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Anita und wir Episode 07.2

Geschichte Info
Kay wird erwachsen.
6.3k Wörter
4.66
29.9k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 18 der 23 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 12/12/2016
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Teil 3: Sonderbehandlung

"Bist du soweit?", fragte Dorothea.

"Ist schon schräg, dass du mich jetzt persönlich ins Bett bringst."

Dorothea lachte auf. "Hast du etwas dagegen?"

"Ich mag noch — emotional gesehen — ein Kind sein, aber ich kann durchaus genießen, von einer echt gutaussehenden Mittzwanzigerin ins Bett gebracht zu werden. Und dann auch noch mit einem Kuss auf die Stirn."

"Vielen Dank für das Kompliment. Aber ich bin verheiratet.

Fertig?"

Kay legte sich hin und schloss die Augen. "Fertig."

"Gute Nacht, Kay", sagte Dorothea. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn wie versprochen auf die Stirn. "Schlaf gut. Träum was Schönes."

Der posthypnotische Trigger wirkte sofort. Kays Tablet zeigte die typischen Thetawellen eines leichten Schlafs — oder einer hypnotischen Trance.

Dorothea löschte das Licht und ging in den Nachbarraum.

"Süß", meinte Jessica. "Sollen wir uns ein Baby anschaffen, damit du das in Zukunft jeden Abend machen kannst?"

"Mach darüber bitte keine Witze, Jess. Das Thema ist für mich viel zu ernst." Sie setzte sich und warf einen Blick auf die Monitore. Kays EEG zeigte nun zusätzlich Deltawellen, die den Übergang in den Tiefschlaf — oder tiefen Trance — vorbereiteten.

Auf dem anderen Monitor war Lisa zu sehen, auch liegend auf einem Bett, aber ihr EEG zeigte Betawellen. Dorothea drückte einen Knopf. "Hör auf Pornos zu lesen und entspann dich. Kay ist gleich so weit."

Lisa hob die Hand mit einem Reader. "Ich muss mich doch mit Fachliteratur vorbereiten."

"Was hast du denn da?"

"Hentai Comics. Futanari School Girls. Ist doch genau unser Thema."

Dorothea und Jessica lachten. "Seit wann kannst du Japanisch?"

"Ich schaue mir nur die Bilder an. Die sind lehrreich genug."

"Okay", meinte Jessica. "Trotzdem. Buch weg. Augen zu. Langsam atmen. Wir sind drin in Drei — Zwei — Eins — Jetzt."

"Du hast mich ganz schön konditioniert", murmelte Dorothea. "Jedes Mal, wenn du so anfängst zu zählen, werde ich scharf."

"Ksch. Konzentration."

Dorothea drückte einen anderen Knopf. "Szene Eins", sagte sie. "Erster Schultag."

"Szene Eins", murmelte Kay. "Die Schule. Erster Schultag, einen Monat nach Jays Tod. Mein Klassenzimmer. Ich bin fünfzehn Jahre alt."

* * *

Kay hoffte, er hatte nicht allzu viel versäumt. Er war ein guter Schüler, in allen Fächern unter den drei besten.

Er vermied die mitfühlenden Blicke seiner Klassenkameraden und konzentrierte sich auf den Weg zu seinem Tisch.

Kurz davor blieb er überrascht stehen. Er hatte immer allein an einem Zweiertisch gesessen, doch jetzt saß da jemand anders. Ein Mädchen.

Sie blickte sich um, als hätte sie ihn kommen gehört.

"Hallo", sagte sie lächelnd. "Ich bin die Neue. Lisa. Du bist sicher Kay."

"Jaaa?" Eine Neue -- nur ein paar Wochen vor Ende des Schuljahrs?

"Ich habe gehört du bist einer der besten. Meinst du, du kannst mir gelegentlich helfen? Meine bisherige Schule war nicht so weit wie eure."

"Ich bin jetzt auch einen Monat raus."

"Dann können wir uns ja gegenseitig fit machen. Ja? Heute Nachmittag bei mir? Bitte."

Kay fühlte sich irgendwie überfahren. Er hatte Ruhe haben wollen, und plötzlich war da ein Mädchen, das seine Hilfe brauchte und ihm helfen wollte.

