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Das Geheimnis von Thomas - Teil 01

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Bei dieser Erinnerung konnte ich es nicht vermeiden, beim nächsten Aufblitzen auch wieder hinzuschauen. Sie runzelte die Stirn, wobei sie mir kurz die Zunge herausstreckte, was ich als Frechheit empfand. Als ein paar Sekunden später beim Ende der Musik Mara wieder lauthals „Paarwechsel!" intonierte, da reagierte ich instinktiv. Ich klatschte das Paar einfach ab, weil..., so genau wusste ich eigentlich nicht warum, aber ich tat es einfach.

4 Ilka

Ilka fühlte sich weder als eine typische Koreanerin noch war sie eine richtige Deutsche. Bedingt durch ihren deutschrussischen Vater sprach sie sehr gut Deutsch, aber natürlich war ihr Verständnis der Kultur in Deutschland nicht gegeben, weil sie eben in Korea aufgewachsen war.

Sie war jetzt gut ein Jahr in Deutschland und verstand jetzt allmählich die Art des Lebens in diesem Land. Die großen Differenzen im Autoritätsverständnis und in der Sexualität zwischen Jung und Alt hatten sie ziemlich verblüfft. In Korea gab es zu der Zeit nur das traditionelle Verhalten -- und ihre Eltern waren die Ausnahme von der Regel. In Deutschland war hingegen mehr als die halbe Jugend unter 30 dabei, an den Denkkäfigen der Traditionen zu rütteln.

Sich an die freie Sexualität der Jugend anzupassen, fiel ihr bei ihrer Erziehung leicht. Die Rolle der älteren Autoritäten anzuzweifeln, fiel ihr hingegen bedeutend schwerer. Älteren Menschen wurde in Korea mehr Achtung entgegengebracht als von der Jugend in Deutschland -- und es deckte sich auch mit ihrer Erfahrung über ihren weisen Vater.

Es bedurfte der Arroganz der älteren Chef- und Oberärzte im Krankenhaus, um diese ihre Grundhaltung aufzuweichen. Nach einer Weile lernte sie ihre Sexualität einzusetzen, um diese zu manipulieren. Aber eigentlich ging es ihr gegen den Strich, dass ihre Kenntnisse nicht anerkannt wurden. Sie wollte anerkannt werden -- und sie wollte einen fürsorglichen Partner, nicht nur einen Sexpartner, der allein durch ihre exotische Art angezogen war. Und leider gab es unter den Chefärzten und Professoren auch noch genügend rassistische Altnazis, die unbelehrbar waren. Und in den meisten Krankenhäusern bestimmten diese noch den Gang der Dinge.

So kam sie zunächst bei ihrer Halbschwester Mara unter, um das deutsche Abitur nachzuholen, das ihr ein Studium ermöglichen würde. In der Folge wurde sie auch von deren Freundin Huberta zur Party eingeladen. In Hamburg kannte sie zunächst nur andere Schüler, also brachte sie einen von denen als ihren Begleiter zur Party mit. Begleiter hieß aber auch nur das -- sie hatte nichts für unreife Jungens übrig, sie mochte nur gestandene Männer.

Natürlich hatte sie ihre Schwester ausgefragt, wer denn zu der Party von Huberta kommen würde. Von der Beschreibung her erregte keiner der Männer wirklich ihr Interesse.

5 Thomas

Im Nachhinein weiß ich, dass dieser Anblick etwas ausgelöst hat bei mir. Genau in diesem Moment hatte ich meinen Flirt mit Huberta einfach vergessen. Ich ließ sie einfach stehen und bemerkte noch nicht einmal ihre Verblüffung. Ilka ließ sich willig von mir zum Tanz entführen. Ihre graublauen Augen zeigten keinerlei Überraschung, sondern eher eine gewisse Zufriedenheit.

