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Deus ex machina Teil 07

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Das Volk der Ilaathi beispielsweise war vor einigen Jahrhunderten zu Lichtwesen aufgestiegen, die aus purer Energie bestanden, die Krato vom Planeten Gorn hatten gelernt mit der Natur zu kommunizieren, später sogar mit ihr zu verschmelzen. Die Galeki tauschten sich über Gedanken aus und operierten als ein einziges, riesiges Kollektiv.

Es gab viele weitere Beispiele. Man musste dazu allerdings bemerken, dass diese Rassen ihre Anlagen auf einer anderen Basis besaßen und somit andere Startparameter auf ihrem Weg der Evolution. Die Galeki waren ein Insektenvolk, die Ilaathi Steinkreaturen auf Siliziumbasis, deren Sonne sich eine Supernova verwandelt hatte und die Krato herbivore Pilzwesen. Menschen hingegen entstammten Affen und waren Omnivoren.

Hinzu kam, dass Menschen ständig unzufrieden schienen.

Sie fanden immer und in allem das berühmte „Haar in der Suppe". Niemand war jemals mit dem Erreichten glücklich, selbst wenn sie reich, berühmt, schön oder alles zusammen waren. Stets beklagten sie sich, meckerten an Allem und Jedem herum.

´Was für eine unglaubliche Energie- und Ressourcenverschwendung!´

´Vielleicht bin ich den Menschen doch in mancher Hinsicht überlegen.´, kam Selen zu einer neuen Erkenntnis.

´Auf jeden Fall viel effizienter.´

Die Androidin sah aufgrund der schier endlosen Datenmenge ein, dass es unmöglich war, alles an Erfahrungen und Empfindungen zu extrahieren. Vieles davon waren sowieso sich wiederholende Ereignisse und Empfindungen. Also beschränkte sie sich auf das Sammeln verschiedenster Körperempfindungen unter Umwelteinflüssen, dem soziologischen Grundverhalten, der menscheneigenen Ethik und auf sinnliche Wahrnehmung während diverser Sexpraktiken.

Selbst diese Informationsflut war gigantisch und würde bestimmt einige Stunden in Anspruch nehmen.

Da sie außer der Sondierung weiter nichts während des Transferprozesses zu tun hatte, schaltete sie sich in einen vorübergehenden Teilruhemodus und lauschte nur dem gleichmäßigen Rauschen des Datenstroms, der durch ihren Kopf in die Sonden und von dort aus in ihr Zentralhirn floss.

Sortierung, Katalogisierung, Auswertung und Anwendung der Daten würden später erfolgen müssen, da sie viel Zeit erforderten, die sie jetzt nicht hatte.

Ein bisschen kam sie sich wie eine Vampirin vor, die ihrem Opfer langsam das Blut aussaugte, mit dem Unterschied allerdings, dass es der Medizinerin nicht schadete.

Die Katze hatte es sich indessen auf dem Oberkörper ihres Frauchens bequem gemacht und war friedlich eingeschlafen, nachdem sie für sich festgestellt hatte, dass von der ungebetenen Besucherin offenbar nur eine Belästigung, aber keine unmittelbare Bedrohung auszugehen schien.

Kurz vor Beendigung des Transfers geschah etwas Unerwartetes.

Die Stimme ihres Kommandanten riss sie aus ihrer selbst herbeigeführten Stasis.

„Selen! Bitte melden! Wo bist Du? Wir werden angegriffen!"

Die Androidin brach den Datenstrom abrupt ab, reaktivierte sich vollständig und schaltete auf maximale Alarmbereitschaft.

„Ich bin noch unterwegs, werde mich aber umgehend auf den Weg machen! Was ist geschehen, Sir?"

„Offenbar hat man unser Versteck gefunden! Das Überwachungssystem zeigt eine Vielzahl Airbikes, Gleiter, und sogar einige schwerere Gefährte, die sich schnell nähern. Vielleicht Truppentransporter. Offensichtlich machen die Likianer Ernst und riskieren sogar ein militärisches Gefecht auf der Station, die scheinen echt angepisst zu sein. Wir werden versuchen sie so lange wie möglich aufzuhalten, aber komm´ bitte so schnell Du kannst!"

