Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ich Habe es Kommen Sehen

Geschichte Info
Eine Frau beichtet, dass sie in einem Porno mitgespielt hat.
2.9k Wörter
3.54
25.5k
0
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Eigentlich wollte sie die jüngsten Ereignisse ein wenig sacken lassen. Da waren einige verstörende Träume, aber langsam scheint Gras darüber zu wachsen. Sie scheint begriffen zu haben, dass sie in Wahrheit kein Freak ist. Die wahren Verlierer sind diejenigen, die sich am Anblick durchgefickter Frauen ergötzen ohne jemals selber die Chance zu haben, an solch einer Orgie teilzunehmen. Natürlich war es ein Fehler, in diesem geschmacklosen Film mit zu spielen. Aber die Bezahlung war gut und in gewisser Weise hatte sie diese Grenzerfahrung auch gesucht. Solange man jung ist, reicht der Reiz des Entdeckens, aber mit zunehmendem Alter braucht man irgendeinen Fetisch. Manche besonders verzweifelten Leute unternehmen Ausflüge in die SM-Szene, nur weil sie das im Kino gesehen haben. Warum sie so geworden ist, hat sie vermutlich einem ihrer Ex-Freunde zu verdanken. Dieser war wie besessen davon, sie bei jeder Gelegenheit voll zu spritzen. Am liebsten zerrte er sie dann hinterher vor den Spiegel, damit sie beobachten konnte, wie der Samen an ihr verschmiert wurde. Sie dagegen wollte Raum für Romantik und Spontanität schaffen. Aber stattdessen ertränkte er ihr Liebesleben literweise in Sperma. Mit ihm fühlte es sich an, als würde Säure an ihr herunter laufen. Die Trennung war ihm verhältnismäßig egal, schließlich hatte er seinen Spaß bereits gehabt. Seitdem hält sie sich an den Grundsatz, den schon ihre Mutter ihr gepredigt hat: Herz und Hose müssen zusammenpassen.

Als sie die heutige Post durchsieht, wird sie von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt. In ihrer Hand hält sie einen Verrechnungsscheck, eine eingeschweißte DVD sowie mehrere Fotos in Hochglanzformat. Nicht zu fassen, diese Spinner haben sich tatsächlich für den Titel "Ich leck dir die Punkte vom Gesicht" entschieden. Nur dunkel kann sie sich an den Take erinnern, in dem sie ihrer Kollegin das Gesicht sauber lecken musste. Um ihre Identität zu schützen, hat man ihr den Namen Inga verpasst, als ob das etwas nützen würde.

Einen Moment spielt sie mit dem Gedanken, das komplette Machtwerk im Müll zu versenken. Aber es wird ohnehin bald veröffentlicht, also gibt es auch kein Entkommen. Es war schließlich harte Arbeit, also wird man wohl mal einen Blick auf das Ergebnis werfen dürfen. Gespannt wartet sie darauf, dass die üblichen Warnungen zum Kopierrecht in zig unterschiedlichen Sprachen zu Ende gehen. Die Tanzszene haben sie wohl gestrichen, stattdessen läutet die Nebelmaschine das erste Kapitel ein. Die Hände liegen verkrampft auf ihrem Schoss, die Fernbedienung auf dem Sofa daneben. Noch nie sah sie sich genötigt, beim Filmeschauen die Augen zu zukneifen, höchstens bei Horrorfilmen. Es ist ja auch bizarr, sich selbst beim Sex zu beobachten. Über diese merkwürdigen Perspektiven kann sie nur lachen. Wo hat dieser Kameramann seinen Beruf gelernt? Das einzig gelungene daran sind wohl die Slow-Motion-Sequenzen. Wie aus diesem banalen, kurzen Moment, in dem sie wieder einen Schuss ab bekommt, etwas magisches entsteht. Es ist ihr während des Drehs nicht aufgefallen, wie oft sie in diesem Moment zusammen gezuckt ist, aber die Kamera lügt nicht. Sie hatte sich die ganze Zeit vorgestellt, es handelt sich um essbares Duschgel, das sie genüsslich auf ihrem Körper verteilt. Bei manchen Männern kann man auch schön beobachten, wie ihr Teil rhythmisch auf und ab wippt. Egal, wie das hier ausgeht, ihre Leidenschaft für Schwänze und Sperma wird das nicht abkühlen.

