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Cuisine Internationale Episode 06

Geschichte Info
Endlich das richtige Rezept?
5.3k Wörter
4.68
16.9k
1

Teil 6 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 11/14/2016
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Cuisine Internationale Episode 06

Sonja ( Liebe, Romantlk, Kochkunst und Gefühle )

Nun haben wir es doch gemacht. Wir haben uns das kleine Restaurant im Schwarzwald gekauft und sind dabei, es gemütlich einzurichten.

Vorbei ist die schöne Zeit im Chiemgau, die mir fehlen wird. Als Margareta erfahren hat, dass wir weggehen, hat sie all ihre Prinzipien und guten Vorsätze über den Haufen geworfen und wir haben noch einige Nächte voller Leidenschaft genossen. Die Trennung ist uns sehr schwer gefallen, im Gegensatz zu Claudia, die mich zuerst wüst beschimpft hat und dann sich geweigert hat, mich noch einmal zu treffen, damit ich ihre die Situation erklären kann. So hat die Liaison mit ihr kein gutes Ende genommen.

*

Hier im Hochschwarzwald liegt unser Restaurant direkt am Dorfplatz und zentral. Jeder der zum Supermarkt, Bäcker oder Metzger einkaufen geht, muss bei uns vorbei. Mein Bruder Gerit ist nochmals zurück ins Salzburger Land gefahren, um einzukaufen (viel günstiger als in der Nähe der Schweiz) und um seine Scheidung über die Bühne zu bringen.

So bin ich alleine im neuen Lokal und kann mir, da wir erst in fünf Wochen eröffnen, Zeit beim Einrichten lassen und lasse die neue Umgebung auf mich wirken. Es ist Ende März und hat noch einmal geschneit. Wir sind hier auf etwa 900 m und die Schneemenge ist nicht gerade gering. So heißt es jeden Tag Schneeschippen, damit keine Langeweile aufkommt.

Als ich am Morgen ins Lokal komme, sehe ich, wie schon einige Male zuvor, Fußspuren auf unserer Terrasse. Zwei davon sind Kinderspuren. Zum Einkaufen ist es über unsere Terrasse eine Abkürzung. Ich konnte aber bisher noch niemand entdecken und werde jeden Tag ein klein wenig ungehaltener, wenn ich die Spuren bemerke.

6 Uhr am Morgen. Heute will ich sehen, ob ich die Fremdbenutzer erwischen kann. Eine Tasse Kaffee steht dampfend vor mir auf dem Tisch und ich beobachte, was draußen vor sich geht. Plötzlich kommt eine junge Frau mit zwei Mädchen im Alter von ca. drei und sieben Jahren um die Hausecke herum, geht unsere Treppe hinunter in Richtung Bushaltestelle. Die Kleine wird vom Kindergartenbus abgeholt, die Große steigt in den Schulbus. Ihre Mutter winkt ihnen nach und verschwindet in der Sparkasse. Nach einer halben Stunde erscheint sie wieder, geht in den Supermarkt zum Einkaufen und marschiert natürlich wieder über unsere Terrasse, um nach Hause zu gelangen. Ich schaue ihr nach und sehe, dass sie im Nebenhaus im ersten Stock wohnt.

Viel von ihr kann ich nicht sehen, da sie wegen der Kälte dick eingemummelt ist. Ungefähr 1,65 m groß, bestimmt nicht schlank und ein Gesicht, dass ich im ersten Augenblick nicht als besonders hübsch bezeichnen würde. Sie hat langes, dunkelblondes Haar, das mit hellen Strähnchen durchsetzt ist und das sie als Pferdeschwanz trägt.

*

Jetzt bin ich schon länger als eine Woche hier und meine geheimnisvolle Nachbarin sehe ich jeden Morgen. Heute hat sie mich zum ersten Mal bemerkt und mir freundlich zugewinkt. Als sie auf dem Rückweg ist, gehe ich auf die Terrasse, um ihr einen guten Morgen zu wünschen. Sie lächelt mich an und stellt sich vor.

"Hallo, ich heiße Sonja und wohne im Nebenhaus. Ich habe noch gar nicht bemerkt, dass da Restaurant wieder eröffnet wird. Es ist jetzt fast ein Jahr geschlossen gewesen und ich freue mich, dass wieder Leben ins Haus kommt."

