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Charlston 12

Geschichte Info
Thanksgiving IV oder Charlies Sicht.
2.9k Wörter
4.45
23.4k
0

Teil 12 der 15 teiligen Serie

Aktualisiert 09/04/2022
Erstellt 09/18/2008
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Kapitel 7 -- Charlies Sicht

„Charlie, ... willst du ... bitte, Charlie ... bitte heirate mich.“, ich konnte es kaum verstehen und doch wusste ich sofort was er sagte. Der Moment nach der Frage, er rührte sich nicht, blieb dort an meinem Ohr, ich stand, hielt die Koffer, die mir so schwer wurden, ich hielt sie fest, musste mich irgendwo halten. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich ihn roch, so nah an mir. Es setzte immer einen Schlag aus, wenn Dan in meiner Nähe war, jedes Mal. Ich liebte dieses Gefühl, dass er mit seiner Anwesenheit in mir formte. Ich liebte ihn so sehr. Ich hatte ihn vermisst, wir waren anderthalb Tage getrennt, das erste Mal übrigens, seit wir zusammen sind, und ich vermisste ihn so sehr, dass mein Herz blutete.

Dans Eltern sind klasse, als sie am Mittwoch Abend zurück kehrten, erklärte ich ihnen alles. Wir saßen beisammen, lernten uns kennen. Mit jeder Sekunde wusste ich, dass ich Sabeth und Peter mochte. Mit jeder Sekunde wurde ich neidischer auf Dan, dass er solch tolle Eltern hatte. Sie liebten ihren Sohn wirklich und taten nicht nur so. Mein Vater hat mich nie geliebt. Der Mann war zu beschäftigt um zu sehen, dass ich nicht der Sohn war, den er sich wünschte. Meine Mutter wusste es lange. Sie hat es mir geschrieben, den einzigen Brief, den ich bekam. Sie wusste es, sie wusste, dass mein Vater mich raus schmeißen würde. Und als er mich dann an diesem Abend fand, ich konnte es nicht länger zurückhalten. Ein Dementi wäre überflüssig, er fand mich und einen Mann, den ich erst kurz kannte, küssend auf der Türschwelle. Ich hatte nie jemanden mit zu mir genommen und dieses eine Mal sollte mir zum Verhängnis werden. Mein Vater warf den Kerl raus, mich schleifte er an den Haaren in mein Zimmer, kommandierte ich hätte fünfzehn Minuten, dann sollte ich verschwunden sein. Mein Vater war nie so ehrlich zu mir, ich schrie ihn an, packte meinen Rucksack und war fort. Meine Mutter eilte mir zum Auto nach, und gab mir den Brief. Ihr Gesicht war Tränen überströmt, küsste mich und wünschte mir alles Gute.

Ich wollten den Brief nicht lesen, tat es später aber doch. Meine Mutter schrieb, dass sie es lange wusste, dass ich schwul bin. Sie sagte, sie habe vor Jahren ein Schließfach eingerichtet, darin befände sich Geld, Papiere und ein Handy. Ich holte alles ab, hinterließ einen Zettel, auf dem „Danke“ stand und verschwand. Das Handy habe ich bisher nie eingeschaltet. Es liegt in meiner Nachttischschublade.

Diese Geschichte fiel mir in jenem Augenblick ein und alle Sinne in mir sehnten sich nach der Stimme meiner Mutter, ich wollte nichts mehr, als ihr von dieser Sekunde erzählen. Ihr sagen, dass ich glücklich bin, dass sie mich glücklich gemacht hatte. Ihr Verständnis, ihre Liebe. Ich hatte seit Jahren nur Abhängigkeit gekannt. Ich war abhängig von Raphael und von seiner Art der Zuneigung. Doch dann traf ich Dan, ich wollte, dass es etwas Gutes wird. Und es wurde etwas gutes, nein, es wurde besser. Dan wurde mein Leben, ich hatte Monate nicht an meine Familie gedacht. Doch in diesem Moment fiel mir der Brief ein, der Brief, das Handy und das Geld, dass ich nie benutzt hatte. Ich wollte nicht von meiner Mutter abhängig sein, ich fühlte mich von ihr betrogen. Aber ich behielt die Sachen aus dem Schließfach. Ich weiß nicht warum.

