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Chuck & Sarah 03

Geschichte Info
Belgrad für Spione.
20.1k Wörter
5
19.9k
4

Teil 3 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 03/17/2021
Erstellt 06/13/2010
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MaitreNuit
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SPOILERWARNUNG!!! SPOILERWARNUNG!!! SPOILERWARNUNG!!!

Fans der Serie „Chuck", die sich überraschen lassen wollen, sollten nicht weiter lesen, denn diese Geschichte enthält sehr viele Details und Daten, die euch noch nicht bekannt sind!!!

SPOILERWARNUNG!!! SPOILERWARNUNG!!! SPOILERWARNUNG!!!

Die Handlung dieser Geschichte spielt zu Beginn der vierten Staffel (genauer direkt im Anschluss an die Episode 4.01 „Chuck vs. The Anniversary"), einige Zeit nach den Ereignissen von „Chuck & Sarah -- Wendepunkt Paris" bzw. „Chuck & Sarah -- Unter der Sonne Costa Gravas'" und könnte durch die weiteren Einfälle der tatsächlichen Drehbuchautoren der Serie in der vierten Staffel ad absurdum geführt werden, aber bis es so weit ist, könnte diese Fan-fiction durchaus auch aus der Serie stammen. Ich wünsche euch jedenfalls viel Vergnügen beim Lesen.

Der Maitre

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Selbst an einem ruhigen Sonntag Mittag war der Verkehr um den Belgrader Bahnhof gelinde gesagt eine Katastrophe. Kolonnen von hupenden, und zum Teil stinkenden und qualmenden Autos und Bussen zogen ihre Kreise und verpesteten die warme, herbstliche Luft mit ihren Abgasen. Die Rufe und Flüche der Auto- Zweirad- und Taxifahrer einerseits, und der Fußgänger andererseits, füllten die Luft wie eine dissonante Musik, deren Interpreten alle gleichzeitig versuchten, verschiedene Stücke mit der gleichen Intensität zu schmetterten. Dennoch hatte das warme und sonnige Belgrader Wetter zahlreiche Einwohner, Touristen, Besucher und auch andere aus den Häusern und in die Straßen und Parks der Stadt gelockt.

Kenneth (niemals, aber wirklich niemals Ken) Richardson der Dritte, stolzer Absolvent der Harvard Law School, und frisch gebackener MBA von der Harvard Business School, aus Hardford, Conneticut, war einer dieser Touristen und genoss gut gelaunt seine Turska Kafa vor einem -- an einem schönen Tag wie diesem, überraschend leeren -- kleinen Café an der Ecke Ulica Karađorđeva und Milovana Milovanovića. Genau genommen waren außer ihm nur noch zwei weitere Gäste da -- und die beiden saßen trotz des schönen Wetters bereits an einem Ecktisch hinten im Café, als er auf der Terrasse Platz nahm.

Der Grund für seine gute Laune waren die schönen Mädchen und Frauen, für die Belgrad sogar in den Staaten bekannt war. Eine große Zahl von ihnen flanierte durch die Metropole an Donau und Save und damit auch durch die Parks, die dem Bahnhof gegenüber lagen. Kenneth stellte sich vor, wie viele von diesen Mädchen und Frauen beim Anblick seines Boss-Zweireihers, seiner goldenen Rolex Mariner und seines neuen LEXUS LFA ein feuchtes Höschen bekämen. In seiner Wohnung auf dem Beacon Hill in Boston war schon so manche Junganwältin vor Erregung zitternd in sein Bett gekrochen, weil sein Wohlstand und seine Kontakte sie so heiß gemacht hatten. Es erregte ihn, dass die Karrieren der Frauen von ihm abhingen. Er hatte die Macht.

