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Das Drachenweib Teil 04

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Die anderen Monster hatten den Sturz beobachtet und kurz innegehalten. Wenige Augenblicke später rannte das Heer der kleineren Spinnen nach unten und erreichte, unter Umgehung der feuchten Stelle an der Wand, unbeschadet den Boden der Höhle. Sie attackierten die verwundete Riesenspinne, ohne zu zögern und fraßen sie in Windeseile auf.

Erin wurde hektischer und zauberte unentwegt. Manches davon hatte keine erkennbare Auswirkung. Einer der Zauber erzeugte ein gleißendes Licht über diesen grauenvollen Wesen. Der Spinnenmensch hielt sich einen Arm schützend vor die Augen, ihm schadete das Licht. In einer weit ausholenden Handbewegung schleuderte er eine schwarze Kugel in das gleißende Licht und sogleich war der ganze Bereich in tiefe Dunkelheit gehüllt. Als würde ein schwarzes Tuch über den Spinnen schweben, waren sie unseren Blicken verborgen.

Erin wiederholte ihren letzten Zauber und erhellte den Bereich erneut. Diesmal stob das Spinnenheer auseinander und verteilte sich im ganzen Hort.

Im Schatten der aufgetürmten Reichtümer huschte die Brut des Bösen auf den Sims zu. Viele der kleineren Spinnen waren unseren Blicken verborgen, aber der Spinnenmensch war zu groß, um sich zu verbergen.

Erin schleuderte eine kleine Windhose auf den Grund des Hortes und einige der kleinen Spinnen wurden umhergewirbelt und getötet. Die Überlebenden fielen erneut über die Kadaver her und schienen augenblicklich an Größe zuzunehmen.

Die Priesterin war sichtlich geschwächt, aber sie zauberte unentwegt weiter. Einen der Zauber lenkte sie auf mich. Ich spürte keine Veränderung an mir. Dennoch fühlte ich mich in ihrer Nähe geborgen und beobachtete vertrauensvoll ihre Arbeit. Sie schleuderte einen Zauber auf die Wand unterhalb des Simses und eine noch größere Fläche begann zu glänzen, aber ihre Magie reichte nicht aus, den ganzen Sims mit dieser Schutzschicht zu bezaubern. Außer Atem schrie sie mir Befehle zu.

"Suche Steine und werfe sie auf die Spinnen. Wenn sie auf den Sims klettern, trete sie herunter. Ihr Gift kann dir nichts anhaben."

Mit einer Hand voll Steine machte ich mich auf und versuchte die Spinnen zu treffen. Diese Monster waren flink und hatten wesentlich mehr Augen als ich.

Als ich die ersten Beinpaare an der Kante des Simses bemerkte, trat ich nach den ekligen Körpern und die kleineren flogen in hohem Bogen auf den Boden der Höhle. Erin schlug mit einem Ast auf die achtbeinigen Wesen ein.

Trotz all unserer Bemühungen schafften wir es nicht, alle Monster abzuwehren. Spätestens als die Riesenspinne auf dem Sims stand, wusste ich, dass es kein Entkommen mehr gab. Erin zerrte mich voller Panik zu dem Wiesenstück mit den Bäumen. Sie stieß mich zwischen die Bäume und begann zu zaubern.

Als sich die Bäume wanden und drehten steigerte sich meine Angst in Panik. Erin hielt mich mit ungeahnten Kräften fest. Ich stand zwischen den zum Leben erwachten Bäumen und beobachtete die Spinnen -- die Angreifer auf dem Sims wurden zahlreicher.

Dessen unbeeindruckt gestikulierte Erin und sprach seltsame Formeln in einer arkanen Sprache. Die Bäume bildeten ein dichtes Geflecht um mich. Wie in einem Käfig aus lebendem Holz war ich vor den Spinnen geschützt. Mit ihrem letzten Atemzug sprach sie noch einen magischen Befehl zu den Pflanzen und die Äste verwuchsen zu einem dichten Gebilde aus kräftigen Pflanzenfasern.

