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Ein heißer Juni 11 - Shopping

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Commander Su Si liegt in ihrem schnellen Raumjäger...
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Ein heißer Juni 11 -- Shopping

© Helios53, II/2009

Guten Morgen, Susi!

Commander Su Si liegt in ihrem schnellen Raumjäger und fliegt eine enge Wende, um die aus allen Phaserkanonen feuernden feindlichen Beamcruiser erneut angreifen zu können. Geschickt steuert sie die neueste Version der Barbarella VI mit dem multiplen Joystick und visiert den gegnerischen Kommandostern an. Feuer! Feuer! Hektisch drückt sie immer wieder auf den roten Kopf ihres MJS und jagt eine Plasmafontäne nach der anderen aus den Bordkanonen. Mächtig zerrt sie den Steuerknüppel auf volle Kraft und darüber hinaus. Rote Alarmlichter flammen auf. Die Turbinen werden überlastet. Commander Su Si weiß, jetzt kommt es darauf an. Das Überleben der Terraner liegt nur in ihren Händen. Sie holt alles aus ihrem Jäger heraus , reißt den Beschleunigungshebel wild über die Energiebegrenzung, schrill wimmert die Warnsirene, aber sie muss jetzt alles geben, sonst ist alles verloren! Feuer frei und den gegnerischen Torpedos ausweichen, rechts, links, ....

„Aua!!" schreit da wer. „Was, zur Hölle machst du mit meinem Schwanz? Lass los, du reißt ihn mir noch aus!" Susi torkelt aus den Tiefen ihres Science-Fiction Traumes an die gleißende Oberfläche der Wirklichkeit. Tatsächlich hält sie Max's Morgenlatte hart umklammert, den Daumen fest auf die Eichel gepresst. Max selber sieht in der Tat schockiert aus, wie er da liegt, den Oberkörper auf den Ellbogen aufgestützt und mit großen Augen registriert, wie Susi seinen Liebesknüppel missbraucht. „Jetzt lass endlich los, aber schön vorsichtig! Sonst geht es wie mit einer geschüttelten Sektflasche. Peng! Platsch! Ganz langsam den Griff lockern, du schnürst mir ja das Blut ab und dann runter mit dem Daumen. Ja, so ist es gut. Ich muss mal, und zwar dringend!"

Max erhebt sich aus dem Lotterbett und schleppt seinen misshandelten Joystick im Laufschritt ins Bad. Der Wildbach rauscht. Susi schüttelt den Kopf, lässt ihre wilde Mähne schwingen und wirft die Müdigkeit ab. Hat sie doch tatsächlich Hand an Max gelegt! Der Ärmste! Aber sie wird ihn schon für das Ungemach entschädigen, irgendwie! Da kommt er auch schon zurück, das Gesicht jammernd verzogen. Sein Schniedel hängt traurig und malträtiert. Grummelnd schlüpft er wieder unter die Decke. Aber in einem Bett, in dem Susi munter ist, wird nicht geschlafen!

Kaum ist Max unter die Decke gekrochen, zieht sie ihm diese auch schon wieder weg. „Komm, lass mal sehen! Och, das tut mir aber leid!" Sie überlegt kurz, was Max helfen könnte. Spucke könnte kühlen. Also benetzt sie die Eichel mit etwas Feuchtigkeit und verteilt sie mit zarten Fingern. Das verfehlt nicht seine Wirkung. Einerseits schnurrt Max zufrieden und andererseits beginnt sein Minimax, frech sein Haupt zu erheben. „O la la!" staunt Susi, „das sieht ja schon ganz nett aus! Wir sind also auf dem Weg der Besserung. Sollen wir die Therapie fortsetzen?" Als Max nickt, fängt Susi an, die beleidigten Stellen an Max' Schwengel mit Küssen zu bedecken und spart auch nicht mit zünglichen Liebkosungen.

Max stöhnt wollüstig, als Susi endlich den Mund weit öffnet und die ganze Eichel in voller Dicke in ihre Feuchte einsaugt. Ihre Zunge umschmeichelt die strapazierte Knospe. Max genießt. Susi lässt einmal kurz aus, bläst zart über Max' Feuer-frei-Knopf und spottet: „Heile, heile Gänschen, bis zur Hochzeit ist wieder alles gut." Dann fährt sie in der Behandlung fort und Max unterdrückt lieber jeden Kommentar, der eventuell dazu führen könnte, dass Susi etwas anderes in den Mund nimmt als seinen Zauberstab.

