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Der Hof Kapitel 01

Geschichte Info
Ein junger Mann lernt, seine Neigungen anzunehmen.
3.5k Wörter
4.25
16.1k
3

Teil 1 der 21 teiligen Serie

Aktualisiert 05/17/2023
Erstellt 09/25/2022
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Gressilda, falls Du noch hier unterwegs bist: Ich knie vor Dir und küsse Deine sicherlich sehr schönen Füße. Vergib mir, ich habe Dein Personal geklaut. Ich konnte nicht anders, Deine Namen, vor allem Felix, Niklas und Elias, sie waren so schön.

Auch die Geschichte hat zu Beginn Ähnlichkeiten mit Deiner, sie ist aber eigenständig, schon weil mein Fetisch ein wenig anders ist als Deiner. Nimm es bitte als ehrfurchtsvolle Hommage.

Für alle anderen Leser: Wem die Geschichte zu homoerotisch ist, der möge sich erstens in die Ecke stellen und schämen, zweitens ein wenig Geduld haben, ab Kapitel 14 wird es besser, versprochen.

Und nur der guten Ordnung halber: Alle handelnden Personen sind 18 Jahre alt oder älter. Für den, der es genau wissen will: 20 Jahre alt oder älter.

Kapitel 1

In dem es Erscheinungen gibt

Das muss ein Stück vom Paradies sein, oder vom Himmel, oder was man sonst so dazu sagt, dachte Felix. Dabei lande ich doch garantiert nicht einmal in der Nähe davon, jedenfalls dann nicht, wenn auch nur einer der diversen Lehrer recht behalten sollte, die mich unterrichtet haben. Und falls sie allesamt unrecht hatten? Na, dann erst recht nicht, denn dann gibt es weder Himmel noch Paradies. Geschieht mir recht, dachte Felix. Perverse kommen nun einmal nirgendwo hin -- nirgendwo, wo es schön ist jedenfalls.

Dabei ist es doch eigentlich richtig schön hier. Die Sonne scheint, der Sommer ist warm, ich bin im Urlaub und sitze hier auf der Bank am Rande des Marktplatzes dieser malerischen Kleinstadt. Und gerade ist ein Stück vom Paradies an mir vorbeigegangen.

Das Stück Paradies hatte die Form eines Jungen gehabt, vielleicht ebenso alt -- pardon, ebenso jung wie Felix selbst, nicht klein aber feingliedrig und schmal, mit feinen Gesichtszügen und langem blonden Haar. Er hatte Shorts und ein ausgeblichenes T-Shirt getragen, als er den Wochenmarkt wieder verließ auch eine große Tasche aus derbem Leinen, die gut gefüllt zu sein schien.

Das alles war aber Nebensache, viel interessanter war, was der Junge nicht getragen hatte, er war nämlich barfuß gelaufen. Und das war nicht alles gewesen, die Art wie sich der Junge bewegt hatte... Der Wochenmarkt war gut besucht, Einheimische und Touristen schlenderten, eilten zielstrebig oder standen auf dem gepflasterten Platz zwischen den Ständen, es war nicht der ideale Ort, um ohne Schuhe zu gehen.

Aber der Junge... Felix hatte ihn eine Weile beobachten können, immer wieder hatte er die nackten Füße zwischen all den anderen Schuhen, Sandalen und Socken aufblitzen sehen. Und sie hatten sich stets mit einer beinahe tänzerischen, sicheren Eleganz bewegt. Felix hatte das deutliche Gefühl gehabt, als ob hier und da jemand regelrecht versucht hatte, dem Jungen auf die Zehen zu treten, aber der war jeweils mühelos ausgewichen, sogar ohne dabei auch nur einmal aus dem Tritt zu kommen. Natürlich hatte der Junge ihn bemerkt. Sein Blick war konzentriert und misstrauisch gewesen, als hätte er abschätzen wollen, ob Felix ihm auch auf die Füße treten wollte.

