Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Fremde Teil 09

Geschichte Info
Sandra ist wieder treu. Bis zu einem Gespräch mit Kira.
6k Wörter
4.7
24.9k
12

Teil 9 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 05/16/2018
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Vorwort: Zuerst einmal vielen Dank für die wirklich tolle Resonanz auf die Geschichte. Ich freue mich sehr über die vielen Mails, Kommentare, die Kritik und Anregungen. Das motiviert und macht so richtig Spaß. Besonders freut mich, wie viele sich Gedanken zu Sandras Weg und ihrer Entwicklung machen. So kann es gerne weiter gehen. Ich hoffe, ihr gebt auch den anderen Autoren so ein Feedback. Seiten wie diese leben einfach davon.

Dieser Teil hat lange auf sich warten lassen. Zum einen gibt es immer wieder private Dinge, die einen aufhalten, zum anderen muss ich zugeben, dass ich mich damit schwer getan habe, wie Sandra wieder zu Sergej findet. Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen.

Euer Sorgenlos

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Es ist kurz nach neun Uhr, als ich das kleine Cafe in der Innenstadt betrete. Ich stelle den Regenschirm in den dafür vorgesehenen Ständer an der Eingangstür. Das Bombenwetter ist leider vorbei. Es hat sich in den letzten Wochen merklich abgekühlt und seit zwei Tagen regnet es fast ununterbrochen.

Ich sehe mich um, nachdem ich meinen Mantel aufgehangen habe. Der Laden ist modern und gemütlich eingerichtet. Fast alle Tische sind belegt und das Gemurmel der zahlreichen Gespräche erfüllt den Raum. Zwei Bedienungen laufen herum und versuchen den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen.

Ich sehe Kira an einem kleinen Tisch in der Ecke sitzen. Sie ist mit ihrem Smartphone beschäftigt und bemerkt mich erst, als ich neben dem Tisch stehe. „Hi Süße, schön dich zu sehen,", sie strahlt über das ganze Gesicht als sie mich bemerkt und aufsteht. „Hi du", sage ich und lächele sie ebenfalls an. Wir umarmen uns zur Begrüßung und sie gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Gut siehst du aus. Der Business-Look steht dir", sie mustert mich kurz. Ich trage Pumps, einen fast knielangen Rock und eine Bluse. „Das Kompliment gebe ich zurück", Kira trägt eine enge Jeans und ein enges, ausgeschnittenes Top, dass ihre pralle Oberweite betont. Sie lächelt mich an und wir setzen uns.

Ich freue mich wirklich sie zu sehen. Wir haben uns in den letzten Wochen richtig angefreundet. Ihre offene und sorglose Art ist ansteckend. Wir verstehen uns einfach super und ich genieße die Zeit mit ihr. An unsere gemeinsame Nacht denke ich oft. Es war ein besonderes Erlebnis mit der Blondine zu schlafen. Besonders, weil ich mir vorher nie wirklich vorstellen konnte etwas mit einer Frau zu machen. Zu ihr fühle ich mich aber in einer besonderen Wiese hingezogen und bin einfach schwach geworden, als sie mich verführt hat.

Das hat sich seitdem nicht wiederholt. Kira hat toll reagiert, als ich ihr gesagt habe, dass ich es schön fand, ich es aber nicht wieder machen möchte. Zumindest zu dem Zeitpunkt nicht, weil ich viel zu sehr mit all dem beschäftigt war, was Sergej in mir ausgelöst hat. Sie versteht mich einfach und hat keinen Versuch mehr unternommen mich ins Bett zu bekommen.

Stattdessen sind wir richtig gute Freundinnen geworden. Heute haben wir uns vor meiner Arbeit zu einem kleinen Frühstück verabredet. Ich habe Gleitzeit und heute wird es bestimmt wieder länger. Seit ich im Vertrieb mit unterstützen soll, kann ich mich vor Arbeit nicht beklagen.

„Alles in Ordnung?", fragt Kira, „Du siehst aus als wärst du ein wenig sauer.".

