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Der Balderschwang Clan (03)

Geschichte Info
ehemals bekannt als Murphy's Law.
2.8k Wörter
4.44
5.5k
0

Teil 3 der 27 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 04/23/2021
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Meistens kommt es anders und zweitens als man (n) denkt

Das Frühstück tat nach so viel Matratzensport richtig gut. Wir waren bereits bei der Verdauungszigarette als plötzlich mein Handy klingelte und mich wieder in die Wirklichkeit zurückholte. Mein erster Gedanke, meine Frau. Als ich auf´s Display schaute stand da aber in großen Letter CHEFFEE!!!

„Hallo Herr von der Wacht, wo sind Sie?"

„Hallo Herr Heckenstetter, noch in Balderschwang!"

„Was in dem Kaff noch! Warum denn das?"

„Nun, ich war auf dem Weg zur Autobahn und da gab der Wagen seinen Geist auf. Dass die Handynetze bei dem Sturm ausgefallen sind haben Sie ja sicherlich auch bemerkt?"

„Ja, natürlich, hier in Düsseldorf war ich auch total von der Welt abgeschnitten. Ach Du Scheiße das mit dem Wagen. Warum ich anrufe, der Alte war heute Morgen bei mir."

Ach du Scheiße dachte ich bei mir, was macht der denn am heiligen Wochenende beim Chef?

„Unsere Präsentation hat tierisch Eindruck gemacht, wir haben den Auftrag. Und der Alte will schnellstmöglich ein Büro einrichten."

"Genial, dann hat sich unsere viele Arbeit ja ausgezahlt."

"Ja der Alte hat uns in den höchsten Tönen gelobt und da er Sie ja nicht telefonisch erreichen konnte, soll ich Ihnen seine Anerkennung weiterleiten."

Oh, oh, hört hört und das vom Alten. Üblicherweise ein Kerl der mit dem Lob nicht gerade verschwenderisch umgeht. Heckenstetter hat mir mal erzählt, dass es in Schwaben, wo der Alte herstammt, ein Sprichwort gibt: Nicht g´scholten is genug gelobt. Da war das jetzt wie Weihnachten und Ostern zusammen.

„Das ist jetzt wahrscheinlich ne Überraschung und er hat auch gleich dem neuen Audi A6 für Sie zugestimmt."

Ich war total baff und konnte nur noch Super sagen.

„Natürlich hat die Sache aber auch einen Haken und deswegen rufe ich heute an. Er will dass Sie oder ich nach Balderschwang ziehen. Mindestens für 6 Monate, Zimmer und später eine mobilisierte Wohnung stellt er natürlich plus einen weiteren Bonus für die Zeit. Und da ich ja bald Opa werde, würde ich ungern den Umzug auf mich nehmen und da wollte ich mal mit ihnen sprechen, ob Sie mit Ihrer Frau dies am Wochenende mal durchsprechen könnten!"

Da war es raus. Mein Gehirn fing an zu rattern, ich fing mich aber schnell und sagte:

„Nun ich habe meine Frau noch nicht erreichen können, ich bin hier im Ochs´n abgestiegen und gerade schaut ein Bekannter des Wirts nach meinem Wagen."

Ich knipste Georg und Josef ein Äugschen und beide kicherten leise.

„Ja das Unwetter hat ihre Wochenendplanung zunichte gemacht. Dann lassen Sie uns das mal so vereinbaren, da sie jetzt schon ein Zimmer haben, verlängern sie das mal direkt um sagen wir 2 Wochen, wenn es denn was Anständiges ist. Bis dahin haben wir dann sicher ne Wohnung für Sie. Wenn es mit dem Wagen nicht klappt nehmen Sie sich nen Leihwagen, fahren erst mal heim, besprechen sich und am Montag um 15 Uhr treffen wir uns hier in der Firma. Wäre natürlich prima wenn sie einverstanden sind, dass sie direkt Dienstag wieder runter fahren. Was meinen Sie?"

"Ja, klingt erstmal vernünftig. Ich melde mich dann am Montag, schönes Wochenende. Ich denke dass das klar geht."

„Oh, von der Wacht, da haben Sie ganz schön was gut bei mir!"

