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Ein verhängnisvoller Irrtum Teil 02

Geschichte Info
Die Annäherung bleibt nicht ohne Folgen.
9.3k Wörter
4.61
149.9k
39
Geschichte hat keine Tags

Teil 2 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 09/24/2022
Erstellt 01/13/2015
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swriter
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Copyright by swriter Jan 2015

*

Michael und Sarah blieben eine Weile im Bett liegen und erholten sich von ihren wundervollen Augenblicken. Dann drehte sich Michael zur Seite und schaltete die Nachttischlampe ein. Seine Tochter regte sich nicht, und Michael nahm an, dass sie erschöpft und müde war und sich auf bestem Wege ins Land der Träume befand. Michael stupste Sarah an und meinte: „Komm Schatz, wir müssen ein neues Bettlaken aufziehen."

Michael machte sich bereits daran, das Laken auf seiner Seite von der Matratze zu ziehen, während Sarah nur langsam in die Gänge kam. Endlich stand sie neben dem Bett und blickte verschlafen wirkend auf ihren Vater herab.

„Ich mache das schon. Leg dich ruhig wieder hin", erklärte Michael und beeilte sich, ein frisches Bettlaken aus dem Kleiderschrank zu nehmen und das Bett neu zu beziehen. Er brachte das mit Sperma besudelte Laken ins Badezimmer, wo er es in den Wäschekorb legte. Er wusch seinen Penis am Waschbecken und kehrte zu seiner Tochter zurück.

Sarah hatte sich hingelegt und sich halbwegs mit dem Bettbezug zugedeckt. Michael hätte am liebsten mit ihr über das Geschehene gesprochen, doch er erkannte, dass dies warten musste. Er beeilte sich, ebenfalls ins Bett zu kommen und löschte das Licht. Er schmiegte sich an seine Tochter und legte den Arm um sie. Auch er fühlte sich erschöpft und fiel bald in einen geruhsamen Schlaf. Er hatte sich keine Gedanken über den nächsten Morgen gemacht und sich nicht die Frage gestellt, wie seine Frau Susanne auf den Anblick ihres Mannes und ihrer Tochter reagieren würde, wenn sie die beiden nackt und in inniger Umarmung im Ehebett vorfinden würde.

Gegen 6 Uhr in der Frühe öffnete Susanne die Wohnungstür und stellte ihre Tasche im Flur ab. Sie war müde und geschafft, eine anstrengende Nachtschicht als Krankenschwester lag hinter ihr. Sie freute sich, ins Bett zu kommen und wollte liebend gerne die Nähe zu ihrem Mann genießen, den sie so lange nicht an ihrer Seite gehabt hatte. Der erste Tag des Wiedersehens war aufregend und befriedigend gewesen und Susanne erhoffte sich eine baldige Wiederholung der schönen Zweisamkeit. Ob Michael bald aufstehen würde? Sarah würde sicherlich länger schlafen, sodass sie und Michael sich am frühen Morgen Zeit füreinander nehmen könnten.

Vorsichtig schlich sie zur Schlafzimmertür, die angelehnt war. Sie lugte hinein und konnte erkennen, dass zwei Körper auf der Matratze lagen. Sie selber hatte darauf bestanden, dass Michael und ihre Tochter gemeinsam im Ehebett schlafen sollten, solange Sarahs Zimmer wegen einer Schimmelbehandlung nicht bewohnbar war. Früher hatte Sarah hin und wieder bei ihnen im Bett geschlafen, doch die mittlerweile 18-Jährige heute im selben Bett mit ihrem Vater zu sehen, wirkte ungewöhnlich. Susanne schmunzelte, als sie sich an die Beichte ihres Mannes erinnerte. Als Michael von seiner Reise zurückgekehrt war, hatte er sie überraschen wollen und hatte sich zu seiner Frau ins Bett gekuschelt. Nur leider hatte nicht Susanne, sondern deren Tochter nackt auf der Matratze gelegen und es musste eine witzige Situation entstanden sein, als Michael seinen Fauxpas erkannt hatte. Susanne beschloss, die beiden noch eine Weile friedlich schlummern zu lassen und machte sich in der Küche einen Kaffee.