Er zuckte die Schultern. "Passt schon."

* * *

"Tiefe Trance beendet", sagte Jessica. "Lisa, das war sehr gut."

"Kay ist echt schnuckelig."

"Er ist fünfzehn, zumindest im Traum. Also: Finger weg."

"Bin ich da nicht auch fünfzehn?"

"Hmmm. Okay. Finger sind erlaubt, solange ihr beide angezogen seid. Alles andere noch nicht."

"Oooch!"

* * *

"Jessica", sagte Dorothea, als die beiden am selben Abend nebeneinander im Bett lagen. "Wegen dem Thema von heute Morgen ..."

"Ein Baby? Sorry, das ist mir so rausgerutscht."

"Hast du dir schon Gedanken deswegen gemacht?"

"Nicht ernsthaft." Sie legte das Tablet weg, auf dem sie gelesen hatte.

Es hatte sich eingebürgert, dass beide nach einer Runde Sex noch etwas lasen, Hand in Hand, bevor sie sich zum Schlafen aneinanderkuschelten.

"Ich will erst meinen Abschluss machen", sagte sie, "bevor ich so eine Aufgabe übernehmen will."

"Ich weiß, und ich meinen Doktor, und dann vielleicht eine eigene Praxis, und so weiter. Aber das sind doch genau die Ausreden, die Hetero-Paare auch vorbringen. Und plötzlich ist man dreißig, und der Altersabstand zu den eigenen Kindern wächst ..."

"Wow!", murmelte Jessica. "Heißt das, du willst schon bald ..."

"Ich werde vorerst die Pille nicht absetzen, falls du das damit sagen willst. Und ich werde es auch ganz bestimmt nicht ohne dein Wissen und deine Zustimmung tun. Aber ich will nicht wirklich lange warten."

"Und wer von uns beiden ist dann Hausfrau und Mutter von zwei Kindern?"

"Ich werd' schon nicht gleich Zwi... Moment mal. Heißt das du würdest auch?"

"Ist doch die beste Gelegenheit." Jessica drehte sich zu ihr. "Wen hast du dir denn als Vater rausgesucht?"

Doro errötete. "Ich ... äh ... noch niemand Bestimmtes."

Jessica richtete sich auf. "Lüg mich nicht an, Sub!", sagte sie drohend. "Oder ich versohle dir den Hintern."

In Sekundenschnelle hatte sich Doro herumgeworfen und streckte ihr ihre anbetungswürdigen Hinterbacken entgegen. "Bitte, Herrin, bitte!"

Jessica gab ihr einen Klaps — nicht wirklich fest. "Trotzdem. Heraus mit der Wahrheit, dann verrate ich dir auch meine Präferenzen."

"Eins, Herrin, danke. Dein ... äh ... Thomas?"

Jessica holte tief Luft. Dann klatschte ihre Hand wieder auf Doros Hintern. Fester diesmal.

"Uhhh! Zwei, Herrin, danke. Hast du etwas dagegen?"

"So, so, meine Kleine möchte also einen deVille-Erben in die Welt setzen!" Noch ein Schlag. Sehr fest.

"D-drei, Herrin, danke. N-nein, das war nicht mein Plan. Aber jetzt, wo du es sagst ..."

"Will mir meinen Erbteil halbieren!" Klatsch!

"Vier, Herrin, danke. Bist du jetzt wirklich stinkig?"

Klatsch!

"Fünf, Herrin, oooh!"

Jessica hatte mit einem Schlag drei ihrer Finger in Doros nasser Muschi versenkt. "Nicht bewegen! Dass du ein Brüderchen von mir im Bauch hast?" Sie bewegte ihre Hand langsam vor und zurück.

Doro stöhnte im selben Rhythmus. Lauter, als Jessica noch einen vierten Finger folgen ließ. "Oder ein Schwesterchen." Vor, zurück, vor zurück. "Das an deinen Brüsten nuckeln darf."