Das wohl nicht, aber vielleicht hat er gedacht, dass ich ihm ein Bein stellen würde, dachte Felix, nachdem der schmale Junge in einer Nebenstraße verschwunden war. Er war mit seiner großen Tasche an Felix Bank vorbeigekommen, als er den Wochenmarkt schließlich verlassen hatte. Ihre Blicke hatten sich für einen winzigen Moment getroffen und es hatte Felix einen Stich ins Herz gegeben. Der Blick war nicht feindselig gewesen, jedenfalls nicht offen feindselig, aber trotzdem... wie gerne hätte Felix gehabt, dass der schmale Junge ihm ein Lächeln geschenkt hätte.

Er hatte sich schon lange mit der Tatsache abgefunden, dass er nun einmal pervers war, weil er auf Füße stand. Das war auch kaum glaubwürdig zu leugnen, wann immer er nackte Füße erspähte, oder auch nur Füße ohne Strümpfe in Sandalen -- er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Vielleicht hätte Felix auch noch akzeptieren können, dass ihm anscheinend vollkommen gleich war, ob es sich bei dem Besitzer der Füße um ein Mädchen oder einen Jungen handelte.

Er hatte Freundinnen gehabt, nicht viele aber eine Jungfrau war er auch nicht mehr. Sie hatten seine Verehrung ihrer Füße eher geduldet als wirklich haben wollen, aber es hatte auch noch etwas anderes gefehlt. Er hatte einen Klassenkameraden gehabt, mindestens ebenso Einzelgänger wie er selbst, und sie hatten sich geküsst, ihre Körper gegenseitig erkundet, auch ein wenig mehr getan.

Felix hatte es genossen, auch wenn er sich hinterher deswegen geschämt hatte. Aber es hatte wieder etwas gefehlt, etwas Wichtiges. Felix ahnte ganz tief in seinem Inneren, was es war, aber er war einfach nicht in der Lage, es sich einzugestehen.

Jetzt war er also weg, der schmale Junge mit den langen blonden Haaren und den nackten Füßen. Und schöne Füße hatte er, Felix hatte genau hinsehen können, als sie an ihm vorbeigegangen waren. Nein, getanzt waren sie, an ihm vorbeigetanzt. Zierlich und schmal, genau wie ihr Besitzer, der ganz sicher nur sehr selten Schuhe trug, wie Felix sich vorstellte. Wie gerne wäre er hinterhergelaufen, hätte den Jungen kennengelernt, sich mit ihm unterhalten, er hätte auch gerne geholfen, die Tasche zu tragen, die zu groß und zu schwer aussah für so einen zierlichen Jungen.

Träum weiter, dachte Felix, aber im Träumen, da war er unübertroffen. So fand er sich am Nachmittag mitten in den Feldern wieder, die das Städtchen umgaben. Er hatte sich tatsächlich getraut, seine Schuhe zu Hause zu lassen -- he, wenn der schmale Junge das konnte -- und so trug er nur eine kurze bequeme Sporthose.

Die Landschaft war nicht platt, aber doch rechtschaffenes Flachland, nur gelegentlich vom Tal eines Flüsschens durchschnitten, Felder und Wälder gestatteten einen weiten Blick. Hier und da streckte ein Kirchturm seine Spitze in die Höhe und zeigte an, dass neben dem Städtchen noch einige Dörfer in die Landschaft eingebettet lagen.

Es duftete herrlich nach Gras und reifendem Korn, manchmal mischte sich Kamille oder der eigenartig süße Geruch des Raps darunter. Die Sonne stand hoch an einem fast wolkenlosen Himmel und motivierte die Insekten zu summender Tätigkeit.

Felix schlenderte, genoss den Sommer, genoss auch den Boden unter seinen nackten Fußsohlen, stellte sich vor, dass der schmale Junge neben ihm ging... Moment, dachte er, wo bin ich jetzt? Habe ich hier an dieser Stelle nicht einen blonden Haarschopf gesehen, über einem Feld, das noch grün war, weit entfernt, vor einigen Tagen? Könnte es sein, dass er das war, damals? Vor sich, freilich noch in einiger Entfernung, sah Felix ein Waldstück. Vielleicht lag ja dahinter das Dorf, wo der schmale blonde Junge wohnte?

