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Die Seele des Hauses

Geschichte Info
Ein Architekt erlebt eine besondere Überraschung...
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Kapitel 1 -- Einem „fast" geschenkten Gaul ...

Arnold Jansen blickte auf den großen Schlüsselbund in seiner Hand und wandte seinen Blick wieder nach oben. Er konnte immer noch nicht ganz fassen, was seine Augen erblickten.

„Love Haven -- Swinger Club" prangte auf dem kleinen Messingschild an der gemauerten Säule neben dem schmiedeeisernen Eingangstor. Darunter befand sich ein knallroter Klingelknopf in schwarzer Fassung.

„Ich habe einen gottverdammten Swingerclub ersteigert!", fluchte er halblaut.

Nun verstand er den unglaublich günstigen Preis der Liegenschaft und das anzügliche Grinsen des Beamten, der ihm Schlüssel und Unterlagen ausgehändigt hatte.

Es hatte sich um eine „blinde" Zwangsversteigerung gehandelt, bei der man das Objekt nicht einmal vorab besichtigen konnte, sondern nur einige schriftliche Informationen bekam. In diesem Fall waren, wie er jetzt wusste, aus gutem Grund, nicht einmal Fotos dabei gewesen, damit ein potentieller Käufer nicht bereits im Vorfeld abgeschreckt wurde.

Er hatte nur gewusst, dass es sich um eine mehrgeschossige, voll möblierte Villa Baujahr 1921 mit einer Nutzfläche von 400m² und einer Gartengröße von knapp 2000 m² handelte.

Vielleicht hätte ihn der Umstand stutzig machen sollen, dass in der Beschreibung neben der Wohn- auch eine gewerbliche Nutzung angegeben gewesen war, aber darüber hatte er schlicht nicht weiter nachgedacht.

Das Mindestgebot waren 200.000€ gewesen und genau diese Summe hatte er auch eingereicht. Entweder hatte bei diesem Preissegment keiner mitgeboten, oder er war sogar der einzige Bieter gewesen. Auf jeden Fall hatte er ungewöhnlich schnell den Zuschlag bekommen.

Der Jung-Architekt schüttelte noch einmal ungläubig den Kopf. Er hatte sich auf alles vorbereitet. Marode Bausubstanz, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, irgendwelche Altlasten und weitere Komplikationen.

Aber das hier?!

Egal. Da musste er jetzt durch. Das Kind war bereits in den Brunnen gefallen und der Kauf rechtskräftig.

Nun galt es erst einmal herauszufinden, wie viel er in die Umbaumaßnahmen investieren musste. Hoffentlich sprengte es nicht sein ohnehin knappes Budget. Sollte es zu viel kosten musste er wohl oder übel versuchen einen geeigneten Käufer zu finden um das Objekt möglichst schnell wieder abzustoßen. Aber das würde bei einem Haus mit einer solch anrüchigen Vergangenheit bestimmt nicht einfach werden.

Die Lage des Grundstücks war traumhaft. Allein stehend, mitten in einem kleinen Waldstück, etwa einen halben Kilometer hinter einem großen Gewerbegebiet. Nicht einmal eine störende Nachbarschaft gab es. Mindestens vier Meter hohe, blickdichte Lorbeerhecken umsäumten, soweit er es von hier aus sehen konnte, beinahe Dreiviertel des Geländes.

Das Haus selbst machte, aus der Entfernung gesehen, baulich einen erstaunlich guten und gepflegten Eindruck.

Es dauerte eine geraume Zeit, bis er in den passenden Schlüssel für das Tor gefunden hatte. Leise quietschend öffneten sich die beiden großen Flügel.

Arnold stieg ins Auto, fuhr ein paar Meter, schloss das Tor wieder hinter sich und lenkte anschließend seinen Kombi auf einen größeren Parkbereich, der sich, etwas abseits, links vor dem Hauptgebäude befand.