Während die Maschine lief, suchte sie das Bad auf und duschte schnell. Anschließend räumte sie den Wäschekorb aus und nahm sich vor, eine Maschine Wäsche anzustellen. Was war das? Was war das für ein Fleck auf dem Bettlaken? Sie hatte das Bett erst gestern frisch bezogen und es war bereits wieder dreckig? Susanne rieb mit dem Finger über die verkrustete Stelle und wurde den Verdacht nicht los, dass es sich um die Lustspuren ihres Ehemannes handelte. Hatte sich Michael im Bett erleichtert und war etwas danebengegangen? Susanne war sich sicher, dass ihr Mann sich regelmäßig befriedigte, zumal er oftmals für längere Zeit auf Reisen war. Sie selber befriedigte ebenfalls ihre Lust und dachte dabei an ihn. Hatte Michael es so nötig gehabt, dass er sich, während sie arbeiten war, erleichtern musste? Sie zuckte mit den Schultern und machte sich keine weiteren Gedanken.

Nachdem die Waschmaschine eingeschaltet war und sie den ersten Morgenkaffee genossen hatte, entschied Susanne, sich zu Michael und Sarah ins Bett zu legen. Sie zog sich bis auf die Unterwäsche aus und schlich auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer. Das Licht schaltete sie nicht ein und tastete sich zu der Seite des Betts vor, auf der Michael lag und friedlich zu schlafen schien. Susanne schlüpfte unter die Bettdecke und schmiegte sich an ihn. Sie stutzte und hielt in ihrer Bewegung inne. Warum trug Michael keinen Schlafanzug? Immerhin lag er mit ihrer gemeinsamen Tochter in einem Bett. Susanne legte ihre rechte Hand vorsichtig auf Michaels Taille und fuhr mit der Hand den Körper ab. Sie bekam bestätigt, dass Michael definitiv nackt war, und wirkte für den Moment ratlos. Wenn sie alleine waren und heiße Temperaturen herrschten, schliefen sie regelmäßig nackt. Sie fand das immer sehr angenehm, zumal sie die Nähe ihres Mannes spüren und genießen konnte. Aber sie wunderte sich, dass sich Michael nackt ins Bett gelegt hatte, obwohl Sarah direkt neben ihm lag. War ihre Tochter auch unbekleidet?

Susanne wollte Gewissheit haben und beugte sich über ihren Mann. Sarah lag direkt vor Michael und hatte ihrem Vater den Rücken zugewandt. Susanne fuhr mit der Hand vorsichtig unter das Oberbett von Sarah und erschrak. Auch Sarah war nackt. Plötzlich erinnerte sie sich an die Spermaflecken auf dem Bettlaken und ihr stockte der Atem. Nein, das konnte nicht sein. Aber warum lagen Michael und Sarah nackt nebeneinander? War etwas geschehen, was nicht hätte sein dürfen? Oder gingen die beiden mit der Situation entspannt um und fanden nichts dabei, nackt nebeneinander zu schlafen? Wären da nicht die verräterischen Flecken auf dem Bettlaken. Susanne fühlte sich betrogen, bekam Angst, dass etwas geschehen sein könnte, was unvorstellbar war. Aber würde Michael so etwas tun? Würde er sich auf was auch immer mit seiner eigenen Tochter einlassen? Die Vorstellung erschien undenkbar und doch ließ der Gedanke Susanne keine Ruhe. Sie brauchte Antworten.

Sie schaltete die Nachttischlampe ein und räusperte sich. Sarah schlief tief und fest, doch Michael zuckte und regte sich. Susanne tippte ihm energisch auf die Schulter und schließlich drehte sich ihr Mann zu ihr und blickte irritiert in das angespannt wirkende Gesicht seiner Frau. „Hey, Liebling ... Du bist schon zurück?"