Ohne recht zu wissen, wie er bis dorthin gekommen war, stand Felix plötzlich am Waldrand. Hier war Schatten, die Luft war zwar nicht kühl, aber doch bei weitem nicht so heiß wie nebenan in den Feldern. Es ging wenig Wind, im Wald war es still. Auch die Gerüche änderten sich, Felix schnupperte und achtete, dass er nicht auf lose Äste trat. Einen Weg hatte er nicht gesehen. Der Wald war größer, als es aus der Entfernung den Anschein gehabt hatte. Felix dachte gerade darüber nach, ob er umkehren sollte, da lag er plötzlich auf dem Boden.

Er hatte seine Angreifer -- es mussten mehrere sein -- weder gesehen noch gehört. Sie hatten seine Arme gepackt, ihm ein Bein gestellt und dann nach vorne umgeworfen, wobei sie darauf geachtet hatten, dass er nicht mit dem Kopf auf den Waldboden schlug. Wenn Felix genauer darüber nachdachte, hatten sie ihn sogar an seinen Armen festgehalten und sanft auf den Boden gleiten lassen. Sie hielten seine Arme immer noch gestreckt nach hinten, und in seinem Rücken fühlte er Füße, die ihn am Boden festhielten. Nackte Füße!

Nach dem ersten Adrenalinschub, den der Überfall und der Sturz ausgelöst hatten, kam jetzt gleich der nächste. Ob einer seiner Angreifer der schmale Junge vom Markt war? Wie viele mochten es überhaupt sein? Die ihn festgehalten und zu Fall gebracht hatten, mussten zwei sein, denn er fühlte zwei Füße auf seinem Rücken, die sicher nicht zu nur einem Jungen gehörten.

Jungen? Obwohl er niemanden gesehen hatte, war Felix sich sicher, dass es sich um Jungen handeln musste. Die Hände, die seine Handgelenke und Unterarme eisern festhielten, gehörten ganz sicher zu Jungen. Und sie trugen beide keine Schuhe, so wie der Junge vom Markt... so wie er selber.

Ganz bestimmt musste einer von ihnen der Junge vom Markt sein. Hatte er Freunde, die genau so waren wie er? Vor seinem Gesicht tauchte ein drittes Paar Füße auf. Noch ein Junge! Dieser hockte sich vor Felix hin und er konnte sehen, dass der Junge eine Art Lendenschurz aus grobem Stoff trug.

Dann wurde es dunkel, weil der dritte Junge ihm die Augen verbunden hatte. Felix spürte, wie er in Panik zu geraten drohte, aber er schaffte es, sich wieder zu beruhigen. Sich wehren zu wollen, hatte ohnehin wenig Sinn, sie hatten ihn gut im Griff. Was passierte hier? Erlaubten sich die Jungen einen Spaß mit ihm?

Felix wusste sofort, dass das nicht stimmen konnte. Die Jungen hatten bis jetzt nicht gesprochen, sie waren ganz offensichtlich ein eingespieltes Team. Jetzt wurde sein Kopf an den Haaren hochgezogen und so öffnete er auch den Mund, als er spürte, wie ihm jemand ein Stück Ast gegen die Lippen drückte. Er lag hier im Wald, hilflos seinen Angreifern ausgeliefert, die ihn geknebelt und ihm die Augen verbunden hatten!

--

Da stand der Junge nun vor ihnen, ein Stück Ast als Knebel im Mund und ein Streifen Stoff als Augenbinde. Er zitterte, hielt aber die Hände schön brav über dem Kopf.

"Was machen wir mit ihm, Elias? Soll ich Meister Niklas holen?"

Ja, was sollten sie mit ihm machen? Elias war einem Gefühl gefolgt und noch einmal zum Waldrand zurückgekehrt, nachdem er die Einkäufe verstaut hatte. Er hatte schon wieder zum Hof zurückgehen wollen, als der Junge in den Feldern aufgetaucht war. Elias hatte ihn gleich erkannt, es war der hochgewachsene Junge, der am Markt auf der Bank gesessen hatte.