Nachdem er ausgestiegen war, beschloss er erst einmal eine ausführliche Begutachtung von außen durchzuführen, bevor er das Innenleben unter die Lupe nahm.

Bewaffnet mit Fotoapparat, Klemmbrett und einem Stift machte er sich auf den Weg.

Neben dem Wohnhaus befanden sich auf dem Grundstück noch ein paar Nebengebäude. Dabei handelte es sich um eine große Garage, eine alte Stallung und im Terrassenbereich eine Außensauna.

Erfreut stellte er fest, dass es hinter dem Haus, angrenzend sogar einen Swimmingpool gab und an einer Ecke des Gartens setzte ein kleiner Pavillon einen Akzent.. Auch ein klassischer Wintergarten fehlte nicht an der alten Villa, deren Bauform er gedanklich irgendwo zwischen Jugendstil und Bauhaus zuordnete.

Offenbar waren die Fenster in jüngerer Vergangenheit saniert worden, denn sie wiesen alle eine moderne Wärmeschutzverglasung auf. Bis auf einige wenige Mängel in der Fassade war der Zustand des Gebäudes überraschend gut. Der Garten selbst war organisch angelegt, mit japanischen Elementen und bot auch größere Rasenflächen, die allerdings dringend gemäht werden mussten. Er wirkte aber in Summe noch recht gepflegt, offenbar hatte der vorherige Besitzer, laut Grundbuch ein gewisser Knut Filbinger, das Anwesen vor nicht allzu langer Zeit verlassen. Dem Wuchs nach konnte es sich maximal um ein halbes Jahr handeln.

Arnold überlegte, was ihn wohl dazu bewegt hatte, dieses schöne Anwesen zu verlassen.

Vielleicht war er ja aufgrund behördlicher Probleme mit dem Club überhastet ins Ausland geflüchtet und hatte alles stehen und liegen lassen. Oder er saß nun im Gefängnis. Das würde zumindest erklären, warum die Villa voll möbliert verkauft worden war.

Je mehr der junge Architekt sah, desto mehr beglückwünschte er sich selbst zum Erwerb der Immobilie. Sah man einmal von dem delikaten Verwendungszweck ab, war sie locker das Fünf- bis Zehnfache des Kaufpreises wert. Selbst das Dach schien in ausgezeichnetem Zustand zu sein, soweit er von hier unten sehen konnte.

Nachdem er das Haus komplett umrundet hatte, wurde es Zeit das Innere des Gebäudes zu erforschen. Arnold hatte weder jemals einen Swingerclub besucht, noch Bilder vom deren Interieurs gesehen und so bereitete er sich gedanklich auf das Schlimmste vor.

Zögerlich schloss er, nachdem er erneut einige Schlüssel durchprobiert hatte, die schwere hölzerne Eingangstüre auf und betrat, mit einem leichten Frösteln, das alte Haus.

´Was würde ihn hier erwarten?!´

Kapitel 2 -- Der neue Hausherr

Kira stand am Fenster des Speisezimmers und beobachtete schweigend wie der große, anthrazitgraue Kombi vorfuhr und der neue Besitzer des Hauses ausstieg. Er wirkte noch relativ jung, sie schätzte ihn auf Mitte bis Ende Dreißig.

´Wie mag er wohl sein?´, grübelte sie.

´Wird er den Club weiterführen oder das Haus anderweitig nutzen? Wie ein Swinger sieht er ja nicht unbedingt aus, sondern eher ein wenig bieder.´

Sie seufzte leise.

´Auf jeden Fall wird es wohl einige Veränderungen geben.´

Sie hatte Knut, dem ehemaligen Geschäftsinhaber, knapp fünf Jahre lang treu und aufopferungsvoll gedient, als Bardame, Animiermädchen, Stripteasetänzerin, Pornodarstellerin, Gangbangschlampe und generell Mädchen für alles. Sie war seine Haushälterin, Putzfrau, Dienerin und hörige Sexsklavin gewesen - bis zu „dem Vorfall".