„Kein Problem, Tschüss Chef!" beendete ich das Gespräch um in 2 fragende Gesichter zu blicken.

Bevor ich die beiden einweihen wollte, wollte ich aber noch mal versuchen Zuhause anzurufen. Auf dem Festnetz nur ein Tuten aber niemand nahm ab. 2. Versuch auf Handy: "The person you´re trying to call is temporarily not available, try again later." Seltsam, naja egal. Da kann man nix machen.

"Also...," holte ich bedeutungsvoll aus, „es scheint als wenn dies nicht unsere letzte Begegnung gewesen war. Meine Firma will mich für 6 Monate in Eure schöne Gegend versetzen. Ich soll mein angebliches Zimmer im Ochsn verlängern und ich bekomme in Kürze eine Wohnung gestellt. Was sagt ihr jetzt?"

Beide lachten und sprangen auf und drückten mich herzlich.

„Na, das sind doch mal gute Neuigkeiten nach all dem Pech, dass Du hattest", sagte Georg und Josef warf ein:

"Du kannst natürlich bleiben so lange Du willst."

„Das kann ich doch nicht annehmen!"

„Und ob Du kannst, glaube aber ja nicht, dass Kost und Logis ganz umsonst kommen, Du musst jeden Cent bei mir abarbeiten!" antwortete er und lachte dabei dreckig.

659,52 km stand da auf meinem Navi. Voraussichtliche Fahrtzeit: 6:53 Std. Nach prima, dachte ich, dass kann ja was werden. Georg hatte den Wagen Gott sei Dank wieder flott bekommen, es war nur wegen des starken Regens was in der Elektronik nass geworden und eine Sicherung durch geschmort. Ich hatte mich nach dem opulenten Frühstück dann entschlossen schnell nach Hause zu düsen, obwohl ich liebend gerne bei diesen 2 geilen Mannsbildern das Wochenende verbracht hätte, aber der Job geht vor und wenn´s klappt, dann könnte ich die beiden ja noch öfter sehen.

Die Zeit zog sich, aber durch die vergangene Nacht waren noch so viele Glückshormone in mir, dass ich fröhlich zu den Liedern im Radio mit sang. Es war schon irgendwie seltsam, im SWR3 lief ein Musikprogramm, dass man irgendwie auch mit „The Best in Gay Music" hätte benennen können; Village People, Weather Girls, Pet Shop Boys und natürlich ABBA.

Während der weniger tollen Lieder bastelte ich mir meine Strategie zusammen, wie ich meine Frau von der Idee nach Bayern zu gehen überzeugen könnte. Ich musste natürlich geschickt vorgehen, denn ich wollte sie ja keinesfalls dabei haben, aber ich rechnete auch insgeheim damit, dass sie nicht in die Pampa gehen wollen würde und auch nicht so weit weg von ihrem geliebten Daddy.

Vielleicht hatte sie auch Angst, dass er ihre Kreditkarte nicht mehr so großzügig aufladen würde und sie nicht mehr ihre ausgedehnten Shopping Touren mit ihren aufgestylten Tussis machen könne, ja und da wäre sie ja so weit weg von Düsseldorf und könnte nicht mehr auf die vielen Partys gehen und sie wäre nicht mehr in unserem schönen Haus, dass ihr Daddy uns zur Hochzeit geschenkt hatte.

Andererseits war sie ja auch ständig geil darauf, mich Karrieretechnisch nach vorne zu pushen, damit sie wieder mit mir angeben konnte. Ich rechnete mir somit ein leichtes Spiel aus, genau das zu erzielen was mir so vorschwebte. Die Distanz und die viele Arbeit würden es mir erlauben auch mal am Wochenende nicht nach Duisburg zurückzukommen, da ja „soviel Arbeit anstehe". Im Übrigen hätte ich dann auch genügend Zeit mir meine Gedanken zu machen, wie ich meinen Rückzug und meine Trennung vorbereiten könne, ohne allzu großen finanziellen Schaden nehmen zu müssen.

Zwischendurch versuchte ich auch immer mal wieder anzurufen, doch jedes Mal mit dem gleichen Ergebnis, Handy ausgeschaltet und zu Hause ging keiner ran. Seltsam.