Doch die ganzen durchtriebenen Biester, die seine Gutherzigkeit ausgenutzt haben, waren nichts, verglichen mit den Frauen in dieser Stadt. „Neben ihnen verblassen selbst die Mädchen in Señora Hurons Etablissement in Cabo." ging ihm durch den Kopf, und er dachte für einen Moment zurück an seinen Springbreak in Cabo San Luca vor zwei Jahren. Damals, als Student, ausgestattet mit der Platincard seines Vaters, hat er sich jede Frau schnappen können, die er wollte... Und daran sollte sich nichts ändern -- dafür arbeitete er.

Im nächsten Moment wurden seine Gedanken wieder in die Realität zurückgerissen, denn was er sah, ließ ihn alle Erinnerungen an den Sex und den Spaß in Cabo vergessen.

In der spiegelnden Seitenscheibe eine geparkten Autos beobachtete er die umwerfende Blondine, die ihm schon vorher an der Bar ins Auge gefallen war. Die schlanken langen Beine hatten es ihm besonders angetan, und als er ihnen mit den Augen von den flachen Ballerinas hinauf folgte, konnte er erleben, wie die heiße Blonde gerade zwei Pistolen hinter dem Rücken unter ihrer Kellnerinnenweste in den Bund ihres Rocks schob, und dann das Café durch die Hintertür betrat, ohne seinen Blick bemerkt zu haben.

„Moment mal! Das ist die Kellnerin? Eine verdammte, bewaffnete Kellnerin?!?!?! Was geht hier vor?!?!"

Sollte er in diesem Café zum unbeteiligten Opfer eines Mordanschlags des organisierten Verbrechens werden? Er kannte unzählige Geschichten über die Kriminalität und die Gesetzlosigkeit in Belgrad, und er befand sich gerade mitten im Herzen der Stadt. „Welcher Teufel hat mich geritten, hier her zu kommen?" wimmerte eine Stimme in seinem Kopf. „Die sind doch irre hier! Sie knallen sich doch ohne Grund ab, und scheren sich einen Dreck um unschuldige Passanten!" Kenneth glaubte sich zu erinnern, dass sie ihren eigenen Präsidenten mit automatischen Waffen aus einem fahrenden Auto heraus auf offener Straße abgeknallt hatten.

Er entdeckte in der Nähe der Theke einen Kellner, etwas kleiner und bärtig... zweifellos ein Serbe, und vielleicht auch ein Mafioso, aber Kenneth war bereit das Risiko einzugehen, an den Falschen zu geraten, denn er musste seine Entdeckung jemandem mitteilen -- zumal die falsche Kellnerin jetzt hinter der Theke hervorkam, und sich mit einem Tablett in der Hand dem Tisch näherte, an dem die zwei dunkel gekleideten, und wenigstens in Kenneths Augen verdächtigen, Männer saßen und sich allem Anschein nach sehr angeregt unterhielten.

„Konobare! Razumete engleski?" rief er den Bärtigen. Der Kellner näherte sich fast schon widerstrebend und mit leicht genervtem Gesichtsausdruck, und nickte zögernd zur Frage über seine Englischkenntnisse. „Meine Güte... ich versuche schließlich, ihn zu retten, und den Ruf seines Landes, und der macht einen auf Schlaftablette!" fluchte Kenneth innerlich. „Ich sollte mich hier einfach verziehen, und ihn hängen lassen -- warum fällt es diesen ungebildeten Ärschen immer so schwer, zu verstehen, dass wir sie nur beschützen wollen?"

„Amerikaner?" fragte der Kellner leicht gereizt, mit einem Akzent, der Kenneth bekannt vorkam, den er aber nicht einordnen konnte, als er endlich an den Tisch trat. „Ja, verdammt, aber was spielt das für eine Rolle? Ich habe gerade gesehen, wie diese Blondine das Café durch die Hintertür betreten hat. Sie ist bis an die Zähne bewaffnet, und nähert sich gerade ihren beiden Komplizen, die da hinten am Ecktisch sitzen."

