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Ein Mann mit Prinzipien

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Eine simple Sie-trifft-ihn-Geschichte.
3.2k Wörter
4.04
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"Natürlich wäre es nicht passiert, wenn Mike unser Treffen nicht wenige Minuten vor dem vereinbarten Termin ohne Angabe von Gründen abgesagt und der Sturm im Norden den Bahnverkehr an diesem Tag nicht für ein paar Stunden zum Erliegen gebracht hätte, aber so war ich gezwungen, mich bis zum frühen Abend in dieser trostlosen Stadt aufzuhalten.

Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber für mich gibt es Städte, in denen ich mich, sobald ich den Bahnhofsvorplatz betreten und zur ersten Orientierung umgeschaut habe, sofort zu Hause fühle. Ab dem ersten Moment meines Aufenthaltes empfinde ich in ihnen ein Gefühl der Wärme und Vertrautheit, ja, ich scheue mich nicht zu sagen, der heimatlichen Verbundenheit.

Und dann gibt es die anderen Städte, wie zum Beispiel die, in der ich mich jetzt befand. Eine Stadt, der gegenüber ich seit der ersten Sekunde meiner Ankunft nichts anderes als eine abgrundtiefe Abneigung empfand.

Allein das, was ich in der knappen Viertelstunde, die die Taxifahrt vom Bahnhof zu dem Betonbunker, wo das Treffen mit Mike stattfinden sollte, an architektonischen Grausamkeiten und stadtplanerischen Verwüstungen zu sehen gezwungen war, rief in mir Gefühle grenzenlosen Abscheus gegenüber diesen Ort hervor.

Und hier, so hatte ein ganz und gar nicht gütiger Gott entschieden, musste ich mich die nächsten vier Stunden aufhalten, da der Zugverkehr erst am Abend wieder aufgenommen werden würde, wie man mir am Informationsschalter der Bahn mitgeteilt hatte.

So irrte ich, nachdem ich mein kleines Handgepäck in einem Schließfach verstaut hatte, ziellos durch die Einkaufszone dieses tristen Ortes. Ein Vorhaben, das sich schon nach wenigen Minuten als ein eklatanter Fehler erweisen sollte.

Denn was von den städtischen Marketing-Managern vollmundig als Einkaufsparadies bezeichnet wurde, wie es ein Werbebanner voller Stolz verkündete, das quer über der Straße hing, die vom Bahnhofsvorplatz abging und den Eingang zu diesem Himmelreich des ungehemmten Konsums bildete, erwies sich schon nach wenigen Augenblicken als ein Inferno, das für einen halbwegs normalen Menschen, für den ich mich durchaus halte, schlichtweg unerträglich war.

Eine unüberschaubare Masse von Konsumzombies, in jeder Hand mehrere Plastiktüten, vollgestopft mit sinnlosem Plunder, tragend, von einem Ramschladen zum nächsten eilend, schien mich förmlich zu überrennen. Aber damit nicht genug. Hinzu kam noch eine Kakofonie aus Werbejingles, die aus den weit geöffneten Kaufhaustüren nach draußen klang und die ohnehin schon kaufwütige Kundschaft dazu aufforderte, unbedingt noch bei diesem oder jenem Sonderangebot zuzugreifen, dem wilden Geschrei eines Predigers, der die Zombies zur Umkehr aufforderte, was in meinen Augen natürlich völlig sinnlos war, als ob sich etwas Grundlegendes ändern würde, wenn sie die Straße jetzt in umgekehrter Richtung entlang taumelten und den harten Beats, die aus einem Ghettoblaster ertönten, zu dessen Klängen eine Gruppe von Jugendlichen die Beweglichkeit ihrer Gelenke demonstrierte. Ich glaube, man kann es mir nicht verdenken, wenn mir in diesem Moment Dantes Inferno als ein paradiesischer Ort erschien.

Wenn ich die nächsten Minuten überleben und meinen Verstand nicht verlieren wollte, dann gab es nur eines: Ich musste hier raus.