Zeitgleich war die Riesenspinne über Erin hergefallen. Mit hoch aufgerichteten Vorderbeinen stürzte sich das Monster auf die Elfe und vergrub seine Mandibeln in ihrem Nacken. Erin stieß einen letzten gurgelnden Laut aus, ihr ganzer Nacken hatte eine unnatürliche graue Farbe angenommen. Ich schrie vor Verzweiflung und verstummte sogleich vor Grauen.

Aus einem mir verborgenen Blickwinkel war der Spinnenmensch hervorgestoßen und rammte sein Schwert in Erins Leib.

Mit verachtender Arroganz zog er sein Schwert aus dem toten Körper und sah genüsslich zu, wie Erin auf den Boden sank.

Die Riesenspinne begann mit ritueller Langsamkeit damit, die tote Elfe zurechtzulegen. Sorgsam umspann sie die Priesterin mit klebrig weißen Fäden und hielt gleichzeitig ihre kleineren Artgenossen auf Distanz. Der ganze Sims war mittlerweile mit den Ekel erregenden Spinnen bedeckt.

Als sich das bizarre Mischwesen aus Mensch und Spinne langsam und siegessicher auf den Schutzwall aus starken Ästen zu bewegte, sah ich zum ersten Mal sein Gesicht und nackte Angst umklammerte mein Herz. Seine Lippen und die ganze Mundhöhle waren schwarz und spitze Zähne blitzten daraus hervor. Sein Kopf war mit wenigen langen Haaren bedeckt, die fettig in seinem Nacken klebten. Am schrecklichsten waren seine Augen, die wie glühende Kohlen in den tiefen Höhlen saßen und starr auf mich blickten. Ich wusste nicht ob er mich als Weib begehrte oder ob er mich als Nahrung sah. Aus seinen Mundwinkeln troff dunkelbrauner, übel riechender Speichel, als er mich anstarrte.

Ich erinnerte mich an die Kette mit dem Diamant in dem das Sonnenlicht gefangen war. Mit dem Mut der Verzweiflung hielt ich sie vor mich und blendete den Spinnenmensch. Wütend zischen wich er zurück, entschwand meinem Blick und erschien dann auf der Rückseite der Pflanzenkuppel.

Systematisch suchte den Schutzwall nach Schwachstellen ab, rüttelte an den starken Ästen, die fest miteinander verwachsen waren. Er kletterte auf die Kuppe aus Holz und hieb mit seinem Schwert auf die Pflanzen ein. Seine Klinge prallte an dem unnatürlich harten Holz ab und hinterließ kaum mehr als einen Kratzer in der Rinde.

Hasserfüllt stocherte er mit seinem Schwert durch die Äste hindurch, um mich zu stechen. Mit Mühe konnte ich ihm ausweichen. Stundenlang, unermüdlich, peinigte er mich mit seinem Schwert. Mein Körper war am Rande der Erschöpfung und ich hätte mich bald in die vergiftete Klinge gestürzt, um endlich Frieden zu finden.

Da schlugen Dutzende von blauen Feuerkugeln in den Spinnenmenschen ein. Jede dieser Kugeln verursachte eine große brennende Wunde. Geschwächt sackten die Beine des Monsters ein und der fette Spinnenleib lag auf der Wiese vor dem Holzkäfig.

Mit einem widerlichen Lächeln starrte mich das Wesen an. In seinem Verhalten war keine Angst oder Trauer. Todesverachtend nahm er sein Schicksal lächelnd zur Kenntnis. Arrogant wandte sich das Wesen von mir ab und blickte in die Richtung, aus der die Geschosse kamen.

Das Letzte, was der Spinnenmensch sah, war die gewaltige Kralle eines silbernen Drachen, die nach ihm griff. Er wurde mit einer solchen Wucht gegen die Felswand geschleudert, dass der Leib zerplatze wie eine faule Tomate.