Es war aus heiterem Himmel gekommen, nichts hatte darauf hingewiesen.

Ein falsches Wort, ein handfester Streit zwischen Knut und Boris, dem Türsteher und plötzlich war ein Schuss gefallen. Doch die Kugel hatte nicht Knut getroffen, sondern Kira, als sie sich schützend vor ihren Herrn geworfen hatte.

Blattschuß.

Mitten ins Herz.

So war sie gestorben, aufopferungsvoll bis zuletzt.

´Eigentlich ein guter Spruch für einen Grabstein.´

Boris war, nachdem er gesehen hatte, was passiert war, voller Panik geflohen. Und noch in der gleichen Nacht hatte Knut den Safe leer geräumt und ebenfalls fluchtartig das Haus verlassen, um sein Heil außer Landes zu suchen.

Nicht einmal die Polizei hatte er über ihren Tod informiert. Das hätte sie sich wenigstens von ihm gewünscht.

Erst mehrere Wochen später hatte man ihre bereits verwesende Leiche gefunden, nachdem der Briefträger die Behörden über die offenbar verlassenen Villa informiert hatte.

Danach war es ruhig im Haus geworden.

Und dunkel, als der Strom abgedreht worden war.

Wo einst das pralle, bunte Leben in seiner ureigensten Form stattgefunden hatte, hatte sich der schwere Mantel des Schweigens über das Anwesen gelegt. Wo vormals Lachen, Kreischen, lustvolles Stöhnen und orgiastische Schreie sexueller Ekstase durch die Villa geschallt waren, herrschte anschließend nur die eisige Stille eines gefrorenen Waldsees.

Es hatte Kira sehr mitgenommen und sie war seither zunehmend in Schwermut verfallen.

Es gab nichts für sie zu tun und ein Tag war wie der andere in furchtbar öder Monotonie vergangen. Anfangs hatte sie noch dem Wetter zugeschaut oder den Geschöpfen des Waldes, die sich ab und an zeigten, doch irgendwann hatte sie selbst daran das Interesse verloren und ihre Zeit nur noch stumpfsinnig an die Decke starrend auf einem der vielen Betten oder Spielwiesen verbracht.

Auf dem gesamten Grundstück konnte sie sich in ihrer neuen Gestalt frei bewegen, aber es zu verlassen hatte sich als unmöglich erwiesen. Jedes Mal, wenn sie die Grenze überquerte, löste sie sich auf und tauchte irgendwo im Haus wieder auf.

Sie fühlte sich nutz- und wertlos. Das Wenige an körperlicher Substanz, die sie aufzubringen vermochte, wenn sie sich konzentrierte, reichte gerade mal dazu, kleinere Gegenstände für wenige Minuten anzuheben. Sie konnte die Dinge zwar in ihrer Hand fühlen, aber nicht sehr lange einen festen Griff aufrecht erhalten. Das Gebäude zu reinigen und instand zu halten, um wenigstens etwas Sinnvolles zu tun, kam somit auch nicht in Frage und so versank die Villa Zug um Zug immer mehr in Staub und Dreck.

Ihr ganzer Zustand war äußerst unbefriedigend, in mehr als einer Hinsicht. Das Allerschlimmste war, dass sie ihre Lust nicht mehr ausleben konnte. Ihre Gedanken sprühten vor Geilheit wie eh und je, aber sie war nicht mal in der Lage sich selbst zu befriedigen.

Sie hatte es anfangs oft versucht, ihre Finger in ihre sämtliche Löcher gebohrt, ihre Klitoris wie eine Wilde bearbeitet und sich über jeden phallusartigen Gegenstand gestülpt, den sie im Haus finden konnte. Sie spürte, wie die Objekte sie penetrierten, fühlte, wie sie selbst dabei immer geiler wurde, aber zu einem erlösenden Orgasmus hatte es nie gereicht.

Die Empfindungen waren zu schwach gewesen, ihr ganzer Körper fühlte sich irgendwie taub an.