Dan war alles, was mir etwas bedeutete. Er war mein Leben, die Person mit der ich für immer alles teilen wollte. Aber er wusste nichts von Mutter, vom Geld, dem Handy. Er wusste nichts über mich, weil ich es ihm nie sagte. Ich wollte nicht, dass mein bescheuerter Vater alles zerstörte, was in drei Jahren zu meinem eigenen Leben geworden ist. Ich hatte genug Geld, um auf die Uni zu gehen, ich arbeitete für die Studiengebühren, ich hatte Dan. Dan, mein Freund, meine Liebe. Alles was ich jemals wollte hatte ich.

Als ich Dan damals das erste Mal küsste, an diesen Moment dachte ich ebenfalls, das war, als würden alle meine Wünsche wahr werden, ich hatte eine solche Angst, dass das alles nicht wahr sein würde, dass das alles ein Spiel ist. Aber ich wusste, als er in mein Zimmer kam und mich wieder küsste, als ich spürte, wie nervös er war, wie zerbrechlich und unerfahren. Da wusste ich, dass er nicht mit mir spielte. Ich liebte ihn, seit ich ihn das erste Mal sah, ich wusste es nur nicht. Und in dem Augenblick, wo er mich umschlang, seinen Körper an mich drückte, nach dieser wunderschönsten ersten Nacht, da wusste, ich, dass ich nie mehr ohne ihn sein wollte.

Dan ist jünger als ich, fast vier Jahre. Ich hatte bisher keinerlei Erfahrung mit jüngeren Männern. Generell nicht mit Männern wie Dan. Er war kleiner, schwächer, zerbrechlicher. So sah ich ihn, aber er war viel stärker, als mein erster Eindruck. Er hat ein einfaches Leben gehabt, und doch war er auf dem Boden der Tatsachen, nicht angehoben. Ich kannte nur Männer, die mich für irgendetwas brauchten und wenn ihnen langweilig mit mir wurde, durch jemand oder etwas anderes ersetzten. Männer, die mir beim Sex weh taten, die nie ein freundliches Wort einzig aus Liebe für mich übrig hatten. Sie wollten, dass ich ihnen diente, ihnen das gab, was sie wollten. Die Krönung war Raphael, dem ich verfallen war. Aber das ist eine andere Geschichte und ich verdrängte den Gedanken. Ich wollte nur an die guten Sachen denken.

Dans unschuldige Augen, sein wundervolles Lächeln und wie bei jeder neuen Sache, die wir zusammen taten, die Stimme zitterte, er stotterte und so unglaublich liebevoll war. Wir er Angst hatte mir weh zu tun. Niemals hatte jemand Angst, mir weh zu tun. Niemals. Meine Gefühle für ihn waren echt, nichts war gestellt, vorgetäuscht. Ich liebte ihn, und ich bin sicher, ich würde Lucas auch lieben.

Ein Kind, so schnell ein Kind. Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich nie daran gedacht hätte irgendwann einmal mit Dan eine Familie zu haben, vielleicht ein Kind adoptieren. Ich habe es mir einige Male vorgestellt, wenn er wieder in meinen Armen eingeschlafen war, leise schnarchte, sein wunderschönes Gesicht, seine Finger auf meiner Brust, sein Kopf an meiner Schulter. Ich habe ihn angesehen und ihn mit Kindern gesehen. Ich habe ihn auf einer Veranda stehen sehen, unserer Veranda. Unser Haus, unser Leben. Aber wir waren erst ein halbes Jahr zusammen, ein halbes Jahr, das das glücklichste meines Lebens war. Ein halbes Jahr, dem noch viele halbe Jahre folgen sollten, einige zumindest, bevor ich auch nur an eine Familie mit ihm dachte.

Ich weiß, dass er Jamie für immer lieben wird, auch wenn er es sich selbst nicht eingesteht, wenn er es nicht weiß. Wie er von ihr spricht, wie er reagierte, als er von ihrem Tod erfuhr. Und zuletzt, wie er Lucas ansah. Wie er da saß, das Kind an den Händen, lächelnd. Lucas sah ihm so ähnlich, ein aufgewecktes Kind, wie ich erkennen konnte. Ein lieber Junge, ein vertrauenerweckender Mensch, genau wie Dan. Ich hatte in diesem Moment Angst, riesige Angst. Ich wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Wie ein Kind in unsere Planung, in unser Leben passen sollte. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt bereit für so etwas war.