Ob der ihm gefolgt war? Es sah nicht so aus, auch war der Junge Elias eigentlich ganz freundlich vorgekommen. Elias erwischte sich dabei, wie er sich wünschte, der Junge möge umkehren, aber der konnte seine Gedanken natürlich nicht hören und ging weiter, in den Wald.

Damit hatte Elias keine andere Wahl mehr gehabt, er war zum Hof zurückgekehrt und hatte Julian und Leon als Verstärkung geholt. Eine von Niklas eisernen Regeln: Gefährliche Dinge nie alleine machen. Ob das hier gefährlich werden würde, das konnte man nicht so genau vorhersagen, also musste es als gefährlich angesehen werden. Wo war Niklas überhaupt? Elias hatte ihn am Hof nicht gesehen, wahrscheinlich arbeitete er mit Fabian an irgendetwas Elektrischem. Also schüttelte Elias auf Julians Frage nur stumm den Kopf.

Der Wald war Privatgelände, allerdings stand natürlich nur an der Zufahrt ein Schild, und einen Zaun gab es auch nicht. Aber Niklas duldete nicht, dass Fremde hier so einfach herumliefen, er verscheuchte daher jeden, der dem Hof zu nahe kam. Fürs Scheuchen war es in diesem Fall vielleicht schon ein wenig spät.

Elias war noch in seinen Gedanken versunken, als Leon plötzlich auf den Jungen zutrat und vorsichtig, aber zielsicher seine Turnhose herunterzog. Elias wollte zuerst eingreifen, es fiel ihm aber nicht schnell genug ein, wie, und jetzt... jetzt standen sie zu dritt um den Jungen herum und waren froh, dass sie ihm die Augen verbunden hatten.

Jedenfalls war Elias froh, denn sie standen alle drei mit offenem Mund da, und hätte der Junge sie so sehen können, er hätte wohl jeden Respekt verloren. Elias hatte ja vorher schon gut sehen können, dass der hochgewachsene Junge ausgesprochen fit und muskulös war, aber erst jetzt, wo sie seinen Körper komplett nackt sehen konnten, war dieses Kunstwerk überhaupt zu würdigen.

Selbst Elias, der mit Kunst nicht viel am Hut hatte, verspürte das dringende Bedürfnis, einen Marmorblock zu finden und eine Statue von diesem Körper zu meißeln. Einen perfekten Marmorblock bitteschön, denn alles andere wäre eine Frechheit dem Jungen gegenüber gewesen.

Der schmächtige Leon hatte sich natürlich als Erster gefangen und umkreiste jetzt lautlos und auf Zehenspitzen den immer noch zitternd dastehenden Jungen. Man hatte den Eindruck, dass er den Anblick mit allen Details in sich aufsaugte. Das lohnte sich aber auch wirklich. Elias, der hinter dem Jungen stand, hatte noch nie einen so schönen, muskulösen Rücken gesehen.

Die Schultern waren breit, aber nicht übertrieben, überhaupt hatte Elias nicht das Gefühl, einen Bodybuilder oder das Ergebnis von Arbeit im Fitnessstudio vor sich zu haben. Aber wie sonst bekommt man einen so schönen, harmonischen Körper? Diese kräftigen langen Beine, dieser runde, wunderschöne Knackarsch...

Elias musste sich wirklich beherrschen, nicht mit seinen Fingern die Muskelstränge auf dem Rücken des Jungen nachzuzeichnen. Er blickte in Leons rundes Gesicht, das wie erwartet ein glückliches Lächeln zeigte. Leon war viel stärker optisch geprägt als Elias, er genoss den Anblick sichtlich und Elias konnte beobachten, wie seine Augen über den nackten Körper des Jungen wanderten.

