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Ändert sich was? Kapitel 01

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Mama drückte uns beide noch einmal kurz, löste sich von uns mit einem kleinen Schritt nach hinten und sagte leise: „Ich glaube, dass dieser laute Streit für Besuch sorgen wird. Wenn ich das richtig sehe, wird Mathilde mit Monika wohl heute Nacht bei uns schlafen. Georg ist völlig von der Rolle. Das Theater geht schon seit einer halben Stunde. Georg scheint sich überhaupt nicht beruhigen zu wollen."

Ich nahm diese Sätze zum Anlass nachzufragen.

„Was haben wir damit zu und wo sollen die beiden schlafen?"

„Kommt erst einmal in die Wohnstube. Wir besprechen das gemeinsam ganz in Ruhe.", antwortete Mam auf meine Frage.

Wir verschwanden kurz in unserem Zimmer. Ich zog mich um, während Pia sich nur auszog und unbekleidet blieb. Pia nackt und ich im Hauskleid gingen wir ins Wohnzimmer. Dort hatte Mam schon den Kaffeetisch gedeckt und sich in ihrem Hauskleid auf einen Sessel gesetzt.

Pias Art so herum zu laufen entsprach ihrer Sicht des Lebens in unseren vier Wänden.

Die Hauskleider hatten wir alle, weil Mam sie für sich und uns aus alten Kleidungsstücken, in einer Art Patchwork schneiderte, damit wir darunter ohne Unterwäsche sein konnten. Mam trug, wie Pia, sonst kein Hauskleid. Die Situation bei unseren Nachbarn veranlasste sie wohl es anzuziehen, weil sie mit Besuch rechnete. Pia trug ihre Patchworkkleider nur, wenn es ihr zu kalt in der Wohnung war. Wer das Gefühl einer Frau für Temperaturen kennt weiß, dass es sehr wenige Gelegenheiten im Jahr gibt, in denen man nackt in der Wohnung herum laufen kann. Mam und Pia nutzten deshalb fast jede passende Möglichkeit. Unsere Heizkosten im Jahr waren entsprechend hoch.

Wir nahmen ihr gegenüber auf dem Sofa platz. Ich legte mich zuerst hin, hob mein rechtes Bein, damit Pia sich zwischen meine Beine in meinen Schoß legen konnte und wir schmiegten uns aneinander. Pia kuschelte sich an mich und ich legte uns eine Wolldecke um unsere Unterleiber. Das war bei uns beiden schon ein Ritual, weil Pia immer nach der Schule nackt bei mir kuscheln wollte.

Normaler Weise waren wir dabei mindestens eine Stunde in unserem Mädchenzimmer. Doch diesmal verlagerte sich alles ins Wohnzimmer. Mam kannte das von uns, war nicht sonderlich verwundert und wartete, bis wir uns sortiert hatten. Nach einer etwas längeren Unterhaltung über alle möglichen aktuellen Themen, planten wir die Übernachtung für den Fall der Fälle. Es kam aber alles anders, weil niemand klingelte. Es blieb im Haus still und so verbrachten wir mit einiger Erwartungshaltung, jedoch ziemlich entspannt, den Rest des Tages und gingen dann am späten Abend zu Bett. Pia grub sich im Bett wie immer in meine rechte Achselhöhle, legte ihr rechtes Bein zwischen meine Schenkel und küsste meine rechte Brust ganz kurz. Ihre rechte Hand landete auf meiner linken Brust und wenige Minuten später schliefen wir ein. Ich genoss diese Momente mit ihr sehr, weil ich gerne nackt mit ihr im Bett zusammen war.

Am nächsten Morgen kam Mam sehr Früh zu uns, bat uns vor der Schule zum Frühstück in die Küche und berichtete von Begebenheiten, die bei ihr am gestrigen Nachmittag ziemlich wirre Befürchtungen aufkommen ließen. Wir hatten eine halbe Stunde mehr Zeit, um uns zu unterhalten, bevor wir in die Schule mussten. Wir hörten Mam aufmerksam zu.