Plötzlich hört sie Geräusche an der Wohnungstür. Erst vor kurzem hatte sie ihrem Lebensgefährten den Zweitschlüssel ausgehändigt. Vorerst handelt es sich nur um eine Wochenendbeziehung, aber das soll sich bald ändern, sobald sie erstmal zusammengezogen sind. Und wer weiß, vielleicht heiraten sie auch irgendwann. Aber daraus wird wohl nichts, wenn er von ihrer Filmkarriere erfährt. Eilig beseitigt sie die Beweise ihrer Missetat und rennt ihm in die offenen Arme. Während der überschwänglichen Begrüßung drückt sie sich ganz eng an seinen Brustkorb. In erster Linie sind die beiden zusammen, weil sie sich tatsächlich lieben. Aber auch der Umstand, dass er zu den wenigen gehört, der ihren gewaltigen Durst stillen kann, kommt ihr keineswegs ungelegen. Mit seinen kräftigen Händen hebt er sie in die Luft und schleudert sie so schnell umher, dass ihr fast schwindelig wird. Mit ihren Mäusefäustchen trommelt sie gegen seine stolz geschwellte Brust mit der nicht ganz ernst gemeinten Bitte, er möge sie doch bitte wieder herunter lassen. Keinesfalls sollte er bemerken, dass etwas nicht stimmt. Seine gierigen Finger schieben sich zwischen ihre eng anliegende Hose. Er streichelt, knetet und zwickt, um zu prüfen, ob noch alles an der richtigen Stelle befindet. Zufrieden stellt er fest: "Nackte Pobacken, check! Ein dünner Faden, der dazwischen klemmt, check!" Das kann nur das sündhaft teure Spitzenunterhöschen sein, das er ihr gekauft hatte. Schon während der Anprobe und Vorführung lästerte er über diesen winzigen Stofffetzen, der wohl kaum in der Lage sein sollte, alle ihre feuchten Träume aufzufangen. Ihr Versprechen, dass sie ihr kleines Schwarzes künftig bei jeder Gelegenheit tragen wird, scheint sie jedenfalls in die Tat umzusetzen. Bei noch genauerer Prüfung stellt er fest, dass er da unten ein knisterndes Geräusch vermißt. Nichts ahnend lobt er ihre Einsicht, endlich mal den Urwald gerodet zu haben, aber innerlich rast sie vor Wut. Unzählige male hatte sie ihm erklärt, dass eine Babymuschi bei ihr verpönt ist. Aber ein tiefer Blick in die Augen reicht aus, und schon ist alles gesagt.

Ohne Widerstand lässt sie sich ins Schlafzimmer tragen. Mit einem Plumps landet sie auf der alten, durchgelegenen Matratze. Auf ihr leidenschaftliches Liebesleben ist sie besonders stolz, zumal die beiden schon einige Zeit zusammen sind. Fast hätte sie durch die Frage, ob er nicht auch der Meinung ist, dass die Decke mal wieder gestrichen werden müsste, alles ruiniert. Zum Glück erntet sie dafür nur ein kurzes Kopfschütteln. "Wieso kümmert dich das jetzt, du magst es doch schmutzig?", flüstert ihr Freund ihr ins Ohr. Wie recht er damit hat. Trotzdem muss er sich gedulden, bis sie ihre nagelneuen Klamotten abgelegt und ordentlich über den Stuhl gehängt hat. Behutsam führt er seinen Harten ein, während sie an die vielen gierigen Hände denken muss, die sie während des Drehs entweiht haben. Heute muss sie ihre ganze Schauspielkunst abrufen, um einen halbwegs glaubhaften Orgasmus vorzutäuschen. Schon bald darauf signalisiert ihr Freund, dass er zum Endspurt ansetzen will: "Na, was denkste, wie kommt es heute?" Alleine die Ankündigung löst bei ihr normalerweise ein Kribbeln aus. Für sie ist das eben mehr als nur eine Begleiterscheinung der männlichen Sexualität. Es ist die Krönung zum Abschluss des gemeinsamen Vergnügens. Ein paar Sekunden bleiben ihr noch, um die ideale Position zu finden, bevor sich ein langer Schatten nähert. Inzwischen muss der gesamte Körper als Zielscheibe herhalten und selbst ihr Freund bekommt hin und wieder etwas ab.