Wie ich in die kleine Seitenstraße gekommen war, in der ich mich plötzlich wiederfand, vermag ich nicht zu sagen. Doch dann sah ich sie: Eingezwängt zwischen einem Döner-Imbiss und einem schäbigen Hotel erblickte ich den Eingang zu einer Bar, die sich, in Anlehnung an ihr berühmtes Vorbild Harry's Bar No.5, nannte.

Klassische Bars öffnen bekanntlich erst zwischen 19:00 und 20:00 Uhr, doch dieses Etablissement suchte seine Kundschaft nicht unter den kultivierten Liebhabern des Hochprozentigen, sondern verstand sich als ein Ort, wo die Trinker, die sich noch einen kleinen Rest an Würde bewahrt hatten und ihren Fusel nicht auf der Parkbank zu sich nahmen, bereits ab dem frühen Nachmittag ihre Sucht befriedigen konnten.

Durch die geöffnete Eingangstür drang kein lautes Stimmengewirr nach draußen, sodass ich davon ausgehen konnte, dass nur wenige Gäste anwesend sein würden. Plötzlich wusste ich, was ich wollte: Einfach auf einem Barhocker sitzen, gedankenlos in das vor mir stehende Glas meines Drinks starren und die Zeit verstreichen lassen.

Hast du mal "Der lange Abschied" von Raymond Chandler gelesen? Zu Beginn gibt es dort eine kleine Szene, nur wenige Sätze lang, in der eine der Hauptfiguren die erwartungsvolle Stimmung beschreibt, die in der Luft liegt, wenn eine Bar soeben geöffnet hat und auf das Eintreffen der ersten Gäste wartet.

In Harry's Bar No.5 war davon nichts zu spüren. Das einzige, was hier in der Luft lag, war ein Gefühl grenzenloser Tristesse. Hierher kam man nur, um sich langsam volllaufen zu lassen und über seinen bevorstehenden Suizid nachzudenken. Für die Stimmung, in der ich mich gerade befand, konnte es keinen besseren Ort geben.

Außer mir befand sich nur ein weiterer Gast, ein Mann, den ich auf Mitte dreißig schätzte, in der Bar. Er saß am hinteren Ende der Theke und unterhielt sich gerade mit dem Barkeeper, einem älteren, dicken Mann mit Halbglatze.

Beide Männer schenkten mir zunächst keine Beachtung, als ich mich auf einen Hocker, der ungefähr in der Mitte der Theke stand, setzte. Irgendwann kam der Barkeeper dann zu mir, und ich bestellte einen Whisky Soda.

Nach meinen Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, ist es völlig egal, wo man sich als Frau aufhält.

Ob es die Hotelbar in einem Fünfsternehotel ist oder so ein öder Laden wie der, in dem ich mich jetzt gerade befand, eine Frau, die alleine an der Bartheke sitzt und nichts anderes will, als in Ruhe ihren Drink zu genießen, wird von den männlichen Gästen als eine Art Freiwild betrachtet, das es zu erobern gilt.

Ob es nun an meiner emotionalen Erschöpfung lag oder weil ich ihn auf eine nicht näher zu bestimmende Art interessant und anziehend fand, vermag ich im Nachhinein nicht mehr zu sagen. Fakt ist: Ich ließ mich auf das Katz-und-Maus-Spiel ein, das schon bald, nachdem ich die ersten Schlucke meines Drinks zu mir genommen hatte, der übrigens überraschend gut schmeckte, begann. Ein erster kurzer Blickkontakt, der beim zweiten Mal schon etwas länger wurde, ein verlegenes Lächeln, ein Zu-Prosten und dann kam es, wie es kommen musste, er stand auf und setzte sich neben mich.

