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Die Agentur 04

Geschichte Info
Frühstück mit der Crew - und das Shooting beginnt.
4.4k Wörter
4.64
14.7k
4

Teil 4 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/13/2023
Erstellt 01/16/2023
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Mit dem neuen Tag kam eine strahlende Morgensonne und ein leichtes Frühstück, das Marie gemeinsam mit Lisa und sogar einigen anderen Angestellten der Agentur, die sie bisher noch nicht kennengelernt hatte, einnahm. Jan war ein blasser, sehr feminin wirkender Mann, der lange, glatte tiefbraune Haare hatte und der abgesehen von einer unverbindlichen Vorstellung still blieb. Carlos war so ziemlich das Gegenteil von Jan: Das krause Brusthaar war im Ausschnitt seines Hemds gut zu erkennen und sein braungebrannter Teint sowie sein definierter Körper waren zum Anbeißen. Carlos sprach Deutsch mit einem starken spanischen Akzent und machte keinen Hehl daraus, dass er Maries Ankunft begrüßte. "Es wurde ja langweilig hier", lachte er sie an. "Immer dieselben Gesichter, weißt du? Frisches Blut bringt Schwung in die Casa, in die ... in die Bude!"

Marie genoss die unerwartete Gesellschaft und stieg bald in das muntere Plappern ein. Allerdings hielt sie sich mit ihrer persönlichen Geschichte zurück und mühte sich darum, erst einmal einige Informationen aus den anderen herauszubekommen. Carlos war nur allzu bereit, ihr zu erzählen, was er so erlebt hatte. Er war in Spanien groß geworden, stammte aus ärmlichen Verhältnissen, und hatte irgendwann eine Liaison mit einer reichen Touristin begonnen. Sie hatte ihn mehr oder weniger zu ihrem Toyboy gemacht, eine Bezeichnung, die der braungebrannte Schönling mit erkennbarem Stolz in der Stimme aussprach. "Ich hab der Agentur im Grunde Konkurrenz gemacht", sagte Carlos mit seiner röhrenden Stimme. "Die Senora hat ihre Gesellschaft nämlich eigentlich immer gut bezahlt, und da war ich dann plötzlich im Spiel, viel günstiger!" Er grinste breit. "Da kam dann die Senorita Schmidt zu mir und hat mir ein gutes Oferta gemacht, und seitdem, naja, bin ich der Toyboy für ganz viele Senoras. Es ist ein gutes Leben! Die meisten mögen eine gute Klaps auf ihre Po", grinste er. "Aber manchmal, da wollen sie mich auch bändigen wie einen Toro!"

Je länger Marie Carlos zuhörte, desto breiter wurde ihr Lächeln. Sie warf spitze Nachfragen und die ein oder andere schlüpfrige Bemerkung auf das Spielfeld und registrierte zufrieden, dass Carlos jede Vorlage von ihr aufnahm und ohne Zögern einlochte. Aber urplötzlich verstummte Carlos mitten im Satz und Marie folgte seinem sich verfinsternden und gleichzeitig sorgenvollen Blick. Er galt einer Frau mit kupferroten Locken und zahlreichen Sommersprossen im Gesicht, die gerade den Raum betreten hatte. Sie ging langsam und vorsichtig, als hätte sie große Schmerzen. "Maren, Liebes, warte", rief Lisa und stand eilig auf. Sie stützte den Neuankömmling und begleitete sie zu einem Stuhl.

"Danke, Schatz", murmelte die Rothaarige. Sie holte tief Luft, dann ließ sie ihren schönen Apfelpo sehr, sehr langsam auf die Sitzfläche sinken. Maren verzog das Gesicht, als der Körperteil Kontakt mit dem nur dünn gepolsterten Stuhl aufnahm.

"So", sagte sie dann in die entstandene Stille hinein und sah Lisa an. "Du bist also die Neue. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Maren."

Marie setzte ein Lächeln auf, aber in ihrem Blick lag sorgenvolle Neugierde.

