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Der Pornograf III - 07

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Später ging ich mit Kim auf ihr Zimmer. Als wir später ins große Bett zurückkamen, legte ich meine Hand auf den Bauch von Lis, fühlte meine Kinder Fußball da drin spielen. Lis schlief völlig ruhig in meinem Arm auf der einen Seite. Kim lag ebenfalls ruhig atmend auf der anderen Seite. Meine Familie war komplett und ich schlief, ebenfalls zufrieden, ein. Kann es etwas Schöneres geben, als eine große glückliche Familie? Ich glaube nicht.

Lothar und Pop paukten am Morgen Theorie. Ich war ganz normaler Hörer. Dann gab es eine Stunde, die Lis gestaltete. Sie hielt ihre große Rede (die von Bali, inzwischen ausgefeilt und zehnmal verbessert). Kim gab dann auch noch ihren Senf dazu. Bevor alles zum Mittagessen verschwand, teilte ich die Studenten in drei Gruppen ein. Gestern, das war einfach zu viel Volk um einen Knochen.

Die erste Gruppe waren Models auf freiwilliger Basis. Auch drei Herren dabei. Die zweite Gruppe (die Besten von gestern), sollten im Garten mit der ersten Hälfte der Models üben. Die dritte Gruppe sollte, mit den anderen Models und mir, noch einmal eine Einweisung bekommen. Es gibt halt immer Spätzünder. Diese Regelung hatte ich mit den Herren Professoren besprochen. Sie sollte, mit täglicher Neuwahl, beibehalten werden. Das gab jedem eine Chance, auf allen Gebieten, denn sie waren ja Model und Fotograf in einem. Das gab jedem aber auch das Gespür, wie sich ein Model fühlt. Hoffte ich.

Die Studenten fanden es gut. Sie fanden unter sich heraus, wer Mist baut, wird verurteilt, am nächsten Tag ein Nacktmodel zu sein. Mir war es egal. Gespannt war ich, was passiert, wenn der erste Mann nackt agieren soll. Mein Team hat Erfahrung genug damit. Wir würden sicher steife Glieder sehen - nicht nur Arme und Beine.

Kim fragte: „Ob sich da wohl einer traut, mal so richtig nahe dran zu gehen? Du solltest sie mal wurschteln lassen. Unbeobachtet.“ Ich ließ wurschteln und übte mit dem Rest.

Die Studentenmodels waren nicht schlecht. Sie trauten sich auch, nachdem ich Pop und Lothar verjagt hatte. Sie sahen es ein, ein alter Professor hat da nichts zu suchen. Bei professionellen Models, versprach ich ihnen, könnten sie gerne wieder dabei sein, auch mal selbst eine Kamera in die Hand nehmen und fotografieren.

Bei der Abendbesprechung zeigte sich, dass nur zwei Damen nicht das richtige Händchen hatten. Ich war, zusammen mit den Profs, neugierig. Schnell hatte ich raus, dass eine davon, einfach eine neue Brille brauchte. Luise sollte mit ihr am nächsten Tag in die Stadt. Eine Brille musste her. Wir wollten es ihr erst mal vorlegen. Studenten ...

Die Zweite hatte ein anderes Problem, sie war so blöd erzogen, dass Nacktheit unziemlich ist. Sie hatte nicht den Nerv dazu, genau hinzusehen. Ich fragte mich, warum ist sie dann überhaupt da? Sie wusste doch, um was es ging; nämlich Nacktfotos.

„Wie kommst du darauf?“ Wollte Lothar wissen.

„Das ist doch klar. Die Bilder von bekleideten Models sind gut. Blitzt ein Busen, lugt ein Schamhaar, dann ist Schluss. Unscharf und außerhalb der Bildmitte. Ich denke, ihr Profs, da ist euere Weisheit am Ende. Ich habe Gerlinde zur Cocktailstunde gebeten. Es wäre gelacht, wenn wir das nicht auch in den Griff bekommen werden.“

Lothar war offensichtlich verwirrt. Pornografie steht halt, normalerweise, nicht im Lehrplan. Pop kannte mich da eher.

Gerlinde kam. Eine wirklich gut aussehende Blondine. Sie wollte nur Saft zum Trinken und war sichtlich gehemmt. Sie wusste sehr wohl, dass etwas mit ihr nicht stimmte.

Ich hatte Lis informiert. „Du hattest auch heute wohl ein paar Probleme beim Shooting?“, sagte diese, ganz harmlos, zu ihr.