Susanne begrüßte ihn nicht mit einem Kuss oder mit einer zärtlichen Geste, sondern sah Michael eindringlich an und fragte: „War euch beiden zu warm heute Nacht?"

Michael benötigte einen Moment, um die Anspielung zu verstehen. „Ach so ... Ja, es war ganz schön warm."

„Als ich vorschlug, dass Sarah und du euch das Bett teilen könntet, hatte ich nicht erwartet, dass ihr nackt schlafen würdet", stellte Susanne fest.

Michael blickte zu seiner Tochter, die nur halb zugedeckt war. Ihre gesamte Rückfront inklusive der süße Hintern lugte unter dem Bettbezug hervor. Sarah schien immer noch tief und fest zu schlafen.

„Hör mal ... Das ist kein Problem ... Sarah war warm und sie konnte nicht schlafen ... Also habe ich gesagt, dass sie ruhig nackt schlafen könnte."

„Und dir war auch warm?"

„Äh ... Ja. Klar."

„Warum hast du das Bettlaken gewechselt? Das hatte ich erst neu bezogen."

Susanne erkannte, dass sich ihr Mann nicht wohl in seiner Haut fühlte.

„Es war ja sehr warm und wir haben geschwitzt. Da habe ich uns ein frisches Bettlaken aufgezogen."

„Und wie kommt dein Sperma auf das Laken?"

Michael reagierte nicht. Er sah seiner Frau tief in die Augen und spürte den bohrenden Blick auf sich gerichtet. Dann schlug er die Augen nieder und blickte auf die Matratze.

„Oh mein Gott ... Das ist nicht wahr", gab Susanne von sich. Sie war konsterniert und fühlte sich wie im luftleeren Raum. Sie hatte keine Ahnung, was genau geschehen war, doch irgendetwas war vorgefallen, während sie bei der Arbeit gewesen war.

Ohne Worte erhob sie sich und verließ das Schlafzimmer. Michael blieb im Bett zurück und machte keine Anstalten, ihr zu folgen. Susanne suchte die Küche auf, wo sie sich eine zweite Tasse Kaffee einschenkte. Sie setzte sich in Unterwäsche an den Küchentisch und nahm große Schlucke. Der Kaffee war heiß, doch sie ignorierte den Schmerz in ihrem Mund. Sie fühlte sich leer. Was war hinter ihrem Rücken geschehen? Was war zwischen Michael und ihrer Tochter vorgefallen? Nach zwei Minuten gesellte sich Michael zu ihr. Er hatte sich einen kurzen Schlafanzug angezogen und nahm ihr gegenüber am Tisch Platz. Susanne weigerte sich zunächst, ihren Mann anzusehen, und Michael wartete ab, bis sie sich dazu durchringen konnte, ihm ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Sie sah Michael erwartungsvoll an und er erklärte: „Es ist etwas geschehen ... Aber nicht das, wonach es aussieht."

„Wonach sieht es denn deiner Meinung nach für mich aus?", fragte Susanne gereizt.

„Ich habe nicht mit Sarah geschlafen."

Susanne ließ die Äußerung auf sich wirken. Sie fühlte sich nicht so erleichtert, wie sie gehofft hatte, denn irgendetwas würde noch kommen, was Michael ihr zu beichten hatte. Sie sagte nichts und sah Michael mit neugierigem Blick an.

Ihr Mann räusperte sich und rutschte unruhig auf dem Stuhl herum. „Wir ... Sarah hat vorgeschlagen, unbekleidet die Nacht zu verbringen und ich fand nichts Schlimmes daran ... Also haben wir uns ausgezogen und es war alles ganz harmlos."

„So harmlos wie der Spermafleck auf dem Laken?"

Michael warf ihr einen schuldbewussten Blick zu und fuhr fort. „Wir haben nur geschmust und ich habe Sarah in den Arm genommen."

„Und?"

