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Das Geschenk

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Ein russischer Freund macht mir ein Mädchen zum Geschenk.
7k Wörter
4.6
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„Juri, mein Freund, ich freue mich riesig, dich wiederzusehen", grüße ich. Juri ist meinen Geschäftspartner, den ich umarme.

„Hallo Hans!", antwortet er. „Es ist wirklich schön, nach so langer Zeit wieder hier zu sein."

Wir umarmen uns und klopfen uns dabei gegenseitig kumpelhaft auf den Rücken. Ich habe Juri seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir haben uns in dieser Zeit täglich mehrfach geschrieben oder miteinander telefoniert. Allerdings getroffen haben wir uns in dieser Zeit nicht. Umso mehr freut es mich, ihn endlich wieder bei mir in München begrüßen zu können.

„Du hast mich tatsächlich reich gemacht", jubelt er.

Juri lacht dabei vergnügt, sein Strahlen reicht von einem Ohr zum anderen. Ich sehe ihm an, dass er sich ehrlich und aufrichtig freut. Unsere Partnerschaft hat sich eher durch Zufall ergeben. Über einen gemeinsamen Bekannten sind wir vor etwa zwei Jahren ins Gespräch gekommen. Juri produziert ganz spezielle Möbel aus versteinertem Holz. Auf seinem weitläufigen Gebiet in Sibirien hat sein Vater vor etlichen Jahren einen versteinerten Wald aus der Urzeit gefunden. Ein Teil davon wurde zum Naturschutzgebiet erklärt.

Zuerst der Vater, dann vor allem Juri, haben immer wieder Archäologen eingeladen, damit sie in dem Gebiet forschen. Dabei kamen versteinerte Skelette von Mammuts und Dinosaurier und noch einiges mehr ans Licht. Ich habe diesen riesigen Landstrich zu Beginn unserer Partnerschaft besucht und war unglaublich beeindruckt. Mir war sofort klar, dass auf diesem Land mit Sicherheit noch viele unglaubliche Schätze der Erdgeschichte zu finden sind. Würde Juri nicht mit eigenen Mitteln die Forschungen unterstützen, würde wohl vieles unentdeckt bleiben.

Ein riesiger Teil der Fundstelle ist archäologisch eher uninteressant. So sagen zumindest die russischen Archäologen. Nur wegen der Baumstämme allein lohne es sich nicht, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen, meinten die Behörden. Juris Besitz ist in etwa so groß, wie Deutschland und Frankreich zusammen. Diese sibirischen Weiten sind für einen Europäer unvorstellbar.

Juri kam vor Jahren auf die Idee, aus den versteinerten Riesenbaumstämmen der Urzeit Möbel herzustellen. Vor allem entstehen dabei Couchtische und Hocker, ein Teil wird geschnitten und als Fliesen verlauft. Da es sich um ganz spezielle Möbel handelt, sind sie sündhaft teuer. Doch das ist an sich nicht das Problem. Solche Möbel sind etwas ganz Besonderes und werden nur von Liebhabern mit der nötigen Brieftasche gekauft. Schließlich holt man sich damit ein Stück Urgeschichte der Erde in sein Heim. Anfangs jedoch lief der Verkauf mehr als schleppend. Juri brachte das Geschäft nicht richtig zum Laufen und stand kurz vor dem Konkurs. Nach einem anfänglichen Boom war der Markt in Russland gesättigt.

Das Ausland konnte oder wollte er nicht selbst bearbeiten und suchte deshalb einen Partner. Genau zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einem interessanten Investitionsprojekt. Da traf es sich hervorragend, dass ich Juri traf und wir über eine Zusammenarbeit sprachen. Wir waren uns überraschend schnell einig und ich übernahm den Vertrieb der Möbel in Europa. Schon bald haben wir das Abkommen ausgeweitet und liefern inzwischen weltweit. Juri wäre ohne Hilfe nicht imstande gewesen. Er kennt den Markt kaum und ist zudem kein Werbefachmann.

