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Der neue Chef

Geschichte Info
Junger Mann verliebt sich.
9.7k Wörter
4.68
107.7k
40
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Dies ist meine erste Geschichte. Wer aneinandergereihte Sexszenen erwartet, ist hier leider falsch. Für konstruktive Kritik oder Lob bin ich immer offen.

*

Es war Donnerstag, Thomas saß im Haus seiner Eltern alleine am Esstisch und hing seinen Gedanken nach. Er erinnerte sich an das letzte Mal, als er mit ihnen an diesem Tisch gemeinsam gefrühstückt hatte. Das würde nie wieder passieren. Sie flogen vor drei Tagen mit dem Firmenjet in die Schweiz. Ihnen gehörte eine große Metallbaufirma und mussten wegen einem Großauftrag zu einem Meeting. Doch auf halbem Wege kamen sie in ein Unwetter und stürzten ab.

Thomas hatte vor einem Jahr sein Studium abgeschlossen und arbeitete seit dem im Ausland bei einer Firma, um Erfahrung zu sammeln, bevor er in die Firma mit einsteigen würde. Doch nun musste er zurück und das Erbe antreten. Geknickt saß er in Gedanken da, als es an der Tür klingelte. Das Hausmädchen öffnete und führte einen Mann ins Esszimmer. Es war Herbert, der beste Freund und die rechte Hand seines Vaters. Er trat an Thomas heran, der wieder die Tränen in den Augen stehen hatte, und nahm ihn in den Arm um ihn zu trösten. Herbert kannte Thomas seit seiner Geburt und war so was wie ein Onkel für ihn.

„Können wir los? Der Notar wartet." Thomas nickte und so stiegen sie vor dem Haus in die Limousine, die sie zum Notar brachte. Nach dem der ganze Schriftkram erledigt war fuhren sie noch in einen Club und bestellten sich einen Whiskey. Bedächtig tranken sie ihn, jeder seinen Gedanken nachhängend. Als der zweite Whiskey kam, brach Thomas die Stille. „Herbert, ich werde morgen gegen 9 Uhr in der Firma sein." Dieser schaute Thomas an und meinte „Wir haben in 10 Tagen Weihnachten, es würde reichen, wenn Du im neuen Jahr anfängst."

„Nein, ich werde morgen anfangen, ich bin um jede Ablenkung froh."

Herbert nickte verstehend. Nach dem zweiten Whiskey fuhren die beiden heimwärts, die Limousine brachte erst Thomas, dann Herbert nach Hause. Es wurde eine unruhige Nacht für Thomas, er fand nicht viel Schlaf. So war er bereits um 08:30 Uhr in der Firma. Am Empfang sagte er, dass er von Herrn Herbert Bungter erwartet würde. Nach kurzer Rücksprache konnte er das Tor passieren und machte sich auf den Weg zum Bürotrakt. Er war schon lange nicht mehr hier, bestimmt 10 Jahre nicht mehr, aber grob wusste er noch wo er lang musste. Als er das Gebäude betrat, fuhr er mit dem Aufzug in die vorletzte Etage, wo die Buchführung und Herberts Büro war. Er verließ den Aufzug und musste durch die Buchhaltung um zu Herberts Büro zu gelangen. Bevor er in einem Gang um die Ecke bog, blieb er wie angewurzelt stehen, einige Mitarbeiter unterhielten sich über den neuen Chef und so wie es sich anhörte, kam er dabei nicht gut weg . Er hörte Begriffe wie arrogantes Arschloch, eingebildeter Lackaffe, Schnösel, oder Weiberheld. Wut baute sich in ihm auf, wie konnten sie so über ihn urteilen, obwohl niemand von denen ihn kannte? Er schoss um die Ecke um sie zur Rede zu stellen, doch plötzlich blickte er in ein paar grüne Augen, die zu einem wunderschönen Gesicht gehörten, welches von braunen Haaren eingerahmt war. Seine Wut war mit einem Mal völlig verraucht. Eine Stimme drang an sein Ohr „Guten Tag junger Mann, wo wollen Sie denn so schnellen Schrittes hin?" Er blickte in die Richtung aus der die Stimme kam und erblickte eine ältere, aber sehr elegante Frau, Anfang der Fünfziger. „Herr Bungter erwartet mich und ich suche sein Büro" entgegnete er. Mit dem Arm den Gang entlang zeigend sagte sie „Den Flur entlang, letztes Büro auf der rechten Seite." „Danke" Bevor er sich auf den Weg machte, schaute er noch einmal in die Augen die ihn so verzaubert hatten. Fieberhaft suchte er nach einer Lösung, diese Frau wieder zu sehen. Nach dem Gehörten eben gerade, brauchte er sich nicht als Thomas Wegener bei ihr vorzustellen. Als er an Herberts Bürotür ankam, kam ihm eine Idee. Er klopfte an und trat ein. Herbert begrüßte ihn und sie setzten sich in die Sessel die in einer Ecke des Büros standen.

