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Der Seelentrinker Teil 5 von 7

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Und zurück blieben auch Marius und Sabina, die jetzt beinahe noch mehr Fragen als Antworten hatten.

Die Falle

Caplan hatte die Kleine aus dem Haus kommen sehen. Sie war hübsch. Ein blonder, kleiner Engel. Eigentlich durfte sie nach seinem Geschmack ruhig ein wenig älter sein.

Sie ging zum Haus wo Hamids Eltern und auch dieser Krüppel wohnten. Caplan folgte ihr langsam und gab Tiger ein Zeichen mit dem Wagen nachzukommen.

Sie verschwand im Hauseingang.

Caplan folgte ihr mit Abstand. Als er am Eingang ankam, war dieser zu. Er klingelte einfach irgendwo. Es summte prompt als Antwort. Die Tür war auf.

Er betrat das Haus.

Der Fahrstuhl war defekt.

Also musste sie in jedem Fall durch das Treppenhaus gehen.

Er ging ins Treppenhaus. Bei der Verbindungstür zum Korridor der ersten Etage war an einer Stelle das Sicherheitsglas gebrochen. Eine kleine Lücke, durch die man bequem hindurchsehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden.

Der perfekte Punkt. Er wartete hinter der Tür und konnte das Treppenhaus perfekt beobachten. Jetzt brauchte er nur noch ein wenig Geduld ...

Zwei Mal liefen wohl Hausbewohner die Treppe hoch. Das hörte er am Tritt. Das konnte sie nicht sein. Aber nach 10 Minuten kam sie von einem der höheren Stockwerke. Vorsichtig spähte der durch das kleine Loch in der Scheibe. Das Korridorlicht war aus. Er konnte deswegen vom Treppenhaus aus nicht gesehen werden.

„Ja!

Die kleine Bitch."

Er nahm einen vorbereiteten Waschlappen, öffnete das Fläschchen mit dem Chloralhydrat und nässte den Lappen gut ein. Das Chloralhydrat würde sie nicht bewusstlos machen. Es war nicht so stark wie Chloroform.

Aber es reichte, um sie sofort wehrlos zu machen -- so wehrlos und willfährig, wie ein Mädchen ihres Alters nach einer halben Flasche Wodka.

Er wartete bis sie an der Tür vorbei war. Dann öffnete er sie und näherte sich schnell von hinten.

Sie hatte keine Chance gegen ihn.

Der Waschlappen erstickte ihre Hilferufe und mit jedem Versuch zu schreien, atmete sie mehr von der Chemikalie ein.

Tiger wartete am Wagen und mit ihm die präparierte Spritze mit dem Ketamin.

Judith

Judith Ehrenreich stieg in den dunklen BMW. Ihre Uniform war hinter den dunkel getönten Scheiben quasi nicht zu erkennen, umgekehrt konnte man aber alles sehen, was da draußen um den Wagen herum so alles passierte.

Es war auf den ersten Blick ein Zivilfahrzeug, ausgestattet mit modernster Verkehrsüberwachungstechnik -- Radar zur Geschwindigkeitsmessung vorn und hinten, ein Computer der ständig die Abstände der verschiedenen Fahrzeuge anzeigte, natürlich Kameras um all das zu dokumentieren und ständige Vernetzung mit dem Zentralrechner, um Fahrzeuge und Halter oder auch Firmen in Sekundenschnelle überprüfen und die „üblichen Pappenheimer" schnell identifizieren zu können.

Eben alles, was man sich als Polizistin für die Verkehrsüberwachung so wünschte. Blaulicht, Sirene und das „Bitte Folgen -- Rechts Ranfahren Schild" auf Knopfdruck.

Sie mochte ihren Job bei der Verkehrsüberwachung rund um Frankfurt. Es wurde nie langweilig und der tägliche Kick Adrenalin war auch garantiert.

Max, ihr regulärer Partner war seit drei Wochen krank. Sie hatten ihr stattdessen diesen Markus Held zugeteilt.

Sie mochte ihn nicht.

Er war wegen rassistischen Verhaltens aufgefallen und jetzt auf „Bewährung" zur Verkehrsüberwachung strafversetzt worden.