„Ach es ist nichts. Nur unser dämlicher Nachbar. Ich habe dir schon mal von ihm erzählt. Herr Stein. Der Typ, der sich immer als Hausmeister aufspielt. Für den gibt es nichts wichtigeres als die Einhaltung der Hausordnung.", sage ich und kann meinen Unmut über diesen Kerl nicht verbergen.

„Und?", die Blondine sieht mich fragend an. „Wir haben jetzt einen Brief von der Hausverwaltung bekommen, weil wir den Hausflur angeblich nicht reinigen. Das stimmt einfach nicht. Das ist wahrscheinlich seine Retourkutsche, weil Peter sich mit ihm gestritten hat. Mal wieder wegen einer Kleinigkeit. Peter hat kurz in der Einfahrt geparkt um die Einkäufe auszuladen und dieser Arsch hat wieder Stress gemacht. Ich hatte einen Moment Angst, dass Peter ihn verprügelt, so sehr haben die sich gestritten." führe ich aus. „Und gerade im Hausflur hat er mich auch nochmal wegen der Reinigung zugetextet. Wir hatten uns richtig in der Wolle. Er hat mir sogar vorgeworfen ich hätte eine arrogante Art, das würde mich aber nicht von der Flurwoche entbinden. Deswegen bin ich noch etwas sauer. Mich regt so etwas einfach auf.", schließe ich meine Ausführung.

Kira hat mir aufmerksam zugehört und muss dann einfach grinsen. „Das dich so eine Kleinigkeit so auf die Palme bringt. Ignoriere den Kerl doch einfach. Er ist anscheinend ein Arsch und gut ist". „Wahrscheinlich hast du recht.". Ein Kellner kommt an unseren Tisch und ich bestelle, wie Kira auch, ein kleines Frühstück. Das Thema mit Herrn Stein ist damit erledigt und wir kommen direkt ins quatschen über Gott und die Welt während wir uns das Frühstück schmecken lassen, dass uns zwischenzeitlich gebracht wird.

„Wie geht es dir denn sonst?", fragt Kira, als der Kellner die leeren Teller abräumt. Mir fällt sein Blick in Kiras Ausschnitt auf. „Ach so weit so gut.", erwidere ich mit dieser typischen Floskel.

Sie nippt an ihrem Kaffee und sieht mich über den Rand der Tasse an. „Süße, mach mir nichts vor. Erzähl schon", bleibt sie beharrlich. Ich atme einmal durch und spiele mit meinem Ehering. „Ach, ich will dich nicht langweilen oder nerven mit meinen immer gleichen Sorgen.".

„Unsinn. Ich sehe doch, dass es dir nicht so gut geht. Also los.". Sie stellt die Kaffeetasse ab und sieht mich erwartungsvoll an. „Ach, es ist immer noch wegen Peter. Du weißt ja, dass ich will, dass alles wieder ist wie früher. Er ist jetzt seit vier Wochen wieder da und ich bin total bemüht, dass alles so ist wie vorher.", ich trinke einen Schluck. „Aber das ist es einfach nicht. Ich werde die Gedanken an Sergej und alles was ich erlebt habe nicht los".

Kira hört aufmerksam zu. „Hast du noch Kontakt zu ihm?", will sie wissen. „Nein. Das er sich bei mir nicht meldet habe ich erwartet. Mir fällt es aber total schwer. Ich habe ganz oft eine Nachricht an ihn verfasst, aber dann doch nicht abgeschickt. Es ist zum verzweifeln. Ich will Peter nicht wieder betrügen, aber da ist diese Lust in mir. Dieses Verlangen. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.". Die Blondine sieht mich mit ihren strahlend blauen Augen an und legt ihre Hand auf meine. „Ich weiß schon, was du meinst. Schläfst du mit Peter?".

„Bisher einmal seit er wieder da ist. Er wird auch langsam ungeduldig, allerdings ist er sehr rücksichtsvoll. Ich habe ihm gesagt, dass es mit dem unheimlichen Stress auf der Arbeit zu tun hat. Momentan reicht das als Erklärung, aber dauerhaft nicht. Ich dachte alles regelt sich wieder, wenn genug Zeit vergangen ist. Mittlerweile glaube ich das nicht mehr wirklich.".

