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Eine Brasilianerin in Hamburg

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Geschäftsmann teilt seine brasilianische Freundin.
5.5k Wörter
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Seit Viertel vor zehn saß er in der Bar vom Marriott. Direkt neben dem Klavier, wo der italienische Pianist gerade 'I love you just the way you are' von Billy Joel zum Besten gab. Eines seiner Lieblingslieder aller Zeiten. Nun ja, ‚Piano Man' von Billy Joel gefiel ihm noch besser, aber das wäre dann wohl doch zu kitschig gewesen in dieser Umgebung.

Thomas liebte diese Bar und kam ein oder zwei Mal im Monat hier vorbei. Es war alles so stilvoll, aber auf eine fast schon übertriebene Art. Kellner mit Hosenträgern, rot gemusterte Tapeten an den Wänden, edle Ledersessel, und meist ein Sänger und Klavierspieler.

Vor ihm stand sein Glas Roero Arneis -- seiner Meinung nach der beste Weißwein überhaupt -- und dazu eine Schale mit Wasabi-Nüssen. Alicia hatte ihm eben noch eine SMS geschickt. „Bist du bereit, Corno? Ich komme gleich." Er sah sich um. Die Bar war noch halb leer. An einem der Tische saßen drei Geschäftsleute aus Indien oder sonst wo in Südasien. Zwei einzelne Anzugträger langweilten sich an der Bar und dann waren da noch zwei junge Typen, ganz lässig gekleidet, vielleicht aus der Musikbranche oder Gäste so wie er, die nicht im Hotel schliefen, sondern irgendwo in der Stadt wohnten und nur wegen der Drinks herkamen.

Thomas fragte sich, ob einer von ihnen wohl auf Alicia abfahren würde. Mit wem von ihnen würde sie ihn betrügen? In ihm machte sich diese Spannung breit. Und dann kam sie auch tatsächlich herein und sah atemberaubend aus. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, bis über die Knie, und eine Jacke über dem Arm. Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht, die Haare hochgesteckt. Dezent geschminkt, wie eine junge, erfolgreiche Geschäftsfrau, vielleicht aus der Modebranche.

Sie schaute sich in der Bar um. Ihr Blick fiel kurz auf ihn, blieb aber nicht an ihm haften. Genau so, wie sie es vereinbart hatten. Er wusste, dass alle sie anschauen würden, wenn sie hineinkam. Niemand sollte sehen, dass sie zu ihm gehörte. Sonst würde sich ihr ja niemand nähern. Sie wählte einen Hocker an der edlen Theke und nahm dort Platz. Der Kellner war sofort zur Stelle. Einige Minuten später stand ein Glas Rotwein vor ihr. Sie schaute auf ihr Smartphone, las dort die neuesten Nachrichten oder war auf Facebook unterwegs. Das konnte er nicht genau erkennen.

Er hatte bemerkt, dass die drei Inder sie bewundernd angeschaut hatten, als sie in die Hotelbar kam. Hatten irgendetwas untereinander geredet, dann gelacht, sie noch ein bisschen beobachtet und dann ihre Unterhaltung fortgesetzt. Klar, keiner würde sich jetzt vor den anderen die Blöße geben und sich möglicherweise einen Korb einfangen. Einer der beiden einzelnen Männer an der Bar hatte sie kurz angelächelt, dann aber nichts weiter unternommen. Er trug einen Ehering und schien treu zu sein. Oder schüchtern. Der andere hatte die Bar inzwischen verlassen und war wohl auf sein Zimmer hinauf gegangen.

Sein Handy vibrierte. Eine neue Nachricht war eingegangen. „Ziemlich ruhig hier, Schatz. Ich würde so gerne ein Abenteuer erleben. Ohne dich. Kuss." Er schaute zu ihr rüber. Ihr Blick wandte sich ihm zu und sie lächelte. Mit einem durchtriebenen Funkeln in den Augen. Wie ihn das anmachte. So ein kleines Biest. Er wünschte sich ja auch, dass etwas passierte. Der Piano-Mann sang gerade „Ebony and Ivory". Er schrieb ihr zurück. „Warte mal ab, wenn du nach Hause kommst!"