Das war eine mehr als unschöne Sache, die da letztes Jahr rund um den Hanauer Weihnachtsmarkt passierte. Ging gut durch die Presse und hatte die Polizei viele Sympathiepunkte gekostet.

Hätte der Kerl nicht doch noch die Kurve gekriegt und dabei ein paar Menschenleben gerettet, würde er jetzt wohl etwas anderes machen.

Zum Beispiel selbst einsitzen!

Und warum man den jetzt gerade zu ihr gesteckt hat ... Eloah bewies einmal mehr seinen Sinn für Ironie und Humor.

Judith Ehrenreich -- das war doch selbst für die Blinden als typisch jüdischer Name erkennbar. Ihr Großvater und ihr Urgroßvater waren in Frankfurt Rabbiner. Eine echte Zumutung, jetzt wieder mit diesem verkappten Nazi auf Streife gehen zu müssen.

Nun, Markus strengte sich an.

Er hatte sich in Rekordzeit in die Fahrzeugtechnik eingefuchst und dafür wahrscheinlich sogar ein paar Stunden Freizeit geopfert.

Das musste sie ihm lassen.

Aber natürlich kannte sie seine Akte.

Klar. Sie war jetzt ziemlich subjektiv eingestellt. Und das war nicht gut für den Job.

Das wusste sie.

Markus öffnete die Wagentür und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

„Fertig und startbereit?"

Judith zwang sich zu einem Lächeln und antwortete freundlich neutral:

„Klar. Lass uns starten. Mal sehen, wen wir heute so alles herausziehen."

Judith startete den Motor und langsam fuhren sie vom Hof.

Vorbereitung

Sabina war etwa vor einer Stunde zu ihrer Arbeit gegangen. Er freute sich irgendwie auf den Abend. Und gleichzeitig hatte er etwas Angst. Er wusste, dass es wahrscheinlich sehr schwer für Tonja werden würde -- und auch für ihn selbst.

Er sah nicht schön aus.

Dann die noch immer sichtbaren Spuren von Hamid und dann noch die heutige Operation. Aber er wollte auch nicht Sabina anrufen, um alles abzublasen.

„Es kommt, wie es kommt."

„Was haben Sie gesagt, Herr Kleinmanns?"

Die Schwester blickte kurz auf.

„Oh. Verzeihen Sie Schwester. Ich war gerade in Gedanken."

„Kenne ich. Hier Herr Kleinmanns. Trinken Sie bitte das kleine Schnapserl. Ich rasiere sie jetzt. Hemdchen haben Sie ja schon an. Dann lege ich Ihnen noch geschwind eine Nadel, nehme nochmal das Labor ab. Eine Buddel mit Antibiotika als Prophylaxe und schon kann es losgehen."

„Bäh. Schmeckt eklig."

Marius verzog das Gesicht.

„Ich weiß!

Aber hilft sehr schnell und gut. Spülen Sie doch mit einem kleinen Schluck Wasser nach. Das wird für die OP kein Problem machen."

Die Schwester schenkte ihm etwas Wasser ein und reichte ihm das Glas.

„Besten Dank."

Marius spürte plötzlich schlagartig, wie er müde wurde.

Der Wunsch!

Ich muss mir etwas wünschen.

Er versuchte sich aufzusetzen, doch er merkte wie er schlapp wurde und ihm die Augenlider zufielen.

„Ist doch immer wieder das Gleiche mit den magischen Tröpfchen."

Die Schwester lächelte.

„Eben noch getrunken und schon bekommt keiner mehr was mit ... Wachen dann auf dem Zimmer wieder auf und fragen unsereins, wann es endlich losgeht."

Sie beendete die Rasur, wechselte die Handschuhe und legte die Nadel.

Ein Tag, wie jeder andere

Sabina saß an der Kasse. Inga war heute ausgefallen. Sie musste zum Zahnarzt. Sabina hatte direkt Mitleid. Sie konnte Zahnärzte nicht leiden. Nichts gegen die Menschen selbst, aber diese Praxen, die Gerüche und diese Geräusche ... das war der blanke Horror für sie.