Zu Kenneths Erstaunen drehte sich der Kellner seelenruhig zu besagtem Tisch um, sah kurz hin, tauschte einen Blick mit der Frau und wandte sich dann mit einem bemühten Lächeln wieder zu Kenneth. Was Kenneth jetzt sah, ließ ihm die Haare zu Berge stehen und ihm wich alle Farbe aus dem Gesicht.

Als aufrechter Republikaner und Bewohner Neuenglands erkannte er ängstlich die sechzehnstrahlige Windrose und den Kopf des Weißkopfseeadlers sofort als das, was es war, und diese Insignien zusammen mit den drei Buchstaben auf einer Dienstmarke vor seinem Gesicht zu sehen, machte ihn so fassungslos, dass er fast die leisen Worte des kleinen, bärtigen Mannes überhört hätte.

„Halten sie die Klappe, trinken sie brav ihren Kaffee aus und bleiben sie entspannt." Der Bärtige streckte die Hand aus und forderte seinen Pass. „Also gut, Ken... Ich denke, sie sind ein aufrechter Amerikaner, der sein Land liebt, und seiner Regierung vertraut. Stehen sie auf, und gehen sie, als hätten sie nichts gesehen, dann wird ihnen nichts passieren. Und jetzt lassen sie mich meine Arbeit tun... Sir." Mit diesen Worten wandte sich der Kellner -- „Der CIA-Agent" berichtigte sich Kenneth im Geiste -- ab, legte Kenneths Pass auf den Tisch und gab den Blick frei auf eine Szene, die ihn zum Mittelpunkt jeder Kantinenpause bei „Wolfram & Hart" in Boston machen konnte.

Plötzlich sprang der größere der beiden Männer auf und packte den anderen. Kenneth beschloss, sein Heil in der Flucht zu suchen, und als er los rannte, glaubte er den brennenden Blick des CIA-Killers auf sich zu spüren. Seine Gedanken rasten, und am lautesten war der Gedanke, dass ihn diese Geschichte zum größten Helden der Mittagspause und aller Meetings machen konnte.

Falls er die nächsten Minuten überleben sollte...

* * *

„Es ist fast unglaublich, Morgan! Du hast es wirklich geschafft, die Daten wieder herzustellen?" Sarah hätte vor Freude jubeln können, als sie über Morgans Schulter hinweg zusah, wie auf dem Bildschirm ein Fenster nach dem anderen aufsprang, und sie Mary Elizabeth Bartowskis Alias „Frost" in mehr als einem Dokument entdecken konnte. „Glaub mir, Sarah, ich bin selbst erstaunt. Ich hatte eigentlich nur darauf gehofft, Fragmente retten zu können, aber das hier überrascht mich selbst." Morgan war ungewöhnlich bescheiden, was alleine schon ein klarer Hinweis darauf war, wie wichtig und bedeutend dieser Erfolg war.

Wenige Tage zuvor waren Chuck und Morgan, ohne Sarahs und Caseys Wissen, einer Spur von Chucks Mutter nach Moskau gefolgt, und in einer ehemaligen KGB-Einrichtung, die jetzt einem mysteriösen Waffengroßhändler namens Volkoff gehörte, entdeckten sie große Datenmengen, unter denen sich auch ein umfangreiches Dossier über Mary Elizabeth Bartowski befand, das sie herunterzuladen versuchten. Durch einen Zufall befanden sich Sarah und Casey, die ihrerseits nach Volkoff suchten, ohne von dessen scheinbarer Verbindung zu Mary Elizabeth Bartowski zu ahnen, zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in dieser Einrichtung -- allerdings als Gefangene. Chuck musste sich zwischen seiner Suche nach seiner Mutter und der Rettung von Sarah und Casey entscheiden, als es auf der Flucht nötig wurde, einen elektromagnetischen Puls kurz -- EMP -- auszulösen, um ihren Rückzug zu decken. Zu diesem Zeitpunkt gingen alle davon aus, dass Chucks Gelegenheit, mehr über den Verbleib seiner Mutter in Erfahrung zu bringen, unwiederbringlich verloren ging, als der Puls den Zentralcomputer zerstörte, bevor der Download komplett war.

