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Ein heißer Juli 08 - Sechskampf I

Geschichte Info
Die Nacht vor dem Rennen verläuft ausgesprochen unruhig.
3.9k Wörter
4.57
11.9k
2

Teil 8 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 08/09/2013
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Ein heißer Juli 08 -- Sechskampf -- Vor dem Start

©Helios53, XII/2010

Weil zu Kapitel 06 tatsächlich 10 Kommentare von 10 verschiedenen Lesern eingetroffen sind, gebe ich ein weiteres Kapitel frei

Kaiserschmarren

Schwer atmend kommen Sabine und Susi nach einem rasenden Lauf über den Abhang in stockfinsterer Nacht, durch die Wolken sieht man weder Mond noch Sterne, auf dem Zufahrtsweg, ein paar hundert Meter entfernt von der Hütte zum Stehen. Beide wundern sich, wie sie diese Flucht ohne Sturz überstanden haben.

„Scheiße!", ruft Susi, „wo ist mein Slip?"

„Hattest du denn überhaupt einen?", fragt Sabine anzüglich. „Ich habe meinen jedenfalls noch!" Sie grinst. „Auf dem Nachtkästchen."

„Ach, du!", schmollt Susi. „Ich hab heute einen angehabt. Gehabt! Jetzt isser weg. Es war einer von den hübschen. Hoffentlich kriegen die vier da keine Probleme, wenn den wer findet, der nicht dicht hält. Ändern können wir jetzt auch nichts mehr. Schauen wir, dass wir ins Haus kommen, am besten durch die Seitentür, und dann stellen wir fest, was da los war."

Als sie sich der Hütte nähern, merken sie, dass einige Leute vor der Tür stehen. Wahrscheinlich haben sie den Schuss und die Rufe gehört und wollen jetzt auch herausfinden, was die Ursache war. Der Zugführer und seine Mannschaft sind natürlich weg und im Eiltempo zum Camp gerannt. Dort hört man eifriges Durcheinander, Scheinwerfer blitzen auf, Leute laufen mit schweren Stiefeln in alle Richtungen, Funkgeräte quaken. Es gelingt Sabine und Susi, sich unbemerkt vorbei zu schleichen und durch die Seitentür hinein und hinauf zu kommen. Leise treten sie auf den Balkon und fragen scheinheilig: „Hat inzwischen irgendwer eine Ahnung, was der ganze Aufstand soll?"

„Ich glaube, die haben jemand verhaftet. Einen Terroristen oder so etwas!", ruft Marika hinauf. „Trotzdem bin ich müde und geh jetzt schlafen. Bruno, kommst du bald?" Sabine atmet erleichtert auf. Da haben sie ja noch mehr Glück gehabt, als sie erst glaubten. Mit Terroristen gibt es sicher kein Erbarmen. Susi ist aber dennoch leicht verunsichert. Das Höschen!

Die Gäste sind alle weg, also besteht auch kein Grund mehr, im Dirndl herum zu laufen. So wechseln sie schnell zu bequemen Jeans und T-Shirts und inspizieren die Küche, ob noch was übrig ist, vom verheißenen Kaiserschmarren. Ja, ganze Berge duften noch vor sich hin. Sie laden sich zwei Teller voll, streuen üppig Staubzucker darüber und plündern das große Einweckglas mit Preiselbeermarmelade. Dazu genehmigen sie sich je eine kleine Schüssel Apfelmus und ein großes Glas Milch, setzen sich in der Gaststube in den Winkel hinter dem Kachelofen und futtern drauf los.

„Wenigstens mein Magen wird befriedigt", sinniert Sabine mit weiß bestäubtem Mund. Susi muss ihr da zustimmen, der Interruptus hat auch sie zu früh ereilt. Die Teller sind leer und sie holt Nachschlag für beide.

Plötzlich entsteht Unruhe vor der Tür. Man hört zackige Stimmen, versteht aber in der Stube nicht, was geredet wird. Hin und her gerissen zwischen Süßspeise und Neugierde, entscheiden sie sich endlich dafür, nachzusehen, doch da öffnet sich die Tür und Bruno kommt herein, gefolgt von drei Gestalten, bei deren Anblick Susi der letzte Bissen Kaiserschmarren aus dem Mund fällt.