„Ja ... ich weiß nicht ... ich habe die Fotos von Paul gesehen. Ich denke, ich weiß schon, was los ist, aber dann ... so einfach vor mir ... eine nackte Frau ... gar ein nackter Mann ... puh. Ich glaube ich bringe das nicht. Ich hätte es nicht gedacht, aber meine Erziehung ...“

„Du bist nicht die Einzige, keine Sorgen. Die Anderen haben es nur geschickt vertuscht“, tröstete ich. „Vor Jahren hatten wir ein ähnliches Problem, mit einem durchaus willigen Model. Wir haben es gelöst. Ich werde dir auch gleich sagen, wie. Zuerst aber Folgendes, Lis, meine Frau, hat es schon heute Morgen deutlich gesagt: Ein Fotograf darf sich auf keinen Fall seinen Models körperlich nähern. Nie, niemals. Und wenn es noch so fleht, weil es geil durch die eigene Darstellung wurde. Wenn trotzdem, da plädiere ich dafür, dann sollte er aus der Innung verbannt werden. Ich empfinde das als eine ganz schlimme Art der Vergewaltigung, weil das Opfer praktisch wehrlos ist. Da sich alle daran halten werden, kann dir als Model also nichts geschehen. Können wir uns darauf einigen, Gerlinde? Denn Model musst natürlich auch du spielen.“

„Puh, soweit habe ich noch nicht einmal gedacht. Aber ja, ganz uneingeschränkt ja.“

Pop und Lothar schmunzelten im Hintergrund.

„Nun, ich vermute du hast wenig Erfahrung mit Männern und Frauen. Deine Erziehung schlägt durch, voll schwäbisch. Ich würde mich nicht wundern, wenn du noch gestrickte Unterwäsche trägst.“

„Gehäkelte“, lachte sie jetzt. „Quatsch. So rückständig sind wir, auf der Schwäbischen Alp, auch nicht mehr.“

„Wie alt bist du?“

„Vierundzwanzig.“

„Jungfrau?“

„Natürlich.“ Sie errötete.

„Verzeih mir, ich erscheine frech, aber ich kenne mich gut mit Jungfrauen aus. Hast du je mit einem Mann frivole Spiele getrieben?“

„Bist du verrückt? Ich habe nicht einmal einen Mann geküsst.“

„Du Ärmste“, konnte sich Lis nicht verkneifen, zu sagen.

„Dann haben wir zwei Möglichkeiten“, konstatierte ich. „Du fliegst Heim oder gibst dir selbst eine Chance.“

„Und wie soll die aussehen?“ Es klang kläglich.

„Ganz einfach. Wie bei dem Model damals, ist es für morgen angesagt, dass wir alle im Pool baden. Nackt. Es gibt Ringelpiez ohne Anfassen. Wer es doch tut, der wird sofort nach Hause geschickt und vorher von allen verprügelt. Ich werde bitten, dass gucken erwünscht ist. Ein Fotograf sollte wissen, was für Motive da überhaupt sind.“

„Du meinst, ich sollte selbst auch?“ Gerlinde wurde wieder rot.

Kim ging zu ihr hin und gab ihr einen Kuss. „Gerlinde, das schlimmste für eine Frau ist es, nicht geliebt zu werden. Ob von einem Mann oder einer Frau - wen schert es. Wir zwei werden morgen, nach dem Baden, allen eine Show bieten, die den Herren den letzten Furz aus dem Arsch treibt. Du wirst dich befreit fühlen und immer noch eine Jungfrau sein. Hab keine Angst. Ich fresse dich nicht, und dein Gott hat nichts dagegen. Ich habe das Buch der Bücher gelesen.“

„Du meinst wirklich ...“

„Ohne Zweifel. Du wirst eine prima Fotografin. Paul hat das mit Sicherheit bereits erkannt; vor allem deswegen kümmert er sich um dein Wohlergehen. Glaube mir, ich kenne ihn“, bestätigte Kim.

Am nächsten Tag, nach den Vorlesungen am Morgen, verkündigte ich das Nacktbaden für alle. Ich verbot Kameras, bat aber darum, dass geschaut werden solle. Die Professoren waren ausgesperrt, Lis und Kim kamen mit. Zu meiner Verblüffung, Sara auch. Mom, es musste mal wieder diese Beatrix Mai sein, kam später auch an den Pool. In einem sehr gewagten Tanga und einem Tattoo von Kim. Sie übersah uns völlig und nahm ohne Scheu ihr Oberteil ab.

