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Dunkler Abgrund Ch. 17

Geschichte Info
Ein Engel im Knast.
10.9k Wörter
4.58
34.5k
3
Geschichte hat keine Tags

Teil 17 der 19 teiligen Serie

Aktualisiert 08/30/2022
Erstellt 05/28/2010
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Notiz der Autorin: Diese Geschichte enthält viel Handlung, NonConsent-Elemente, BDSM (mit und ohne Zustimmung), Homosexualität (ff, mm), psychische und physische Folterbeschreibungen und eine Liebesgeschichte. Sie ist lang und entwickelt mit der Zeit einen verhältnismäßig komplexen Handlungsablauf.

Wer auf der Suche nach einem Quickie ist - und das sind wir alle mal - sollte sich vielleicht noch einmal umschauen.

Kapitel 17

„Du bist gekommen", lächelte Grace und streckte die zarten, milchweißen Hände nach ihm aus. Ihre schlanken, wärmenden Finger legten sich um seine Schultern und lösten augenblicklich diese innere Kälte auf, die seine Knochen zu Eis erstarren ließ. Er schmolz unter den suchenden Händen dahin, die zuerst die Muskeln an seinen Schultern nachzeichneten und dann dem Schwung seiner Schlüsselbeine folgten. Sie schnurrte leise und leckte sich über die volle Unterlippe, als ihre Finger langsam die Linien seiner Brustmuskeln nachmalten und seine harten Brustwarzen fanden. Sie strich über die Erhebungen, umkreiste sanft die münzgroßen, braunen Knöpfchen und ließ einen Schauder der Lust durch seinen Körper jagen.

Zärtlich umfasste er ihren Kopf und betrachtete sie. Ihre Lider hatten sich leicht gesenkt, sodass ihre hellen Wimpern dunkle Schatten auf ihre zarten Wangen warfen. Sie beobachtete sich selbst, wie sie seinen Körper entdeckte. Die Bögen seiner Rippen, die Wellen seiner Muskeln, die Einbuchtung seines Bauches. Ihre Berührungen waren spielerisch und sanft, doch seine Lust war gewaltsam und berauschend, die bei jedem Tasten wuchs.

Sein Atem beschleunigte sich, während er sie gewähren ließ und geduldig darauf wartete, dass sie genug hatte. Doch sie schien in ihrer Neugierde vollkommen aufzugehen. Langsam und genüsslich kratzte ihr Fingernagel über die Einbuchtung zwischen seinen Bauchmuskeln und folgte der Linie nach unten. Er erschauderte und seine Bauchmuskeln zogen sich bretthart zusammen, während sein inneres Eis aus seinen Adern wich und durch glühende Hitze ersetzt wurde. Ihre Finger fanden sein Schamhaar, fuhren spielerisch hindurch und berührten von Zeit zu Zeit seinen harten Schwanz.

Er keuchte leise, schloss einen Moment die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte ihr den Spaß lassen. Viel zu oft übernahm er das Kommando und ließ ihr keine Chance für ihre Neugierde. Doch es war verdammt hart, die Kontrolle zu behalten.

Schweiß brach ihm zwischen seinen Schulterblättern aus, als Grace über seine Oberschenkel strich und sich Zeit dabei ließ. Er hatte das Gefühl zu dampfen, so sehr wuchs die Hitze an und zerschmetterte die letzten Eisschichten. Ihre Fingerspitzen wanderten sehr langsam nach Innen und glitten über die empfindliche Haut zwischen seinen Schenkeln.

Er zuckte leicht zusammen, als Hitze von dort in seinem Körper explodierte und bezwang den Drang, die Beine zu schließen. Grace sah zu ihm hoch und begann provokativ zu grinsen, bevor sie auf ihre Unterlippe biss und versuchte zu verbergen, was für ein Vergnügen ihr dies bereitete. Gott, alles was sie tat, fühlte sich unglaublich an! Ihr frischer Duft wurde augenblicklich träge, als sich der herbe, aufregende Geruch ihrer Erregung dazumischte. Eine fantastische Kombination, die er tief in seine Lunge saugte und die Luft anhielt.