Die Riesenspinne hatte Erins Körper sorgfältig umhüllt und begann gerade ein großes Netz zu weben, als sie von dem Feueratem des Drachen eingehüllt wurde. Ihre Überreste rieselten als feine Asche auf den Boden der Höhle. Die kleineren Spinnen endeten zu Dutzenden in einem Sturm aus Feuer. Einzelne Spinnen, die flüchten wollten, wurden von Blitzen verdampft. Nach wenigen Minuten lebte in der ganzen Höhle keine einzige Spinne mehr. Erst jetzt wurde ich mir meiner Situation bewusst, der Schockzustand endete und ich fiel in eine tiefe Ohnmacht. Es gibt Dinge in dieser Welt, auf die ein Mensch nicht vorbereitet ist.

***

Als ich zu mir kam, hatte Tim den Schutzwall aus Holz um mich herum entfernt. In Gestalt des mächtigen Kriegers kniete er neben mir und hielt meine Hand. Sein Blick wirkte Betroffen, aber glücklich. Er mich fest in den Arm und seufzte.

"Erins gefiederter Hilferuf kam keinen Moment zu spät."

Mutlos klammerte ich mich um seinen Hals und schöpfte neue Kraft aus seiner Nähe.

"Was ist mit Erin? Lebt sie noch?"

Meine ersten klaren Gedanken drehten sich um die Elfe, die noch einen großen Platz meines Herzens beanspruchte. Tim sagte nichts, er drückte mich fester an seine starke Brust und mir schossen die Tränen in die Augen.

„Wozu all dieser Hass auf das Leben? Erin hatte niemandem Leid zugefügt und musste sterben -- um mich zu retten. Warum?"

Tim schwieg weiterhin und strich mir zum Trost durchs Haar. Damit gab ich mich nicht zufrieden.

"WARUM?"

„Ich weiß es nicht", presste er hervor und ich stieß mich von ihm, trommelte ihm wütend auf die Brust und schrie.

"Du bist mächtig und weise, warum weißt du das nicht? ... warum weißt du das nicht?"

Im gleichen Moment tat mir Tim leid. Wir hatten uns seit Wochen nicht gesehen und ich wollte ihm gutes Tun. Ohne ihn gäbe es mich nicht und ich schlug ihn.

"Ich liebe dich!", rief ich schluchzend.

Noch lange hielt mich Tim tröstend in seinen Armen, bis ich mich fürs Erste beruhigte.

Sanft bettete er mich auf das weiche Gras in dem offenen Holzkäfig, dem einzigen Ort, den die hässlichen Spinnen nicht berührt hatten.

"Warte hier, ich muss den Leib der Priesterin zu ihren Schwestern bringen. Sie werden ihr eine würdige Bestattung ermöglichen."

Jetzt hatte er es ausgesprochen, Erin war tot. Es war keine Ahnung mehr, es war tatsächlich und hörbar in meinen Kopf gedrungen. Tim wollte sie zu ihren Schwestern bringen, er wollte die Höhle verlassen und mich alleine lassen. Hysterisch sprang ich auf und schrie ihn an.

"Du wirst nicht gehen! Du wirst mich nicht alleine lassen! Ich bin nicht gemacht, um in deiner grausamen Welt zu überleben. Lieber wäre ich tot, als diesen Schmerz und die Angst durchstehen zu müssen."

Ohne zu zögern antwortete Tim mit entschlossener Stimme.

"Dann wirst du mich begleiten."

Er verwandelte sich in seine Drachengestalt und reckte seinen langen Hals zu dem Sims empor, damit ich mich in seinen Nacken setzen konnte. Die lange Hörnerkrone um seinen Kopf gab mir ausreichend Möglichkeit mich fest zu halten. Vorsichtig nahm er den schlaffen Leib der elfischen Priesterin auf, schwang sich in die Luft und schwebte zum Ausgang.

Trotz der betrübten Stimmung und meiner persönlichen Trauer konnte ich dem Ritt auf dem Drachen etwas Positives abgewinnen. Wie ein Fels in der Brandung schwebte der gewaltige Drachenleib durch die windige Nacht. Seine Flügel spannten sich beeindruckend weit über den Horizont und zielstrebig reisten wir zu den Elfenwäldern.