"Ich bin Marie. Freut mich ebenfalls." Kurz erwog Marie, höflich zu schweigen, aber die Umstände der Arbeit, der sie hier alle nachgingen, ließ sie direkter werden:

"Ähm ... geht's dir gut? Du wirkst etwas angeschlagen."

Maren grinste schief.

"Meine letzte Szene war ziemlich taff", begann sie dann zu erzählen. Sie schob die Ärmel der Trainingsjacke, die sie über einem einfachen Top mit Spaghettiträgern trug, zurück und entblößte ihre Handgelenke. Marie erkannte tiefe Abdrücke von Seilen, die sich mehrfach um die Handgelenke gewunden haben mussten.

"Der Klient hat mich gefesselt und mich nur an meinen Händen von der Decke baumeln lassen", erklärte Maren mit emotionsloser Stimme, als sie Maries fragenden Blick bemerkte. "Er ... ist Sadist und ich bin hart im Nehmen. Wenn es auf die richtige Art und Weise geschieht, dann gefallen mir Schmerzen sogar. Die meisten Klienten wissen und wertschätzen das."

"Und ... der letzte?"

"Der nicht. Er wollte mich leiden sehen. Seine Schläge waren hart und rücksichtslos." Tiefe Augenringe unterstrichen diese Worte und Marie fielen nun auch die Würgemale an Marens Hals auf.

Unflätige Worte kamen von den anderen. Lisa sagte: "Das dachten wir uns schon, als du zurückgekommen bist. Die Hubers haben dich ja gut aufgepäppelt, aber du siehst immer noch völlig durch aus. Lehn so etwas doch endlich mal ab!"

Maren schüttelte nur den Kopf.

"Nein, ich kann nicht."

"Du willst nicht."

"Auch."

"Aber warum? Was gibt es dir?" In Lisas Stimme lag Fassungslosigkeit.

"Irgendwann erkläre ich dir das mal, Schatz", erwiderte Maren. "Aber nicht heute."

Sie drehte den Kopf und sah betont auf eine große Uhr, die am Kopf des Raumes hing, in dem sie sich befanden.

"Ist nicht langsam Zeit für Maries großen Moment?"

"Oh, Mist!", sagte Lisa bestürzt. Die Uhr zeigte viertel nach zehn. "Komm schon, wir sind viel zu spät!"

Außer Atem und zwanzig Minuten zu spät kamen die beiden Frauen im Atelier an. Dort erwartete sie ein bereits bekanntes Gesicht.

"James!", lachte Marie freudig.

"M'am", erwiderte der große Mann freundlich grüßend. Er trug schon wieder einen dunklen Anzug, aber dieses Mal keine Krawatte, und machte artig seine ihr mittlerweile bekannte Verbeugung.

"Du - Sie hätten mir sagen müssen, dass Sie auch hier sein werden, James", schalt Marie den Mann spielerisch.

"Bitte um Verzeihung, M'am", kam es prompt zurück, "aber das Protokoll ist, wie es ist. Natürlich tut es mir dennoch leid, Sie persönlich enttäuscht zu haben." Dann zwinkerte er spitzbübisch. "Vielleicht erfreut Sie aber meine Anwesenheit ausreichend, um über die unappetitlichen Umstände selbiger hinwegzusehen."

"Das sehen wir dann noch", schaltete Lisa sich resolut ein. "Nun, die Überraschung ist offensichtlich gelungen. Marie, James wird heute dein Portfolio kreieren. Er ist ein wahrer Künstler, was das In-Szene-Setzen von Damen - oder auch Herren - angeht. Dein Portfolio ist das, was unsere Klienten einsehen können. Es enthält natürlich Bild- und Videomaterial, aber ebenso deine Vorlieben und Abneigungen. Auch Tabus stehen darin, aber wie wir alle wissen, ist das mit den Tabus immer so eine Sache. Betrachte dieses Shooting als deine Initiation als Dame. Du wirst definitiv einige Dinge tun werden, die ... sagen wir, die dir neu sein werden."

