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Chiyo – Im Schatten der Zeit

Geschichte Info
Chiyo (das Zeitalter, der Wechsel) befreite den Sitz...
3.8k Wörter
3.96
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Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 05/03/2022
Erstellt 09/01/2005
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Andy43
Andy43
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Liebe Leser. Hier eine Geschichte mit sozialkritischem Hintergrund.

(Da die Auswahl der japanischen Namen nicht zufällig ist, habe ich ihre sinnträchtige Bedeutung zum besseren Verständnis der Geschichte in Klammern angefügt).

Viel Spaß beim Lesen wünscht Andy43.

* * *

Chiyo (das Zeitalter, der Wechsel) befreite den Sitz ihres Motorrollers von den Regentropfen. Sie wischte mit einer Hand darüber und rieb das Kunstleder mit den Ärmeln ihres Pullovers trocken. Sie setzte sich ihren Helm auf und startete den Motor. Die Wege und Straßen waren vom monsunartigen Wolkenbruch noch nass. Die Bäume des Ziergartens schüttelten im leichten Wind dicke Wassertropfen von ihren Blättern. Sie platschten auf den Boden und hinterließen im Sand unter sich eine kleine Kraterlandschaft.

Morgen würde der Gärtner die Aufgabe haben, mit seiner kleinen, hölzernen Harke das Gleichgewicht der Kräfte in ihrem Garten wieder herzustellen.

Die kleine Wasserwippe am Bach klöppelte hin und her und maß gurgelnd den Rhythmus der Zeit.

Das letzte Regenwasser sammelte sich auf dem Asphalt, floss in kleinen Rinnsalen den Weg entlang und stürzte sich gluckernd in einen Kanalisationsschacht, der wie alle anderen den Weg zum Meer nahm.

Der Motor sprang an und knatterte leise.

„Wo willst du hin, komm nicht zu spät zurück,“ rief Amaya (Regen-Nacht), Chiyo´s Mutter.

Sie fuhr langsam die Auffahrt hinunter. Sie hörte ihre Mutter nicht mehr.

Es war bereits Abend. Die Lichter der Straßenlaternen warfen ihr dünnes Licht auf die nasse Straße und machten sie zu einem blinden Spiegel. Chiyo bog auf die Hauptstraße stadteinwärts in Richtung der mit knallbunten Farben geschmückten Leuchtreklamen der Einkaufsmeile.

Die reflektierenden Lichter auf dem Asphalt wechselten ihre eintönige, weiße Farbe in bunt bemalte Lichtpfützen. Sie schimmerten wie Regenbogenfarben in ausgegossenem Benzin.

Der kurze Gewitterschauer, welcher vor wenigen Minuten noch heruntergeprasselt war, hatte die Luft nicht abgekühlt sondern nur schwerer gemacht. Es kam Chiyo vor, als würde sie durch einen unsichtbaren, breiigen Nebel fahren. Sie hatte das Visier ihres Helmes heruntergeklappt. Die Neonbeleuchtung der blinkenden Werbebanner huschte über die Plexiglasscheibe, hinter der sich ihr jugendliches Gesicht verbarg. Chiyo kniff ihre Augen zusammen. Zu schnell wechselten Licht und Schatten, und die aufgewirbelte Gischt der vorausfahrenden Autos legte sich wie feine Diamantsplitter auf die Scheibe und brach das Licht in millionen Prismen.

Der Verkehr wurde dichter. Immer mehr Busse, Taxis und Zweiräder gesellten sich um sie.

Die von weitem prächtig schillernde Großstadt bekam allmählich eine Stimme. Zum Brummen und Knattern der Motoren gesellte sich ein Konzert von Huptönen aller Art. Chiyo steuerte ihren Roller geschickt durch den dichten Verkehr. Sie kannte diese Strecke nur zu gut. Fuhr sie doch fast jeden Tag diesen Weg mit dem Roller zur Schule, oder verbrachte mit ihren Freundinnen ihre zu kurz bemessenen, freien Stunden in den Spielhallen oder im Kino.

