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Das Drachenweib Teil 07

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Um Denysis nicht zu stören, entschloss ich mich, die Steine mit meinen Klauen zu tragen. Es kam mir unwürdig vor. Stück für Stück mauerte ich Tims Grab zu, bis eine stabile Felsmauer nicht mehr erahnen ließ, was sich dahinter verbarg.

Mir wurde das Chaos im Hort bewusst. Ich fing an Münzen zu stapeln die nicht in der Feuersbrunst geschmolzen waren. Dann bemerkte ich die Waffen. Sollte ich alle Schwerter auf einen Haufen werfen, oder sie jeweils einer Rüstung zuordnen? Es gab noch den Schmuck. Tim hatte die Ketten und Ringe durcheinander gehortet, das war schlampig und falsch. Hektisch sprang ich von einer Ecke zur anderen. Als ich das verbrannte Holz aussortierte, hörte ich ein Räuspern hinter mir. Erschrocken blickte ich mich um und wurde von einem magischen Geschoss getroffen.

Die geisterhafte Entladung schmerzte, aber mehr schockte mich Denysis Blick. Sie stand auf dem Sims und schaute mich drohend an. Ehe ich reagieren konnte riss mich eine Schockwelle um und Denysis schwebte über mir. Mächtige Zauber lähmten meinen Drachenkörper und meine Zunge. Die Vogelfrau kreiste um meinen Kopf und sprach mit ungewöhnlich grollender Stimme.

„Bist du noch geschwächt, oder ist das eine weitere Falle?"

Ich versuchte den Kopf zu schütteln, es gelang mir nicht. Denysis nahm neben mir Platz und zischte in mein Ohr.

„Oder hast du deinen Fehler eingesehen und sehnst dich nun nach dem Tod? ... Schalina entsprach in jeder Hinsicht den Vorahnungen, aber du dachtest nur an deine eigenen Interessen."

Ein gleißender Strahl ging von ihrer Hand aus und brannte sich tief in das Fleisch meines Halses. Die Schmerzen waren unerträglich und machten mich wütend. Denysis hielt mich für Tim und sie würde mich töten.

Angespornt von den Schmerzen bäumte ich mich gegen die unsichtbare Magie auf. Mit äußerster Kraftanstrengung bewegte ich meine Vorderklaue. Ich zeichnete das Runensymbol für „Kraft" in die Luft, aber die Runenmagie war zu schwach oder wirkte gar nicht. Stattdessen wurde Denysis auf meine Fingerbewegungen aufmerksam und stutzte.

„Woher kennst du meine Symbole?"

Ich zeigte mit der Kralle auf Denysis, dann verließ mich die Kraft.

„Sprich!", zischte Denysis.

Meine Zunge lockerte sich.

„Ich bin nicht Tim ... ich bin ... bin Schalina."

Denysis lachte spöttisch. Sie murmelte arkane Formeln und ließ eine kleine Feuerkugel aus ihrer Hand aufsteigen und zu mir schweben. Ich versuchte die Kugel mit meinem Atem weg zu pusten, aber sie kam näher. Die Hitze schmerzte auf meiner Haut und ich resignierte unter den Qualen. Zermürbt von meiner Andersartigkeit und den unlösbaren Herausforderungen senkte ich meinen Blick und sehnte mich nach dem erlösenden Tod.

Denysis beobachtete mich, sah mir tief in die Augen und erschrak. Sie schnippte mit den Fingern und die brennende Kugel verschwand. Meine Glieder sackten auf den Boden, als die magischen Fesseln verschwanden.

„Schalina zeige dich mir", sprach Denysis flehend und ich verwandelte mich mit letzter Kraft in meine menschliche Gestalt.

Als ich meine Augen öffnete kauerte Denysis neben mir und weinte. Sie hatte meine Wunden versorgt und hielt meinen Kopf fürsorglich.

„Schalina, entschuldige mein Misstrauen. Ich hätte es früher erkennen sollen."

Mein Herz hüpfte vor Freude, da mir Denysis wieder wohlgesonnen war. Mit dankbarem Blick nahm ich ihre Entschuldigung an und schmiegte mich an ihre warmen Hände. Wir lagen schweigend nebeneinander und lauschten dem Gleichtackt unserer Herzen, als ich die Stille brach.

"Wie hast du die Wut der Drachen überlebt? Als die erste Feuerwelle über uns raste, war ich sicher, du bist tot."

„Erinnerst du dich an den neuen Zauber, den ich vor Kurzem testete?"

"Ja!"

"Ich habe ihn perfektioniert. Als Sethika in die Höhle flog, war ich in einer sicheren Nische versteckt. Der Feuersturm brach nicht über mir, sondern über einem Trugbild herein. Allerdings wurde mir ein Todesalb zum Verhängnis, der wohl durch Sethikas dunkle Magie angezogen wurde."

Ich blickte Denysis mit tränennassen Augen an und hauchte.