Seine Augen glitzerten amüsiert, doch sein Mund hatte sich vor Anspannung zu einem harten Strich zusammengepresst. Langsam aber sicher bröckelte seine Geduld. Tief atmete er aus und fing ihren lächelnden Blick ein. „Ich vermisse dich." Er hatte es nicht sagen wollen, hatte den Zauber nicht brechen wollen, den ihre kleinen Hände auf seinem Körper langsam erschufen. Doch die Sehnsucht in seinem Herzen ließ ihm keine Wahl. „Gott, ich vermisse dich so sehr, Grace." Er strich ihr durch das weiche, eisblonde Haar und umfasste ihr schmales, zartes Gesicht. „Geh nicht wieder fort."

Sie lächelte ihn an, doch sie gab keine Antwort. Ihre Finger wanderten aufreizend über die Innenseiten seiner Schenkel und berührten wie zufällig seine harten, zusammengezogenen Hoden. Er keuchte angestrengt und biss die Zähne zusammen. Lust füllte das Schweigen und Alecs Schwanz streckte sich ihr pulsierend entgegen.

Sie grinste wie ein kleines Kind und schloss ihre Hand um seine Härte. Warme, kleine Finger ummantelten die pochende, heiße Haut.

„Gott", presste er heiser hervor, als sie ihre Faust langsam vom Ansatz seines Schwanzes nach oben schob. Und wieder hinunter.

Seine Vorhaut bewegte sich über die empfindliche Spitze und ließ seine Erregung wie ein Lauffeuer bis in den letzten Winkel seines Körpers ausbreiten. Sein Geduldsfaden riss.

Mit einem rauen Knurren packte er Grace' Becken und zog ihren weichen, zarten Leib zu sich. Sie gab ein erschrecktes Quietschen von sich, als ihr nackter Hintern über das Laken rutschte und ihr Oberkörper nach hinten fiel. Das Laken bauschte sich um ihren weichen, geschmeidigen Körper und aufreizend streckte Grace einen kleinen Fuß aus und ließ ihre Zehen über seine Rippen streichen. Doch er hatte genug vom Spielen. Mit einer harschen Bewegung drängte er ihre Schenkel auseinander und legte sich dazwischen. Sofort schlossen sich ihre Beine um seine Taille und zogen ihn näher, bis sein Gesicht nur noch Millimeter von ihrem entfernt war.

Ihre Augen glitzerten tiefblau vor unausgesprochener Liebe unter halb gesenkten Lidern. Er erwiderte wie ein Verhungernder ihren Blick. Er brauchte diese Liebe.

„Fick mich, Alec", raunte sie heiser und bog sich ihm entgegen.

Seine Finger um ihre Hüfte verkrampften sich einen Moment, bevor er die Augen schloss und sein Becken vorschob. Seine Eichel fand ihren heißen, engen Eingang und glitt beim ersten Stoß tief hinein. Flüssiger Samt umschloss ihn und keuchend warf Alec den Kopf in den Nacken, bevor er sich mit einem harten Stoß ganz in ihr versenkte. Hier gehörte er hin. Flüssiges Fleisch umfing ihn eng, als sei es nur für ihn geschaffen worden. Sie passten genau zusammen, würden immer zusammenpassen. Auf diese Art. Sein Schwanz in ihrem pulsierenden Schoß vergraben.

Sie gab einen erstickten, kehligen Laut von sich und erschauderte hart. „Alec..."

Er küsste sie tief, drang mit seiner Zunge in ihren Mund ein, während sich sein Schwanz aus ihrem nassen Fleisch löste und wieder eintauchte.

„Alec...", wisperte sie an seinen Lippen und biss ihm in die Unterlippe. Ihre Hände legten sich auf seinen muskulösen Hintern, der sich langsam hob und senkte. „Ja...Alec!" Sie gab einen spitzen Schrei von sich, als er den Grad des Eindringens variierte und schneller eindrang. Sein Schwanz schlüpfte aus ihr heraus, glitt hinein. Tiefer, schneller, härter.

„Alec!"

