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Die geile Lust-Sekte Teil 13

Geschichte Info
Pascal nutzt auf der Feier seinen Stand.
9.5k Wörter
4.6
54.5k
13

Teil 13 der 20 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 03/23/2014
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Lex84
Lex84
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---Vorbemerkungen---

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

hier also der 13. Teil meiner Fortsetzungsgeschichte, welcher mal wieder ganz ohne Experimente oder Fetisch-Elemente auskommt. Ich hoffe mal, dass vor allem meine treuen Leserinnen und Leser weiterhin so gespannt auf die Fortsetzung der Story sind, dass sie mir auch mal ein Kapitel abseits des Mainstream durchgehen lassen, wie es das letzte gewesen ist, und trotzdem Pascals Erlebnisse weiterverfolgen möchten.

Den Handlungsfaden mit der Kurprinzessin Katharina habe ich übrigens nicht aus den Augen verloren. Hierzu wird demnächst sicherlich auch was zu lesen sein. Man darf gespannt sein, wie ich hoffe.

Zunächst wünsche ich viel Spaß beim Lesen dieses Kapitels.

Euer Lex84

---

Als Pascal endlich mit frischen Klamotten ausgestattet war, machte er sich eiligst auf den Rückweg in den Speisesaal, da er annahm, dass das angekündigte Dinner kurz bevorstand, sofern es nicht sogar bereits angefangen haben sollte. Zum Glück war das noch nicht der Fall. Aber trotzdem war Pascal ziemlich überrascht, als er den großen Speisesaal erreichte und betrat. Fast jeder Patz an den Tischreihen war nunmehr besetzt, so dass er überschlägig nach einem unauffällig schweifenden Blick über die beträchtliche Menschenansammlung von etwa fünfhundert Gästen ausging. Auch Beatrice und Lisa saßen sich angeregt unterhaltend auf ihren Plätzen. Also war Pascal definitiv einer der letzten, der noch eilig seinen ihm zugewiesenen Platz aufsuchte.

Da sich Pascal bestmöglich beeilte, zügig und dabei noch am besten unauffällig seinen Platz an dem großen Tisch aufzusuchen, was ihm auch gut gelang, wurden seine Schwester und seine Cousine erst auf ihn aufmerksam, als er sich gerade erleichtert ausatmend auf seinem Stuhl niederließ. Beatrice hatte natürlich direkt einen ihrer Ansicht nach passenden Kommentare auf den Lippen und bemerkte mit einem spöttischen Ton in der Stimme: „Ach, wen haben wir denn da? Pascal! Na war ja klar, dass mein Bruder wieder mal sein Limit voll ausschöpfen muss und wie üblich auf den letzten Drücker erscheint." Lisa war da wesentlich weniger entspannt als Beatrice, da sie ja wusste, mit wem Pascal die letzten Minuten verbracht hatte. Deswegen fragte sie deutlich zurückhaltender und mit hörbar besorgter Stimme: „Es ist doch alles gut gelaufen, Pascal? War die Pfalzgräfin etwa nicht zufrieden?"

Pascal fand Lisas Sorge um die eventuell drohenden Konsequenzen, falls diese impertinente Pfalzgräfin Ursula mal nicht hundertprozentig zufrieden sein sollte, in diesem Augenblick absolut übertreiben und aus seiner Sicht auch überaus ärgerlich. Schließlich war er es gewesen, der hatte einiges dafür geben müssen, dass alles gut gelaufen war. Aber ob er okay war, oder wie es ihm danach ging, fragte niemand ernsthaft. Deshalb antwortete er mit einem deutlich genervten Unterton, während er sich von einer Bedienung ein Glas mit Wein reichen ließ: „Alles klar. Mach dir mal nicht gleich ins Höschen. Ich denke nicht, dass Ursula einen Grund hätte, wegen irgendetwas verärgert zu sein. Also kannst du ganz entspannt bleiben!"

Das beruhigte Lisa tatsächlich erst mal, obgleich sie kurz zu überlegen schien, ob sie nochmals genauer nachhaken sollte. Aber vermutlich sagte ihr der ihr bislang bei Pascal noch unbekannte, verbitterte Ton in seiner Stimme, dass sie dies besser unterlassen sollte. Jedenfalls wusste sie damit so wenig anzufangen, dass sie die nächste Frage lieber ihrer Cousine überließ, die eigentlich Pascals Launen besser kennen musste als sie.

