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BlutGirls

Geschichte Info
Ein Mann gerät in den Bann einer brutalen Mädchengang.
6.1k Wörter
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65k
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Es war ein hundsgewöhnlicher Dienstag.

Die Feierabend-U-Bahn war übervoll. Sitzplätze waren keine mehr zu finden. Ich stand im letzten Wagen nahe am hinteren Ausgang, genauso müde wie die anderen.

Der Streit fing harmlos an. Eine große, hagere Zwanzigjährige saß breit und selbstbewusst auf einem Sitz. Ihre hochgelegten Beine okkupierten den gegenüberliegenden Sitzplatz. Mit ihrem schmutzigen Rucksack nahm sie gleich noch einen dritten Sitzplatz für sich in Anspruch. Sie war in keinster Weise hübsch, aber durch ihre Größe und ihre Ausstrahlung beeindruckend. Sie war ungewaschen, hatte kurze dunkelblonde Haare und einen derben Mund. Sie trug gefleckte Militärhosen und Springerstiefel, ein undefinierbares T-Shirt und einen abgerissenen Parka. Ein paar Gothic-Anhängsel klimperten an ihr herum. Die sichtbaren Bereiche ihrer Arme und ihres flachen Waschbrettbauches waren tätowiert. Ihre Muskeln zeichneten sich deutlich ab und ihre grünen Augen flackerten gefährlich.

Auf dem letzten Sitz in ihrem Viererabteil hockte ein zweites Mädchen, das offenbar zu der ersten gehörte: eine mittelgroße Pummelige mit bräunlichem Teint, braunen Augen und langen dunklen, fast schwarzen Haaren. Obwohl es unvorteilhaft war, hatte sie ihre pralle untere Hälfte in schwarze Leggings gezwängt, die an einigen Stellen schon Mottenlöcher hatten. Das Oberteil war geschmacklos bedruckt, ließ aber ihre quellenden Brüste deutlich sehen. Auch sie hatte schwarze Stiefel, aber keine Militärboots sondern Stiefeletten der einfachsten Art, wie sie in Billigschuhketten verkauft werden. Auf manchen ihrer Fingernägel klebten künstliche Nails, aber nicht auf allen.

Neben diesen beiden Grazien standen zwei weitere Mädchen: eine hübsche Schwarze in Jeans, Turnschuhen und Sweater, und eine kleine Dünne mit blasser Haut, struppigen, flachsfarbenen Haaren und einem viel zu großem Holzfällerhemd. Alle vier wirkten derb und ungepflegt und gaben sich ersichtlich nicht die geringste Mühe, weiblich zu erscheinen. Schattengestalten der Großstadt. Es war offenbar eine Mädchengang, und die Große war ganz klar die Anführerin.

Der Typ mit dem Oberlehrerbart hatte entweder keine Augen im Kopf oder er war vor lauter Rechthaberei unvorsichtig: „Hören sie mal: diese U-Bahn gehört nicht ihnen! Das ist eine Unverschämtheit!"

Mit seiner langweiligen hellen Regenjacke und grauen Stoffhosen baute er sich vor der Großen auf: ein Kerl Anfang Fünfzig mit Halbglatze und viereckigem Kinnbart. Demonstrativ stierte er auf ihre Beine, die den Sitz okkupierten, auf dem er anscheinend sitzen wollte.

Sie ignorierte ihn einfach. Er aber machte den Fehler, weiter zu stänkern: „Das ist nicht gut, was sie da tun!"

„Ich tue nie etwas Gutes", gab sie zurück und blickte desinteressiert nach draußen ins U-Bahn-Dunkel. Ich hätte sie für diese Antwort küssen können.

„Ich zähle bis drei, dann geben sie den Sitz frei!" Damit hatte er sein Urteil gesprochen.

Sie drehte den Kopf jetzt langsam zu ihm.

„Wie redest du mit mir?"

Dann stand sie geschmeidig auf. Ihre Bewegung war kraftvoll-animalisch, und als sie mit dem Aufstehen fertig war, erkannte er mit Schrecken, dass sie einen Kopf größer war als er.