Bei diesen Worten lief Marie der ihr mittlerweile bekannte Schauder über den Rücken. Er kam seit gestern immer wieder einmal auf, und zwar meist dann, wenn von ihr als Nutte, nein - Prostituierte. Nein, verdammt - Dame! gesprochen wurde.

Lisa ließ Marie einige Sekunden, ihre Worte zu verdauen, aber als keine Antwort kam, wandte sie sich wieder James zu.

"Welche Motive stehen denn auf dem Plan?"

Dass Lisa ihre Aufmerksamkeit James auf James richtete, sorgte dafür, dass der attraktive Mann den Rücken etwas gerader machte. Er nahm ein Tablet von einem nahen Tisch und entsperrte den Bildschirm.

"Wenn ich das richtig sehe, M'am, dann beginnen wir in Alltagskleidung, gehen von dort in den Lingerie-Bereich und fertigen dann die Aktbilder an. Im Anschluss lichten wir verschiedene Fetisch-Motive ab. Zuletzt folgt der Improvisationsshoot."

"Auf den freue ich mich am meisten", sagte Lisa mit einem Seitenblick zu Marie, die etwas überfordert mitten im Raum stand und nicht so richtig wusste, was sie nun tun sollte.

"Also dann - nach dir!"

Munter streckte sie die Hand aus und wies Marie auf eine Umkleide hin.

"Hier sollte eigentlich schon alles sein, was wir für das Shooting brauchen."

Und tatsächlich: In dem kleinen Raum lagen verschiedene, ordentlich gestapelte Kleidungsstücke. Marie erblickte ein reinweißes und ein blutrotes Kleid, Spitzenunterwäsche und schwarzes, glänzendes Latex. Außerdem waren da viele Schuhe - auch welche mit Pfennigabsätzen. Da war sie wieder, die Erinnerung. Kurz blitzte ihr früheres Schlafzimmer mit der einzelnen Kerze auf der Kommode auf. Sie schüttelte die Bilder ab. Mit einer Kraftanstrengung drängte sie die Trauer und die Wut beiseite und konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag. James und Lisa waren mit ihr in den Raum gekommen und sahen sie erwartungsvoll und auffordernd an.

Es war jetzt soweit, wusste Marie. Jetzt würde sie sich zum ersten Mal ausziehen und dafür auf gewisse Art und Weise bezahlt werden. Sie schlüpfte aus den Sneakern, dann öffnete sie den Gürtel ihrer Jeans. Sie streifte das enge Kleidungsstück ab und stand nun nur in Höschen und Top vor den beiden anderen. Ihr war, als spürte sie ihre Blicke heiß auf ihren Schulterblättern - und auf ihrem Po. Der Raum war klein und dank der drei Personen darin auch eng. Sie waren einander näher, als es angemessen war - aber sie alle wussten, was hier gerade begann. Marie holte noch einmal tief Luft, dann zog sie langsam, aber bestimmt auch das Top über den Kopf. Ihr nackter Rücken wurde von einer Gänsehaut überzogen.

"Wow", kam es von hinten. "Du siehst umwerfend aus, Liebes. Findest du nicht, James?"

"Ja, M'am. Absolut umwerfend", bestätigte der Fotograf.

Und das war Marie tatsächlich. Die blonden Haare fielen über die glatte Haut ihres Rückens herab und umspielten ihre Wirbelsäule. Die noch von dünnem, weißen Stoff verhüllten Brüste waren voll, aber nicht riesig, und fest. Die Hüften wiesen verführerische Kurven auf und ihr Po war ein trainierter Traum, zum Anbeißen! Sie selbst war sich jedoch jeder Falte und jeder vermeintlichen Schwäche extrem bewusst. Gewiss sahen Lisa und James ganz genau, dass ihre Haut an manchen Stellen Falten aufwies. Sie mussten den Leberfleck auf ihrem linken Schulterblatt bemerkt und die Narbe am Oberschenkel gesehen haben. Den blonden Flaum auf ihrer Haut. Aber trotz dieser Unsicherheit war dieser Moment besonders. Sie machte sich schwach und angreifbar. Verwundbar. Aber sie tat es bewusst, in vollem Bewusstsein der Tragweite ihrer Handlung. Dass diese äußeren Hüllen fielen, war nur der nächste logische Schritt auf dem Pfad, den sie eingeschlagen hatte. Warum also nicht stolz darauf sein?