„Es tut mir leid, dass es geschehen ist und dass du davon erfahren musst ... Aber ich habe irgendwie reagiert, als wir nahe beisammen waren und ich weiß, ich hätte mich zurückziehen müssen, aber ich habe es nicht getan."

„Hat Sarah bemerkt, dass du auf sie reagiert hast?", wollte Susanne wissen.

„Sarah trifft keine Schuld", entgegnete Michael sogleich. „Ich bin alleine verantwortlich, dass es so weit kommen konnte."

„Und wie weit ist es gekommen?", fragte Susanne neugierig nach und setzte ihren Mann mit einem strengen Blick unter Druck. Michael hielt dem Blick stand und verschränkte die Arme vor der Brust. Er zuckte mit den Achseln und meinte: „Wir haben uns aneinander geschmiegt und ich war erregt und es hat mir gefallen ... Und irgendwann konnte ich mich nicht mehr bremsen und es ist mir gekommen."

„Und Sarah?"

„Was soll mit ihr sein?", fragte Michael irritiert.

Susanne versah ihn mit einem stechenden Blick und erklärte: „Soll ich etwa glauben, dass sich mein Mann gierig an meiner Tochter reibt und sie das alles bereitwillig geschehen lässt und nichts tut?"

„Ich sagte bereits, dass Sarah keine Schuld trifft. Es ging von mir aus und ich habe die Situation ausgenutzt."

„Nein, das stimmt nicht", mischte sich plötzlich eine dritte Stimme ein.

Susanne und Michael drehten ihre Köpfe in Richtung Küchentür und sahen ihre Tochter im Türrahmen stehen. Sarah wirkte verschlafen, ihr Haar war zerzaust. Sie hielt sich ihr Bettzeug schützend über ihren nackten Körper und blickte zwischen ihren Eltern hin und her. Sie rührte sich nicht von der Stelle und sagte: „Es ging nicht nur von Papa aus ... Ich wollte es. Ich habe es darauf angelegt, dass er mir nahe ist und mich in den Arm nimmt ... Und selbstverständlich habe ich gespürt, wie er auf mich reagiert hat und ich hätte Papa stoppen können ... Doch das habe ich nicht ... Weil ich wollte, dass es nicht aufhört."

Susanne starrte ihre Tochter ungläubig an und wusste nicht, was sie erwidern sollte. Michael ließ seinen Blick unschlüssig zwischen den beiden Frauen schweifen und wirkte für den Moment mit der Situation überfordert.

Über eine Minute herrschte Schweigen in der Küche. Sarah stand weiterhin im Türrahmen und trat von einem Bein auf das andere. Susanne starrte die Tischplatte an und sammelte ihre Gedanken. Dann atmete sie tief ein und aus und drückte ihren Rücken durch. Sie räusperte sich vernehmlich und erklärte: „Also gut ... Ihr beide wisst sicherlich, dass ihr euch mir gegenüber unfair verhalten habt und ihr erwartet bestimmt, dass ich enttäuscht und sauer auf euch bin ... Ich habe jedoch beschlossen, es nicht zu sein, weil ich weiß, dass es nur einen Keil zwischen uns treiben würde."

Sie blickte ihre Tochter streng an und meinte: „Sarah ... Ich weiß, dass du für deinen Vater schwärmst. Mir war nur nicht bewusst, dass du ihn begehrst."

Dann sah sie Michael an und erklärte: „Du bist ein Mann und seien wir ehrlich ... Ihr habt eure Gefühle und Bedürfnisse selten im Griff ... Wie solltest du anders reagieren, wenn eine hübsche junge Frau dir Avancen macht und dir nahe sein will ...?"

Sarah und Michael starrten Susanne ungläubig an. Diese lehnte sich bewusst entspannt zurück und sagte: „Würde ich mich normal verhalten, müsste ich mich beleidigt zurückziehen und schmollen. Unser gutes Verhältnis zueinander würde darunter leiden und wir würden uns aus dem Weg gehen, uns entfremden und unser Familienleben würde den Bach runtergehen."

„Aber ...", setzte Michael zu einer Erwiderung an, verstummte dann aber.