Ein Jahr lang haben wir an den Produkten und Angeboten gefeilt und eine echt auffällige Werbestrategie mit einem Dinosaurier im Logo entwickelt. Nach einem etwas schleppenden Anlauf sind wir vor etwa einem Jahr richtig durchgestartet. Offenbar haben wir es geschafft, die richtigen Leute für das Produkt zu begeistern. Inzwischen exportieren wir in siebenundzwanzig Länder der Welt und es kommen laufend neue hinzu. Juri kommt mit der Produktion kaum nach. Er musste einiges umstellen und kam deshalb nicht aus Sibirien weg. Er musste vor Ort bleiben, um die Fertigung der Möbel zu überwachen und zu organisieren.

Juri hat seinen Sohn immer stärker in das Geschäft eingebunden und damit hat er sich endlich trotz Arbeit und Stress die Zeit nehmen können, mich in München zu besuchen. Aus diesem Grund freue ich mich ganz besonders auf dieses Zusammentreffen. Neben geschäftlichen Notwendigkeiten war es uns beiden ein echtes Anliegen, uns auch wieder einmal persönlich zu sehen. Immerhin verbinden uns inzwischen nicht nur geschäftliche, sondern auch freundschaftliche Bande.

„Gut schaust du aus", meint er.

Er greift hinter sich und zieht ein etwa zwanzig Jahre altes Mädchen durch die Haustür. Sie sieht echt umwerfend aus und lächelt schüchtern.

„Deine Tochter?", frage ich überrascht.

Er hat in der Zeit, in der wir uns kennen, nie erwähnt, dass er eine Tochter hat. Wenn ich es genau betrachte, hat er nie viel über seine Familie erzählt. Ich habe lediglich mitbekommen, dass er einen Sohn hat, da ich immer öfter auch mit ihm telefoniert habe. Juri hat aber auch nicht gesagt, dass er seine Tochter mitbringt.

Die zusätzliche Person stellt mich allerdings vor ein praktisches Problem. Ich habe für Juri das Gästezimmer vorbereitet. Hätte ich gewusst, dass seine Tochter mitkommt, hätte ich sie in einem Hotel einquartiert. Doch dafür ist es jetzt sicher zu spät. Ich habe kein zweites Gästezimmer. Also werde ich ihr wohl oder übel mein Zimmer überlassen müssen. Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als auf der Couch im Wohnzimmer zu schlafen.

Während ich noch überlege, nehme ich das Mädchen in Augenschein. Sie hat lange, dunkelbraune Haare und wunderschöne, ausgesprochen große Augen. Eindeutig kann ich einen leicht mongolischen Einfluss erkennen, ihre Augen sind mandelförmig. Sie leuchten in einem sehr intensiven Grün. Sie hat wunderschöne, sehr gepflegte Haare und noch dazu eine richtig lange Mähne. Die Haare reichen fast bis zu ihrem Po. Ich stelle sie mir nackt, nur mit ihren Haaren vor, die wie ein Vorhang vor ihrem nahezu perfekten Körper herunterhängen. Ich spüre bei diesem Bild ein leichtes Kribbeln unter meiner Haut.

Ihre Haut scheint makellos zu sein. Die Formen sind genau richtig. Tolle Figur, knackiger Po und ein schmales Becken. Genau wie ich es liebe. Auch ihre Brüste sind -- soweit ich es unter ihrer Kleidung erkennen kann - nicht zu groß. Sie zeichnen sich dennoch deutlich unter ihrem T-Shirt ab. Selbst ihre Nippel sind unter dem dünnen Stoff deutlich zu erkennen. Entweder ist ihr kalt oder sie ist erregt. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die süßen Dinger so herrlich weit abstehen. Da eine Frau aus Sibirien wohl kaum im Frühsommer in München friert, tippe ich auf die Aufregung. Sie ist vermutlich zum ersten Mal im Westen. Kann es wirklich sein, dass das eine solche Reaktion hervorruft?