"Guten Morgen, ich heisse Armin und habe mit meinem Bruder Gerit das Lokal gekauft und wir werden am ersten Mai eröffnen. Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen? Auf die gute Nachbarschaft?"

Sonja nickt und wir gehen in die warme Stube. Ich helfe ihr aus dem Anorak, biete ihr einen Platz an und mache einen Kaffee. Ich setze mich ihr gegenüber und kann sie nun genauer betrachten. Sie ist etwa 25 jahre alt, hat ein schmales, faszinierendes Gesicht und strahlende, graugrüne Augen. Ein hübscher Mund mit zart geschwungenen Lippen lässt unkeusche Gedanken durch meinen Kopf geistern.

´Stop, Armin, mach bloß keinen Blödsinn. Sie hat zwei kleine Kinder, ist höchstwahrscheinlich verheiratet und auf dich warten schließlich noch Veronika und Franziska im schönen Tirol.`

Und mit Vreni kann eh keine mithalten.

Aber reizen würde sie mich wohl, besonders als ich entdecke, was für herrlich große Brüste sie unter ihrem Winterpulli versteckt. Da stören die 10 kg zuviel Gewicht nicht, zumal die sehr attraktiv verteilt sind.

FINGER WEG, alter Lustmolch. Das gäbe doch nur Ärger.

Sie teilt mir das neueste Gerücht mit, das im Dorf kursiert. Dort erzählt man sich, dass ein schwules Brüderpaar das Lokal gekauft hätte und nun bald eröffnen würde. Den Einheimischen würden schon noch die Augen aufgehen.

Von wegen schwul! Hah!

*

Sonja muss nach Hause, da die üblichen Hausarbeiten auf sie warten. Auf meine Frage, ob sie wieder auf einen Kaffee am nächsten Tag vorbei käme, beantwortet sie mit einem nachdenklichen Blick und kurzem Zögern dann doch mit: "Ja."

Die nächsten vier Tage wird das morgentliche gemeinsame Kaffeetrinken zu einer lieben Angewohnheit. Es kommt eine gewisse Vertrautheit zwischen uns auf und ich erfahre, dass sie als kleines Kind adoptiert wurde, weil sie ihre Eltern bei einem Unfall verlor. Ihre beiden Mädels heißen Sabine und Aline und außer Hausfrau und Mutter hat sie noch zwei Putzstellen, wenn ihre Kinder im Kindergarten und in der Schule sind. Sie ist mit Alfred verheiratet, einem Maurer von mehr als 2m Körpergröße und etliche Jahre älter als sie. Aber erheblich jünger als ich. Und ich bin doppelt so alt wie Sonja, da schließt sich alles weitere aus.

Aber wir sind irgendwie seelenverwandt und erzählen uns persönliche und intime Dinge, die wir sonst wahrscheinlich mit niemandem geteilt hätten. Außerdem entdecke ich mit der Zeit, was für eine Schönheit sie in Wirklichkeit ist. Auf den ersten Blick ist es mir nicht aufgefallen, aber je öfter ich sie jetzt anschaue, desto faszinierter bin ich von ihr.

Der wunderschöne Mund und ihr herrliches Lächeln, ihre Emotionen und das Temperament verzaubern mich. Zudem hat sie bei genauerer Betrachtung eine Figur, die Begehrlichkeiten in mir weckt.

*

Die Woche darauf kommt Gerit zurück; er hat seine persönlichen Dinge regeln können und gibt mir nun ein paar freie Tage.

Hurra, Vreni, ich komme!!!!

Ich habe sie ein paar Wochen nicht gesehen. Unser Umzug hat das verhindert und meine Sehnsucht ist ins Unermessliche gestiegen.

Überall liegt Schnee, als ich mit dem alten Nissan von Gerit, seinem Zweitwagen, bei Vreni auf den Parkplatz fahre. Die Almwirtschaft hat noch Winterruhe, aber ich weiß, dass sie dort oben seit einigen Jahren wohnt. Ich klopfe und ihr Gesicht erscheint hinter dem Fenster. Sie öffnet die Tür und als ich sie voller Freude in die Arme schließen will, schiebt sie mich zurück.