„Georg geht schon seit Jahren fremd und tut uns gegenüber immer so, als ob er der treu sorgende Ehemann und Familienvater wäre. Dabei hält er Mathilde und Monika ziemlich kurz und sorgt dafür, dass sie sich nicht ohne seine Zustimmung aus dem Haus trauen. Vielleicht habt ihr schon öfter festgestellt, dass Monika sehr still und zurückhaltend ist und sehr beschützend an der Seite ihrer Mutter steht. Das Geschehene von Gestern war für Pia erschreckend und hat uns alle nicht ganz unberührt gelassen. Danke, dass ihr euch zur Hilfe bereit erklärt habt, aber wie man sieht, war es wohl nicht so schlimm."

Ich sah Mam an, verwies noch einmal auf das was wir gehört und ihr schon erzählt hatten und fragte konkret nach.

„Hast du denn von dem Vorwurf etwas gewusst, dass Mathilde fremd geht? Ich nicht!"

Mam sah mich an, nickte und beantwortete meine Frage in kurzen Sätzen ganz spontan.

„Ja, habe ich. Georg deutete zur Silvesterparty so etwas an, was ich nicht glauben konnte. Ich konnte den Vorwurf überhaupt nicht nachvollziehen. Die Beiden gehen doch nie in der Freizeit aus dem Haus. Es sei denn, dass sie etwas besorgen müssten, was Georg vergessen hat. Dann sind sie immer zu zweit unterwegs. Wie sollte Mathilde da noch eine neue Liebschaft kennenlernen? Ich habe sie immer nur zur Arbeit gehen und pünktlich nach Hause kommen sehen. Sie arbeitet doch halbtags. Sonst konnte ich sie nur in der Wohnung hantieren hören. Monika war auch nur aus dem Haus, wenn sie in der Schule war. Man kann selbst heute, nach der Berufsschule, die Uhr nach ihr stellen. Monika muss ziemlich zügig nach Hause gehen. Ihr habt zwar den gleichen Weg, aber sie ist schneller wieder zurück, als ihr."

Ich sah auf meine Fußspitzen unter dem Tisch und überlegte. Leider fand ich ebenfalls keine Antwort auf die Frage. Pia sah uns nachdenklich an. Vorsorglich hakte ich zum Thema Georg nach.

„Meinst du er war gestern betrunken? Ich habe ihn schon einige Male angefeuert getroffen und dann war er mir gegenüber sehr anzüglich. Hab dann nur gelächelt und bin weiter gegangen."

Pia sah mir in die Augen, blickte zu Mam und bestätigte uns, dass ihr das auch schon mit Georg passiert war.

Mam sah entsetzt zu uns.

„Meine Güte. Das wusste ich gar nicht, dass er euch angebaggert hat. Betrunken habe ich ihn nur gesehen, wenn wir gemeinsame Familientreffen bei denen oder uns hatten. Dann war er aber sehr höflich und strahlte Gemütlichkeit aus. Mir fiel nur auf, dass seine Frauen kaum ein Wort sagten und sich Mathilde fast jedes Wort aus der Nase ziehen ließ, wenn ich sie in ein Gespräch verwickeln wollte. Aber wenn du das so sagst und ich das Gestrige zusammenfüge kann es sein, dass ich alles zu oberflächlich betrachtet habe. Wohl möglich, dass die Beiden von ihm misshandelt werden und ich das nicht bemerkte."

Mam versank in ihre Gedanken, sah sich in ihren Gedanken suchend in unserem Wohnzimmer um und setzte laut fort.

„Ahnen konnte man es schon, aber wie soll sich so eine Situation bestätigen, wenn nichts konkretes auf dem Tisch liegt. Ich denke, dass ich mit Mathilde sprechen muss. Vielleicht öffnet sie sich doch und wir können ihr und Monika helfen. So geht es ja auch nicht. Georg macht was er will und wirft mit Anschuldigungen um sich, ohne auch nur einen Beweis zu haben. Fehlt noch, dass er sie schlägt oder schlimmeres vor hat. Nicht auszudenken, wenn das passiert ist oder geschehen sollte. Wir drei müssten uns heute Nachmittag noch einmal zusammen setzen und eventuelle Vorbereitungen treffen."

