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Ein Sexchat und seine Folgen

Geschichte Info
Mit Ralf konnte sie auch ueber Normales reden.
5.1k Wörter
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*bing* und wieder öffnete sich ein Chatfenster, in dem mich irgendein Kerl fragte: "m/w? wie alt? woher?". Ich war genervt von diesen unzähligen Anfragen. Da ich ein Profilfoto hatte, konnte eigentlich jeder Typ mein Geschlecht erkennen und mein Alter zwischen 20 und 25 Jahren erahnen. Manch einer schätzte mich auch älter oder jünger. Warum waren in diesen Chats so viele Vollpfosten unterwegs? Ich schloss das Fenster wieder.

Ich konzentrierte mich auf meinen eigentlichen Dialog - mit Ralf. Mit ihm chattete ich bereits mehrere Tage lang. Er schüttete mir sein Herz aus: er bekäme keine Frau ins Bett. Er erzählte mir von seiner letzten heißen Liebe, die sozusagen schreiend davon gelaufen war. Er schrieb ziemlich offen. Die Anonymität des Netzes schützte ihn.

"Warum ist das so?", fragte ich ihn.

Für einen Moment war Stille im Chat.

"Soll ich dir mein Problem zeigen?"

"Wie zeigen?"

"Na mit Webcam?"

"Ich habe keine!", erwiderte ich.

"Brauchst du auch nicht."

Er erklärte mir, was ich beim Chatfenster drücken musste. Ein neues Fenster mit schwarzem Inhalt öffnete sich.

"Aber nicht lachen?", meinte er.

"Aber warum soll ich lachen?"

Ein Bild erschien. Es zeigt einen Bauch. Nicht athletisch. Aber auch nicht dick. Er stand auf, zog die Hose nach unten - und hielt mir sein Fortpflanzungsorgan in die Kamera. Ich machte einen Screenshot und speicherte ihn ab.

"Und?", fragte ich.

"Wie und? Siehst du mein Problem?"

Ich wusste, was er hören wollte. Ich sollte ihn auslachen, irgendeinen Spruch abgeben und den Chat verlassen. Er suchte niemanden der ihn aufbaute und Mut zusprach. Er suchte Demütigung. Das gab ihm den Kick. So wie auch allen anderen hier in diesem Chat. Einen Schaden hatten fast alle. Ich auch, ich machte mich nur zu gerne über solche Kerle lustig. In der Webcam, die nun auf sein Fortpflanzungsorgan gerichtet war, sah ich nur, dass er unverändert steif blieb. Er stand wie eine 1, aber eine 1 in einer Fußnote.

"Welches Problem denn?"

"Naja, dass er so klein ist?"

"Das ist doch kein Problem!"

"Findest du?"

"Ja"

"Weil alle anderen Frauen ein Problem damit haben!"

"Warum soll ich denn ein Problem haben?"

"Er könnte dir zu klein sein?"

"Zu klein wobei?"

"Naja, zum ..... f*cken!"

"Hat man dich nicht aufgeklärt? So mit den Bienen und Blumen?"

"Ja!"

"Also ich meine die wahre Geschichte. Nicht, was man kleinen Kindern erzählt!"

"Hää?"

"Die Bienen machen Arbeitsteilung. Es gibt die Königin, sie ist für die Fortpflanzung und Erhaltung zuständig. Und dann gibt es die Arbeiter-Bienen, die eben arbeiten und helfen."

"Und was für eine Biene bist du?"

"Es geht nicht um mich! Es geht um dich! Du bist nur ein Arbeiter und kein König!"

"Das heißt, du hast auch ein Problem?"

"Nein. Ich habe kein Problem damit!"

"Aber was willst du mir damit sagen?"

"Mir hast du eben gezeigt, dass du eine Arbeiterbiene bist. Es ist doch überhaupt nichts Schlimmes dabei! Wenn du aber anderen Frauen vorgaukelst, du bist der Bienenkönig, dann kann ich sie schon verstehen, dass sie sauer werden, wenn du es doch nicht bist!"

