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Beziehungsunfähig 07

Geschichte Info
Harz.
7.5k Wörter
4.01
16k
0
Geschichte hat keine Tags

Teil 7 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 10/01/2014
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Und hier nun, wie von Einigen befürchtet, der nächste Teil meiner kleinen Geschichte.

Mal schaun...

------------------------------

Ich lag noch lange wach an jenem Abend. Der Gedanke an das Erlebte, so bizarr es auch schien, hielt mich wach. Davon mal abgesehen, dass meine Kopfschmerzen wie weg geblasen waren.

So lag ich nun mehr oder weniger sinnlos in meinem Bett und grübelte.

Ich konnte mir Oui's Verhalten einfach nicht erklären.

'Warum hatte sie das gemacht? Noch, bevor sie mich kennen lernte. Ich meine, so richtig.'

'War das nicht normaler Weise umgekehrt? Erst kennen lernen, dann miteinander intim werden..?'

So lange ich auch grübelte; eine Erklärung fand ich nicht; vielleicht auch geschuldet meiner Müdigkeit.

'Rätsel.'

Und so schlief ich dann doch irgendwann ein.

Hatte einen merkwürdigen Traum.

Ich war gerade damit fertig, meinen rechts abgesetzten Seiten Längsdrehmeisel nach zu schleifen. Und als ich zu meiner Drehmaschine zurückkam, räkelte sich Oui darauf. Rieb ihre Scham an der Zentrierspitze des Reitstocks und forderte mich auf, sie anzufasen.

Wobei ich gar keine Scharfen Kanten erkennen konnte.

Nach dem Erwachen hatte ich ein eigenartiges Gefühl bei dem Gedanken an den Traum; ich beschloss, lieber niemandem davon zu erzählen.

Auch die nächsten Tage ging mir das Ganze nicht aus dem Kopf.

Ich will jetzt nicht behaupten, ich hätte das Omnipräsent gehabt; aber es blitzte immer mal wieder durch mein Hinterstübchen.

Mit ein wenig Abstand hatte ich zumindest eine gewisse Theorie entwickelt; da war ich wenigstens etwas weiter gekommen.

Ich gelangte zu dem wahrscheinlichen Schluss, dass es wohl eine emotionale Kurzschlussreaktion durch die frische Trennung von ihrem langjährigen Freund gewesen war.

Obwohl ich nicht genau wusste, was in diesem Fall 'langjährig' bedeutete.

Auf jeden Fall war es das Plausibelste, was mir dazu einfiel.

Aber vielleicht war es ja möglich, sie noch ein wenig kennen zu lernen.

Das ein echtes 'von vorn' nicht möglich war, war mir klar. Aber möglicherweise.

So nahm ich mir denn vor, sie beim nächsten Treffen anzusprechen.

Nicht direkt auf das Erlebte; das würde ich wahrscheinlich nicht hinkriegen.

Aber was sprach dagegen, sie mal zum Essen einzuladen. Oder auf was zu trinken.

Wer weiß...

Nur leider ergab sich diese Chance nicht.

Seit dem beschriebenen Abend ließ Oui sich nicht mehr blicken. Das wusste ich auch, weil ich, so unauffällig wie möglich, mich immer mal erkundigte, ob jemand sie gesehen hatte.

Ich hörte immer nur ein Nein als Antwort.

Mit der Trennung von ihrem Freund hatte sie sich wohl endgültig aus der Gruppe verabschiedet; und, als ob Oui der Kitt gewesen war, der diese Gemeinschaft zusammen hielt, löste sich sie sich nach und nach auf.

Die Gemeinschaft mein ich. Nicht Oui.

Ich wusste auch nicht, wo sie wohnte. Und anfangs traute ich mich nicht, jemanden danach zu fragen; blöderweise war irgendwann niemand mehr da, den ich fragen konnte.

Ein paar Wochen später begann mein Zivildienst.

Für die Jüngeren unter euch: So nannte sich damals der Ersatzdienst zum Wehrdienst.