„Das ist nicht meine Tochter, das ist mein Geschenk an dich. Nikita heißt sie", sagt Juri.

„Oh!", antworte ich eher mechanisch.

Ich realisiere im ersten Moment gar nicht, was er gerade gesagt hat. Zu absurd ist das, was ich glaube gehört zu haben. Das Mädchen ist ein Geschenk? Spinne ich? Das kann nicht sein, da muss ich mich verhört haben. Das wäre doch Menschenhandel oder so etwas Ähnliches. Wie käme Juri auf die absurde Idee, mir eine Frau zu schenken. Kann es möglich sein, dass so etwas in seiner Heimat üblich ist?

Ich betrachte das Mädchen sehr aufmerksam. Sie schaut mich schüchtern aber durchaus freundlich an und lächelt dabei. Ich vermute stark, dass sie nicht versteht, was Juri und ich besprechen und was er gerade gesagt hat. Sie wird wohl nur russisch sprechen und deshalb unserem Gespräch nicht folgen können. Sonst würde sie bestimmt nicht so freundlich dreinschauen.

„Ein Geschenk? Das geht doch nicht!", wehre ich ab.

„Warum geht das nicht?", ist Juri überrascht. „Ich kann dir doch ein Geschenk aus meiner Heimat mitbringen."

„Das ist ein Mädchen!", werfe ich ein. Ich bin so aus der Bahn geworfen, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll.

„Gefällt sie dir nicht?", will er wissen. Sein Blick zeigt mir, dass auch er verwirrt ist.

„Wo denkst du denn hin? Du kannst mir doch keine Frau schenken! Eine so junge und hübsche noch dazu", stammle ich.

„Oh danke", sagt Nikita. Das gibt es doch nicht! Sie spricht in einem fast akzentfreien Deutsch und lächelt noch eine Spur freundlicher. Ich verstehe die Welt nicht mehr.

„Du verstehst, was wir sagen?", bin ich baff.

„Ja, natürlich. Juri hat dafür gesorgt, dass ich einen Sprachkurs besuchen kann, damit ich Ihnen noch besser dienen kann", erklärt sie.

Ihre Stimme zeigt keine Spur von Ablehnung. Sie verhält sich, als sei das alles ganz normal. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, sie sei sogar stolz darauf.

„Sieh dir dein Geschenk doch erst einmal an. So übel ist sie wirklich nicht", meint Juri überrascht. Auch er weiß nicht, was er sagen soll und ist verunsichert.

„Aber das ist eine Frau, ein Mensch!", wehre ich ab.

Juri hält erneut inne und schaut mich mit großen, weit aufgerissenen Augen an. Dann blickt er zu Nikita, die traurig dreinschaut. Ihre Augen werden feucht.

„Ich wusste nicht, dass du keine Frauen magst. Mir wäre nie aufgefallen, dass du Männer bevorzugst", entschuldigt sich Juri.

„Himmel, nein! Wo denkst du hin? Ich bin nicht schwul!", stelle ich klar.

„Aber was ist dann los? Gefällt dir Nikita nicht? Ich kann sie auch wieder mitnehmen und dir eine andere schicken. Sag mir einfach, wie sie aussehen und welche Eigenschaften sie haben soll. Ich finde ganz sicher die Richtige für dich."

„Nicht doch! Nikita ist absolut perfekt. Sie ist ein ausgesprochen hübsches Mädel und, wenn ich sie auf der Straße sehen würde, könnte ich mir gut vorstellen, sie anzusprechen. Aber sie ist doch kein Geschenk!", versuche ich zu erklären.

„Warum nicht?", meldet sich Nikita zu Wort.

„Weil du niemandem gehörst, außer dir selbst", sage ich ihr eindringlich.

Nikita schaut mich verständnislos an. Sie kann offenbar nicht verstehen, warum ich sie nicht haben will. Sie bekommt erneut feuchte Augen und diesmal kullert eine Träne über ihre Wange. Sie dreht sich um und schaut zur Wand neben der Eingangstür. Offenbar schämt sie sich.