In der Tat schaute Beatrice irritiert drein, nachdem sie Pascals Erwiderung vernommen hatte. Durch jahrelange Erfahrung im Umgang mit ihrem Bruder wusste sie, dass etwas bei ihm in der Interaktion mit der ihr unbekannten Pfalzgräfin und Gastgeberin Ursula zumindest nicht so gelaufen sein musste, wie es sich Pascal vorge-stellt haben mochte. Da fiel ihr auch noch auf, dass Pascal jetzt andere Kleidung trug, als er es getan hatte, als sie auf dem Anwesen angekommen waren. Diese Feststellung nutzt sie als Aufhänger für eine vorsichtige und trotzdem bewusst locker formulierte Frage: „Sag mal, hast Du Dich zwischendurch umgezogen? Das sind doch nicht Deine Sachen, mit denen Du hergekommen bist. Ist bei Dir alles klar? Wie ist es denn mit unserer Gastgeberin gelaufen? War es für Dich nicht schön?"

Ihren Versuch sein Gemüt etwas zu besänftigen, nahm Pascal wohlwollend zur Kenntnis. Außerdem schien seine Schwester ein offensichtlich ehrliches Interesse daran zu haben, wie er sich nach seiner vielleicht ersten, nicht uneingeschränkt positiven Erfahrung in der Lust-Sekte fühlen mochte. Das rechnete er ihr hoch an. Trotzdem war er nicht bereit dazu, Details seines Erlebnisses mit Ursula preiszugeben und erwiderte aus diesem Grund ausweichend: „Na und? Ich habe mich gerade umgezogen. Ist doch kein Problem, oder? Und auch sonst ist alles in Ordnung - auch mein Kontakt mit Ursula. Nur das Ende war im wahrsten Sinne des Wortes für meinen Geschmack echt beschissen. Aber ansonsten ist alles klar. Jetzt suche ICH mir aber mal wieder jemanden aus, mit dem ich Bekanntschaft machen möchte." Dem ließ er ein halbherziges Lächeln folgen, um seiner Schwester zu signalisieren, dass mit ihm wirklich alles in Ordnung war. Beatrice schaute zwar ihren Bruder für einige Sekunden skeptisch und forschend an, entschied sich dann aber wohl dafür, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Das war Pascal sehr lieb.

Ohnehin dauerte es nicht mehr sehr lange, bis die anwesenden Gäste von ihrem Gastgeber, dem Pfalzgrafen, und zu Pascals Erleichterung nicht zusätzlich noch der Pfalzgräfin Ursula mit ihm gemeinschaftlich begrüßt wurden. Dabei fasste sich der Pfalzgraf erfreulicherweise ausnehmend kurz, da sich die meisten der Gäste ohnehin schon länger auf der Burg, wie er es nannte, aufhielten und nun sicherlich hungrig das Dinner erwarteten. Tatsächlich war Pascal inzwischen ziemlich hungrig. Nebenbei hoffte er, während des Essens seinen Kopf wieder frei zu bekommen, um den ansonsten sehr angenehmen Tag auch so positiv und möglichst ohne negative Erinnerungen an die letzten Minuten für ihn enden zu lassen.