Durch das Ausspielen einiger Beziehungen, die meine Mutter aus ihrem früheren Arbeitsumfeld noch hatte, ergatterte ich eine Stelle direkt in meinem Heimatort; in dem ansässigen Krankenhaus.

Nun bin ich nicht der Typ, der sich um den Ausfluss, egal welcher Art, anderer Leute kümmern kann. Nicht, weil ich mir zu schade dafür bin.

Ich hätte nur in so einem Arbeitsfeld eher dafür gesorgt, dass sich die Ausflussmenge verdoppelt. Mindestens verdoppelt.

Aber ich will nicht angeben.

So wurde ich in die Richtung Technik und Transport gesteckt.

Das hieß unterm Strich Wäschewaschen, in der Apotheke Medikamente sortieren und Handlangerarbeiten für die Haustechnik vollbringen. Kein Problem soweit.

Mein größter Aufgabenbereich lag aber im Transport. Sowohl von Patienten als auch Blutkonserven und Anderem. Und ich kann rückblickend sagen, dass ich diese Zeit nicht missen möchte.

Da ich aus einem Dreischichtsystem mit Zeitlohn in den Zivildienst kam, empfand ich diesen, mit seinen vielen Aufgaben, unter denen so manch Festangestellter ächzte, als achtzehn Monate andauernden Urlaub.

Hier und da mal was schrauben oder basteln, oder in der Weltgeschichte herum gondeln. Und alles immer ganz wichtig.

In dieser Zeit hatte ich auch meinen ersten Kontakt mit einem neuen Phänomen, welches sich seinen Platz auf dem Markt suchte.

Es nannte sich Handy und war eine Art Mobiltelefon. Wir hatten das dienstlich, um jederzeit erreichbar sein zu können. Ich bezweifelte, ob sich das durchsetzen würde; wer will schon immer erreichbar sein.

Aber ich hatte da keine Wahl.

Mein Modell war von Motorola. Den Typ weiß ich nicht mehr; ich nannte es liebevoll 'Brikett'. Von der Größe und dem Gewicht zumindest kam es hin.

Es hatte zwei Akkus, deren maximale Nutzbarkeit acht Stunden betrug. Jedenfalls der Eine; der Andere war durch falsches Laden auf zwei Stunden gedrosselt.

So war ich eigentlich mehr damit beschäftigt, die Akkus zu laden als zu telefonieren.

Bei einem Minutenpreis von 1,79 D-Mark fand das auch niemand so schlimm.

Den gewaltigsten Unterschied, den ich zu meinem bislang gewohnten Beschäftigungsumfeld erkannte, lag jedoch in der Geschlechterverteilung.

War ich es gewohnt, in einer eher männerlastigen Umgebung zu arbeiten, in der Frauen nur die Ausnahme bildeten, war es nun komplett herumgedreht.

Schwestern und Schwesterschülerinnen, wohin man kam. Und aller Couleur.

Ja, ich will es nicht klein reden; es war eine schöne Zeit. Angenehmer Umgang. Abende im Schwesternwohnheim, in das man sich ab und zu hinein schmuggeln konnte.

Wer allerdings denkt, dass dann eventuell die 'Post abging', ja sogar 'die Kuh geflogen war' hat meiner Ansicht nach zu viele Eis am Stiel Filme gesehen.

Männerbesuch nach 20 Uhr war strikt untersagt, ein Verstoß konnte bis zur Kündigung des Ausbildungsverhältnisses geahndet werden. Und das wollte keiner riskieren.

Klar wurde auch hier und da mal ein Auge zugedrückt; bloß übertreiben durfte man es nicht. Und so tat es auch keiner.

Und wer schon mal als einziger Teilnehmer männlichen Geblüts unter zwanzig bis dreißig kichernden und geckernden Mädchen, welche dann noch wie Zerberus auf das Fehlverhalten ihrer besten Feindin lauerten, war, kann eventuell verstehen, dass das auch anstrengend sein kann.

Außerdem hatte ich meinen Blick auf eine spezielle Schwesterschülerin geworfen. Aber dazu später mehr.