Das wiederum trifft mich, sogar überraschend tief in meinem Herzen. Ich will nicht, dass sie traurig ist. Deshalb mache ich drei Schritte auf sie zu, nehme sie ganz instinktiv in den Arm und versuche sie zu trösten. Sie schmiegt sich an mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ich kann deutlich ihre Brüste spüren, die sie gegen meinen Körper presst.

„Bei uns ist es üblich einem guten Freund eine Frau zu schenken", erklärt mir Juri. „Diese Mädchen sind stolz, auserwählt worden zu sein. Andere Länder, andere Sitten."

Langsam versteht er, dass es am kulturellen Unterschied liegt. Sibirien ist nicht Europa. Das habe ich auf meiner Reise durchaus bemerkt. Mir ist auch klar geworden, dass die Frauen dort wenig zu bestimmen haben. Aber das geht mir ein wenig zu weit. Allerdings weiß ich nicht, wie ich mich aus der Affäre ziehen soll, ohne Juri zu beleidigen und Nikita zu enttäuschen.

„Das Problem ist, was mache ich mit ihr?", frage ich.

Juri grinst mich breit an. Er amüsiert sich köstlich. Nikita hingegen hebt den Kopf und schaut mich verständnislos an. Beide zeigen auf ihre Art, dass sie mich beim besten Willen nicht verstehen. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander.

„Du kannst sie im Haushalt arbeiten lassen, du kannst sie im Garten einsetzen, ich jedoch würde die Kleine vor allem ficken", meint Juri.

Er grinst dabei etwas schmutzig und ich bin von seiner direkten Art irritiert. Doch so wie mich Nikita anschaut ist sie seiner Meinung. Sie ist sich nicht im Geringsten bewusst, dass sie auf diese Weise zu einem Gegenstand herabgewürdigt wird, mit dem man machen kann, was man will. Dabei ist doch gerade die Sexualität ein unveräußerliches Recht.

„Ich werde dich glücklich machen", versichert sie mit einem treuherzigen Blick. So wie sie es sagt und wie sie mich anschaut, glaube ich ihr das aufs Wort.

Um die peinliche Situation aufzulösen habe ich mich dazu entschlossen, mich für das Geschenk bei Juri zu bedankt und habe so getan, als würde ich es annehmen. Ich nehme mir vor, später mit Nikita zu sprechen und ihr die Situation zu erklären. Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden. Wir müssen!

Zusammen bringen wird seine und Nikitas Sachen ins Haus. Ich zeige Juri das Gästezimmer und stelle die wenigen Habseligkeiten von Nikita in mein Schlafzimmer. Das nimmt Juri mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis und stößt mir freundschaftliche den Ellbogen in die Seite. Anschließend machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich.

Während wir Männer es uns in der Couchecke gemütlich machen und ein Glas Wein trinken, ist Nikita ausgesprochen bemüht, uns mit allem zu versorgen. Sie hilft meiner Haushälterin, die Gläser und die Knabbereien nach draußen zu bringen. Den Wein hole ich selbst aus dem Keller. Allerdings begleitet mich Nikita dabei und nimmt mir die Flasche ab, damit ich sie nicht nach oben tragen muss. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass das zu ihren Aufgaben gehört.

Wenn sie gerade nichts zu tun hat, sitzt Nikita artig neben mir, schmiegt sich an mich und himmelt mich an. Bei einer dieser Gelegenheit lege ich instinktiv den Arm um ihre Taille und ernte dafür ein ausgesprochen süßes Lächeln. Sie ist glückselig, dass ich ihr meine Aufmerksamkeit schenke. Sie ist inzwischen überzeugt, dass ich sie als Geschenk angenommen habe. Sie freut sich darüber und lässt auch keinen Zweifel aufkommen, dass dem nicht so wäre.