Frühstück im Bett

Die Tür geht auf und Marika erscheint in einem Hauch von Küchenschürzchen, in dem sie nackter aussieht als ganz ohne, in den Händen ein Tablett mit Kaffeekanne, Semmeln, Marmelade, Rührei und Schinken. „Oh, ihr seid doch schon wach? Und auch gleich beim Frühstücken, wie ich sehe. Schmeckt 's? Warum seid ihr eigentlich vorhin nicht ans Telefon gegangen? Ich war grad -- äh -- verhindert. Na, egal, wenn es wichtig ist, wird er wieder anrufen und wenn nicht, braucht es uns nicht zu kümmern."

Der appetitliche Geruch nach Kaffee und Eiern lenkt Susi und Max von sonstigen Genüssen ab und sie stürzen sich auf die Leckereien. Sobald Susi das Honigtöpfchen entdeckt, kann sie nicht anders. Sie taucht den Löffel ein und klatscht Max vor Vergnügen kreischend eine Ladung auf den Bauchnabel. Der ist völlig perplex, sodass Susi um eine ausführliche Erklärung nicht herum kommt. Also erzählt sie über die auf- und erregende Frühstücksorgie von gestern. Mit allen Details. Das Honiglecken demonstriert sie gleich an Ort und Stelle. Übung am Objekt, Marika macht auch gleich mit. Das hat die absehbaren Konsequenzen. Max hat schon wieder einen explosionsbereiten Ständer und gibt deutlich zu erkennen, dass er diesen gern zum Einsatz brächte. Bei Susi. Oder bei Marika. Am besten gleich bei beiden. Ob er sich da nicht übernimmt?

Dann kommt die kalte Dusche. „Selbst ist der Mann" verkündet Susi ohne das geringste Anzeichen von Bedauern. „Ich bin von gestern und vorgestern noch einigermaßen mitgenommen. Der wild gewordene Dildo hat mir sowieso den Rest gegeben. Also hat meine Muschi zumindest heute Ruhetag. Außerdem muss ich jetzt raus und einkaufen. Ich brauche dringend eine Packung billige Slips, weil ich neuerdings immer welche verliere, T-Shirts und noch ein paar Kleinigkeiten, die frau halt so braucht."

„Hast du eigentlich ein Dirndl?", wirft Marika ein, und als Susi verwundert verneint, erklärt sie: „Pass auf, da hat dein lieber Bruder mal wieder auf eines vom Wichtigsten vergessen. Du arbeitest auf einer Alm und auf der Alm da gibt's koa Sünd'. Eben drum, oder auch wegen der Bergluft, sind die Männer dort oben meisten spitz wie Nachbars Lumpi. So ein richtiges Dirndl bringt da einen g'scheiten Busen -- und was ich da bei dir so sehe, ist sozusagen oberg'scheit -- am allerbesten zur Geltung. Wenn du dich dann beim Abservieren noch ein bissel keck übern Tisch beugst, dass sie dir ordentlich in den Ausschnitt glotzen können, dann rauscht das Trinkgeld. Ich hab beides probiert, mit Dirndl und ohne, also mit Jeans und T-Shirt, nicht, dass du das mit ohne falsch auslegst. Und mit Dirndl war mein Trinkgeld im Schnitt fast doppelt so hoch. Überhaupt sind die Leute auf Brunos Hütte recht spendabel. Die Investition hast du in einer Woche wieder hereingebracht."

„Also los", meint Susi lachend. Kannst du mir zeigen, wo man günstig einkauft? Ich kenn mich hier ja nicht so aus und so dicke hab ich es nun auch wieder nicht, dass der Preis keine Rolle spielt."