„Herbert, Du sagtest doch, das ich erst Anfang nächsten Jahres hier übernehmen bräuchte, oder?"

„Ja, stimmt, bis dahin kommen wir klar."

„Ok, bis dahin möchte ich in der Buchhaltung arbeiten, aber keiner soll meinen richtigen Namen kennen."

Herbert schaute ihn abwägend an, „Was willst Du damit bezwecken?"

„Ich möchte gerne die Leute kennen lernen, ohne ihre Vorbehalte gegen mich."

„Du hast also mitbekommen was für Gerüchte über Dich hier im Umlauf sind?"

„Ja, ich habe es eben durch Zufall mitbekommen. Aber so könnte ich sie vom Gegenteil überzeugen."

Sie sprachen noch kurz darüber, wie sie es einfädeln konnten und gingen dann zum Büro des Personalchefs, wo Herbert ihn als Bernd Schmidt vorstellte. Er sagte dem Personalchef noch, dass er hier in der Buchhaltung zur Probe arbeiten soll und verabschiedete sich dann. Der Personalchef begrüßte ihn und die beiden unterhielten sich, bevor er Thomas zu seinem neuen Arbeitsbereich führte. Als sie das Großraumbüro betraten, schauten alle auf und Thomas wurde vorgestellt. Die ältere, elegante Dame, die er schon auf dem Flur gesehen hatte, nahm sich seiner an. „Hallo, ich bin Ute. Wir nennen uns hier alle beim Vornamen, ich hoffe das ist kein Problem für dich."

„Hallo, nein, das ist in Ordnung." Ute führte ihn zu einem freien Schreibtisch und erklärte ihm, was sie hier alles zu tun hätten. Unter anderem war auch die Postverteilung eine Aufgabe, die Thomas nun übernahm. Er freute sich, da er so, ohne aufzufallen, im Betrieb herum kam. Die junge Frau, die ihm gegenüber saß fing an zu grinsen. Thomas fragte sie, was denn so lustig ist. Sie sagte ihm, dass nichts lustig sei, aber sie sich freue, dass sie jetzt nicht mehr die Post verteilen muss. Und so vergingen die Tage sehr schnell für Thomas, er lebte sich schnell ein und ihm machte die Arbeit Spaß, was auch an den Kollegen lag, speziell seine Kollegin, die ihm gegenüber saß, Nadine. Auch sie schaute sich ihn genauer an, da er ein sehr hübscher, junger Mann war, wie sie meinte. Thomas hatte kurze dunkelblonde Haare, blaue Augen, ein nettes Gesicht und sein Körper war durch die regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio gut in Form. Sie seufzte und dachte „Das wäre ein Mann in den ich mich verlieben könnte, aber wenn er mitbekommt das ich eine Tochter habe, dann sucht er bestimmt genau wie die anderen das Weite." Und so unternahm sie nichts um ihn vielleicht ein wenig näher kennen zu lernen.