Sei es wie es sei, es war trotzdem schön. Und wenn mir jemand weiß machen will, dass die Gemeinschaftsdusche bei der Bundeswehr besser als oben Geschriebenes für mich gewesen wäre, kann ich mir bis heute bei diesen Belehrungen gar nicht oft genug an den Kopf fassen.

Aber mit den guten Zeiten ist es wie mit den Schlechten: Alles was beginnt hat auch ein Ende, Neo.

Meine Zivildienstzeit war fast beendet. Ich stand kurz vor meinen zweiwöchigen Urlaub; anschließend noch einen Monat Dienst. Und dann war Schluss.

In dieser ausklingenden Phase wurde ich von meinem Dienstherrn geschont. Wobei ich das als absolut lachhaft fand.

So musste ich morgens um Sieben nur pünktlich erscheinen. Dann saß ich bis Neun Uhr in meinem Bereitschaftszimmer, bis ich endlich Frühstücken konnte. Meistens schlief ich dort noch eine Runde. Nach dem Frühstück fuhr ich die Post. Das dauerte ca. bis Zehn Uhr. Dann hatte ich bis zur 13 Uhr Postrunde frei.

So war jede Menge Zeit tot zu schlagen.

Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, nach dem Mittag einen Abstecher in die Spielothek zu machen. Für einen Verdauungskaffee und einen kleinen Plausch. Egal mit wem; wer halt da war.

Ein paar Tage vor meinem Urlaub ging ich mal wieder hin; um mir die Zeit nicht lang werden zu lassen.

Ich betrat den kleinen Vorraum, bog nach rechts um die Ecke Richtung Tresen. Vorbei an den Pokerautomaten. Und dort blieb ich wie vom Donner gerührt stehen.

An dem zweiten Automat, mir seitlich zugewandt, saß Oui.

Es war nun über ein Jahr vergangen, als ich sie zum letzten Mal gesehen hatte. Und sie hatte sich verändert.

Sie trug die Haare wieder Schulterlang.

Aber das war es nicht.

Bekleidet war sie nicht, wie gewohnt, mit etwas elegant-legeren, sondern hatte eine bei ihr früher undenkbaren Latzhose an.

Aber das war es auch nicht.

Unter ihrer Latzhose wölbte sich ein schier gigantischer Bauch.

'Schwanger.' schoss es mir deduktiv durch den Bregen.

Ich trat näher zu ihr.

„Hi Oui."

Oui sah kurz zu mir auf „Hi."

Dann wandte sie sich wieder ihrem Spiel zu.

In einem gezwungen Anflug, witzig sein zu wollen fragte ich „Was hast du denn gemacht."

Ohne aufzublicken antwortete sie „Ich hab nen Ballon verschluckt."

Dann war wohl ihre Spielrunde beendet; sie lehnte sich in ihrem Stuhl nach hinten. Wobei sie erleichtert stöhnte.

Nun sah sie mich das erste Mal richtig an. Es dauerte ein oder zwei Momente, dann hellte sich ihr Gesicht auf.

„Och Hi, du bist es!" Strahlte Oui mich an. „Ich hätte dich beinahe nicht erkannt!"

Ich war in dem Moment zwar nicht sicher, wer sich von uns beiden mehr 'verändert' hatte; äußerte meine Bedenken aber lieber nicht.

Oui saß in ihrem Sessel, und diese kleine Person schaffte es fast, ihn gänzlich auszufüllen.

Ich zeigte auf ihren Bauch.

„Welcher Monat?"

Oui legte, wie zum Schutz, eine Hand auf die voluminöse Rundung und streichelte diese.

„Neunter Monat. Ist bald soweit."

„Na dann alles Gute!" wünschte ich ihr aufrichtig Glück.

„Danke, wird schon schief gehen!" strahlte Oui zurück und klopfte sich mit ihrer kleinen Faust dreimal an die Stirn.

Ich sah zu ihr herab.

Dieses kleine Persönchen wirkte verloren in ihrer Latzhose. Offensichtlich war es eine von ihrem Freund, denn ich bemerkte, dass die Hosenbeine so oft umgeschlagen war, dass sich unten eine dicke Wulst bildete.