Sie musst einiges tun für die Schule. Die Ansprüche waren hoch. Ihre Eltern spornten sie an und unterstützten sie, auf dass sie eine gute Ausbildungsstelle bei einem der in Osaka ansässigen Elektronikkonzerne bekam, vielleicht sogar in der Abteilung bei ihrem Vater. Ihr erging es wie vielen anderen auch.

Sie war eine gute Schülerin. Ihre Eltern wollten Stolz auf sie sein.

Chiyo hatte sich von ihrem Schreibtisch mehr oder weniger losgerissen. Wie schon so oft in den letzten Wochen. Ihre Eltern machten sich sorgen um sie. Sie mussten mit ansehen, wie Chiyo ihren elterlichen, traditionellen Ansprüchen immer weniger genügte. Sie hatte in ihren schulischen Leistungen nachgelassen. Einerseits wusste sie um die Chancen, die sie mit einem guten Abschluss hatte. Andererseits hatte sie es allmählich satt, von morgens um Sechs, bis in den späten Abend vor den Büchern zu sitzen. Sicherlich, ihre Eltern wollten nur das Beste für sie, merkten aber nicht, dass Chiyo mehr und mehr unglücklich wurde. Sie ließen ihr kaum die Möglichkeit nach außen hin Kontakte aufzubauen, geschweige denn zu pflegen.

Das Leben, Chiyo´s Leben, entwarfen ihre Eltern. Außer ihren Freundinnen hatte sie kaum jemanden, mit dem sie sich austauschen konnte. Mädchen duldeten ihre Eltern in Chiyo´s Umgebung. Ein Mann im Leben Chiyo´s kam für sie erst bei einer späte-ren Heirat in Betracht.

Sie liebte ihre Eltern über alles, aber sie fühlte, wie ihre Kindheit geopfert worden war und ihre Jugendzeit langsam, aber unaufhaltsam in die Vergangenheit zu sickern drohte.

Der Verkehr quälte sich durch die Innenstadt. Fußgänger standen in Gruppen vor Fensterscheiben hinter denen Fernseher flackerten, oder drängten sich zwischen die Blechlawine auf der Straße hindurch und veranlassten die Zweiradfahrer zu waghalsigen Kunststücken. Und manche von ihnen schienen untereinander in einem Wettbewerb zu stehen, ihr Moped möglichst lange auf der Stelle zu jonglieren ohne die Füße auf den Boden zu setzten. Ein Pulk Rollerfahrer hielt neben Chiyo. Junge Typen, die ihre Freundinnen auf dem Sozius sitzend in die Nacht ausführten. Chiyo warf einen flüchtigen Blick hinüber. Heulend fuhren sie los, als die Ampel den Weg freigab.

Die Fahrt führte durch die belebten Straßen und Verkehrsknotenpunkte der Metropole. Chiyo fühlte sich befreit. Sie genoss die anonyme Distanz zu den Menschen, die auf den Bürgersteigen an ihr vorbeihuschten oder in den vielen Taxis saßen.

Sie hatte sich ihr Ziel auf der Straßenkarte genau angesehen. Sie kannte es aus den Medien.

Die Gegend war verrufen, wegen der Etablissements und Kneipen, die eher von Reisenden, als von Einheimischen besucht wurden. Der Stadtteil war in den Händen der Yakuza, die alle Straßenzüge unter sich aufgeteilt hatten und sich hin und wieder in gewalttätigen Auseinandersetzungen gegenseitig einzuschüchtern versuchten.

Die lokale Presse berichtete immer wieder davon.

Chiyo war sich bewusst wohin sie fuhr. Sie hatte sich die Adresse notiert.

Die monoton blinkenden Werbebanner änderten ihre Botschaften. Aus der Werbung für Zigaretten, Zeitschriften und Fernsehsender, wurden in grellem Rot blinkende Neonpfeile und flackernde, weibliche Silhouetten. Die Kneipen und Etablissements lagen meist in Hinterhöfen, die man über enge Gassen erreichen konnte.

Aber das war nicht Chiyo´s Ziel.