Es folgte die übliche abtastende Konversation, die er zu meiner Überraschung überaus charmant zu führen wusste. Doch aus den unverfrorenen Blicken, mit denen er immer häufiger meine Brüste musterte, die sich unter meiner etwas zu engen Kostümjacke deutlich abzeichneten und wie er mich immer wieder rein zufällig an der Schulter oder am Oberschenkel berührte, wurde mir schon bald klar, dass er darauf aus war, unseren Kontakt auf eine intimere Ebene zu heben.

Sobald ich wusste, auf was er hinaus wollte, hätte ich die Angelegenheit kurz und schmerzlos beenden können. Aber ich tat es nicht, sondern signalisierte ihm, dass ich einem kleinen Abenteuer nicht abgeneigt wäre.

Bitte, frag' mich nicht, wieso und weshalb ich es tat. Vielleicht war ich von dem Drink, von dem ich bis jetzt nur ein paar Schlucke zu mir genommen hatte, ein wenig beduselt, denn ich hatte, abgesehen von einem kleinen Frühstück zu Hause und zwei labbrigen Sandwiches, die ich mir im Bordbistro des ICE gekauft hatte, nichts zu mir genommen. Vielleicht war es auch der Wunsch nach körperlicher Nähe, mit der ich die leicht depressive Stimmung, in der ich mich befand, überwinden wollte. Und ja, ich will es nicht verhehlen, ich fand ihn ausgesprochen attraktiv.

Nachdem wir uns einig waren, brauchten wir nicht weit zu gehen, um das in die Tat umzusetzen, was wir wollten, denn er hatte in dem Hotel, zu dem die Bar gehörte, ein Zimmer gemietet.

Mit einem schmierigen Grinsen händigte ihm der Barkeeper, der tagsüber auch als Rezeptionist fungierte, den Zimmerschlüssel sowie zwei Piccolos samt Gläsern aus. Durch eine Tür rechts neben der Theke gelangten wir ins Hotel, wo uns ein klappriger Fahrstuhl in den dritten Stock brachte.

Angesichts seines offenkundigen Interesses an meinen Brüsten hätte es mich nicht gewundert, wenn er bereits im Fahrstuhl damit begonnen hätte, mich zu begrapschen. Doch das Gegenteil war der Fall. Wir setzten unser scherzhaftes Wortgeplänkel, das wir unten in der Bar begonnen hatten, fort, und die einzige Geste, aus der man ein erotisches Interesse seinerseits an mir hätte ableiten können, war der leichte Kuss, den er mir auf die Stirn hauchte, als sich die Fahrstuhltür öffnete.

Das Zimmer, das er gemietet hatte, entsprach dem öden Gesamteindruck, den das Hotel vermittelte. Ein abgenutzter Teppichboden, ein altes französisches Doppelbett, bei dessen Anblick ich sofort hoffte, dass die Matratze nicht durchhängen möge, denn einem guten Fick ist nichts abträglicher als eine butterweiche Unterlage, ein klappriger Kleiderschrank sowie ein Sideboard, auf dem ein Fernseher stand, der wahrscheinlich vor der Gründung des ZDF hergestellt worden war.

Während ich mich beiläufig im Zimmer umschaute und dabei meine Schuhe abstreifte, stellte er die beiden Piccolos und die Gläser auf den Nachttisch, der rechts neben dem Bett stand. Dann öffnete er die Schublade und holte etwas heraus, was ich nicht erkennen konnte.

Insgeheim hatte ich erwartet, dass es jetzt losgehen würde. Du weißt, was ich meine. Stürmische Umarmungen, heftige Küsse, gieriges Begrapschen. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen trat er hinter mich, zog mich leicht an sich, sodass ich ihn spüren konnte, und fragte mich mit ruhiger, sanfter Stimme, ob ich etwas dagegen einzuwenden hätte, wenn er mir die Augen verbinden würde. Er würde mich nicht fesseln oder mir Schmerzen zufügen, das Ganze diene nur dazu, meine Lust zu steigern. Wenn es mir zu viel werden würde, könnte ich jederzeit die Augenbinde abstreifen.

Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich brauchte etwas Zeit, um mich zu entscheiden, und es war seine Geduld, dass er mich in keiner Weise bedrängte, endlich zu antworten, die mich letztendlich dazu brachte, in dieses Spiel einzuwilligen.

So stand ich denn mit verbundenen Augen in meinem Business-Kostüm in der Mitte eines heruntergekommenen Hotelzimmers und wartete, was jetzt passieren würde.

Und es geschah genau das, was man in dieser Situation erwarten konnte. Er begann, mich auszuziehen. Als ich ihn dabei unterstützen wollte, bat er mich, es nicht zu tun. Ich sollte mich einfach nur entspannen.

Die meisten Männer, zumindest die, die ich bis jetzt kennengelernt habe, sind, was das richtige Ausziehen einer Frau betrifft, dazu schlichtweg nicht in der Lage. Sie sind entweder zu grob, sodass man ständig Angst hat, dass sie einem das Kleid oder die Bluse zerreißen, was bei Vergewaltigungsspielchen ja okay ist, aber auf so etwas stehe ich ja nun ganz und gar nicht, oder sie stellen sich einfach zu ungeschickt an und kommen mit dem Öffnen von Knöpfen und Reißverschlüssen nicht zurecht oder versagen beim Öffnen des BH-Verschlusses.

Mein Liebhaber in spe bildete hier eine rühmliche Ausnahme. Mit einer gewandten Routiniertheit, die darauf hindeutete, dass er diese Prozedur nicht zum ersten Mal durchführte, zog er mich langsam aus, bis ich schließlich, nur noch mit meinem Slip bekleidet, vor ihm stand.

Dann sagte er zu mir, ich solle einen Moment warten, er wäre gleich wieder bei mir.

Ich hörte, wie er sich auszog. Kurze Zeit später stand er hinter mir und drückte mich an sich.

Es tat wohl, die Wärme seiner Haut und das Spiel seiner Muskeln zu spüren, während er mich heftig streichelte. Durch den dünnen Baumwollstoff meines Slips spürte ich an meiner Poritze sein hartes Glied. Was er von mir sah, schien ihm offenbar zu gefallen und Lust auf mehr zu machen.

Er hatte mir zwar eine passive Rolle zugewiesen, doch für mich war jetzt der Augenblick gekommen, wo es unabdingbar war, dass ich zumindest für einen Moment einen aktiveren Part übernahm. Mit sanfter Gewalt entzog ich mich seiner Umarmung und drehte mich um. Jetzt standen wir uns gegenüber. Es folgten heftige, gierige Küsse. Seine Hände schienen sich plötzlich vervielfacht zu haben, denn ich spürte sie zu gleicher Zeit an den unterschiedlichsten Stellen. Langsam glitt ich, ihn pausenlos mit Küssen bedeckend, an seinem muskulösen Oberkörper entlang, nach unten, bis ich endlich vor ihm kniete. Mit beiden Händen umklammerte ich seine Pobacken und begann mit meinen Lippen und meiner Zunge, den Bereich unter seinem Bauchnabel zu erkunden.

Das erste, das ich mit leichter Überraschung registrierte, war, dass er rasiert war. Das machte das Erkunden seines Genitalbereichs, zumal ich mich dabei ja nur auf meine Lippen und meine Zunge verlassen konnte, um einiges einfacher. Nach einer langen Suche, die ihm aber, wie sein wiederholtes lustvolles Seufzen bewies, sehr zu gefallen schien, hatte ich endlich gefunden, was ich suchte.

Weißt du, all diese Weiber, die mit treuherzigem Augenaufschlag behaupten, es käme beim Sex nicht auf die Größe des Schwanzes an, sind nichts anderes als verlogene Heuchlerinnen. Und machen wir uns nichts vor, natürlich schauen wir, wenn wir mit einem fremden Typen in die Kiste steigen, danach, wie er ausgestattet ist. Und ja, ich bin da ganz ehrlich, ein Mann sollte da für mich schon etwas zu bieten haben. Ich meine damit nicht diese furchteinflößenden Monsterschwänze der Pornodarsteller, wo ich Angst hätte, ob ich einen harten Fick mit denen überhaupt überleben würde, aber ich sollte ihn schon spüren können, wenn er in mir ist.