Gerade für Kira war dieses grausame Dasein als teilstoffliches Gespenst eine persönliche Hölle. Es war so unfair! Sie hatte nie in ihrem Leben irgendjemandem ein Leid angetan.

Aber nun bestand Hoffnung, dass sich ihr Zustand verbesserte. Jetzt war ein neuer Mann im Haus!

Mit einem Schwanz, den sie steif wichsen und spritzen lassen oder vielleicht sogar ficken konnte.

Falls es funktionierte.

Auf jeden Fall nahm sie sich vor alles daran zu setzen, dass ihr neuer Herr zufrieden mit ihr sein würde.

Aber zuerst musste sie ihn sich einmal genauer anschauen.

Sie beschloss, nackt kniend in der Diele auf ihn zu warten, sich zur Benutzung darzubieten, so wie Knut es von ihr gefordert hatte und es sich für eine gehorsame Sklavin gehörte.

Auch wenn er sie vermutlich nicht sehen würde können.

Kapitel 3 - Sündenbabel

Kühle, abgestandene Luft schlug dem Architekten entgegen, als er die Eingangshalle betreten hatte, aber es roch erfreulicherweise nicht nach Moder oder Schimmel.

Er hoffte, dass der Energieanbieter, mit dem er am Morgen telefoniert hatte, inzwischen den Strom wieder angeschaltet hatte, schließlich wollte er das ganze Wochenende hier verbringen. Er war zwar mit dem Wichtigsten ausgestattet und hatte bereits eingekauft, aber die Aussicht, in einem dunklen Haus zu nächtigen, war nicht wirklich prickelnd.

Zuallererst musste er die Heizung finden und einschalten, damit es hier wieder einigermaßen wohnlich wurde. Er vermutete, dass sogar eine Fußbodenheizung im Haus verbaut war, zumindest würde es bei Rudeln überall nackt umherlaufender Personen Sinn machen.

Aus diesem Grund war es vermutlich am besten, zuerst den Keller aufzusuchen und die Versorgung mit Strom, Wasser und Heizung sicherzustellen, bevor er seine Erkundung fortsetzte.

Zu seiner Erleichterung flammten der kristallene Deckenleuchter und einige kleine, diffus leuchtende Wandlampen im Vorraum sofort auf, nachdem er den Lichtschalter betätigt hatte.

´Ein guter Anfang.´, dachte er und steckte die kleine, aber extrem helle Taschenlampe wieder weg, die er vorsichtshalber aus einer seiner Jackentaschen gezogen hatte. Sie hatte ihm schon einige gute Dienste bei diversen Baubegehungen geleistet.

Da er leider keinerlei Baupläne von dem Haus hatte, würde er den Keller wohl suchen müssen.

In der Eingangshalle befand sich, neben ein paar Bestelltischen, zentral am Ende, eine Art Pult, an dem vermutlich früher die Gäste des Hauses empfangen worden waren. An den Wänden hingen gerahmte Bilder die sexuelle Stellungen zeigten, vermutlich Abdrucke aus dem Kamasutra. Alle waagerechten Flächen waren natürlich von einer Staubschicht bedeckt, aber darum würde er sich später kümmern.

Von dem Empfangsraum gingen drei Türen ab. Eine führte in einen größeren Saal, die zweite zu einer Treppe, die nach oben und unten führte und die dritte nach einem kurzen Korridor zu einer Umkleide mit hölzernen Sitzbänken und Dutzenden von Metallspinden. Arnold beschloss, der Treppe nach unten zu folgen.

Noch bevor er aber den Treppenabsatz betreten hatte, beschlich ihn plötzlich ein ganz eigenartiges Gefühl. Es kam ihm so vor, als sei er nicht mehr allein und für den Bruchteil eines Augenblicks vermeinte er den Hauch eines blumigen Parfums wahrzunehmen. Da das natürlich nicht sein konnte, tat er es achselzuckend als Einbildung ab und stieg die Stufen nach unten, nachdem er auch hier das Licht angeschaltet hatte.