„Du willst bis drei zählen?"

Er hatte gar nicht zu zählen angefangen. Die anderen Fahrgäste ahnten den Ärger und wichen zurück.

„Du kannst doch gar nicht bis drei zählen!" In ihr war ein Programm aktiviert worden, und das lief jetzt gnadenlos ab.

„Ich zeige dir, wie man bis drei zählt!", und dabei knallte sie ihm völlig ohne Vorwarnung eine mit ihrer rechten Hand auf die Backe. Durch den langen Arm hatte die Ohrfeige ziemliche Wucht.

„Eins ..." Der klatschende Nachhall füllte den ganzen Wagen. Ansonsten gab es kein Geräusch.

„Zwei ..." Das war die linke Hand, ebenso kräftig.

„Drei." Watsch!

Die drei Backpfeifen waren so schnell gekommen, dass der Schock für ihn wahrscheinlich noch heftiger war als der Schmerz.

„Was fällt ihnen ..."

Weiter kam er nicht. Sie war unglaublich talentiert im Zuschlagen, ihr ganzer Oberkörper arbeitet mit. Man konnte dabei sogar ihre kleine Brüste unter dem T-Shirt erahnen, die mitschwangen.

Er dachte wohl, Ohrfeigen seien die höchste Eskalationsstufe weiblicher Gewalt, sonst wäre er spätestens jetzt geflüchtet. Er stand jedoch wie versteinert. Die anderen Fahrgäste spürten die Raubtiernatur der Großen. Keiner macht auch nur die kleinste Andeutung, sich einzumischen. Die drei anderen Mädchen wirkten gelassen. Sie kannten ihre Anführerin. Es war offensichtlich nicht das erste mal, dass sie jemandem zusammenschlug.

„Du dreckiges Stück Scheiße!" geiferte sie ihn an. Dann knallte ihre Linke frontal in sein Gesicht. Gleich noch eine Ohrfeige rechts. Und dann ein Stiefeltritt gegen seine Oberschenkel. Es dauerte viel zu lang, bis er begriff, was hier abging. Sie spuckte ihn an; es war eine erstaunlich große Menge Rotz, und alles landete zielgenau in seinem Gesicht.

Jetzt erst machte er eine zögernde Bewegung zur Seite, da landete schon ihre Rechte auf seiner Brust. Noch ein Tritt. Mehr fiel er in Richtung Gangmitte als dass er lief. Doch stieß er dort nach wenigen Zentimetern gegen die Schwarze.

„Ay, grabsch mich nicht an, Alter!" schrie die zum Schein empört, denn seine hilflos suchenden Hände waren irgendwie an sie geraten. Es war für sie ein Spiel. Ein böses Spiel. Sie sprengte seine Hände weg und schlug ihm nun ebenfalls links-rechts ins Gesicht. Sie war ebenfalls sportlich und trainiert. Ihr beim Schlagen zuzusehen war purer Genuss. Wäre sie gepflegt und schick angezogen gewesen, hätte sie enorm was hergemacht. Doch für das, was sie jetzt mit dem Typen machte, war ihre Kleidung aus Jeans, Turnschuhen und einem Sweater völlig ausreichend. Sie lachte beim Zuschlagen. Die Mädchen hatten beschlossen, Hackfleisch aus ihm zu machen.

Nach den Schlägen stupste die Schwarze ihn wie einen Spielball vergnügt zurück zu der Großen. Die dralle Dunkelhaarige wollte auch ihren Spaß haben und stieß ihr linkes Bein mit der Stiefelette mit dem Absatz voran voll in seine Seite.

Ich bemerkte, dass einige der Fahrgäste ihre Mobiltelefone herausgeholt hatten und eifrig telefonierten. Zudem schien die Bahn langsamer zu fahren.

Die Große nahm den Zusammengekrümmten wie einen Wäschesack, dreht ihn mit dem Gesicht zu sich und rammte ihm die untere Handkante direkt gegen den Kiefer. Dann ließ sie ihn mit triumphierendem Lächeln los, und der Wäschesack sank langsam zusammen. Beim Sinken gab sie ihm einen Schubs, sodass er auf die Mitte des Ganges fiel. Das war das Signal für die Endrunde.