Aber Leon brauchte sich ja auch keine Gedanken darüber zu machen, was sie mit dem jungen Herkules hier anfangen sollten. Elias schon, aber auch er konnte einfach nicht anders, er ging leise um den Jungen herum, er wollte, nein er musste auch die Vorderseite anschauen. Die war ebenso sehenswert wie die Rückseite. Flache, harte, wohldefinierte Brustmuskeln, ein flacher Bauch, auf dem sich die darunterliegenden Muskeln deutlich abzeichneten, insgesamt gut, aber nicht übermäßig definiert, einfach harmonisch und -- schön.

Ein ganz klein wenig Körperbehaarung an den Unterarmen, der Schambereich war rasiert. Hier passte auch das Bild der klassischen Statue nicht mehr, denn die waren an dieser Stelle immer sehr klein. Das konnte man von dem Jungen nun wirklich nicht behaupten, er war ordentlich ausgestattet. Elias fiel auch dazu nicht mehr ein, als dass es sich ebenfalls in das harmonische Gesamtbild einfügte. Er fand es allerdings irgendwie schade, dass die Sporthose die Füße des Jungen bedeckte, denn er hätte auch deren Anblick im Zusammenspiel mit dem übrigen Körper gerne genossen.

Genug gegafft, Elias, lass dir was einfallen! Er blickte Julian an, hob sein linkes Bein und deutete auf seine Fußsohle. Julian nickte und verschwand im Wald. Elias nahm einen der Stricke, die er mitgebracht hatte. Er trat hinter den Jungen, packte dessen Handgelenke und führte ihn bis vor einen Baum, der die passende Größe hatte. Er berührte den Jungen mit seinem Fuß an der Kniekehle und der kniete sich wie gewünscht vor den Baum, woraufhin Elias ihm die Hände hinter dem Baumstamm fesselte.

So kniete der Junge jetzt nackt vor dem Baum, die Stirn gegen den Stamm gelehnt die Arme nach vorne gestreckt, als ob er den Baum umarmen wollte. Er zitterte immer noch. Er hat Angst, dachte Elias. Natürlich hat er das, das soll ja so sein, wir müssen ihn vertreiben, dass er dem Hof nicht noch einmal zu nahe kommt. Aber gleichzeitig hatte Elias den dringenden Wunsch, dem Jungen seinen Arm um die Schulter zu legen und ihn zu beruhigen, ihm zu sagen, dass alles in Ordnung war.

Bist du eigentlich verrückt geworden, Elias? Du hast doch gerade gespürt, wie kräftig diese Unterarme sind. Was, wenn das ein trainierter Judoka oder Karatekämpfer ist? Der Körperbau und die Muskeln würden auch dazu passen. Und die Hände, die du da gefesselt hast, die waren zwar gepflegt, aber waren da nicht leichte Schwielen zu sehen? Niklas hat dir doch beigebracht, dass man immer, wirklich immer vorsichtig sein muss. Als ob du das nicht selbst schon wusstest.

Aber nein, das Bild stimmte einfach nicht. Elias erinnerte sich daran, wie er auf dem Markt an dem Jungen vorbeigegangen war. Dessen Blick war freundlich und offen gewesen, eher ein wenig verzweifelt als sonst was. Und er hatte Elias auf die Füße gestarrt, ganz deutlich sogar. Er hatte sich auch nicht gewehrt, nicht einmal ansatzweise.

Da kam Julian mit einer Haselrute zurück, der er im Gehen die Zweige und Blätter abriss. Solange niemand nahe genug war, mithören zu können, beugte sich Elias zu dem Jungen hinunter und sagte leise in sein Ohr:

"Diesen Wald darf man nicht ohne Erlaubnis betreten, Junge. Du wirst jetzt Schläge mit der Rute auf Deine Fußsohlen bekommen, als Strafe und damit Du es nicht mehr vergisst. Mach Dir keine Sorgen, danach bringe ich Dich zum Waldrand und Du darfst gehen."