Ich spürte ein Kribbeln in meinem Unterleib. Ich saß unruhig auf den Stuhl. Mich geilte diese Diskussion an. Ich wusste, diese Kerle hatten ein Problem mit ihrem Ego und ich nutzte es für meine Befriedigung aus. Ich konnte nicht anders. Andererseits holte er sich auf diesem Wege auch nur seinen Kick.

"Und was soll ich dann machen?"

"Du solltest lernen, deine Rolle zu akzeptieren!"

"Und wie mache ich das?"

Ich legte meinen Vibrator auf den Stuhl, auf dem ich saß. Ich rutschte langsam vor und zurück. Ich spürte wie meine Jeans gegen meinen Schritt drückte. Ich stöhnte auf.

"Du solltest Frauen nicht mehr als Sexobjekte ansehen. Die richtigen Kerle fragen sich doch beim Anblick einer Frau immer: Wie kriege ich sie rum? Wie kann ich sie vögeln? Oder mit der ein Kind? Nein. Du solltest viel mehr fragen: Wie kann ich diese Frau unterstützen? Ihr helfen?"

"Und wie habe ich dann Erfolg bei Frauen?"

"Du, ich habe gerade keine Zeit mehr", benutzte ich eine Notlüge, "lass uns heute Abend gegen 10 weiterschreiben! afk." (away from keyboard)

Ich druckte den Screenshot aus. Ich zog mich nackt aus und legte mich in mein Bett. Ich streichelte meine Brüste. Eine Hand fuhr meinen Bauch hinunter bis zu meinem Kitzler. Die andere griff links meinen Vibrator und drückte gegen meinen Eingang. Ich schob ihn in mich hinein und schaltete ihn an. Ich schloss die Augen. Ich genoss es. Ich rieb meine Klitoris. Ich wälzte mich im Bett. Ich seufzte leicht auf.

Ich stellte mir vor, wie ich Ralf noch weiter manipulieren könnte. Ich verbot ihm, sich zu masturbieren und malte mir in Gedanken aus, wie ein Kerl aus der Wäsche schauen würde, wenn ich ihm seinen Lieblingszeitvertreib untersagen würde. Er flehte mich an, dass ich es ihm erlauben möge - ausnahmsweise. Doch ich blieb hart. Ich erklärte ihm, dass er als Arbeiterbiene gar nicht daran denken dürfe.

Immer intensiver streichelte ich meine Scham. Mein Atem ging heftiger. Ich drückte meinen Rücken heraus. Ich biss mir kurz auf die Lippen. Ein sanfter Blitz durchzog meinen Körper. Ich kam. Ich schüttelte mich. Noch einmal seufzte ich heftig auf, dann schalte ich meinen Vibrator aus, legte ihn auf den Nachtschrank und blieb erschöpft liegen. Ich wünschte mir, die Vibratoren würden den Höhepunkt automatisch ermitteln und sich ausschalten.

Nach einer Weile stand ich auf und blickte auf meinen Laptop. Ralf war noch im Chatroom.

"Wenn du schon eher kannst, freue ich mich!"

Fünf weitere Kerle hatten mich angeschrieben. Ich erledigte all die langweiligen Dinge, die am Wochenende anstanden. Putzen, Wäsche waschen, Staub wischen. Und etwas zu essen kochen. Schließlich rief ich noch meine besten Freundinnen an. Ich lief durch den Park. Noch immer war die vereinbarte Stunde für den nächsten Chat nicht gekommen. So lief ich, um mir die Zeit zu vertreiben, noch einige weitere Runden durch den Park. Es war kurz vor zehn, da betrat ich meine Wohnung das Chat-Fenster blinkte bereits.

"Wo bleibst du?"

Ich wartete und erledigte noch Kleinigkeiten. Als es zehn Minuten nach Zehn war, schrieb ich ihm, dass ich gleich da sein würde. Ich ließ ihn zappeln.