Vor ein paar Wochen hatte sie in einer Spielhalle ein Gespräch auf dem Gang zur Toilette mitbekommen. Zwei Männer unterhielten sich angeregt über eine Adresse, die nur von Mund zu Mund weitergereicht wurde. Sie hatte sie sich gemerkt.

Aus welchen Gründen auch immer, sie hatte sie sich eingeprägt und erinnerte sich seit ein paar Tagen an sie. Sie forschte im Internet, auf der stadteigenen Homepage, fand aber keinen Eintrag unter dieser Adresse. Nicht ein Hinweis fand sich bei Eingabe ähnlicher Begriffe oder Umschreibungen in den gängigen Suchmaschinen. Entweder, es war eine falsche Fährte, oder sie hatte sich in der Schreibweise geirrt.

Chiyo war neugierig und hatte schließlich eine Spur gefunden. Seit langem wollte sie mehr sehen und erleben, als es ihr Lernpensum zuließ. Sie kannte sich und die Möglichkeiten ihres Lebens kaum.

Sie stand früh auf, aß, fuhr zur Schule, studierte an ihrem Schreibtisch, blätterte in Enzyklopädien, schlief und stand früh auf.

Schließlich rebellierte sie innerlich gegen dieses enge Korsett, welches um ihr Leben geschnürt worden war. Sie bekam schließlich mit, was ihre Freunde nach der Schule taten, wofür sie sich interessierten und worüber sie sprachen.

Als sie noch klein, gerade in die Schule gekommen war, da war es für sie selbstverständlich was ihre Eltern ihr erzählten, ihr vorlebten. Aber jetzt, kurz nach ihrer Volljährigkeit, hatte sie Zweifel an dem, was ihr bisher begegnet war. Sie fühlte sich, als wachte sie auf.

Die Straßen wurden enger. Chiyo hielt an einer kleinen Kreuzung und orientierte sich an der Beschilderung. Sie bog nach rechts in eine dunkle Sackgasse. Hier irgendwo musste es sein. Sie hielt an, stellte ihren Roller ab und nahm den Helm von ihrem Kopf. Ihr schmales Gesicht schimmerte bleich im dünnen Licht der kleinen Hauslaternen. Sie verstaute den Helm unter der Sitzbank des Rollers und schloss ihn ab. Sie schaute sich um.

Die Straße war die Richtige.

Sie ging in einen Hinterhof und sah sich um. Sie erinnerte sich an das Gespräch der Männer. Einer erwähnte einen hölzernen Drachenkopf.

Sie suchte in dem verwinkelten Hinterhof nach einem Hinweis. Der Hinterhof wurde durch vier kleine, zweistöckige, ineinander verschachtelte Holzhäuser gebildet. Chiyo fand schließlich wonach sie suchte. Sie trat durch die Tür, über der unter einem winzigen, hölzernen Vordach, ein kleiner Drachenkopf im lauen Wind baumelte. Ein Glöckchen bimmelte leise, als sie die Tür hinter sich schloss. Es war ein Privathaus. Sie stand in einem Vorraum.

Eine Frau kam auf sie zu und fragte sie erstaunt, was sie hierher geführt habe.

Ich möchte zur Dame Nanami (sieben Meere). Die Frau schaute sie einen Moment fragend an.

„Warte,“ sagte sie nur und ging. Sie zog eine dünne Papiertür vorsichtig auf und schloss sie leise hinter sich. Nach ein paar Minuten erschien ihr Schatten hinter der Tür. Sie öffnete sie halb und winkte mit einer kurzen Handbewegung Chiyo hinein.

Chiyo zog ihre Schuhe aus, verneigte sich kurz und betrat die Wohnung. Mit kurzen, trippelnden Schritten ging die Frau langsam voraus. Ihr Kimono ließ keine schnellen Bewegungen zu. Chiyo folgte ihr. Sie betraten einen großen Wohnraum in deren Mitte eine Dame saß und sie mit einer einladenden Handbewegung empfing.

„Komm näher, sagte sie freundlich lächelnd. Möchtest du frischen Tee, er ist gerade serviert worden.“

Chiyo nickte dankend und setzte sich auf eines der Kissen vor dem Tisch.

Die Dame reichte ihr eine Schale Tee.