Thomas waren ihre Blicke nicht verborgen geblieben und so fragte er sie, was sie so am Wochenende vorhat. Nadine antwortete „Nichts besonderes, ich werde wohl das ganze Wochenende zu Hause sein." Sie sagte ihm aber nicht dass das daran lag, dass sie sich um ihre Tochter kümmern muss. „Darf ich Dich morgen Abend zum Essen einladen? Ich wollte mal den neuen Italiener in der Innenstadt ausprobieren." Nadine schaute ihn überrascht an, natürlich würde sie gerne mit ihm essen gehen, aber sie musste erst schauen, dass sie ihre Tochter untergebracht bekommt. Ihre Eltern würden sie bestimmt für einen Abend nehmen und so sagte sie zu. „Super, dann komme ich dich um 19 Uhr abholen, wenn Du mir deine Adresse verrätst." Nadine lächelte, nahm einen Zettel, schrieb ihre Adresse auf und reichte ihn Thomas. Nun wurde es Zeit für Thomas Postrunde und so mussten sie ihre Unterhaltung unterbrechen. Als Thomas aus dem Raum war, nahm sie ihr Handy und rief ihre Eltern an, die ihr zusagten die Kleine zu nehmen, aber nur bis 23 Uhr, da sie am nächsten Morgen früh raus müssten. Na besser als nichts dachte sie sich und beendete das Gespräch, als plötzlich Ute neben ihr stand. „Er ist süß, ich wünsche Dir viel Spaß morgen, aber wenn ich Dir einen Rat geben darf, sag ihm früh genug, dass Du nicht alleine bist. Offenheit zahlt sich immer aus." Sie zwinkerte Nadine zu und verschwand.

Thomas war inzwischen in der Werkhalle angekommen und hatte heute auch Post für den Meister. Er fragte einen Arbeiter, wo er ihn finden würde und wurde zu einer Bude geschickt, wo er sein Büro hatte. Thomas klopfte an und trat ein, sofort stockte ihm der Atem, dort saß der Meister und das war kein anderer als Horst, ein alter Bekannter seines Vaters. Horst sah ihn an „Thomas, was machst Du denn hier? Seit wann verteilt der Chef persönlich die Post?" Thomas erzählte ihm die ganze Geschichte und Horst versprach, keinem was zu sagen. Da seine Postrunde nun beendet war, ging er wieder zurück ins Büro und erledigte die restlichen Arbeiten. Als es 14 Uhr war, verabschiedeten sich alle und gingen ins wohlverdiente Wochenende. Nadine kam auf Thomas zu. „Bis morgen Abend?" „Ja, ich komme dich um 19 Uhr abholen" bestätigte Thomas. Nadine lächelte ihn an „Ich freue mich schon, bis morgen." Auch Thomas ging nach Hause und setzte sich ins Wohnzimmer. Auf einmal schreckte er hoch, mit welchem Auto solle er sie denn abholen? Er kann ja schlecht mit der Limousine oder dem Sportwagen vorfahren, das fällt auf. Er rief Herbert an, erzählte ihm von seinem Problem und fragte, ob er eine Lösung wüsste. Herbert lachte als er das hörte, hatte aber auch direkt eine Lösung parat. „Du kannst den Wagen meiner Frau nehmen, der ist unverfänglich." Und so machte sich Thomas am Samstagnachmittag auf den Weg zu Herbert, um das Auto abzuholen. Wieder zu Hause begann er sich fertig zu machen, duschen, rasieren und anziehen.

Um Punkt 19 Uhr stand er an der Adresse, die Nadine ihm aufgeschrieben hatte. Sie kam aus der Tür und Thomas staunte. Sie hatte einen kurzen Rock mit weißer Bluse an, hochhackige Schuhe und die Haare hochgesteckt. Sie sah einfach traumhaft aus. Sie fuhren zu dem neuen Restaurant und wurden zu dem reservierten Tisch geführt. Nachdem die Getränke und das Essen bestellt waren, entstand eine angeregte Unterhaltung, die dann auf dem Thema Firma auskam. Nadine erzählte Thomas, dass der alte Chef gestorben war und nun sein Sohn das Unternehmen führen würde. Er soll ein hochnäsiger und arroganter Mensch sein, zwar hat ihn bisher keiner gesehen, aber einige kannten wohl Personen, die ihn kannten. Thomas hatte ja schon die Einstellung der Arbeiter mitbekommen, ihn packte nun der Ehrgeiz, er würde ihnen zeigen dass er nicht so ist, wenn er seinen Posten als Chef einnahm.