Die kleine Teufelin hatte es faustdick hinter ihren entzückenden Ohren, wie ich gleich bemerken sollte, als ich sie auf eine Art und Weise ansprach, die nicht mein Stil war, aber es war auch nicht üblich, dass ich Mädchen wie hypnotisiert auf den Hintern schaute:

„Mara hat mir nie erzählt, was für einen niedlichen und süßen Po ihre Halbschwester hat. Die Überraschung darüber hat mich unhöflich starren lassen, dafür entschuldige ich mich. Vielleicht sollte ich aber auch Huberta warnen, dass die Schule besser wieder dazu übergeht, Frechheiten wie Zunge rausstrecken gegenüber Respektspersonen mit dem übers Knie legen zu beantworten..."

Sie war keineswegs beleidigt oder auch nur überrascht. Sie kam aber mit einer Breitseite zurück, die ich nicht erwartet hatte.

„Du bist also der ach so seriöse Tom, von dem mir meine Schwester erzählt hat. Der Tom, der sich nach ihr nie trauen würde, in Gegenwart von jungen Frauen zu fluchen. Der Tom, der unbedingt seinen Doktor in Chemie machen will. Aber einer, der zugibt, wie er Mädchen schamlos unter den Rock schaut und dann noch behauptet, dass diese frech sind, wenn sie das bemerken!"

Ich war perplex, wie schlagfertig sie war und wie einfach sie mich duzte. Danach bemerkte ich auch nicht mehr, wie sowohl Huberta als auch Pierre für einige Momente dastanden wie bestellt und nicht abgeholt. Ich bekam es auch nicht mit, wie die beiden eine Runde miteinander tanzten. Später habe ich nur von Mara gehört, wie überrascht Huberta gewesen ist, als Pierre sie in makellosem Französisch aufgefordert hat mit ihm zu tanzen.

Die Kleine machte auf Lolita -- und sie faszinierte mich. Das was ich Tage zuvor noch an Heinrich kritisiert hatte, genau das fand ich plötzlich mehr als okay. Sie sah wie ein dralles Schulmädchen aus mit ihren stämmigen Schenkeln -- und nicht wie die schlanken, langbeinigen Girls in meinem Alter, die seit Jahren mein Typ waren. Dann war sie auch noch rund zehn Jahre jünger als ich -- und zudem provozierte sie mich auch noch damit! Ich runzelte die Stirn, als sie mich frech angrinste:

„Oh Tom, vielleicht braucht diese freche Göre ja tatsächlich eine strenge Erziehung? Aber bist du dafür eigentlich Mann genug?"

Mir blieb glatt die Luft weg, als sie sich beim nächsten langsamen Tanz eng in meine Arme drängte und ihr Köpfchen an meine Brust legte, während sie meine rechte Hand suggestiv auf ihren strammen Po legte. Das freche Luder provozierte mich bewusst -- das war mir klar, sowohl mit Worten als auch mit Taten. Die Erinnerung an Marias drallen Arsch kam in mir hoch, und ganz instinktiv gab ich ihr einen spielerischen aber durchaus merkbaren Klaps auf die rechte Pohälfte.

„Wenn nötig, kann ich streng sein, und das was du gerade eben gesagt und getan hast, war nicht sehr damenhaft! Und als meine Freundin würdest du von mir einen merkbaren Klaps bekommen, so wie jetzt, aber nicht mehr."

Ich gab ihr einen weiteren spielerischen aber noch mehr merkbaren Klaps auf die linke Hälfte. Nach dem Gefühl von dem ersten, so schön vibrierenden Klaps auf ihren fleischigen Po konnte ich einer Wiederholung einfach nicht widerstehen. Verdammt, ich musste aufpassen, dass mir nicht die auftauchenden Bilder von Bea's rotem Po die Sinne vernebelten, wenn ich diese Schülerin in meinen Armen hielt. Und das war sie ja, auch wenn es ein Aufbaugymnasium war. Also schnell relativieren:

„Das habe ich jetzt demonstrativ gemacht, aber ich halte viel von Verhältnismäßigkeit. Und ja, ich habe schon mal meine damalige Freundin richtig hart übers Knie gelegt, aber da hatte sie auch jeweils feste Grenzen überschritten. Freche Bemerkungen in der Klasse greifen die Autorität des Lehrers an und da wäre eine Rückkehr zu alten Regeln mitunter hilfreich, sage ich. Aber ich bin weder dein Lehrer noch dein Freund. Ich habe also kein Recht dich zu ‚erziehen', selbst wenn du unhöflich warst. Meine Demonstration mit den Klapsen war rein eine Antwort auf deine provokative Frage. Ich werde es nicht wiederholen, weil ich kein Recht dazu habe."

Ihre dunkelbraunen Augen lächelten mich bei dieser Erklärung an, als ich den Anblick ihres niedlichen Gesichtes mit den hohen Wangenknochen in mich einsog. Wieso hörte sie mir so gut gelaunt zu? Ich hatte ihr doch gerade nach meiner Meinung klar gemacht, dass sie in der Schule bei so einem Zunge rausstecken eine Züchtigung verdient hätte. Wieder überraschte sie mich.

„Gut, Tom. Nehmen wir einmal an, du bist mein Chemielehrer in einer Schule nach deinen ‚alten' Regeln. Ich habe dir in der Klasse die Zunge herausgestreckt. Was machst du nun mit mir?"

Das brachte mich beim Tanzen leicht aus dem Tritt. Die Kleine hatte eine Art, die mich aus der Fassung brachte. Ihre Frage klang völlig ernst, als sie mich mit großen, neugierigen Augen anblickte. Sie klang so, als wollte sie das unbedingt wissen. Ich stellte mir die Situation vor.

„Das hängt davon ab, wie die Lage ist. Wir sind beide allein in der Klasse, dann würde ich dich streng ermahnen und dir eine strikte Strafe bei Wiederholung ankündigen. Wenn andere Schüler anwesend waren in dem Moment, dann würde ich dich aus der Klasse schicken und nach der Stunde zu mir in eines der Besprechungszimmer bestellen. Dort würdest du ein Povoll bekommen, weil du es am nötigen Respekt hast mangeln lassen."

Anstatt indigniert zu sein über meine altmodischen Ansichten, strahlte sie mich an. Und wieder überraschte sie mich, als sie mich sofort mit süßer Stimme fragte:

„Wenn ich dich ganz lieb bitte, würdest du zustimmen, mein Nachhilfelehrer in Chemie zu werden? Ich würde dir auch jedes Mal ein schönes koreanisches oder asiatisches Gericht kochen."

Dann kuschelte sie sich beim Tanzen regelrecht an mich an und legte ihr Köpfchen so vertrauensvoll an meine Schulter, dass mir ganz warm wurde. Ihre Busen, ihre Beine und ihr ganzer Körper ließen mich reagieren. Ich fürchte, dass es Momente gibt, wo mein Gehirn in solchen Momenten aussetzt. Ich hörte mich jedenfalls zustimmen, bevor ich noch wieder klar denken konnte.

Sie bedankte sich sofort und streckte sich auf die Zehenspitzen, um mir ihre Lippen zu offerieren. Ich küsste sie wie in Trance. Ihre weichen Lippen schmeckten so süß wie ihre Mandelaugen aussahen. Von dem Moment an ab war ich ihr verfallen, ohne es schon zu wissen.

Spätestens in diesem Moment war jedweder Gedanke an Huberta in mir gelöscht. Erst viel später wurde mir klar, dass ich an diesem Abend mit meiner spontanen Aktion auch Huberta in eine andere Richtung gestoßen hatte. Es wird mir nie klar sein, ob ich für dieses erste Zusammensein zwischen Huberta und Pierre verantwortlich war oder ob es sowieso passiert wäre. Schließlich wohnten beide Tür an Tür und hätten sich häufiger im Treppenhaus getroffen.