„Jawohl, Sir! Ich werde mit Höchstgeschwindigkeit fliegen, aber selbst dann wird es noch etwa 21 Minuten dauern, bis ich eintreffe."

„Beeil´ Dich! Das, was da auf uns zukommt, sieht echt übel aus! Ich muss jetzt Simon bei den Geschützen helfen. Over and out."

Das hörte sich wirklich nicht gut an.

Selen verfluchte, das sie alleine geflogen war und ihm nun nicht zur Seite stehen konnte. Aber er hatte es ihr ja schließlich befohlen.

Sie musste so schnell wie möglich zu Simon´s Versteck!

In Windeseile sammelte sie die Drohnen ein, griff sich sanft die Professorin, was die Katze natürlich erzürnte und zur Flucht veranlasste, und legte sie vorsichtig im Flur an der gleichen Stelle ab, wo sie vor dem Stuhl zu Boden gesunken war.

Den Uplink nahm sie an sich, dann würden die untersuchenden Behörden einen Raub vermuten, denn er besaß einen beträchtlichen Wert. Für andere Wertgegenstände, die dieses Motiv untermauern würden, hatte sie in Anbetracht der Situation leider keine Zeit mehr.

Den Nanobots im Inneren der bewusstlosen Frau befahl sie die Selbstzerstörung, damit keinerlei Spuren, die auf ihre Existenz hinweisen konnten, zurückblieben. Schließlich ergriff sie ihren Helm und verließ schnell das Haus.

Noch während des Spurts zu ihrem Bike verwandelte sie sich zurück, zog es eilig aus dem Dickicht, startete und schwang sich mit kreischenden Turbinen in den beginnenden Nachthimmel.

Kapitel 9 -- Worst Case Szenario

Greg hatte den Tag bei Simon genossen. Nachdem Selen aufgebrochen war, hatte er es sich mit einem ebook und einem Cocktail auf der Liege bequem gemacht, war ein paar Bahnen geschwommen und dinierte nun zusammen mit Simon auf der Sonnenterrasse. Sie aßen im Munde zergehende Nona-Steaks mit würzigen endarianischen Aboabohnen und der Hehler hatte mehrere hervorragende Weißweine von der Erde aus seinem reich bestückten Keller hervorgezaubert.

„Das war sehr schmackhaft, Simon.", meinte Greg, nachdem er, wohlig seufzend, das Mahl beendet und den Teller von sich geschoben hatte.

„Du verstehst es zu leben."

Dieser grinste.

„Wozu sonst ist Reichtum gut? Du stehst mir aber nicht viel nach, wenn ich mir Dein neues Schiff so anschaue. Und dein entzückendes neues Mündel Selen würde ich sofort gegen das ganze Anwesen hier tauschen."

Greg seufzte.

„Also um ehrlich zu sein bin ich im Augenblick froh, sie mal eine Zeit lang nicht um mich zu haben. Sie ist ein wenig anstrengend."

„Also vor mir dürfte sie ständig nackt herumtanzen. Was für eine atemberaubende, heiße Frau, herrlich schamlos und eine echte Granate im Bett."

„Ja, schon. Ich stimme Dir in allem zu, aber manchmal gehen mir ihre Unterwürfigkeit und ihre fast zwanghafte Nymphomanie etwas zu weit. Auch der Umstand, dass sie in mich verliebt ist und mir das ständig zeigt, engt mich etwas ein und ist eben -- anstrengend. Ich gebe aber auch gerne zu, dass ich keine Frauen mehr gewohnt bin, war einfach zu lange Einsiedler."

Der Hehler nahm einen Schluck Wein und drehte das Glas sinnierend in der Hand.

„Und was meint Dein Herz? Liebst Du sie? Auch wenn Du sie anstrengend findest?"