Dann kam das Essen, welches sehr gut war. Nach dem Essen plauderten sie lustig miteinander, bis es 22 Uhr wurde. Nadines Gesicht trübte sich, was Thomas sofort auffiel. „Was ist los mit Dir? Habe ich was Falsches gesagt?" „Nein, aber ich muss Dir was sagen. Ich habe heute leider nur bis 23 Uhr Zeit, dann muss ich nach Hause." „Wartet jemand zu Hause auf Dich?" fragte Thomas. Nadine nickte. Thomas sackte in sich zusammen, hatte er doch endlich ein nettes Mädchen gefunden und dann war sie vergeben, dachte er. Nadine sprach weiter „Es ist nicht so wie Du denkst, ich habe keinen Partner, der auf mich wartet." Thomas sah sie an und stutzte. „Ich habe eine Tochter und meine Eltern können leider nicht so lange auf sie aufpassen heute." Nadine senkte den Kopf und konnte so nicht den erleichterten Gesichtsausdruck von Thomas sehen. „Ich hätte Dir das schon früher sagen müssen und würde es auch verstehen, wenn das hier unsere einzige Verabredung bleiben würde." Tränen traten in ihre Augen. Thomas stand auf und Nadine dachte er würde jetzt gehen. Doch er ging um den Tisch, setzte sich neben sie, nahm ein Taschentuch und fing an die Tränen aus den Augen zu wischen. Nadine sah in verdutzt an, mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. „Das ist doch nicht schlimm. Wenn Du magst, dann halten wir nachher an einer Tankstelle an, holen noch eine Flasche Wein und setzen unsere Unterhaltung bei Dir zu Hause fort. Vorausgesetzt Du hast Lust dazu." Wieder traten Tränen in ihre Augen, aber diesmal aus Freude. Sie nickte, „Sehr gerne. Macht Dir das denn nichts aus, das ich eine Tochter habe?" „Nein, ich habe Kinder sehr gerne."

Thomas bezahlte und sie machten sich wie besprochen auf den Weg zu ihrer Wohnung, mit Zwischenstopp an der Tankstelle. In der Wohnung angekommen stellte Nadine ihn als ihren neuen Kollegen bei ihren Eltern vor. Nadines Vater grübelte, an irgendjemanden erinnerte ihn dieses Gesicht, aber er kam nicht drauf. Nach einem kurzen Gespräch verabschiedeten sich die Eltern und Nadine verschwand im Kinderzimmer, um nach der schlafenden Tochter zu schauen. Zurück im Wohnzimmer machten sie es sich dann auf dem Sofa gemütlich und setzten ihre Unterhaltung fort. Nadine erzählte auch von dem Vater des Kindes, der noch vor der Geburt das Weite gesucht hatte und sie nun alleine mit ihrer 4jährigen Tochter sei. Auch erzählte sie, dass sie seit zwei Jahren in der Firma arbeiten würde, jeweils mit einem Jahresvertrag. Bei der nächsten Verlängerung, würde der Vertrag in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übergehen. Den Termin beim Personalchef hätte sie kommenden Dienstag und sie hoffe das sie dann fest übernommen wird, da sie den Job dringend braucht um auch weiter mit ihrer Tochter über die Runden zu kommen.

Als Thomas auf die Uhr schaute war es bereits halb drei. Er sagte, dass er sich jetzt verabschieden würde und man sich Montag in der Firma sehen würde. Zum Abschied gab Nadine ihm einen Kuss auf die Wange „Danke für den schönen Abend, das hatte ich schon lange nicht mehr." Thomas sah sie an und entgegnete „Kein Problem, jeder Zeit wieder." Er ging in die kalte Dezembernacht hinaus und fuhr nach Hause. Lange konnte er nicht einschlafen, dachte dauernd an Nadine, hatte er sich verliebt?

Am Montag sah er sie im Büro wieder und konnte sich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren, dauernd musste er zu ihr herüberschauen. Als er dann auf seine Postrunde ging trat Ute an den Schreibtisch von Nadine heran. „Und? Wie ist es Samstag gelaufen?" „Es war richtig schön, wir haben uns gut unterhalten."

„Mehr nicht? Nur unterhalten?"

„Mehr nicht! Er ist richtig nett, ihn könnte ich mir als Partner vorstellen."