Das servierte Essen trug in jedem Fall schon einmal dazu bei. Es bestand aus vier ausgewählten Gängen, die jeweils nacheinander fast gleichzeitig an alle anwesenden Gäste ausgegeben wurden, während passend zum Ambiente des Saales Musik auf einem Cembalo vorgetragen wurde. Das war sicherlich nicht Pascal präferierte Musikrichtung, erschien ihm aber zu ihrem Umfeld passend gewählt und störte ihn daher überhaupt nicht. Eigentlich war sogar das Gegenteil der Fall, weil sie ihn gut zur Ruhe kommen ließ. Als Vorspeise wurde ein Carpachio und gebratene Gambas mit bunten Salaten serviert, was Pascal eigentlich viel zu schnell vertilgte. Auch den dabei gereichten Chardonnay trank er viel zu hastig. Selbst die im Anschluss folgende, jahreszeitlich passend gewählte weil erfrischende, kalte Tomatensuppe konnte er noch nicht wirklich genießen. Erst den Hauptgang, der ebenfalls aus bunten Salaten mit einem würzigen Olivenöl und einer kross gebratenen Entenbrust bestand, ließ sich Pascal gebührend schmecken. Auch der beim Hauptgericht gereichten Rosé-Wein mundete Pascals Gaumen und trug merklich zu seiner Entspannung bei und sorgte nebenbei dafür, dass er wieder begann, Freude an dem Abend in der Lust-Sekte zu empfinden. Als schließlich der Nachtisch aufgetragen wurde - eine Spezialität der Region, Eierlikör-Mousse mit Himbeercoulis - waren die grauen Wolken um Pascals Geist so gut wie verschwunden und er war wieder so voller Neugier und Tatendrang wie zuvor bei seiner Ankunft am frühen Nachmittag.

Nachdem der Nachtisch abgetragen war und sich die Gespräche wieder deutlicher gegen das weiterhin im Hintergrund spielende Cembalo abhoben, schaute sich Pascal von seinem Platz aus interessiert im Saal um. Vielleicht bekam er ja noch einmal die Möglichkeit, sein Glück bei einem Mädchen zu versuchen, das ihm spontan gefiel. Pascals suchenden Blick hatte Lisa schnell bemerkt und fragte ihn direkt wieder neugierig aus: „Und Pascal, bist Du etwa schon wieder auf der Pirsch? Respekt, Du scheinst ja noch gut Reserven zu haben. Und? Schon was Passendes entdeckt?" Innerlich musste Pascal ob dieses Lobes ein wenig schmunzeln, obwohl seine Cousine nicht wissen konnte, dass er mit Ursula ja gar nicht so sehr körperlich gefordert gewesen war, wie sie vermutlich annahm. Er hatte jedenfalls nicht vor, sie in diesem Punkt aufzuklären. Sollte sie eben glauben, was sie wollte. Eigentlich war er ihr immer noch ein bisschen böse, weil sie sich so wenig einfühlsam gezeigt hatte. Trotzdem überhörte er gut gelaunt den lästerlichen Unterton in Lisas Bemerkung und entgegnete offen: „Bis jetzt noch nicht! Mal sehen, was sich so noch ergibt. Wir haben ja wohl noch massig Zeit an diesem Abend, nicht wahr?"

Mit einem Auge sah er auch bei seiner Schwester ein Lächeln um ihre Mundwinkel huschen. Vermutlich war sie endgültig beruhigt, dass Pascals Erlebnis mit Ursula ihm nicht seinen ersten Abend auf einer Lust-Sekten-Feier verdorben hatte. Das ging Pascal zumindest durch den Kopf, als er seinen Fokus zurück auf die weibliche Gesellschaft im Saal richtete. Der Großteil der anwesenden Personen war deutlich älter als er selbst und sogar Frauen, die auch nur unter dreißig waren, waren nur in einer sehr spärlichen Anzahl anwesend. Dieses Mal wollte Pascal aber auf keinen Fall Kompromisse eingehen und so lange seine Geduld beweisen, bis er ein lohnendes ‚Ziel' ausfindig gemacht hatte.

Gerade als Beatrice stichelnd bemerkte, dass er doch auch einfach aufstehen, etwas umherstreifen und geeignete Damen ansprechen könne, hatte Pascal jemanden entdeckt, deren Anblick ihn sofort gefangen nahm. Deshalb winkte er abwimmelnd mit der linken Hand, während Beatrice noch mit ihm sprach. Sie verstummte wider erwarten sofort, weil sie zu verstehen schien, dass Pascal vielleicht fündig geworden war und es sie natürlich brennend interessierte, wen ihr Bruder wohl ins Auge gefasst haben mochte. Auch Lisa versuchte in der Richtung, in die ihr Cousin blickte, das weibliche Wesen zu entdecken, welches spontan seine volle Aufmerksamkeit erregt hatte.