Marie streckte die Hand in Richtung des weißen Kleides aus. Doch dann entschied sie sich für etwas anderes. Anstatt das Kleid überzuziehen, drehte sie sich zu den beiden Beobachtern um. Sie tastete hinter ihrem Rücken nach dem Verschluss des Büstenhalters und öffnete ihn geschickt mit einer Hand, während sie den Stoff mit der anderen noch vor ihren Brüsten festhielt. Das Mienenspiel von Lisa und James erfüllte sie mit Stolz. Beiden war die Begeisterung für Maries Körper anzusehen. Zentimeter für Zentimeter entblößte Marie ihren Busen, drückte den Stoff spielerisch stärker an sich, als er an ihren Nippeln entlang glitt. Dann ließ sie das Kleidungsstück zu Boden sinken. Die Gänsehaut kroch über ihre Schultern zu ihrer Brust und sorgte dafür, dass ihre Nippel sich versteiften und sich deutlich von den blassen Vorhöfen abhoben. Maries Herz pochte laut, aber ihr Plan stand fest und sie würde ihn nun ausführen. Spitze Finger schoben sich zwischen ihr Höschen und ihre Hüften, zogen den Stoff flink herunter. Sie hatte Mut gefasst und beugte sich verführerisch vor. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie das Höschen mit durchgedrückten Beinen abstreifte und dabei eine erstaunliche Flexibilität unter Beweis stellte.

Dieses Mal war Marie es, die ihren Blick unverwandt auf Lisa richtete. Marie stand nun völlig nackt da und sie fand es - schön. Sie fühlte sich begehrt, nein - sie wusste, dass sie begehrt wurde. Dieses Gefühl, wertgeschätzt zu werden, hatte sie so sehr vermisst. Erneut kamen ihr die Pfennigabsätze und damit das krasse Gegenteil von dem, was sie gerade empfand, in den Sinn. Thomas hatte sie benutzt und fallengelassen. Sie behandelt wie ein Stück Dreck, ein Mittel. Sie war dumm und naiv gewesen, hatte zugelassen, dass er sie missbraucht hatte. Aber jetzt und hier hatte sie die Kontrolle. Sie konnte das, was die nackte Marie besaß, verschenken. Es war allein ihre Entscheidung. Marie wollte schon immer lieber geben, als nehmen, wollte schon immer eher dienen als führen. Aber sie sich dafür immer gewünscht, gesehen und geliebt zu werden. Zu wissen, dass ihr Opfer und ihre Selbstaufgabe auf Bewunderung und Wertschätzung stoßen würde. Diesem Impuls gab sie nun nach. Sie sprang in ein dunkles, tiefes Wasser in der Hoffnung, dass Lisa und James sie dort unten auffangen würden.

Und mit diesem Wirbelsturm von Gedanken und Gefühlen sank sie langsam herab auf den Boden. Elegant und verrucht und zugleich rein und unschuldig. Unterwürfig und doch selbstbestimmt. Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken, ertastete die jeweils gegenüberliegenden Ellenbogen. Zuletzt brach sie den Blickkontakt zu Lisa und senkte in einer Geste der Unterwerfung den Kopf. Maries Herz raste und sie war von einer tiefen, wohligen Unruhe erfüllt. Dann hörte ihr Kopf auf, zu denken. Es war, als wäre eine Last von ihren Schultern gefallen. Sie war nur noch. Die Zweifel, die Angst - alles war fort. Sie würden nun entscheiden, was mit ihr geschah. Sie musste das nicht mehr tun. Sie war sicher.