Sofort sah die dünne Vierte mit dem Holzfällerhemd ihre Chance und trat wie irre auf den Mann ein, vor allem dorthin wo seine Männlichkeit war, sollte er denn eine haben. Dabei öffneten sich durch die heftigen Bewegung mehrere Knöpfe ihres Holzfällerhemds, was sie in ihrer Rage gar nicht bemerkte. Jetzt stand auch die Dunkelhaarige auf und ließ ihre Stiefeletten tanzen. Die Schwarze ließ sich nicht lumpen und trat ebenfalls zu. Ihre Tritte kamen kurz, präzise und mit Wucht.

Die Gesichter der Umstehenden waren völlig entsetzt, aber immer noch wagte keiner, einzugreifen. Etwas weiter im Hintergrund allerdings war man schon heftig am Alarm schlagen.

Die Bahn wurde langsamer, man konnte bereits den Lichtschein der nächsten Station sehen.

Die Große kannte das Timing und wusste, dass sie schnell abhauen mussten. Sie kam in die Gangmitte. Ihren Rucksack hatte sie umgehängt. Jetzt war Qualität statt Quantität gefragt: sie scheuchte ihre Mädels zur Seite, um richtig ausholen zu können. Und dann ließ sie zwei mal hintereinander ihre Springerstiefel mit voller Gewalt in den hilflosen Körper am Boden krachen. Sie schien sehr lange, muskulöse Beine haben. Es war jammerschade, dass sie sie unter einer labbrigen Militärhose verbarg. Jemand müsste ihr ein Abendkleid kaufen, aber wahrscheinlich wüsste sie nicht mal, wie sie es anziehen sollte.

„Setz dich, der Platz ist frei!" flötete sie sarkastisch zu dem vor Schmerz winselnden Fleischhaufen am Boden. Ihr Gesicht dabei war göttlich - es war ein Ausdruck von Schönheit darin, der die Grobheit überstrahlte. Die Schönheit eines Tigers, der gerade sein Opfer zerreißt.

„Abmarsch!" befahl sie ihren Mädels, während die U-Bahn zum Stehen kam. Das Timing war perfekt, sie war halt die geborene Anführerin. Während sie an mir vorbei zur Tür ging ohne mich auch nur im geringsten zu beachten, versuchte ich in diesem Sekundenbruchteil so viel wie möglich von ihrer Nähe einzufangen, atmete tief ein und bewunderte ihren hohen, elastischen Körper und ihre federnde Bewegung. Als die Schwarze mit ihrem knackigen Jeanspo als letzte der vier Grazien den Waggon verließ, ging ich spontan hinterher. Hinter mir schloss sich die Tür. Die anderen Fahrgäste fragten sich wohl, was ich vor hatte, ob ich etwa verrückt geworden war und den Girls allein und schutzlos eine Standpauke halten wollte.

Die U-Bahn fuhr weiter. Niemand außer uns war ausgestiegen. Die Mädchen hatten gar nicht registriert, dass ich ihnen gefolgt war. Jetzt bemerkte es die Große.

„Was willst du?" schnarrte sie mich an. Sie war schon bereit, mich genauso in einen Haufen Gehacktes zu verwandeln wie den Oberlehrerbart. Andererseits schwang ein bisschen Respekt mit, dass ein einziger aus dem ganze Waggon den Mut hatte, sich allein gegen vier zu stellen.

„Ich habe gesehen, dass die Leute telefoniert und den Alarmknopf gedrückt haben. An der Treppe oben ist ein Einkaufszentrum, da ist sicher schon Polizei und Security. Da könnt ihr nicht hoch."

Jetzt waren die vier verblüfft. Damit hatten sie nicht gerechnet, dass einer sie unterstützt.

„Was sollen wir machen?" fragte die Schwarze. Sie hatte begriffen, dass ich Recht hatte.

Zum Glück war schon das entfernte Frontlicht einer ankommenden Bahn auf der gegenüberliegenden Seite zu sehen.