„Ich liebe dich! Gott, ich liebe dich", brach es aus ihm hervor, während die Lust in ihm ungeahnte Höhen erreichte. Er saugte das seidige Fleisch ihrer Unterlippe zwischen seine Zähne, fordernd, bestrafend. „Bleib bei mir Grace!" Er fickte sie härter, tief hinein in den cremigen Schlund, als könne er sie so dazu bringen, nicht wieder zu gehen. Die Reibung war köstlich und breitete sich in seinem Körper aus wie hunderte kleine Blitze, bis seine Zehen und Finger taub wurden. Sein ganzes Blut sammelte sich in seinem Kopf und rauschte hinunter in seinen harten Schwanz, um ihn noch mehr anschwellen zu lassen. Lust durchströmte ihn, ließ ihn taumeln wie unter Drogen. Ihre Zehen krümmten sich an seinen Seiten und ihr Körper bog sich ihm verlangend entgegen. Hände schlangen sich fest um seine Schultern und klammerten sich eng an ihn.

„Ja, das ist es. Das gefällt dir", sagte er zärtlich und gierig. „Das gefällt dir!" Drängend erhöhte er das Tempo seiner Stöße, ließ seinen Schwanz in ihr verschwinden. Schweiß tränkte ihre samtige Haut, machte sie glitschig und heiß. Ihre Bäuche rieben aneinander, während er das Kratzen ihrer kleinen Brustwarzen an seinen Brustwarzen genoss. Sie riss stöhnend ihre Lippen von seinen los, legte den Kopf tief in den Nacken, entblößte ihre Kehle.

Seine Fangzähne schossen in seinen Kiefer, bevor er den Kopf senkte und...

„Alec."

Alec fuhr hoch.

Fluchend rollte er sich auf den Rücken und schob das verhedderte, zerknautschte Laken von seiner hoch aufragenden Erektion, denn schon die kleinste Berührung hätte ausgereicht, um seinen Samen herausspritzen zu lassen. Keuchend starrte er auf die dunkelrote Spitze und versuchte sich zu beruhigen. Doch sein ganzer Körper vibrierte vor Verlangen. Es fühlte sich an, als sei er gerade erst aus ihrem engen Schoß geglitten. Immer noch fühlte er ihre Nässe, als sei es real gewesen, doch es war nur sein eigener Vorsamen, der ihn tränkte. Gequält schloss er die Augen, ließ sich zurück auf seine Kissen fallen und umfasste seinen Schwanz.

Diese Berührung reichte schon aus. Mit zusammengekniffenen Augen biss er sich auf die Lippen, um sein Stöhnen zu unterdrücken, während sein Sperma aus seinem Schwanz schoss. Blitze zerplatzten vor seinen Augen, als sein Saft nutzlos die Laken tränkte und nichts als Kühle und den schalen Geschmack von Einsamkeit hinterließ.

Seine Brust hob und senkte sich schnell, doch der unnötige Sauerstoff wollte die Glücksgefühle nicht weiter durch seine Venen zirkulieren lassen. Eine bleierne Müdigkeit senkte sich über ihn und schnürte ihm den Hals zu, bis er keine mehr Luft bekam.

Er rollte sich auf die Seite, schob die Laken neben sich zusammen und schloss die Augen. Für einen Moment meinte er noch ihren süßen, fruchtigen Duft erhaschen zu können, doch als er seine Nasenflügel blähte, um den Geruch zu ergründen, verflüchtigte er sich. Wie eine unwichtige Erinnerung kurz vor dem Einschlafen.

Seine Arme schlossen sich um den kleinen Berg aus Kissen, Laken und Bettwäsche neben seiner Brust, als sei er ein warmer, weiblicher Körper, und seufzend drückte er sein Gesicht hinein. Einer seiner Männer hatte ihm ein Fläschchen von diesem billigen Motelshampoo besorgt, mit dem sich Grace einmal die Haare gewaschen hatte. Doch ohne die warme Würze ihrer nackten Haut roch es einfach falsch, deshalb hatte er der Versuchung widerstanden das gelbliche Zeug auf sein Kissen zu schmieren.

„Alec?"