So saß sie also heute an der Kasse und freute sich über ein wenig Kundenkontakt. Es war recht wenig los. Die Menschen waren immer noch vorsichtig.

Gut so.

Sie ließ im Geiste noch einmal den heutigen Vormittag Revue passieren.

Sie verstand, was ihr der Ring gezeigt hatte. Und jetzt ergaben auch viele der Andeutungen des Rings, wie beispielsweise „euren direkten Nachkommen", einen Sinn.

Sie ging auch davon aus, dass Marius vielleicht etwas Vergleichbares gesehen hatte. Nur sprach er nicht davon. Vielleicht wollte er ihr auch keine Angst machen.

Sie mochte ihn.

Er war ein Freund.

Ein wirklicher Freund.

Doch Liebe?

Gemeinsame Kinder?

Glückliche Ehe?

Zusammen alt werden?

Ein gutes Leben?

Das war alles sehr abstrakt.

Auf der anderen Seite: Die drei Millionen in ihrem Kleiderschrank waren auch sehr abstrakt.

Aber verdammt real!

Nur was hatte es mit der Warnung des Rings auf sich -- bezüglich der nächsten 24 Stunden? Was würde sie erwarten?

Sie hasste Überraschungen. Vor allem Schlechte.

Zum Glück würde Marius sich den Schutz des Rings wünschen.

So gesehen war heute doch auch nur ein Tag, wie jeder andere.

Die Gartenlaube

Tonja kam langsam zu sich.

Irgendwie tat alles weh.

Es war halbdunkel und warm.

Da war etwas in ihrem Mund. Groß und es ließ sich nicht mit der Zunge bewegen. Sie versuchte es trotzdem und musste würgen.

Sie konnte sich irgendwie auch nicht bewegen.

Ein Schluck Wasser ...

Sie war regelrecht ausgetrocknet. Irgendwie hatte sie auch einen eklig metallischen Geschmack im Mund. Das Denken fiel ihr schwer.

Sie konnte sich kaum konzentrieren.

Wie Watte.

Tonja versuchte sich zu bewegen. Aber es ging nicht. Sie saß in einem Sessel. Hände und Füße waren an die Armlehnen und dem unteren Teil des Sessels gefesselt. Ihr Oberkörper war auch irgendwie fixiert.

Sie drehte den Kopf und betrachtete sich.

Tonja war nur mit Unterhöschen und BH bekleidet. Sie drehte ihren Kopf wieder und sah in den Raum. Neben ihr stand ein Tisch, auf dem ihre Kleidung lag, sauber zusammengefaltet und die Schuhe waren davor auf dem Boden.

Das hatte sie doch nicht getan?!?

Wo war sie?

Wie war sie hierhergekommen?

Panik kam hoch. Sie wollte schreien, doch auch das funktionierte nicht.

Mehr als ein Röcheln bekam sie nicht hervor.

Sie musste direkt wieder würgen.

In ihrer linken Ellenbeuge steckte eine Nadel.

Da war ein Schlauch.

Der ging zu einer Flasche.

Die war leer und hing an einem Haken an einer Holzwand, links neben ihr.

Ihr war schlecht.

Das war nicht gut.

Sie musste hier raus.

„Ah, das Täubchen ist wieder wach geworden. Dann wechsele ich mal Deine Infusion und wir werden die nächsten zwölf Stunden wieder unsere Ruhe haben."

Die Stimme war rau. Sie gehörte zu einem jungen Mann und hatte einen leichten Akzent. Den Typen selbst konnte sie nicht erkennen. Er war dunkel gekleidet und hatte eine Kapuze im Gesicht.

Sie sah mit Erschrecken, wie er die Leitung aus der leeren Flasche zog.

Da war ein Dorn.

Und da war eine neue Flasche.

Er stieß den Dorn in die neue Flasche.

Sie röchelte.

Sie würgte.

Sie versuchte zu schreien.

Sie versuchte sich zu bewegen.

Versuchte wegzulaufen.

Doch es ging nicht.

Stattdessen war sie gezwungen zu beobachten, was weiter passierte.

