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Die Drachenherrin - Teil 02

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Sanft wie eine Feder sanken wir zurück in die kleine Hütte und landeten auf dem alten Bärenfell. Aneinandergeschmiegt, schweißnass, atemlos und glücklich, schauten wir uns in die Augen, lächelten uns befriedigt an. Die zärtlichen Küsse waren süß wie Honig und zahlreich wie Bienen. Verliebt kuschelte er sich an meine weichen, warmen Brüste und schloss die Augen. Meine Hand strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Gerne ließ ich ihn an meinen Brüsten ruhen, genoss die gleichmäßigen Bewegungen seiner Atmung und das kräftig schlagende Herz.

***

Auch meine Augen fielen zu, ließen mich träumen von dem, was gerade war und was vielleicht noch sein würde. Mit Blindheit war ich geschlagen -- vor Liebe! Curumirs Liebe gab mir mehr Kraft als alle Magie der Welt, mein Dasein wurde nicht mehr von der Einsamkeit in Frage gestellt, denn es gab ja jemanden, für den ich da sein durfte -- der für mich da war, ganz gleich, wie unterschiedlich wir auch waren.

Unruhe machte sich an meiner Seite breit. Mein Geliebter wand sich vorsichtig aus der Umarmung und erhob sich vor mir. Ich ließ die Augen geschlossen, beobachtete ihn mit höheren Sinnen beim Ankleiden. Noch einmal sah er mich verliebt und glücklich an, dann ging er aus der Hütte zu einem kleinen Schuppen.

Er musste wohl eine schwere Last tragen, denn als ich mein Kleid angezogen hatte und zu ihm kam, war er immer noch beschäftigt. »Was machst du da, kann ich dir helfen?« Er trat zur Seite und zeigte auf ein großes Fass. »Ich weiß nicht, wie du mir bei dieser Last helfen willst, aber bis jetzt habe ich es immer alleine geschafft, die Fische auf den Wagen zu heben.«

Er zeigte auf eine klapprige Handkarre, wenige Schritte entfernt. »Wenn ich fertig bin, kannst du mir helfen die Karre zu ziehen.« Erneut zerrte er an dem randvollen Fass und rückte es ein Stück näher zu dem Karren. Ich eilte zu ihm und unterstützte seine Bemühungen. Mit einem großen Ruck hob das Fass vom Boden ab und landete auf dem Karren. »Siehst du. Zu zweit geht alles leichter.«

Mein freundliches Lächeln wurde von Curumirs Misstrauen überschattet. »War das wieder einer deiner Zauber?« Niedergeschlagen blickte ich zu Boden und nickte kaum sichtbar. »Die Magie macht mich stärker, als man es meiner Gestalt allgemein zutraut.«

Schweigend und seltsam verschlossen zurrte er das Fass auf dem Wagen fest. Beschämt stand ich daneben und bereute meine unüberlegte Hilfe. Als er fertig war, schloss ich meine Arme besänftigend um seinen Hals. »Es tut mir leid mein Liebster, aber warum freust du dich nicht, eine tüchtige Hilfe zu haben?« »Du kannst Fische in deinen Händen entstehen lassen, Gewänder mit dem bloßen Finger zaubern und hebst volle Fässer, als ob sie leer wären. Was kann ich dir schon bieten?« »Den klaren Blick deines Herzens, dein Lachen, deine Gesellschaft ... deine Liebe«

Er wand sich aus meiner Umarmung, wich meinem herzlichen Blick aus und kontrollierte die Seile, mit denen das Fass festgezurrt war. Mir standen Tränen in den Augen, vorwurfsvoll sprach ich. »Die Zweifel, die du hegst, sind wie Gift in deinem Blut. Lasse es nicht in dein Herz gelangen, sonst wird es so kommen, wie du fürchtest.«