Die junge Frau, die Pascal ins Visier genommen hatte, hatte blonde, lange Haare, die sie zu einer hochtoupierten Frisur trug. Viel mehr konnte er gar nicht erkennen, da er zum einen zu weit entfernt saß und zum anderen sein Blickfeld ärgerlicherweise immer wieder zwischendurch von Leuten, die sich zwischen ihn und das Mädchen schoben, verstellt wurde. Sie saß in einer Gruppe älterer Leute, die vielleicht alle Teile ihrer Familie sein mochten, wobei sie selbst vielleicht Mitte zwanzig war, schätzte Pascal. Ihr Gesicht hatte Pascal noch überhaupt nicht erblicken können, da sie seitlich schräg mit dem Rücken zu ihm saß und nur teilweise ihr Gesicht im Profil erkennen ließ. Was Pascal eigentlich auf sie aufmerksam gemacht hatte, war ihr hautenges und knallrotes Cocktailkleid, das sie trug, und welches selbst im Sitzen einen wohlproportionierten Körper erahnen ließ. Wenn doch nur sein Blick nicht ständig von vorbeiziehenden Leuten versperrt worden wäre, hätte Pascal sich viel zügiger ein Bild davon machen können, ob ihn diese Frau so sehr interessierte, dass es sich lohnen könnte, sie anzusprechen.

Doch gerade, als sich Beatrice darüber beklagte, dass sie nicht ausmachen könne, wen ihr Bruder im Blick hatte und dass er doch gefälligst mal mit einer deutlicheren Beschreibung rüberkommen könne, bewegte sich die Gruppe Menschen, die Pascals Sichtachse bereits die ganze Zeit über verstellt hatte, ein Stückchen weiter nach rechts. Dadurch erhaschte Pascal nicht nur einen ungehinderten Blick auf die Frau im roten Kleid, sondern auch auf ihre Tischnachbarn. Besonders ihre rechts von ihr sitzende Nachbarin stellte eine große Überraschung für Pascal dar, so dass er nur verblüfft und mehr zu sich selbst aber eben laut ausgesprochen bemerkte: „Zwillinge?" Denn neben dem mit rotem Kleid gewandeten Mädchen saß eine ebenso gekleidete Frau, die der ersten zumindest von Pascals Warte aus zum Verwechseln ähnlich sah.

Gar nicht in Pascals Interesse war der Nebeneffekt seiner unbedachten Äußerung, dass sowohl Beatrice als auch Lisa diesen deutlich vernommen hatten und somit spätestens damit genau Bescheid wussten, wohin er bislang geblickt hatte. Lisa, die natürlich fast alle der anwesenden Gäste kannte, nutzte ihr Wissen umgehend dazu aus, Pascal ihre ‚erfahrene' Meinung kundzutun: „Ach, Du meinst die Zwillinge der Reichsgräfin und des Reichsgrafen Wimmer. Mhm, da hast Du vielleicht gar nicht mal schlecht gewählt. Allerdings musst Du vorher wissen, dass die beiden Zwillinge nichts alleine unternehmen. Du musst also entweder mit Beiden Vorlieb nehmen, oder es Dir nochmal anderes überlegen. Wenn Du meinst, dass Du es mit den Beiden aufnehmen kannst, werden sie Dir bestimmt viel Freude bereiten. Und abgeneigt wären sie bestimmt auch nicht. Soll ich mal nach ihnen schicken lassen?" Gerade wollte Lisa eine Bedienung an ihren Tisch heranwinken, um ihr ihren Auftrag zu übermitteln, da war Pascal aber bereits von seinem Platz aufgesprungen und rief vielleicht etwas zu laut: „Nein!", bevor er deutlich leiser nachsetzte: „Nein, lass mal! Wer weiss, was Du dann hinterher wieder alles erzählst, wenn die Beiden herüberkommen. Ich mache das diesmal lieber selbst und gehe zu den Beiden rüber."