Greg zögerte. Er war sich immer noch nicht ganz im Klaren darüber, was er für sie empfand.

„Jein.", antwortete er daher diplomatisch.

„Ich weiß es nicht genau. Irgendwie schon, aber es kommt mir auch seltsam verdreht vor, eine Maschine zu lieben."

„Das war nicht die Frage. Eure Konstellation ist auf jeden Fall bizarr. Aber ist das so schlimm? Ich persönlich finde sie manchmal menschlicher als jeder Mensch, auch wenn sie oft erschreckend naiv zu sein scheint. Sie hat alles, was Mann sich nur wünschen kann und scheint Dir hoffnungslos verfallen zu sein."

Greg trank sein Glas leer und füllte es erneut.

„Es ist nicht wirklich schlimm, nur sehr fremdartig. Selen ist phantastisch. Ich bin auf jeden Fall verliebt, das gebe ich gerne zu. Aber ob es richtige Liebe ist, kann ich Dir nicht beantworten."

„Hm, okay. Auf jeden Fall bist Du eifersüchtig.", meinte Simon grinsend.

„Wieso?"

„Na, ja. Der Spruch heute, dass Du ihr bei der Nummer mit den drei Bikern nicht zuschauen willst?"

„Hat sie Dir davon erzählt? Typisch. Na, komm. Würdest Du Dir das geben??"

„Natürlich. Wo ist das Problem? Sie gehört Dir nicht, ist eine junge Frau, äh Androidin, die Spaß braucht, sich ausprobieren möchte. Außerdem macht sie das nur, um Dich mit neuen Sexualtechniken verwöhnen zu können. Du hast eine Traumfrau direkt vor Deinen Augen und bist zu blind es zu sehen."

„Streng genommen gehört sie mir.", meinte Greg versonnen und kicherte leise.

„Ich habe alle ihre Bauteile bezahlt."

Simon lachte.

„Klar. Dein kleines Robotersklavenmädchen... Aber im Ernst, Greg -- kümmer´ Dich mal etwas mehr um sie, sie himmelt Dich an und Du machst auf unnahbar. Lass´ sie an Dich ran."

„Okay, Du hast ja Recht. Ich muss mich einfach noch an die ganze Situation gewöhnen. Es ging alles so schnell und hat mich ein wenig überfahren. Ich weiß schon, was für ein kostbarer Schatz sie ist."

„Na, hoffentlich, Du verbohrter, blinder, gefühlskalter Glückspilz."

Sie prosteten einander zu und starrten gemeinsam schweigend in die letzten orangen Strahlen der simulierten untergehenden Sonne.

Dieser schöne Moment wurde leider, nur wenig Augenblicke später, jäh durch das Anschwellen einer Sirene und einer kalten Computerstimme gestört.

„Annäherungsalarm, Sir.", vermeldete der Computer des Domizils nüchtern.

„Die Überwachungsphalanx meldet elf Objekte verschiedener Größe in likianischer Bauart, die sich schnell unserem Standort nähern. Identifiziere 5 Airbikes, 4 Schwebegleiter und 2 schwerere, gepanzerte Einheiten."

Trotz des Alkohols, den sie nicht zu knapp konsumiert hatten, benötigte Simon nicht mal den Bruchteil einer Sekunde Zeit für seine Reaktion.

„Schilde hoch. Waffensysteme aktiv schalten. Reaktionsvariante Omega. Wir gehen in die Feuerleitzentrale."

Greg zog überrascht eine Augenbraue hoch.

„Du hast eine Feuerleitzentrale in Deinem Ferienhaus?"

„Ja, im Schutzraum. Ich bin schließlich Hehler und da muss man auf alles vorbereitet sein. Komm´ mit, schnell!"

Greg folgte dem weißhaarigen Mann zu einem Antigrav-Aufzug, der sie in das Kellergeschoss des Anwesens brachte. Für sein hohes Alter war er noch sehr beweglich, stellte der Unternehmer verblüfft fest.