„Nehmt die andere Bahn und steigt sofort an der nächsten Station aus. Dann verteilt ihr euch und zieht sofort andere Klamotten an -- auf den Überwachungsfilmen erkennt man nämlich nur Kleidung aber praktisch keine Gesichter.

Die Große fing an zu grinsen.

„Prima! Danke!" Ihr Körper entspannte sich.

„Wieso hilfst du uns?" fragte die kleine Dürre mit dem flatternden Hemd.

„Ich fand euch total cool", lächelte ich sie an.

„Echt?" Die Dünne war völlig konsterniert. Ihr Holzfällerhemd war durch die Prügelei halb offen und ließ zwei kleine, nette Brüstchen ohne jeden BH sehen. Das merkte sie aber nicht.

„Und der Typ tut dir nicht leid?" fragte die Schwarze.

Ich zelebrierte meine Antwort: „Wenn der Wolf das Schaf reißt, dann hat der Wolf meine Sympathie, und nicht das Schaf."

Das ging ihnen runter wie Öl, so etwas hatten sie noch nie gehört. Es war wahrscheinlich das erste mal überhaupt in ihrem Leben, dass jemand ihnen ein Kompliment gemacht hatte.

Ich setzte noch einen drauf: „Und ganz besonders wenn es eine Wölfin ist."

Jetzt strahlten sie. Die Bahn gegenüber fuhr ein, die Zeit drängte. Doch sie waren von meinem Süßholz so beeindruckt, dass sie das völlig ignorierten.

„Ay, es hat ihm gefallen. Wir haben ihm gefallen!" Die Schwarze hatte wirklich neben der Anführerin den hellsten Kopf.

„Ist das wahr?" Die Dünne kapierte es nicht. Ich genoss weiter den freien Blick auf ihre Brüstchen. Es gab mir den Mut, den nächsten Schritt zu wagen: „Ich mag es, wenn Frauen hart sind. Ich finde das sexy."

Die Große sah mich jetzt fragend an. Einerseits wunderte sie sich über den seltsamen Typen, zumal ein Teil ständig bereit war, mich zu Klumpp schlagen. Andererseits ließ sie das Stichwort 'sexy' mich plötzlich auch als Mann ansehen.

„Ihr müsst einsteigen!" ermahnte ich sie.

„Verstehe: du findest uns geil", sagte die Große gefährlich langsam, aber immer noch mit Sympathie. Die Schwarze lachte. Ihr Körper musste ein Traum sein -- wenn er nicht so nachlässig bekleidet gewesen wäre. Die U-Bahn gegenüber hatte angehalten, die Türen öffneten sich.

„Es macht dich an, wenn wir einen klatschen?" fragte jetzt auch die Dunkelhaarige und strich ihre Haare auffällig über das Ohr nach hinten -- eine typische Geste von Frauen, wenn ihr erotisches Interesse erwacht.

„Ja klar,und wie!"

„Echt?" blökte die Dürre ungläubig. Sie begriff immer noch nicht, dass es hier um Erotik und nicht um Recht und Unrecht ging. Das Wort Erotik war für sie ein Fremdwort von einem anderen Planeten. Trotzdem oder gerade deshalb betrachtete ich genüsslich ihre Brüstchen unter dem Hemd wie die Auslage eines Süßwarengeschäfts.

„Steigt ein. Und vergesst nicht, die Kleidung zu wechseln!" Sanft drängte ich sie in den Waggon.

Die Große bewegte sich nicht, sie betrachte mich jetzt intensiv und dachte nach. Sie bemerkte genau, dass ich alle vier mit meinen Augen verschlang. Ihre Natur begriff meine Gefühle schneller als der Verstand.

„Komm!" riefen die drei, die schon in der Bahn waren, und zogen die Große an ihrem Parka. Ich erwiderte ihren bohrenden Blick und versank in ihren grünen Tigeraugen. Die waren noch geiler als die Brüstchen der Kleinen -- weil sie gefährlicher waren. Sie genoss den Moment. Ich auch.