Mächtig bäumt er sich vor ihr auf und sie hört nun noch die schmatzenden Geräusche, die entstehen, wenn ein Mann seinen Prügel streichelt. Nur die wenigsten Frauen sehnen sich in solchen Momenten nach Ausrufen wie "Feuer frei!", es sein denn, man hat seinen Partner genau so erzogen. Wie aufs Stichwort prasseln die ersten dicken Tropfen auf sie herab, gefolgt von etlichen kräftigen Schüben. Das ist doch viel besser als den kostbaren Saft achtlos in einem Taschentuch zu entsorgen. Stolz betrachtet er sein fertiges, kurzlebiges Werk. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der fette "Abschiedskuss", dann könnte man wieder zur Tagesordnung übergehen. Zu allem Überfluss reibt sie sich aber die Überreste ins Auge, was ein höllisches Brennen verursacht. Ein Anfängerfehler, der ihr schon seit Ewigkeiten nicht mehr unterlaufen ist. Von all dem merkt er nichts, hält ihr stattdessen seinen immer noch zuckenden Stab vor die Nase. Lauwarmer Schaum tanzt verführerisch auf der Spitze. Mit keuchende Stimme flüstert er ihr ein: "Das ist für mein Schleckermäulchen!" Selbst der klebrige Nachtisch will ihr heute nicht so richtig schmecken. Erschöpft legt er sich neben sie. Nach einigen Minuten fragt er verwundert nach: "Was ist denn heute los mit dir? Sonst kannst du es kaum erwarten, deine Notizen zu erweitern." Entgegen ihrer Gewohnheiten greift sie aber zur Zigarettenschachtel, steckt sich eine an und nimmt eine tiefen Lungenzug. Fast schon beleidigt zieht er den Rückzug an. Er zeigt mit dem Finger auf sie und sagt dabei: "Ich gehe mir jetzt eine Stärkung aus der Küche holen."

Kaum hatte er den Raum verlassen, kommt ihr in den Sinn dass sich sich mit ihren Verhalten vielleicht doch ein Eigentor geschossen hat. Seit einigen Jahren pflegt sie nun ein spezielles Tagebuch. Anfangs wollte sie nur einige ausgewählte Sexerlebnisse aufschreiben. Mit der Zeit ist die ganze Sache aber immer mehr entartet. Und so erhält nun jeder Schuss eine besondere Wertschätzung, indem sie diesen so detailliert wie möglich beschreibt. Doch so sehr sie sich auch bemüht, es will ihr einfach keine passende Formulierung einfallen. Diese weißen, leeren Seiten starren sie an, lachen sie aus, als wollten sie sagen: "Worauf wartest du? Deine kleinen, schmutzigen Geheimnisse sind bei mir gut aufgehoben." Vielleicht hilft es, wenn sie kurz die Augen schließt, und sich an den Moment erinnert, an dem sie das Buch gekauft hatte. Sie wußte genau, was sie wollte: Es sollte ein kleines Vorhängeschloss haben und die Seiten mussten blütenweiß sein. Der alte Mann im Schreibwarenladen konnte natürlich nicht ahnen, was sie damit vor hatte. Er schüttelte nur unentwegt den Kopf, weil sie so hektisch und nervös wirkte. "Warum sie nicht einfach das Buch auf die Theke legte, anstatt es zwischen die Beine zu klemmen?", fragte er sie damals. Mit einem "Aber ist doch schön, wenn man noch altmodische Menschen trifft, die noch Tagebücher schreiben." verabschiedete er sie. Seit diesem Tag an kann und will sie auf diesen Begleiter nicht mehr verzichten. Oft führt sie Zwiegespräche mit ihm, in etwa so: "Du wirst niemals etwas erleben, wenn du deine Grenzen nicht überschreitest. Zuerst sträubst du dich aber schon bald kannst du nicht genug davon bekommen!"

Es kam, wie es kommen musste. Kaum hatte sie die ersten Stichworte notiert, hörte sie einen lauten Schrei aus einem anderen Zimmer. Bestimmt ist er nur auf einen Nagel getreten, denn sie war sich sicher, die DVD noch rechtzeitig entfernt zu haben. Aber da steht ihr Freund nun mitten im Wohnzimmer mit der Fernbedienung in der Hand. Er starrt ungläubig mit offenem Mund auf den Bildschirm. In ihrer Verlegenheit fällt ihr nichts besseres ein als zu sagen "Na, du hast ja Nerven, hier nackt in meiner Wohnung herum zu spazieren!" Einige quälende Sekunden sieht er sie strafend an und antwortet: "Lenk jetzt nicht ab! Bist das etwa du in diesem Wolfsrudel?" Eine sehr treffende Wortwahl, das hätte sie selbst nicht besser formulieren können. Mit zittriger Hand reicht sie ihm die Hülle des Videos. Ein paar mal schlägt es sich damit gegen die Stirn. Das muss verdammt weh tun. Aber noch viel schmerzhafter war der Anblick dessen, was sich da vor seinen Augen abspielte.