Es wirkte. Gerlinde kam zu mir angeschwommen und meinte: „Die Frauen sehen aus wie ich. Die Männer sind auch nicht anders als in meiner Fantasie. Bin ich unhübsch? Keiner starrt mich an.“

„Unhübsch? Du? Ich würde eher sagen begehrlich. Sehr gute Figur, hübsche Brüste. Heute Mittag bist du Model. Reiß dich zusammen. Alle wollen ein gutes Foto von einem guten Model. Nun, die Männer vielleicht mehr. Das ist aber wohl der Sinn der Natur. Bitte spreche mit Lis und Kim. Die sind da viel kompetenter als ich.

Beim Mittagessen fehlte Kim. „Sie isst heute bei den Studenten“, erklärte mir Lis. Ich ahnte irgendwas Schlimmes.

Für den Mittag war wieder eine Vorführung geplant. Ich wollte demonstrieren, wie ein gutes Model sich zu bewegen hat, und was der Fotograf tun kann, um ein schlechtes Model auf Trab zu bringen. Dann gab es noch ein heikles Thema: Wie gehe ich mit der Nacktheit um. Es versprach, lustig zu werden.

Um Zwei ging es auf der Schattenseite des Pools weiter. „Nun, meine Damen und Herren, ich sehe, dass unser morgendliches Bad Wirkung zeigt. Es ist eigentlich unglaublich wie schnell der Mensch sich an das Nacktsein gewöhnt. Zurück zur Natur! Ich sah heute Morgen zwar zwei versteckte Erektionen, ich denke einige Damen hatten auch gewisse Probleme, bei ihnen sieht man es ja nicht. Aber schon nach einer Viertelstunde konnte man erkennen, dass Ruhe war. Ich freue mich besonders, dass sie alle bereit waren sich sehen zu lassen und selbst zu sehen.“

Ich referierte über das Thema und dann über das korrekte Verhalten den Models gegenüber. Pop war dabei – es ist sein Fachgebiet.

„Jens, du wolltest etwas sagen?“

„Und was kann man dem Model zumuten? Sie oder er ist ja der Hauptleidtragende.“

„Richtig Jens. Die Frage stellt sich aber nicht. Ein Model soll immer nur tun, zu was es bereit ist. Zwang darf keiner ausgeübt werden. Glaubt mir, Zwang erkennt man auf den Bildern. Notfalls muss halt ein anderes Model her. Es findet sich immer eines, welches das tut, was man möchte. Noch eine Frage?“

„Ja, ist es erlaubt ein Model anzufassen, nur um es in die rechte Position zu bringen?“ Wollte Gerd wissen.

„Es sollte vermieden werden, Gerd, verbal ist das viel besser. Noch besser ist es vorzuturnen, wie ich dazu sage. Bedenkt, es sollen dynamische Bilder werden, wo man meint, die Haare fliegen und den Busen schwingen zu sehen. Im Gegensatz zum statischen Bild darf da schon einmal eine Unschärfe, durch die Bewegung, sein. Das verstärkt sogar den Eindruck der Bewegung. Es ist die Kunst des Fotografen, durch eigene Bewegung, der des Models zu folgen und so das richtige Motiv zu finden. Schlechte Models müssen sich halt öfters in Position drehen und der Fotograf ebenfalls. Und nun kommt wieder Praxis. Kim stellt sich dankenswert noch einmal als Model zur Verfügung. Wir wollten das mit der Bewegung einmal deutlich hervorheben.“

Kim machte es wunderbar. Mit den gleitenden Bewegungen einer Schlange, bot sie zuerst einen Striptease, immer bedacht sich mir, dem Fotografen darzubieten. Danach das Gleiche noch mal, mit abrupten Bewegungen und unerwarteten Seitwärtsdrehungen um dann zum Abschluss noch die extrem Scheue darzustellen, die prinzipiell und immer alles Wichtige nur abgewandt vom Fotografen zeigte.

Danach wurde in Dreiergruppen geübt. Zu meiner Freude hatten inzwischen alle den Dreh raus. Bei über der Hälfte der Bilder war jetzt zumindest erkennbar, was es darstellen sollte.

Danach wollte ich vorführen, wie man mit zwei Models gleichzeitig umgeht. Während ich die Theorie erläuterte, ging Kim sich umziehen und ein zweites Model holen, wie sie sagte. Und dann kam sie wieder ... mit Gerlinde. Sie hatte schon in der Mittagspause die reizlose Frisur von Gerlinde zu Wellen aufgekämmt und die junge Frau war ganz supertoll geschminkt.