„Verschwinde, Fathsil", fauchte er halb in die Kissen. Der Wichser hatte ihn geweckt. Hatte ihn aus einem Traum gerissen, in dem Alec einfach nur... glücklich war. Weil sie da war. Weil sie dort noch lebte. In seinen Träumen war sie immer noch genau so zärtlich, warm und gierig, wie er es sich ersehnte. Ein tiefes, zitterndes Seufzen ließ sein Kissen vibrieren.

Es wollte sich nicht einmal Scham einstellen, weil er offensichtlich beim Masturbieren beobachtet worden war. Es war einfach kalte Wut auf dieses dreckige Stück Scheiße. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, ihn zu töten. Doch in den letzten Tagen waren einfach zu viele gestorben, dessen Tod Alec befohlen hatte. Es mussten nicht mehr als nötig sein. Das Exempel war statuiert worden. Die Anhänger Damons waren tot und sein Ruf schallte durch die Welt: Der Schwarze Arkaios hatte sich verändert und würde von nun an keine Milde mehr walten lassen.

Nach dem ersten Prozesstag war eine Welle der Panik durch die Dämonenwelt gerauscht und unwillkürlich war hinter den Kulissen die Angst in instinktiven Selbstschutz umgeschlagen. Wenn Alec durchdrehte, brauchten sie eine Waffe. Und diese Waffe konnten sie nur durch Bündnisse zwischen den Vampiren und anderen Dämonen schaffen. Doch Alec war nicht durchgedreht; der Gedanke, dass Grace es nicht gutheißen würde, wenn er Unschuldige schlachtete, hatte ihm den Rest seines leeren Verstandes bewahrt. Einen kleinen, winzigen Rest.

Mit kühler Kalkulation hatte er die Angeklagten zum Tode verurteilt und ein paar sogar freigesprochen, die tatsächlich keine Ahnung gehabt hatten. Melania brachte ihnen nun alles Nötige über die Vampirwelt bei, damit sie keine Fehler mehr begingen. Das hatte die panischen Wogen geglättet. Doch die Normalität würde so schnell nicht wieder einkehren. Obwohl er die Arkaios und die Wahren Familien von aller Schuld des Hochverrats freigesprochen hatte, und ihre Beweggründe anerkannte, dass sie aus Sorge und Angst um ihn so gehandelt hatten, drehten sie alle durch.

Tausende Vampire und andere Dämonen ersuchten ihn seitdem und wollten ihre Bluteide erneut schwören, um ihre Loyalität zu beweisen. Sie schickten ihm Wagenladungen an Geschenken und Geld, als sei er bestechlich. Sie schickten ihm junge Mitglieder ihrer Rasse und Abgesandte, die einen Lehnsdienst leisten sollten oder kamen selbst, als brauche er diese Idioten um sich herum. Sie schickten ihm Einladungen, als wolle er Gesellschaft.

Er wollte nur... Grace. Oder gar nichts. Wie ein verwundetes Tier wollte er sich einfach zurückziehen und seine Wunden heilen lassen. Die Narben auf seiner Seele verschwinden lassen. Die Leere in seinem Herzen betäuben.

Einsamkeit kroch durch seinen Körper und breitete sich in ihm aus, wie Eiskristalle auf einer Fensterscheibe im Winter. Kristalle, die scharfe Kanten hatten, die selbst durch Knochen schnitten. Tief hinein in seine Haut, in sein Fleisch schnitten und sie mit brennender Eiseskälte füllten. Tief hinein bis ins in sein Mark.

Drei Wochen waren ihnen nur vergönnt gewesen. Drei Wochen hatte sich dieses zauberhafte Wesen in seine Arme geschmiegt und über seine Anekdoten gelacht, die gar nicht lustig waren. Er lächelte bei diesem Gedanken in sein Kissen, doch dann verebbte es. Gott, er vermisste sie.