"Falls es dich beruhigt, all diese Männer haben mir nichts bedeutet, du bist doch mein Bester!", deutet sie als Entschuldigung an. Sicherlich schmeichelte ihm das, aber es reichte nicht. Er hatte befürchtet, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Schließlich kennt er sie nun lange genug, um zu wissen, dass sie sich um jeden Preis in den Mittelpunkt drängt. Die Erniedrigung vor laufender Kamera scheint sie regelrecht zu genießen. Oder war das nur gutes Schauspiel? Prinzipiell hatte er keinen Grund, sich zu beschweren, denn er hatte ihre Vorliebe ebenfalls schamlos ausgenutzt und sich dafür feiern lassen. Wenn er beispielsweise Lust hatte, seinen Schwanz als Peitsche zu benutzen, hat er nicht lange gefragt. Sie hat dann einfach ihre Wange hingehalten, damit er ploppende Geräusche erzeugen konnte. Keine Frage, rein quantitativ konnte er da nicht mithalten. Alle diese schönen Dinge hatte er mit ihr auch schon angestellt, aber nicht alles gleichzeitig.

Dieser Kult mit dem Tagebuch war ihm schon lange ein Dorn im Auge. Selbst in diesem Moment baumelt ein winziger Schlüssel um ihren Hals. Nicht auszudenken, wenn dieses in falsche Hände geraten sollte. Mit dem Vorwand, sich etwas anzuziehen, begibt er sich zurück ins Schlafzimmer. Stattdessen nimmt er die heutigen Notizen in die Hand und liest laut vor. Sie versucht, es ihm aus der Hand zu reißen, aber ohne Erfolg. "Gib das wieder her, das ist noch nicht fertig!", schreit sie herum. Sie wußte ganz genau, dass es nicht fair war, ihm den Einblick zu verweigern. Zu gerne würde er in diesem Buch herum stöbern, aber das konnte und wollte sie ihm nicht erlauben. Als Kompromiss schlug sie vor, einige ausgewählte Stellen vorzulesen. Zum ersten mal seit langem hat sie wieder dieses spitzbübische Grinsen im Gesicht. Gespannt lauscht er ihren Worten. Er hätte ihr niemals zugetraut, dass sie es so lyrisch verpacken würde. Er dachte immer, das wäre einfach nur so eine Art Protokoll oder eine Hitliste, an welchen Stellen sie am liebsten getroffen wird. Es fallen Insiderbegriffe wie Honig oder Lava. Ferner hat sie sich Bezeichnungen für die Finishing-Moves ausgedacht. Am besten gefällt ihm die Büßerin und der Seifenspender. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtet sie seine Reaktion. Keine Frage, sie genießt dieses Machtgefühl. Mitten im Satz unterbricht er sie: "Oh Vorsicht, da ist eine Seite heraus gefallen. Die ist schon ziemlich abgenutzt, oder was meinst du?" Auf die Frage bekommt er zwar keine Antwort, aber es war klar, dass sie des öfteren darin herum stöbert.

Er nutzt die Gelegenheit, um sich an sie anzuschmiegen. Nach wie vor hat er sich keine Mühe gemacht, sich etwas anzuziehen. Er benutzt seine Beine, um sie in die Zange zu nehmen. Wortlos reicht er ihr die abgegriffene Seite. Allzu leicht lässt sie sich von seinem maskulinen Duft ablenken. Aus Erfahrung weiß sie, dass dieser wenige Minuten nach dem Sex am intensivsten ist. Egal, wie gründlich man sich abschrubbt oder gegenseitig ableckt, er dringt durch jede Pore. Einen Moment scheint es so, als hätte sie den Faden verloren. Ziellos blättert sie zurück, schüttelt immer wieder belustigt den Kopf. Gerade solche Formulieren wie "Zielen und Feuern" zeugen von einer gewissen Verachtung gegenüber der männlichen Sexualität. Teilweise kommt es ihr so vor, als handle es sich um eine völlig fremde Person. Sie lacht und spottet über diese naiven Träumereien. Irgendwann wird es ihm zu bunt und er fragt nach: "Soll ich euch beide für einen Moment allein lassen? Ist ja schön, dass du in Erinnerungen schwelgst, aber ich ich auch was davon haben." Sie erklärt ihm: "Du mußt dir das so vorstellen, als würdest du auf eine Zeitreise gehen. Bestimmt hast du auch gedacht, das wäre alles nur eine Phase und irgendwann würde das Interesse ganz von selbst nachlassen. Aber weit gefehlt, wir haben das beide bis zum Exzess getrieben."