Gerlinde war maßlos aufgeregt, das sah ich sofort. Kim flüsterte auf sie ein, und dann führten sie uns eine gekonnte Lesbenszene vor, bei der sie am Schluss beide nackt waren, obwohl eigentlich nichts geschah. Ich konnte mit ihnen demonstrieren, wie man mit zwei Personen umgehen muss, um jedem gerecht zu werden. Schon nach zehn Minuten, war Gerlinde völlig cool. Kim hatte ihr Ziel erreicht und ich hatte zwei tolle Models für die Studenten. Gerlinde hatte nach einer halben Stunde, der fünfte Fotograf war gerade dran, fast die Gelassenheit eines Profis. Kam ein Mann ans Set, hielt sie etwas mehr Abstand. Kam er doch zu nahe, bat sie ihn den Abstand zu wahren. Das waren die einzigen Zeichen von Unruhe, die sie noch zeigte.

Kim grinste mich siegesgewiss an. Ich war gespannt, was ich heute Abend von ihr hören werde. Kim hatte auf jeden Fall den Schlüssel zu Gerlinde gefunden und eine Türe weit geöffnet.

Ich nehme es vorweg: Gerlinde ist heute eine sehr gute Fotografin, spezialisiert auf Frauen, die Fotos für den Freund oder die Freundin möchte, sich aber nicht zu einem Mann ins Atelier trauen. Wir arbeiteten viele Jahre, als Partner, zusammen, bis sie nach Amerika auswanderte. Der Liebe folgend. Von dort aus liefert sie auch heute noch gute Fotos an den Verlag. Mit Kim steht sie in einem steten Briefwechsel, die beiden hatten sich in Neapel sehr angefreundet.

Auf jeden Fall, nach dem Shooting, zu dem sie uns über eine Stunde zur Verfügung stand, ging sie, die so Scheue, ohne jedes Bedenken, nackt in den Pool. Der Rest wollte ihr nach, ich pfiff sie zurück, der Unterricht war nur für Gerlinde vorerst vorbei. Sie nahm eine halbe Stunde später wieder daran teil. Erfrischt, in einem frechen Bikini, den ihr Kim aus dem Lager gab und - als sei nichts gewesen.

Kim hatte das richtige Näschen, sie erkannte, dass Gerlinde im Grund ihres Herzens lesbisch war. Ohne es selbst zu wissen. Die Kommilitonen hatten es zumindest geahnt, was mit Gerlinde los war. Diese, doch fast dramatische Wandlung, konnten die meisten jedoch kaum fassen. Sie wurde natürlich befragt, obwohl ich mehrmals um Konzentration bat. Nach dem Unterricht, wieder gemeinschaftlich und - nackt am und im Pool, sagte sie ganz lässig:

„Wir ziehen doch alle an einem Strang. Wenn ich mich da ausschließe, hat Paul gesagt, dann bin ich auch draußen. Nun, ich konnte feststellen, dass wir alle doch mehr oder weniger gleich aussehen.“ Sie errötete. „Wir Frauen. Ihr Männer seid nun halt mal das andere Geschlecht. Ich bin sehr prüde erzogen, gestern Nacht, nach der Aussprache mit Paul und den Profs, habe ich lange nachgedacht. In der Bibel steht aber nirgends, dass nackt baden verboten ist. Ihr sollt euch kein Bildnis machen ... das heißt es aber nur von Gott. Ich habe für mich meinen Weg gefunden. Das war wohl auch der Sinn der Übung, sonst hätte ich einen anderen Beruf ergreifen müssen.“

Die kurze Ansprache, nackt, brachte ihr viel Applaus ein. Eine rege Diskussion setzte ein, das Ergebnis war vorhersehbar. Es gab plötzlich genug Models, bis die Professionellen kommen.

Am Abend, bei der Cocktailstunde, berichtete ich den Herrn Professoren, was wir erreicht hatten. Pop wollte wissen, wie Kim das denn hinbekommen hat. Sie meinte lächelnd, das sei Frauensache. Pop wurde prompt rot und sah hilflos zu Mom. Die hob nur die Schulter und lächelte.

Die Profs waren am Ende nur froh, dass sie niemanden verloren. Als Lis dann die Bilder brachte, hing doch ein gewaltiges Raunen in der Luft. Nun ja, die scheue Gerlinde ist eine äußerst hübsche Frau. Auf den heutigen Bildern wurde das unübersehbar dokumentiert und das nicht nur von mir. Unsere Studenten sahen es sehr wohl auch.