„Ja, ich werde dir helfen, später. Vorher, von halb elf bis halb eins muss ich noch in die Uni. Dorthin fahren wir mit der Straßenbahn. Von dort zeig ich dir den Weg zum Kaufhaus Mannomann, dort kannst du dich mit allem eindecken, was du so an Kleinigkeiten brauchst. Das mit dem Dirndl machen wir am Nachmittag. Ich hab da was gelesen in der heutigen Zeitung. Im Kapuzinerbräu findet heute eine Trachtenmodenschau statt. Vielleicht haben die so eine Art Werbeverkauf und du kommst günstig zu einem schönen Stück. Das ist vom Mannomann gleich um die Ecke. Dort treffen wir uns um eins zum Mittagessen. Alles klar? Dann ziehen wir uns jetzt an."

Max dreht sich beleidigt um und gibt vor, wieder eingeschlafen zu sein. Da hat er aber ein veritables Problem mit seinem strammen Schwanz. Die meisten Stellungen sind unbequem und solange die beiden nackten Weiber um ihn herum hüpfen, ist nicht mit einem Abschwellen zu rechnen. Und ganz offen vor ihnen zu onanieren, wie es ihm Susi angeraten hat? Das geht ihm dann doch zu weit. Er hofft, dass sie bald verschwinden. Und, zur Hölle, wenn sich Sabine nicht bald meldet, muss er morgen allein zu dieser Hochzeit. Marika oder Susi können ihn nicht begleiten, weil sie noch heute zu Bruno auf die Brummerhütte fahren wollen. Heute ist nicht sein Tag!

In der Straßenbahn

Während sich Marika und Susi gemütlich anziehen, nicht ohne Max, dem sie sein Schlafendtun sowieso nicht glauben, mit einigen lasziven Posen zu reizen, dudelt ein Lokalsender munter vor sich hin. Lokalwetter -- heiß und sonnig, ab Sonntag Gewitter möglich, Schickeriatratsch -- Putzi Sowieso hat einen neuen Lover und Werbung. Dann meldet der Moderator, einem bislang unbekannten Forschungsinstitut sei es kürzlich gelungen, endlich die Lage des G-Punktes zu lokalisieren. Wenn sie wissen wollen, wo der G-Punkt liegt, bleiben sie dran, tönt der Radiomensch. Jetzt kommt erst mal Musik! Percy Sledge schmalzt When A Man Loves A Woman, sehr passend! Susi möchte das noch abwarten, aber Marika drängt zum Aufbruch. „Komm Susi, auf den alten Witz brauchst du nicht zu warten. Das hör ich heute schon zum dritten Mal und gelacht hab ich darüber zuletzt in der Grundschule." Susi schaut sie fragend an. „Jo mei!, sagt Marika, „der G-Punkt liegt bei den meisten Frauen am Ende des Wortes Shopping. Verstehst? Shoppin, G, Punkt. Muhaha! Witz komm heraus, du bist umzingelt!" Marika schüttelt sich, aber Susi lacht ein bisschen. Sie hat den Witz noch gar nicht gekannt,

In der Straßenbahn ist um diese Zeit nicht allzu viel los. Trotzdem kommt ein Kontrolleur und will Susis Karte sehen. Marika hat eine Jahreskarte und Susi hat auch brav ein Ticket entwertet. Dem Kontrolleur ist offenbar langweilig, denn er beginnt mit den beiden hübschen jungen Fräuleins -- so nennt er sie -- ein wenig zu flirten. Als er aber vorgibt, er habe kürzlich die genaue Lage des G-Punktes herausgefunden und fragt, ob er es ihnen auch verraten solle, antworten Marika und Susi im Chor. „Am Ende des Wortes Shopping." Und Marika fügt eisig hinzu: „Und bei da nextn müassma naus!"

Tatsächlich steigen sie bei der nächsten Haltestelle aus. „So ein Depp!", schimpft Marika, „den hamma grad nötig g'habt." Sie steuert auf einen U-Bahn-Eingang zu. „Ist jetzt aber auch egal, fahren wir halt noch ein Stück mit der U." Diese ist wesentlich mehr frequentiert. Die beiden kommen neben zwei Männern zu stehen, von denen der eine grad seinen Bekannten fragt, ob er schon wisse, dass jetzt endlich die genaue Lage des G-Punktes bekannt sei. Das weiß der nicht und als ihm der andere mit Kichern die laue Pointe mit dem Ende des Wortes Shopping serviert, fängt der mitten im Gewühl an, schallend zu lachen. Der ganze Körper hüpft vor Vergnügen, sein Hintern scheuert dabei an Susis Hüfte. Marika rollt vor Verzweiflung mit den Augen und Susi signalisiert blanke Mordlust. Zu ihrem Glück steigen die zwei Männer aus.