Mit einem mal springt sie auf und stürzt sich wieder auf ihre Notizen. Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man den Eindruck bekommen, dass ihre akute Schreibblockade ihre einzige Sorge ist. Selten hat sie ihn so sprachlos gesehen. Verwundert wendet er sich ihr zu und fragt: "Wie kannst du in so einer Situation kreativ sein? So kurz nach dem Spiel, kann ich nicht verstehen!" Natürlich kann er das nicht, er hat seine Ladung bereits verschossen. In den Momenten, in denen er leer und ausgelutscht neben ihr liegt, dreht sie erst richtig auf. Sie belehrt ihn: "Versteht du, der Eindruck muss eingefangen werden, solange er noch frisch ist. Ausgehend davon, wie es auf der Haut auftrifft, kann ich dir genau sagen, wie du gekommen bist. Wenn die Augen geschlossen sind, fühlt es sich einfach noch einen Tick wärmer an. Du weißt ja, wenn einer der Sinne ausfällt, schärft es die anderen." Währenddessen fasst sie sich an den Hals und lässt ihre Finger langsam nach unten gleiten. Danke, aber auch ohne diese pantomische Einlage hätte er verstanden, worauf sie hinaus möchte.

Mit den Worten "Willst du auch mal probieren?" reicht sie ihm den Stift. So schwer kann das ja nicht sein. Aber wie soll man die Beschreibung eines Vorgangs, der nur wenige Sekunden dauert, in blumige Worte verwandeln? Ungeduldig klopft er mit dem Stift ans Buch. Da sie ihn laut denken hören kann, gibt sie ihm den Rat, einfach die Gedanken schweifen zu lassen. Zuerst dachte er an den Moment, in dem sie sich erwartungsvoll vor ihm geräkelt hat und ihre endlos lange Zunge heraus hängen ließ. Anschließend hatte er das Bild vor Augen, wie er ihr verkleistertes Gesicht ableckte. Es ist bestimmt nicht leicht, jedes mal eine komplette DIN-A4-Seite zusammen zu bekommen, und das bei ihrer winzigen Schrift. Man könnte ihr unterstellen, dass sie manche Ideen nur deshalb aufgebracht hat, um wieder an neues Material zu kommen. Als ihm selbst nach intensivem Nachdenken kein vernünftiger Satz einfallen wollte, musste er sich eingestehen, dass ihm das Schreiben einfach nicht liegt. Viel lieber sieht er sich Filme an. Das tötet zwar die Phantasie, aber dafür kann man sich entspannt zurücklegen und genießen.

"Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie du von meinem Machwerk findest.", fragt sie ihn. Er mußte nicht lange überlegen und merkte an, dass ein paar Zeichnungen und Skizzen das ganze ein wenig aufwerten würden. Im Kunstunterricht hatte sie geschlafen, das rächt sich jetzt. Ihre Neugierde war geweckt, also fragte sie ihn, wie er sich das konkret vorstellte. Kurzerhand zog er schwungvoll einige Linien übers Papier. Nach einigen Minuten konnte man schon erste Konturen erkennen. Skeptisch schaute sie ihm über die Schulter. Jedes mal, wenn ihr etwas nicht gefiel, schüttelte sie den Kopf. Er nutzte seine kreative Freiheit, um ihr genau das Lederhalsband zu verpassen, das sie eigentlich hasste. Dieses liegt immer noch verwaist in der Nachttischschublade. Jetzt musste er nur noch mit dem Bleistift ein wenig verschmieren und schon konnte sie sich selbst bewundern. Er mag vielleicht ihre Gesichtszüge nicht ganz getroffen haben, aber trotzdem erkannte sie sich eher als auf den Fotos der DVD. Mit einem "Hier, schenk ich dir!" reicht er ihr die Zeichnung, die sie voller Stolz einklebte.

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
2 Kommentare
AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
Extrem gestrafft

Es wirkt ein bisschen so, als wäre diese Geschichte bewusst im Zeitraffer geschrieben. Nimm dir beim nächsten Mal vielleicht die Zeit, mal zwischendrin durchzuatmen und gehs einfach ein bisschen langsamer an. Ansonsten find ich die Story eigentlich echt ganz angenehm :)

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
Zu wenig Details

Man wird das Gefuehl nicht los, dass ein paar Details der Geschichte gut getan haetten. Da ist man Ruck Zuck fertig mit dem Durchlesen und dann?

Teile diese Geschichte