Sie hatte gepflegte Hände, trug einen roten Kimono und hatte ihre Haare traditionell nach hinten gebunden. Ihr Gesicht war geschminkt wie bei einer Geisha, sie war jedoch keine. Eine kunstvoll ornamentierte Haarnadel steckte in ihren Haaren.

„Ich bin die Dame Nanami. Was kann ich für dich tun,“ fragte sie.

Chiyo nippte an ihrem Tee.

„Ich weiß nicht, wie ich mich ihnen erklären soll,“ begann sie vorsichtig.

„Wissen sie denn, wo sie sich hier befinden,“ fragte die Dame.

„Ja, ich denke schon,“ antwortete Chiyo und nickte respektvoll.

„Woher haben sie diese Adresse,“ hakte die Dame nach.

„Ich habe zufällig ein Gespräch mitgehört,“ erwiderte sie beschämt.

„Und, was führt dich hierher,“ fragte die Dame.

„Ich möchte für sie arbeiten, wenn es ihnen recht ist,“ antwortete Chiyo leise.

Einen Moment herrschte Stille. Die Dame nahm ihren Tee und trank bedächtig.

„Wie alt bist du.“

„Achtzehn.“

„Bist du allein, fragte Dame Nanami.

„Niemand außer mir weiß, dass ich hier bin,“ erklärte Chiyo verlegen.

„Ist dir bewusst, was für eine Aufgabe hier auf dich wartet, wenn du für mich arbeitest,“ fragte die Dame.

„Es ist mir bewusst, aber ich muss sicher einiges lernen,“ meinte sie.

„Du bist schön, ich werde dich nehmen, aber nur unter der Bedingung, dass wir einen Vertrag schließen. Du wirst dich verpflichten müssen, für mich und nur für mich zu arbeiten, sagte die Dame nachdrücklich. Du erhältst von mir alles, was zur Ausübung deiner Arbeit notwendig ist. Du bekommst Geld und Verpflegung solange du hier im Haus bist. Niemand darf über unseren Vertrag etwas wissen. Niemand, verstehst du, das ist meine Bedingung. Was du darüber hinaus wissen musst, werde ich dir erklären. Alle Anweisungen bekommst du von mir. Du kannst Dame Nanami zu mir sagen.“

Chiyo verbeugte sich und schaute verlegen auf ihre Hände.

„Du kannst es dir überlegen, wenn du in meine Bedingungen einwilligst, gilt der Vertrag.“

Chiyo überlegte.

„Ich kann nicht jeden Tag kommen, ich studiere und wohne zuhause,“ erklärte sie der Dame.

„Wir werden einen Weg finden, einen Plan für dich aufstellen, du bist nicht die einzige, die für mich tätig ist,“ meinte die Dame.

Chiyo nickte verstehend. Es war ihr Ernst.

„Gut, ich willige ein.“

Die Dame trank ihren Tee.

„Du wirst ein paar Monate zur Probe arbeiten. Dann sehen wir weiter. Komm am Samstag gegen fünfzehn Uhr zu mir.“

Chiyo nickte. „Ich werde Samstag hier sein.“

Chiyo trank ihren Tee, stand auf und verabschiedete sich verneigend.

„Behalte Stillschweigen,“ sagte Dame Nanami streng und verneigte sich.

Es hatte wieder angefangen zu regnen, als Chiyo in die Hauseinfahrt einbog.

Sie stellte den Roller in die Garage und betrat das Haus durch einen Nebeneingang.

Chiyo zog die Hausschuhe an und betrat die elterliche Wohnung.

„Du kommst spät,“ meinte ihrer Mutter vorwurfsvoll.

„Verzeih, ich bin im Verkehr stecken geblieben. Entschuldige mich bitte, ich muss noch ein Referat vorbereiten.“

„Gut, dann geh auf dein Zimmer,“ meinte Mutter Amaya seufzend.

Chiyo nickte und verschwand über eine Holztreppe ins Obergeschoss, wo sie ein Zimmer hatte. Sie schloss die Tür hinter sich und setzte sich an den Computer.

Der Samstag war ein sonniger Tag. In der Stadt waren viele Menschen unterwegs.