Ohne die erwartungsgemäß folgenden Beschwerden und Einwände von Lisa oder Beatrice abzuwarten, machte sich Pascal auf seinen Weg quer durch den großen Speisesaal. Dabei spürte er förmlich die ihm nachgehenden Blicke seiner weiblichen Verwandten. Obwohl er bislang keine Probleme gehabt hatte, Frauen anzusprechen, wurde Pascal doch zunehmend nervöser, als er sich dem Tisch voller ihm fremder Leute näherte. Zwar war er sich sicher, mittlerweile genug über die erforderlichen Umgangsformen in der Sekte erfahren zu haben, um eine angemessene Ansprache vorbringen zu können, aber schließlich war es doch sein erstes Mal in der Praxis. Andererseits konnte die Gelegenheit für ihn hier, wo ihn niemand kannte, zur Übung eigentlich nicht besser sein.

Dies gab ihm das letzte bisschen Mut, das ihm vielleicht noch gefehlt hatte, um entschlossen an den Tisch und in unmittelbarer Nähe der Sitzplätze der von ihm favorisierten Damen zu treten und sich durch ein vernehmliches Räuspern Gehör zu verschaffen. Zwar hatte Pascal in der Schnelle nicht mehr daran gedacht, nach den Namen der beiden Zwillinge zu fragen, doch da beide wie er noch keinen eigenen Stand hatten, wie er aus Lisas Vorstellung herausgehört hatte, erforderte es die Etikette der aus seiner Sicht in diesem Punkt sehr konservativen Sekte ohnehin, dass er zuerst die Eltern der beiden Frauen ansprach. Und dazu wusste er bereits ausreichend Bescheid. Eine kleine Verbeugung andeutend richtete er das Wort an die älteren Personen am Tisch, die offensichtlich ihre Eltern waren, an deren Tisch sich die Zwillinge nach dem Essen augenscheinlich begeben hatten: „Bitte entschuldigt, Eure Erlaucht Reichsgraf, Eure Erlaucht Reichsgräfin Wimmer. Erlaubt, dass ich mich vorstelle: Ich bin Landgraf Pascal und bin heute als Gast meiner Verwandtschaft hier. Ich kam nicht Umhin, die Anmut Eurer Töchter zu bemerken und würde mich freuen, Eure und die Bekanntschaft Eurer Töchter machen zu dürfen."

Aus den Augenwinkeln versuchte Pascal eine erste Reaktion von Seiten der beiden Zwillinge zu erhaschen, die zumindest interessiert zu ihm aufblickten. Aber fürs erste musste sich Pascal auf die Erwiderung von Seiten ihrer Eltern konzentrieren, die in diesem Fall von dem Vater kam: „Ich denke, dass ich für jeden aus meiner Familie spreche, wenn ich sage, dass es uns eine Ehre ist, Euch kennenzulernen, Eure Hoheit Prinz Landgraf Pascal. Das sind meine Frau Sabine, unsere Töchter Johanna und Susanna und mein Name ist Anton. Ihr dürft gerne unsere Töchter fragen, ob Sie Lust haben, mit Euch für ein näheres Kennenlernen mitzukommen. Bei einer derart erfreulichen Erscheinung, wie Ihr es seid, bin ich mir, was das angeht, allerdings ziemlich sicher, dass meine Mädchen sehr gerne Zeit mit Euch verbringen wollen würden!"

Kunststück! Schließlich kannten ihn ja alle bislang nicht und wussten lediglich, dass Pascal einem höheren Stand als sie angehörte, dachte er. Somit waren sie sich nicht sicher, ob Pascal wohl sehr verärgert reagieren würde, wenn er von ihnen einen Korb bekommen sollte. Das Risiko wollte Vater Anton bestimmt nicht eingehen. Trotzdem war Pascal ziemlich gespannt auf die Reaktion seiner Töchter und vor allem darauf, WIE sie ihr von seiner Seite erwartetes Einverständnis kundtun würden.

Mit diesen Gedanken drehte sich Pascal zu den Zwillingen um, die aus der Nähe betrachtet deutlich älter, als von Pascal anfangs angenommen, sein mussten. Er schätzte ihr Alter auf etwa Ende zwanzig oder Anfang dreißig und somit doch deutlich älter als er selbst. Umso merkwürdiger schien es ihm, zuerst ihre Eltern ansprechen zu müssen, bevor er deren Erlaubnis erhielt, ihre Töchter anzusprechen. Diese Hürde hatte Pascal immerhin bereits genommen und nickte den beiden jungen Frauen neuerlich zu, ehe er fragte: „Erbgräfin Johanna, Erbgräfin Susanna, ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Gesellschaft leisten würdet."