Darüber dachte ich nach, die ganze Zeit, als er vor mir stand, weinend. Wie ich es hasste und liebte ihn so verletzlich zu sehen. Wie er mich anflehte, etwas zu sagen. Ich wusste, als er mir in die Augen blickte, dass er nur Gutes im Sinn hat. Auch wenn dort irgendwo etwas war, dass er mir nicht sagen konnte, warum sonst hätte er seinen Blick abwenden sollen und wäre rot geworden, als er vor mir stand und ich nichts sagte, außer zu starren?

Irgend etwas sagte er mir nicht, aber darüber fiel mir kein Urteil zu. Ich hatte jetzt für ihn da zu sein, wie er für mich da war. Ich wusste, dass da bald Marthas Baby sein würde, aber das wäre nicht unser Kind gewesen. Nun gut, Lucas ist auch nicht mein Kind, aber wenn Dan will, dass wir zusammen ziehen, dann habe ich viel Kontakt zu ihm. Ich wünschte mir, dass Lucas mich liebte, denn ich liebte ihn schon jetzt. Auch wenn ich es noch nicht wusste. Lucas ist das, was mir immer fehlte. Ein Kind, das ich so anders behandeln würde können, als mein Vater mich behandelte.

Jetzt würden wir umziehen. Ich könnte das Geld meiner Mutter nutzen. Es war eine Menge Geld. Fast neunzigtausend Doller. Das Geld, das sie mir gab, damit ich glücklich werde. Und das war, was mich glücklich machen würde. Ich freute mich, dass Dan mit mir in eine eigene Wohnung ziehen würde. Ich freute mich, dass er Martha die Wohnung geben wollte. Ich war so glücklich, ich wollte nach Hause. Ich wollte essen, mit ihm zusammen sein. Mit ihm alles bereden, ihm von dem Geld erzählen. Und ein kleiner Teil von mir wollte das Handy benutzen. Wollte der Mutter sagen, dass ich das Glück gefunden hatte.

Ich griff also nach den Taschen, wollte schnell zum Auto. Dann rief Dan mich zurück. Ich glaubte, er wollte mich noch einmal umarmen, mich endlich küssen. Stattdessen stand er vor mir, zog mich zu sich hinab und flüsterte die Frage aller Fragen. Die Frage, die so oft schon durch meinen Kopf geschwirrt war. Die Frage, für die ich nie den richtigen Zeitpunkt und den Mut hatte finden können. Er stotterte, redete so leise. Ich hörte ihn kaum.

„Charlie, ... willst du ... bitte, Charlie ... bitte heirate mich.“

Ich dachte all dies, in einem so kurzen Moment. Ich schloss die Augen, atmete tief ein, fühlte die schweren Arme. Roch ihn, hörte ihn und sehnte mich nach seinen Lippen. Ja, natürlich würde ich ihn heiraten. Natürlich möchte ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, mit ihm, seinen tollen Eltern und Lucas. Seinem Kind. Dem Kind, das ihm so ähnlich ist, aber doch so anders aussieht.

„Ja, ich will.“, flüsterte ich zurück. Er war still, ich hörte ihn einatmen.

„Wirklich?“, fragte er, bewegte sich vor mich und schaute mir ins Gesicht.

„Ja, Daniel, ja ich möchte dich heiraten.“, ich ließ endlich die Taschen fallen, lehnte mich so nah an ihn heran und er schloss die Augen kurz, schaute mich an. Jetzt würde ich ihn endlich küssen. Ich beugte mich zu ihm hinunter, nahm sein Gesicht in meine Hände. Betrachtete seines, wollte den Moment auskosten. Ich blinzelte, dieses Mal war ich Derjenige, der weinte. Eine leise Träne stahl sich über meine Wange als ich meine Lippen gegen die seinen drückten, als ich seine Zunge empfing und wir uns küssten. Ich drückte ihn so fest an mich, ich wollte ihn nie wieder loslassen. Doch irgendwann endete auch dieser Kuss.