Gegen 20 Uhr kam ich in Duisburg an, es war schon recht dunkel, aber außer der Außenbeleuchtung war nicht viel Licht an. Nanu, kein Highlife Heute? Ich fuhr in die Auffahrt, das Garagentor stand offen aber kein Auto da. Aha, man ist auf Tour, egal was mit dem Gatten womöglich geschehen ist.

Ich ging zur Eingangstür, kramte meinen Schlüssel aus der Tasche und steckte ihn ins Schloss´. Er passte nicht. Da ich nur einen Schlüssel an dem Bund hatte, konnte ich mich nicht vertan haben. Ehe ich mich noch weiter wundern konnte, wurde von innen die Tür geöffnet. Es war Heinrich von Bogenhausen, mein Schwiegervater:

„Hallo Dominik, gut dass Du endlich da bist, komm rein."

Noch bevor ich fragen konnte, was denn mit dem Schloss los sei, trat er zur Seite um mir den Weg freizumachen und mein Blick fiel auf mindestens 4 gepackte Koffer und diverser anderer meiner Habseligkeiten, schön sorgfältig gestapelt in der Vorhalle. Er deutete in Richtung Wohnzimmer ohne eine Miene zu verziehen.

Im Wohnzimmer saß bereits Sophie von Bogenhausen, meine Schwiegermutter bei einem Glas Wein. Von Clarissa keine Spur. Er deutete mir Platz zu nehmen und ging zum Schrank um ein weiteres Weinglas herauszunehmen und begann es gleich zu füllen.

„Was ist denn das hier für ein komisches Zusammentreffen?" sagte ich laut, als er mir das volle Glas hinstellte.

Sophie blickte auf ihre Schuhe und schien sich sehr unwohl zu fühlen.

„Wir haben mit Dir zu reden, mein Sohn!"

Wie ich das hasste. Mein Sohn! Aber so redete er mit allen seinen Schwiegersöhnen, hatten sie beide doch nur 3 Mädchen hin bekommen und somit mussten sie wohl oder übel darauf hoffen, dass eine von ihnen einen Ehemann auswählen würde, den Heinrich zu seinem Thronfolger machen konnte um ihm zu gegebener Zeit in seiner Firma irgendwann das Zepter zu übergeben.

Mir war das von vornherein zu dumm gewesen, ich hatte ihm von kurzum erklärt, dass ich dazu nicht bereit sei, mich zu seinem Lakaien zu machen und dass er meinen beiden Schwagern diese Rolle zukommen müsse.

„Nun lass uns mal die Ruhe bewahren, wir sind hier um Dir zu sagen, dass Clarissa auf den Seychellen ist und dass sie sich von dir trennen wird, weil sie nun mit mir einer Meinung ist, dass Ihr beiden einfach nicht zusammen passt."

Baff, ohne Umschweife haute er mir direkt die Fakten raus. Das hatte mir an ihm, trotz seiner Antipathie mir gegenüber, immer imponiert. Er war geradewegs heraus, kein Schmeichler oder Schönredner, wie es in geschäftlichen Kreisen üblich ist. Für ihn galt immer noch: Ein Mann -- ein Wort. Was er sagte, meinte er auch und ich glaube es imponierte ihm auch, dass ich sowohl ihm als auch Clarissa durchaus die Stirn bieten konnte.

Er liebte sie, so wie seine anderen beiden Mädchen, aber in seiner Welt waren sie nur Frauen, Menschen 2. Klasse, Besitztümer, die man verwöhnt und die man aber in 1. Linie hübsch ausstaffierte um mit ihnen als Statussymbole zu glänzen. Das gleiche galt für Sophie, die er ebenfalls vergötterte und für die er ein aufmerksamer Ehemann war, so lange sie sich nicht in seine Belange einmischte.

Die Geschäftswelt war für ihn eine Männerdomäne und seine Firma, das war „Er" und er regierte mit eiserner Faust. Er hatte sich ein ganzes Leben nichts schenken lassen und die elterliche Firma zu einem Unternehmen mit großen Namen ausgebaut. Das war allein sein Verdienst. Daran gab es nichts zu rütteln.

Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, hatte ich nichts geantwortet. Zu unerwartet traf mich diese Neuigkeit, doch dann fand ich wieder zu mir zurück:

„Und sie hat nicht einmal den Mumm mir dies selber zu sagen und schickt Euch vor? Herrgott sie ist 28 und sollte doch mal langsam erwachsen werden, Euer Püppchen." Das kam härter raus, als ich es gewollt hatte.

„Da muss ich Dir sogar Recht geben. Es hätte sich eigentlich gehört, dass sie Dir dies selber sagt, aber sie war die ganze letzte Woche so durch den Wind, dass Sophie und ich beschlossen haben, dass wir sie erst einmal in den Urlaub schicken und dass wir hier alles klären."

„Dann sind das alles meine Sachen, die da im Flur warten. Das bedeutet also, dass Ihr meinen Auszug auch schon geplant habt. Wann kommt der Möbelwagen? Heute noch?"

„Wir hatten gehofft, dass wir das hier vernünftig über die Bühne bekommen können, schließlich ist mit einem Skandal keinem gedient."

Jetzt wurde ich aber neugierig, man rechnete also damit, dass ich jetzt eine Riesenszene abziehen würde?

„Interessieren Dich denn gar nicht Ihre Gründe?" warf Sophie nun plötzlich ein.

„Doch, sicher, aber verzeih´ mir wenn ich die dann doch nur von ihr genannt und nicht von Euch vorgetragen bekommen möchte. Welchen Sinn sollte es haben, wenn ich darauf etwas erwidern würde. Habt ihr mögliche Antworten durchgesprochen? Nee, da sehe ich keinen Sinn drin. Ihr habt mich doch hier vor vollendete Tatsachen gestellt und dass ich nicht der Typ bin, der ihr jetzt nach heult und hinterher rennt, so gut solltet Ihr mich kennen. Und dass ich kein Opportunist bin, sollte spätestens klar geworden sein, als ich Euer, entschuldige Dein Angebot, lieber Heinrich, abgelehnt habe, meinen Job zu kündigen um Teil Deines Imperiums zu werden."

„Ja davon bin ich auch nicht ausgegangen. Auch wenn ich immer der Meinung war, dass Du nicht der richtige für Clarissa warst, woraus ich freilich nie einen Hehl gemacht habe, so wärst Du von meinen 3 Schwiegersöhnen der Geeignetste gewesen, mal in meine Fußstapfen zu treten. Aber Du hast abgelehnt und wolltest Dir alleine was aufbauen, so wie ich damals und das hat mir sogar imponiert.

Und dass Du es auch nicht immer einfach mit unserer Jüngsten hattest, ist uns auch nicht unbekannt. Deshalb sind wir auch überein gekommen, dass wir Dich nicht davon jagen wollen."

Da war sie wieder diese Direktheit.

„Wie Du ja gesehen hast, halten wir es für das Beste, wenn Du ihr das Haus überlässt. Ich hatte mir gedacht, dass wir für Dich eine Eigentumswohnung kaufen und Du Dir was Eigenes aufbauen kannst. Ich habe schon mit dem Autohaus gesprochen, dass Du Dir was aussuchen kannst und eine finanzielle Abfindung in Form eines Tagesgeldkontos wird nächste Woche bereitstehen."

Uih, das klang aber großzügig, wie sie mich hier abfinden wollen.

„Dafür verlangen wir von Dir, dass Du die Scheidung einreichst und dass ihr im beiderseitigem Einverständnis Euch scheiden lasst und gegenseitig auf alle Ansprüche verzichten werdet. Dass mit der Wohnung, dem Auto und dem Geld bekommst Du natürlich ebenfalls in der nächsten Woche schriftlich. Du musst mir nur sagen wo ich Dich erreichen kann. Ich würde vorschlagen Du ziehst erstmal in ein Hotel."

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass der Abend denn nun so ganz anders verlaufen war, als ich es geplant hatte. Meine Intention war, mich so langsam aus dem Eheleben zu verabschieden und nun wurde ich gerade mit einem Knall selbst verabschiedet. Eigentlich passte mir das ja so gar nicht, aber ich sagte mir sei nicht dumm und geh auf das Angebot ein. Lass Dir nur nicht anmerken, wie froh Du eigentlich bist, dass sich Deine Probleme gerade für Dich lösen.