Er sah sie die Nachricht lesen und dann auf ihr Gerät tippen. Sekunden später ging bei ihm die Nachricht ein: Einfach nur zwei Fragezeichen. Vielleicht war das ein zu deutscher Ausdruck „wenn du nach Hause kommst". „Ich werde dich mit mindestens zwei Glas eiskaltem Champagner auf deinen Brüsten bestrafen." schickte er ihr zurück. Mit einem Smiley dahinter, damit sie es nicht falsch verstand. Sie sah auf ihr Smartphone und lachte auf.

Dann kam endlich mal wieder ein neuer Gast in die Bar. Ein einzelner Mann, ziemlich gut aussehend. Mit Anzug, ohne Krawatte, Hemd aufgeknöpft. Vielleicht Anfang 30. Er schaute sich in der Bar um. Sein Blick blieb eine Sekunde zu lang an Alicia hängen. Er hatte sie bemerkt, ließ sich aber nicht wirklich etwas anmerken. Aber er hatte jetzt wohl für sich entschieden, dass die Theke der beste Ort war. Thomas Herz schlug ein bisschen heftiger. Ob das wohl etwas würde?

Der Mann setzte sich zwei Hocker neben sie. Alicia schaute auf und zu ihm herüber. Er nickte ihr mit einem Lächeln zu und wandte sich dann an den Barkeeper. Thomas konnte seine Stimme nicht hören, aber er sah, dass kurz darauf eine Whisky Cola hinter der Theke zubereitet wurde.

Der Mann stand schon wieder auf und ging in Richtung Toilette und verschwand hinter der Tür. Alicia sah kurz zu ihm herüber und zwinkerte. Als der Typ wieder zurückkam, setzte er sich nicht, sondern blieb an der Theke stehen, nahm sein Glas, das mittlerweile vor ihm stand, wandte sich in Richtung Alicia, erhob das Glas und schien ihr irgendetwas zu sagen. Sein Gesicht konnte Thomas nicht sehen. Jedenfalls lachte sie, erhob ebenfalls ihr Glas und prostete zurück.

Damit war wohl ein Anfang gemacht, denn jetzt kam eine Unterhaltung in Gang und nach einigen Minuten schien er zu fragen, ob er sich neben sie setzen dürfte. Thomas sah Alicia ihre Hand in Richtung Hocker neben ihr ausstrecken und ihm zunicken. Der Typ nahm neben ihr Platz und es schien ein ganz harmonisches Gespräch zu sein. Sie lachte immer wieder und redete viel.

Er konnte sich genau vorstellen, wie der Typ auf ihren brasilianischen Akzent reagierte. Wahrscheinlich platzte ihm die Hose schon fast.

Thomas bekam jetzt wieder diesen schweren Stein in der Magengegend. Zu sehen, wie sie sich angeregt mit einem anderen Mann unterhielt, wie sie ihn wahrscheinlich um den Finger wickelte, wie sie wohl ganz bewusst immer wieder ihren weichen Hals streckte und den Kopf zur Seite legte, wie sie ihm konzentriert zuhörte und an seinen Lippen hing. Sie kam ihm jetzt noch hundert Mal attraktiver vor als vorher.

Dieser Kick an Adrenalin, den er in solchen Situationen immer verspürte. Jetzt lachte sie wieder auf, legte ihre Hand auf seinen Unterarm, zwei oder drei Sekunden lang, und erzählte dann irgendetwas, wobei ihre Augen leuchteten. Der Typ hatte wohl für sie beide bestellt, denn jetzt kam noch ein Glas Rotwein für sie und eine weitere Whisky Cola für ihn. Thomas fand sie so wunderschön. Die Brüste wölbten sich unter dem Kleid. Ihre wohlgeformten Unterarme, die schlanken Finger.

Er nahm jetzt alles doppelt und dreifach klar wahr. Sie war so unglaublich attraktiv. Jetzt stand sie auf, schien sich zu entschuldigen und ging ihrerseits in Richtung Toilette. Dabei warf sie Thomas einen triumphierenden Blick und ein Lächeln zu, das der Typ an der Theke nicht sehen konnte. Thomas fühlte sich wie im siebten Himmel. Was für eine tolle Frau. Und vielleicht war sie jetzt seine Freundin.