„Braucht dein Freund seine Hose nicht?" fragte ich feixend. In dem Moment schoss es mir durch den Sinn, eventuell gerade ein riesiges Fettnäpfchen aufgetan zu haben.

„Ne, der hat sie mir geborgt solang." feixte Oui zurück.

'Puh, Glück gehabt.' Ich mochte mir gar nicht ausdenken, wie armselig meine Rückzuggefechte gewesen wären, wenn der Freund, den ich impulsiv annahm, nicht mehr da gewesen wäre.

'Aber so, alles gut.'

„Steht dir wirklich gut!" sagte ich, immer noch grinsend, aus meiner Erleichterung heraus.

„Ha ha." erwiderte Oui, jetzt nicht mehr ganz so fröhlich. „Das ist zurzeit das Einzigste was mir passt."

'Einzige.' korrigierte ich sie unterbewusst.

Oui zog frustriert an den Trägern ihrer Hose.

Als sie das tat, quollen ihre Brüste links und rechts hinter dem Latz hervor.

Der Busen war, trotz T-Shirt unübersehbar, nicht beschalt.

Das Shirt hatte sich, vermutlich durch vor- und zurücklehnen während des Spiels, in die Spalte zwischen Bauch und Brust verirrt; so war jede Kontur zu erahnen.

Sie hätte im Grunde genommen auch unter der Latzhose nackt sein können.

Größer, ja viel größer als zu dem Zeitpunkt, als es mir vergönnt war sie zu begaffen, thronten die Brüste pompös sie auf ihrem Schwangerschaftsleib.

Ihre Brustwarzen schienen ebenfalls vergrößert zu sein; deutlich zeichneten sie sich unter dem dünnen Stoff ab.

Auch wenn ich mich sogleich dafür schämte; bei dem Blick auf die geballte Weiblichkeit durchzuckte es mich. In einem unanständigen Bereich meines Körpers.

'Jetzt reiß dich zusammen, das ist bald ne Mama!'

Schande über mich.

Oui sah mich an, und ich hatte schon die Befürchtung, sie hätte gemerkt, was mir eben gerade noch durch den Kopf geschossen war.

Mit dem geseufzten Satz „Ja, die Möpse sind auch gigantisch geworden." zerstreute sie meine Befürchtung nicht.

„Tut das weh, bei der Größe?" fragte ich das Ehrlichste, was mir in den Sinn kam.

Oui nickte. Ich denke nicht, dass ihr leidender Blick gespielt war.

So unterhielten wir uns noch über dies und das. Den gemeinsamen Abend erwähnter keiner von uns. Aber das machte mir nichts aus. Ich freute mich einfach, sie wieder zu sehen. Und das es ihr gut ging.

Als ich dann wieder zurück zu meiner postalischen Aufgabe musste, schenkte ich ihr noch den Apfel, welcher beim Mittag übrig geblieben war.

Eigentlich hatte ich ihn mir für später aufgehoben, aber als ich sah, mit welcher Begierde Oui ihn gerade zu in sich hinein schlang, war ich es zufrieden.

Wir verabschiedeten uns, wobei sie sitzen bleiben durfte. Sie wollte erst wieder aufstehen, wenn sie entweder nach Hause musste. Oder auf die Toilette.

Ich gestand es ihr zu.

Wir versprachen uns, in Kontakt zu bleiben.

Ein Versprechen, dass nicht gehalten werden sollte.

Ein paar Tage später begann mein Urlaub; ganze zwei Wochen.

Da ich, als armer Zivi, nicht groß weg fahren konnte, beschränkte ich mich auf ein langes Wochenende bei Verwandtschaft an der Küste. Ich freute mich wahnsinnig darauf, die ganze Bande mal wieder zu sehen. Besonders meine Cousine; wir hatten schon von klein auf ein gutes Verhältnis zueinander. Schon eher wie Geschwister.

Also dann - Donnerstag los, Montag wieder zurück.