Beide Frauen schauten Pascal mit einem Lächeln an und musterten zwischendurch seinen Körperbau aufmerksam. Nach Pascals Anrede schauten sie sich kurz gegenseitig an, nickten zu Pascal Freude, bevor eine der Beiden erwiderte: „Wir freuen uns beide, dass wir Euch aufgefallen sind, Prinz Pascal. Außerdem scheint Ihr bereits zu wissen, dass wir als innig verbundene Schwestern auf Feiern so gut wie nichts alleine machen..." Da fiel ihr die andere Schwester ins Wort: „...Wir wissen aber auch, dass Ihr es nicht bereuen werdet, wenn wir uns Beide zusammen um Euch kümmern dürfen. Wir wären jedenfalls sehr erfreut, mit Euch kommen zu dürfen."

Pascal nahm es den Zwillingen vollkommen ab, dass sie sich tatsächlich freuten von ihm aufgefordert worden zu sein und nicht bloß aus der Notwendigkeit ihres Standes handelten. Diese Erkenntnis ließ Pascal erfreut grinsen und seine Hände hinhalten, wobei jeweils eine der Zwillinge eine von Pascals Händen ergriff und sich von ihm mit einem galanten Schwung hochziehen ließ. Mit einem letzten, dankenden Kopfnicken in Richtung ihrer Eltern verabschiedete sich Pascal von Sabine und Anton und zog mit den Zwillingen davon, um ein geeignetes Zimmer für sie zu suchen. Mit einem Seitenblick sah Pascal noch, kurz bevor die Drei den Saal verließen, wie seine Cousine und seine Schwester ihnen lächelnd nachsahen. Irgendwie steigerte dies Pascals Vorfreude auf die ‚Dreisamkeit' mit Johanna und Susanna nochmals ein wenig.

Einen freien Raum zu finden, stellte erwartungsgemäß kein allzu großes Problem dar, da genügend Personal für die Raumsuche bereitstand, um den Gästen eine nervige Odyssee durch das wirklich ausladende Gebäude ersparen zu können. Deutlich schwieriger würde es für Pascal werden, die beiden Zwillinge, die zu allem Überfluss auch noch relativ ähnlich klingende Namen trugen, voneinander zu unterscheiden. Beide waren blond und von exakt gleicher Statur und hatten neben der identischen Frisur auch das gleiche rote Kleid an, das Pascal zugegeben sehr gut an beiden gefiel. Das einzige relevante Unterscheidungsmerkmal, das ihm bislang aufgefallen war, war eine Kette, die beide um ihren Hals trugen - oder vielmehr der Edelstein, der sich an beiden Ketten in der Mitte des Gliederbandes befand und den Ausschnitt jeweils beider Frauen schmückend zierte: Bei Johanna war er grün und bei Susanna war er blau. Ansonsten war Pascal nicht in der Lage den kleinsten Unterschied zwischen den graziösen Frauen zu erkennen.

Der relativ kleine Raum, der Pascal und seinen Begleiterinnen zugewiesen wurde, sah wiederum ganz anders aus, als die beiden Gemächer, die Pascal inzwischen bereits kennengelernt hatte: Die Wände waren anstelle mit Teppichen behängt zu sein, mit einer Holzvertäfelung verziert und in der Mitte des Raumes befand sich ein optisch ziemlich präsentes Doppelbett ohne Baldachin, dafür aber mit einer mit Stickereien und Rüschen reich verzierten Bettdecke. Außerdem befanden sich anstelle von elektrischen Kerzenleuchtern relativ moderne Standlampen in dem Raum und unter der Decke hing kein Kronleuchter sondern eine einfach flache Deckenlampe. Aber Pascal war ja nicht hierhergekommen, um die Inneneinrichtung zu begutachten, sondern um sich mit Johanna und Susanna zu vergnügen. Deshalb richtete Pascal seine volle Aufmerksamkeit ab sofort ausschließlich auf die beiden vor ihm und noch untätig im Raum stehenden und auf seine Anweisungen wartenden Zwillinge.

Lex84
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