Eine Minute später vibrierte sein Handy wieder. „Willst du wirklich?" stand dort. Und ob er wollte. Er konnte an nichts anderes mehr denken. „Ja, bitte. Du bist wunderschön." tippte er ein und schickte es ab. Kurz darauf kam sie wieder aus dem Bad. Mit offenem Haar. Umwerfend. Sie sah jetzt aus wie ein Model. Er glaubte, ihren Duft wahrzunehmen, als sie zwei Meter neben ihm vorbei ging, zurück zu ihrem Hocker.

Der Typ machte ihr tausendprozentig Komplimente für ihr Aussehen, für ihr offenes Haar, für ihr Alles. Denn sie lächelte, fuhr sich durchs Haar, nahm einen Bausch und roch daran. Dann lachte sie wieder und streckte ihm den Bausch entgegen, sodass er ebenfalls an ihrem Haar roch. Sie hatte eine Hand auf seinem Knie.

Thomas Hände wurden feucht. Alicia setzte sich wieder auf ihren Hocker, führte das Glas Rotwein zu ihren Lippen. Thomas Blick klebte an ihren Lippen. Er erinnerte sich, was diese Lippen vor ein paar Tagen mit ihm getan hatten. Er spürte sie jetzt wieder an seinem Körper. Wie sie an seinen Brustwarzen klebten und sich dann langsam in südlichere Gefilde herab bewegten. Und jetzt würden diese Lippen vielleicht im Ausland landen. Auf fremden Territorien. Sie würden andere Brustwarzen erkunden und dann noch viel mehr.

Er stellte sich ihre Hände auf dem Körper des Typen vor. Ihre Hand auf seinem Knie. Er sah sie innerlich die Schenkel hinauf gleiten. Er konnte gedanklich ihr duftendes Haar riechen. Wie er vor ein paar Tagen ihren Hals leckte, während sie ihm die Schenkel streichelte. Und jetzt saß sie dort mit diesem Typen.

Sein Mund war trocken, sein Herz schlug schwer in seiner Brust. Dieses Gefühl, so schlimm es auch war, es war doch so etwas wie ein Kick, den er immer wieder brauchte. Er wollte, dass sie ihn jetzt betrog. Was hieß „betrog"? Sie kannten sich ja noch kaum. Aber er wollte sie.

Genau in solch einem Moment konnte er unterscheiden, wen er wirklich wollte und wer ihm eigentlich egal war. Und sie war ihm nicht egal, das merkte er. Sie hatte Klasse, Eleganz und ganz viel Charme. Jetzt gerade schaute sie wieder ganz unschuldig und hörte dem Typen zu. Zum Verlieben.

Und dann traf es ihn wie mit einem Fausthieb in den Magen. Der Typ erhob sich, unterschrieb dem Kellner etwas, das wohl die Rechnung war, und Alicia stand ebenfalls auf. Der Mann schob galant ihren Hocker ein wenig zurück und dann gingen sie gemeinsam in Richtung Hotellobby.

Ihre Jacke lag noch an der Theke, auf einem der Hocker. Sie kam zurück, während der Typ ein paar Meter weiter wartete. Die Jacke hatte sie ganz bewusst dort vergessen, das merkte Thomas jetzt. Denn sie suchte nur eine Gelegenheit, ihn noch einmal anschauen zu können, ohne dass der Typ das merkte. Sie warf ihm einen Blick zu, eine Mischung aus liebevoll, höhnisch und vor allem lustvoll. Sie formte ihre Lippen zu einem ganz leichten Kuss, nahm ihre Jacke und ging zurück zu ihrem Begleiter.

Sie gingen in der Hotellobby nach links. Wirklich nach links. Dort waren die Aufzüge. Es hätte ja auch sein können, dass sie sich jetzt in der Hotellobby voneinander verabschiedeten und sie dann draußen auf ihn, Thomas, wartete.

Aber nein. Sie gingen nach links zu den Aufzügen. Sie würde ihn auf sein Zimmer begleiten. Unter Thomas rutschte der Boden weg. Dramatisch weg. Er fiel, durch alle Erdschichten hindurch, es wurde heiß in ihm. Er spürte erst die Erdkruste, dann das Magma und dann den heißen Eisenkern. Das alles innerhalb weniger Sekunden. Die längsten Sekunden des Jahres. Seine Hände waren nass und eiskalt. Er bekam jetzt, was er wollte. Das wollte er doch, oder? Nein. Doch.