Unten angekommen, eröffnete sich ihm ein breiter, voll ausgebauter Korridor mit einem schweren, weinroten Teppich, Natursteinimitationen an den Wänden und Nachbildungen von mittelalterlichen Fackelhaltern.

Arnold schluckte. Dieser Bereich hier gehörte eindeutig in die SM-Ecke.

Vermutlich waren hier in einigen der Zimmer, die von dem Korridor abgingen, Menschen ausgepeitscht und mit perfidesten Methoden gefoltert worden. Er konnte die Schmerzensschreie der gequälten Körper beinahe hören, die früher durch diesen Kellerbereich geschallt haben mussten.

Trotz seines wachsenden Unbehagens, öffnete er jede einzelne der vielen Türen und warf jeweils einen kurzen Blick hinein.

In zwei Räumen standen, wie vermutet, Foltergeräte und Metallkäfige, hingen Seile und Ketten von der Decke und an der Wand waren große, lederbeschlagene Kreuze mit Vorrichtungen für Hand- und Fußfesseln befestigt. In den anderen drei Zimmern befanden sich ein stockfinsterer Darkroom, ein großer Nasszellenbereich mit Duschen und selbst eine exakte Nachbildung eines Klinikraums mit echtem gynäkologischem Untersuchungsstuhl fehlte nicht in der Sammlung.

Eine eiskalte Gänsehaut lief über den Körper des Architekten, als er sich auch nur ansatzweise die abartigen Perversionen vorzustellen versuchte, die hier wohl praktiziert worden waren.

So etwas Bizarres war noch nie seine Welt gewesen!

Er war gutem Sex natürlich nicht abgeneigt, aber dabei sollte es in seinen Augen normal, sauber und zivilisiert zugehen.

Schließlich waren sie Menschen und keine wilden Tiere!

Endlich erreichte er sein Ziel. Am Ende des Gangs, hinter einem schweren, schwarzen Samtvorhang verborgen, entdeckte er eine weitere Tür mit der Aufschrift „Technik".

Nachdem er sie mit einem der Schlüssel geöffnet hatte, betrat er einen größeren Kellerraum, in dem er, nebst diverser Reinigungsgeräte, Unmengen von Putzmittelflaschen, Mengen von Kondomen, Hunderten von Handtüchern und Bettbezügen, schließlich den Hausanschlussbereich mit einer großen, recht modernen Gastherme, die Hauptwasserzufuhr und den Elektroverteilungsschrank fand.

Letzterer enthielt eine Unmenge von Sicherungen, jede einzelne sauber mit einem kleinen Etikett versehen. „Bar", „Diskothek", „Video", Studio", „Whirlpool", „Sauna", „Massageraum" und viele weitere Namen las er ab.

„Donnerwetter.", stieß er laut hervor.

„Das ist hier ja eine komplette Wellnessoase mit Freizeitprogramm."

Viele der Sicherungen waren deaktiviert, aber für seine weitere Untersuchung war es wohl zweckmäßig, wenn er sie einschaltete.

Anschließend notierte Arnold pflichtbewusst die Gas- und Wasserzählerstände auf seinem Klemmbrett und schoss zur Sicherheit noch ein paar Fotos der Messuhren. Dann startete er, nachdem er aufmerksam die Anleitung gelesen hatte, die Gastherme.

Schon bald würde es im Haus wesentlich gemütlicher und trockener werden.

Als er gerade im Begriff war, den Technikraum zu verlassen, fiel ihm eine weitere Tür auf, die er vorher völlig übersehen hatte. Sie war verschlossen und trug keinerlei Aufschrift.

Neugierig geworden, schloss er den Raum auf und spähte hinein. Als ihm halbwegs klar wurde, was er hier erblickte, stieß er vor Überraschung einen halblauten Pfiff durch die Zähne aus und betrat das Zimmer.

Das gesamte Haus besaß eine Videoüberwachung.

