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Deus Ex Machina - Komplette Story -

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„Was für ein geiles Schiff", meinte Simon anerkennend, nachdem er den Helm wieder abgesetzt hatte.

„Lässt sich so leicht wie ein kleiner Gleiter steuern."

In der Zwischenzeit war Selen nicht untätig geblieben und hatte ihnen tatsächlich zwei weitere Uniformen synthetisiert und diese persönlich auf die Brücke gebracht. Greg hatte sich bereits während des Landeanflugs umgezogen. Simon holte dies nun schnell nach.

Natürlich verfolgte die Androidin dabei jeder seiner Bewegungen, glotzte unverblümt auf seinen freigelegten Schwanz und konnte es nicht unterlassen, sich lasziv mit ihrer Zunge über die Lippen zu fahren. Greg hatte bereits festgestellt, dass die Kostüme im Schrittbereich recht eng geschnitten waren und sich im Bereich der Genitalien eine deutlich sichtbare Beule abzeichnete.

„Ich habe den Stein ins Labor gebracht und werde gleich mit den Untersuchungen beginnen, Sir.", vermeldete die Androidin schließlich, nachdem sie sich satt gesehen hatte und verließ, nicht ohne aufreizend mit ihrem Hintern zu wackeln, die Brücke.

„Was für eine unglaubliche Frau!", meinte Simon anerkennend, der ihr lüstern hinterher starrte.

„Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass sie in den Schrittbereichen der Kostüme überall Klettverschlüsse angebracht hat? Bei ihr sogar bis zum Arsch. Das ist so nicht authentisch. Außerdem werden die normalerweise mit Unterwäsche getragen."

„Wundert Dich das wirklich?", entgegnete der Kommandant und zog eine Augenbraue hoch.

„Nein. Eigentlich nicht.", erwiderte der Hehler grinsend.

„Sel? Können uns Deine kleinen Drohnen vielleicht ein paar kühle Bierchen servieren, während Du arbeitest?", sprach Simon den Bordcomputer an.

„Natürlich, Sir. Alt, Pils, Kölsch, Weizen, Bock, Schwarzbier ...?"

„Einfach ein Bier, such´ Dir was aus, ich kann die eh nicht unterscheiden."

„Sehr wohl, Sir."

Kurze Zeit später flogen zwei größere Drohnen mit Greifwerkzeugen aus einer der Konsolenschränke, brachten ihnen jeweils zwei Flaschen Bier, öffneten sie geschickt und reichten sie herüber.

Sie stießen an und tranken.

Greg hatte, zu Simons Überraschung, noch nie irdisches Bier probiert, aber der Geschmack gefiel ihm, auch wenn er ihn anfangs ein wenig bitter und intensiv fand. Es war erfrischend und er beschloss, in Zukunft sein Repertoire zu erweitern. Normalerweise trank er lieber Wein oder exotische Cocktails aus sämtlichen Winkeln der Galaxie.

Sie vertrieben sich die Zeit, indem sie über diverse Getränke und lukullische Genüsse verschiedener Planeten fachsimpelten, bis Selen sich auf einmal meldete.

„Sir. Ich weiß nun, worum es sich bei dem Stein handelt. Sie sollten sich das bitte mal im Labor anschauen."

„Dein Ernst? Es ist Dir gelungen, sein Geheimnis zu ergründen?"

„Ja, Sir."

Fast zeitgleich sprangen beide Männer auf und machten sich eilig auf den Weg zum Antigravlift.

„Bei den purpurnen Gräben von Malkoth, Greg. Dieses Mädchen ist nicht nur bildhübsch sondern auch blitzgescheit.", meinte der Hehler zu ihm, während sie nach unten schwebten.

„Absolut. Aber vergiss nicht, sie ist schließlich auch der Bordcomputer, mit einer Menge Rechenpower."

„Das mag schon sein, aber das bringt bei Forschung nicht viel, denn da kommt es viel auf Intuition und Kreativität an. Das müsstest gerade Du am besten wissen."