„Diese drei Herren", sagt Bruno, „wollen morgen den Sechskampf sehen und wollten heute genau dort ihr Zelt aufbauen, wo schon unsere heimischen Krieger ihr Sperrgebiet eingerichtet haben. Da hat wohl etwas mit den Wachen nicht ganz gepasst, denn plötzlich stolperte der erste über eine Zeltschnur. Dann ging es rund, aber das habt ihr ja selber gehört. Wenn ihr nicht da im Haus gewesen wäret, hätte ich geschworen, dass ihr zwei irgendwie darin verwickelt seid." Er schaut Susi durchdringend an, aber die sieht ihn gar nicht. Sie starrt die drei 'Herren' an.

„Die drei Muskeltiere!", stößt sie dann hervor. „Ich glaub', ..." Was sie glaubt, bleibt sie schuldig und fängt an, zu lachen. „Dann wart ihr das mit den Motorrädern? Wir dachten schon es wären ...ups!" Jetzt wäre jedes Wort mehr ein Wort zu viel.

Aber Bruno ist hellhörig. „Was für ein Ups?", will er wissen und fasst seine Schwester scharf ins Auge, da kommt ihr Sabine zu Hilfe.

„Du kennst diese drei interessanten Männer? Alle drei?", fragt sie dramatisierend. „Und wer sind die, bitteschön? Wieso weiß ich davon nichts? Susi, was hast du bloß wieder angestellt?"

Susi fasst sich, klappt den Mund wieder zu und ergreift die Chance, von allem abzulenken, was den Schluss zuließe, sie und Sabine wären vorhin bei der Schießerei in der Nähe des Militärcamps gewesen. „Darf ich vorstellen, dies sind die drei Musketiere, Athos, Aramis und Porthos oder bürgerlich Fred, Benni und Petros. Marika und ich haben sie am Weg hierher getroffen und sie haben uns auf Weißwürste und Bier eingeladen. Nichts weiter!", schwindelt sie ein wenig und unterschlägt ihre Stripeinlage im Gastgarten.

„Na, dann kümmere dich mal um deine Freunde. Der 'General' hat sie in unsere Obhut gegeben, wir sollen sie im Haus behalten, sonst kommen sie vors Kriegsgericht. Treiben sich einfach nachts im Sperrgebiet herum und lösen fast eine Mobilmachung aus, nur weil sie im Finstern ihr Zelt aufstellen wollten. Unfassbar!" Kopfschüttelnd wendet er sich zur Treppe, dreht sich aber noch einmal um. „Ihr seid jetzt für die drei Abenteurer verantwortlich, ich habe bei Marika meine Pflicht zu erfüllen!

Damit beginnt er, die Stufen hinauf zu steigen und schmettert dabei lauthals:

„Es ist Nacht, oh Marika, sei nicht grausam zu mir!

Nimm' mich mit in dein Bettchen, ich will alles von dir!

Einen Kuss oder mehr; bin schon müde vom Warten,

Doch ich liebe dich gut, denn ich hab' einen Harten!

Ole!

Lalalalala Lalalalala Lalalalalalala

Lalalalala Lalalalala Lalalalalalala"

Udo Jürgens rotiert in seinem Chalet!

(Leider rotiert der gute Udo nun nicht mehr in seinem Schweizer Chalet. Möge er nun in Frieden ruhen und von Bruno verschont werden)

Apfelsaft

Oben schlägt eine Tür zu, den Rest kann man ahnen. Bruno hat in weiser Voraussicht seine Zimmertür gut gedämmt. „Und was machen wir jetzt mit euch?", bringt Sabine das Thema wieder auf die interessanten Neuankömmlinge, die immer noch ein wenig belämmert an der Tür stehen.

„Vor allem, keine großen Umstände", bringt endlich Fred heraus. „Wir sind ja voll in die Scheiße getappt. Hätt' auch blöd ausgehen können. Dabei wollten wir wirklich nur schnell unser Zelt aufstellen und haben dazu einen einigermaßen ebenen Platz gesucht, wollten niemand stören und so weiter. Und dann bricht auf einmal das Chaos aus und über uns herein. Puuuh!"