„Daher habe ich beschlossen, dass ich nicht sauer auf euch sein und es hinnehmen werde, weil ich es ohnehin nicht ungeschehen machen kann. Verratet mir aber bitte eines ... Was wird die Zukunft bringen?"

Weder ihr Mann noch ihre Tochter gaben ihr eine spontane Antwort. Susanne sah beide eindringlich an und fragte: „Werdet ihr es wiederholen? Wirst du versuchen, deinen Vater zu verführen, Sarah?"

Sie warf ihrem Mann einen direkten Blick zu. „Und wirst du weiter ihren Reizen erliegen und dich nicht beherrschen können?"

„Ich ... äh ... Ich verstehe nicht", stammelte Michael ungläubig.

„Ich will nur Klarheit haben", erklärte Susanne bestimmt. „Nichts hinter meinem Rücken. Keine heimlichen Schmusetreffen, während ich bei der Arbeit bin ... Wenn ihr euer Treiben fortsetzen wollt, dann habt ihr meinen Segen, solange ich nicht hintergangen werde."

Susanne hatte unzureichend über ihre Entscheidung nachgedacht und wusste nicht, ob sie diese später bereuen würde. Sie hatte von vielen betrogenen Bekannten oder Freundinnen erfahren, dass ein Seitensprung oftmals das Aus für eine Beziehung oder Ehe darstellte und sie wollte unbedingt verhindern, dass ihr das gleiche Schicksal wie den anderen widerfuhr. Auch wenn dies bedeutete, dass sie Zugeständnisse würde machen müssen. Es widerstrebte ihr, Michael und Sarah einen Freifahrtschein auszustellen, doch wenn die beiden sich in den Kopf setzten, ihre unerlaubte Beziehung fortzuführen, könnte sie es ohnehin kaum verhindern, weswegen sie die Variante der Offenheit wählte, um nicht als gehörnte Ehefrau dazustehen.

„Wenn ich behaupten würde, ich wäre überrascht, wäre das noch arg untertrieben", stellte Michael fest.

„Habe ich das jetzt richtig verstanden?", fragte Sarah neugierig nach. „Du findest es in Ordnung, wenn sich das zwischen Papa und mir wiederholen würde?"

„Ich bin nicht begeistert darüber, wie sich eure Beziehung zueinander entwickelt, aber ich denke, ich kann damit umgehen", erwiderte ihre Mutter. „Nicht umgehen kann ich mit Heimlichtuerei und mit Liebschaften hinter meinem Rücken."

„Wir müssen uns ohnehin keine Gedanken darüber machen, da es ja nicht mehr passieren wird", war sich Michael sicher. Sarah sagte zu der Behauptung nichts und Susanne reagierte mit einem schiefen Grinsen. „Bist du dir da sicher?"

Die Blicke der Eheleute trafen sich. Michael sah seiner Frau tief in die Augen und konnte sich nach einer Weile ein Lächeln nicht verkneifen. Auch Susanne grinste und meinte: „Ihr Männer seid doch alle gleich."

Sarah zog sich zurück und suchte das Bad auf. Michael und Susanne blieben am Tisch sitzen und sahen sich schweigend an. Dann räusperte sich Michael und fragte: „Warum tust du das? Warum machst du mir nicht die Hölle heiß?"

Susanne reagierte mit einem Achselzucken. „Frag mich das später noch einmal. Ich weiß es wirklich nicht."

„Ich weiß sehr wohl, dass es falsch war, was wir getan haben", gab Michael zu. „Und ich hätte verhindern müssen, dass es so weit kommt."

„Hast du dich nicht gefragt, warum Sarah sich darauf eingelassen hat?"

„Nicht so richtig", erwiderte ihr Mann.

„Sie liebt dich und schwärmt für dich. Ist dir das nie aufgefallen?"

„Schon. Aber ist das nicht bei allen Töchtern und Vätern so?", zeigte sich Michael skeptisch.