Als sie wenig später aufstehen muss, um meiner Haushälterin zu helfen, den Tisch für das Abendessen zu decken, haucht sie mir einen schüchternen Kuss auf die Wange und blickt mir dabei tief in die Augen. Sie sieht glücklich aus.

„Was gefällt dir nicht an Nikita?", fängt Juri schon wieder an. Er hat wohl nur auf einen Moment gewartet, in dem wir ungestört reden können und sie es nicht mitbekommt.

„Das ist doch nicht das Problem. Sie ist ein wirklich hübsches Mädchen. Ich könnte mir keine hübschere, junge Frau vorstellen. Aber bei uns wäre es unvorstellbar, eine Frau zu verschenken", unternehme ich einen neuerlichen Erklärungsversuch.

„Aber ich habe sie gekauft", antwortet Juri lapidar.

„Von wem?", will ich wissen.

„Von ihrem Vater", gibt er bereitwillig Auskunft.

„Der hat sie einfach verkauft?", bin diesmal ich überrascht.

„Natürlich, das macht fast jeder Vater, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Mädchen sind für die Familie ein großer Kostenfaktor. Deshalb werden -- wenn es irgendwie geht - vor allem die ältesten Töchter verkauft, um die Familienkasse aufzubessern. Das machen die Völker in Sibirien schon seit unzähligen Generationen. Das hat außerdem einen großen Vorteil, denn auf diese Weise vermischen sich die Stämme untereinander. Damit gibt es weniger Inzucht und die Verständigung zwischen den Völkern wird dadurch auch verbessert", erklärt er mir.

„Das wusste ich nicht. Aber das ist doch Menschenhandel."

„Mein Gott, du siehst das aber eng. Die arrangierten Ehen, wie sie in Indien und anderswo praktiziert werden, sind doch auch nichts anderes. Es gibt auf der Welt vermutlich mehr Völker, wo die Frauen nicht selbst entscheiden, wen sie heiraten, als Völker, wo sie selbst die Entscheidung treffen. Das bestimmen doch in den allermeisten Kulturen die Väter. Nur Ihr in Europa glaubt an die Hochzeit aus Liebe. Und wenn man es genau nimmt, dann ist es auch bei Euch noch nicht so lange her, dass eine Hochzeit aus Liebe belächelt wurde.", verteidigt er sich.

Was er sagt, ist nicht von der Hand zu weisen. Das bedeutet aber nicht, dass ich es billige. Dass er mir Nikita zum Geschenk machen will, widerspricht völlig meiner Grundhaltung. Soll ich sie als Sex-Sklavin halten? Sie hat ein Recht auf ihren eigenen Körper. Das kann und will ich ihr nicht verwehren.

„Nikita hat sich unglaublich gefreut, nach München zu kommen. Das ist ein Privileg für ein sibirisches Mädchen. Nikita ist ein sehr aufgewecktes Mädchen und hat wirklich alles getan, um sich auf das Leben im Ausland vorzubereiten. Sie verhofft sich hier ein besseres Leben als in Sibirien. Nimm ihr bitte nicht die Freude. Sie macht sich Sorgen, dass sie dir nicht gefällt und wieder zurück nach Sibirien muss", fährt er fort.

Nikita muss von uns unbemerkt auf die Terrasse gekommen sein und unser Gespräch belauscht haben. Zu meiner Verwunderung schaut sie mich fast panisch an, kommt auf mich zu und fällt vor mir auf die Knie.

„Bitte lass mich hier bleiben", fleht sie. Sie nimmt meine Hand und drückt sie fest. Ihre Haut ist nass von den Tränen, die ungehemmt ihre Wangen herunterlaufen und die sie immer wieder versucht, mit ihren Händen abzuwischen. Ich kann die Verzweiflung in jeder Faser ihres Körpers spüren. Es ist pure Panik.