„In Anbetracht der Umstände klingt das vernünftig, auch wenn es mich kränkt, dass Ihr erwartet ich würde in sozialer Hinsicht Euch Scherereien machen. Wenn Du mir das alles so schriftlich gibst, denke ich, dass ich das Angebot so annehmen werde. Mit einer Ausnahme. Die Eigentumswohnung brauche ich nicht. Ich habe andere Pläne und da wäre so eine Wohnung nur ein Klotz am Bein. Es kommt beruflich viel auf mich zu und da kann ich so was nicht gebrauchen."

Heinrich nickte wohlwollend und meine Antwort schien ihm nicht im Geringsten zu verblüffen und er entgegnete:

„Das soll nicht Dein Schaden sein"

Er stand auf und reichte mir seine Hand:

„Ich gebe Dir meine Hand drauf, dass alles, was ich hier und jetzt gesagt habe, noch diese Woche schriftlich festgehalten wird. Aber ich habe meine Verträge immer erst mit einem Handschlag besiegelt und davon möchte ich auch jetzt nicht abweichen, wenn Du wirklich einverstanden bist. Ich hatte, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass Du so schnell einverstanden sein würdest?"

Obacht Nicki, jetzt nicht in die Karten schauen lassen. Ich reichte ihm meine Hand: „Ein Mann -- ein Wort, das hat mir bei allen Differenzen an Dir immer gefallen. Und meint Ihr nicht, dass auch ich mir immer schon Gedanken darüber gemacht habe, wie das mit uns weitergehen sollte? Nun gut, jetzt ist mir Clarissa zuvor gekommen und dann ist es eben so und ich denke so soll das hier auch enden."

Ich nahm nun das Glas und prostete beiden zu.

„Auch wenn es eigentlich kein Anlass ist, so möchte ich dennoch einen Schluck nehmen. Bitte bestellt Clarissa alles Gute, auch wenn ich sie jetzt noch nicht verstehen kann. Und wenn einmal Gras über die Sache gewachsen ist, würde ich doch gerne noch einmal mit ihr alles bereden und die Sache zu einem wie auch immer gearteten Ende bringen, denn dies hier ist kein Ende. Du nennst es einen Vertrag, aber mit einem Vertrag kann man keine Ehe ablösen und eine Liebe, auch wenn sie nicht mehr die ist, die uns zusammengebracht hat, schon mal gar nicht."

Wir tranken unsere Gläser leer und Heinrich sah sehr zufrieden aus, seiner Gattin hingegen schien gerade ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen zu sein, so erleichtert sah sie aus.

Im Hinausgehen drehte ich mich noch einmal um und sah mich im Wohnzimmer um und auch aus dem Fenster auf die Terrasse und den Pool dahinter. Um das Haus tat es mir schon Leid, da hatte der Alte uns was wirklich Ansehnliches geschenkt und eigentlich hatte ich mich hier immer sehr wohl gefühlt. Doch es wäre unsinnig und aussichtslos gewesen, um das Haus zu feilschen, bei dem was ich in den nächsten Monaten beruflich, so wie privat vorhatte.

Als ich wieder im Wagen saß, ließ ich den Motor aufheulen und brauste los ohne mich noch einmal umzudrehen. Als ich außer Sichtweite war, hielt ich am Waldessrand an und rief meinen besten Kumpel Richard an:

„Hey Richie, kann ich heute Nacht bei Dir pennen?" begrüßte ich ihn ohne Umschweife.

„Ja klar, was ist denn los?"

„Erzähl ich Dir wenn ich bei Dir bin."

„Ok, bin gerade auf dem Weg nachhause, hab noch nem Freund beim Umzug geholfen, ich geh noch eben in den Supermarkt und hol ne Kiste Bier. Ich habe auch noch nix gegessen. Bring Pizza mit, ok? Salami-Thunfisch für mich!"

„Geht klar, bis gleich."

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1 Kommentare
Grizzly62Grizzly62vor fast 3 Jahren

Wowww so möchte ich meine Scheidung auch HIHIHI

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