Er blieb noch Minuten lang regungslos sitzen. Stellte sich vor, wie die Aufzugstür irgendwo aufging. Im zweiten Stock? Oder im fünften? Wie sie ihm spielerisch schüchtern folgte. Oder vielleicht auch wirklich schüchtern. Wie der Typ die Schlüsselkarte vor das Schloss hielt und die Tür sich öffnete. Wie sie ihm ins Zimmer folgte. Küssten sie sich schon vorher im Aufzug? Küssten sie sich jetzt, in dieser Sekunde im Zimmer? Hielt er sie an den Hüften fest? Hatte sie ihre Hände um ihn geschlungen? Oder auf seiner Brust? Küsste sie ihn leidenschaftlich? Fordernd? Oder zurückhaltend?

Es machte ihn verrückt. Er zahlte seine zwei Glas Weißwein und ging wie von Sinnen aus der Bar, zurück zu seinem Auto, das er ganz in der Nähe abgestellt hatte.

Sie würde doch nicht...? Doch, sie würde. Sein Handy vibrierte wieder, es war Alicia. Aber nicht per Sms, sondern als Anruf. Er hatte ihr gesagt, dass er gerne zuhören würde. Sie sollte, falls sie einen Typen fand, der ihr gefiel und mit ihm aufs Zimmer ging, dem Typen sagen, dass sie ihr Handy abstellen würde, dann aber in Wirklichkeit Thomas anrufen, ohne dass der Typ das merkte und dann die Verbindung einfach laufen lassen.

Er nahm ab. Geraschel, irgendwelche Geräusche, keine Stimmen. Er konnte es nicht zuordnen, aber das Bilderkarussel in seinem Kopf nahm an Fahrt auf. Er beeilte sich, in sein Auto zu kommen, schloss schnell die Tür, denn hier drinnen war es stiller und er konnte jetzt mehr Details hören. Er hörte die Stimme des Typen. „Ja, genau da. Das ist fantastisch." Wohliges Stöhnen von dem Typen. Dann Alicias verführerische Stimme: „Ja, das gefällt dir also?" „Nimm ihn in den Mund. Was für ein göttlicher Mund. Jaaaaa..."

Eine Woche später...

Thomas war verrückt nach ihr. Sie saß neben ihm auf der Couch, mit einem Hauch von nichts an ihrem duftenden Körper. Er hatte ihr zu diesem Anlass extra ein halb durchsichtiges, schwarzes Negligé geschenkt. Erst war sie sehr schüchtern, aber als sie sah, dass hier alle mit wenig Bekleidung herumliefen, legte sie ihre Scheu ab. Zumal sie auch schnell erkannte, dass sie hier mit Abstand die schönste Frau war.

Er war mit ihr nach Bremen in den Liberty Club gefahren. Einer der elegantesten Swinger-Clubs, den er kannte. Und er kannte einige. Vor allem in Berlin, Bremen und Hannover. Hamburg ging nicht. Man wusste nie, wen man dort traf. Möglicherweise jemanden aus der Firma. Aber hier im Liberty waren sie sicher. Jetzt saß sie neben ihm und er streichelte zärtlich ihre Schulter. Immer wieder vergrub er sein Gesicht in ihren Haaren, um den zarten Duft ihrer Haut aufzusaugen. Er war verrückt nach ihrem Parfüm, aber noch mehr nach der sanften Haut dieser 25-jährigen Brasilianerin.

Die vollen Brüste waren deutlich unter dem Stoff zu erkennen und auch die Konturen ihrer Schenkel. Als sie aufstand und auf ihren hochhackigen Schuhen zur Toilette ging, zeichneten sich die Muskeln an den Waden und den Oberschenkeln ab. Dafür waren sie berühmt, die Südamerikanerinnen. Lange Jahre Training in den Fitnessstudios am Strand. Perfektere Beine gab es wohl weltweit nicht. Sie strahlte ihn an, als sie zurückkam. Die zwei Glas Prosecco hatten sie schon deutlich lockerer gemacht.