Bei ihm konnte ich nur mit Hilfe meiner Hände, meiner Zunge und meiner Lippen versuchen, mir ein Bild von seiner Männlichkeit zu machen. Und was ich ertastete, fühlte sich ausgesprochen gut an. Meine Hände, die an seinem Schaft entlang streichelten, signalisierten mir eine angenehme Länge und Dicke seines Schwanzes. Der Gedanke, ihn gleich in mir zu spüren, steigerte meine Erregung.

Doch zunächst begann ich, ihm nach allen Regeln der Kunst genussvoll einen zu blasen. Sein immer lauter werdendes Stöhnen und der feste Druck, mit dem er seine Hände an meine Schläfen presste, um meinen Kopf zu fixieren, damit ich sein hartes Glied auch richtig in meinem Mund aufnehmen konnte, zeigten mir, dass ich meine Arbeit zu seiner Zufriedenheit verrichtete.

Als ich spürte, dass er kurz davor war, zu kommen, verringerte ich die Intensität meiner Liebkosungen und er zog seinen Schwanz aus meinem Mund. Langsam erhob ich mich und nahm wieder meine passive Rolle ein.

Er nahm mich bei der Hand und führte mich zu dem Bett. Anders als ich befürchtet hatte, war die Matratze in einem guten Zustand. Ich entspannte mich und freute mich auf den bevorstehenden Fick.

Ohne groß darüber nachzudenken, wollte ich, als ich mich bequem hingelegt hatte, meinen Slip ausziehen. Doch er bedeutete mir, dass ich damit noch warten sollte.

Offen gestanden löste diese Geste eine leichte Panik in mir aus. Wollte er vielleicht gar nicht ernsthaft zur Sache kommen und stattdessen nur ein bisschen fummeln? Wenn das Ganze hier nur auf harmlosen Kuschelsex hinausläuft, dann hätte ich auch weiter unten an der Theke sitzen können, dachte ich und war schon drauf und dran, aufzustehen und die Sache zu beenden.

Doch als er dann bei mir lag und mich küsste und streichelte, meinen Hals, die Schultern, die Brüste, die Innenseiten meiner Schenkel, vergaß ich meine Zweifel. Ich spürte, er wollte mich, und ich wollte ihn.

Dass er bei seinen Zärtlichkeiten, aus welchen Gründen auch immer, einen Bogen um das Schatzkästlein zwischen meinen Beinen machte, steigerte meine Erregung. Ich spürte, wie ich immer feuchter wurde. Die wildesten Phantasiebilder erschienen vor meinem inneren Auge, während ich mich unter seinen zarten Berührungen lustvoll hin und her wandte.

Dann endlich kam die Erlösung. Er schien bemerkt zu haben, dass ein weiteres Hinauszögern meine Erregung nicht mehr weiter steigern konnte. Behutsam ergriff er den Saum meines Slips und begann ihn langsam nach unten zu ziehen. Ich hob sachte meinen Po an, um ihm die Arbeit zu erleichtern.

Dann spürte ich, wie er aufstand. Vermutlich wird er in seinen Taschen nach einem Kondom suchen, dachte ich. Das Rascheln von Kleidung, das ich kurz darauf vernahm, schien mir Recht zu geben.

Im Nachhinein kommt mir diese Zeit, in der ich allein auf dem Bett lag und auf seine Rückkehr wartete, als der schönste Moment unseres Zusammenseins vor.

Ich spreizte meine Beine. Nicht sehr stark, denn das ist, finde ich, eine aufdringliche, ja ordinäre Pose, sondern nur ein wenig, so dass er sehen konnte, dass ich bereit war, ihn zu empfangen. Ich war voller Verlangen nach ihm, sehnte mich danach, endlich zu spüren, wie er in mich eindrang und Besitz von mir nahm, wie seine kraftvollen Stöße uns beide zum Höhepunkt treiben würden und seine heiße Sahne sich in meinen feuchten Schoß ergoss.