Während ihrer Flucht informierte er schnell Selen, die ihm versprach, so schnell wie möglich zu ihnen zu stoßen.

Nach einigen Korridoren erreichten sie ein großes Stahlschott, das bereits geöffnet war. Sie gingen hinein und die schwere Tür schloss sich geräuschlos hinter ihnen.

Der kreisrunde Raum, in dem sie sich nun befanden, war überraschend groß. Er wirkte wie die Brücke eines mittelgroßen Raumkreuzers, allerdings äußerst altertümlich.

Neben einem riesigen Bildschirm, der das ganze Areal stark dominierte, waren überall an der Wand weitere, kleinere Monitore angebracht, die Bilder aus allen möglichen Bereichen der Anlage zeigten.

Etwas irritierend fand der Kommandant jedoch die ganzen blinkenden Lämpchen überall, die irgendwie keinerlei Funktion zu haben schienen und die seltsamen, leisen Geräusche, die den Raum erfüllten.

In der Mitte der Brücke befand sich, hinter zwei gebogenen Geländern, ein großes, breites Pult, das sich an den beiden Enden verjüngte, mit zwei Sitzgelegenheiten. Direkt dahinter, etwas erhöht, war ein klobiger, cremeweißer Kommandostuhl auf dem Bodenbefestigt, auf dem Simon umgehend Platz nahm. Letzterer erinnerte Greg ein wenig an das Modell aus den frühen Star Trek Filmen.

Offenbar war Simon ein unverbesserlicher Nostalgiker.

Er setzte sich auf den rechten der beiden verbleibenden Stühle ans Pult und versuchte sich mit den Kontrollen vertraut zu machen.

„Äh, Simon. Ist das hier ...?"

„Ja, ja, ja. Ich weiß ... Das ist eine nahezu exakte, voll funktionsfähige Nachbildung der Enterprise-Brücke aus der Originalserie. Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit, ich erklär´s Dir später."

Greg feixte und wand sich wieder dem Pult zu.

„Computer. Statuskarte auf den Hauptbildschirm.", erklang Simons Stimme.

Vor ihnen erschien eine 3-dimensionale Karte, die das gesamte Anwesen und die Umgebung zeigte. Rote, gelbe und weiße Punkte markierten die gegenwärtige Position ihrer Gegner.

Im Augenblick geschah noch nicht viel. Sie umflogen nur in sicherem Abstand das Anwesen, offenbar wollten sie erst einmal die Lage und das Terrain sondieren.

„Wir müssen warten. Sie müssen zuerst das Feuer eröffnen.", meinte Simon zu Greg.

„Damit sie klar die Aggressoren darstellen, falls es zu einer Untersuchung kommt."

„Ich frage mich, ob die Fischköpfe es überhaupt wagen werden zu schießen...", ergänzte er spöttisch.

„Ich denke, sie werden sich gleich melden und uns ein Ultimatum stellen, denn ein bewaffneter Überfall mit Feuergefecht in einer Raumstation ist kein Kavaliersdelikt und könnte weitreichendere Folgen nach sich ziehen, als sie möchten. Aber die müssen schon extrem scharf auf Dich und den Stein sein, Greg, wenn sie bereits mit 'ner kleinen Armee anrücken."

„Sieht so aus.", brummte dieser.

„Vielleicht sind es aber auch angeheuerte Söldner."

„Möglich, aber das glaube ich nicht. Sonst wäre es sehr dumm, Transportmittel zu verwenden, die eindeutig likianische Kennung haben."

In diesem Augenblick wurde der Raum erschüttert und einige der Monitore leuchteten grell auf.

„Diese glitschigen Mistkerle!", brüllte Simon aufgebracht und schlug mit der Faust auf die Lehne des Kommandosessels.

„Die tun es wirklich! Greifen an, ohne überhaupt einen Kontakt für Verhandlungen hergestellt zu haben! Computer, Status?"

„Schwerer Strahlenkanonenbeschuss im nordwestlichen Sektor. Schildkapazität bei 63 Prozent. Minimale Schäden in der Gebäudeintegrität."