Es war Morgans Experimentierfreudigkeit und Sarahs Zuversicht zu verdanken, dass sie sich beide das Speichermedium, das Chuck zum Herunterladen der Daten verwendete, und das die Flucht in seiner Jacketttasche unbeschadet überstand, noch einmal genauer ansahen. Wie durch ein Wunder war eine große Menge an Datensätzen auf dem Massenspeichermedium gesichert worden, bevor der EMP sämtliche Elektronik und Elektrik gegrillt hatte. Die Mission war also kein kompletter Fehlschlag.

„Das müssen wir Chuck sofort sagen. Der flippt aus, wenn er das erfährt." Morgan war mindestens so aufgeregt wie Sarah. Chuck bedeutete ihnen beiden sehr viel.

Als Mary Elizabeth ihre Familie verließ, war es an Elli und Morgan gewesen -- jeder von ihnen für sich und auf eigene Art -- sich um Chuck zu kümmern.

Während Elli eine Art Mutterersatz für Chuck wurde, war Morgan sein bester Freund und Spielgefährte, und half Chuck dank allerhand Ablenkungen sehr über die schlimmen Zeiten hinweg, die für ihn folgen sollte. Ihre Freundschaft war noch an diesem Tag so stark wie zwei Jahrzehnte vorher.

„Es wird ihm gut tun, zu erfahren, dass wir doch eine Spur haben. Es war schon eine Erleichterung für ihn, als er erkannte, dass ihre Mutter sie beide nicht im Stich gelassen hatte, sondern gefangen genommen wurde." So widersinnig es auch klang, verstand sie doch genau, was er meinte. Zu wissen, dass seine Mutter lebte, und sie Mrs. B. auch finden konnten, war für Chuck nach dem Tod seines Vaters eine enorme Erleichterung.

Morgan sah Sarah lange an, und lächelte schließlich. „Erzähls ihm. Ich denke, er sollte die gute Nachricht von dir erfahren." Sie wusste genau, wie gerne der bärtige Junge im Körper eines erwachsenen Mannes seinem besten Freund die Nachricht selbst überbringen wollte, und verstand, was für ein Zugeständnis es war, ihr dieses Vorrecht zu überlassen. Jedes weitere Wort wäre überflüssig gewesen, und so nickte sie Morgan nur zu, lächelte ihn an und flüsterte ein leises, aber aufrichtiges „Danke" in seine Richtung, bevor sie die Kommandozentrale -- genannt „The Castle" -- „Die Festung" - verließ, und Chuck suchte.

* * *

Nachdem Morgan, Chuck und Sarah die Daten stundenlang ausgewertet hatten, mussten sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass trotz allem eben doch bei weitem nicht genügend Daten vorhanden waren, um wirklich Aufschluss über den Verbleib von Chucks und Ellis Mutter zu geben, aber sie fanden Hinweise auf eine weitere Einrichtung von Volkoff Industries, in der unter Umständen ein Backup der Daten lag, die Chuck nicht hatte herunterladen können.

Diese Einrichtung lag südöstlich von Belgrad in Serbien.

„Ich muss da hin!" Chuck blickte sich entschlossen um, insgeheim auf Sarahs uneingeschränkte Zustimmung hoffend. Obwohl sie ihn vollkommen unterstützte, wusste er auch, dass sie in ihrem Innersten Angst hatte, er könnte auf seiner Suche nach seiner Mutter verletzt werden -- körperlich oder seelisch. „Sie ist meine Mutter, Sarah." Er sah sie an, voller Hoffnung, Überzeugung und Vertrauen. „Hilfst du mir?" fragte er leise. „Ich bin immer bei dir, Chuck, dass weißt du." versprach sie ihm, und schob -- einmal mehr -- ihre Angst um ihn bei Seite. Egal, wie oft er der Held sein würde, in Sarahs Augen würde auch immer ein kleines Stück dieses Nerds in ihm sein, der er vor dem Intersect war. Sarah war realistisch genug, um zu wissen, dass sich in der Zeit, die seit Mary Elizabeths Verschwinden vergangen war, diese auch verändert haben konnte -- und genau diese Veränderung bereitete ihr Kummer. War die Frau, die sie finden würden, wirklich noch die Frau, die ihre Kinder ins Bett brachte, und ihnen Märchen vorgelesen hatte? Ihre eigenen Erfahrungen mit Jack Burton, ihrem Vater, waren ihr eine stete Warnung.