Chiyo schaute sich die Menschenmassen durch die großen Fensterscheiben des Busses an. Der Bus quälte sich voll besetzt durch die Straßen Osakas. Frauen im modernen Outfit gesellten sich zu den mit bunten Ornamenten bedruckten, farbenfrohen Kimonoträgerinnen und bildeten einen optischen Kontrast zwischen Moderne und Tradition. Der Bus erreichte langsam die Haltestelle an der Chiyo aussteigen musste. Sie war ein unauffälliges, hübsches Mädchen. Sie trug moderne Jeans, schwarze Halbschuhe und ein hellblaues Shirt. Mit Rücksicht auf den Wunsch ihre Eltern, schminkte sie sich nicht wie die meisten Mädchen in ihrem Alter. Sie hatte schulterlanges Haar, dass sie sich hin und wieder zu einem Pferdeschwanz zusammenband.

Sie stieg aus und wühlte sich durch die in den Bus hereinflutende Menschenmenge nach draußen. Sie ging zielstrebig in Richtung des Stadtviertels, in dem sie vor ein paar Tagen Dame Nanami kennen gelernt hatte. Sie vermied es mit dem Roller dorthin zu fahren. Ihr Nummernschild hätte ihre Identität preisgeben können. Sie wollte vorsichtig sein.

Nach einem fünfzehn minütigen Fußmarsch erreichte sie den Hinterhof.

Sie öffnete die Tür. Das Glöckchen bimmelte.

Die wortkarge Frau kam wieder in den Vorraum, öffnete die Schiebetür, verneigte sich kurz und bat Chiyo mit einer schnellen Handbewegung herein.

Chiyo wurde in einen Raum geführt, in dem auf Kleiderstangen die verschiedensten Kleidungsstücke hingen, vom Kimono bis hin zu Schuluniformen. Schminkutensilien in Form von großen und kleinen Farbtiegeln standen auf einem Frisiertisch. Dazwischen standen Schminkpinsel in alle Größen fein säuberlich aufgereiht.

Dame Nanami kam herein und begrüßte Chiyo lächelnd.

„Schön, dass du gekommen bist.“

Sie verneigten sich kurz voreinander.

„Du bist sicher damit einverstanden, dass du heute deinen ersten Auftritt hast.“

Chiyo sah erschrocken Dame Nanami an.

„Keine Angst, du musst nichts besonderes machen. Es ist leicht. Ich werde dich einweisen.“

Sie kam auf Chiyo zu und legte beruhigend ihren Arm um sie.

„Wir erwarten heute eine kleine Gesellschaft, du musst nichts weiter tun, als eine Schülerin spielen. Das kannst du ja sicher ohne Probleme,“ meinte sie.

Chiyo schaute Dame Nanami panisch an.

Dame Nanami begriff langsam.

„Du bist unberührt, stellte sie mit Staunen fest. Warum hast du mir das nicht schon bei unserem ersten Gespräch gesagt. Ich habe dich bereits angekündigt.“

Chiyo sagte nichts.

„Na, da hast du uns ja in eine schwierige Situation gebracht. Ich befürchte, da musst du hindurch.“

Chiyo setzte sich auf einen kleinen Stuhl.

„Du verhütest aber hoffentlich,“ fragte Dame Nanami.

„Ja, ich nehme die Pille, mein Arzt hat sie mir zur Hormontherapie verschrieben. Meine Eltern sind sehr streng, ich hätte sie sonst nicht bekommen.“

„Hast du dein Fältchen noch,“ fragte Dame Nanami.

Chiyo schaute verschämt nach unten.

„Nein, ich denke nicht.“

„Hast du es gemacht.“

„Ja.“

„Dann wirst du abschätzen können, wie es ist, wenn ein Mann in dir ist,“ meinte Dame Nanami erklärend.

„Du bist wirklich noch nie von einem Mann berührt worden.“

„Nein.“

Dame Nanami schüttelte den Kopf.

Du wirst den Männern Tee servieren. Du bekommst eine Schuluniform. Zieh das hier an.“

Dame Nanami reichte ihr eine passende Schuluniform.