In diesem Moment lösten sich von dem anderen weißen Punkt mehrere kleine blaue Funken.

„Start mehrerer Lenkraketen erfolgt.", vermeldete prompt die Computerstimme.

Der Hehler wurde bleich.

„Grundgütiger! Das sind gar keine Truppentransporter, sondern verfickte Antigravpanzer! Mit Strahlenkanonen und Raketenwerfern!"

„Computer, sofort Abwehrmaßnahmen einleiten! Täuschkörper abfeuern, automatisierte Geschütztürme aktivieren!"

„Greg, hol´ die scheiß Dinger bitte mit dem manuellen Geschütz vom Himmel, bevor sie unseren Schutzschirm erledigen, sonst legen die glubschäugigen Algenfresser hier alles in Schutt und Asche, schnell!", forderte er hektisch den Kommandanten der Infinity II auf.

Dieser ergriff die beiden silbernen Joysticks und konzentrierte sich auf den kleinen Holoschirm, der vor ihm aufgeflammt war und nun, neben einem Fadenkreuz, die gegnerischen Gleiter, Airbikes, die zwei Panzer und ein Dutzend anfliegender Raketen nebst Geländedarstellung zeigte.

Die abgefeuerten Lenkgeschosse waren verdammt schnell.

Er schaffte es, fünf vom Himmel zu holen, drei weitere wurden von den automatischen Geschützen vernichtet.

Die anderen vier schlugen in den Schild ein.

Die nachfolgende, donnernde Druckwelle erschütterte, einem schweren Erdbeben gleich, das Gebäude. Mehrere Monitore erloschen.

„Schild außer Funktion.", vermeldete der Computer sachlich.

„Konzentrier das Feuer auf den Raketenwerfer, Greg!", schrie Simon.

„Ich schalte alle Geschütze synchron, dann haben wir mehr Feuerkraft und können die Panzerung durchbrechen. Noch so eine Salve stehen wir nicht durch!"

Der Unternehmer suchte das Ziel und nahm es sofort unter Dauerbeschuss. Anfangs brachte es nicht die gewünschte Wirkung, aber nachdem der Hehler die Geschütze gleichgeschaltet hatte, zeugte, Augenblicke später, ein größere Explosion von seiner Vernichtung."

„Gut gemacht! Jetzt den Zweiten!"

Greg schwenkte auf den zweiten Panzer und feuerte alles ab, was er zur Verfügung hatte.

Er erwischte ihn, aber kurz bevor er ebenfalls in Flammen aufging, schoss das mächtige Geschütz noch ein letztes Mal auf das Gebäude.

Das Ergebnis war verheerend!

Beide Obergeschosse detonierten in einer krachenden Explosion, umherfliegende Trümmerteile und Splitter zerstörten weite Teile der gepflegten Parkanlage, zerfetzten Blumenbeete, Bäume und Sträucher.

Sowohl Greg als auch Simon wurden von den Sitzen geschleudert. Der Raum füllte sich mit Staub und das Licht erlosch schlagartig. Kleinere und größere Brocken Beton lösten sich aus der Decke und donnerten auf den Boden. Knirschende Geräusche, überall um sie herum, verhießen ebenfalls nichts Gutes.

„Raus!", kreischte Simon keuchend und begann laut zu husten.

„Hier bricht gleich alles zusammen! Links unten am Kommandosessel ist ein Hebel. Er öffnet die Luke für den Notausgang.", ergänzte er stöhnend.

Offenbar schien der Hehler starke Schmerzen zu haben.

„Finden vor Lachen!", brüllte Greg, der absolut nichts mehr sehen konnte.

Er kroch auf dem Boden herum und tastete blind umher. Schließlich hatte er sowohl den Sessel als auch den kleinen Hebel gefunden.

„Hab ihn! Komm her!"