Thomas ging es gut wie schon lange nicht mehr. Alicia schaffte es immer wieder, dass er sich völlig entspannte und sich einfach nur wohl neben ihr fühlte. Er war beruflich selbst am Abend oft eingespannt, aber die freien Momente verbrachte er in den letzten zwei Wochen fast immer mit ihr. Er empfand manchmal wie ihr bester Freund, der ihr einfach nur zuhörte und mit ihren oft lustigen Geschichten mitfieberte, und manchmal wie ihr Vater, wenn er das Verlangen hatte, ihr mit seiner größeren Lebenserfahrung Ratschläge zu geben.

Vor allem aber brachte sie ihn immer wieder zum Lachen und vielleicht fühlte er sich genau deshalb so wohl mit ihr. Im Job gab es nicht viel zu lachen, vor allem nicht, wenn er seine Rolle als gnadenlose Führungsfigur spielte.

Alicia brachte all das in ihm hervor, was er in der Firma nicht zeigen durfte. Und seine Fantasie fuhr in ihrer Gegenwart immer Achterbahn. Jetzt gerade fühlte Thomas sich wie ein kleiner Junge im Süßwarengeschäft. Die Auswahl direkt vor ihm war einfach unbeschreiblich. Er wusste gar nicht, was er zuerst anschauen sollte. Ihre glänzenden Haare, die sie ausschließlich mit den besten Pflegeprodukten aus Rio de Janeiro behandelte. Oder ihre schlanken Hände mit den heute grün lackierten langen Fingernägeln. Der Bauchnabel mit dem winzigen Piercing. Völlig um den Verstand brachten ihn auch ihre Knie. Wie sie dort saß, die Beine zusammengepresst, ihre runden Knie neben seinen. Darüber auf den Oberschenkel ein ganz leichter Flaum goldener Härchen, vielleicht einen Millimeter lang.

Sie flirtete jetzt deutlich mit einem der vielen Single-Männer, die heute im Club erlaubt waren. Thomas hatte sie extra an einem Abend mit Männerüberschuss in den Club eingeladen. Partnertausch war nicht sein Ding. Wie könnte er eine andere Frau küssen oder gar mit einer anderen Frau schlafen, wenn Alicia neben ihm war. Keine andere Frau konnte ihr in punkto Erotik das Wasser reichen. Er hatte überhaupt kein Verlangen nach einer anderen. Verrückt machte ihn vielmehr immer wieder der Gedanke, sie in Aktion zu sehen. Zu sehen, wie begehrt sie war.

Jetzt zum Beispiel. Der Mann gegenüber an der Theke lächelte Alicia selbstsicher an. Man sah ihm an, dass er nicht zum ersten Mal hier war und keine Scheu hatte, auch eine Frau mit Partner anzuflirten. Thomas spürte Alicias Hand auf seinem Oberschenkel und drückte ihn leicht, um ihm zu verstehen zu geben, dass etwas geschah. Aber Thomas hatte es sowieso schon gemerkt. „Der gefällt dir?" flüsterte er Alicia leise zu. Jetzt lehnte sie sich an ihn, ihren Kopf auf seiner Brust und kicherte leise. „Oh ja, schau doch mal, was sich da in seiner Unterhose abzeichnet."

Thomas hatte es auch schon bemerkt. Immerhin saß der Mann ziemlich breitbeinig auf dem Hocker zwei Meter vor ihnen und dass ihm Alicia sehr gut gefiel, konnte man an der Auswölbung in seiner Unterwäsche sehen. Ziemlich eindeutig zeichnete sich dort ein ziemlich üppiges Gerät ab, welches jetzt noch einmal deutlich anwuchs und leicht pulsierte, als der Mann merkte, dass sie über ihn sprachen und Alicia einem Abenteuer vielleicht nicht abgeneigt wäre. „Setz dich doch zu uns." forderte Thomas ihn auf. Er rutschte auf dem Sofa ein wenig weiter nach links und zog Alicia mit sich, sodass jetzt rechts neben ihr genügend Platz war.