Auf Dutzenden von Bildschirmen waren jeder einzelne der öffentliche Räume zu sehen, einige anscheinend sogar mit Infrarotkamera. Als er sich genauer umblickte, bemerkte er mehrere Datenserver und auf einem der Schreibtische ein großes Videoschnittpult mit drei weiteren, größeren Monitoren.

´Ob es wohl noch gespeicherte Videomitschnitte gibt?´, überlegte Arnold. Der Gedanke, ehemaligen Gästen bei ihrem unzüchtigen Treiben zuzuschauen, erregte ihn zugegebenermaßen ein wenig.

Die Anlage fuhr, nun da sie wieder mit Strom versorgt wurde, langsam hoch und auf einem der drei Monitore erschien ein Auswahlfeld für diverse Pornofilmsparten und entsprechende Playlists. Ebenso eine Schaltmöglichkeit für verschiedene Bereiche des Hauses. Der Architekt vermutete, dass sich überall im Gebäude Fernseher befanden, auf die von hier aus Pornofilme projiziert werden konnten. Seine Annahme bestätigte sich, als er die Inhalte der Überwachungskameras begutachtete. In manchen Zimmern waren wandseitig montierte Monitore am Rande des Bildes zu sehen.

Allein die Kosten für eine solche Anlage mussten astronomisch sein. Er überlegte kurz, ob er sich den Spaß gönnen sollte, seinen Rundgang mit einem Pornofilm zu würzen, entschied sich aber lieber dagegen und ließ Maus, Tastatur und Touchscreen unberührt.

Schließlich verließ er den Technikraum. Er war froh, als er den SM-Bereich hinter sich gelassen hatte und sich wieder im Erdgeschoss befand. Dort unten würde er sich sicher nicht häufig herumtreiben.

Bevor er mit seiner Erkundung fortfuhr, notierte er sich sorgfältig jeden inspizierten Raum und fertigte eine kleine Handskizze des Kellergrundrisses an, damit er es später einfacher hatte, Zeichnungen anzufertigen.

Kapitel 4 - Erkenntnisse

Kira war frustriert.

Ihr neuer Herr war einfach an ihr vorbeigegangen. Nur einmal, an der Treppe hatte er kurz innegehalten und sich nervös umgeschaut. In diesem Moment war sie ihm sehr nahe gewesen, hätte ihn beinahe berühren können.

Er war richtig gut aussehend, fand sie.

Wenn er als neuer Gast in den Club gekommen wäre, hätte sie alles daran gesetzt, ihn zu verführen. Zumindest, wenn Knut ihr die Erlaubnis erteilt hätte, was aber meist in der Vergangenheit so gewesen war. Oft hatte dieser sie sogar absichtlich auf Gäste angesetzt, vor allem auf Solo-Männer, damit diese im Club auch auf ihre Kosten kamen.

Viele von denen waren weit weniger attraktiv gewesen, aber schließlich hatte sie dafür ständig spritzbereite, steife Schwänze zum Abmelken gehabt und daher war es Kira durchaus recht gewesen.

Sie war schon immer ein fickgeiles Luder gewesen, selbst auf der Schule hatte sie mit jedem gevögelt, der sie haben wollte und das waren nicht gerade wenige gewesen.

Auf einen guten Ruf hatte sie freiwillig verzichtet, eher das Gegenteil war der Fall gewesen.

Sie selbst hatte einige Gerüchte gestreut, dass sie es mit jedem trieb.

Es hatte bestens funktioniert. Je verruchter ihr Ansehen wurde, desto mehr willige Kerle hatte es an ihre nur allzu bereiten Gestade gespült.

Kein Mann hatte in der Vergangenheit jemals eine ernsthafte Beziehung mit ihr gewollt und die meisten hatten oder hätten öffentlich geleugnet, sie zu überhaupt kennen, aber jeder von ihnen hatte nur allzu bereitwillig seinen Schwanz in eins oder mehrere ihrer willigen, gutgeschmierten Löcher gesteckt.

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