Ich stutze überrascht. Was soll das? Stimmt etwas nicht?

"Wir müssen reden", sagt sie und geht in die Stube. Wir setzen uns an den Stammtisch und sie stellt mir einen Kaffee hin. Na, wenigstens das. Es kann nicht so schlimm sein.

"Ich krieg die Wirtschaft nicht mehr", eröffnet sie mir mit düsterer Miene und völlig ohne Dialekt. " Der Moser (Chef der Verpächtergemeinschaft) hats mir gesagt und eine öffentliche Ausschreibung gemacht. Ich bin raus. Was sagst du dazu?"

"Das tut mir unendlich leid, Vreni. Wie kann ich dir helfen?"

"Gar nicht! Der Moser hat mir auch gesagt, ich kriege die Wirtschaft nur noch mit dir als Chef. Nun?"

Ich schlucke. Der Moser; da hat er mich ganz schön in die Scheisse geritten.

"Vreni, er hat mich gefragt, ob ich die Wirtschaft haben will und ich habe abgelehnt und ihm auch die Gründe dafür genannt. Für mich bist du die Chefin und sonst niemand. Zudem bin ich ja jetzt im Schwarzwald. Aber mit dir würde ich die Alm liebend gerne machen, auch wenn ich dafür bei meinem Bruder aussteigen müsste. Ich liebe dich und du bedeutest mir extrem viel. Dir würde ich sogar einen Heiratsantrag machen."

Ich schaue sie an und warte auf ihre Reaktion. Dann bricht es aus ihr heraus.

"Aber i dat di net heiraten. I dat nia en Deitschn heiraten. Ums Verrecke net! Und i bin dˋ Chefin und du wirst es nia sein. Und jetzt verschwind! Geh weg und kumm bloss net wieda!"

Ich stehe auf und schaue Veronika traurig an.

"Schade, dass es so endet, Vreni. Es waren zwei wunderschöne Jahre mit dir und ich werde keine Minute davon vergessen und dich immer in Erinnerung behalten."

Ich drehe mich um und gehe. Tränen laufen mir über das Gesicht und eine unendliche Traurigkeit überkommt mich. Nicht einmal zu meiner Tochter kann ich fahren, um mich trösten zu lassen, denn sie ist ja nach Bremen gezogen. Die Rückfahrt in den Schwarzwald wird für mich zur Qual.

350 km voll Verzweiflung und Trauer.

*

Als ich zuhause ankomme, erkennt Gerit mein Seelenzustand und lässt mich in Ruhe. Sonja gehe ich einige Zeit aus dem Weg; ich will sie nicht mit meinen Problemen und Sorgen belasten.

Es klingelt an der Haustüre. Ich öffne und meine Nachbarin steht vor der Tür. Ich will Sonja schon abwimmeln, aber sie schiebt mich resolut in die Wohnung und schließt die Türe hinter sich.

"Ich kann dir alles sagen wenn ich Sorgen habe und du hörst mir zu, also kannst du auch zu mir kommen und dich ausheulen. Das ist Freundschaft."

Und ich heule mich bei ihr aus. Sie nimmt mich in die Arme und hält mich fest, bis ich mich wieder beruhigt habe. Mehr passiert nicht zwischen uns und ich kenne mich gar nicht mehr wieder. Früher hätte ich bedenkenlos zugegriffen, wenn eine so reizvolle und begehrenswerte Frau auch nur in meine Reichweite gekommen wäre.

Aber es hat sich eine ganz besondere Freundschaft zwischen uns entwickelt. Ich entdecke im Lauf der nächsten Wochen immer neue und überraschende Seiten bei ihr und das besondere Verhältnis zwischen uns festigt sich immer mehr.

*

Der Laden brummt. Die Kochkunst meines Bruders und die Tatsache, dass wir, wenn Gerit ins Chiemgau zu seinem Schatz fährt, in Salzburg wesentlich günstiger einkaufen kann und wir deswegen, trotz des langen Fahrweges unsere Speisen günstiger anbieten können, lassen vor allen Dingen viele Schweizer allmählich zu Stammgästen werden. Auch dass wir unser Bier aus Bayern mitbringen, hat uns viele neue Liebhaber bayerischen Gerstensaftes gewinnen lassen, denn was man hier in Baden Bier nennt, heißt bei mir nur verächtlich "Yakpisse".