Ich sah Mam leicht verwundert an und keinen Grund für solche Maßnahmen.

„Wieso sollten wir das machen? Wir werden sicherlich helfen, aber das grenzt doch an Panik machen. Du hörst Flöhe husten. Außerdem geht es uns doch nichts an, wenn sie sich uns gegenüber nicht selbst erklären und um Hilfe bitten. Klar werfe ich nach Gestern einen schärferen Blick auf beide und berichte euch davon, was ich so mitbekomme. Dann können wir immer noch Regelungen für eine Hilfe der Beiden treffen. Was haltet ihr von meinem Vorschlag?"

Mam sah uns mit sanftem Lächeln an und bestätigte meinen Vorschlag. Pia meinte nur:

„Das machen wir."

In dem Moment fiel mir eine Frage ein.

„Mam, woher weißt du eigentlich, dass Georg seit Jahren fremd geht?"

Sie sah mich an und erzählte uns, was sie bisher wusste und wie es dazu kam.

„Vor zwei Jahren sprach ich mit Mathilde allein in unserer Küche. Dort äußerte Mathilde sich sehr allgemein über einen Verdacht, hatte jedoch keine Beweise. Ich habe dann Georg ein wenig beschattet, ohne das Mathilde davon bis heute weiß. Fotos hatte ich nicht gemacht und die Situationen in denen Georg mit anderen Frauen verkehrte waren kein Beweis, dass er auch mit ihnen ins Bett ging. Ich erfuhr nur durch Mathilde, dass es nächtliche Abwesenheiten von Georg gab, die sehr genau mit meinen Daten der Beobachtung übereinstimmten. Mit mehr Zeit, hätte ich bestimmt genug richtige Beweise beibringen können. Man hat aber noch ein eigenes Leben, was gelebt werden sollte."

Ich nickte zustimmend zu ihrem letzten Satz und wollte wissen, ob sie denn Mathilde wenigstens ein Paar kleine Informationen zukommen ließ, um ihr zu helfen.

„Du hast doch bestimmt mehr erfahren, als du uns jetzt erzählst, oder?"

„Kathja, meine Kleine. Natürlich habe ich das und du brauchst nicht nachzufragen. Ich habe Mathilde vor eineinhalb Jahren unter vier Augen gesprochen. Sie kam auf eine Einladung von mir zu Besuch. Beim Kaffee machte ich ihr deutlich, dass ich ihren Verdacht unterstreichen, aber eben nichts beweisen kann. Ich erzählte ihr von meinen Beobachtungen und erklärte ihr, dass ich für sie da sein werde, wenn sie Hilfe bräuchte. Leider hat sie sich bis heute nie an mich gewandt. Sie meinte damals, dass sie meine Beobachtungen, wie zum Beispiel die Hand von Georg unter dem Rock einer Frau im Restaurant, nicht unbedingt als Fremdgehen betrachten würde. Wie sagte sie noch? Ach ja! „...So ist Georg eben, wenn er Röcke sieht!..." Ich hatte nur bedingt für ihre Meinung Verständnis und ließ es dabei bewenden. Sie zog sich danach noch mehr von uns zurück und ich hatte große Schwierigkeiten sie zur Silvesterparty überreden zu können."

Mit Erstaunen hörte ich Mam zu. Auch ich konnte die Meinung von Mathilde nicht ganz nachvollziehen. Pia holte tief Luft, schüttelte leicht den Kopf und sah uns an.

„Wenn meine Partnerin Nachts nicht nach Hause käme und ich erfahren würde, dass andere die Hand von ihr unter einem Rock gesehen haben, wäre ich nicht so leichtgläubig und naiv. Ich würde selbst aktiv werden und mich um eigene Beweise oder Entlastendes bemühen. An Stelle von Mathilde hätte ich mich dann ganz sicher getrennt.", meinte Pia mit Nachdruck.