„Ich bin dabei, Kumpel." ertönte Morgans Stimme, und riss Sarah aus ihren Gedanken. Sie überlegte laut: „Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, wie wir an General Beckmann vorbeikommen. Die wird uns garantiert nicht erlauben, auf einen Verdacht hin zu handeln." - „Um Beckmann kümmere ich mich, Walker... Ich habe da schon eine Idee, wie wir alles unter einen Hut bringen können." Casey betrat das Wohnzimmer, in dem Chuck, Morgan und Sarah saßen. Offensichtlich hatte er zumindest das Ende der Unterhaltung mitbekommen, und den effektvollen Auftritt geplant. Die vier sahen sich an, und ein vertrautes Gefühl stellte sich ein.

Das „Team Bartowski" war wieder vereint.

* * *

„Hast du überhaupt eine Idee, wie wir in die Anlage reinkommen sollen? Nicht einmal die NSA oder die NRO haben ausreichend Material über die Einrichtung bei Belgrad." Sarah war bei aller Liebe und Verständnis für ihn nicht bereit, Chuck Hals über Kopf losstürmen zu lassen, wenn nicht klar war, wie sie die Mission handhaben würden. „Gerade was Serbien betrifft, ist unsere Aufklärung heute noch sehr lückenhaft." - „Und China noch immer sauer auf uns." fügte Chuck zerstreut hinzu. Sarah saß im Sessel vor dem Bett und sah Chuck an, der, auf dem Bett sitzend, seinen Kopf über ein Dossier aus dem Keller des Hauses -- der Operationsbasis -- seines verstorbenen Vaters gebeugt hatte und ihr ganz trocken geantwortet hatte. Nichts deutete darauf hin, dass er einen Witz machen wollte. Ein Schmunzeln konnte sie sich wegen seines Kommentars dennoch nicht verbeißen, auch wenn die Zerstörung der chinesischen Botschaft 1999 in Belgrad kein Ruhmesblatt für die US-Geheimdienste darstellte -- eigentlich hatte man dort die Zentrale des damals jugoslawischen Geheimdienstes vermutet. Die lag jedoch in einem ganz anderen Teil der Millionenstadt. Die Chinesen waren noch immer sehr verstimmt wegen dieses „Missgeschicks"

Schließlich hob Chuck seinen Kopf aus der Akte und lächelte. „Ich weiß es nicht, aber ich weiß, wer es uns sagen kann. Mein Vater hatte in Belgrad einen Verbindungsmann beim SUP (Savez unutrašnjih poslova) -- dem serbischen Pendant zum FBI -- und schien ihm vertraut zu haben -- und das will bei meinem Dad schon was heißen."

Zärtlich sah Sarah ihren Freund und Partner an. „Du solltest eine Pause machen, Schatz. Es ist schon spät, und wir sind endlich allein." Sie erhob sich aus dem Sessel und strich zärtlich über Chucks Schulter. „Du arbeitest zuviel. Das ist sonst meine Aufgabe." Er lehnte seufzend seine Wange an ihre Hand, meinte etwas geistesabwesend: „Gleich, ich muss nur noch was nachlesen." und versenkte sich wieder in die Akte. „Das läuft dir doch nicht weg... Willst du denn keine Pause machen... Liebling?" Sarahs Stimme wurde zu einem Schnurren und im Hintergrund begann ganz leise Musik zu spielen.