„Das ist doch super, hast Du ihm von deiner Tochter erzählt?"

„Ja, das habe ich und er war überhaupt nicht abweisend, im Gegenteil."

„Dann wünsche ich Dir viel Glück bei ihm. Den würde ich auch nehmen wenn ich 20 Jahre jünger wäre." sagte Ute mit einem Zwinkern.

So ging der Montag auch zu Ende, man redete miteinander, aber mehr passierte nicht. Dienstag konnte man Nadine anmerken, dass sie nervös war, stand doch das Gespräch mit dem Personalchef an. Gegen 10 Uhr ging sie dann dort hin. Als sie nach 30 Minuten zurückkam, war sie bitterlich am weinen, ihr Vertrag wurde nicht verlängert. Thomas versuchte sie zu trösten, während sie dauernd stammelte, wie es weiter gehen sollte, sie bräuchte doch den Job um mit ihrer Tochter über die Runden zu kommen. Thomas bekam Wut auf die Personalpolitik dieses Unternehmens. Aber Moment, das war doch sein Unternehmen und nun bekam er auch noch ein schlechtes Gewissen. Mit den Worten „Ich muss mal eben raus" stürmte er aus dem Büro, direkt und ohne anzuklopfen in das Büro des Personalchefs. Der schaute auf und sah einen wütenden Thomas da stehen. „Was kann ich für sie tun Herr Schmidt?"

Thomas legte los: „Was für eine bescheuerte Personalpolitik verfolgen Sie hier eigentlich? Wieso werden Jahresverträge gemacht? Da müssen ja die Mitarbeiter Angst um ihren Job haben und ängstliche Mitarbeiter sind nicht gut! Das muss geändert werden!"

Der Personalchef war überrascht, blieb aber zunächst ruhig. „Ach, sie sprechen von Frau Schröder. Nun, so ist das nun mal hier, wir machen fast nur Jahresverträge."

Thomas platzte der Kragen: „Das wird sofort geändert!"

Der Personalchef wurde nun auch lauter: „Was fällt Ihnen ein so mit mir zu sprechen? Verlassen Sie dieses Büro, verlassen Sie diese Firma, Sie sind entlassen!"

In dem Moment kam Herbert rein, angezogen durch den Lärm in dem Büro. Er bekam das letzte mit und sagte: „Thomas, lass mich das machen." Der Personalchef schaute verwirrt, Thomas?, der heißt doch Bernd Schmidt. Herbert erklärte ihm alles und stellte ihm somit seinen neuen Chef vor. Reichlich verwirrt stand er da. Thomas fand als erster von den beiden wieder das Wort: „Ok, fangen wir nochmal von vorne an, war ja auch von mir nicht die feine Art. Ich möchte dass die Personalpolitik geändert wird, ich bin kein Freund von Zeitverträgen. Die Leute, die was taugen sollen feste Verträge bekommen. Hat mein Vater denn nie was dazu gesagt?"

„Nein, Ihr Vater hat sich da komplett rausgehalten und wir haben es so gemacht, wie wir es für richtig hielten."

„Ok, aber das wird jetzt geändert. Zudem möchte ich Sie bitten meine Identität nicht preiszugeben. Ich werde offiziell in zwei Wochen, zum neuen Jahr meinen Posten antreten."

Der Personalchef schaute Thomas an und sagte. „Aber natürlich, wenn Sie das so wünschen. Sollen wir dann bei Frau Schröder anfangen mit den festen Verträgen?"

„Ja, bitte!" entgegnete Thomas und verschwand aus dem Büro Richtung seines Arbeitsplatzes. Dort war Nadine immer noch am weinen, Ute stand bei ihr und versuchte sie zu trösten. In dem Moment läutete bei Nadine das Telefon. Ute ging ran, da Nadine nicht reden konnte. Als sie auflegte sagte sie zu Nadine „Du sollst nochmal ins Personalbüro kommen." Doch Nadine entgegnete „Da gehe ich nicht mehr hin, ich verschwinde jetzt." Thomas bekam Panik, nein, sie musste dort hin und er versuchte sie zu überzeugen. „Geh bitte nochmal hin, vielleicht ist es ja was wichtiges, bitte!"