Und ich bin mit Leidenschaft Kellner und Koch. Die im Gegensatz zu unserem alten Restaurant kurzen Wege und die Tatsache, dass wir im Lokal nur 40 Sitzplätze und etwa 12 Tresenplätze haben, lassen mir einfach mehr Zeit, um mich intensiver um meine Gäste zu kümmern. Im Sommer kommen dann noch einmal 36 Plätze auf der Terrasse hinzu. Einfach traumhaft.

*

Ich bin zu Sonjas Geburtstag eingeladen und freue mich sehr. Ich habe einen riesengroßen Blumenstrauß bestellt und ihr einen schönen Bergkristall von einem Schweizer Gast besorgen lassen. Lauter hübsche junge Damen sind in ihrer großen Küche versammelt, aber ich habe nur Augen für sie. Mein Blumengebinde erntet Zustimmung und einige neidische Blicke.

Der Tag ist lustig und der Alkohol löst die Zungen und lässt die Reden neckisch und etwas anzüglich werden. Ich habe heute Ruhetag und kann das, was auf mich zukommt voll genießen. Gerit ist mit seiner neuen Lebenspartnerin, die aus den Chiemgau uns besuchen gekommen ist, nach Zürich gefahren, was ja nur ein Katzensprung ist.

"Wo ist eigentlich Albert?" fragt Desiree, eine besonders gute Freundin von Sonja.

"Ja, wo wird der wohl sein?" giftet Manuela, eine ausgesprochen attraktive Braunhaarige und legt dann nach. "Wahrscheinlich im Bauwagen, kleine Mädchen vögeln und sich seinen Piephahn lutschen lassen."

Allgemeines Gelächter, aber dann wird es peinlich, als die "Damen" aufzählen, mit wem Sonjas Gemahl seine freien Stunden verbringt. Seine Vorliebe für minderjährige Schulmädchen scheint hier bekannt und akzeptiert zu sein.

Sonja wird immer stiller und die gute Stimmung ist flöten gegangen. Eine nach der anderen verabschiedet sich und ich helfe Sonja noch beim Aufräumen. Als ich auch gehen will, hält sie mich am Arm und meint:

"Bitte lass mich jetzt nicht alleine. Nicht heute. Bleib noch etwas da."

Ich schaue sie an und nicke. Sie kommt auf mich zu und ich schließe sie in meine Arme. Tränen laufen ihr über das Gesicht. Ich streichele ihren Rücken, dann nehme ich ihren Kopf in meine Hände und küsse ihr die Tränen weg. Sonja seufzt und lehnt sich an mich. Kann ich weiter gehen?

Sie nimmt mir die Frage ab, als sie mich sanft zurück schiebt.

"Bitte nicht, Armin, ich bin immer noch verheiratet und bin immer treu gewesen, egal was Albert auch so treibt. Bitte zerstöre unsere Freundschaft nicht."

Ich lasse es bei der Umarmung bleiben und halte mich zurück. Was ich damit ausgelöst habe, wird mir erst einige Zeit später klar.

*

Sonja wird mit den beiden Kindern für ein paar Wochen in eine Mutter-Kind-Klinik an den Staffelsee fahren, da Sabine an einer Schilddrüsenkrankheit leidet und behandelt werden muss. Sie hat für sich und ihre Eltern den großen Tisch bestellt und möchte ihren Lieben etwas Besonderes aus der bayerischen Küche anbieten. Gerit und ich schlagen ihr einen Schweinekrustenbraten in Dunkelbiersauce mit Semmelnknödeln und Bayerisch Kraut vor.

Sonja hat, wie ich von Friedrich, dem Besitzer des größten Gasthofes unseres Ortes erfahren habe, bei ihm den Beruf der Köchin gelernt, diesen aber wegen ihrer Schwangerschaft nicht ausgeübt. Also schlagen wir ihr vor, ihre Kenntnisse dadurch aufzufrischen, indem sie uns bei der Zubereitung hilft. Sie nimmt den Vorschlag begeistert an.