Abends im Bett konnte Kim natürlich nicht mehr umhin, mit der Wahrheit rauszukommen. „Also euer blöder Klerus, Verzeihung, aber so sehe ich das in diesem Fall. Der Vater von Gerlinde ist evangelischer Pfarrer und die Mutter würde lieber ins Kloster gehen, wenn ihr das nur möglich wäre. Nun, der hat an Gerlinde eine gewaltige Sünde begangen. Es wurde ihr jeder Gedanke an Männer derart vergällt, mit Schlägen, dass sie völlig frustriert ist. Sie ist ein D-Girl, wobei sie sich nicht mal das getraute, mit panischer eingeredeter Angst vor Männer. Die Mutter muss ihr da wohl wahre Horrorgeschichten von ihrer Empfängnis erzählt haben. Ich brauchte nur kurz zu bohren, da kotzte sie, ich muss es so dramatisch schildern, die ganze Geschichte aus.“

„So was gehört ja verboten“, schimpfte Lis.

„Das glaube ich auch“, konnte ich nur zustimmen.

„Nun, ich saß da und hatte den Schwarzen Peter“, erzählte Kim weiter. „Was mach ich nur? Überlegte ich. Dann nahm ich sie in den Arm. Gerlinde legte den Kopf an meine Schulter und weinte. Ich streichelte sie, dann gab ich ihr einen Kuss, einfach so, zur Beruhigung. Es war nicht so einfach, dann kam mir eine Erleuchtung. Ich zog mein Oberteil aus und legte ihren Kopf an meine Brust. Sie nahm meine Hand und legte sie, unter der Bluse, auf ihre Brust. Dann küssten wir uns, dann fasste sie mich an ... Eindeutig, sie hat Sehnsucht nach Sex, aber nicht nach dem mit Männern. Gerlinde ist zur Lesbe geworden. Zwar ohne Hass auf Männer, aber mit sehr, sehr viel Furcht vor ihnen. Und das als Jungfrau. Puh. Ach ja, und jetzt katholisch.“

„Ach du große Scheiße“, sagte Lis.

„Nun habe nur keine dummen Einfälle“, bat ich.

„Wir haben ganz schön geschmust“, gestand Kim. „Dass ich keine Lesbe bin, das wisst ihr wohl. Wir asiatischen Frauen haben aber alle einen gewissen Hang dazu, miteinander zu schmusen. Viele Männer unter sich auch, deswegen sind wir weder lesbisch noch schwul. Nun, Gerlinde mochte es, obwohl selbst das für sie neu war. Ich gab ihr das, wonach sie sich sehnte. Ich hoffe, es geht mir jetzt nicht wie dem Schwanendoktor, dass sie mir wie ein Gössel nachläuft. Ich denke aber nicht, dass es so kommt. Sonst muss ich mir halt was einfallen lassen. Das musste ich mir aber - auch gleich - vor Ort. Ich konnte sie überreden mit mir zusammen diese Vorstellung zu geben. Ich dachte, einfach kaltes Wasser und rein. Und Gerlinde ging rein. Ich weiß nicht, Paul, ob du es gemerkt hast, sie hat irgendwie die Umwelt einfach abgeschaltet. Für sie war nur ich da, sie wollte mir an die ... Ich konnte es zum Glück verhindern. Dann kam sie zu sich, ihre Augen sahen mich groß an, dann lächelte sie und - dann war sie wieder Sie. Lesbisch zwar, aber frei.“

Es war ein zu gutes Thema, um an diesem Abend nicht noch lange und ausführlich besprochen zu werden. Ich hatte zwar schon viele Lesbenpärchen fotografiert, bekam aber immer wieder mit, dass es wohl nur gestellte Szenen waren. Ich erfuhr, dass es bei Lesben natürlich ebenfalls um Sex ging, sie natürlich auch ihre Spielchen trieben, es im Übrigen aber doch mehr um gegenseitige Liebe, Verständnis und solche Dinge geht.

Meine Frauen gaben sich viel Mühe, dieses Verständnis in mir zu wecken. Ich erfuhr aber, dass echte Lesben sehr häufig keinen oder nur wenig Kontakt zu Männern wollen. Höchstens zu Schwulen, die hätten mehr weibliches Verständnis. Im Grunde genommen, ist es mir egal, für gute Fotos ist dieses Wissen jedoch notwendig.

***

Unser Grundstück liegt auf einem Hügel, gut 10 km von der Stadt weg, an einem Privatweg. Zwischen der Villa und dem Gästehaus, grenzt ein Metallgeländer einen steilen Hang nach unten ab. Von dort aus hat man einen wundervollen Blick über die Landschaft. Auf der anderen Seite des Hügels führt der Weg zu einer Bucht am Meer, fast völlig durch (unseren) Privatbesitz eingerahmt. Nun sind alle Strände in Italien zwar Staatseigentum, über Privatbesitz zu gehen ist aber verboten. Doch ich schweife etwas vom Thema ab.

rokoerber
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