„Ach Pia, das ist bestimmt nicht so einfach. Mathilde liebt ihren Georg sicherlich sehr und es fällt ihr garantiert schwer sich mit Trennungsgedanken auseinander zu setzen.", antwortete Mam und setzte hinzu: „Wir wissen, dass du eine treue Seele bist und ich bin mir sicher, dass du mit deiner Intelligenz erst einmal deine Frau fragen würdest, warum sie andere so intim begrabscht." Pia sah mich und Mam länger abwechselnd an und nickte zustimmend.

„Ja, Mam. Das würde ich machen. Sicherlich hast du Recht und Mathilde liebt ihren Georg so sehr, dass sie ihm verzeihen würde, wenn sie Fakten hätte. Ich frage mich aber trotzdem, warum sie keine eigenen Informationen besorgt." Pia biss sich plötzlich auf die Lippen, sah uns mit einem Blick der Erleuchtung an und fügte hinzu: „Es kann natürlich sein, dass sie es nicht wissen will, um keine Entscheidung treffen zu müssen."

Mam sah Pia an, streckte den rechten Arm über den Tisch, streichelte über ihren Kopf und gab ihr einen Luftkuss.

„Bist wirklich sehr klug meine Kleine. Genau das wird der Grund sein, warum sie sich auch nicht wehrt oder uns zu Hilfe bittet." Sie sah uns nacheinander an und forderte uns auf, endlich zur Schule zu gehen, weil wir sonst zu spät kämen. Wir sprangen von unseren Plätzen, zogen unsere Jacken an, denn der April war doch sehr unbeständig, griffen die Schultaschen und flitzten aus der Wohnungstür die Treppen hinunter. Auf Höhe der dritten Etage blieben wir kurz stehen, um zu lauschen, aber nichts war zu hören.

Auf dem Weg zur Schule fragte Pia mich zu einem völlig untergegangenen Punkt und blieb die Antwort schuldig.

„Wenn Georg seiner Mathilde beweisen konnte fremdgegangen zu sein, wäre der fremde Mann doch in der Wohnung gewesen und lautstark im Treppenhaus gelandet, als wir an der Wohnung vorbei gingen? Alles andere wäre doch nur eine Vermutung von ihm und er hätte unnötig einen Streit vom Zaun gebrochen. Das Theater hätte niemand im Haus überhören und wir nicht übersehen können. Ganz sicher nicht. So angespannt, wie wir beide waren. Aber es war nichts mehr zu hören."

Da war es wieder, dachte ich. Sie stellt scharfsinnig immer die richtigen Fragen. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte stand schon Norbert neben uns und verhinderte mit seiner Begleitung eine laute Fortsetzung eines Gesprächs, zwischen Pia und mir. Der brütende Gedanke war jedoch in mir gepflanzt, die Frage unbeantwortet und meine Konzentration für die Schule im Eimer. Selbst Norbert konnte mich auf dem Schulweg nicht mit seinen schrägen Späßen aus meiner Grübelei reißen.

Vor dem Schulhof sahen wir Monika, die auf jemanden zu warten schien und mit keinem Anzeichen vermuten ließ, dass bei ihr zu Hause etwas nicht stimmt. Pia stupste mich plötzlich an und ich drehte meinen Kopf zu ihr.

„Monika hat kurz zu mir geguckt und mir ein Zeichen mit den Augen gegeben. Ich glaube sie will mit uns reden. Soll ich sie schnell fragen, was sie will?"

Ich nickte Pia zu, sah wie sie über die Straße lief und wartete, ohne sie aus den Augen zu lassen. Monika ging tatsächlich geradewegs auf Pia zu, flüsterte ihr etwas ins Ohr und ich hörte nur ein „OK!" von Pia. Dann trennten sie sich. Monika ging und Pia kam zu mir.

Auf dem Weg ins Schulgebäude zu unserer Etage teilte Pia mir mit, dass wir beide für Monika nach der Schule da sein sollten, weil es ihr wegen gestern nicht besonders gut ging. Ich nickte nur und dann setzten wir uns auf unsere Plätze. Der Unterricht verlief schleppend und Pia streichelte mir gelegentlich über meine Oberschenkel, die ich dann immer öffnete, und sie tippte darauf hin gelegentlich gegen meine Schamlippen, als wolle sie mich beruhigen. Ich wusste genau was das zu bedeuten hatte. Damit signalisierte sie mir, dass ich hibbelig und unkonzentriert bin. Dass sie meistens auch wusste warum, lag in unserer sehr intensiven Beziehung begründet.