„Wie war es mit ihm zu schlafen?", fragt sie neugierig, Ich streiche eine widerspenstige Haarsträhne beiseite und sehe sie an. „Wenn ich ehrlich bin schrecklich.", gestehe ich. „Ich hatte so ein schlechtes Gewissen und konnte mich einfach nicht wirklich auf ihn einlassen.", berichte ich mit gesenkter Stimme.

„Hat er es nicht gemerkt?". Kira fragt mir wirklich Löcher in den Bauch. „Nein hat er nicht.", antworte ich ehrlich. „Wenn du dich nicht auf ihn einlassen konntest, woran hast du gedacht?", sie sieht mich durchdringend an und ich fühle mich ertappt. Sie liest in mir wie in einem offenen Buch. „Also", ich druckse etwas herum, „Ich habe die Augen geschlossen und an Sergej gedacht. Später auch an Hassan und seinen Kumpel", gebe ich zu und merke das ich rot werde.

Kira grinst breit. „Du kleines Luder", sagt sie augenzwinkernd. Ich rolle mit den Augen und muss dann auch lächeln, obwohl mir eigentlich nicht danach ist. „So lustig ist das nicht Kira. Ich bin nicht stolz darauf", sage ich nachdenklich. „Es ist einfach nicht so leicht. Ich habe Lust auf Sex. Sogar viel mehr als früher. Aber eben nicht mit Peter".

Die Blondine nickt. „Benutzt du das Spielzeug, dass ich dir mitgebracht habe?". Ich nicke und muss wieder lächeln. „Total oft", gestehe ich. „Denkst du dabei auch an uns?", will sie wissen. Sie sieht mich musternd an. Das mache ich tatsächlich. Mehr als nur einmal und jedes mal erregt mich die Erinnerung an die Nacht mit Kira. Ich zwinker ihr zu und nicke nur lächelnd.

„Was ist mit deinem Arbeitskollegen, von dem du mir erzählt hast?", fragt sie und trinkt ihren Kaffee aus. „Jochen? Mit ihm läuft nichts mehr. Ich habe ihm erklärt, dass es eine einmalige Sache zwischen uns war. Begeistert war er nicht, aber er akzeptiert es. Seither beschränkt er sich auf rein dienstliches. Er baggert gerade an einer Arbeitskollegin herum", berichte ich. „Wie geht es dir dabei?", fragt Kira.

„Naja. Es war keine gute Idee in der Firma mit jemandem was anzufangen. So habe ich meinen Betrug immer vor Augen.", sage ich uns muss unweigerlich an Jochen denken. Insbesondere an

seinen außergewöhnlichen Riemen mit dieser sehr dicken Eichel. „Stört es dich, dass er mit deiner Kollegin flirtet?" hakt Kira nach. „Vielleicht ein bisschen. Ich mag sie nicht so. Kann auch sein, dass ich etwas eifersüchtig bin", führe ich aus und mache dann eine wegwischende Handbewegung, als sei alles nicht so wichtig.

Kira nimmt meine Hand. „Süße, ich merke wie sehr dich das alles bedrückt und es tut mir in der Seele weg dich so zu sehen. Normalerweise gebe ich keine Beziehungstipps, weil ich glaube, dass das, was für einen das Beste ist, für den anderen noch lange nicht gut sein muss. Aber bei dir mache ich eine Ausnahme,", sie sieht mich eindringlich an. „Geh aus dir heraus. Mach das, was dir gut tut, was dich glücklich macht. Denn glücklich bist du gerade nicht. Ich glaube, du warst die ganze Zeit in ein Gefängnis eingesperrt. Eines, das du dir selbst gebaut hast. Du hast Phantasien, Neigungen und Wünsche, lebst sie aber nicht aus. Sergej hat dich kurz aus dem Gefängnis geholt. Du hattest eine Vorstellung, was es für dich bedeutet frei zu sein und jetzt gehst du freiwillig in das Gefängnis zurück. Das kann nicht gut gehen. Für dich nicht und auch nicht für Peter.".