Am Nachmittag ihres letzen Tages vor der Abreise nach Murnau steht sie in ihrer Kochkleidung bei uns auf der Matte. Sie sieht zum Anbeißen aus und ich muss mich mit aller Gewalt zurückhalten, um nicht vor lauter Lust und Begierde über sie herzufallen.

Aber zuerst das Kochen.

Für die Semmelknödel brauchen wir:

- 1kg Knödelbrot (in Würfeln)

- 12 Eier

- 1l Milch

- Salz

- frische Petersilie

aus diesen Zutaten machen wir einen Knödelteig, decken die Schüssel ab und lassen ihn ruhen.

Da der Schweinekrustenbraten für 9-10 Personen reichen muss, sollte er mindestens 3,5 kg Gewicht haben und eine schöne Fettschicht von gut 2-3 cm. Diese schneiden wir in Rautenform etwa 1 cm tief ein und würzen den Braten mit einer selbst hergestellten Gewürzmischung aus Salz, Paprika, weißem und schwarzen Pfeffer, etwas Fondor und Curry, Knoblauchgranulat und gemahlenem schwarzen Kümmel. Dieses Fleischgewürz passt zu allen Fleischsorten und kann je nach Geschmacksrichtung variiert werden. Für die ganz Scharfen ist eine Zugabe von rotem gemahlenen Chilli angesagt. aber damit bitte sehr vorsichtig sein.

Den Braten reiben wir gut mit dieser Gewürzmischung ein und geben noch eine extra Lage Knoblauchgranulat und schwarzen Kümmel darauf.

Für die Sauce benötigen wir

-2 Karotten

-1/4 knollensellerie

-1 Stange Lauch

-3 große Zwiebeln

-½ Liter dunkles Bier

-1 ½ Liter Rinderbrühe

Dann das ganze in einem Bräter in den Ofen geben, ½ Liter Rinderbrühe in den Bräter, aber nicht über den Braten gießen und auf die mittlere Schiene ohne vorzuheizen bei 200 Grad Ober- und Unterhitze etwa 2 Stunden und 30 Minuten backen.

Die Zwiebeln achteln, den Lauch in Ringe schneiden und Karotten und Sellerie würfeln. Nach 1 Stunde zum Braten geben und noch einmal 1 Liter Rinderbrühe zugeben. 30 Minuten vor Ende der Garzeit das Bier hinzugeben und den Ofen auf 220 Grad Oberhitze schalten.

Zum Schluss den Braten herausnehmen und tranchieren. Die Sauce mit dem Gemüse durch ein Sieb passieren, mit Pfeffer und Salz würzen, einreduzieren und in einer Sauciere servieren.

In der Zwischenzeit bereiten wir das Kraut zu.

Wir brauchen dazu

-800 g Weißkohl

-1 Zwiebel

-1 Apfel

-50 g Schweinschmalz

-1 EL Zucker

-½ Liter Gemüsebrühe

-1 TL Kümmel

-1 Lorbeerblatt

-2 Wachholderbeeren, 1 EL Weinbrandessig

Das Kraut in feien Streifen hobeln, Apfel und Zwiebel fein würfeln.Schmalz erhitzen, Zucker dazugeben und anbräunen ( Vorsicht, das geht sehr schnell!!). Zwiebel, Apfel und Weißkraut hinzugeben und andünsten. Mit der Brühe aufgießen, Gewürze und Essig zugebenund ca. 45 Minuten garen. Dann das Kraut pikant abschmecken und zum Krustenbraten servieren.

*

Am Abend ist das Lokal voll und das Essen mit Sonjas Eltern ein voller Erfolg. Ich bin zwar traurig, dass Sonja für so lange Zeit wegfährt, aber da ich selbst aus dem Allgäu komme, weiß ich schon, wo ich meine zwei freien Tage verbringen werde. Murnau ist nämlich gar nicht so weit von mir daheim weg.