Die leicht erotisierende Handbewegung, von Pia an mir, entspannte mich, weil ich mich automatisch auf das Anschwellen der Schamlippen, das öffnen meines Lusttores und den folgenden Ausfluss konzentrierte. Eigenartiger Weise nahm ich dabei und wenn alles nacheinander abgelaufen war, den Lernstoff viel besser auf. Bei Klassenarbeiten war es sehr praktisch, dass Pia rechts von mir saß.

XXX

Ich trug seit der zehnten Klasse immer Röcke oder Kleider, damit sie besser stimulieren konnte. Pias besondere Verhaltensweise verhinderte zudem, dass wir auseinander gesetzt wurden. Somit gab es stets Klassenarbeiten mit unterschiedlichen Aufgaben für uns beide. Es kam nicht selten vor, dass ich in einem kleinen See saß, weil Pia mich unentwegt reizte. Einmal hatte uns unsere Klassenlehrerin erwischt und nach der Stunde zu sich in ihren Vorbereitungsraum gebeten. Sie wollte wissen was wir da machen und warum. Pia war sehr unkompliziert und direkt, während ich mit stark gerötetem Gesicht und gesenktem Kopf vor unserer Lehrerin stand. Es war uns beiden nicht bewusst, dass man es sehen konnte und in meiner Situation war es mir besonders unangenehm. Diese Öffentlichkeit ließ mich vor Scham fast zusammenbrechen. Mit einem Tonfall der Selbstverständlichkeit erklärte Pia Frau Leuchner das Problem und unsere Lösung, was mich am liebsten in den Erdboden versinken ließ.

„Kathja kann sich sehr gut konzentrieren, wenn sie leicht erregt ist. Bei Klassenarbeiten ist sie immer sehr nervös und das beruhigt sie. Leider funktioniert das nicht so gut, wenn sie es selbst machen muss. Deshalb mache ich das und sie kann ihr Wissen schnell abrufen. Ich brauche das nicht, weil ich die Bücher und Hefte sehen kann."

Mit hoch rotem Kopf bat uns unsere Klassenlehrerin darum, aufzupassen.

„Wenn ich nicht wüsste, dass ihr nicht wirklich Schwestern seit, müsste ich es unterbinden. Aber so stört es mich nicht und ich toleriere es. Andere könnten euch Übel mitspielen. Denkt daran. Vielleicht setzt ihr euch in die letzte Reihe und du, Kathja, legst dir etwas über die Beine. Ich regle das mit dem Platzwechsel."

Am nächsten Tag rückten wir alle eine Reihe nach hinten und die Schüler hinter uns saßen jetzt in der ersten Reihe. Leider gehörten sie zu unserer Gruppe von Außenseitern, was wiederum zu erneuten Platzwechseln führte, bis unsere Clique wieder zusammen saß.

Wir machten es nicht mehr offensichtlich. Ich legte mir zukünftig immer eine Strickjacke über die Beine. Frau Leuchner wusste was dort ablief und Pia meinte irgendwann dazu, dass unsere Klassenlehrerin wohl gerne zusehen würde, weil sie sehr oft zu uns sah. Es stachelte Pia an öfter bei mir zu machen, als notwendig war.