„Gib Geld!" zischte sie. Die geborene Anführerin!

Ich griff in meine Tasche und zog alles hervor: es waren zwei Hunderter, ein paar kleinere Scheine und Münzen. Sie schlug die Münzen aus und steckte nur die Scheine ein. Dann schwang sie ihre langen Beine in das Wageninnere, während die Tür sich schloss.

„Heute abend um 19 Uhr Haltestelle Heinestraße!" rief ich ihnen hinterher wie ein hungriger Bettler. Ich wusste nicht, ob sie das noch gehört hatten. Die Bahn fuhr davon.

Es war keine Sekunde zu früh: schon hasteten Securityleute die Treppe herunter und suchten hektisch nach der Mädchengang. Ich ging langsam nach hause. In mir tobten die Gefühle.

Natürlich würden sie nicht kommen. Jedenfalls würden sie nicht kommen, wenn sie halbwegs vernünftig wären. Ich hatte sie aus einer gefährlichen Situation gerettet, und Kohle hatten sie auch von mir abgegriffen. Ich hatte meinen Dienst also getan. Wozu sollten sie sich noch mit mir abgeben? Vielleicht würden sie aus Dankbarkeit kommen. Oder sie wollten noch mehr Kohle. Möglicherweise waren sie auch schlicht neugierig auf so einen beknackten Perversen wie mich.

Ich badete und putzte mich, rasierte mich und zog mein bestes Hemd an. Ich holte neues Geld vom Bankomaten und kaufte eine Flasche Sekt. Ich war den ganzen Tag so aufgeregt, dass ich nichts anderes tun konnte und nur an die vier süßen Mädels denken musste.

Viel zu früh traf ich an der Haltestelle Heinestraße ein. Verloren stand ich da mit meinem City-Rucksack, und je später es wurde, desto enttäuschter wurde ich. Die Dämmerung fiel über die Stadt, es wurde kühl und mich befiel die Depression: klar, die Mädels hatten ja Verstand, sie würden nicht kommen. Ich wärmte und tröstete mich, indem ich in meinem Kopf die Erinnerung an die Aktion vom Morgen zurückholte: die geschmeidigen Bewegungen der langen Arme und Beine der Anführerin, ihre extrem kräftigen Schläge und Tritte, die süßen Brüstchen der kleinen Irren, die in ihrem viel zu großen Hemd herumgetanzt hatten wie in einem Zelt, ihre schmalen Lippen, die sicher schon oft hysterisch geschrien hatten, aber sicher noch nie in Liebe geküsst worden waren. Ich führte mir die saftigen Kurven der Dunkelhaarigen vor Augen, tastete mit meinem inneren Auge jeden Millimeter ihrer Leggings und ihres T-Shirts ab und erfühlte regelrecht die warmen, duftenden Naturwölbungen darunter.

Und schließlich erstand die Schwarze mit ihrem eleganten Körper vor mir. Wie ein Automat hatte sie auf den Deppen eingetreten und dabei so herzerfrischend gelacht. Ich zog sie im Geist erst komplett aus und dann wie eine Modepuppe in wechselnden Stilen und Farben wieder an. Am besten gefiel sie mir in flatternden Sommerkleidern in warmen, leuchtenden Farben wie Orange, Gelb und Lila, dazu goldene Stiefel mit mittelhohen Absätzen und natürlich Metallspitzen. Und immer wenn sie mit ihren Armen zuschlug klimperten kupferne, silberne und goldene Armreifen.

„Ay, Bubi!" Es war tatsächlich die Schwarze, die ich als erste sah. Leider hatte sie keines der von mir erträumten bunten Kleider an, sondern wieder ihre Jeans, aber diesmal ein weißes oversized-Shirt und eine offene Kapuzenjacke darüber. Und statt der Turnschuhe trug sie nun ebenfalls Stiefeletten. Sie hatte sich also wenigstens ein bisschen Mühe gegeben. Für sie könnte man sterben.