Kurz vor elf betrat ich endgültig den Chatroom. Ich schloss gut zwei Dutzend Chatanfragen von mindestens genauso bemitleidenswerten jungen Kerlen. Nur Ralf war lockerer. Ich konnte mit ihm auch über andere Dinge quatschen. Er reiste gerne. So dauerte es nicht lange und wir tauschten unsere Telefonnummern aus. Wir quatschten die halbe Nacht vor allem über Indien. Er fragte mich, was ich heute so getan habe.

Ganz trocken antwortete ich: "Die Wohnung geputzt und alles wieder schön gemacht. Mit Freundinnen gequatscht. Und zwischendurch mich befriedigt."

"Hey, das habe ich auch. Und dann habe ich..."

"Du hast was gemacht?", unterbrach ich ihn.

"Na du weißt schon. Was Männer, wenn sie alleine..."

"Du meinst die Bienenkönige, wenn sie alleine sind?", leicht geschockt fragte ich weiter: "Aber warum machst du das?"

Ich spielte fünf Jahre in einer kleinen Theatergruppe - und spürte, dass diese Zeit nicht folgenlos an mir vorbeigegangen war. Ich spielte mit meiner Stimme.

"Na weil ich es brauchte...", gab er kleinlaut bei.

"Ich fasse es nicht. Dann ist es auch kein Wunder. Du sendest deinem Körper die falschen Signale. Und vermutlich tust du das dann auch bei den ganzen unschuldigen Frauen."

"Heißt das, ich soll nicht mehr..."

"Was heißt hier nicht mehr?", fragte ich rhetorisch zurück, "Ich frage mich, wie du überhaupt jemals auf die Idee gekommen bist, so etwas zu tun!"

"Ich weiß nicht... weil es doch alle machen..."

"Ja, aber was unterscheidet dich von den anderen?"

"Die Größe?", er wurde wieder leiser.

Dafür ich umso lauter: "Du meinst deine nicht vorhandene Größe? Die anderen haben Penisse. Schwänze, um es mal ordinärer auszudrücken. Du hast einen ...", höhnisch lachend ergänzt ich, "... Pullermann!"

Ich wurde geil von diesen Dominanzspielchen am Telefon. Ich fand es süß, wie der Kerl immer leiser wurde. Vermutlich war er rot wie eine Tomate. Doch leider konnte ich ihn nicht sehen.

Er schluckte.

"Ich kann doch aber auch nichts dafür!"

"Tja, das ist eben Pech. Bei den Bienen ist die Chance, Königin zu werden noch geringer! Aber mein Tipp: Lass ihn einfach in Ruhe!"

Für einen Moment war Stille am Telefon.

"Komm, lass uns noch über was Schönes reden! Wie war es denn in Nepal?", wechselte ich das Thema.

Er wurde wieder lockerer und erzählte von seiner Reise. Gegen 3 Uhr beendeten wir das Gespräch.

Am nächsten Abend plauderten wir wieder. Kurz nach der Begrüßung kam ich auf unser spezielles Thema zu sprechen.

"Und hast du meinen Rat befolgt?"

"Ich hatte seit gestern keine Gelegenheit gehabt!", sagte er stolz.

"Sehr schön!"

"Darf ich mal was fragen?"

"Ja, klar."

"Hast du einen Freund?"

"Nein! Den letzten habe ich weggejagt!"

"Und Kerle zwischendurch?"

"Ja, klar."

"Alles Bienenkönige?"

"Was denn sonst?", lachte ich leicht überheblich.

"Und hat es dir Spaß gemacht..."

"Ja, klar!"

"Erzähl doch mal. Wie war dein letztes Mal!"

In Gedanken erinnerte ich mich an das letzte Mal. Es war bei einer Party gewesen, auf der mich ein Kerl abgeschleppt hatte.

"Warum sollte ich das dir erzählen?"

"Weil ich wissen möchte, ob es dir dabei gut ging!"

"Keine Sorge, es war gut"

"Und was habt ihr getan?"

"Sorry, das geht Arbeiterbienen nun überhaupt nichts an!"