Es geht ans Zahlen und Sonjas Vater begleicht die Rechnung. Alle aus der Familie reichen mir zum Abschied die Hand und Albert beteuert, wie sehr es ihm geschmeckt hat. Zum Schluß ist Sonja an der Reihe. Sie kommt auf mich zu, schaut mir tief in die Augen und fällt mir völlig überraschend um den Hals. Unter Tränen flüstert sie mir ins Ohr: "Ich will nicht weg, Armin, ich will bei dir bleiben. Ohne dich fühl ich mich doch so alleine."

Ich bin wie erstarrt und stehe da wie eine Salzsäule. Schlagartig ist es still im Lokal. Die Dorfprominenz, die sich allabendlich bei uns einfindet, sieht ungläubig Sonjas Auftritt und macht sich so ihre Gedanken.

Jaja, von wegen schwul. Dieses Gerücht ist, obwohl zwischen mir und Sonja noch nichts passiert ist, ein für alle mal vom Tisch.

Ich kann ihr gerade noch ins Ohr flüstern: "Ich komme dich und die Mädels besuchen, Ehrenwort", dann schiebe ich sie von mir und sage laut: "Ich wünsche dir und den Kindern einen schönen Aufenthalt in Murnau. Grüß mir das Werdenfelser Land und meine alte Heimat."

*

Langsam kommt wieder eine Unterhaltung in Gang und der Abend verläuft dann ohne weitere Überraschungen. Nach Feierabend sitze ich mit meinem Bruder noch auf ein Glas Wein zusammen und er fragt mich, was da eigentlich passiert sei. Als ich es ihm erkläre, grinst er mich breit an.

"Warum sollst du es besser haben als ich. Wie du weißt, ist meine Lebensgefährtin die Frau meines besten Freundes gewesen und als er sie betrogen hat, hat sie sich scheiden lassen. Nach einigen Jahren des Werbens habe ich sie nun für mich gewonnen. Aber du und Sonja? Das hätte ich nie gedacht. Nach deinen zwei Ehen und dem Theater mit Vreni. Aber warum auch nicht. Sie ist hübsch, nett, eine gute Köchin und hat ja schon zwei süße Mädels. Da musst du nix mehr beweisen, hahahaha!"

"Blödmann! Nach der ganzen Scheiße mit Veronika habe ich eigentlich keine Lust mehr auf eine Beziehung, egal mit wem. Es reicht mir vorläufig. Und Sonja ist halb so alt wie ich. Das würde niemals funktionieren."

"Ach, Bruder, denk dir nichts dabei und greife zu. Bei ihr lohnt es sich. Und alt werden sie von selber."

Ich schüttele fassungslos den Kopf. Mein kleiner Bruder und seine ihm eigene Logik.

Aber ich fange an nachzudenken. Kann es sein, dass Sonja die Frau ist, mit der ich mir ein gemeinsames Leben vorstellen könnte. Ich bin voller Zweifel. Ich bin doppelt so alt wie sie, seit einigen Jahren geschieden und ich habe mich an mein freies und unabhängiges Leben gewöhnt. Zudem waren meine letzten Beziehungen zwar sehr erfüllend und auch aufregend, aber fürs Herz und Gemüt war außer bei Margareta nichts dabei.

Und nun Sonja. Ich habe sie ein wenig kennengelernt und sie hat etwas in mir zum Schwingen gebracht. Ich vermisse meine Kinder und das Gefühl eine Familie zu haben, die auf mich wartet und auf die ich mich freue. Ich mag sie und ihre beiden kleinen Mädels sehr und obwohl wir nur auf freundschaftlicher Basis miteinander verkehren, spüre ich vonTag zu Tag mehr, wie ich mich von ihr angezogen fühle.

Ich genieße es, sie im Arm zu halten, sie zu fühlen, zu riechen und mit ihr zu reden.

Wie geht es weiter und kann und soll es überhaupt weitergehen?

*

Die nächsten zwei Wochen vergehen unsäglich langsam. Obwohl ich es rundum abstreiten würde, fehlt mir Sonja hinten und vorne. Das allmorgendliche Kaffeetrinken und das Herumalbern mit Aline und Sabine, die mir mehr an Herz gewachsen sind, vermisse ich mehr, als ich mir eingestehen würde.

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