Glücksgefühle überströmten mich als ich sah, dass alle vier gekommen waren. Die Dunkelhaarige hatte dasselbe an wie am Morgen, offenbar hatte sie keine andere Kleidung. Die Chefin trug Trainingshosen und wieder ihre Springerstiefel, dazu aber jetzt eine aufwändige Lederjacke statt dem Parka. Die teuere Jacke sollte ihren Status als Anführerin unterstreichen. Sicher war sie geklaut.

Witzigerweise war die kleine Dünne am ehesten aufgebrezelt, obwohl sie am wenigsten weiblich war. Sie hatte einen Jeansrock an, der etwa bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, braune Halbstiefel mit Absatz und darunter sogar hautfarbene Strumpfhosen. Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich die Strumpfhosen bemerkte. Oben hatte sie ein Hemd -- es war natürlich wieder ein Herrenhemd -- und eine knapp sitzende Jeansjacke darüber. Offenbar hatten die anderen der Dünnen verordnet, sich für mich aufzuhübschen. Sicher hatte sie den niedersten Rang in der Gruppe und war der Abstreifer für alle. Wahrscheinlich würden die anderen sie sogar ohne zu zögern an Freier verkaufen, wenn sie Geld brauchten.

„Na, du?" grinste mich die Große an und deutete sogar eine Umarmung an. Sie strahlte regelrecht, denn sie wusste: vor mir konnte sie ihre ganze Inszenierung als Anführerin abspulen. Ich war für sie Publikum. Zahlendes Publikum.

„Gab es Schwierigkeiten?" fragte ich.

„Nö, antwortete sie, „wir haben uns umgezogen und verdrückt, so wie du es gesagt hast."

„Im Fernsehen suchen sie uns!" sagte die Pralle.

Ich hatte den ganzen Tag weder Fernseher noch Radio noch Internet angeschaltet. „Ihr seid jetzt berühmt."

„Aber die Aufnahmen waren total schlecht -- genau wie Du gesagt hast", ergänzte die Chefin zufrieden.

„Du hast uns wirklich gerettet, Mann!" lobte mich die Schwarze.

Ich strahlte sie an: „Ist doch selbstverständlich. Für euch mache ich das gern."

„Unser erster Fan!" triumphierte die Große.

„Ja", nichte ich, „ich bin euer Fan." Dann sah ich die Dünne intensiv an und machte den ersten Schritt aus der Deckung: „Du siehst gut aus. Ich meine: ihr seht alle gut aus. Aber sie gefällt mir besonders." Die Dünne war überrascht und unsicher, sie wusste absolut nicht mit Komplimenten umzugehen.

„Er steht auf Irina!" meinte die Dralle, und damit hatte ich den ersten Namen.

„Er steht auf Weiber mit Röcken", stellte die Schwarze trocken und etwas enttäuscht fest.

„Und mit Strumpfhosen", ergänzte ich, „besonders mit Strumpfhosen!"

Irina, deren Namen ich nun kannte, wusste gar nicht wohin sie blicken sollte. Am liebsten wäre sie wohl im Boden versunken. Ihr Körper zuckte leicht. Sie hatte offenbar definitiv was an den Nerven.

„Da bist du bei uns an der falschen Adresse", putzte mich die Große runter.

„Noch mehr gefällt mir, wie cool ihr seid. Das war rattenscharf heute morgen." Wieder lächelten sie. Das waren sie wirklich nicht gewohnt.

„Habt ihr was gegessen? Ich lade euch ein."

„Alle?" fragte die Dunkelhaarige ungläubig.

„Natürlich alle", stellte die Chefin klar.

Genauso wie sie keine elegante Kleidung kannten, kannten sie auch keine Restaurants. Zum Abendessen einladen hieß für sie zur nächsten Pizzabude zu gehen. Der Typ blickte arg verwundert, aber er ließ sich prinzipiell nie etwas anmerken. Das war in seiner Gegend überlebenswichtig.

Wir bestellten alle Pizza, ich ließ mir Plastikbecher geben und schenkte den Sekt ein. Sowas kannten sie wirklich nicht. Die Große hatte noch eine Flasche Wodka geordert. Den kannten sie offenbar.

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