„Ich kann nicht! Irgendetwas hat mich an der Brust und an den Beinen erwischt! Hau ab und bring Dich in Sicherheit! Mit mir geht's zu Ende.", klang es, mit immer schwächer werdender Stimme irgendwo aus der Dunkelheit.

„Vergiss es! Ich lass´ Dich nicht allein. Ich habe Dich doch überhaupt erst in diese Scheiße reingeritten."

Er erhielt keine Antwort mehr.

In diesem Augenblick ging die Notbeleuchtung an und tauchte den Raum in ein rötliches, geisterhaftes Licht. Greg konnte zwar, wegen den Unmengen an Staub in der Luft, immer noch nicht viel sehen, fand aber den reglos auf dem Rücken liegenden Körper des weißhaarigen Hehlers.

Offenbar war er bewusstlos geworden.

Seine Brust schien nicht allzu stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, soweit man dies erkennen konnte, aber quer über seinen beiden Unterschenkeln lag ein großes Trümmerstück. Ansonsten hatte er nur einige Kratzer im Gesicht und an den Armen, vermutlich von herumfliegenden Splittern.

Greg versuchte den schweren Stein anzuheben und zu seiner Überraschung gelang es ihm, ihn zur Seite weg zu hebeln. Offenbar verliehen die Nanobots, die Selen in seinen Körper geschleust hatte, ihm größere Kräfte, als er jemals besessen hatte. Im Geiste dankte er ihr dafür. Er zog den Hehler, so vorsichtig, wie es im Anbetracht der Umstände ging, zu dem riesigen Kommandostuhl und legte schnell den Hebel um.

Ein bis dato verborgenes Schott öffnete sich hinter dem Sessel im Boden, offenbarte den Ansatz einer Leiter.

Greg hob Simon vorsichtig an und warf ihn sich über die Schulter. Der hagere, weißhaarige Mann bestand nur aus Haut und Knochen, daher wog er nicht viel. Hustend kletterte der Unternehmer mit ihm die Leiter hinab, frischer Luft entgegen.

Unten angekommen schaute er sich um. Er befand sich nun in einem größeren, rechteckigen Raum, der offenbar als Lager diente, von ihm gingen mehrere Türen ab.

Auch dieser Bereich war in das Licht der spärlichen Notbeleuchtung getaucht.

Ein weiterer Hebel, unmittelbar neben der Leiter, diente offenbar dazu, die Bodenluke zur Feuerleitzentrale zu schließen. Greg legte auch ihn um und ein schabendes Geräusch über ihm bestätigte seine Vermutung.

Keinen Augenblick zu spät.

Weitere Erschütterungen, ein lautes Krachen über ihm und ein Staubregen, der auf ihn herab rieselte, ließen den einzig logischen Schluss zu, dass die Brücke der Enterprise, in der sie sich eben noch befunden hatten, nicht mehr existierte.

´Wir sind hier zwar nicht in Sicherheit, aber zumindest erstmal aus der akuten Gefahr heraus.´, diagnostizierte der Kommandant in Gedanken die Situation.

´Irgendwann werden sie auch diesen Raum finden.´

Vorsichtig legte Greg den Hehler auf einem der Tische ab, die im Lagerraum an den Wänden standen.

Er fühlte seinen Puls und stellte erleichtert fest, dass sein altes Herz zwar schwach, aber immer noch regelmäßig schlug, auch wenn er immer noch bewusstlos war.

Der Unternehmer wischte er sich den Schweiß von der Stirn und klopfte, so gut es ging, den Staub ab. Anschließend untersuchte er die Stahlschränke auf verwertbare Ausrüstung.

Neben Decken, Lebensmitteln, Wasser- und Getränkevorräten fand er Waffen und Munition, genug für einen kleinen Bandenkrieg. Zu seiner Freude enthielt einer der angrenzenden Räume einen voll ausgestatteten medizinischen Diagnose- und Behandlungsraum. Die anderen waren ein luxuriöses Schlafzimmer mit Doppelbett und eine Wohn- und Esszimmerkombination. Selbst eine kleine Bar hatte der Hehler dort einbauen lassen.

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