Melania hatte ihm geraten, er solle die Zeit mit Grace nicht romantisieren und sie zu etwas machen, was sie nicht war. Katastrophale Umstände hatten sie zusammengeführt und nur diese Kitzel aus Angst, Unsicherheit und Wut hatte sie zusammengeschweißt. Das hätte mit jedem Menschen unter diesen Umständen so gewesen. Er sollte doch als der Älteste von ihnen wissen, wie ersetzbar die Menschen waren. Dass es irgendwann eine bessere Frau für ihn geben würde. Grace sei nur eine unter vielen. Ein interessantes Exemplar der Menschheit mit ihrer Sturheit und all diesen faszinierenden Schwächen, aber...

Alec hatte sie schweigend angesehen, bis sie schließlich verstummt war. Ihre Augen hatten sich angstvoll geweitet, bevor sie sich abwandte und schnell das Weite suchte. Allerdings nicht schnell genug. Jean Antoine hatte ihr wortlos seine Faust ins Gesicht geschmettert und war dann zurückgetreten, um ihr den Weg freizumachen. Eine seltsame Reaktion des blonden Vampirs, doch wahrscheinlich sprachen Jahre der Einsamkeit und der Sehnsucht daraus, die niemand besser als Alec verstehen würde. Doch Alec konnte Melania nicht hassen. Nicht einmal diese Emotion war ihm geblieben. Sie kannte die Liebe nicht. Sie kannte das Gefühl nicht, wenn man die Nacht mit einem Lächeln begann. Sie wusste nicht, was für ein Gefühl das war, wenn sich die Brust vor Stolz weitet, weil man dieses unglaubliche Wesen von sich überzeugt hatte.

Alec wusste es und er würde es nie wieder empfinden. Nie wieder diesen zarten Schwung ihrer Kehle mit der Zunge nachfahren. Nie mehr würde er ihren pragmatischen, kühlen Plänen lauschen. Nie wieder ihr verspieltes Lachen hören, wenn sie eine empfindliche Stelle an seinem Körper gefunden hatte.

„Jeder ist kitzlig!", beschloss sie rigoros und stupste ihn an seinen Schultern zurück. „Und ich finde auch deine Schwachstelle."

Unten im Haus versuchte Jean Antoine die Wahren Familien zu erreichen und irgendwo in diesem Stockwerk richteten sich die Hexen ein und brauten ihre Tränke. Doch das war alles unglaublich weit weg. Weit weg, seit er Grace über die Schulter geworfen hatte und die Tür zu seinem Schlafzimmer hinter sich zustieß.

Er ballte das Kissen hinter seinem Kopf und streckte sich auf der Matratze aus, während Grace' Finger schon über seine Haut glitten. Sie berührte ganz leicht seine Achseln, zupfte an den feinen Härchen und verzog enttäuscht den Mund, als er nicht reagierte.

„Ich habe nicht umsonst Medizin studiert", verkündete sie, als sie sein arrogantes Grinsen sah. „Ich finde die Stelle schon." Ohne viel Federlesens legten sich ihre Hände um seine untersten Rippen und drückten leicht und rhythmisch zu.

Er zuckte zusammen, als der kitzelnde, seltsame Reiz durch seinen Körper zischte und sein Lächeln vergrößerte. Sie lachte triumphierend und drückte erneut zu, doch da packte er sie schon und vergrub ihren weichen Körper unter seinem Gewicht.

„Spreiz die Beine."

Ihr Lachen endete abrupt und ein schamloses Glitzern erfüllte ihre tiefblauen Augen. Allein dieses Glitzern reichte, um ihn sofort steif werden zu lassen. Ganz, ganz langsam öffneten sich ihre Knie und schmiegten sich um seine Hüfte. „Ich will dich von hinten in mir fühlen", flüsterte sie, als er den Kopf senkte. „Jeden Stoß", sie stockte kurz und biss sich auf die Unterlippe, „von deinem Schwanz will ich so tief wie möglich spüren."

Er stöhnte heiser irgendeinen Unsinn und drehte sie herum.

Verzweiflung tat sich wie ein tiefes Loch vor ihm aus. Für einen Moment drohte er zu stützen, drohte er von der Einsamkeit verschlungen zu werden, die in seinem Fleisch tobte wie das Messer in der Hand eines Psychopathen. Es riss ihn in Stücke.