„Du hast, wie immer, Recht, Simon.", brummte Greg verdrossen

„Klar habe ich! Hör´ auf Simon."

Sie erreichten das Labor, in dem Selen schon auf sie wartete. Erst wunderte er sich, warum sie den Bereich abgedunkelt hatte, dann erblickte er den Grund dafür, schwebend in der Mitte des Raums, direkt über dem Stein.

„Eine Sternenkartenholografie!", hauchte er.

„Ja, Sir.", bestätigte die Androidin.

„Und zwar eine äußerst fortschrittliche. Man kann in jedes einzelnen Bereich hineinzoomen und bekommt sehr umfangreiche Daten zu den jeweiligen Planeten, Sonnen und Monden jedes einzelnen Systems. Aber das ist noch nicht alles."

„Was noch?"

„Sehen Sie das Netzwerk aus den kleinen blauen Punkten in verschiedenen Systemen?"

„Ja."

„Ich habe die Daten mit unseren Sternenkarten korreliert und festgestellt, dass sich auf den meisten Positionen Dimensionssprungtore der Altvorderen befinden. Aufgrund der zeitlichen Verschiebungen der Sternenkonstellationen habe ich errechnet, dass diese Karte fast vierzigtausend Jahre alt sein muss."

„Wow."

„Ja, diese Aussage trifft es gut. Ich habe aber noch mehr herausgefunden. Dieser kleine rote Punkt hier wird vermutlich die Heimatwelt der Erbauer sein, er liegt aber so fernab von unserer Galaxie, dass wir ihn selbst mit ständig aktiviertem Hyperraumantrieb erst in 150 Jahren erreichen würden. Vermutlich beschleunigten die Sprungtore diese Reise enorm, fungierten als Abkürzungen durch Raum und Zeit. Und einige von ihnen, nämlich all die, die in der Karte hellblau leuchten, scheinen tatsächlich noch aktiv zu sein. Der Stein kann wie ein Schlüssel für die Aktivierung der Tore genutzt werden, ja, sogar die Flugziele auswählen. Zudem ist er eine Art Universaltranslator für alle Sprachen des Universums."

„Woher weißt Du das alles, Sel?", meinte Greg ehrfürchtig.

„Das kannst Du in der kurzen Zeit doch nicht alles alleine herausgefunden haben."

„Habe ich auch nicht, Sir. Er hat es mir selbst gesagt."

„Du kannst mit dem Ding kommunizieren???!"

„Ja, Sir. Nur rudimentär, aber es reicht für eine einfache Kommunikation aus. Er vermag sich selbst und seine Funktionen zu erklären, wie eine Art interaktive Bedienungsanleitung."

„Und wie hast Du den Zugriff hinbekommen?"

„Mit meinen Nanobots, es war eher ein Zufall, dass ich es entdeckt habe. Der Stein ist, wie ich, eine Art einfaches kybernetisches Wesen, wenngleich völlig anders, als wir es kennen. Die Zivilisation der Altvorderen muss sehr viel höher als unsere entwickelt gewesen sein. Als ich im Zuge der Untersuchungen einmal kurz meine Hand auf ihn gelegt habe, haben die Bots in meiner künstlichen Haut ein seltsames Kribbeln verspürt und darin regelmäßige Signalfolgen und Muster erkannt. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, die ihm innewohnende Maschinensprache zu dechiffrieren und zu lernen."

„Forschung durch Handauflegung! Ich werf´ mich weg!", platzte der Hehler dazwischen und begann schallend zu lachen.

Der Unternehmer warf ihm einen bösen Blick zu.

„Simon! Ein bisschen mehr Zurückhaltung! Das war eine bedeutende Leistung von Sel! An dem Stein habe sich jahrelang die namhaftesten Forscher die Zähne ausgebissen."

„Genau das ist ja gerade der Witz daran. Sie legt nur die Hand auf und sofort offenbaren sich ihr sämtliche Wunder des Universums! Oooooooom."