»Mir scheint, als hätte ich keinen Einfluss auf mein Herz, es stand in Flammen, als du das erste Mal in meinen Armen lagst, wie soll ich wissen, was als Nächstes geschieht?« Zu zahlreich waren die Tränen in meinen Augen, als dass ich sie zurückhalten konnte, einige fielen auf den Boden, bevor ich mich an Curumirs Hals retten konnte. »Sprich nicht so. Sei, wie du bist, so bist du am schönsten. Als ich dich kennen lernte, warst du es, der mich verzauberte, zerstöre das nicht mit Zweifeln.«

Seine tröstende Umarmung war Balsam, seine Worte allerdings ließen mich erneut erschrecken. »Wenn wir im Dorf sind, darfst du dir nichts anmerken lassen, behalte deine magischen Künste für dich, sonst bist du deines Lebens nicht mehr sicher.« Mit feuchten Augen schaute ich ihn an. »Nein, ich kann nicht mit dir in das Dorf gehen.«

Traurig blickte er zu Boden. »Warum nicht? Dort hätte ich dir Honigplätzchen gekauft.« Nun strahlte sein Gesicht vor Begeisterung. »Honigplätzchen, so süß, wie du sie dir nicht vorstellen kannst. Solch schmackhaftes Gebäck vermag keine Magie zu schaffen, denn die Rezeptur ist ein Geheimnis des alten Horbacker.« Seine kindliche Begeisterung steckte mich an und ich stimmte ihm lächelnd zu. »Gewiss kann keine Magie der Welt solches Gebäck erschaffen. ... aber ... ich könnte dich bis zum Waldrand begleiten und du bringst mir ein paar Plätzchen mit. »Sie schmecken am besten, wenn sie noch warm sind«, hauchte er enttäuscht zu Boden.

Eine sachte Berührung meiner Hand an seinem Hals ließ ihn aufblicken. Ich sah ihm traurig in die Augen und ließ meinen Finger über die Kette mit dem Schutzmedaillon gleiten. »Dieses Schmuckstück an deinem Hals ist unendlich wertvoller als du glaubst. Nur dadurch siehst du mich, wie ich wirklich bin. Alle anderen Menschen werden von meiner Magie geblendet, ich kann mich ihnen nicht zeigen -- noch nicht.«

Aus meiner Schürze zog ich das kleine Buch, nach dem ich so lange in meinem Hort suchte, und zeigte es Curumir. »Darin wird ein Zauber erklärt, der es mir ermöglicht unter Menschen zu gehen, vielleicht kann ich dich schon bald begleiten.« »... vielleicht blendest du auch nur mich, und die anderen können dein wahres Gesicht sehen.«

Sein Misstrauen traf mich wie ein Schwall Eiswasser. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. »Nein! Das darfst du nicht denken, bitte glaube mir. Das Medaillon ist der Garant unserer Liebe.« »Ja, weil das Medaillon dich so erscheinen lässt, wie du es gerne hättest. Du kannst Kraft deiner Magie das Leben einer Königin führen, warum solltest du dich mit einem armen Fischer behängen, wenn es keinen finsteren Grund dafür gäbe?«

Seine Anklage ließ mich vor Angst aufheulen. Ich flehte Curumir inständig an, mir zu glauben, aber er griff nach der Kette, um sie abzulegen. Mit tränenverschleiertem Blick versuchte ich die Tat zu verhindern, aber je mehr ich versuchte ihn davon abzuhalten, desto entschlossener handelte der Fischer. Schließlich fiel die Kette mit dem magischen Medaillon auf den nackten Boden vor seiner Hütte.

Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an und sank auf die Knie. Bezaubert murmelte er. »Ihr seid so wunderschön, strahlt heller als die Sonne.« Demütig warf er sich vor meine Füße und wimmerte. »Entschuldigt meine armselige Gestalt und meine geringen Umgangsformen, nur mit eurer Erlaubnis werde ich euch betrachten.«

Gekrümmt vor Schmerz taumelte ich zurück. Ich wollte weinen, aber ich konnte nicht vor Trauer. Erst als der winselnde Fischer einen Schritt zur Seite ging, sah ich das Medaillon und hob es mit der Kette auf. »Bitte stehe wieder auf und lege die Kette an, ich will dich so nicht ertragen.« Dümmlich nickend nahm er die Kette aus meinen Händen und legte sie um. Doch sein Blick blieb stumpf, besorgt fragte er. »Gefalle ich euch so besser?«

Das Medaillon schützte ihn nicht mehr vor meiner übernatürlichen Schönheit, mir zersprang das Herz, die Trauer ließ mich zu Boden sinken. Gierige, aber unterwürfige Augen beobachteten mich. Er wollte meine Füße küssen, wagte es aber nicht, mich zu berühren und jammerte. »Sagt mir, was ich tun muss, um euch zu gefallen. Ich weiß, ich bin schmutzig und in elende Lumpen gehüllt, aber ihr könnt mich formen, wie es euch gefällt.«

Der Schmerz meines Herzens, der jederzeit wieder stechend scharf ausbrechen konnte, wurde zu einem dumpfen Dröhnen. »Was betrübt euch, wie kann ich euch wieder zum Lachen bringen?«, fragte er in würdelosen Gesten. Kaum deutlicher als ein Seufzen war meine Stimme, als ich sprach. »Der Blick deines Herzens ist geblendet, du siehst nicht mehr mich, wie ich bin. Deine Liebe ist einer Qual gewichen, die dich auffressen wird.«

Er duckte sich nickend in den Staub. »Ganz wie ihr es wünscht, solange ich nur zu euren Füßen liegen darf.« Ein Weinkrampf schüttelte mich, das Herz in meiner Brust wollte zerspringen. Da lag der freche Bursche, der mir mit seiner fröhlichen, unbefangenen Art den Kopf verdrehte, und wand sich vor mir im Staub. Von der einen auf die andere Sekunde kehrte sich Glück in Unheil.

Ich stellte mich vor den Fischer und zog ihn an den Schultern hoch, bis er auf seinen eigenen Füßen stand. Zumindest beim Abschied sollte er aufrecht stehen. Meine zitternde Stimme ließ ihn ebenfalls traurig blicken, aber als ich sprach, zeigte sein Gesicht keine Regung. »Da unser Glück unwiederbringlich zerstört ist, möchte ich dich mit meiner Anwesenheit nicht länger demütigen.« Wieder fiel er auf die Knie und flehte. »Bitte geht nicht, demütigt mich, wenn es euch gefällt, aber verlasst mich nicht.«

***

Weinend rannte ich durch den Wald, ohne Sinn und Ziel, irrte herum, schrie meinen Schmerz über das Land und glaubte jeden Augenblick, vor Leid zu zerspringen. Die Sonne stand bereits tief am Himmel, als sich der Wald lichtete und ein sanft geschwungenes Tal freigab. Ein kleines Dorf bettete sich an die fruchtbaren Hänge und einige Häuser standen direkt an einem kleinen Bach, der sich durch das Gelände zog.

Heftig atmend, mit pochendem Herz blieb ich stehen und starrte auf die Siedlung. Auf dem Marktplatz wurden Stände abgebaut, Bauern trieben ihr Vieh in die Ställe und ein kalter Scheiterhaufen, abseits der Wege, prangerte wie ein Mahnmal der Ignoranz.. Menschen! Einfache, langweilige Menschen.

Da lebten sie tagein, tagaus in ihrem kleinen Dorf, kannten bestimmt nicht einmal das Land jenseits der nächsten Hügel und glaubten alles zu wissen. Richteten nach dem Verständnis ihrer kleinen Welt über Gut und Böse, Richtig und Falsch. Sie verbrannten ihresgleichen unter dem Irrglauben, eine Hexe entdeckt zu haben.