6 Ilka

Wie gesagt, eigentlich erschien ihr zu Beginn der Party keiner der Männer als interessant. Umso größer war ihre Überraschung, als ausgerechnet der als so solide beschriebene Thomas, der Cousin von Mara, sich als interessanter als gedacht erwies. Nach der Beschreibung hatte sie ihn als eine Art strebsamen, sehr untadeligen Softie eingestuft. Einer von denen, die sich in Gegenwart von Frauen immer höflich verhielten und sich korrekt benahmen, jedenfalls keiner von denen, die ihr ungeniert auf den Hintern schauten. Von manchen Männern angestarrt zu werden, war ja nicht absolut ungewöhnlich für sie. Da gab es die, die sie als so exotisch ansahen, dass sie sie neugierig begafften. Dann die anderen, die sie eher nur für einen Moment anstarrten, um sie dann mit Herabsetzung in die Ecke ‚klein und mollig' und eben nicht rank und schlank zu sortieren. Die unangenehmste Sorte waren die, die ihre ausgeprägten Kurven so beglotzten, als ob sie sie sofort als Sexobjekt benutzen wollten. Und dann gab es die, die für einen Moment von einer ihrer Kurven fasziniert waren, aber dann ihr bewusst ins Auge schauten und sich ihre Bewunderung in ihren Augen spiegelte.

Der groß gewachsene Mann war hingegen direkt und offen genug, um ohne Ausflüchte zuzugeben, dass er offen auf ihren Hintern geschaut und ihn bewundert hatte und sich gleichzeitig dafür zu entschuldigen. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Als er sie dann noch ruhig und direkt auf ihr ‚Zunge rausstrecken' ansprach und dabei auch noch locker und unverkrampft das ‚übers Knie legen' erwähnte, verspürte sie ein Kribbeln. Der Mann war souverän und ruhig, so als ob er durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Das faszinierte sie.

Sie hatte zwar so einige Erfahrungen -- und viele der Krankenschwestern, die sie kannte, waren durchaus offenherzig über ihre eigenen Erfahrungen -- aber diese Kombination in Thomas war ihr selten genug begegnet. Sie fühlte sich an die Art erinnert, wie ihr Vater mit ihrer Mutter geredet hatte. Sie hatte schon öfter damit geflirtet, übers Knie gelegt zu werden, aber so richtig hatte es dabei nie gefunkt.

Wenn überhaupt, dann hatte es bestenfalls zu einem einmaligen Ereignis mit demjenigen Flirtpartner geführt, nie zu mehr. Nach ihrer Einschätzung konnten zumindest die Männer, denen sie bisher begegnet war, damit nicht vernünftig umgehen. Entweder ließen sie sich dazu hinreißen, dabei ihre Kontrolle und Ruhe zu verlieren und unverhältnismäßig scharf heranzugehen oder sie so sanft zu behandeln, als ob sie ein rohes Ei wäre. Beides lief im Ergebnis auf dasselbe hinaus -- Ilka konnte sie nicht respektieren. Gut, bisher hatte sie es nur dreimal versucht, aber inzwischen konnte sie schon die Anzeichen erkennen. Die richtigen Machotypen hatten nach ihrer Erfahrung Probleme mit Gewalt umzugehen. Diese ichbezogenen Männer vermied sie inzwischen generell, besonders wenn sie relativ jung waren. Die richtigen Softies hatten hingegen häufig ein mangelndes Selbstbewusstsein - und das waren für sie keine Männer. Thomas hatte in der Beschreibung von Mara eher nach einem Softie geklungen, aber nach seinem Verhalten war er es nicht.