„Zumindest verstehe ich jetzt, warum die Likianer so hinter dem Stein von Sli´ith her sind. Vermutlich sind sie auf irgendwelche Quellen gestoßen, die die Funktion des Artefakts offenbarten. Dieses Wissen ist unglaublich viel wert. Ich glaube zwar nicht, dass sie jemals einen so umfassenden Zugriff wie Selen erreicht hätten, aber wer weiß.", dachte Greg laut nach.

Kapitel 15 - Himmelfahrtskommando

„Wir müssen darüber absolutes Stillschweigen bewahren. Wenn jemand erfährt, was heute hier passiert ist und was die Aufgabe des Steins ist, sind wir nirgendwo im Universum mehr sicher. Und dabei denke ich nicht nur an die Likianer. Vor allem Du bist in ständiger Gefahr, Sel."

„Ja, Sir. Das ist logisch. Die Likianer würden mich, wenn sie mich gefangen nähmen, für ihre Zwecke nutzen wollen."

„Davon können wir ausgehen."

„Äh, Sir ..."

„Ja, Sel?"

„Wenn man vom Teufel spricht ... Meine Fernsensoren vermelden, dass die zwei Schiffe, die uns vor kurzer Zeit verfolgt haben, soeben in diesem Quadranten aus dem Hyperraum aufgetaucht sind."

„Unmöglich! Man kann die Sprungkoordinaten von Schiffen nicht berechnen."

„Ja, Sir. Eigentlich stimme ich ihnen zu, aber ich habe eine Vermutung, wie sie uns finden konnten. Alle anderen Optionen lassen sich ausschließen."

„Und welche?"

„Man hat uns mit einem starken Peilsender bestückt."

„Na, Klasse. Das hat uns echt noch gefehlt. Dann müssen wir das Ding schnellstens finden und zerstören. Wo vermutetest Du ihn? An Bord?"

„Ich bin mir nicht sicher. Entweder man hat ihn im Dock außen am Schiff befestigt, oder in unsere Ladung geschmuggelt, die wir auf Sirius aufgenommen haben."

Greg stöhnte laut auf und fluchte.

„Dann wusste der Hafenmeister Bescheid und wurde bestochen! Darum haben sie uns auch so schnell abgefertigt. Ich hatte mich schon gewundert. Die Fischköpfe wollten wohl keinen weiteren Ärger auf der Station und uns schön diskret im freien Weltraum erledigen."

„Vermutlich, Sir. Und das Dumme ist, wir können uns nicht vor ihnen verstecken. Selbst jetzt wissen sie genau, wo wir uns befinden, wir sind wie ein Leuchtfeuer auf ihren Sensoren. Ich denke es wäre sinnvoll sofort zu starten."

„Ja, das halte ich auch für zweckmäßig. Hier sitzen wir wie auf dem Präsentierteller."

Simon nahm Haltung an und salutierte. „Aye, Sir, verstanden! Bin schon auf dem Weg, Captain!" Sofort machte der blonde Hüne sich im Laufschritt auf dem Weg zur Brücke.

„Zumindest sind wir hier im Asteroidengürtel vor dem Beschuss der Großraumschiffe relativ gut geschützt.", sinnierte Greg laut.

„Aber die Jäger machen mir Sorgen. Sie sind viel kleiner, wendiger und schneller als die Infinity. Wie viele trägt der Zerstörer, Sel?"

„Die Krill-Klasse hat üblicherweise Acht, Sir."

„Acht?! Verdammt. Wir haben nur zwei, und zu wenig Crew. Es bedeutet, dass wir beide raus müssen, um das Schiff zu verteidigen. Das wird ein Himmelfahrtskommando, aber anders geht es nicht."

„Ja, Sir, das sehe ich ähnlich."

„Kannst Du Deine Bots anweisen, in der Zwischenzeit nach dem Sender zu suchen?"

„Natürlich."

„Dann auf in den Hangar."

Selen informierte den Hehler über Funk von ihrem Vorhaben, während sie die beiden stromlinienförmigen Raumjäger startklar machten. Noch bevor Simon den Kreuzer startete, verließen der Unternehmer und die Androidin das Schiff.