Aufmerksam höre ich ihr zu. Es macht Sinn, was sie sagt. „Du hast eine sehr devote Ader und Peter kann dir nicht das geben, was du tief in dir brauchst. Mir ging es früher ähnlich. Mein damaliger Freund war Azubi in Sergejs Werkstatt. Bei einer Firmenfeier hat mich Sergej in seinem Büro verführt, während mein Freund nebenan betrunken gefeiert hat. Ich hatte dann eine Affäre mit ihm und habe mich dann von meinem Freund getrennt. Ich will mich ausleben und mache jetzt einfach, wonach mir der Sinn steht. Ich glaube dir geht es ähnlich.".

Wieder mustert sie mich. Sie spricht aus, was ich mir nicht eingestehen will. Aber sie hat recht. Ich bin einfach unglücklich. Gleichzeitig habe ich dieses schlechte Gewissen wegen Peter. Er kann doch für alles nichts. „Vermutlich hast du recht", lenke ich ein und trinke meinen Kaffee aus.

„Du brauchst einen Schubs", sagt sie und nimmt mein Handy, das auf dem Tisch liegt. „Hey, was machst du?" protestiere ich. „Keine Angst", ihre Finger fliegen über das Display, „Hallo Sergej, es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich bekomme dich einfach nicht aus dem Kopf. Treffen wir uns noch einmal? Deine schwanzgeile Sandra.", sagt sie während sie tippt und mir dann das Handy reicht.

„Das hast du nicht gesendet!", sage ich mit rasendem Herzen und sehe mit einem Anflug von Panik nach. Sie hat die Nachricht verschickt. Mein Herz rutscht mir in die Hose. „Kira. Was soll das?", sage ich und klinge nicht so sauer, wie ich klingen sollte. „Ruhig Süße. Lass dich auf ihn ein, wenn er sich meldet. Lebe deine Lust aus und kümmer dich nur um dich.", sagt sie. Ich kann ihr nicht böse sein, auch wenn es mir nicht passt, was sie gemacht hat.

Sie nimmt wieder meine Hand. Ihr Griff ist etwas fester. Sie sieht mir direkt in die Augen. „Ich will, dass du dich mit Sergej triffst. Lass es dir besorgen. Genieße es.", sagt sie streng und ich bringe nichts weiter zustande als ein Nicken. „Ich wette um einen Kuss, dass es dir danach viel besser geht", sagt sie und lässt meine Hand los. Ich sage nichts dazu. Meine Gedanken überschlagen sich. Kira hat mit einer Nachricht quasi vier Wochen kaputt gemacht, in denen ich in mein altes Leben zurückfinden wollte. Oder geht das gar nicht?

Ich sehe auf die Uhr. „Du meine Güte. Schon so spät? Ich muss wirklich los.", sage ich erschrocken. „Kein Problem. Geh nur, ich lade dich ein.", Kira steht auf um mich zur Verabschiedung zu drücken. Ich gehe mit dem Versprechen mich zu melden zur Tür, nehme vorher meinen Mantel von der Garderobe und mache mich eilig auf den Weg zum Büro.

.........

Konzentriertes Arbeiten ist mir den gesamten Vormittag nicht möglich gewesen. Die ganze Zeit habe ich an das Gespräch mit Kira gedacht. Und an Sergej. Insbesondere an Sergej, seit er auf die Nachricht geantwortet hat. „Heute um 14 Uhr, sei pünktlich oder wir vergessen es", gefolgt von einer Adresse. Mehr hat er nicht geschrieben und ich habe nicht geantwortet.

Obwohl im Büro viel zu tun ist hat Herr Stegmann mir erlaubt früher zu gehen. Ich habe nur noch schnell ein paar Angebote für Jochen fertig gemacht und jetzt bin ich schon auf dem Weg zu der genannten Anschrift. Die Adresse ist nur zwei Querstraßen von Sergejs Wohnung entfernt. Einen Parkplatz habe ich bei Kiras Shop gefunden und jetzt laufe ich die Straße entlang in dem Viertel, in das ich eigentlich nicht mehr kommen wollte. Zum Glück regnet es nicht mehr, der Himmel allerdings ist von einer grauen Wolkenschicht bedeckt.