„Komm, deine Eltern und dein Sohn warten.“, sagte ich und er schnappte sich die leichtesten Koffer. Ich nahm die anderen. Ich wunderte mich einen kurzen Moment, dass er überhaupt so viele Koffer hatte, doch eigentlich war das wohl normal, wenn man seinen Sohn mit nach Hause brachte. Wir gingen schweigend. Das Auto stand eine ganze Weile vom Flughafen entfernt. Die hatten sich wohl gedacht, dass die Feiertage ganz gut sind um die in der Nähe liegenden Parkplätze zu sanieren. Ich sah das Auto, Dan ebenfalls. Es war der schwarze Audi, den wir nur fuhren, wenn es für ein Taxi oder die U-Bahn umständlich war oder wenn es zu später Stunde noch wohin gehen sollte und wir lieber ganz alleine waren.

Peter wartete im Wagen, er hatte Lucas auf dem Arm. Sie spielten.

„Warte. Ich möchte, dass du es meinen Eltern sagst. Warte aber noch bis zum Dessert.“, ich nickte.

Wir gingen zum Auto, verstauten die Taschen im Kofferraum und setzten uns auf die Rückbank.

„Schau mal, Lucas. Daddy ist wieder da. Opi muss dich jetzt nach hinten geben. Ja, Opi spielt nachher wieder mit dir. Nicht weinen. Daniel, nimm ihm.“, ich nahm ihn an und wollte ihm Dan geben. Opi?, dachte ich, was ist dass denn für ein Wort?

„Nein, lass ihn auf deinem Schoß sitzen. Lucas, das ist Charlie.“, er beugte sich zu mir und flüsterte in mein Ohr: „Dein anderer Daddy.“ ich lächelte. Sicher, darüber müssten wir später noch reden. Wir müssten noch über so vieles reden. Auf einiges freute ich mich, das meiste würde unangenehm werden. Ich würde das Geld erklären müssen, die Situation und Lucas klären. Aber ich freute mich darauf ihm zu sagen, vielleicht auch zu zeigen, wie glücklich ich war. Ich setzte Lucas auf meinen Schoß, schnallte ihn mit mir an.

„Morgen müssen wir einen Kindersitz kaufen.“, stellte ich fest. Dan nickte.

„Und noch einiges mehr.“

Lucas schaute seinen Daddy an. Daniel war erschöpft gegen meine Schulter gesunken und lehnte sich dort an. Seine Augen waren schwer. Sie fielen ihm fast zu. Und doch schaffte er es mit Lucas etwas zu spielen. Lucas umfasste Charlies Finger und lachte jauchzend auf. Ich musste ebenfalls lachen.

„Da ist mein kleiner Schatz aber ganz schön wach.“ Schatz?

Ich musste dringend ein paar Worte Deutsch lernen. Fluchen kann ich ja, aber mehr auch nicht. Dan hatte immer englische Worte gefunden, um mir zu schmeicheln. Honey, Love.

„Daniel, ich weiß zwar nicht was passiert ist, aber ich hoffe du klärst deine Eltern auf. Ich bin gespannt auf die Geschichte. Deine Mutter und ich werden dich sicher unterstützen. Aber bitte setzte sie nicht so unter Schock, wie du mich gschockt hast.“

„Und mich.“, ergänzte ich.

„Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.“, murmelte Daniel an meiner Schulter. Er muss ganz schön müde sein, schoss es durch meinen Kopf. Seine Augen fielen ihm beinahe zu. Er hatte aufgehört mir Lucas zu spielen, der ebenfalls an meine andere Schulter gelehnt seit ein paar Minuten schlief. Nach weiteren fünf Minuten war auch Dan an meiner Schulter eingeschlafen.

„Peter, sei ehrlich, was denkst du wirklich?, fragte ich leise.

„Wirklich? Dass mein Sohn ein Idiot ist. Sex haben und ein Kind zeugen. Er weiß doch wie man verhütet. Ich bin ziemlich sauer. Aber ich glaube er ist jetzt alt genug, um zu wissen, was auf ihn zukommt.“

„Ich glaube er ist schon lange alt genug.“

„Du hättest ihn früher kennen lernen sollen, Charlie. Er war verwöhnt, hatte nichts im Kopf als Flausen. Ständig redete er von Kunst, von New York. Er wollte nicht zurück nach Deutschland. Er wollte hier bleiben. Und dieses Kind zeugen.“

„Ich glaube, Peter, Daniel fühlt sich in Deutschland nicht zu hause. Er ist hier aufgewachsen, er liebt sein Studium. Und er liebt dieses Kind.“

„Ja, ich weiß. Charlie, versprich mir, dass du ihm hilfst. Dass du für in da bist. Er schafft das alleine nicht. Mit Geld ist nicht alles getan.“, er seufzte.