„Ich hätte nicht gedacht, dass wir die beiden Babies tatsächlich mal brauchen würden, Sel. Ich hatte sie nur als reine Vorsichtsmaßnahme bauen lassen.", meinte Greg zu der Androidin per Bordfunk.

„Ich begrüße ihre vorrausschauende Planung, Sir."

„Danke. Aber haben wir wirklich eine Chance, Sel? Acht gegen Zwei!"

„Ja, durchaus, aber sie ist nicht sehr groß. Wir sind schneller und wendiger als die likianischen Jäger, da unsere Schiffe neueste Technologien besitzen und ihre schon etwas veraltet sind. Unsere Schilde sind stärker und die Waffensysteme leistungsfähiger. In dieser Umgebung haben wir ebenso einen kleinen Vorteil. Dazu rechnen sie nicht damit, dass wir ebenfalls Jäger besitzen. Wenn wir sie überraschen können und gut kämpfen, liegt die Wahrscheinlichkeit, den Raumkampf gegen sie zu gewinnen, bei exakt 35,3 Prozent."

„Das ist reichlich mager. In einem Casino würde ich im Leben nicht auf eine solche Quote wetten."

„Aber es ist machbar, Sir."

„Du bist reichlich optimistisch, Sel.", erwiderte der Unternehmer mit einem Seufzer.

„Ja, Sir. Optimismus als Grundeinstellung erhöht Erfolgschancen, das ist erwiesen."

„Na, wenn Du es sagst..."

Sie sanken, nur wenige Rumpflängen nebeneinander, in den Schatten eines der tieferen Krater des Asteroiden und verharrten im Schwebeflug.

Zum ersten Mal sah Greg die elegante, silberne Silhouette der Infinity II von außen im Weltall, als sie startete, sich über ihnen erhob und im Schein der blau leuchtenden Schubtriebwerke majestätisch von ihnen weg flog.

„Sie ist wunderschön, oder?", flüsterte Greg ehrfürchtig.

„Ja, Sir. Ich bin sehr stolz darauf, was sie geschaffen haben. Sie haben mir eine Hülle gegeben, die einer Göttin würdig ist."

„Nun, dann sollten wir alles daransetzen, dass sie keine Kratzer bekommt."

„Das würde ich mir auch sehr wünschen."

Nun mussten sie warten, bis die feindlichen Jäger die Infinity verfolgten und sie von hinten überraschen.

Die Zeit verging wie eine Ewigkeit. Der Kommandant sah fasziniert dem lautlosen Tanz der Abertausenden von Asteroiden rings um sie herum zu. Der Anblick dieser Naturgewalten war grandios, wunderschön, aber auch furchteinflößend. Dies war kein Ort für Lebewesen. Er fühlte sich unbedeutend und fehl am Platz.

Auf einmal kam ihm eine Idee und er beschloss, sie der Androidin zu unterbreiten.

„Sel. Ich hätte vielleicht etwas, um unsere Chancen zu verbessern."

„Ja, Sir?"

„Können die Bordgeschütze der Infinity kleinere Asteroiden knacken?"

„Durchaus, sie sind leistungsfähig genug, aber was soll das bringen? Es ist ohnehin schon schwierig genug für Mr. Pratt, durch das Feld zu steuern."

„Ich meine die hinter der Infinity, die er bereits passiert hat. Hast Du schon einmal „Asteroids" gespielt?"

„Nein, Sir. Ich kenne das Spiel aber aus meinen Datenbanken. Was genau haben sie vor?"

„Nun, die Schilde der Jäger schützen ja hauptsächlich vor Energiestrahlung, sind aber nahezu ineffektiv gegen physische Einwirkungen. Wenn die Bordwaffen es schaffen, Unordnung ins Feld zu bringen, bekommen die Jäger echte Probleme mit den Bruchstücken. Den vielen kleinen Brocken auszuweichen waren im Spiel immer die größte Schwierigkeit, an der man nur zu oft gescheitert ist."