Ich habe ein flaues Gefühl im Magen während ich in die richtige Straße einbiege. Es ist nicht viel los um diese Zeit. Als ich die Straße überquere sehe ich den alten Russen. Er trägt eine Jeans, ein Shirt und eine Lederjacke. Lässig lehnt er an der Hauswand eines alten Gebäudes. Die großen Buchstaben an der Fassade weisen es als Hotel aus, wobei das H schon kaum noch zu lesen ist..Ein Lächeln umspielt seine Lippen, als er mich sieht.

Mein Magen zieht sich zusammen. Meine Knie sind ganz weich und mein Herz pocht mir bis zum Hals, so aufgeregt bin ich. Wie soll ich ihn nur begrüßen? Ganz verunsichert bleibe ich vor ihm stehen. Wieso hat dieser Mann nur so eine Wirkung auf mich? „Hallo Sergej", bringe ich nur heraus und hoffe, dass er das aufgeregte Zittern in meiner Stimme nicht bemerkt. Der Russe mustert mich und lächelt dann, „Hallo meine Kleine".

Es tut so gut ihn zu sehen, seine tiefe Stimme mit dem russischen Akzent zu hören. Ich kaue nervös auf meiner Unterlippe. Sergej sieht mir direkt in die Augen und in diesem Moment sind meine Zweifel, ob es richtig war ihn zu treffen, wie weggeblasen. Früher oder später wäre es sowieso passiert. Das muss ich mir einfach eingestehen. Alles andere wäre gelogen.

„Wie kommt es, dass Du dich gemeldet hast? Was ist mit deinem Mann?", will er wissen. „Du hast mir gefehlt,", gebe ich ehrlich zu und lächele kurz verlegen. „Nur ich?", fragt er nach. „Ja. Also nein. Irgendwie einfach alles. Aber in erster Linie du.". Wieso macht er mich immer noch so nervös und unsicher? „Und was erwartest Du jetzt genau? Noch einmal einen Fick und dann erzählst du mir wieder, dass du die brave Ehefrau sein willst?". Sein Ton ist anders. Nicht so freundlich und wie immer, wenn er so redet, habe ich Angst, dass er kein Interesse mehr an mir hat. Aber hätte er sich dann mit mir getroffen?

„Nein. Ach Sergej, ich weiß doch auch nicht", antworte ich wage. „Wenn das so ist, dann kannst du direkt wieder verschwinden und meine Nummer löschen,". Erschrocken sehe ich ihn an. „Nein, das bitte nicht.", diesmal kann ich mein zittern in der Stimme nicht verbergen. „Ich habe keinen Bock das ewige Gejammer wegen deinem Mann zu hören. Wenn du bereit bist, dich auf dich selbst und deine Lust einzulassen, dann bleib", sagt er streng.

Meine Unterlippe zittert leicht, als ich ihm in die Augen sehe. Mir geht das Gespräch mit Kira durch den Sinn. Sie hat einfach mit allem recht. Ich bin gerade nicht glücklich. Ich versuche mit Gewalt die Sandra zu sein, die ich vor Sergej war. Aber die bin ich einfach nicht. Ich habe mir in den letzten vier Wochen einfach etwas vorgemacht und ich komme gegen dieses Verlangen in mir nicht an. „Ich bin bereit", antworte ich ihm.

Der Russe zieht meinen Mantel etwas auf, mustert mich. „Du kleidest dich wieder anders. Wegen deinem Mann, obwohl es dir gefallen hat mehr von dir zu zeigen", stellt er fest und ich nicke bestätigend. „Und wegen meiner Arbeit. Da kann ich nicht zu freizügig sein", erkläre ich. Aber der Russe hat recht. Ich kleide mich wegen Peter weniger figurbetont, obwohl es mir wirklich gefallen hat mehr von mir zu zeigen.