Die Hinfahrt war eine Katastrophe. Über die A4 ging es ja noch. Bis kurz vor Jena. Dann auf die A9; und dort begann mein Leidensweg. Baustelle an Baustelle. Kilometer lang. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich damals, dass wäre nur ein vorübergehender Zustand dieses Abschnittes. Ich denke, heute wissen wir es alle besser.

Und, quasi als Extra oben drauf, waren einige Baustellenenden mit zusätzlichen Auffahrunfällen garniert. Für die, die gar nicht schnell genug aus der Baustelle rauskommen konnten.

So brauchte ich statt der üblichen viereinhalb Stunden satte zwei Stunden länger, um an mein Ziel zu kommen.

Deshalb lief an dem Tag auch nicht mehr viel. Wir schmissen mein mitgebrachtes Bratwerk auf den Grill; und nachdem nahezu alles vertilgt war, ging ich auf mein Gästezimmer und legte mich auf das Bett. Erstmal nur kurz, war aber alsbald eingeschlafen.

Der Körper nimmt sich, was er braucht.

Der nächste Tag begann spät für mich; erst zum Mittag. Mit leichten Kopfschmerzen quälte ich mich aus dem Bett; zu langes Schlafen hat auch seinen Preis.

Nachmittags kam meine Cousine auf die Idee, wir könnten doch baden fahren. Da da Wetter ideal dazu war, fuhren wir los.

Meine Cousine navigierte mich gezielt in ein kleines Wäldchen, welches ich als Ortsfremder niemals angesteuert hätte. Nach gut fünf Minuten kamen wir an einem ruhigen kleinen See an. Es waren ungefähr zwanzig weitere Badegäste anzutreffen. Ich fand es einfach wundervoll. Meine Base fand es zu voll. Was für ein Luxus.

Also hieß es wenden und den nächsten See ansteuern.

Dort angekommen, gleichfalls versteckt wie der Erste, waren nur acht schwimmwütige zugegen. Das schien ok zu sein, denn mir wurde geheißen, zu halten.

Nun endlich konnte ich meine neue Badeshorts einweihen.

Ja, ihr lest richtig, es gab nun auch Shorts fürs Baden. Toll. So feierte ich eine kleine Premiere an diesem Nachmittag.

Wir schwammen ein wenig, das Wasser war angenehm kühl. Durch die umstehenden Bäume heizte es sich kaum auf.

Als wir das Gewässer verließen, merkte ich, dass der Stoff der Badeshorts für den Umgang mit Wasser suboptimal war. Er lag klatscheng an. Man, dass war vielleicht ein unangenehmes Gefühl; als ob abgestorbene Haut sich nicht vom Fleisch trennen wollte.

Als ich so aus dem Wasser stakste, ständig an den Hosenbeinen meiner Shorts zerrend, bemerkte ich den starrenden Blick meiner Cousine. Dafür hatte ich jetzt aber keine Zeit, ich musste mir erst mal selbst helfen.

Als ich mich auf mein Handtuch legte, schien meine Cousine auch ihr Problem selbst gelöst zu haben; sie schien wieder völlig normal.

Wir lagen ein wenig vor uns hin, ich auf dem Bauch, meine Cousine auf dem Rücken, und genossen die Wärme der Sonnenstrahlen, welche den Weg durch die Baumwipfel fanden. Langsam dämmerte ich weg.

Ich war gerade auf dem Weg ins Erdbeerland, da bemerkte ich eine zuckende, wankende Gestalt auf mich zu steuern.

Ich öffnete meine Augen und erkannte, dass da schnurstracks ein kleines Kind auf mich zusteuerte, bis es direkt vor mir zu stehen kam. Es war ein kleines Mädchen und mochte so um die zwei Jahre alt gewesen sein. Bekleidet war es ausschließlich mit eine Mütze.

Als es mich erreicht hatte sah sie zu mir herunter.

Ich erwiderte den Blick.

Dann ging das Mädchen vor mir in die Hocke, über das ganze Gesicht war ihr zahnloses Lächeln gefächert.