„Wenn mir heute noch einer mit dem blöden G-Punkt kommt, dann kann ich für nichts garantieren!" Susi teilt jetzt Marikas Abneigung gegen diesen vielgequälten Scherz. Gott sei Dank ist die beengende Fahrt bald zu Ende. Marika zeigt Susi noch den Weg zum Kaufhaus und eilt in die andere Richtung zu ihrer Uni. Im Mannomann hat Susi bald ihre wichtigsten Einkäufe erledigt. Es gibt dort sogar eine Trachtenabteilung. Susi probiert sogar zwei Dirndl, und obwohl der Verkäufer begeistert tut, weiß sie, dass die beiden Modelle fad sind. Aber die Zeit ist dabei wie im Flug vergangen und so muss sie sich beeilen, damit Marika nicht warten muss. Das Kapuzinerbräu findet sie leicht, Marika ist anscheinend noch nicht da, so setzt sich Susi an einen der letzten freien Tische an der Seite im großen Speisesaal. Gleich da vorne ist eine Bühne aufgebaut. Dort soll wohl später die Trachtenmodenschau stattfinden. Marika kommt auch bald und macht dem Kellner Handzeichen. Nur wenig später stellt der zwei Maß Bier auf den Tisch, legt zwei Speisekarten daneben und verzieht sich.

Im Kapuzinerbräu

Auch Sabine und Bine haben ihre Einkäufe abgeschlossen. Zwei Triple-Pack Slips, ein halbes Dutzend weiße American T-Shirts, eine Windjacke, ein Sweatshirt und eine Menge Krimskrams und Toilettenartikel haben zwei große Einkaufstaschen ziemlich prall gefüllt. Nur Dirndl haben sie noch keines gefunden, das ihren Ansprüchen gerecht geworden wäre. „Eigentlich", sagt Bine, „eigentlich brauchst du ja zwei Dirndln. Ein langes, fesches für die Hochzeit und ein resches, kurzes für die Alm." Sabine schaut sie fragend an. „Die Hochzeit ist ein Fest", erläutert Bine. „Da trägt man keine kurzen Dirndl, wenn man was darstellen will. Das soll schön und elegant sein. Aber auf der Alm wäre das nun wieder deplatziert. Dort soll es kurz und luftig, also sexy halt sein. Ja, schau nur! So ein Dirndlgwand kann schon auch sehr sexy sein. Denk nur mal an den Ausschnitt!" Noch ein Trachtenmodengeschäft verlassen sie enttäuscht. Da entdeckt Bine ein Schild. „Schau mal, da!"

TRACHTENMODENSCHAU

im KAPUZINERBRÄU

*** Die neuesten Modelle ***

Ultrafesche Trachtenanzüge und

atemberaubende Dirndl aus der

brandneuen Kollektion der VENUS,

Bademoden, Abendkleider und Dessous

vorgeführt von unseren bezaubernden Models

steht da groß zu lesen.

„Venus?", fragt Bine. „Das klingt aber jetzt nicht so nach Tracht und Dirndl!"

„Ich lass mich überraschen", versetzt Sabine, „ich interessier mich auch für andere Klamotten."

„Egal", meint Bine. „Von mir aus kann sie heißen, wie sie will. Ich habe jetzt einen riesen Kohldampf und mir tun die Füße weh. Ich geh jetzt da rein. Vielleich haben die wirklich atemberaubende Dirndl. Dabei fasst sie sich an den Hals und röchelt, als ob ihr die Luft abgeschnürt würde vor lauter Atemberaubung.

Sie ergattern den letzten freien Tisch, ganz hinten im Saal. Diensteifrig nähert sich ein Kellner in lederner Kniebundhose und bayrisch kariertem Hemd. Bine bestellt eine Maß, Sabine ein kleines Bier, dazu Brezen und die Speisekarte. Wenig später serviert der Kellner die Brezen, die Speisekarten und zwei Maß. „Zwei kleine Bier, bittschön die Damen", sagt er grinsend und verschwindet, ehe Sabine protestieren kann. Na dann prost!