Doch irgendwann merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Denn er kam nicht zurück und ich hörte auch nicht mehr, dass er in seinen Taschen am Suchen war. Für einen Moment überlegte ich, ob ich noch weiter warten sollte, entschied mich dann aber anders. Ich wollte wissen, was vor sich ging, und nahm die Augenbinde ab.

Mit allem hatte ich gerechnet, doch nicht mit dem, was ich sah: Vollständig angezogen stand er am Fußende des Bettes und schaute abschätzig auf mich herab. Unsere Blicke trafen sich. Ich war gerade im Begriff, ihn zu fragen, was das Ganze solle, doch er kam mir zuvor und erklärte, dass es ihm leid tue, aber er könne nicht mit mir schlafen, da er nur rasierte Mösen vögeln würde.

Es war, als hätte man mir aus heiterem Himmel einen Eimer eiskalten Wassers ins Gesicht geschüttet. Ich war so überrascht, dass ich in diesem Moment nicht wusste, was ich darauf entgegnen sollte. Vermutlich hätte ich in meiner Verwirrung sowieso keinen vernünftigen Satz zustande gebracht. Hinzu kam, dass er seine Weigerung mit einer solchen Entschlossenheit vorgebracht hatte, dass ich instinktiv wusste, dass es sinnlos wäre, zu versuchen, ihn umzustimmen.

Unfähig zu reagieren, lag ich einfach nur da und schaute zu, wie er sich umdrehte und zur Tür ging. Als er in der geöffneten Tür stand, drehte er sich noch einmal um, und auch jetzt noch hoffe ich, dass ich mich damals nicht getäuscht habe, als ich meinte, einen Anflug von Bedauern in seinem Blick erkannt zu haben, und sich mit „Mach's gut, Süße und Danke für's Blasen" von mir verabschiedete.

Ein Teil von mir redete sich in diesem Moment ein, dass das alles nur ein Albtraum sei, aus dem ich gleich aufwachen würde. Doch das Geräusch der ins Schloss fallenden Tür brachte mich in die Wirklichkeit zurück.

Erst jetzt begriff ich wirklich, was soeben vorgefallen war. Diese Erkenntnis traf mich mit solch einer Wucht, dass die Schutzmauer, die ich in den letzten Stunden um mich herum aufgebaut hatte, wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach. Alles stürzte auf mich ein: die soeben erlittene Demütigung, die Verzweiflung über mein ohnehin verpfuschtes Leben und die Angst, dass ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte, denn das Treffen mit Mike war meine letzte Hoffnung gewesen und ein unbändiger Zorn auf mich selbst, wie ich bloß auf die bescheuerte Idee gekommen war, mir zwischen den Beinen einen Busch wachsen zu lassen.

Es wurde alles zu viel für mich, und ich begann, hemmungslos zu flennen. Während die Tränen über meine Wangen flossen, fing ich an, mich zu streicheln, wahrscheinlich um der Trostlosigkeit meiner Lage zu entfliehen. Zunächst nur ganz sachte, dann aber immer stärker, fingerte ich mich mit einer verzweifelten Heftigkeit zum Höhepunkt. Der entsprach nun beileibe nicht dem, den ich mir vor einer Viertelstunde erträumt hatte, aber er sorgte zumindest dafür, dass sich meine körperliche Anspannung löste.

Zum Glück gab es im Badezimmer ein frisches Handtuch, sodass ich duschen konnte. Das warme Wasser tat mir gut und ich hatte das Gefühl, dass ich diese Achterbahnfahrt der Gefühle, die ich soeben durchlebt hatte, zumindest äußerlich von mir abwaschen konnte, wohl wissend, dass dieses Erlebnis noch lange an mir nagen würde.

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