„Na, dann macht mal die Tür zu und setzt euch zu uns. Wie ihr seht, haben sich alle anderen schon zur abendlichen Belustigung zurückgezogen. Auch wir müssen bald ins Bett, denn morgen beginnt der Tag schon um fünf. Habt ihr Hunger?"

„Du, Susi, danke. Aber, wie gesagt, mach dir keine Umstände. Nur, äh, ..." Fred stockt.

„Nur Hunger hätten wir schon!", platzt da Petros heraus. „Wir sind nämlich seit Mittag unterwegs und haben uns total verfranzt, sind irgendwo bei einem Gletscher in der Sackgasse gelandet und mussten dann den ganzen Weg zurück und uns Stück für Stück durchfragen. Da hat uns einer total verkohlt mit seiner Wegbeschreibung, aber das kriegt er noch heimgezahlt."

Sabine ist schon unterwegs. Aus der Küche hört man Klappern und dann das Summen der Mikrowelle. Ihr Blondschopf taucht in der Durchreiche auf. „Was wollt ihr denn trinken? Es gibt Kaiserschmarren, da passt Bier nicht so hundertprozentig. Milch, Saft oder Tee könnte ich empfehlen. Apfelmus gibt es sowieso dazu."

„Apfelsaft?", fragt Benni und Fred nickt. Auch Petros scheint mit dieser Wahl einverstanden. Sabine stellt fünf Gläser und drei Tetrapack Apfelsaft in die Durchreiche und fängt an, zu kichern. Alle drei Biker starren sie verständnislos an, nur Susi schaut ein wenig grantig. Sie kennt das schon. Sabine kichert immer wieder, wenn sie einen Fruchtsaft in die Hand nimmt. Fruchtsaft der Marke SUSI.

„Jetzt hör schon auf mit der dämlichen Kicherei und komm wieder her!", grantelt die an diesem Namen völlig unschuldige Susi, „und ihr sagt jetzt mal, was euch überhaupt hierher führt. Die Sehnsucht nach mir und Marika wird es wohl nicht gewesen sein, oder?"

„Ja, warum denn nicht?", will Benni frech wissen. „Aber natürlich hast du recht. Das war nicht der wahre Grund, obwohl wir uns schon freuen, dich noch einmal zu treffen. So nette Mädels kommen einem ja nicht alle Tage unter. Aber von unseren Kumpels haben sich zwei einem teilnehmenden Team angeschlossen. Und die wollten wir anfeuern."

„Na, so was! Welchem Team denn und was für eine Sportart?"

„Ich habe keine Ahnung, was für eine Startnummer die haben oder wie das Team heißt", gesteht Fred, aber der eine Typ heißt Achim Brenner und fährt mit dem Rad und der andere, Milo Bozovich, fliegt mit dem Gleitschirm. Sie haben uns verraten, dass sie beide hier auf der Brummerhütte vorbei kommen."

„Na, dann lass mal sehen! Irgendwo müsste hier ja noch die Startliste rumliegen, wenn Bruno sie nicht verräumt hat." Susi kramt tatsächlich die Liste hervor und liest schnell durch. „Ha! Startnummer 8, Team 'Feuerräder'. Sind das alles Biker?"

„Vermutlich schon", meint Petros, „aber die anderen kennen wir nicht. Die sind nicht von unserem Club."

„Wenn ihr sie anfeuern wollt, dann müsst ihr rechtzeitig einen guten Platz finden. Start der ersten Gruppe ist um sieben Uhr dreißig. Ich glaube, die lassen immer sechs Starter gleichzeitig los, also sind sie in der zweiten Gruppe. Ab neun-fünfundvierzig sind die schnellsten Männer hier heroben avisiert, da solltet ihr schon bereit stehen. Frühstück gibt's morgen ab sechs Uhr dreißig." Susi stockt kurz. „Trinkt jetzt bitte aus, dann zeig ich euch noch die Dusche und euren Schlafplatz. Zimmer ist leider keines hergerichtet, unseres ist erstens zu klein und zweitens müssen wir diese Nacht unbedingt schlafen, also richtig schlafen, wenn ihr versteht. Daher kann ich euch jetzt nur das Matratzenlager anbieten. Heute seid ihr dort vermutlich allein, denn Jolly und Matze, die eigentlich dort ihr Quartier haben, sind sicher wieder in den Klauen von Josie. Schlafsäcke habt ihr dabei? Dann kommt mit! Es ist einfach, aber sauber."