Lisa bestaunte Maries Unterwerfung. Sie hatte gespürt, dass die blonde Frau mehr als nur Geld gegen Sex suchte - natürlich wäre sie sonst nie durch das Bewerbungsgespräch gekommen. Fräulein Schmidt hatte einfach ein unbeirrbares Gespür für so etwas. Aber dass Marie so schön sein würde, überwältigte die dunkelhaarige, erfahrene Agenturdame. Verdammt, Marie war um die Vierzig - und wirkte so unschuldig, als sei sie gerade 18 und völlig unerfahren. Dabei kniete dort eine erwachsene, reife Frau, die gewiss schon einige Höhen und definitiv Tiefen in ihrem Leben mitgemacht hatte. Lisa konnte nur ahnen, was in Marie gerade vorging, aber sie verstand, dass Marie soeben entschieden hatte, sich auszuliefern.

"James, mein Bester", murmelte Lisa gedankenversonnen, ohne den Blick von dem blonden Schopf zu lassen, der Maries Wangenröte verbarg, "wir ändern den Plan."

Der Mann im Anzug war von Maries Anblick ebenso hingerissen wie Lisa, aber er fing sich rasch und sagte: "Jawohl, M'am."

Dann drehte er sich auf den niedrigen Absätzen seiner schwarzen Lederschuhe um. Nur wenige Sekunden später kam er mit einer schwarzen Kamera in den Händen wieder.

"Die Improvisationssession beginnt, schätze ich, M'am?"

"In der Tat, James, in der Tat."

Der affektierte Austausch der beiden entging der knienden Marie nicht. Neugierig lugte sie durch den Vorhang ihrer blonden Haare hoch. Keine Sekunde zu früh, denn Marie legte ihr sanft die Hand unters Kinn und zwang ihren Kopf mit sanfter Gewalt nach oben.

"Liebes, du bist eine Faszination." Mit einem leisen Klicken fing James die Szene bereits ein. Lisa achtete nicht darauf, sie schien es überhaupt nicht zu hören. Sie beugte sich ganz nah zu Maries Gesicht herunter und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Die blonde Frau konnte die Minze in Lisas Atem riechen.

"Du bist eine edle Lady, eine wundervolle Begleitung, ein Schmuckstück an einer Kristallkette."

Mit einem Finger folgte sie den Konturen von Maries hohen Wangenknochen.

"Aber zugleich bist du ein verlorenes Wesen, das Führung und Halt braucht. Das ein Ziel erhalten möchte, das es verfolgen kann. Ist es nicht so?"

Der Finger glitt von den Wangen fort, hinunter zu den Lippen, und fuhr sanft darüber. Für einen kostbaren Moment spürte Marie, wie die Fingerkuppe nur wenige Millimeter in ihre Mundhöhle drang, und sie schnappte spielerisch danach. Aber Lisa war zu schnell. Der Finger zuckte fort und an seine Stelle trat ein sanftes Klatschen, als ihre weiche Handfläche eher tätschelnd als schlagend auf Maries Wange traf. Ein weiteres Klicken aus James' Kamera begleitete das Geräusch.

"Na", tadelte die dunkelhaarige Dame ihr neues Spielzeug. "Frech!"

Rasch krallte sie die Hand in den blonden Schopf, bevor Marie die instinktiv begonnene Ausweichbewegung fortsetzen konnte. Sofort erschlaffte Maries Widerstand, sie schloss die Augen, einen weiteren Schlag erwartend, und öffnete leicht den Mund. Aber der Schlag kam nicht. Stattdessen fanden Lisas Finger ihren Weg in Maries warme Mundhöhle, und dieses Mal traute Marie sich nicht, danach zu schnappen. Still und unbeweglich ließ sie zu, dass Lisa ihre Lippen und ihre Zunge erkundete und dann langsam, aber unerbittlich damit begann, ihre Finger immer tiefer in Maries Kehle zu stoßen.

"Lass deinen Mund offen, Liebes", befahl Lisa und hauchte Marie einen Kuss auf die Stirn. "Ich will sehen, wie dein Speichel über deine Lippen fließt, wie sich das für ein versautes Stück gehört!"