Ich atmete tief ein: „Peter, mach dir keine Sorgen. Wir werden das schaffen. Ich liebe deinen Sohn. Ich liebe ihn so sehr. Verrate es nicht, aber er hat mich gefragt, ob er ... ob ich ihn heirate.“

Schweigen. Er fuhr weiter, die Straße entlang. Es hatte zu schneien begonnen, große dicke Flocken. Er fuhr vorsichtig, langsam.

„Wann?“, fragte er nach einer Weile.

„Gerade im Flughafen. Ich habe ja gesagt. Ich liebe Dan so sehr. Und ich werde ihm helfen, seinen Sohn aufzuziehen. Er kann sich auf mich verlassen. Ich liebe ihn.“

„Das ist gut.“, antwortete Peter knapp.

„Wirklich? Ich hatte damit gerechnet, dass du irgendwie sauer bist. Dass Daniel mich heiratet und nicht diese Jamie.“

„Jamie ist nicht mehr. Jamie war immer der falsche Umgang für ihn. Er mochte Jamie, weil sie so selbstbewusst war. Weil sie all das war, was er nicht ist. Nicht war. Er ist ganz anders, weißt du. Ich glaube er liebt dich sehr. Ich danke dir dafür. Du hast aus meinem Träumer einen Mann gemacht, der weiß, was im Leben zählt. Ich glaube ihr seit ein glückliches Paar. Und ihr habt meinen Segen. Was immer meinen Sohn glücklich macht, macht mich glücklich. Charlie, du bist das beste, was ihm je passiert ist.“, Peter schloss seine Rede und drehte sich zu mir um. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht, was ich denken sollte.

„Danke.“, sagte ich. Er wandte sich wieder der Straße zu, wir fuhren noch eine ganze Weile, durch den Schnee waren die Straßen vermatscht, ich schaute Daniel und Lucas an. Die beiden Menschen, die mir so viel, alles bedeuteten.

„Ich geh gleich nach Oben. Wecke Daniel schon einmal auf. Er kann meinen Enkel selbst hoch tragen. Ich warne Sabeth vor.“, Peter parkte, ich weckte Dan und Peter nahm zwei der Koffer aus dem Kofferraum.

„Gib mir fünf Minuten, Charlie. Kommt dann gleich hoch.“, ich nickte, Peter verschwand im Treppenhaus.

„Was denn los?“, fragte Dan verschlafen und müde.

„Hier, nimm Lucas. Peter meint, du sollst ihm deiner Mamm vorstellen. Ich nehme die Koffer.“

Lange fünf Minuten verstrichen. Wir wartetenin der Kälte, Daniel zitterte, er trug nur ein dünnes Hemd, die Jacke wieder um Lucas geschlungen, der Seelenruhig an seiner Schulter schlief.

„Daniel, komm. Wir gehen hoch.“

Wir standen vor der Türe, ich schloss auf.

„... da sind sie. Komm Sabeth, das musst du sehen. Komm.“, ich stieß die Türe auf, da standen sie, nebeneinander. Sabeth hatte einen vorwurfsvollen und besorgten Blick. Daniel stand hinter mir. Ich nahm seine Hand, sie war eiskalt.

„Mamm, bitte raste nicht aus. Ich wusste das nicht.“, begann er zu erklären, „Mamm, ich bin .. also ich und Jamie wir .. also das ist Lucas. Mamm, Lucas ist mein Sohn.“ er stolperte in den Raum.

Stille. Sabeth stütze die Hände in die Hüften und schaute entsetzt.

„Peter, und darüber machst du so einen Aufstand. Ich soll mich besser setzen, so etwas lächerliches. Ich wusste, dass Jamie schwanger ist.“, sie drehte sich um und ging wieder in die Küche. „Kommt, das Essen ist fertig.“

Da standen wir nun, Lucas noch immer schlafend.

Keiner sagte ein Wort. Ich glaube wir waren zu geschockt.

„Paa, nimm ihn.“, Daniel drückte Peter Lucas in den Arm, „Und wehe einer von euch folgt mir jetzt. Ich schwöre bei Gott, dann ist die Hölle los.“

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Anonymous
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1 Kommentare
AnonymousAnonymvor fast 13 Jahren

du schreibst göttlich. deine geschichte ist fesselnd und spannend!! meeeeehr davon !!!!!

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