„Na du." sagte ich freundlich, während sich die kleinen, plumpen Hände mit den winzigen Knubbelfingern auf meinen Kopf legten.

So hockte der niedliche kleine Fratz vor mir. Strahlte mich an. Streichelte meinen Kopf.

Und pinkelte vor meinem Gesicht in den Sand. Keine drei Zentimeter vor mir kam der Strahl auf und spritzte fröhlich in alle Richtungen.

Einer Schildkröte gleich versuchte ich, durch Einziehen meines Halses wenigsten etwas ihrem Einzugs-Radius zu entkommen. Erfolglos.

So lies ich sie erst mal fertig strullern, während meine Cousine vor lachen einen Kollaps zu bekommen schien.

Am selben Abend fand der erste Teil eines Stadtfestes statt, welches das Ganze Wochenende andauern sollte.

So verbrachten wir den Abend bei Wein und Gesang.

Das Highlight des ersten Abends stellte eine Misswahl dar. Verschiedene Protagonistinnen stellten sich in Badeanzügen oder aber in Bikinis zur Schau, und das mittlerweile recht gut gefüllte Publikum hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Schönste der Schönen auszuwählen.

Nach den ersten zwei Kandidatinnen, welche so hübsch wie nichtssagend waren, kam als Dritte eine junge Frau Anfang zwanzig namens Yvonn, welche sich figurlich deutlich von ihren Vorgängerinnen abhob. In meinen Augen positiv. Und nicht nur in meinen Augen.

Waren die erwähnten Zwei eher durchschnittlich von Mutter Natur beschieden, hatte eben diese Mutti bei Yvonn an den besten Stellen etwas mehr drauf gepackt.

Sie hatte kaum die ersten Schritte auf dem, mehr oder weniger provisorischem, Laufsteg geschafft, da tobte die alkoholgeschwängerte Menge schon los. Ein Johlen und Pfeifen brannte auf, wie ich es bis dato nur aus Funk und Fernsehen kannte. Beinahe erschreckend.

Obwohl auch ich beim besten Willen nicht mehr nüchtern war, erkannte ich, dass auch die Beifall einheimsende Kandidatin mit dieser Reaktion seitens des Publikums nicht gerechnet hatte. Nach drei oder vier Schritten schien sie einen Moment zu stocken und sah sich mit großen Augen ein wenig verwirrt um. Soweit bei den starken Scheinwerfern, welche auf die Bühne gerichtet waren, möglich.

Sie brachte ihre erste Runde fast schon hastig zu ende, immer noch bekleidet von gepfiffenen Komplimenten.

Als vorletztes war ein junges Mädchen an der Reihe. Ich kann ihr Alter nicht benennen, aber sie war wirklich jung; eher ein Kind als eine Frau. Das durch die Vorgängerin immer noch angeheizte Publikum nahm darauf aber keine Rücksicht. Mit hochgezogenen Schultern und gesenktem Blick vollzog sie in ihrem weißen Badeanzug ihren Spießrutenlauf. Ich konnte nur hoffen, dass, wer immer die Kleine dazu gezwungen hatte, wahrscheinlich weil sie ja ein ach so hübsches Ding ist, sich dafür spätestens jetzt jemand schämte.

Wie sie so völlig verloren über den Laufsteg hastete, um dieser Schmach endlich zu entkommen, hatte sie meine absolute Sympathie; und ich beschloss, ihr meine Stimme für ihren Mut zu geben.

Als letztes kam dann eine Nicole, wesentlich älter diesmal.

Sie hatte bei Weitem nicht so viel zu bieten wie die bejohlte Yvonn; und man merkte, dass sie das wusste.

Aber sie hatte etwas. Was, konnte ich nicht sagen.

Möglicherweise lag es an ihrer „Jetzt erst recht" Art, sich zu präsentieren. Alles, was vor ihr passiert war, schien egal zu sein. Völlig natürlich, in keinster Weise gestelzt; wie ich es bei den ersten Beiden empfunden hatte. Diesen Auftritt fand ich dann am Besten.