„Ich bin überglücklich, dass du lebst."

Denysis wischte mir die Nässe aus den Augen und schenkte mir ein Lächeln.

„In keiner Überlieferung wird berichtet, was mit dir geschehen ist."

„Du hast vorhin von den Vorahnungen gesprochen. Was hat es damit auf sich?"

„Das darf ich dir nicht sagen, du sollst deinen Weg vorurteilsfrei gehen."

„Wie meinst du das?", fragte ich fordernd.

Denysis seufzte und strich mir durchs Haar.

„Liebste Schalina, dein Weg ist ein besonderer. Tim erkannte das und ich ahnte es schon lange, aber du musst diesen Weg gehen ohne ihn zu kennen, sonst wirst du die falsche Richtung einschlagen."

Ich schlug die Augen nieder.

„Vieles verwirrt mich und wenn ich glaube, sicheren Halt zu finden, gerät wieder alles ins Wanken. Ich habe Angst in eurer Welt voll Magie und Rätsel."

„Du bist ein Teil dieser Welt."

„Nein, ich stehe nur am Rande und verstehe sie nicht."

Denysis nahm mich an den Händen und zog mich empor. Mit einer weit ausholdenden Geste entfachte sie starken Wind, der mich hoch in die Luft wirbelte. Instinktiv nahm ich meine Drachengestalt an und stabilisierte meinen Flug durch den Höhlenschacht. Denysis flog neben mir und sprach.

„Tim schenkte dir die Fähigkeiten der Drachen -- nutze Sie!"

Erneut ließ sie starke Winde aufkommen unter denen mir das Fliegen zur Last wurde. Mit Mühe gelang es mir nicht gegen die Felswände gedrückt zu werden. In dem tosenden Sturm rief Denysis.

„Kämpfe nicht gegen den Wind -- sei der Wind! Kontrolliere nicht dich, sondern die Magie, die dich umgibt."

Ich scheiterte. Eine Böh drückte mich gegen die schroffen Felsen, ich strauchelte und fiel zu Boden. Niedergeschlagen, aber mit tosender Wut im Bauch saß ich in den Trümmern des Hortes. Denysis ließ den Sturm abebben und landete neben mir.

"Kannst du mir mit der Magie helfen?", fragte ich traurig.

Sie zog ein Buch aus ihrer Tasche, ließ ein großes Kissen herbei schweben und nahm darauf Platz. Dann klopfte sie mit der flachen Hand auf die freie Stelle neben sich und schlug das Buch auf.

"Wir fangen mit Lesen und Schreiben an, es sind die Schlüssel zur Magie."

ENDE des ersten Abschnitts

Nachwort:

Wenn Du alle sieben Teile gelesen hast, entspricht das ca. 120 Buchseiten - ein kleiner Roman. Ich habe viele Stunden gesessen um mir das auszudenken und in einen lesbaren Text zu gießen. Ich möchte mich für die netten Kommentare bedanken, die mich über lange Durststrecken getragen haben. Dennoch wundert es mich, dass nur jeder tausendste Leser ein Feedback gibt. Scheinbar finden 99,9% der Leser die Geschichte langweilig. Wenn das so ist, dann schreibt mir doch, was ich besser machen könnte. Die Geschichte ist für Dich Kostenlos, gebe mir nicht das Gefühl, es war umsonst...

DANKE

_Faith_

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Anonymous
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165 Kommentare
AnonymousAnonymvor 9 Tagen

Danke für eine sehr schöne Geschichte eine mir vergönnt war sie lesen zu dürfen.

LG. Mathias

buchstaeblichbuchstaeblichvor etwa 1 Monat

Also hole dir ab, was du verdienst und nach was dich dürstet:

LOB!

Und auf's Neue hast du es geschafft einen Leser zu begeistern und an eine Deiner Geschichten zu fesseln, so dass er alle 7 Kapitel in einem Rutsch lesen musste / durfte.

Danke für diese phantasievolle und detailreich gestaltete Geschichte. Auf eine Fortsetzung wage ich kaum zu hoffen, obschon vermerkt ist, dass du noch aktiv an der Geschichte arbeitest - zu lang erscheint mir die Veröffentlichung des letzten Teiles her.

Trotzdem ein Genuss, nochmals danke für's Teilen.

buchstaeblich

AnonymousAnonymvor 3 Monaten

Faith, du bist ein magier, ein magier der worte. Möge dir nie deine fantasie ausgehen, ebenso wie dein zutrauen und die lust am schreiben! Danke!

AnonymousAnonymvor 5 Monaten

Die Geschichte gefällt mir. "ENDE des ersten Abschnitts" lässt darauf hoffen, dass Du weiter schreibst, denn das Ende war nun doch recht abrupt. Ich wüsste gern wie sie zum Drachen wurde und was sie weiter erlebt.

BAxbaxBAxbaxvor 7 Monaten

Wunderschön!

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