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Blau

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Er und ich und die Armlehnen eines Stuhles.
1.1k Wörter
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Sie ist nicht gekommen, hat die Verabredung im letzten Moment platzen lassen, keine Zeit, anderes zu tun, widrige Umstände und so weiter, ich bin nicht überrascht, nein, aber trotzdem enttäuscht. "Macht nichts", denke ich mir, "leere ich die Flasche allein." Schwimmen, bzw. plantschen, wären wir sowieso nicht gegangen, sie ist jetzt nämlich gebunden - in ihren Augen gleichbedeutend mit dem Ende allen Spasses, das Ende allen Ausgelassenseins und der Albernheiten. Und weil das alleine nicht ganz so toll ist, dieses erwachsene Gestelze, hätte sie mich auch gerne dort, auf dem Pfad der Tugend. Ich wehre mich nach Kräften dagegen, lache sie aus und sie lacht mich aus, mehr oder weniger, und so passt es dann wieder.

Sie ist also nicht gekommen, aber stellt mir den nächsten Dienstag in Aussicht. "Okay, schön, ich freu´ mich", sage ich und dann muss ich lachen, denn mir fallen die blauen Flecken an meinen Oberschenkeln ein. Vorzeigbar bin ich heute wirklich nicht, der nächste Dienstag ist schon ganz in Ordnung, bis dahin dürften die Blutergüsse fort, oder zumindest nur noch zu erahnen sein. Ein bisschen schaue ich so aus, als hätte ich einen Unfall gehabt oder wäre in einen Kampf geraten, ich war heute morgen selbst erschrocken, als ich an mir herunter gesehen habe.

Gestern abend war ich zum ersten Mal seit langem wieder in seiner Wohnung. Es hat sich nicht viel verändert, ein neues Regal als zu Hause für die CDs, die endlich nicht mehr stapelweise auf dem Teppich verstauben, ein neuer Schreibtisch und am Küchentisch ein neuer Stuhl der den alten ersetzt, an dessen Rückenlehne man sich nicht anlehnen durfte, ausser man wollte seine akrobatischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Er kocht Tee, schneidet Weissbrot auf, Marmelade hat er nicht, nur Honig. Butter gibt es auch nicht, nur noch Halbfettmargarine. Ich schaue ihm zu, lasse die Finger aus seinen Schränken, die mich nichts mehr angehen. Er sagt ich solle mich setzen, ich lasse mich auf einen der alten Stühle fallen, der neue geht mich auch nichts an. Wir trinken Tee, essen Honigbrot und hin und wieder grinst er und immer wenn er grinst, grinse ich mit. Zwei Grinsekatzen am Teetisch, die Pfoten im Honigtopf. Als er sich mit dieser so vertraute Geste das Haar aus der Stirn streicht, lasse ich mich in aller Vertrautheit auf seinem Schoss nieder. Der neue Stuhl hat Armlehnen aus Chrom, ich fädele die Beine darunter hindurch. Später, als er mir bereits die Jeans geöffnet hat, fädele ich sie noch einmal zurück, lasse alle Hüllen fallen, während er sich der überflüssigen Kleidung entledigt und fädele die Beine wieder unter den Armlehnen hindurch.

Anfangs funktioniert das wunderbar, langsames Ineinandergleiten, leichte, sanfte Bewegungen. Später, als wir beide bereits durch den Mund nach Luft schnappen, trifft die Oberseite meines Oberschenkels bei jeder Bewegung schmerzhaft auf die Unterseite der kalten Chromarmlehne. Eine Zeitlang ignoriere ich den Schmerz, der sich mit jedem Aufprall vertieft, dann geht es nicht mehr, die Konzentration hat sich vom Unterleib auf die Oberschenkel verschoben, ich erbitte mir eine Pause und korrigiere meine Stellung, lege die Beine über die Armlehnen. Ein wunderbares Arrangement, denn so kann er meinen Po umfassen, seine Finger in die Spalte zwischen meinen Arschbacken legen, meine Bewegungen unterstützen oder mich damit quälen, dass er mich im Schwung stoppt und in der Luft hängen, mich verhungern lässt oder mit einer Hand meine Hinterseite streichelt und die Fingerknöchel der anderen über meine Perle gleiten lässt.