Sergej mag es, wenn ich mich freizügiger Kleide. Insbesondere, wenn ich keinen BH trage und meine großen Brüste mehr in Szene setze. Mit meinem Outfit fühle ich mich in diesem Viertel gerade eh etwas fehl am Platz.

Der ältere Mann legt seine Hand an meine Hüfte und kommt mir näher. „Ändere das. Mach was dir gefällt und nicht das, was andere von dir erwarten", sagt er. Ich nicke nur nervös. Seine Nähe erregt mich. Wir sind uns ganz nah und dann berühren sich endlich unsere Lippen. Ich genieße den Kuss, das Spiel unserer Zungen. Seine Hand wandert zu meinem Hintern und ich lasse es einfach zu. Es fühlt sich so gut an. Endlich bin ich wieder bei ihm. Ein Teil meiner Nervosität schwindet langsam.

Ich schließe die Augen und genieße den Augenblick. Den intensiven Kuss, seine kräftige Hand an meinem Po. Der Moment hätte von mir aus noch länger dauern können, doch er beendet den Kuss, nimmt mich an der Hand und führt mich in das alte Hotel. „Wo gehen wir hin? Ich dachte wir gehen zu dir?", frage ich während ich ihm folge. Der Russe lächelt mich an. „Wir machen mal was anderes. Du magst es doch verrucht, da ist so ein Stundenhotel doch genau das richtige. Vertrau mir". Das mache ich tatsächlich. Ihm vertrauen. In seiner Nähe fühle ich mich wohl und sicher. Niemals würde er zulassen, dass etwas geschieht, dass ich nicht auch will.

Das Hotel ist von innen genau so, wie es von außen wirkt. Einfach und alt. Aber es wirkt sauber. Sergej nickt dem Mann an der Rezeption zu und wortlos folge ich ihm in den ersten Stock. Wir gehen einen langen Gang entlang. Der dicke, alte Teppich schluckt unsere Trittgeräusche. Der Russe kramt in seiner Tasche und holt den Schlüssel für das Zimmer heraus, vor dem wir angekommen sind.

Das Hotelzimmer ist nicht sehr groß, aber sauber. Dominiert wird der Raum von einem alten Doppelbett. In einer Ecke steht ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Es gibt einen kleinen Einbauschrank und durch eine schmale Tür gelangt man in ein kleines Bad mit Dusche. Schwere Vorhänge sind vor die Fenster gezogen und eine kleine Nachttischlampe mit rotem Schirm taucht den Raum in ein dämmriges Licht.

Sergej kommt zu mir und nach einem Kuss zieht er eine Augenbinde aus der Hosentasche. „Lass dich überraschen. Es geschieht nichts, was du nicht zulässt", sagt er bei meinem fragenden Blick. „Was hast du vor?" will ich wissen, lasse es aber zu, dass er mir die Augenbinde anlegt. „Du kleine Schlampe bist doch geil darauf gefickt zu werden. Ich will, dass du dich nur auf dein Verlangen, auf deine Lust konzentrierst.", höre ich seine tiefe Stimme.

Ich nicke nur, doch als ich ein Klopfen an der Tür höre, werde ich unsicher. „Sergej? Was ist hier los?", frage ich mit einem plötzlich mulmigen Gefühl. „Sei eine brave Schlampe und frag nicht so viel", antwortet er mir nur und dann höre ich, wie er die Tür öffnet.

Ich sehe absolut nichts und stehe unsicher da. Ich höre, dass jemand den Raum betritt. Wer ist das? Was hat Sergej vor?. „Sergej, was soll das?", frage ich, nehme die Augenbinde aber nicht ab. Ich spüre mein Herz bis zum Hals pochen. Meine Knie zittern leicht, als ich merke wie sich jemand hinter mich stellt. „Ich will wissen wie geil du Miststück wirklich bist", höre ich Sergejs Stimme direkt an meinem Ohr. Er greift um mich und beginnt meine Bluse zu öffnen.

12