Jessica hielt inne. Doros Scheidenmuskeln zuckten weiter. Sie tropfte, war kurz vor einem Höhepunkt. Jessica zog ihre Hand zurück und legte den Daumen zwischen ihre Finger. Doro stöhnte enttäuscht. Besondere Gelegenheiten erforderten besonderen Maßnahmen. "Das ..." Ihre Hand war schmal genug, um ohne größere Schwierigkeiten Doros schon geweitete und gut geschmierte Öffnung zu passieren. Doro stöhnte. Laut. "... wäre ..." Jetzt war Jessicas ganze Hand in ihrer Ehefrau verschwunden. Jessica war so tief in Doro wie noch nie vorher. Ihre Fingerspitzen fanden eine raue Stelle. "... so geil!" Sie strich einmal, zweimal, dreimal, und Doro explodierte. Sie schrie und keuchte und schrie und stöhnte und schrie. Dann brach sie zusammen.

Im nächsten Moment waren Jessicas Finger an Doros Hals. Puls normal. Gut!

Sie rutschte herum und nahm ihre Ehefrau in den Arm. Doro schnurrte zufrieden. "Gott", murmelte sie, "war das deine ganze Hand in meiner Muschi?"

"Hmmm-ja. Wie war's?"

"Besser als alles."

"Auch als der virtuelle Sex?"

"Gar nicht vergleichbar. Das hier war ... intim. Ich dachte, ich platze auseinander. Ich würde niemand anderen so etwas machen lassen."

Jessica lächelte und küsste Doros Stirn. "Abgemacht. Das reservieren wir für uns beide. Willst du jetzt meine Liste wissen?"

"Nööö", murmelte Doro. "Zu geschafft. Ich will dich genauso leiden lassen, wenn du es erzählst."

* * *

"Szene Zwei", sagte Dorothea ins Mikrophon. "Nachhilfe."

"Szene Zwei", murmelte Kay aus dem Lautsprecher. "Ein Mietshaus. Erster Schultag nach Jays Tod. Nachmittag. Lisas Wohnung. Ich bin fünfzehn Jahre alt."

* * *

"Hallo, Kay. Schön, dass du da bist. Komm rein!"

Kay blickte sich um. Eine typische Altbau-Mietwohnung in den Außenbezirken von Frankfurt. Kurzer Flur. Drei Türen. Rechts wahrscheinlich Bad. Links eine Küche. Geradeaus wahrscheinlich Schlafzimmer.

"Wohnst du hier allein?"

"Setz dich erstmal. Cola? Wasser? Bier?"

"Cola ist gut. Ich trinke keinen Alkohol."

Er setzte sich auf einen Küchenstuhl. Es war einfach, aber überraschend sauber und aufgeräumt. Fast klinisch.

* * *

"Ich habe es dir gesagt", zischte Dorothea. "Wir brauchen mehr Durcheinander im Hintergrund."

"Du hast ja recht", gab Jessica zu. "Ich rede nachher mit Thora."

* * *

"Ich wohne erst seit ein paar Tagen hier", sagte Lisa und setzte sich gegenüber von Kay. Sie strich ihr Kleid glatt. "Ich ... versprichst du mir, dass du es für dich behältst?"

Kay lachte humorlos auf. "Wem sollte ich etwas erzählen? Meinen Eltern? Den Leuten in unserer Klasse, die mich anschauen, als ob ich gestorben und als Zombie zurückgekommen wäre?"

Lisa lachte. "Du siehst nicht aus wie ein Zombie."

Kay ließ die Mundwinkel herunterfallen, riss die Augen weit auf und streckte drohend die Hände aus. "Ich ... will ... dich ... fressen."

Lisa zuckte zurück. "Oh nein", keuchte sie panisch. "Beiß mich nicht, allerliebster Zombie. Ich schmecke nach alter Socke."

Dann brachen beide in Lachen aus.

"Ich", sagte Lisa, als sie wieder bei Atem war. "Ich bin eine Waise. Ich bin jahrelang von einer Pflegefamilie zur nächsten gewandert. Das hier ist ein Versuchsprojekt. Selbstständig werden. Die ganzen Wohnungen hier im Haus sind belegt. Normalerweise mit zwei Mädchen oder Jungen. Ich ..."

Kay runzelte die Stirn. "Sag nur, keiner will bei dir wohnen."

Lisa hob die Hände. "Sieht so aus."