Er krümmte sich zusammen, als könne er so den Anfall verringern, doch die Leere kam nicht von außen, sondern von innen. Er vermisste sie. Er vermisste Grace so sehr. Sie waren bereits länger getrennt, als sie sich gekannt hatten, doch er machte sich keine Illusionen darüber, dass die Zeit irgendetwas an dieser inneren, vollständigen Leere ändern würde, die sein Herz ausfüllte.

„Alec." Fathsil war erneut ins Schlafzimmer gekommen, doch dieses Mal war Alec dankbar, dass das Mitglied der Wahren Familien ihn aus seiner Verzweiflung riss.

Trotzdem schnappte er unfreundlich: „Was?"

„Da sind ein paar Männer für dich in deinem Büro." Fathsil war nie zum Arkaios über ein Land ernannt worden, weil er sich nicht lange genug auf eine Sache konzentrieren konnte. Spätestens nach dreißig Jahren verlor er das Interesse. Doch sein Erschaffer, Merethmet, war Arkaios gewesen und so war Fathsil zwangsläufig zu einem Mitglied der Wahren Familien geworden. Auch wenn er nie begriffen hatte, wie man Dinge von außen lenkte, war er nicht vollkommen bescheuert. Dass er sich seinem Erschaffer nicht angeschlossen hatte, war Beweis genug dafür. Trotzdem fühlte sich der Vampir für das Verhalten seines Erschaffers und Mentors schuldig. Wahrscheinlich bestand er deshalb darauf, an Alecs Seite zu bleiben.

Es war Alec auch egal, solange er ihm bloß diese ganzen Bittsteller vom Hals hielt. Fathsil war zwar nicht unbedingt der cleverste Vampir aller Zeiten, doch er war einer der machtvollsten. Seine Fähigkeit der Telekinese hatte schon so manche anbrechende Fehde zwischen den Wahren Familien zum Stillstand gebracht. Einmal war Alec sogar dabei gewesen, als der braunhaarige, grünäugige Ire mit seinen Fähigkeiten eine ganze Gruppe von Kämpfern nur mit dem Wink seiner Hand gegen Wände klatschen ließ. Ohne sie zu berühren, bewegte er Dinge und manchmal sogar Vampire, wenn er konzentriert genug war. Doch der stämmige Vampir neigte nicht unbedingt zu übermäßiger Konzentration.

„Schick sie weg", forderte Alec ungeduldig. Trotzdem warf er die klebrigen Laken von sich und stieg aus seinem Bett, um sich zumindest zu duschen und Nahrung zu sich zu nehmen. Auch wenn ein Teil von ihm immer noch sterben wollte, genau wie vor einigen Wochen am Strandaufgang, tat er doch alles, um seinen Körper am Laufen zu halten. Er trug eine Verantwortung und niemandem wäre gedient, wenn er sich drückte. Selbst wenn er den Freitod wählte, würde er doch nie wieder in Grace' Armen liegen. Sie war zu einem unerreichbaren Ort aufgestiegen, zu dem er niemals gelangen würde. Nur in seinen Träumen. Deshalb tat er Dinge wie Duschen und Nahrung zu sich nehmen.

Sein Anwesen war bisher noch ruhig. Die Sonne war kaum untergegangen, doch bald würden die Speichellecker und Arschkriecher wieder vor seiner Tür auftauchen. Vielen ging es auch nicht um ehrliche Loyalitätsbezeugungen, sondern um mehr. Seit er Jean Antoine seinen Titel über Südamerika zurückgegeben hatte, wollten viele junge und ältere Vampire ein Stück des Kuchens, den Alec angeschnitten hatte. Doch bisher hatte Alec nur entschieden, dass Jolanta, die zwischenzeitliche Arkaios von Südamerika, nun Merethmets Platz in Irland einnehmen sollte. Sie war zufrieden damit, endlich wieder in Europa zu sein und das Problem mit Nordamerika und dem freien Platz des Königs von Europa würde sich auch irgendwann lösen. Vielleicht könnte Fathsil so lange den Job in Nordamerika machen. Vielleicht sollte er Lukan einfach den Platz geben, auch wenn er viel zu jung war und sich niemals durchsetzen könnte.