Das wunderbare Arrangement dauert aber auch nur kurz, dann schmerzen die Unterseiten meiner Oberschenkel, die nun über den Armlehnen liegen. Erneute Stellungskorrektur, ich lehne mich mit dem Rücken an den Küchentisch und stütze die Ellenbogen auf, um möglichst viel Gewicht von meinen Beinen zu nehmen. Es flutscht, ich bewege mich nicht mehr über meine Beine, sondern hole den Schwung über den Oberkörper und durch meine Rückwärtsneigung gewähre ich ihm freie Sicht auf seinen Schwanz, der in mir verschwindet, wieder auftaucht, wieder verschwindet. Der Anblick gefällt, sein Atem beschleunigt sich, das Keuchen wird lauter. Ich keuche auch, aber nicht vor Lust, sondern weil mein Rücken an der Tischkante scheuert. Ich erwäge kurz einen weiteren Stellungswechsel, aber ich spüre, dass er kurz vorm Kommen ist, bewege mich weiter und keuche gegen den Schmerz an. Er weiss nicht, dass es ein anderes Keuchen ist als seines, ich sage nichts und so kommt er und glaubt, ich würde folgen und als ich schlagartig jede Bewegung abbreche, schaut er mich irritiert an. Ich erkläre es ihm und er schüttelt erst ungläubig den Kopf und lacht dann lauthals. Ich liebe es, dieses Lachen, auch dann, wenn ich noch immer einen Schwanz in mir stecken habe und nicht weiss, ob ich mitlachen soll oder nicht. Ich lache nicht mit, grinse nur und auch das nur halbherzig.

Er hebt mich von seinem Schoss, legt mich auf den Küchentisch, massiert erst meine schmerzenden Oberschenkel und dann meinen Venushügel. Er spreizt meine Schamlippen. "Ich möchte zuschauen wie du es dir machst.", sagt er und pustet über meine Perle. Ich zucke zusammen, tauche meine Finger in sein Sperma, das aus mir heraustropft und lege sie dann über meinen Kitzler. Während ich meine Perle massiere und reibe, mit den Fingerspitzen umkreise und mal weniger und mal weniger Druck ausübe, massiert er meine gespreizten Schamlippen, zieht daran, reibt sie zwischen seinen Fingern und es dauert nicht lange, da spüre ich das erste Kribbeln in mir aufsteigen. Mein Becken zuckt, mein Stöhnen wird lauter, heller, heftiger. "Wechsel!", sagt er, hält meine Hand fest und hindert mich daran, mich zum Höhepunkt zu reiben. "Leg deine Perle frei.", fordert er mich auf und ich folge der Aufforderung, mache seinen Lippen und seiner Zunge den Weg frei.

Er stupst meinen Kitzler ein paar Mal an, beisst mich in die von mir gespreizten Schamlippen, spielt mit mir und meiner Lust und jedesmal, wenn mein Beine wie Espenlaub zu zittern anfangen, zieht er sich zurück und lässt die Welle abebben. Die Abstände werden immer kürzer, ich bin so aufgeladen, dass er bei jedem Neubeginn nur zwei-, höchstens viermal über meine Perle lecken muss um mich an den Anfang eines Orgasmus zu bringen. Das Zittern meiner Oberschenkel wird chronisch, mein Schreien auch. Und dann halte ich es nicht mehr aus. "Mach, mach, bitte mach, mach endlich!" schreie ich und greife in sein Haar und dann endlich lässt er zu, dass ich komme, vor Erleichterung wimmernd und vor Lust schreiend, die Schenkel zusammengepresst, sein Kopf dazwischen gefangen.

"Mach das nie wieder." sage ich. "Wirklich nicht?", fragt er. Ich grinse und reibe mir die schmerzenden Beine, an die pochende Stelle auf meinem Rücken reiche ich nicht heran, im Spiegel kann ich sie an der bläulichen Verfärbung aber gut erkennen.

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3 Kommentare
CadiaCadiavor etwa 15 Jahren
ich kann "dieSophie" nur ...

... empfehlen. Jeder Text ein perfektes Konfekt. Bravo bravo bravo!

hugluhugluhugluhugluvor etwa 18 Jahren
Ein gutes Beispiel

Nicht nur Ruhe hilft. Ich finde, dieser Text ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein stilistisches Konzept die Geschichte trägt. Ein Ich-Erzähler. Ein Tempus. Einheit in der erzählten Zeit. Zu glauben, dass Chaos allein, ein unreflektiertes Niederschreiben von Gedanken, einen guten Stil ausmacht, ist ein Irrglaube. Es fehlt bei Nightwriter an Stil, an einem einheitlichen Konzept. Mit Stillosigkeit meine ich das unentschlossene Chaos. Da kann ich mich nicht rausreden und behaupten, so sei es eben gemeint. Was ist die Intention hinter diesem Chaos? H

AtrusAtrusvor fast 19 Jahren
Verspielt und sommerleicht

kommt diese Geschichte daher, die klar zum besseren gehört, was auf der deutsche Lit-Site publiziert wird. Ist "ich" wirklich immer dieselbe Person? Ich bin nicht ganz sicher.

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