Nach dem ersten Durstlöscherschluck widmen sie sich ausführlich der Speisekarte. Beide entschließen sich zu einem Bauernschmaus, weil der gut zum Bier passt und auch zu Bayern. Es sind Riesenportionen. Da sind die beiden eine ganze Weile beschäftigt. Schließlich sind sogar die beiden Maßkrüge leer und sie bestellen sich noch so ein kleines Bier, Zu zweit werden sie das auch noch bewältigen.

Dann beginnt endlich die Modeschau. Ein Moderator -- „Ich bin der Monaco--Hansi" -- verkündet, dass zuerst Herbstmode, dann Trachten, danach Bademoden und auch Dessous vorgeführt werden sollen -- „damit auch unsere männlichen Gäste bei der Stange bleiben." Gelacht wird kaum, auch der Applaus hält sich in Grenzen. „Und nun unsere bezaubernden Models Mona, Ulla, Rica, Dani, Ossy und Gilbert! Applaus!!" Auch jetzt bleiben die meisten Hände in den Hosentaschen oder sonstwo. Der Moderator zappelt nervös herum, kündigt die vorgeführten Modelle an, indem er von einem Zettel abliest und sich hin und wieder verhaspelt.

Die Models kommen von links hinten, schlendern quer über die Bühne, drehen um und marschieren wieder links über ein Treppchen herab in den Saal und besteigen ganz links in der Ecke eine kleine Sonderbühne. Dort sind verschiedene Kulissen aufgebaut, vor denen die Models posieren, während sie von einem Fotografen aus allen möglichen Blickwinkeln abgelichtet werden. Der junge Fotograf, der aussieht wie ein zu groß geratener Japaner, aber nicht so wie ein Sumo Ringer, sondern schlank und sportlich, bewegt sich entschieden mehr als die Models, die sich ihrer Aufgabe hochnäsig und gelangweilt, so schnell wie irgend möglich entledigen wollen.

„Diese Models sind ja echt eine Zumutung!", regt sich Marika auf. „Ich hab selber manchmal gemodelt, wenn ich Zeit hatte und ein wenig Geld gut brauchen konnte. Hm. Tja, das war wohl öfter der Fall. Jedenfalls machen die das ganz falsch." Susi schaut sie fragend an und Marika führt weiter aus: „Schau, die sollen doch nach der Vorführung da auf der kleinen Bühne für den Fotografen posieren, wahrscheinlich für einen Katalog oder eine Zeitschrift. Und vermutlich auch noch für ein etwas frecheres Magazin" fügt Marika nachdenklich hinzu. „Wenn ich richtig verstanden habe, was der Fotograf ihnen sagt, dann sollen sie etwas mehr von sich zeigen, also zumindest den Busen. Das ist wichtig, weil dann die Männer hier im Saal bei der Stange bleiben. Das ist entscheidend, weil ja meistens die Männer das nötige Kleingeld haben, um ihrer Freundin oder Frau das zu kaufen, was hier gezeigt wird. Drum sagt man ja auch an den Mann bringen und nicht an die Frau" Jetzt müssen Susi und Marika kichern. Diese fährt fort: „Damit der Fotograf genug Zeit hätte, um alle Fotos zu schießen, die er braucht, sollten die Models daher auf der großen Bühne nicht nur hin und wieder zurück gehen, sondern sonst noch irgendwas machen. Tanzen, posieren, im Idealfall strippen. Aber die machen nur husch-pfusch. Und schau! Jetzt sitzen alle vier Mädchen wie im Wartesaal vom Zahnarzt vor der kleinen Bühne, während der schwule Ossy dem Fotografen posiert und der geile Gilbert seinen bronzefarbenen Herbstanzug zeigt. Das kann ja nicht gut gehen, da ist ja jetzt gar niemand mehr hinter der Bühne, für das nächste Modell!"

„Der schwule Ossy und der geile Gilbert?" echot Susi fragend. Dann kommt die Erkenntnis. „Ach so, du kennst die zwei schon vom Modeln. Und diese faden Mädchen? Kennst du die auch?"