Verzweifelt über so viel Dummheit, ließ ich mich auf einen Stein sinken, legte das Gesicht in meine Hände und sehnte mich nach der starken Schulter des Fischers. Ich wollte ihn spüren, von ihm gehalten werden. Aber mein Geliebter war nicht mehr er selbst, nie wieder würde er mich mit klarem Blick umarmen. Mein Herz drohte zu zerspringen. Ich sehnte mich nach ihm, wusste, wo er war, und doch musste ich diesen Schmerz alleine ertragen -- alleine. Worin gründete sein Misstrauen? Warum musste er es zerstören? War es nicht ein Wunsch des Schicksals, dass wir uns trafen? Wieder sehnte ich mich nach ihm und wieder schnitt die Erinnerung eine tiefe Wunde.

Wie eine Katze, die ihren eigenen Schwanz jagt, drehten sich meine Gedanken immer im Kreis. Wut keimte auf, ich zerbröselte einen Stein in meiner Hand und warf den Staub der untergehenden Sonne entgegen. Wieder blickte ich auf das Dorf, die vielen kleinen Menschen, den Bach, den Scheiterhaufen.

***

Die Sonne ging an diesem Tag sehr früh über der Siedlung unter, als meine Flügel lange Schatten auf das Tal warfen. Mit sanften Flügelschlägen kreiste ich tief über der Siedlung und sah all die Menschen in den Straßen. Sie erstarrten vor Angst, manche fielen um, andere rannten in Panik davon.

Meine grollende Stimme dröhnte durch das Tal. »WARUM SEID IHR SO WINZIG? ... WARUM SIND EURE HERZEN SO KLEIN?«

Sie antworteten nicht, sie achteten gar nicht darauf, sondern rannten panisch durcheinander. Ihre Ignoranz steigerte meine Wut. Stattdessen zogen sie ihre Köpfe ein und versuchten, vor dem was sie nicht kennen wegzulaufen. Meine Geduld war zu Ende.

*

Stein und Holz bersten unter Feuer, gebären neue Flammen und schmelzen Eisen.

Schreie und Tod hallen durch die Nacht, verstummen in der Finsternis.

Hoffnung brennt bis zum Schluss, verglüht im heißen Wind.

Asche und Rauch im Morgengrauen, Totenstille über taufeuchten Wiesen.

Schalina und ich, wir haben uns irgendwie auseinandergelebt. Ein dritter Teil ist auf absehbare Zeit nicht geplant

_Faith_
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15 Kommentare
AnonymousAnonymvor 3 Monaten

Sehr gute Geschichte, würde mich freuen wenn du und Schelina zueinander finden solltet!

BuraktrBuraktrvor 3 Monaten

Oh welch trauriges Ende einer wirklich tollen Geschichte . Vermutlich wie keine andere hat sie mich gefesselt und leider leider wird es keine Fortführung geben . Überleg es dir :))

DjChris01DjChris01vor mehr als 2 Jahren

es ist sehr schade, das du und Schalina keine Freundinnen mehr seid.

Der Beginn der Geschichte war fesselnd wie eh und jeh - aber die Rückkehr zum Fischer, ließ schon das Ende vermuten.

Auch bedaure ich sehr, nichts mehr über das weitere Schicksal Schalinas zu erfahren, wie es die Vorsehung geplant hat ...

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, das Schalina und du wieder zusammenfindet !!

AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

gerade alle teile gelesen, inlusive der "Vorgeschichte".

Würde mich freuen, wenn du doch nochmal weiter schreibst

AnonymousAnonymvor mehr als 4 Jahren
Tolle Geschichte, zu schnelles Ende

Nachdem ich heute erst das Drachenweib gelesen habe, habe ich mit Freunde festgestellt, dass es auch eine Fortsetzung bit.

Auch diese hat wie der Vorgänger toll begonnen, aber der Rückkehr unseres Drachens zum Fischer, merkte man leider, dass alles etwas zu schnell voran ging, im Nachwort kam dann die traurige Gewissheit, es wird keine Fortsetzung geben.

Sehr schade, mich hat die Geschichte enorm gefesselt und ich hätte gerne mehr über diese ungewisse Zukunft von Schalina erfahren.

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