Es gab eine feine Grenze zwischen impertinent angestarrt zu werden und einem bewundernden Blick eines Mannes. Diese Grenze war für jede Frau je nach Situation und Laune unterschiedlich, aber es gab gewisse Grundstimmungen. Sie kannte derbe Schwestern, die dreiste Blicke in ihren Ausschnitt durchaus schätzten und schüchterne Schwesternschülerinnen, die bei jedem noch so beiläufigen Blick ihren Rock noch tiefer herabzogen. Sie selber war garantiert nicht dermaßen schüchtern, aber sie mochte es auch nicht, öffentlich mit ‚Blicken ausgezogen zu werden' oder angeglotzt zu werden. Thomas hatte diese Linie leicht überschritten, aber er hatte sich auch prompt dafür entschuldigt, ohne kleinlaut zu klingen. Er hatte seine Bewunderung klar formuliert, aber sich für seine Unhöflichkeit entschuldigt. Gleichzeitig hatte er sie für ihre Unhöflichkeit mit der herausgestreckten Zunge humorvoll getadelt. Sie hatte das Gefühl, dass er sie einerseits nicht ganz ernst nahm, aber sie doch sehr attraktiv fand, wie seine Blicke und seine sichtlich lustvollen Klapse zeigten.

Gleichzeitig machte er sofort danach klar, dass er nur auf ihre Provokation reagiert hatte. Und das sowohl in Worten als auch Taten. Seine Hand hatte fest, aber nur leicht aus dem Handgelenk zugelangt, wobei er gleichzeitig erklärt hatte, dass er durchaus anders könne, wie er am Beispiel seiner Ex-Freundin erklärte. Das Wort Verhältnismäßigkeit klang in ihr nach.

Es war das erste Mal, dass sie richtig neugierig war, wie es sein würde, über seinem Knie zu liegen. Er klang überhaupt nicht nach Macho und genauso wenig nach Softie. Er klang nach einem sehr besonnenen und reifen Mann, der aber konsequent zu handeln verstand.

Sie fasste den Entschluss, dass sie diese Gelegenheit beim Schopfe greifen musste. Sie würde ihn zumindest zu wilden Küssen und mehr verführen -- und sie wusste, dass sie es konnte, weil er sie attraktiv fand. Das konnte sie ohne weiteres in seinen Augen lesen. Sie spürte zwar, dass er sie nicht ganz ernst nahm, und sie als zu jung für ihn ansah, aber das war ein Hindernis, das sie überwinden konnte, wenn sie es richtig spielte. Den entscheidenden Schritt hatte sie vollbracht, als er zugestimmt hatte, ihr Nachhilfeunterricht in Chemie zu erteilen.

Und nach dem ersten Kuss wusste sie sofort, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Es war der erste Kuss in ihrem Leben, der ihr unmittelbar in der allerersten Sekunde einen Schauer über den Rücken laufen ließ und ihr ein warmes Gefühl verursachte. Sie wollte mehr davon.

7 Thomas

Wir tanzten noch eine halbe Stunde ohne Pause. Von der Musik habe ich nur etwas im Unterbewusstsein mitbekommen. Sie erzählte mir von sich und ich erzählte ihr von mir, wie das soeben beim Kennenlernen ist. Es war faszinierend, wie erwachsen und vernünftig sie von ihrem Studienwunsch reden konnte und wie jung und unbedarft sie klang, wenn sie über Kleidung redete.

Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass sie schon in mehr verschiedenen Welten und Kulturen gelebt hatte als ich. Sie kannte durch ihren Vater die Kultur von Russland und durch ihre Mutter die von Korea, während sie jetzt in Deutschland lebte. Ihre internationale Erfahrung war viel größer als die meinige, dabei war sie viel jünger als ich.