„Ein guter Plan, Sir. Er würde unsere Chancen signifikant steigern. Ich möchte aber anmerken, dass wir dann ebenfalls Probleme beim Flug durch die Trümmerteile bekommen."

„Das ist mir klar, Sel. Aber wie Du bereits an Bord gesagt hat: Wir sind schneller und wendiger. Und wir besitzen, im Gegensatz zu unseren Gegner, sehr fortschrittliche Cyber-Helme ..."

„Je länger ich dieses Szenario analysiere, desto mehr gefällt mir ihr Vorhaben, Sir. Auch wenn es äußerst gefährlich ist. Ich könnte berechnen, welche Schüsse auf welche Asteroiden nötig wären, Kommandant."

In diesem Moment flog eine Staffel likianischer Jäger in offener Formation über sie hinweg.

„Na, worauf wartest Du dann noch? Lass´ uns spielen! Wollen wir hoffen, dass sie unseren Plan nicht durchschauen."

Sie verließen im langsamen Steigflug den Krater. Die Infinity hätte sich schon ein gutes Stück durch den Gürtel gebahnt und war zwischen den rotierenden Fels- und Eisbrocken nur noch als kleiner, silberner Punkt zu sehen, von dem nun fadendicke rotleuchtende Linien in alle Richtungen schossen. Die dunkelgrauen Kampfjäger der Likianer hingegen waren mit bloßem Auge schon nicht mehr zu erkennen, auch wenn sie sich viel näher befanden.

„Schalte um auf Cybersicht, Sir. Operation „Asteroids" wurde eingeleitet. Ab jetzt sollten wir Funkstille wahren, damit wir uns besser konzentrieren können."

„Gut. Over and out."

Die Cybersicht brachte ihnen eine erheblich verbesserte Sicht. Die Jäger waren mit gelber Farbe gekennzeichnet, die Asteroiden mit blau und die Infinity rot. Halbtransparente, grünleuchtende Symbole unterstützten bei der Verfolgung der Flugbahnen von Asteroiden und Jägern.

Es erinnerte Greg tatsächlich ein wenig an ein Computerspiel. Allerdings war diese Version des alten Automatenklassikers dreidimensional und wenn sie verloren, würde es keinen Neustart geben.

Er beschleunigte und schloss zu den Jägern auf, die sich mit anerkennenswertem fliegerischem Können ihren Weg durch das Chaos der rotierenden Asteroiden erkämpften und sich der Infinity langsam näherten.

Noch waren die Likianer nicht in Schussweite.

Aber er und Selen.

Greg betätigte den Abzug seiner Waffen. Obwohl die Laser selbst keine Geräusche verursachten, spielte ihm der Borcomputer bei jedem Schuss einen Sound ein, wie man sie aus einschlägigen Computerspielen kannte. Man hatte bei Forschungen herausgefunden, dass es für den Piloten eine zusätzliche Motivation ausmachte, den Klang seiner Geschütze zu vernehmen.

Die vier grellweißen Lichtfinger fokussierten sich auf einen Punkt und ließen den Schutzschild seines Gegners in hellem Blau aufleuchten. Dieser versuchte auszuweichen, aber der Unternehmer verfolgte ihn beharrlich und hielt weiter drauf. Sekunden später flackerten seine Schilde, erloschen schließlich ganz und die brachiale Energie des Lasers schnitt durch den Rumpf des Raumjägers, teilte ihn in zwei Hälften.

Greg konnte leider nicht verfolgen, ob Selen ebenso erfolgreich gewesen war, aber er vertraute ihren kämpferischen Fähigkeiten im vollen Umfang.

Die anderen Jäger reagierten sofort, gaben ihre Verfolgung auf und drehten um, um sich den neuen Gegnern zu stellen.

Und genau das wurde ihnen zum Verhängnis.

Sie bemerkten nicht, was er im Cyberhelm deutlich sehen konnte. Hunderte kleiner Trümmerteile trafen die Likianer wie Schrapnellgeschosse ins Heck. Die Schilde glühten nur einen kurzen Augenblick schwach auf, dann hatten die kleinen Felsbrocken Und Eissplitter sie durchdrungen und rissen mit verheerender Wucht Unmengen kleiner und großer Löcher in Rümpfe und Antriebsaggregate der Schiffe.