Wir wechselten das Thema und sprachen wieder über Reisen. Als nächste Reise wollte er den Jakobsweg gehen. Und zufälligerweise hatte ich mit dieser Tour ebenso geliebäugelt. Wir tauschten uns stundenlang dazu aus. Als ich um drei Uhr morgens den Telefonhörer wieder weglegte, hatte ich den Eindruck, dies würde eine gemeinsame Reise werden. Und auch wenn mich meine Macht, die ich anscheinend über ihn hatte, geil gemacht hatte, so wollte ich um drei Uhr nachts nur noch schlafen.

Und so verliefen auch die weiteren Tage. Er berichtete mir stets, dass er einen weiteren Tag überstanden hatte, ohne sich zu berühren - als Opfer an mich. Ich wusste nicht, ob er es nur so sagte oder ob er ehrlich war. Es war mir egal, es war ein Spiel. Wir sprachen über alte Filme, Bücher, Politik. Es entwickelte sich eine platonische Beziehung. Ich musste diesen Typen kennenlernen.

"Wie schaut's aus", fragte ich deshalb gegen halb drei nach einem weiteren fünfstündigen Telefonat, "du wohnst doch auch in Hamburg. Wollen wir uns da nicht am Wochenende mal treffen?"

Es wurde still am Telefon. Ich hörte, wie er atmete.

Fast schon vor Glück heulend klang seine zögerliche Antwort: "Ja, klar! Du bist die erste, die mich das hier fragt."

"Hey, das muss ja Zufall sein. Du bist auch der erste, den ich das hier Frage!"

Und so kam es auch: zwei Tage später trafen wir uns in einem kleinen Restaurant im Gängelviertel. Ich wusste noch immer nicht, wie er aussah - mal von seinem Oberkörper und seinem nur spärlich vorhandenen Geschlechtsteil abgesehen. Als Erkennungszeichen diente eine rote Blume in meinem Haar. Er sprach mich an.

Ich musterte ihn. Trotz seiner 25 Jahre sah er aus, als wäre er in der Pubertät hängen geblieben. Der eine oder andere Pickel zierte noch sein Gesicht. Er hatte kurze Haare. Und eben eine schlanke Statur.

"Du bist nicht nur eine unheimlich intelligente Frau, sondern auch noch eine sehr attraktive obendrein."

So ein Kompliment hörte ich nicht alle Tage. Wir erzählten uns wieder viele Dinge, er schwärmte förmlich vom Jakobsweg in Spanien. Er zeigte mir Bilder aus Indien. Wir hatten die Zeit vergessen. Das Lokal leerte sich, wir waren die letzten Gäste und die Bedienung schmiss uns irgendwann raus. Er lud mich auf dieses Essen ein und ich lud ihn daraufhin zum selbstgekochten Essen am nächsten Abend ein.

Vor der Tür verabschiedeten wir uns. Ich umarmte ihn. Dabei flüsterte er in mein Ohr:

"Ich war übrigens ehrlich und habe nicht mehr 'du weißt schon' gemacht. Das musst du mir glauben. Und ich bin froh, es für so eine schöne Frau nicht getan zu haben!"

Es war wieder eins dieser Komplimente, die runtergehen wie Öl. Ich trat den Heimweg zu Fuß an. Ich lief Umwege. Große sogar. Ich fragte mich, auf was für eine Beziehung es hinauslaufen könnte. Gute Freundschaft, vielleicht. Eine platonische Liebe, schon eher. In gewisser Weise erinnerte er mich eher an einen jüngeren Bruder, obwohl er zwei Jahre älter war. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass er jedenfalls kein Mann sei, für den ich brannte, ihm endlich meine Beine zu öffnen. Vielleicht war ich aber durch die Webcam-Session auch voreingenommen. Er war der Typ, für den ich brannte, mich jeden Abend bis in die Puppen über das Leben, die Gesellschaft und ferne Länder zu verständigen. Ich fragte mich, was mir wichtiger war.