„Hallo. Ich bin Mike." Sein Händedruck war fest. „Schön. Ich bin Thomas, das ist meine Freundin Alicia." „Hallo Alicia. Du siehst bezaubernd aus. Seid ihr zum ersten Mal hier?" „Ja, Alicia war sehr neugierig, wie es in solch einem Club zugeht." „Ah ja. Und was denkst du?" „Am Anfang komisch. Hier so zu sitzen." Dabei zeigte sie auf ihr halb durchsichtiges Negligé. „Aber nach ein paar Minuten fühlt man sich fast wie am Strand in Brasilien." „Oh, du kommst aus Brasilien? Sehr schön dort. Ich höre einen ganz leichten Akzent bei dir, sehr sympathisch."

Jetzt gerade ging eine Frau vorbei, deren Kleid genau über ihrem Po eine Riesenöffnung in Herzform hatte. Alicia lachte. „Na ja, nicht ganz wie am Strand. So etwas gibt es bei uns nicht."

„Und du, Thomas. Du musst doch stolz wie Oscar sein, mit so einer wunderschönen Frau hier zu sitzen?" Dabei fuhr Mike leicht über die Arme von Alicia - wohl auch, um zu testen, ob das erlaubt war. Denn jedes Pärchen zog seine eigenen Grenzen in Bezug auf was ging und was nicht. Bevor Thomas antworten konnte, sagte Alicia: „Er ist mein Corno." Dabei schaute sie ihn ernst an und lachte dann.

„Was ist denn ein Corno?" fragte Mike. „Oh, das ist ein portugiesisches Wort. Das bedeutet so etwas wie Hörnchen. Wie sagt man auf Deutsch...Hörnchen?" „Du meinst Hörner aufsetzen? Wenn sie ihn betrügt und ihm Hörner aufsetzt?" „Ja, Hörner. Corno. Er ist mein Corno. Ich setze ihm ein Horn auf." Die beiden lachten und Thomas war das mehr als peinlich. Aber das gehörte wohl dazu. „Und du, Thomas, du erlaubst das? Macht dich das nicht eifersüchtig?"

„Was gibt es Schöneres, als zu wissen, dass eine so begehrenswerte Prinzessin wie Alicia auch von anderen begehrt wird? Sie darf aber nie ihre Telefonnummer oder Kontaktdaten herausgeben. Da sind für mich die Grenzen. Ich will nicht, dass sie jemanden wiedersieht. Ich möchte solch eine fantastische Frau ja nicht verlieren." Dabei küsste er ihr ganz zärtlich auf den Hals.

„Na, da habt ihr ja ein schönes Arrangement. Die schöne Brasilianerin und ihr Corno." Mike lachte. „Darf ich euch neue Getränke holen?" „Ja gerne. Bring uns doch bitte noch zwei Glas Prosecco mit."

‚Noch ein Prosecco?' fragte sich Alicia. Sie war schon leicht beschwipst, aber hatte noch alle ihre Sinne beisammen. Sie wollte nicht betrunken werden und sie war es auch noch nie in ihrem Leben gewesen. Und sie wusste, dass sie keinen Alkohol mehr brauchte. Mike hatte sowieso schon die Lust in ihr entfacht.

‚Was soll's', dachte sie sich, stand auf und ging ihm hinterher. Thomas saß nur da und guckte, wie ihm geschah, als sie Mike bei der Hand nahm und sich in Richtung Spielwiesen weiter hinten im Etablissement in Bewegung setzte. Alicia schaute sich um und bedeutete Thomas mit einem Fingerzeig, ihnen zu folgen. Als er sie erreichte, ergriff sie auch seine Hand und spürte jetzt die Energie von zwei Männern durch ihren Körper fließen.

Es war ihr erstes Mal in solch einem Club und sie war wirklich neugierig auf die verschiedenen Zimmer. Es gab solche ohne Türen, in denen drei oder vier riesige Betten standen und Partnertausch oder Ähnliches zwischen sechs oder noch mehr Personen möglich war. Andere Zimmer hatten Glaswände, so dass man von der anderen Seite zuschauen konnte, wenn die Leute ihre Triebe auslebten. Es gab Dark Rooms, fast vollständig in Dunkelheit getaucht, und sie stellte sich vor, hier von fremden Händen berührt zu werden, ohne zu wissen von wem. Nein, das wäre nichts für sie. Dann gab es ein Pornokino... Das war ihr alles zu viel. Sie entschied sich für einen ganz gewöhnlichen Raum mit großem, gemütlichem Bett.

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