Die Finger regten Maries Speichelfluss mehr als ausreichend an. Es dauerte nicht lange, bis lange Fäden über ihre offenen Lippen liefen und auf ihre Brüste troffen. Marie akzeptierte ihr Schicksal schweigend und begann, sich vorzustellen, was abgesehen von diesen Fingern noch so in ihren Rachen eindringen könnte. Ein Teil von ihr wunderte sich, dass sie die Berührung einer Frau so einfach sexualisierte. Als Studentin hatte sie einmal mit einer Freundin rumgeknutscht, aber das war auch schon alles gewesen. Es hatte sie nicht abgestoßen, aber besonders erregt hatte sie es ebensowenig. Lisas Handlungen jedoch machten sie an. Die ruhige Dominanz, welche die dunkelhaarige Dame ausstrahlte, zwang Marie Respekt und Demut ab. Außerdem war Lisa heiß! Das symmetrische Gesicht, die dunklen Augen, und diese Stundenglasfigur mit dem breiten Hintern, der schlanken Hüfte und den großen Brüsten - Marie spürte plötzlich das Bedürfnis, all das genauer kennenzulernen und die weiche Haut ihres mächtigen Gegenübers zu ertasten. Sie befand sich in einem wohligen Zustand sanfter Erregung und spürte das Pulsieren zwischen ihren Beinen. Sie musste feucht sein und gewiss würden die beiden sie nicht am langen Arm verhungern lassen ...

Lisa hatte jedoch andere Pläne. Diese Umkleide war viel zu klein, um dieses rattige Stück Frau vor ihr vernünftig zu bespielen, geschweige denn zu fotografieren.

"Komm", befahl sie, und griff mit ihren von Maries Speichel benetzten Fingern wieder beherzt in die blonden Haare. Sie zwang die nackte Frau auf allen Vieren, ihr zu folgen, und führte sie in den eigentlichen Aufnahmeraum. Marie erblickte die bekannten Strahler, die heute angeschaltet waren und ein helles Licht auf eine Art Holzkonstruktion warfen. Es war eine Bühne aus Holzbohlen, an denen verschiedene Metallringe befestigt waren. Eine Seite wurde von einer großen Fotoleinwand eingenommen, die anderen drei Seiten waren offen. Am Rand stand eine Art große Kommode auf Rollen, vielleicht einen Meter hoch, mit zahlreichen Fächern und Türen versehen. Oben auf war ein gepolsterter Lederbezug montiert.

Marie wurde in die Mitte der Fläche dirigiert. Der harte Holzboden tat weh, als Lisa sie zwang, sich erneut auf den Knien zu platzieren, aber Marie jammerte nicht, sondern ertrug die dumpfen Schmerzen.

"Die Knie weiter auseinander, Liebes. Du hast nichts zu verbergen."

Marie folgte der Aufforderung.

"Die Pobacken genau auf deine Fersen. Ja, so ist es brav. Nun die Hände hinter den Kopf und die Brust rausdrücken."

Marie tat, wie ihr geheißen. Sie mühte sich redlich, alles so richtig zu machen, wie sie nur konnte. James hörte gar nicht mehr auf, Fotos von ihr zu schießen. Jedes Klicken kitzelte ihr Innerstes, schubste sie ganz sanft weiter und weiter in Richtung Selbstaufgabe. Als Lisa hinter sie trat, wollte sie ihr neugierig hinterherschauen, aber die schwarzhaarige Frau gab ihr ohne zu zögern eine weitere Ohrfeige, dieses Mal fester als vorher.

Marie verstand und blickte wieder nach vorne. Sie hörte eine der Schubladen auf- und zugehen, dann wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen. Erschrocken riss sie die Arme herunter und zog etwas aus festem Gummi von ihren Augen. Sofort spürte sie Lisas Hände, die sanft, aber bestimmt ihre eigenen ergriffen und herunter zu ihrem Rücken führten.

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