„Ich denke, bei Sarah ist es etwas Besonderes", stellte Susanne fest. „Sie hat dich schon immer angehimmelt und hat deine Nähe gesucht. Ich glaube, sie misst Männer an dir und vergleicht ihre Freunde und Bekannten mit ihrem Vater, der zudem ihr großes Vorbild ist."

„Meinst du?"

„Wahrscheinlich hat es auch etwas damit zu tun, dass du so oft unterwegs bist und sie dich lange nicht zu sehen bekommt", mutmaßte Susanne. „Sie vermisst dich und an manchen Tagen wirkt sie unglücklich. Jetzt weiß ich, woran das liegen dürfte."

„Also glaubst du, Sarah ist in mich verliebt?"

Susanne wurde sich der Tragweite der Frage bewusst. „Sie hat dich immer geliebt ... Als Tochter ... Und möglicherweise liebt sie dich zusätzlich als Frau."

„Du weißt es aber nicht und spekulierst nur?", hakte Michael nach.

„Natürlich. Ich bin Krankenschwester und nicht Psychologin."

„Und wie gehen wir jetzt mit der Situation um?", wollte Michael erfahren. Seine Frau beantwortete die Frage nicht und erhob sich von ihrem Platz. Sie ging auf ihren Mann zu und küsste ihn auf die Wange. „Ich lege mich jetzt erst einmal hin. Wir können später darüber reden."

Michael blieb sitzen und ließ sich die Ereignisse der letzten zwei Tage durch den Kopf gehen. Er hatte sich sehr auf die Rückkehr nach Hause gefreut und sich unglaublich nach seiner Frau gesehnt. Jetzt war so viel Unerwartetes geschehen, alles war komplizierter geworden und er hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er mit der Situation umgehen sollte.

Nachdem Sarah geduscht hatte, zog sie sich auf ihr Zimmer zurück. Es roch zwar immer noch nach dem Schimmelentferner, doch solange sie nicht dort schlafen musste, war der Geruch zu ertragen. Susanne schlief bereits und Michael überlegte, ob er sich mit seiner Tochter unterhalten sollte. Aber was könnte er ihr sagen? Er wollte unbedingt erfahren, ob Susanne recht hatte und ob Sarah tatsächlich in ihn verliebt war. Aber wie würde er damit umgehen, wenn sich die Vermutung bewahrheiten sollte? Er beschloss, sich mit Gartenarbeit abzulenken und verbrachte die nächsten zwei Stunden im Garten. Als er eine Pause einlegte, gesellte sich Sarah zu ihm und reichte ihrem Vater ein Glas Wasser. Sie blieb nicht und zog sich sogleich ins Haus zurück. Michael erkannte, dass Sarah das Gespräch ebenso scheute wie er, und fand sich damit ab.

Gegen Mittag gönnte er sich eine Kleinigkeit aus der Mikrowelle. Sarah war mit einer Freundin losgezogen und Susanne hatte das Schlafzimmer noch nicht verlassen. Von der Arbeit erschöpft begab sich Michael ins Bad und bedauerte es ein weiteres Mal, keine Badewanne zu besitzen. Die hätte seinem muskelschmerzenden Körper sicherlich gut getan. Er zog seine verschwitzten Sachen aus und stellte sich unter die Dusche. Mit geschlossenen Augen genoss er das heiße Wasser auf seiner Haut. Er bekam nicht mit, wie sich die Badezimmertür öffnete und eine nackte Frau hineinschlüpfte. Als die Tür der Duschkabine geöffnet wurde, riss er die Augen auf und richtete seinen Blick auf Susanne, die breit grinsend vor ihm stand und um Einlass begehrte.

„Ist da noch Platz für mich bei dir?"

„Ja, klar", erklärte Michael und rückte ein Stück zur Seite.

Susanne schloss die Schiebetür hinter sich und zwängte sich unter das herabfallende Wasser. Dabei berührte sie ihren Mann und dieser gewann den Eindruck, dass sich seine Frau bewusst eng an ihn schmiegte.

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