* * *

"Lisa", sagte Dorothea, als sie bei einem Bier zur Manöverkritik beisammensaßen. "Ich weiß wirklich nicht, was wir ohne dich täten."

"Nicht nur, weil du uns mit der 'Alleine Leben' Idee eine Menge an zusätzlicher Programmierung erspart hast", fuhr Jessica fort. Sie seufzte auf. "Eltern, Geschwister, all das ist nicht nötig."

Lisa holte Luft.

"Nein", sagte Dorothea. "Obwohl es hier um echte Euros geht. Aber du spielst das so überzeugend ..."

"Ich wollte, es wäre nur gespielt", antwortete Lisa. "Es ist nur eines von den vielen fehlgeschlagenen Experimenten, die ich mitmachen musste." Sie grinste. "Das, was mich inzwischen über meine Vergangenheit lachen lässt, ist es, dass ich euch alle ganz sicher nicht kennengelernt hätte, wenn das alles nicht passiert wäre."

Sie holte Luft. "Mir kommt mein Leben manchmal wie ein Schicksalsroman vor. Mit einem echt langen Happy End."

"Und sie lebte glücklich und zufrieden mit ihren Kindern und Enkelkindern ...", meinte Jessica.

Lisas Gesicht wurde traurig. "Das nun leider nicht. Ich habe weder lebensfähige Spermien noch Eier." Sie lächelte. "Aber mit vielen Geschwistern und Kusinen und auch Nichten und Neffen, wenn das so weitergeht."

Dorothea erstarrte. "Hast du uns gestern belauscht?"

"Euch? Nein. Wieso? Wollt ihr etwa auch?"

"Wer denn sonst?"

"Upps! Da habe ich mich wohl verplappert. Nichts, niemand. Nichts, was ich verraten darf."

"Frank und Laura?", fragte Dorothea.

"Bernd und Vanessa?", fragte Jessica.

"Oder gar Thomas und Anita?"

"Nein, nein, nein. Und kommt gar nicht erst auf die Idee mich zu foltern. Ich verrate nichts."

"Frank und Laura ist am Wahrscheinlichsten", sagte Dorothea nachdenklich. "Und da wäre auch noch Max und Laura."

"Kein. Wort. Hört bitte auf damit."

"Frank und Max und Laura soll angeblich auch funktionieren."

Lisa verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen.

* * *

"Szene Fünf", sagte Dorothea ins Mikrophon. "Schwimmbad."

"Szene Fünf", murmelte Kay aus dem Lautsprecher. "Das Rebstockbad. Erster Tag der Sommerferien. Ich bin fünfzehn Jahre alt."

* * *

"Hallo Kay", sagte Lisa.

"Wow!", rutschte es Kay heraus. "Du siehst gut aus."

Lisa trug einen Bikini. Nicht einen von den eng geschnittenen mit Schnüren, sondern einen orangenen, dessen Oberteil ihre recht ansehnlichen Brüste gut im Zaum hielt.

Ihr Unterteil war auch nicht so knapp geschnitten, sondern ähnelte mehr ganz kurzen Shorts. Damit kamen ihre schlanken Beine echt gut zur Geltung.

"Erde an Kay, Erde an Kay!"

Kay merkte, dass er starrte. "Äh ... sorry."

"Wieso? Dieser Badeanzug ist dafür gedacht, dass Jungs starren. Nur irgendwann sollten wir wieder Blickkontakt aufnehmen."

Kay grinste verlegen. "Naja. Dann hat er seine Aufgabe voll erfüllt."

Lisa knickste. "Danke. Ich habe zwei Stunden im Laden gesucht."

"Er passt zu dir."

Lisa hob ihre Brüste mit beiden Händen leicht an. "Tja. Es ist nicht so einfach mit den beiden."

Kay hatte Blickkontakt aufgenommen, doch jetzt rutschten seine Augen unweigerlich wieder tiefer. Aber gleich wieder hoch. "Hast du schon einen Platz?"

"Klar", antwortete sie und streckte ihre Hand aus. "Komm."

Ohne nachzudenken griff Kay nach Lisas Hand. Ihre schloss sich fest um seine, während die beiden gemeinsam durch das Schwimmbad schlenderten.