Wenn wir uns küssten, vergaß ich die Altersdifferenz sofort. Einerseits schämte ich mich dafür, aber andererseits begehrte ich sie mehr und mehr. Nach der halben Stunde wollte sie zur Bar, um etwas zu trinken und um eine Pause für kleine Mädchen zu machen. Als Ilka auf die Toilette verschwand, da sprach mich Mara an. Sie war amüsiert, aber auch etwas besorgt darüber, weil ihre Schwester den Pierre so abrupt stehen gelassen hatte. Für einen Moment konnte ich sie nur verblüfft angucken. Ich hatte sowohl Huberta als auch ihren Tanzpartner Pierre komplett vergessen. Dann ermahnte sie mich, dass ich zwar ruhig heute Abend mit ihrer Schwester flirten könnte, aber daran denken sollte, dass diese in erster Linie ihre Schule absolvieren sollte. Sie kehrte so ganz die große Schwester heraus und appellierte an meine Vernunft. Als Mara zurückkam, wechselten die beiden einige wortlose Blicke -- und dann verabschiedete sich Mara in Richtung Küche.

Ilka hatte auf einmal den Schalk in den Augen, das konnte ich unschwer erkennen. Und im nächsten Moment hörte ich auch und sah, woher das kam:

„Tom, siehst du hier, was ich in der Hand halte? Du bist doch jetzt mein Nachhilfelehrer und dieser Schlüssel hier ist der zum ‚Besprechungszimmer'. Du weißt schon, welches..."

Ich traute meinen Ohren nicht so recht, aber ihr keckes Lächeln unterstrich das noch, was sie gerade ausgedrückt hatte. Dann flüsterte sie mir kurz ins Ohr und erklärte, dass es der Schlüssel zu der Wohnung von Pierre gegenüber wäre, die zumindest bis Mitternacht frei sein würde. Den Schlüssel hätte sie aus der Jackentasche von Pierre geholt. Sie zog mich einfach mit sich, bis sie die Tür zu der Wohnung öffnete, das Licht im Flur anmachte und hinter uns abschloss. Sie öffnete die Tür zu einem Zimmer mit einem Schreibtisch und einem armlosen Stuhl davor. Sie sah mich an mit einem Glanz in ihren Augen, der unübersehbar war.

„Herr Thomas, ich habe Ihnen in der Wohnung vor all den anderen die Zunge herausgestreckt. Das tut mir leid, aber da kannte ich Sie noch nicht. Sie haben mir gesagt, dass jede Schülerin von Ihnen dafür ein Povoll bekommen täte, wenn sie es so an Respekt mangeln lasse. Sie sind jetzt mein Nachhilfelehrer..."

Das kleine Biest wollte mit mir ein richtiges Rollenspiel machen und sie machte auch einen richtigen Knicks vor mir. Meine Güte, das machte mich zwar richtig an, aber ich hatte auch heftige Hemmungen dabei. Sie sah das wohl und stellte sich rasch auf die Zehenspitzen, um mich zu umarmen und mir ein ‚Bitte, bitte, lieber Tom -- spiel bitte mit!' ins Ohr zu flüstern. Dem konnte ich einfach nicht widerstehen, aber wenn ich schon Nachhilfe im Rahmen der strikten Disziplin übernehmen sollte, dann auch nach meinen Regeln.

„Ilka, bevor du meine gehorsame Nachhilfeschülerin werden darfst, müssen wir erst einmal die Regeln hierfür vereinbaren. Erst einmal zählt nur das als Verstoß ab dem Zeitpunkt, wo ich ja zu dem Nachhilfelehrer gesagt habe. Erst von da an ab habe ich einen Anspruch auf dich. Also zählt das mit dem Zunge herausstrecken nicht. Dafür gibt es keine Bestrafung. Ist das klar?"

Ilka zog eine enttäuschte Schnute, aber sie nickte widerstrebend.

„Weiterhin erwarte ich für alle Hausarbeiten im Rahmen der Nachhilfe, dass diese rechtzeitig und vollständig erledigt werden. Falls das nicht möglich ist, erwarte ich entsprechende Begründungen, die nachprüfbar sind. Falls nicht, gibt es Konsequenzen. Das gleiche gilt für den Respekt während des Unterrichtes. Außerhalb des Unterrichtes erwarte ich nur die übliche Höflichkeit und den nötigen Respekt vor anderen und die Einhaltung von üblichen Regeln. Ist das auch klar?"