--

Diese Stimme! Sanft, leise und doch fest. Das musste der Junge vom Markt sein. Eine andere Stimme hatte eben den Namen "Elias" genannt. Und hatte diesen Elias um Anweisungen gefragt. Felix wusste, dass gerade Elias zu ihm gesprochen hatte. Er spürte, wie sein Zittern nachließ. Ja, Elias, wenn Du mich bestrafen musst, dann will ich das annehmen, schließlich bin ich selber schuld, man läuft nicht einfach abseits der Wege irgendwo herum.

Es war furchtbar gewesen, als sie ihm eben die Turnhose heruntergezogen hatten. Auch wenn seine Augen verbunden gewesen waren, hatte er ihre Blicke doch spüren können, denen er schutzlos ausgeliefert war. Und es war auch deswegen furchtbar gewesen, weil es eigentlich genau das war, was immer gefehlt hatte.

Als er hilflos und nackt dort im Wald gestanden hatte, da hatte er nicht mehr ignorieren können, dass er mehr als einfach nur pervers war. Aber wie sollte er es sonst beschreiben? Es war wieder wie ein Stück vom Paradies gewesen, ein Traum, wahr geworden, obwohl Felix nicht einmal gewusst hatte, dass er diesen Traum träumte.

Wenn da nur nicht diese furchtbare Unsicherheit gewesen wäre. Er wusste nicht, wer ihn überfallen hatte, auch nicht wie viele es waren. Er stellte sich vor, dass eine ganze Fußballmannschaft um ihn herumstand und sich über ihn lustig machte. Es war furchtbar gewesen.

Aber dann hatte er Elias Stimme gehört. Und er war sich auch sicher, dass es Elias war, der ihn an den Baum gefesselt hatte. Die Stimme, die mit der Stimme verbundene Vorstellung von dem Jungen auf dem Markt, das hatte ihn beruhigt.

--

Elias hatte bereits beschlossen, dass er den Jungen an den Schultern festhalten würde, während Julian ihm auf die Fußsohlen schlug. Er hatte Julian einmal streng angesehen, und der hatte gegrinst. Selbstverständlich würde er vorsichtig sein, er war ja kein blutiger Anfänger. Aber dadurch, dass Elias die Schultern des Jungen hielt, zwang er Julian regelrecht zur Vorsicht, und das war genau seine Absicht. Abgesehen davon, dass er so diese herrlichen Muskeln spüren durfte.

Der Junge hielt auch brav still, während die Rute auf seine Fußsohlen klatschte. Er zitterte auch nicht mehr. Dafür schaute Leon ihn beinahe flehend an. Elias nickte schließlich, und Julian, der den Blick natürlich ebenso bemerkt hatte, gab die Rute weiter. Wie kaum anders zu erwarten, schlug Leon deutlich weniger fest zu als Julian. Das war aber vielleicht auch besser so, dem Jungen würden seine Fußsohlen garantiert ordentlich weh tun.

Leon hörte auch von sich aus auf zu schlagen, als Elias gerade überlegte, dass es wohl bald genug sei. Er bedeutete Leon und Julian, sich in den Wald zurückzuziehen. Der Junge hatte ihn bereits gesehen, daher würde Elias ihn auch zum Waldrand zurückbringen.

Zu diesem Zweck löste er zunächst die Handfesseln und führte dann die Hände des Jungen auf dessen Rücken, was dieser ohne Widerstand geschehen ließ. Erst nachdem seine Hände wieder gefesselt waren, befreite Elias ihn von dem Knebel und der Augenbinde, ließ ihn aufstehen und führte ihn in Richtung Waldrand.

So gingen sie beide nebeneinander durch den Wald, langsam und fast wie im Traum. Sie wussten es noch nicht, aber ihr Traum war derselbe. Vielleicht ahnten sie es. Jedenfalls blickten sie beide immer wieder verstohlen auf den anderen und hofften, dass dieser das nicht merken würde. Elias, der einen halben Schritt hinter dem Jungen ging, konnte seinen Blick kaum von diesem herrlichen Körper losreißen. Und jetzt konnte er auch endlich in Ruhe die nackten Füße des Jungen betrachten, die dieser vorsichtig auf den Waldboden setzte.

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