Chiyo fügte sich in ihr Schicksal und entkleidete sich. Einen Schritt zurück gab es für sie nicht.

Sie hatte eine zierliche Statur. Feste Brüste, auf denen jeweils ein dunkler Vorhof thronte und eine unrasierte Scham.

„Lass das Höschen aus, sage Dame Nanami. Zieh nur die Bluse, den Rock und die Strümpfe an. Hier sind passende Schuhe dazu. Du siehst perfekt darin aus.“

Chiyo kannte sich in dieser Rolle, nur mit dem Unterschied, dass sie nunmehr selbst über sich bestimmte.

Sie fügte sich erneut der Zeit und hatte nunmehr Angst vor sich selbst zu versagen.

Dame Nanami verließ den Raum.

Chiyo hörte im Hintergrund ein paar Männerstimmen und Dame Nanami´s freundliche Stimme.

Sie kam zurück.

„Die Gäste sind angekommen. Mache dich bitte bereit. Du brauchst nicht mehr zu tun, als ihnen Tee zu servieren und ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Es ist abgesprochen, dass sie Geschlechtsverkehr mit dir haben und dabei Kondome benutzen. Es ist ihnen nicht erlaubt in dir zu kommen. Wenn sie Anstalten machen auf dir zu ona-nieren, dann ziehe bitte die Bluse aus.“

Chiyo nickte empfindungslos.

Die Männer saßen bereits in einem separaten Raum und lachten. Chiyo hörte ihre Stimmen und ihr lautes Gelächter. Es klang wie auf einer Geburtstagsparty.

„Lächle, wenn du den Raum betrittst, sei brav, höflich und zuvorkommend wie ein Schulmädchen, rief ihr Dame Nanami leise hinterher, es wird alles gut gehen.“

Chiyo hielt das Tablett mit dem Tee in einer Hand, öffnete die Schiebetür, betrat den Raum, kniete sich hin, stellte das Tablett vor sich ab und zog die Tür leise hinter sich zu. Dann nahm sie das Tablett wieder vorsichtig in eine Hand, stand auf und trat auf den langen Esstisch zu, der in einem geräumigen Zimmer stand.

Die Männer richteten sofort ihre Aufmerksamkeit auf Chiyo und johlten zustimmend. Das Licht war etwas abgedunkelt und im Hintergrund spielte die Frau, welche Chiyo empfangen hatte, mit einem roten Kimono bekleidet auf einer Laute traditionelle Musik.

Der Tisch in der Mitte war spärlich beleuchtet, so dass Chiyo die Gesichter der Männer nur schemenhaft erkennen konnte. Sie trugen Anzüge, weiße Hemden dazu Krawatten. Sie tranken Sake und machten einige obszöne Bemerkungen.

Chiyo goss ihnen ein. Sie vermied es in ihre Gesichter zu schauen.

„Na, habe ich euch zu viel versprochen, meinte einer der Männer. Sieht sie nicht aus wie eine Göre.“ Er hob dabei sein Glas und trank.

„Auf unseren Gastgeber Yutaka (reich, üppig),“ rief einer dazwischen. Sie prosteten sich zu.

„Dreh dich um, forderte einer der Männer Chiyo auf. Komm näher.“

Chiyo kam näher und drehte sich um. Der Mann hob ihren Rock.

Ein Gejohle ging durch die Reihe der Männer. Der Mann fasste von hinten unter ihren Rock und stieß einen Finger zwischen ihre Schenkel. Er ertastete ihre Vagina, drang schließlich mit den Fingerspitzen zwischen ihre Schamlippen und zog danach unvermittelt an einem Büschel ihrer Schamhaare.

Chiyo zuckte zusammen und schloss die Augen. Dann rieb er den Finger unsanft in ihrer Spalte hin und her. Chiyo griff hinter sich und legte eine Hand auf ihren Hintern. Es tat ihr weh. Sie kniff ihre Augen zusammen und verzog ihr Gesicht.

Die Männer lachten.

„Hier haben wir aber ein sehr überzeugendes Schulmädchen vor uns,“ meinte einer und klatschte freudig in die Hände.

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