam mir in den Sinn. Zurückzucken. Stefan, im Ferienlager, und ich auf dem Bett nur in Badehose. Nicht weglaufen, nicht zurückzucken.

Ich spüre bei geschlossenen Augen den Druck auf der Zunge, die Eichel ist heiß und trocken. Der Schwanz gleitet in meinen Hals, voll und schwer und geil. Stefans zuckender und gegen meinen Gaumen spritzender Schwanz.

Wie geil wäre es gewesen, diesen Schwanz zu lutschen, zu lecken. Das Pärchen in der Nebenkabine fickt immer polternder. Die Stöße werden schneller, das Pochen zu einem Stakkato. Wimmern wird zu einem Stöhnen. Klatschen von Haut auf Haut, nasse Finger quietschen. Meine Zunge gleitet an der Unterseite des langen Schwanzes herab. Meine Lippen schließen sich um Stefans Rohr.

Ich sauge an der Eichel, schiebe mir das pulsierende Stück tiefer in den Mund. Die Eichel am Gaumen, die Lippen fest um den Schaft geschlossen. Du Idiot. Warum hast du die Gelegenheit verpasst? Warum hast du nicht wenigstens zugegriffen? Langsam ziehe ich den Schwanz aus meinem Mund, bis ich die Kerbe der Eichel an den Lippen spüre.

Schon reicht es mir. Wir kommen zusammen. Der Typ und ich. Kein Wunder. Ob sie auch kommt? Synchron zum Höhepunkt in der Nachbarkabine spritze ich meinen Saft in die Toilettenschüssel. Noch vor dem Paar in der anderen Toilette verlasse ich meine Kabine und gehe befriedigt ins Bett.

Ein paar Minuten später kommen Bastian und Tim in den Schlafsaal. Wir lachen noch ein wenig zu viert, um elf Uhr wird das Licht gelöscht. Irgendwo in der Dunkelheit leises Schnarchen. Rattern, wie im Zug, Entzug, vom Kiffen wird man nicht süchtig macht nur die Bewegung hat eine Richtung nach vorne wird es hell.

»Unterwegs«, sagt Nicole und lacht breit. Sie lächelt wie Meg Ryan, mit schmalen Augen, wie in Harry & Sally. Nicole hat ihre Haare anders. Das kommt vom Kiffen. Sonja und Tim küssen sich im Gepäcknetz, wo mein Rucksack liegt, liegen sollte.

Hat den jemand geklaut?

Der Italiener, der ins Disneyland wollte, weil ich ihn nicht massieren will mich nur Bastian schaltet den Fernseher an. Es läuft der Film schon eine Stunde.

»Tut mir leid, aber Nicole wollte den auch sehen«, sagt Bastian und setzt noch etwas hinzu, aber ich kann es nicht verstehen. Schade. Er hat mich verlassen, für Nicole. Meine Mutter hat recht. Wir wissen beide, dass Nicole ein Mann ist. Beide werden wir verlassen für einen anderen Mann, meine Mutter und ich. Und obwohl meine Mutter nichts sagt, weiß ich, dass in Italien auch ein Mann wartet.

»Und jetzt?«, fragt Bastian. Er schweigt, wieder einmal. Das weiß er doch. Wer zu spät kommt, kriegt aufs Maul. Doch er schweigt weiter, egal wie tief ich meine Faust in sein Gesicht presse.

Ich schlage und schlage und schlage, doch Bastian grinst nur. Es ist zum Verzweifeln. Das Bett bewegt sich, ich spüre die dünne Decke, höre Schnarchen, es ist grau im Schlafsaal. Nicht Videoabend in meinem Zimmer, sondern, wo? Wo bin ich? Schlag drauf Bastian in der Dämmerung in Amsterdam im Schlafsaal.

Herzklopfen. Ich habe geträumt. Was habe ich geträumt? Ich weiß es nicht mehr. Nur das Gefühl von Angst bleibt, Angst? Nein, Enttäuschung, nein, nicht Enttäuschung. Ich weiß es nicht mehr.

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7 Kommentare
Finn1965Finn1965vor mehr als 3 Jahren

Die Geschichte ist für mich so ähnlich, wie einen Film, den man vor langer Zeit einmal gesehen hat über etwas, das man selbst so oder so ähnlich schon erlebt hat. Ich mag deine Art zu erzählen und die Varianten und Holzwege, die du in deine Geschichten einbaust. Über viele Jahre hinweg war die Internet Trilogie + 4. Teil eine der wenigen Geschichten hier, dich ich gerne immer wieder einmal gelesen habe und die mich emotional gut mitgenommen haben mit all den erregenden Irrungen und Wirrungen, die du deine Protagonisten durchlaufen lässt. Du arbeitest das nicht Fisch-nicht-Fleisch Thema heranwachsender junger Erwachsener, sexuelle Identität und genießen purer, gepaart mit der Unsicherheit des Herzens sehr gut heraus und bedienst dich geschickt unterschiedlicher Erzählperspektiven.

Auch die Innensicht der Außensicht der Innensicht deiner Charaktere ist für mich gut gemachtes Kino, Danke dafür!

Auden JamesAuden Jamesvor fast 11 Jahren
Erinnerungen

Ist schon länger her, dass ich den Text gelesen habe. Aber was ich vermisste, das weiß ich noch ganz genau, war eine klare Entscheidung – hin zur tiefer forschenden, stilistisch und erzählerisch gewagteren Literatur oder eben zum massentauglichen Wegweiser in Richtung des eigenen Abendbrotsicherungsoutputs. So jedoch ist das Ganze weder Fisch noch Fleisch – und also längst nicht so befriedigend, wie es hätte sein können. Überhaupt schienst du in deinen letzten Veröffentlichungen auf Lit den „erotischen“ Anteil Stück für Stück zurückzufahren. Welches Ziel du damit verfolgtest ist mir nicht klargeworden angesichts der vom vorliegenden Text wiederum bestätigten Tatsache, dass du den nicht-„erotischen“ Anteil im Gegenzug trotzdem nicht stärker ausgebaut hast ... aber vielleicht lässt du in diesem Jahr für deine treuen Lit-Leser ja noch eine Auflösung folgen?

(Kritische Schlussbemerkung: Warum eigentlich wiederholst du bereits von dir abgearbeitete Stoffe? Die Interrailtour beispielsweise kennen wir doch eigentlich schon, oder nicht?)

–AJ

LittleHollyLittleHollyvor mehr als 11 Jahren
Ich würde ja gerne...

... etwas originelleres als: "Einfach Top" schreiben...

Zum Beispiel das mir deine Vermischungen Real/Traum sehr gut gefallen, die homoerotischen Elemente, und überhaupt und sowieso...

Aber irgendwie fehlen mir da grad die richtigen Worte... Aber auf alle Fälle soll ein Lob bei raus kommen :-)

LG LittleHolly

MauriceTheSmileMauriceTheSmilevor mehr als 11 Jahren
Cool...

... wie immer... Deine Stories sind einfach was Besonderes!!

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 11 Jahren
Klasse

Es gibt einige wenige Autoren/innen hier bei LIT, die ich weiterhin lese und kommentiere.

Zu ihnen gehört "hugluhuglu."

"hugluhuglu" und Amsterdam- das passt einfach.

LIT-RANICKI "Rosi" (Johannes)

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