Nadine schaute ihn an und überlegte. „Ok, aber dann bin ich weg hier." Also begab sich Nadine in das Büro des Personalchefs. Als sie nach einer halben Stunde zurückkam, war ihr Gesicht nicht mehr so verheult, sondern große Verwunderung lag auf Ihrem Gesicht. Ute kam sofort zu ihr und wollte wissen was es noch gab. Nadine reichte ihr einige Papiere und Ute staunte als sie obendrüber Arbeitsvertrag las. „Wie kommt das denn auf einmal, ich dachte die wollten Dir keinen Festvertrag geben." „Ich weiß es auch nicht, der Personalchef sagte nur, dass sich innerhalb der letzten halben Stunde etwas an der Personalpolitik geändert habe und ich deswegen doch einen Vertrag bekomme." Ute schaute zu Thomas rüber, der grinsend auf seinem Stuhl saß, irgendwas kam ihr komisch vor. Thomas kam nun auch zu Nadine und beglückwünschte sie zu dem Vertrag. Langsam kam Nadine zu sich und freute sich so über den Vertrag, dass sie wieder anfing zu weinen. „Das müssen wir feiern, darf ich dich heute nochmal zum Essen einladen?" „Das geht nicht, ich habe keinen für meine Kleine."

„Egal, dann nehmen wir sie mit."

„Du kannst mich doch nicht schon wieder einladen, Du brauchst doch auch Dein Geld. Ich mache Dir einen anderen Vorschlag, ich koche was Leckeres bei mir zu Hause und Du bringst den Wein mit." Thomas war einverstanden. „Ok, wann soll ich da sein?" „Ich muss meine Tochter um 18 Uhr vom Ballett abholen, sagen wir so gegen 18:30 Uhr?" Thomas nickte und freute sich schon auf den Abend. Zu Hause angekommen überlegte er, wie er hinkommen sollte, er konnte ja nicht wieder den Wagen von Herberts Frau ausleihen. So entschied er sich mit dem Sportwagen zu fahren und in einer Seitenstraße zu parken, sodass Nadine den Wagen nicht sah. Dort war auch ein Lebensmittelgeschäft, wo er den Wein holen konnte. Gesagt, getan. Gegen 18 Uhr parkte er in der Seitenstraße und ging noch den Wein holen. Als er das Geschäft verlies sah er an dem angrenzenden Spielwarengeschäft Nadine mit Ihrer Tochter stehen. Die Tochter war genau so hübsch wie die Mutter. Er näherte sich den Beiden und bekam mit, dass sich die Kleine vom Weihnachtsmann das große Puppenhaus wünschte. Nadine entgegnete Ihr, das der Weihnachtsmann das wohl dieses Jahr nicht mehr schafft und sie mal abwarten sollte was er so bringt. Enttäuschung machte sich auf dem Gesicht der Kleinen breit. Und auch bei Nadine konnte man ein wenig Traurigkeit sehen, dass sie ihrer Tochter diesen Wunsch nicht erfüllen konnte, aber soviel Geld hatte sie nicht über. Die beiden wendeten sich ab und gingen Richtung Wohnung.

Thomas blieb noch stehen und ging dann in das Geschäft rein. Dort erwarb er das Puppenhaus, komplett mit Einrichtung und einigen Puppen dabei. Er ließ es am nächsten Tag zu sich nach Hause liefern, da er ja mit dem Sportwagen da war und das nicht alles da rein passte. Dann ging er zu seiner Verabredung mit Nadine. Er läutete und als die Tür aufging stand Nadines Tochter vor Ihm. „Hallo, ich bin der Bernd, ich bin mit Deiner Mutter verabredet." Die Kleine schaute ihn an und meinte „Bist Du Mamas neuer Freund?" Nadine kam aus der Küche gestürmt, „NINA! Bernd ist ein Kollege von mir und ich habe ihn zum Essen eingeladen." Thomas lachte, beugte sich zu der Kleinen runter und flüsterte ihr was ins Ohr. Diese fing an zu lächeln und nickte. Nadine sah Thomas an und fragte was er ihr gesagt hätte. „Das ist ein Geheimnis zwischen uns Beiden" meinte Thomas grinsend, was Nadine nicht wirklich befriedigte.