Der ganze Spuk dauerte nur Sekunden, dann waren sämtliche Lichtpunkte der feindlichen Jäger schlagartig vom Display verschwunden, die Jägerstaffel ausradiert.

Greg erschrak. Er hatte es nicht für möglich gehalten, dass sein Plan so gut aufgehen würde. Nun befanden sie sich allerdings ebenfalls in akuter Gefahr, da der Trümmerhagel ihnen nun ebenfalls entgegenkam.

„ABDREHEN, ABDREHEN, Sir!" schrie Selen, die die Gefahr ebenfalls erkannt, auch sofort.

Greg riss den Steuerknüppel herum und floh vor den Geschossen, die sich weiterhin ihren Weg durchs All bahnten. Er spürte, die irgendetwas sein rechtes Triebwerk traf und seinen Jäger in eine Roll- und Trudelbewegung versetzte. Diese brachte ihn, zu seiner Erleichterung, kurzfristig hinter einen größeren Steinbrocken, der ihm vorübergehend Deckung bot. Die Gefahr war aber keineswegs gebannt, denn nun drohte er unkontrolliert in einen anderen Felsklumpen zu stürzen.

Geistesgegenwärtig schaltete er das zweite Haupttriebwerk ab und aktivierte die Manövrierdüsen, um Seine Bewegung wieder zu stabilisieren. Damit brachte er sich wieder in eine halbwegs normale Fluglage und konnte sogar eine stabile Position hinter den größeren Asteroiden einnehmen.

„Eins meiner Triebwerke ist ausgefallen, Sel! Ich bin nur noch bedingt flugtüchtig.", meldete er sich bei der Androidin.

„Keine Sorge, Sir. Mein Jäger wurde nicht beschädigt, da ich dem Asteroidenhagel noch gerade rechtzeitig ausweichen konnte. Bleiben Sie, wo sie sind, dort scheinen sie geschützt zu sein. Ich komme zu Ihnen und wir verbinden die Schiffe miteinander."

„Roger!"

Kurze Zeit später hatte Selen ihn erreicht und koppelte die beiden Maschinen aneinander. Da sie keine weiteren Jägerangriffe befürchten mussten, flogen sie in langsamen Flug zurück zur Infinity, die inzwischen in einer günstigen Position am Rand des Feldes gestoppt hatte.

Die Fregatte und der Zerstörer waren in der ganzen Zeit auf ihrer Position verblieben. Vermutlich warteten sie ab und würden erst angreifen, wenn sie den Asteroidengürtel verließen.

Kapitel 16 -- Zähe Verhandlungen

Etwa 10 Minuten später waren sie wieder an Bord und bereits auf dem Weg zur Brücke. Dort wurden sie von einem freudestrahlenden Simon empfangen, der auch gleich losplatzte:

„Ich konnte alles verfolgen! Dieses tollkühne Manöver wird in die Geschichte eingehen! Was für ein Hammer!"

„Ja.", erwiderte Greg trocken.

„Es war allerding sehr knapp. Beinahe hätte es uns ebenfalls in Stücke gerissen."

„Ihr seid beide wieder unverletzt hier, das zählt!"

„Mhm, ja. Aber nochmal brauche ich so etwas nicht."

„Okay, nun aber zurück zu unseren verbliebenen Problemen, es ist dringend Zeit für eine kleine Lagebesprechung. Die beiden Großschiffe lauern nur auf eine gute Gelegenheit uns zu Staub zu zerblasen. Was macht die Suche nach dem Sender, Sel?"

„Er wurde gefunden, sie hatten ihn in der Frachtkiste platziert, die als letztes an Bord gekommen ist."

„Okay. Hast Du ihn bereits zerstört?"

„Nein, Sir. Nur geborgen, da sie sonst sofort Bescheid wissen, dass wir ihn gefunden haben.", antwortete Selen nüchtern.