Seine letzten Worte machten mir deutlich, dass er eine Machtbeziehung haben wollte. Er war der schwache Mann, der eine starke Frau suchte. Und eigentlich war ich sonst die schwache Frau in jeder Beziehung. Ich fragte mich, was passieren würde, wenn ich mit ihm einfach schlafen würde? Vielleicht war er einfühlsam. Andererseits dürfte ihm auch jegliche Erfahrungen mit Frauen fehlen. Was wäre, wenn es grauenvoll werden würde und der ganze Zauber zwischen uns verfliegen würde? Andererseits fragte ich mich, welchen Gefallen ich mir tun würde, wenn ich in einer Beziehung meinem Partner jegliche Berührung seines Schwanzes verbieten würde. Auch ich hatte Bedürfnisse und würde mich selbst einschränken. Ich saß in einer Zwickmühle. Ich war den Tränen nahe. Ich hatte Angst, mich der Verantwortung stellen zu müssen. Ein Berg von Fragen und Zweifeln türmte sich auf und ich verfluchte den Tag, an dem ich auf die Idee gekommen war, mich im Netz der Anonymitäten über schwache Männer lustig zu machen. Mit tiefen Atemzügen versuchte ich mich zu beruhigen.

Ich bemühte mich positiv zu denken: er war der erste Mann, bei dem ich den Eindruck hatte, er würde sich nicht deshalb mit mir treffen wollen, weil ich eine Muschi hatte, die es zu vögeln galt.

Irgendwann schlief ich ein. Und mit vollem Kopf erwachte ich wieder. Mir war klar: es gab kein Zurück. Ich musste diese Rolle weiter spielen. Zumindest zunächst.

Schon morgens bereitete ich alles für den Abend vor. Ich stand vor dem vollen Kleiderschrank und wusste nicht was ich anziehen sollte. Lieber dezent und zurückhaltend? Sexy? Als ich meinen grünen Pullover in der Hand hielt, erinnerte ich mich an meinen Ex-Ex-Ex-Ex-Ex-Freund. Schon nach ein paar Wochen war damals tote Hose im Bett gewesen und ich hatte ihn mit diesem Pullover überrascht: ohne BH darunter stachen meine Brustwarzen hervor. Leider hatte der Arsch bereits hinter meinem Rücken andere Muschis im Visier gehabt.

Ich probierte das Kleidungsstück an. Ich gefiel mir immer noch da drin, auch wenn ich mich so nie in die Öffentlichkeit trauen würde. Ich strich über meine Warzen und spürte, wie sie härter wurden. Ich seufzte auf. Ich zog den Pullover wieder aus und legte ihn für den Abend bereit. Ich räumte meine gesamte Wohnung auf. Nachdem ich im Sonntags-Späti die letzten Sachen eingekauft hatte, kochte ich vor und deckte den Tisch. Kurz vor 19 Uhr schlüpfte ich wieder in meine Abendgarderobe.

Er klingelte auf die Minute pünktlich. Ich atmete durch. Noch einmal rieb ich meine Warzen durch den Stoff. Ich blickte in den Spiegel. Ja, so wollte ich mich ihm zeigen. Ich öffnete.

Er stand mit Blumen und Wein in der Tür. Ich ließ ihn hinein. Wir umarmten uns. Mein Flur war zu dunkel, als dass er mich richtig hätte sehen können. Er legte seine Sachen ab. Wir gingen in die Küche. Ich schaute in den Backofen und nahm das Essen heraus.

Noch ehe er sich an den gedeckten Tisch setzte, musterte er meine beiden großen Poster. Das eine war ein alter Film, den kaum jemand kennt. Das andere die Silhouette einer fernöstlichen Kleinstadt. Er kannte beides.

Als ich mich zu ihm umdrehte und er das erste Mal die Möglichkeit hatte, mich von vorn zu betrachten, bemerkte ich, wie er plötzlich verlegen wurde. Mitten im Satz begann er zu stottern. Sein Blick flüchtete zu den beiden Postern.