In der Leitung so eine runde Kammer. Da sah sie, wie es wieder anfing aus der Flasche zu tropfen.

Ihr wurde warm

Ihr wurde noch „schummriger".

Eigentlich war ihr jetzt alles irgendwie egal.

Sie wurde plötzlich wieder müde.

„Eigentlich zu Schade, dass Hamid sie will, Tiger. Die Kleine ist hübsch. Und sie ist spitz."

„Spitz?

Die ist vollgedröhnt und hat in den Sessel gepisst.

Die bekommt gar nix mit.

Wird sich nicht mal wehren.

Und ich steh nicht so auf diese Ostblockschlampen!"

„Tiger, Du weißt nicht, was wirklich gut ist."

Tonja wurde mehr als nur unsanft aus ihrem Dämmerzustand gerissen.

Hart spürte eine Hand an ihrer Brust.

Sie konnte sich nicht wehren.

Sie wollte sich aber wehren.

Alles in ihr schrie laut, dass das was da gerade passierte falsch war.

Ein wirklicher Alptraum.

Das träumte sie doch nur?

Oder doch nicht?

Kurz bäumte sie sich noch einmal auf und versuchte alle ihre Kräfte zu mobilisieren.

„Eh Caplan!

Finger weg!!!

Dreh lieber die Infusion höher. Sie fängt schon wieder an, sich zu wehren.

Lass Deine Finger gefälligst bei Dir, Digga!

Du kennst Hamid! Der wird echt sauer werden.

Es ist SEINE Butterblume.

Er will das Blümchen ficken -- ich mein pflücken!"

Tiger lachte über sein Wortspiel.

Der Cocktail wirkte. Tonjas Augenlieder fielen sofort zu und die beiden sahen zu, wie der Tonjas Körper schlagartig erschlaffte.

Caplan lachte fies.

„Zusehen wird auch nicht schlecht.

Und Hamid wird uns danach sicher noch mehr als genug ranlassen ... Einreiten!"

„Aber das wird wohl noch etwas warten müssen, Alter."

Da mussten sich beide wohl noch etwas gedulden.

Hamid war immer noch nicht gut drauf.

Doch wenn das was die Kleine da gerade gesagt hatte auch nur ansatzweise stimmte...

Thiopenthal und LSD waren eine nette Mischung um selbst verschlossene Vögelchen butterweich werden und singen zu lassen.

Die Fotze wusste nichts von der Polizei oder davon, ob ihre Bitch von Mutter mit denen geredet hatte. Er schätzte die Aldistrunze so ein, dass sie es ihrer Tochter gesagt hätte.

So wie das andere auch.

Drei Millionen im Schlafzimmerschrank?

Eine Bananenkiste. Ein Fund zwischen Bananen.

Da war doch heute dieser Fund in Bremerhaven. Die berichten alle darüber.

Vielleicht ...

Ein Wunschring?

Was auch immer davon stimmte oder nicht, sie würden es bald herausfinden.

Ganz sicher!

Tiger packte Tonjas Sachen in eine Plastiktüte.

„Mama" würde den Wink verstehen. Aber auf die Unterwäsche verzichtete er. Würde zwar mehr Druck machen ...

Aber er kannte leider Caplan.

Noch konnte er seinen Freund kontrollieren. Doch er wusste, Caplan konnte wie ein Tier sein.

Die Kleine nackt und wehrlos auf dem Sessel und dann wäre Hamid erst mal abgemeldet und vergessen.

Was aus der Kleinen wurde?

Nun das war Tiger eigentlich ziemlich egal.

Nur würde Hamid es definitiv nicht tolerieren, wenn Caplan wieder mal Scheiße baute und ihn überging. Und das war Tiger wirklich nicht egal.

Es würde dieses Mal mit Zoff und Blut enden.

Und dafür hatte er beide zu gern.

Und sie hatten zu viel vor!

Drei Millionen?!?!

Wenn da was dran wäre ...

„Caplan! Schalte mal Babyphone und Webcam an."

„Mache ich."

„Auf geht's! Wir müssen ins Krankenhaus!"

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