Ich musste an Erins selbstloses Opfer denken. Wenn ich nicht gewesen wäre, würde sie noch leben. Was für ein ungerechter Tausch: eine elfische Priesterin mit einer Lebensspanne von vielen hundert Jahren, gegen ein menschliches Bauernmädchen.

***

Im Morgengrauen erreichten wir die idyllischen Wälder. Dichter Nebel hing über den saftig grünen Hängen und wir schwebten knapp über den Baumwipfeln dahin. Eine große Lichtung mit kunstvoll gearbeiteten Steinsäulen tat sich auf und Tim setzte zur Landung an. Er setzte mich ab und sogleich traten die Elfen aus dem Waldrand hervor.

Während die anderen in gebührendem Abstand stehen blieben und ihr Haupt demütig senkten, schritt eine von ihnen würdevoll auf uns zu. Sie trug ein aufwendiges Gewand und zeichnete sich deutlich von den anderen Priesterinnen ab. Obwohl sie eine besondere Position innehatte, schien sie nicht älter als ein Mädchen zu sein. Mit sanftem Lächeln grüßte sie den Drachen und verneigte sich vor mir.

Tim legte Erins toten Körper vor sich in das feuchte Gras und senkte seinen Kopf weit ab, bis er annähernd auf Augenhöhe mit der Priesterin sprechen konnte.

"Diese Dienerin eures Glaubens hat sich geopfert, um meinen größten Schatz zu wahren. Mein ewiger Dank sei ihr gewiss."

Mit beruhigendem Ton antwortete die Priesterin.

„Erin Silberbach meldete sich freiwillig zu dieser Aufgabe. Sie war sich der Gefahr bewusst und hat sich mit Sicherheit als würdig erwiesen."

Mich überkam ein unsägliches Schuldgefühl. Schamerfüllt versteckte ich mich hinter dem Drachen. Die Priesterin fixierte mich mit ihrem Blick und deutete an, ich solle zu ihr kommen.

"Verzehre dich nicht in Schuldgefühl und Selbstzweifel, Erin hat ihr Leben gerne für dich gegeben, sonst hätte sie es nicht gegeben."

Langes Schweigen entstand. Eben trauerte ich noch um den Verlust der jungen Elfe und nun schwanden meine Schuldgefühle. Je länger mir die hohe Priesterin in die Augen schaute, desto mehr Zuversicht erfüllte mich. Die Stille wurde von Tim gebrochen.

"Scheut euch nicht, mich in Zukunft um Hilfe zu bitten. Doch jetzt müssen Schalina und ich aufbrechen."

Als ich in Tims Nacken Platz genommen hatte, stieß er sich kraftvoll vom Boden ab und erhob sich erneut in die Lüfte. Auf der Lichtung konnte ich die Elfen erkennen. Sie hielten bunte Stoffbänder in ihren Händen, die sie im Wind wehen ließen. Ich wusste nicht was es bedeutete. Von hoch oben sah es schön aus.

Fortsetzung folgt

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7 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 8 Jahren
Gut zu lesen

Richtig gut zu lesen bis hier hin. Die erste Geschichte, also Teil 1, war nicht schlecht aber etwas unoriginell. Bis hier hin entwickelt sich die Geschichte aber sehr gut. Mir gefällt auch der D&D einschlag sehr gut. Die Charaktere wirken typisch aber nicht wie flache stereotypen. Ich als unwissender Consument kann nur sagen, sehr geil! Weiter so!

AnonymousAnonymvor fast 13 Jahren
Einfach nur schön ...

vom Schreibstil, vom Inhalt ... hat mich sehr berührt, ich les viel und gerne aber selten etwas gelesen das mich so in seinen Bann gezogen hat.

Kyra2607Kyra2607vor fast 16 Jahren
Büddeee,mehr mehr mehr

jeder teil ein genuss, vor allem für einen Drachenfan wie mich ^^

AnonymousAnonymvor fast 16 Jahren
*seufz*

Ich will mehr!!!!!!!!!!!!!!!!

AnonymousAnonymvor fast 16 Jahren
Wundervoll...

.. eine wundervolle und exzellent geschriebene Geschichte !!

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