* * *

Jessica runzelte die Stirn und drückte einen Knopf. "Äh ... Lisa. Körperkontakt stand eigentlich noch nicht auf dem Plan."

"Sorry. Aber es schien mir die natürlichste Sache von der Welt."

"Nicht für einen fünfzehnjährigen Jungen", gab Dorothea zu bedenken. "Aber es scheint, als hätte er es gut aufgenommen."

"Sollen wir es bei den Induktionen weglassen?", fragte Jessica.

"Ist schon gut so. Nur müssen wir dann die Skripte der Fortsetzungen durchsehen."

"Scheiße!", entfuhr es Jessica. "Schon wieder eine sex- und schlaflose Nacht. Lisa, hast du das etwas extra gemacht?"

Das Mädchen auf dem Monitor streckte nur ihre Zunge heraus.

Jessica kappte die Verbindung. "Sie steigert sich richtig in die Rolle hinein."

"Ja und? Bis jetzt war es nur vorteilhaft für uns alle."

* * *

"Szene Sieben", sagte Dorothea ins Mikrophon. "Schwimmbad Zwei."

"Szene Sieben", murmelte Kay aus dem Lautsprecher. "Das Rebstockbad. Mitte der Sommerferien. Ich bin fünfzehn Jahre alt."

* * *

Kay und Lisa lagen nebeneinander auf dem Rücken und blickten in den Himmel.

"Elefant", sagte Lisa.

"Eher ein DeLorean", gab Kay zurück.

"Da ist doch der Rüssel." Lisa zeigte auf einen langen tentakelartigen Auswuchs der großen Wolke.

"Also für mich ist das die Angel für die 1.21 Gigawatt."

Als ihre Hand wieder auf die Erde fiel landete sie wie zufällig auf Kays. Eine kleine Hitzewelle durchlief ihn, wie jedes Mal, wenn Lisa ihn berührte.

"Sag mal", meinte er. "Gehen wir eigentlich jetzt miteinander oder was?"

Lisa richtete sich auf einen Ellenbogen auf und drehte sich zu ihm. Sie war gerade mal eine Armeslänge von ihm entfernt, und, obwohl er sich Mühe gab, in ihr Gesicht zu blicken, waren doch ihre Brüste immer irgendwo präsent.

"Habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Was gehört denn da dazu?"

"Äh ... Händchenhalten, dachte ich."

"Okay. Check", sagte sie mit einem Blick nach unten. "Was ist mit Küssen?"

"Äh ... richtig. Das gehört auch dazu."

"Willst du es ausprobieren? Weil ... vielleicht passen wir ja rein physiologisch nicht zueinander."

Kay richtete sich auch auf und drehte sich zu ihr. "Du hast Recht. Das wäre echt verlorene Zeit, wenn wir das nicht bald klären."

Lisa spitzte ihren Mund. "Was ist?", fragte sie, als Kay nach ein paar Sekunden nicht reagiert hatte.

Er drehte den Kopf hin und her. "Hier? Jetzt? Und wenn uns jemand sieht?"

"Das ist nur ein wissenschaftliches Experiment", sagte sie mit dem Tonfall von Doc Brown.

"Stimmt."

Lippen trafen auf Lippen. Nase traf auf Nase. Köpfe zuckten zurück.

"Upps!", sagte Lisa.

"Halt mal still", gab Kay zurück, drehte den Kopf ein bisschen, und diesmal trafen die Lippen ohne Kollateralschaden aufeinander.

"Hmmm", machte Lisa.

"Nett", sagte Kay, "aber nicht wirklich ... äh ..."

"Feuerwerk?"

"Richtig."

* * *

"Danke für die Zurückhaltung", sagte Dorothea sarkastisch.

"Er hat angefangen."

"Hat er nicht. Du hast das Küssen zuerst erwähnt."

"Sei nicht so hart", warf Jessica ein. "Er hat das 'Experiment' fortgesetzt, aber dann entschieden, dass es für ihn nicht passt. Er wird aktiver. Mir kommt das schon ziemlich gereift vor."

Dorothea runzelte die Stirn. "Du hast recht. Auf jeden Fall war es gut, die Kussintensität global zu reduzieren. Jetzt ein 'Feuerwerk' und wir hätten ihn möglicherweise verloren."