„Nein! Gott sei Dank hab ich mit solchen Versagerinnen nie zusammenarbeiten müssen. Wo haben sie die bloß aufgetrieben? Ist ja fürchterlich! Mir tut nur der Fotograf leid. Der kann ja seine Arbeit so gar nicht richtig machen. Schau, der ist schon etwas demotiviert. Kann ich gut verstehen. In seiner Verzweiflung hält ihn wohl nur noch die Berufsehre aufrecht", regt sich Marika weiter auf.

Susi greift ein

Inzwischen ist auch der geile Gilbert fertig und steht vor der kleinen Bühne Schlange. Was passiert nun? Auch der Moderator ist ratlos. Er weiß ja, dass niemand kommen kann, weil alle sechs Models, weibliche wie männliche vor oder auf der kleinen Bühne versammelt sind. Da erscheint ein schmächtiges, aber bezaubernd hübsches Mädchen in einem verdammt scharfen, zitronengelben Minirock und dunkelgrün schimmernder Seidenbluse, die vorne bis zum Nabel geöffnet ist. Wer ist das? Wie der Fotograf sieht sie ziemlich japanisch aus mit ihren lackschwarzen Haaren und den hübschen Mandelaugen. Wird wohl die Schwester vom Fotografen sein, denken sich die meisten Zuschauer. Sozusagen die letzte Reserve, obwohl diese Reserve endlich sowas wie Erotik in die Show bringt, Erotik, gepaart mit Liebreiz und jugendlicher Frische. Der Moderator fängt sich mühsam: „Liebe Zuschauer, bitte begrüßen sie Sadie, die uns das Modell -- äh? -- Sonnenblume präsentiert." Endlich regt sich ordentlicher Applaus, den Sadie erfreut grinsend hinnimmt. Sie tanzt so wild und ausgelassen, dass ihre Bluse derart flattert, dass man für Sekundenbruchteile ihre Brustspitzen sieht. Zuerst die eine, dann auch die andere. Viel Brust ist es natürlich nicht, aber immerhin! Das Publikum johlt. Endlich kommt Schwung in die Veranstaltung. Mona, Rica und Dani werfen ihr vernichtende Blicke zu, nur Ulla scheint sich ein wenig zu schämen. Dann ist aber auch Sadies Show zu Ende und Ossy ist erst vor Sekunden wieder hinter die Bühne gegangen. Es wird dauern, bis er umgezogen ist.

Der Moderator versucht, die sich abzeichnende Pause zu überbrücken. Aber auch er ist desillusioniert. Nicht einmal von seinem Stuhl erhebt er sich, als er anfängt, zu erzählen: „Sehr verehrte Damen und Herren! Vor allem die Damen! Darf ich ihnen von einem großen Durchbruch in der Wissenschaft berichten." Susi spitzt die Ohren. Er wird doch nicht? Doch, er wird! „Eine internationale Forschungsgruppe hat sich eines der dringendsten Probleme unserer Zeit angenommen und sogar gelöst." Susi ist sich sicher! Jetzt sticht sie der Hafer! Sie stemmt sich hoch und bahnt sich den Weg zur Bühne. „Es ist den Wissenschaftlern gelungen, herauszufinden, wo der G-Punkt liegt." Jetzt werden auch Sabine und Bine aufmerksam. Endlich werden sie erfahren, was sie seit dem Morgen dringendst zu erfahren wünschen. Doch da ist eine rassige Frau mit Traumfigur und schwarzlockiger Mähne auf die Bühne gesprungen, hat dem noch immer sitzenden, aber ungläubig belämmert dreinblickenden Monaco-Hansi einen Fuß auf den Oberschenkel gestemmt und ihm das Mikrophon aus der schlaff werdenden Hand genommen. „Mit dem Ding hier wirst du das aber sicher nicht herausfinden, Süßer", haucht die leibhaftige Verführung ins Mikro. „Dafür gibt's andere Sachen", setzt sie nach und tastet mit schlanker Hand von seiner Hüfte abwärts. Plötzlich scheint der Moderator einen Tomatenkopf zu haben.