Ein Ergebnis daraus waren die Erlebnisse unserer letzten Klassenfahrt im Mai des vorherigen Jahres, auf der wir viel in ihrer Nähe sein durften. Uns gegenüber war sie sehr locker, witzelte mit uns über Liebe, Sex und sehr intime Frauenthemen, fasste uns häufig um die Hüften und zog uns an sich heran. Manchmal bat sie uns zu sich und ließ uns deutlich sehen, wie wenig sie unter ihren Kleidern und Röcken trug. Sie versuchte immer darauf zu achten, dass nur wir ihre exhibitionistische Ader sahen und wir himmelten sie dafür an. Pia entdeckte am ersten Morgen ein Geheimnis von ihr. Die Mutter von Carmen, einer Mitschülerin die vor Jahren mit Pia zusammen sein wollte, war als Begleiterin für die Klasse mitgefahren und hatte ein Verhältnis mit Frau Leuchner. Pia hatte es zwei Monate vorher bereits an einem Wandertag gerochen und festgestellt, dass die Mutter von Carmen einen sehr intensiven Duft von Frau Leuchner am Körper hatte.

An diesem Morgen jedenfalls lief die Mutter von Carmen, auf dem Weg zur Toilette im Flur, sehr früh Pia in die Arme und hatte nur ein Höschen an. Als sie Pia sah erschrak sie und flitzte zurück. Sie verschwand im Zimmer unserer Klassenlehrerin und weil die Tür des Zimmers nicht ganz geschlossen war, konnte Pia Frau Leuchner nackt im Bett erkennen. Wir schwiegen und amüsierten uns in der Jugendherberge köstlich darüber, wie die beiden jeden Tag um sich herum schlichen und jede Minute nutzten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Uns beide noch dazwischen, machte Frau Leuchner ziemlich viel Spaß.

XXX

Meine kurze Erinnerung löste sich auf. Wir hatten nur vier Stunden Unterricht, bereiteten uns auf die Abschlussarbeiten zur schriftlichen Prüfung vor und nutzten die eine Hofpause von zwanzig Minuten zu einem kleinen Gespräch. Pia und ich gingen zur Raucherinsel über den Hof, obwohl wir keine Raucher sind, setzten uns Rücken an Rücken auf eine der Steinbänke und lauschten für einen Augenblick dem Treiben der Vögel in den Bäumen. Der Frühling lag in der Luft, enttarnte sich vorsichtig als Sommer und mein Blick fiel auf Norbert, der etwas weiter weg von uns stand und mit seinen Kumpels quatschte. Er erinnerte mich daran, dass er bald Geburtstag hatte und wir zum letzten Mal gemeinsam diese Schule besuchten. Das Abitur stand bevor und wir hatten alle so einige Zukunftspläne geschmiedet, die für die meisten von uns reale Konsequenzen hatten. Pia wollte nicht studieren und hatte eine Ausbildung zur Chemielaborantin. Sie war der Meinung, dass sie sich langsam auf eigene Füße stellen müsste und von mir auf ihrem weiteren Bildungsweg abgrenzen sollte. Sie hatte zwar Angst davor ohne mich zu sein, aber ein Versuch wäre es wert. Ich hatte meine Zusage für ein Studium in der Tasche und wollte unbedingt Betriebswirtschaft studieren. So ganz waren wir nicht getrennt. Ihr Ausbildungsbetrieb lag in der nähe der Universität, sodass wir später gemeinsame Fahrwege haben sollten, wenn es unsere Zeitpläne erlaubten. Diese Nähe lag in der Natur der Sache. Die Universität wurde von diesem Weltkonzern in diversen Bereichen der Forschung finanziell unterstützt und stellte gute Absolventen ein. Daher bestand die Möglichkeit, dass Pia mit sehr gutem Berufsabschluss anschließend an die Uni wechseln könnte und den Weg umgekehrt macht. Pia war der Meinung, dass die berufliche Ausbildung Vorrang haben müsste, weil man dann näher an der Praxis wäre. Das entsprach im wesentlichen genau ihrer Einstellung, die sie sehr umfangreich im Leben praktizierte und uns Familienmitgliedern vertraut war. Mam war damit zufrieden und glücklich über unsere Zukunftsplanung und die damit verbundenen schulischen Erfolge der letzten Jahre. Selbst Norbert hatten wir so weit gebracht, dass er eine reale Chance in seiner zukünftigen Berufswahl sah und vor einem erfolgreichen Abschluss stand. Er bewarb sich an der Technischen Universität um einen Studienplatz zum Ingenieur für Maschinenbau.