Chuck erkannte die Musik, noch bevor er sie wirklich hörte, und er wusste auch sehr genau, was es bedeutete, wenn Sarah „Nina Simone -- Feelin' good" auflegte:

Es war ihr Lied, seit sie von ihrem „Ausflug" -- um es freundlich auszudrücken; General Beckmann nannte es „Unerlaubtes Entfernen" - in die Schweiz zurückgekehrt waren, und Chuck das Lied für Sarah gespielt hatte. Er sah sie an, und da stand sie, seine Sarah, lächelte verführerisch und fragte lockend: „Bist du dir ganz sicher, dass du das nicht auch morgen früh nachlesen kannst?"

Sarah kleidete sich gerne edel, sexy und elegant, aber sie war ebenfalls eine Couchpotato, und machte es sich genauso gerne in ausgeleierten Bigshirts und Jogginghosen bequem. Doch egal, was sie anhatte, Chuck begehrte sie immer -- so wie jetzt auch. Sie stand vor ihm, barfuß, bettfertig, mit seinen alten Basketballshorts und einem knappen Tanktop bekleidet, das seidige Haar offen und ungebändigt, und mit einem Fuß schob sie den Dimmer der Stehlampe nach hinten, um das Licht zu dämpfen.

Die letzten sechs Monate hatten sie sich kaum gesehen, da sie mit Casey offiziell in einer Mission unterwegs war, und Chuck -- der bei der CIA seinen Abschied eingereicht hatte -- mit Morgan auf ihrer inoffiziellen Mission, Mary Elizabeth zu finden -- somit hatte sich bei beiden sehr viel angestaut, was auch durch ihren ungelenken und fast schon komischen Versuch, zu „Sexten", nicht gemildert wurde.

Die Akte hatte er in sekundenschnelle zugeklappt und auf den Schreibtisch geworfen, war auf den Beinen, drückte Sarah gegen das Regal, auf dem die Anlage stand und küsste sie voller Verlangen. „Du weißt genau, dass ich dir nicht widerstehen kann, Sarah... Dir nicht widerstehen will!" Seine Zunge drang verlangend in ihren Mund und umspielte ihre, während seine Hände ihr Top hinaufschoben und sich streichelnd auf ihre Brüste legten. Er genoss das Gefühl ihrer Nippel unter seinen Fingern und drückte leicht zu, während er sich gegen sie drängte, und sie spüren ließ, wie sehr sie ihn erregte. Ihr Stöhnen bewies ihm, dass sie es auch genoss.

Sarahs Hände glitten am Bund seiner Shorts vorbei ihn seine Hose hinein, und sie drückte ihre Fingernägel in seine Pobacken. „Warum solltest du mir auch widerstehen wollen? Du bist mir doch verfallen." neckte sie ihn atemlos und erregt, als er kurz Luft holte, und sie ihre Nägel über die Haut seiner Hinterbacken zog. „Ich will dich Chuck." Ihr Blick bohrte sich in seine Augen und sie schien vor Sehnsucht zu glühen. Zu lange hatten sie sich nicht berühren und lieben können. Zu sehr waren sie beide in ihre Pflichten und Aufgaben eingebunden gewesen. Nur Spione, und keine Liebenden.

Umso verständlicher war es, dass sie jetzt übereinander herfielen, und Chuck kaum Zeit hatte, die Tagesdecke auf dem Bett zu packen und wegzuzerren, als sich Sarah schon kraftvoll vom Regal abstieß und mit Chuck aufs Bett fiel. Wild und verlangend küssten und bissen sie sich und erforschten den Körper des anderen mit Händen, Lippen und Zunge -- fest entschlossen, die vergangenen sechs Monate aus ihrer Erinnerung zu löschen, nur vom Wunsch beseelt, einander zu halten und zu spüren.

MaitreNuit
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