„Du, das ist sicher kein Problem. Wir sind dankbar für alles und vollkommen pflegeleicht. Und was das 'richtige Schlafen' und was wir verstehen sollen, anbelangt, so möchte ich klar sagen, dass wir nicht so sind, wie manche meinen. Wir sind Biker, das heißt, dass wir Motorrad fahren, aber wir sind nicht die Hell's Angels oder sonst so eine Rocker-Gruppe, vor der keine Braut sicher ist. Wir sind alle verheiratet und unseren Frauen treu. Und stolz darauf, nicht jeder lockenden Versuchung in Gestalt schöner Frauen nachzugeben." Fred hat sich in Fahrt geredet und die anderen beiden nicken zustimmend.

Nach diesem überraschenden Plädoyer für eheliche Treue steigen alle fünf hintereinander die Treppe hinauf. Susi zeigt ihnen die Dusche. „Die nächsten zehn Minuten sind wir da drin. Nackt! Wenn ihr nicht moralisch ausreichend gefestigt seid, dann bleibt die Zeit über weg. Sonst alles auf eigene Gefahr. Handtücher sind da drin und das Matratzenlager da oben. Der Lichtschalter ist links. Gute Nacht!"

„Ich denke", spricht da bedächtig Porthos, „ich kann für alle reden und behaupten, dass wir moralisch genug gefestigt sind, euch zu ertragen. Wenn es also nichts ausmacht und genug Platz ist, dann würde ich mir gern den doppelten Weg sparen und gleich duschen." Sabine grinst und hält den drei Musketieren einladend die Tür zum Duschraum auf.

Gemeinsam unter den Duschen stellt sich bald heraus, dass Fred, Benni und Petros vielleicht moralisch ausreichend gefestigt sind, ihre Schwänze sind es ganz offensichtlich nicht, was Susi und Sabine genugtuend zur Kenntnis nehmen. Aber sie respektieren die Einstellung der drei sympathischen Biker und unterlassen alle Verführungsversuche. Ein wenig mit dem Po wackeln, mit den Möpsen schaukeln und vor dem Spiegel posieren kann man ja nicht dazu zählen, oder?

Einer letzten Härteprobe müssen sich die drei Helden in Unterhosen auf dem Weg zum Matratzenlager unterziehen, als sie von zwei sehr nackten, sehr heißen und sehr anschmiegsamen Mädchen sehr unkeusche Gute-Nacht-Küsse 'erdulden' müssen. Leicht verunsichert steigen sie die Treppe hinauf, während Susi und Sabine, wieder einmal mit sich und ihrer Wirkung sehr zufrieden ihre Kemenate aufsuchen.

Kaum haben sie sich eng aneinander gekuschelt, ein wenig geplaudert und sind gerade im Begriff Morpheus als Dritten im Bunde willkommen zu heißen, da klopft es leicht an die Tür. Susi knurrt unwillig, aber da sie an der Wand liegt, muss sich Sabine erbarmen. Sie löst sich aus der Umschlingung und tappt grummelnd zur Tür. „Also besonders weit her ist es ja nicht mit der moralischen Festigung, wenn sie jetzt schon einen Rückzieher vom Rückzieher machen." Sie öffnet die Tür, lehnt sich an den Türstock und draußen stehen Jolly und Matze!

„Ääähem! Es ist uns wirklich peinlich, aber wir suchen um Asyl an. Die Josie laugt uns richtig aus!" Die beiden drängen hastig ins Zimmer, Sabine schließt ab. „Wir haben ja morgen auch einen harten Tag, doch sie kennt kein Erbarmen. Sie ist einfach unersättlich!" Da muss Susi breit grinsen. Mutter und Tochter!