Ihr verängstigter Blick trifft mich tief in meiner Seele. Ich muss eine Lösung für diesen Schlamassel finden. Auf jeden Fall soll sie hier bleiben. Sie soll keine Angst mehr haben, zurück nach Sibirien zu müssen.

„Mach dir keine Sorgen, du darfst natürlich hier bleiben. Wir zwei finden eine Lösung", beruhige ich sie.

Ich nehme ihre Hand und ziehe sie zu mir auf die Sitzgruppe. Neugierig und unsicher zugleich schaut sie mich an.

„Ich darf bleiben?", will sie noch einmal wissen.

„Ja, du darfst auf jeden Fall bleiben. Wir werden gemeinsam einen Weg finden, wie wir miteinander umgehen", versichere ich ihr.

„Ich tue alles, wirklich alles, was du willst. Ganz bestimmt. Das schwöre ich!", beteuert sie.

„Nimm sie heute Nacht, wie es dir gefällt. Dann hast du auch schon die Lösung. Ich Körper wird dich überzeugen. Nach einer Nacht mit ihr wirst du nicht mal mehr daran denken, sie zurückzuschicken", grinst Juri. Er hat mein Problem immer noch nicht verstanden.

„Gute Nacht", wünsche ich Juri.

„Gute Nacht und viel Spaß, Ihr beiden", antwortet er.

Während des Abendessens sind wir nicht mehr auf dieses Thema eingegangen. Ich habe es tunlichst vermieden. Nikita hat mir die ganze Zeit über, immer wieder einen schüchternen Blick zugeworfen. Da die beiden eine lange Reise hinter sich haben, brechen wir nach einem Whisky und einem kleinen Plausch recht früh auf, um ins Bett zu gehen.

„Gute Nacht", meint Nikita zu Juri.

Sie wird bei Juris Anspielung leicht rot und drückt verschwörerisch meine Hand, an der ich sie beim Hochgehen zu den Zimmern festhält. Ihre Handfläche ist leicht verschwitzt. Nikita braucht meine Hand nicht, um leichter zu gehen, sie sucht meine Nähe. Nur sie garantiert ihr, dass sie nicht zurück muss. Die Situation ist absurd.

Ich ziehe Nikita in mein Schlafzimmer und schließe hinter uns die Tür. Mein Vorschlag, auf dem Sofa im Wohnzimmer zu schlafen ist bei beiden auf Unverständnis gestoßen. Dass Juri mich dazu überreden will, sie zu vögeln, wundert mich nicht. Er ist ein Mann und als Russe trotz aller westlichen Ausrichtung, immer noch ein Macho. Doch auch Nikita drängt darauf, bei mir schlafen zu dürfen. Sie schmiegt sich die ganze Zeit eng an mich und weicht mir keine Sekunde von der Seite.

Wir betreten das Zimmer. Kaum habe ich die Tür hinter uns geschlossen, weise ich sie an, sich auf das Bett zu setzen und nehme neben ihr Platz.

„Soll ich unten auf dem Sofa schlafen?", frage ich erneut.

Ich beobachte ihre Reaktion. Sie ist verwundert und ihre Unsicherheit ist sofort wieder da. Ich kann nicht anders und nehme sie in den Arm. Ich schaue ihr direkt in ihre wunderschönen Augen. Nikita ist eindeutig verwirrt.

„In einem Moment umarmst du mich, im anderen stößt du mich von dir. Ich kenne mich nicht aus", jammert sie.

Ich drücke sie sanft auf den Bettrand. Als sie sitzt gehe ich vor ich in die Hocke und nehme sie links und rechts bei den Schultern. Wir schauen uns direkt an. Ich blicke in zwei neugierig beobachtende Augen, die meinem Blick standhalten.

„Nikita, du bist eine unglaublich schöne Frau. Daran besteht absolut kein Zweifel. Mein Problem ist, dass du mir gehören sollst. Das Problem ist nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mit dir zusammen zu sein. Es ist nur, du sollst über dich selbst bestimmen können und nicht einfach verkauft und verschenkt werden", beginne ich.