"Wir brauchen diesmal auch keine Skripte zu überarbeiten", stellte Jessica fest. "Wir lassen einfach die nächsten beiden Szenen aus und springen ein halbes Jahr weiter."

"Und das heißt ..."

"Ihr könnt die Nacht zusammen verbringen", meldete sich Lisa. "Darf ich diesmal wenigstens bei euch schlafen? Im Hotel wird's langweilig."

"Bei uns oder mit uns?", fragte Jessica. Sie kannte die Antwort allerdings schon.

* * *

"Szene Elf", sagte Dorothea ins Mikrophon. "Hallenbad."

"Szene Elf", murmelte Kay aus dem Lautsprecher. "Das Rebstockbad innen. März. Ich bin gerade sechzehn."

* * *

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", sagte Lisa und gab Kay einen Kuss auf die Stirn.

"Danke schön", meinte Kay. "Hast du denn auch ein Geschenk für mich?"

Lisa blickte an sich herunter. Sie trug wie immer den orangenen Bikini und hob wie so oft ihre Brüste an, um auf ihre Größe hinzuweisen. "Sieht das so aus, als könnte ich hier etwas verstecken?"

"Äh ..." Kay wurde mit einem Schlag hochrot. "Ich dachte ..." Sein Blick hing wie gebannt in ihrem Schritt.

Lisa blickte noch tiefer und holte Luft. Dann schaute sie sich um. "Ich glaube, ich muss dir auch noch mein letztes Geheimnis erzählen. Hoffentlich läufst du nicht schreiend davon."

"Hast du etwa einen Tumor?"

"Nein, einen Penis."

"Was???"

* * *

"Scheiße", murmelte Dorothea, "er ist raus. Hellwach."

"Die Antwort war wohl nicht sooo toll", sagte Lisa über die Lautsprecher.

"Nein", meinte Jessica. "Das hätte nicht so abrupt kommen dürfen. Versuchen wir es nochmal?"

"Ich gehe fragen", entschied Dorothea und stand auf.

Sie lief zur Tür und zwang sich zu einem Lächeln.

Kay drehte den Kopf, als sich die Tür öffnete und Licht in seinen Schlafraum fiel.

"Na, Kay, schlecht geträumt?"

"Sag du es mir. Ich hab' fast einen Herzkasper gekriegt."

"An was erinnerst du dich?"

"Gar nichts, nur ein Riesenschock."

"Okay. Willst du für heute Nacht aufhören?"

"Nicht nötig. Die Zeit direkt nach Jays Tod war viel schlimmer. Da habe ich mich jedes Mal daran erinnert, wie ich vom Fischlaster überrollt wurde. Nur gut, dass ich mich damals mit diesem Mädchen angefreundet habe."

Er legte sich wieder hin und schloss die Augen. "Gute Nacht, Dorothea."

"Gute Nacht Kay." Sie küsste ihn auf die Stirn. "Schlaf gut, träum was Schönes."

"Scheiße, Scheiße, Scheiße", murmelte sie, nachdem sie die Tür zu Kays Zimmer hinter sich geschlossen hatte.

"Was ist?"

"Er erinnert sich an Lisa. Er sagt, eine Freundin hätte ihm geholfen, über Jays Tod hinwegzukommen."

"War das nicht genau, was wir wollten?"

"Nicht, dass er sich erinnert."

"Und wie sollte er sonst erwachsen werden, als mit positiven Erinnerungen?"

"Vielleicht hast du Recht."

"Ich habe immer Recht, Kleines."

"Ich dachte nur ... Das sollte doch alles im Unterbewusstsein vergraben bleiben. Ich muss nochmal mit Anita reden."

"Machen wir jetzt weiter? Er ist gleich wieder unten."

Dorothea holte tief Luft. "Also gut. Lisa, bist du bereit?"

"Geladen und entsichert."

"Wir versuchen es mit Variante Zwei."

"Okay."

"Gut. Szene Elf", sagte sie ins Mikrophon. "Hallenbad."

"Szene Elf", murmelte Kay aus dem Lautsprecher. "Das Rebstockbad innen. März. Ich bin gerade sechzehn."