„Derf ma heit bei enk schlofn?", platzt Matze dazwischen. „Miar mechtn siescht gor nix, lei schlofn -- i moan iatz richchtig schlofn."

„Wir wären wirklich sehr dankbar, wenn ihr uns Unterschlupf gewähren könntet. Ohne Hintergedanken", fühlt sich Jolly verpflichtet, auch noch hinzu zu fügen.

Sabine lacht. „An meinen Hintern denken dürft ihr schon, sogar anfassen, aber damit hat sich's! Bruno weckt uns um fünf, spätestens. Vorher müssen wir aber schlafen, rich-ch-chtig schlooo-fnn", versucht sie Matze zu imitieren, was aber zum Gaudium der beiden Tiroler nicht so ganz gelingt. Susi fällt in das Gelächter ein, zuletzt auch Sabine. „Wurst!", meint sie und wechselt zu John F. Kennedy: „Ick bin k-ein Tiroler!"

„Na, so was!", wundert sich Jolly. „Also was ist nun? Ja oder ja?"

„Komm schon her, du Held! Aber ausziehen, ja? Ich sorg' schon dafür, dass dir nicht kalt wird", lockt Susi mit ausgebreiteten Armen und wippendem Busen. Flugs schlüpft Jolly aus seinen Kleidern und zu Susi ins Bett.

„Und uns bleibt wieder mal nur das andere, das kalte Bett!", murrt Sabine. Doch mit dem stämmigen Matze wird es bald recht kuschelig.

Orangensaft

Bruno macht Ernst. Tatsächlich wirft er Sabine und seine Schwester schon vor fünf Uhr aus den Federn. Kopfschüttelnd betrachtet er die schnarchenden Gestalten in ihren Betten. Schlaftrunken wanken die beiden Mädchen in die Dusche und stellen fest, dass diese in letzter Zeit recht häufig benutzt worden sein muss. Ein enormer Haufen gebrauchter Handtücher spricht Bände. Ächzend stopfen sie eine Waschmaschine voll und hoffen, dass im Haus sonst nicht viele elektrische Geräte eingeschaltet sind, denn sonst haut es die Sicherung hinaus. Todesmutig stellen sie sich unter das nur lauwarme Wasser. Sabine dreht langsam die Temperatur tiefer. Susi gibt als erste auf und flüchtet in ein kuscheliges Badetuch. Sabine kehrt die Eiserne hervor und gibt sich nur noch Kaltwasser. Wie bekannt, ist kaltes Wasser auf der Brummerhütte wirklich sehr, sehr kalt. Erschrocken schnappt sie nach Luft, aber klein beigeben kommt nicht in Frage. Tapfer hält sie ein paar endlose Sekunden durch und tut so, als suhle sie sich aufs Angenehmste. Susi bewundert sie ehrlich und ihre steinhart aufgerichteten Nippelchen ebenso. Die rubbelige Gänsehaut weniger.

Als Sabine endlich bibbernd das Wasser abschaltet, brennt Susis mitleidsvolles Herz wieder einmal. Einladend öffnet sie das große Badetuch, das sie um sich geschlungen hat, doch als ihre Freundin das Angebot dankend annimmt und sich in ihre Arme wirft, kreischt sie erschrocken auf. So kalt hat sie sich das wieder nicht vorgestellt.

Doch zwei junge, gesunde Körper in inniger Umschlingung regenerieren schnell und kaum zwei Minuten später reiben sie sich wollüstig aneinander. Schon wieder stört Bruno, der durch die Tür poltert, angesichts der eindeutigen Szene stockt und dann kopfschüttelnd meint: „Wenn man nicht wüsste, dass ihr zwei sonst ständig rumbumst, könnte man glauben, ihr wärt stocklesbisch. Macht weiter und kommt runter. Angezogen, wenn möglich! Es gibt viel zu tun."

„Ja, mach weiter!", fordert Susi und schmiegt sich noch enger an Sabine, rutscht langsam an ihr hinunter und schleckt lasziv über Hals, Schlüsselbein und verharrt an den Brüsten. Sabine wirft theatralisch stöhnend den Kopf in den Nacken, rollt die Augen und schaut Bruno provozierend züngelnd, fordernd an. Der zischt resignierend und knallt die Tür hinter sich ins Schloss. Schallendes Gelächter verfolgt ihn, während er die Treppe hinunter poltert.