Ich servierte. Wir nahmen Platz. Er saß mit den Rücken zu den Postern. Ich spürte, wie seine Blicke ständig zwischen meinem Kopf, meinen Warzen und seinem Teller wechselten. Ich blickte ihm tief in seine blauen Augen. Als er es bemerkte, errötete er. Sein Blick flüchtete zum Salzstreuer. Ich spürte, wie die Situation ihn stresste. Mich machte sie stattdessen geil. Ich spürte, wie meine Warzen gegen den Stoff drückten. Sie mussten sich vorzüglich abzeichnen. Zu gerne hätte ich mich selbst bewundert. Doch ich musste cool bleiben. Ich konnte nicht an mir herunterschauen. Ich erzählte ihm von der Stadt und er lauschte gespannt. Seine Blickwechsel zwischen Teller und meinen Gesicht gingen über meinen Oberkörper - und ich sah, wie er halber Strecke pausierte.

"Ich sehe es, wenn deine Augen zu meinen Busen wandern", ermahnte ich ihn und spielte mit meiner Tonlage, "Ich will, dass du mich als Mensch wahrnimmst - und nicht als Sexobjekt!"

"Sorry, es tut mir leid!", gab Ralf total verunsichert zurück. Sein Blick flüchtete zur Wand.

"Das sollte es dir auch! Aber du darfst mich ruhig anschauen!"

Daraufhin schaute er mir erneut in die Augen. Er blickte mich intensiver an. Als er zu seinem Teller herunterschauen wollte, schaute er außen herum vorbei. Als er den Happen im Mund kaute, blickte er mich an. Ich lächelte ihn an. Er lächelte zurück.

"Ich mache dich doch nicht etwa nervös?", fragte ich ihn rhetorisch.

"Doch, etwas schon!", gab er leise, aber ehrlich zu.

"Ach", tat ich überrascht, "das tut mir aber leid!"

Als wir aufgegessen hatten, stand ich auf und servierte den Nachtisch. Doch ich setzte mich nicht sofort wieder hin, sondern näherte mich Ralf von hinten. Ich umarmte ihn. Ich presste meinen Oberkörper gegen seinen.

"Du bist echt knuffig!"

Er war verlegen. Ich fand das süß. Wir fütterten uns gegenseitig in dieser Position. Ich spürte, wie Ralf sich entspannte. Wir scherzten. Wir spürten Nähe. Und wir sauten den Tisch richtig ein.

Ich führte ihn in mein kleines Wohnzimmer. Ich hatte eine kleine Eckcouch. Ich legte eine CD eines sehr unbekannten Sängers ein. Wir saßen auf Eck gegenüber. Er musterte meinen kleinen Raum, der voller Geschichten und Erlebnisse dekoriert war. Meine beste Freundin fand mein Zimmer immer überladen.

Vieles kannte er. Manches fragte er. Wir witzelten. Ohne große Ankündigung lehnte ich mich zurück. Ich drehte meinen Körper. Ich legte meinen Kopf in seinen Schoss. Ich benutzt ihn als Kopfkissen. Ralf streichtelt mir durch mein brünettes Haar. Ich fühlte mich bei ihm geborgen. Als wir die Runde der Ausstellungsstücke hinter uns hatten, blickten wir uns auf einmal tief an. Es war ein inniger Blick. Anders als in der Küche war er nicht verlegen. Wir konzentrierten uns nur auf die Augenpaare des anderen. Ich lächelte. Er erwiderte. Sein Oberkörper beugte sich nach unten, meiner wollte sich erheben. Er hob mich mit seinen Händen an.

Unsere Münder berührten sich. Ich vermisste seine Zunge. Ich schob ihm meine Zunge in seinen Mund. Ich umkreiste seine Zunge. Nach zwei Umdrehungen verstand er das Spiel und ging drauf ein. Wir küssten uns lange und intensiv. Ich spürte wie mein Atem heftiger wurde, aber auch seiner. Wir beendeten den Kuss. Ich legte mich in seinen Schoss. Ich spürte etwas kleines Hartes. Auch ich wurde geil.

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