Bruno kann nicht leugnen, dass ihn Sabine immer wieder geil macht. Was ihn verwirrt, ist, ob ihn nicht Susi genauso anheizt. Jedenfalls hat er mit einem gewaltigen Ständer zu kämpfen, als er in die Küche stürmt. Zum Glück ist er noch allein und kann sich mit kaltem Wasser beruhigen. Diese frechen Biester!

'Diese frechen Biester' wirbeln putzmunter und frohgemut in die Küche, stehen vor Bruno parodistisch stramm, salutieren spöttisch, wackeln mit den Hintern und verkünden: „Die Küchensklaven Susi und Sabine melden sich gehorsamst zum Dienst!" Auch Marika erscheint in voller Adjustierung. Nur Josie scheint zu schmollen und bleibt in ihrem Zimmer.

Bruno dirigiert sie - „Marsch, Marsch! Erst frühstücken, ihr werdet die Kraft brauchen!" - zum kleinen Tisch, wo sich ein Berg Apfelstrudel türmt, daneben auch noch Bauernbrot, Käse, Butter, Speck und Marmelade. Von einer dampfenden Pfanne schiebt er den dreien knusprig gebratenen Schinken mit je zwei Spiegeleiern auf die Teller. Ein Krug Orangensaft und eine Kanne Kaffee stehen bereits auf dem Tisch, dazu eine Schüssel Schlagrahm. Die beiden 'frechen Biester' hauen ordentlich rein, vernichten die Spiegeleier rückstandsfrei, reduzieren den Apfelstrudelberg, spülen mit vitaminreichem Saft, diesmal nicht von SUSI, kräftig nach und lassen auch den Kaffee nicht unberührt. Marika lässt sich nicht lumpen, hält locker bei der Völlerei mit. Nur Bruno mampft im Stehen, denn er hat am Herd alle Hände voll zu tun. Er erwartet die ersten Frühstücksgäste, die sicher zum Aufwärmen in die Hütte kommen, denn das Wetter sieht gar nicht sonnig aus.

Eine Weile hört man nur dezente Kaugeräusche, dann rülpst Sabine verhalten. „Ups, Apfelstrudel schmatz!", kommentiert sie und denkt an Bine. „Mann, bin ich voll! Heute muss das abtrainiert werden. Eine Runde Bodenturnen ist sicher nicht genug!", wobei sie anzüglich grinst.

Susi denkt im selben Schema. „Tja, ich denke da an ein verschärftes 'Intervalltraining', zum Beispiel Diego, Päuschen, Roman, Päuschen, Andy, Päuschen, Angelo, Sabine -- und das ganze noch einmal in verkehrter Reihenfolge ..." Sie richtet ihren schwärmerischen Blick auf die Freundin, aber Bruno lässt unwilliges Schnauben hören, wobei Unklarheit darüber besteht, ob er das Verhalten der beiden generell missbilligt, oder nur, dass er beim 'Intervall-Bodenturnen' gar nicht eingeplant ist. Marika wirf ihm einen kritischen Blick zu und verkündet ungerührt, sie habe Gymnastik in allen Variationen immer schon geliebt. Bruno klappert auffallend laut mit Tellern und Pfannen.

Draußen werden Stimmen laut, die ersten Gäste sind da, und es ist noch nicht einmal sechs Uhr. Sabine sperrt auf und lässt sie ein. Es sind Leute von der Rennleitung, Streckenposten, ein Rennarzt mit zwei Assistentinnen, zwei Teambetreuer, die noch schnell die Gleitschirme und Kajaks ihrer Mannschaften abchecken wollen. Sabine vertröstet sie auf später, denn es werden noch mehr kommen. Um acht Uhr werden sie das Lager aufsperren und keine Minute früher. Achselzuckend begnügen sie sich mit einem üppigen Frühstück. Marika kassiert sofort ab, damit im drohenden Chaos später nichts untergeht.

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